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Die Erfindung betrifft ein System zur Bereitstellung von Schallzonen in einem Fahrzeug, wobei das System aufweist: wenigstens ein Mikrofon, das einer ersten Passagierposition in dem Fahrzeug zugeordnet ist, und das dazu eingerichtet ist, Schall an der ersten Passagierposition aufzunehmen und in ein erstes Signal umzuwandeln; eine Verarbeitungseinheit, die dazu eingerichtet ist, das erste Signal zu verarbeiten und daraus ein zweites Signal zu erzeugen; und wenigstens einen Lautsprecher, der einer zweiten Passagierposition in dem Fahrzeug zugeordnet ist, und der dazu eingerichtet sind, das zweite Signal umzuwandeln, so dass eine der zweiten Passagierposition zugeordnete Schallzone gebildet wird, derart dass die zweite Passagierposition von der ersten Passagierposition akustisch isolierbar oder isoliert ist.
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Aus der Druckschrift
EP 1 882 387 B1 ist ein System zum Erzeugen personalisierter Schallzonen mit einer Rauschunterdrückung bekannt.
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Aus der Druckschrift
WO 2014/026165 A2 ist ein Verfahren zum Dämpfen eines Gesprächs eines ersten Fahrzeuginsassen für einen zweiten Fahrzeuginsassen bekannt.
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Aus der Druckschrift
WO 2019/175347 A1 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Anordnen mindestens einer privaten akustischen Zone im Fahrgastraum eines Fahrzeugs bekannt.
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Das Konzept von „Shared Mobility“, „Carsharing“, und dergleichen basiert auf einer organisierten gemeinschaftlichen Nutzung eines oder mehrere Fahrzeuge eines Mobilitätsdienstleisters. „Shared Mobility“ erlaubt ein kurzzeitiges, auch minutenweises Anmieten eines solchen Fahrzeugs, um damit zu einem bestimmten Ziel zu fahren. Nach heutigem Stand werden diese „Shared Mobility Fahrzeuge“ jedoch nicht während der Standzeiten genutzt. Hierdurch entstehen wirtschaftliche Nachteile. Ferner besteht das Problem, dass Passagiere, die sich im Kontext von „Shared Mobility“ gemeinsam in einem Fahrzeug befinden, gegenseitig stören oder/und ablenken. Hinzu kommt, dass die Privatsphäre der einzelnen Passagiere nicht ausreichend geschützt wird.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, Standzeiten eines Fahrzeuges effizient zu nutzen und Passagieren in dem Fahrzeug eine verbesserte Privatsphäre zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein System zur Bereitstellung von Schallzonen in einem Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 13, und ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Vorgeschlagen wird also ein System zur Bereitstellung von Schallzonen in einem Fahrzeug, wobei das System aufweist: wenigstens ein Mikrofon, das einer ersten Passagierposition in dem Fahrzeug zugeordnet ist, und das dazu eingerichtet ist, Schall an der ersten Passagierposition aufzunehmen und in ein erstes Signal umzuwandeln; eine Verarbeitungseinheit, die dazu eingerichtet ist, das erste Signal zu verarbeiten und daraus ein zweites Signal zu erzeugen; und wenigstens einen Lautsprecher, der einer zweiten Passagierposition in dem Fahrzeug zugeordnet ist, und der dazu eingerichtet ist, das zweite Signal umzuwandeln, so dass eine der zweiten Passagierposition zugeordnete Schallzone gebildet wird, derart dass die zweite Passagierposition von der ersten Passagierposition akustisch isolierbar oder isoliert ist. Dabei ist vorgesehen, dass das System ferner dazu eingerichtet ist, die der zweiten Passagierposition zugeordnete Schallzone während einer Standzeit des Fahrzeugs zu bilden.
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Die Bereitstellung von Schallzonen in dem Fahrzeug während der Standzeit ermöglicht es Passagieren mittels der durch die Schallzonen erzeugten akustischen Isolation an den einzelnen Passagierpositionen das Fahrzeug auch während eines Stillstands als Rückzugspunkt zum konzentrierten Arbeiten, Telefonieren, oder/und ähnlichem zu nutzen, wobei die Privatsphäre jedes einzelnen Passagiers gewährt ist.
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Hierbei können in dem ersten Signal enthaltene Audiosignale aus dem ersten Signal gefiltert und daraus das zweite Signal erzeugt werden. Durch die Filterung von Audiosignalen kann der in der ersten Passagierposition abgegebene Schall, zum Beispiel ein Telefongespräch, Musik, oder ähnliches, entfernt werden.
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Hierdurch kann bei Umwandlung des zweiten Signals durch den der zweiten Passagierposition zugeordneten Lautsprecher Antischall erzeugt werden, der den von der ersten Passagierposition abgegebenen Schall an der zweiten Passagierposition zumindest teilweise kompensiert. Dies ermöglicht es dem Passagier an der zweiten Passagierposition zum Beispiel ungestört von einem Telefongespräch, Musik, oder ähnlichem in der ersten Passagierposition zu arbeiten. Ferner kann die Privatsphäre eines Passagiers in der ersten Passagierposition gewährleistet werden.
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Das System kann ferner eine Kamera aufweisen, die an einer Decke des Fahrzeugs angeordnet ist, und die dazu eingerichtet ist, Bewegungen von Passagieren in dem Fahrzeug zu erfassen.
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Die Kamera kann die Kopfposition der Passagiere in dem Fahrzeug erfassen. Zum Beispiel kann die Ausrichtung eines Kopfes und somit die Position der Ohren eines Passagiers bestimmt werden.
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Das System kann eine Steuereinheit aufweisen, die dazu eingerichtet ist, die Verarbeitungseinheit so zu steuern, dass sie das zweite Signal erzeugt und abhängig von einer durch die Kamera erfassten Kopfposition des Passagiers an der zweiten Passagierposition das zweite Signal an den der zweiten Passagierposition zugeordneten Lautsprecher überträgt. Eine Ansteuerung des Lautsprechers in Abhängigkeit der Kopfposition, wie zum Beispiel der Ohren, kann eine angepasste Wiedergabe von Antischall ermöglichen.
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In diesem Zusammenhang kann der zweiten Passagierposition ein erster Lautsprecher in einer Kopfstütze des Fahrzeugs zugeordnet sein, und ein zweiter oder weiterer Lautsprecher kann in einer Fahrzeugsäule oder/und an einer Decke des Fahrzeugs der zweiten Passagierposition zugeordnet sein. Durch die unterschiedlichen Anordnungen der Lautsprecher kann bei Umwandlung des zweiten Signals eine verbesserte akustische Isolation erreicht werden.
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Der erste Lautsprecher kann einen ersten Filter aufweisen, und der zweite Lautsprecher kann einen zweiten Filter umfassen, wobei sich der erste Filter von dem zweiten Filter unterscheidet. Die unterschiedlichen Filter können beispielsweise zur Frequenzaufteilung, oder/und zur Entzerrung oder/und zur Laufzeitkorrektur des zweiten Signals verwendet werden.
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Das System kann ferner abhängig von der durch die Kamera erfassten Kopfposition des Passagiers an der zweiten Passagierposition das zweite Signal an den ersten Lautsprecher oder/und an den zweiten Lautsprecher übertragen. Eine separate Ansteuerung der Lautsprecher abhängig von der Kopfposition des Passagiers, zum Beispiel ob der Passagier nach vorne gebeugt ist, oder den Kopf nach hinten auf die Kopfstütze legt, ermöglicht den Lautsprecher anzusteuern, der dem Kopf, bzw. den Ohren, des Passagiers am nächsten ist.
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Das System kann ferner Drucksensormittel aufweisen, die in einen Sitz des Fahrzeugs an der ersten Passagierposition oder/und in einen Sitz des Fahrzeugs an der zweiten Passagierposition angeordnet sind, und die dazu eingerichtet sind, einen Druck auf den Sitz der ersten Passagierposition oder/und einen Druck auf den Sitz der zweiten Passagierposition während der Standzeit des Fahrzeugs zu erfassen. Wenn ein Passagier sich beispielsweise in den Sitz der ersten Passagierposition begibt, kann ein entsprechender Druck durch die Drucksensormittel registriert werden, so dass eine Nutzung des Fahrzeugs während der Standzeit registriert wird.
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Ferner kann die Steuereinheit die Kamera aktivieren, wenn die Drucksensormittel einen Druck auf den Sitz der ersten Passagierposition oder/und einen Druck auf den Sitz der zweiten Passagierposition während der Standzeit des Fahrzeugs erfassen. Hierdurch wird die Kamera nur bei Bedarf betrieben, was den Energieverbrauch des Fahrzeugs während der Standzeit reduziert.
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Die Steuereinheit kann ferner wenigstens eine Schnittstelle aufweisen, mit der ein Passagier des Fahrzeugs interagieren kann.
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Die obige Aufgabe wird auch gelöst durch ein Fahrzeug mit einem System zur Bereitstellung von Schallzonen, wobei das Fahrzeug ein Shared Mobility Fahrzeug ist, das während einer Standzeit des Fahrzeugs buchbar ist.
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Ebenso wird die obige Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Vergabe einer Passagierposition in dem oben beschriebenen stehenden Shared Mobility Fahrzeug, wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- Auswahl einer Passagierposition in dem Fahrzeug durch einen Benutzer;
- Prüfen ob die ausgewählte Passagierposition verfügbar ist; und
- Buchen der Passagierposition, wenn die ausgewählte Passagierposition verfügbar ist,
wobei die ausgewählte Passagierpositionen in dem Fahrzeug von weiteren in dem Fahrzeug befindlichen Passagierpositionen akustisch zumindest dann isoliert wird, wenn wenigstens eine weitere Passagierposition in dem gleichen Fahrzeug von einem weiteren Benutzer ausgewählt ist.
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Hierbei kann ein Benutzer einfach über eine App oder ein Web-Portal eine Passagierposition in dem Shared Mobility Fahrzeug eines Mobilitätsdienstleisters auswählen und, wenn diese verfügbar ist, buchen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Figuren. Dabei zeigt:
- 1a eine vereinfachte und schematische Prinzipdarstellung einer Ausführungsform eines Systems zur Bereitstellung von Schallzonen in einem Fahrzeug;
- 1b eine vereinfachte und schematische Prinzipdarstellung einer Ausführungsform des Systems;
- 2 eine vereinfachte und schematische Prinzipdarstellung einer Ausführungsform einer Verarbeitungseinheit und einer Steuereinheit des Systems;
- 3 eine vereinfachte und schematische Prinzipdarstellung einer Ausführungsform des Systems;
- 4 ein Ablaufplan einer Ausführungsform eines Verfahrens zur Vergabe einer Passagierposition in einem stehenden Shared Mobility Fahrzeug.
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In 1a und 1b sind vereinfachte und schematische Prinzipdarstellungen einer Ausführungsform eines Systems 10 zur Bereitstellung von Schallzonen SZ in einem Fahrzeug F dargestellt. Die Schallzonen SZ sind in 1b vereinfacht als Kreise illustriert. Das System 10 weist wenigstens ein Mikrofon 14 auf, das einer ersten Passagierposition Pos1 in dem Fahrzeug F zugeordnet ist. Das System 10 umfasst weiter eine Verarbeitungseinheit 16 und wenigstens einen Lautsprecher 18, der einer zweiten Passagierposition Pos2 in dem Fahrzeug F zugeordnet ist. Hierbei stehen die erste Passagierposition Pos1 und die zweite Passagierposition Pos2 stellvertretend für jeweils zwei (beliebige) in dem Fahrzeug F betrachtete Positionen. Das System 10 kann für drei, vier oder mehr mögliche Passagierpositionen Pos3, Pos4 in dem Fahrzeug F, wie in 1b illustriert, umgesetzt werden. Ferner kann das System 10 weitere Lautsprecher 18 und Mikrofone 14 aufweisen. Zum Beispiel kann das System einen Lautsprecher 18 aufweisen, der der ersten Passagierposition Pos1 zugeordnet ist.
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Das Mikrofon 14 der ersten Passagierposition Pos1 kann in einem Armaturenbrett des Fahrzeugs F angeordnet sein. Weitere Anordnungen sind möglich, wie zum Beispiel an einer Fahrzeugdecke, an einer Fahrzeugtüre oder/und ähnlichem. Der der zweiten Passagierposition Pos2 zugeordnete Lautsprecher 18 kann beispielsweise in einer Kopfstütze angeordnet sein, wie in 1a dargestellt. In dem in 1a gezeigten Beispiel sind weitere Lautsprecher 18 gezeigt, die in einer Fahrzeugsäule, oder/und an der Fahrzeugdecke angeordnet sein können. Die Verarbeitungseinheit 16 kann ebenfalls in dem Armaturenbrett aufgenommen sein, dies ist jedoch nicht einschränkend.
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Das Mikrofon 14 der ersten Passagierposition Pos1 nimmt den an der ersten Passagierposition Pos1 abgegebenen Schall S auf und wandelt diesen in ein erstes Signal S1 um. Dies ist in 2 gezeigt, was später noch im Detail beschrieben wird. Der Schall S, welcher in 1a durch die drei kreisförmig angeordneten Linien an der ersten Passagierposition Pos1 vereinfacht illustriert ist, kann beispielsweise ein Telefongespräch, Musik, Umgebungsgeräusche, oder/und ähnliches aufweisen.
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Die Verarbeitungseinheit 16 verarbeitet das erste Signal S1 und erzeugt daraus ein zweites Signal S2, wie in 2 dargestellt. Das zweite Signal S2 wird dann durch den Lautsprecher an der zweiten Passagierposition Pos2 in Antischall AS umgewandelt und an die die zweite Passagierposition abgegeben. Dies ist ebenfalls durch die drei kreisförmig angeordneten Linien in 1a an der zweiten Passagierposition Pos2 illustriert. Hierbei wird eine der zweiten Passagierposition zugeordnete Schallzone SZ, wie sie in 1b gezeigt ist, gebildet, derart dass die zweite Passagierposition Pos2 von der ersten Passagierposition Pos1 akustisch isolierbar oder isoliert ist.
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Ferner wird die der zweiten Passagierposition Pos2 zugeordnete Schallzone SZ während einer Standzeit des Fahrzeugs F gebildet. Dies ermöglicht eine Nutzung des Fahrzeugs F auch während des Stillstands. Ein Passagier an der zweiten Passagierposition Pos2 kann durch die akustische Isolation ungestört arbeiten, telefonieren oder/und ähnliches.
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In dem ersten Signal S1 enthaltene Audiosignale können aus dem ersten Signal S1 gefiltert und daraus das zweite Signal S2 erzeugt werden. Diese Audiosingale entsprechen dem an der ersten Passagierposition Pos1 abgegebenen Schall S, wie beispielsweise Sprache, Musik, oder ähnlichem. Die Identifizierung der Audiosignale erfolgt hierbei über Verfahren und Methoden der Spracherkennung, insbesondere Hidden-Markov-Modelle und künstliche Intelligenz. Das aus dem ersten Signal S1 erzeugte zweite Signal S2 kann dann an den der zweiten Passagierposition Pos2 zugeordneten Lautsprecher 18 übertragen werden.
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Durch Umwandlung des zweiten Signals S2 durch den der zweiten Passagierposition Pos2 zugeordneten Lautsprecher 18 kann Antischall AS erzeugt werden, der den von der ersten Passagierposition Pos1 abgegebenen Schall S zumindest teilweise kompensiert. Hierdurch wird die der zweiten Passagierposition Pos2 zugeordnete Schallzone SZ gebildet und die zweite Passagierposition Pos2 akustisch von der ersten Passagierposition Pos1 isoliert.
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Das System 10 kann ferner eine Kamera 12 aufweisen, die an einer Decke des Fahrzeugs F angeordnet ist, wie in 1a und 1b illustriert. Die Kamera 12 kann die Bewegungen der Passagiere in dem Fahrzeug F erfassen. Das System 10 ist jedoch nicht auf eine Kamera 12 eingeschränkt und kann weitere Kameras 12 aufweisen, die den jeweiligen Passagierpositionen in dem Fahrzeug F zugeordnet sein können. Dadurch kann beispielsweise jeder der Passagiere einzeln erfasst werden.
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In einer Ausführungsform kann die Kamera 12 die Kopfpositionen der Passagiere in dem Fahrzeug F erfassen, um so zum Beispiel die Ausrichtung der Ohren des Passagiers zu bestimmen.
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Das System kann eine Steuereinheit 20 aufweisen, die die Verarbeitungseinheit so steuert, dass sie das zweite Signal S2 erzeugt und abhängig von einer durch die Kamera 12 erfassten Kopfposition des Passagiers an der zweiten Passagierposition Pos2 das zweite Signal S2 an den der zweiten Passagierposition Pos2 zugeordneten Lautsprecher 18 überträgt. Hierbei zeigt 2 eine vereinfachte und schematische Prinzipdarstellung der Verarbeitungseinheit 16 und der Steuereinheit 20 im funktionalen Zusammenspiel mit der Kamera 12, dem Mikrofon 14, und dem Lautsprecher 18 des Systems 10. Wie oben beschrieben, nimmt das Mikrofon 14 den Schall S an der ersten Passagierposition Pos1 auf und wandelt diesen in das erste Signal S1 um, welches der Verarbeitungseinheit 16 bereitgestellt wird. Die Kamera 12 kann die erfassten Bewegungsdaten BD, wie beispielweise die Kopfposition des Passagiers an der zweiten Passagierposition Pos2, an die Steuereinheit 20 übertragen. Die Steuereinheit 20 kann dann die Verarbeitungseinheit 16 veranlassen das erste Signal S1 zu verarbeiten und daraus das zweite Signal S2 zu erzeugen und, basierend auf der erfassten Kopfposition, an den der zweiten Passagierposition Pos2 zugeordneten Lautsprecher 18 zu übertragen. In dem in 2 gezeigten Beispiel sind zwei Lautsprecher 18 illustriert, die das zweite Signal S2 in Antischall AS umwandeln, was wiederum durch die drei kreisförmig angeordneten Linien illustriert ist.
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In diesem Zusammenhang kann das System ferner einen ersten Lautsprecher 18 aufweisen, der einer Kopfstütze der zweiten Passagierposition Pos2 des Fahrzeugs F zugeordnet ist, und einen zweiten oder weitere Lautsprecher 18, die einer Fahrzeugsäule oder/und an einer Decke des Fahrzeugs F der zweiten Passagierposition Pos2 zugeordnet sind, wie oben mit Bezug auf 1a und 1b bereits kurz beschrieben.
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Der erste Lautsprecher 18 kann einen ersten Filter aufweisen, und der zweite Lautsprecher 18 kann einen zweiten Filter aufweisen, wobei sich der erste Filter von dem zweiten Filter unterscheidet. Die unterschiedlichen Filter können beispielsweise zur Laufzeitkorrektur des zweiten Signals S2 verwendet werden.
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In einer Ausführungsform kann das System 10, abhängig von der durch die Kamera 12 erfassten Kopfposition des Passagiers an der zweiten Passagierposition Pos2 das zweite Signal S2 an den ersten Lautsprecher 18 oder/und an den zweiten Lautsprecher 18 übertragen. Zum Beispiel kann der Lautsprecher 18, der der Kopfstütze zugeordnet ist, angesteuert werden, wenn der Passagier den Kopf auf die Kopfstütze legt.
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Das System kann ferner Drucksensormittel 24 aufweisen, die in einen Sitz des Fahrzeugs F in der ersten Passagierposition Pos1 oder/und in einen Sitz des Fahrzeugs F in der zweiten Passagierposition Pos2 angeordnet sind, und die einen Druck P auf den Sitz in der ersten Passagierposition Pos1 oder/und einen Druck P auf den Sitz der zweiten Passagierposition Pos2 während der Standzeit des Fahrzeugs F erfassen können. Die Drucksensormittel 24 können beispielsweise einen oder weitere Drucksensoren aufweisen. In 3 ist ein Ausschnitt des Fahrzeugs F gezeigt, der den Sitz an der zweiten Passagierposition Pos2 illustriert. Ein durch ein Passagier ausgeübter Druck P wird durch die Drucksensormittel 24 erfasst und eine Nutzung der zweiten Passagierposition Pos2 registriert. Die Drucksensormittel 24 können entsprechende Druckdaten PD der Steuereinheit 20 bereitstellen, wie in 2 gezeigt. Die Steuereinheit 20 kann dann die Verarbeitungseinheit 16 entsprechend steuern, so dass das zweite Signal S2 erzeugt und an den der zweiten Passagierposition Pos2 zugeordneten Lautsprecher 18 übertragen wird. Durch Umwandlung des zweiten Signals S2 erfolgt eine Bildung der der zweiten Passagierposition Pos2 zugeordneten Schallzone SZ, in 3 als gestrichelter Kreis illustriert.
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Die Steuereinheit 20 kann ferner die Kamera 12 aktivieren, wenn die Drucksensormittel 24 einen Druck P auf den Sitz der ersten Passagierposition Pos1 oder/und einen Druck P auf den Sitz der zweiten Passagierposition Pos2 während der Standzeit des Fahrzeugs erfassen. Wenn, wie in dem in 3 gezeigten Beispiel, ein Druck P auf den Sitz der zweiten Passagierposition Pos2 erfasst wird, kann die Kamera 12 aktiviert und die Kopfbewegung des Passagiers erfasst und der Steuereinheit 20 bereitgestellt werden. Diese kann dann, in Abhängigkeit von der Kopfposition, den Lautsprecher 18 in der Kopfstütze der zweiten Passagierposition Pos2 oder/und den Lautsprecher 18 an der Fahrzeugdecke der zweiten Passagierposition Pos2 ansteuern.
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Die Steuereinheit 20 kann ferner wenigstens eine Schnittstelle 22 aufweisen, wie in 2 gezeigt, mit der ein Passagier des Fahrzeugs F interagieren kann. Die Schnittstelle 22 kann eine Multimedia-Schnittstelle aufweisen mit der weitere Funktionen ausführbar sind, wie zum Beispiel das Abspielen von Musik, Video, MP3-CD/DVDs, Telefonfunktionen und Navigationsfunktionen, wie Positionsbestimmung, Routenplaner, oder ähnliches. Die Multimedia-Schnittstelle kann ein „Touchpad“ aufweisen, mit welchen die entsprechenden Funktionen aktivierbar sind. In einer Ausführungsform kann beispielsweise jeder Passagierposition in Fahrzeug F eine Multimedia-Schnittstelle zugeordnet sein.
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In einer Ausführungsform kann eine Schallzone SZ auch über zwei oder weitere Passagierpositionen gebildet werden. Zum Beispiel kann eine Schallzone SZ für die Passagierpositionen Pos3, Pos4 gebildet werden, wenn sich zwei Passagiere in diesen Passagierpositionen unterhalten wollen, während an den weiteren Passagierpositionen individuelle Schallzonen SZ gebildet werden. Hierbei sind verschiedene Szenarien möglich. Das System 10 kann eine variable Anzahl von Schallzonen SZ für verschieden Passagierpositionen realisieren. Dies kann auch während eines Betriebes des Fahrzeugs F durch das System 10 ermöglicht werden.
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Das Fahrzeug F ist ein Shared Mobility Fahrzeug F, das während der Standzeit buchbar ist. Ein Benutzer kann beispielsweise eine Passagierposition in dem ansonsten ungenutzten Fahrzeug F buchen und als Rückzugspunkt zum Telefonieren, Arbeiten, etc. nutzen. Dies ermöglicht einem Mobilitätsdienstleister entsprechende Flottenfahrzeuge auch während einer Standzeit anzubieten. Hierbei kann eine Abrechnung nach Minuten erfolgen.
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In 4 ist ein Ablaufplan eines Verfahrens 100 zur Vergabe einer Passagierposition in dem stehenden Shared Mobility Fahrzeug F mit dem oben beschriebenen System 10 dargestellt.
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In Schritt S102, kann ein Benutzer beispielsweise über eine App oder ein Webportal, eine entsprechende Passagierposition in dem Fahrzeug F eines Mobilitätsdienstleisters auswählen.
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Eine dem Mobilitätsdienstleister zugeordnete zentrale Recheneinheit kann dann in Schritt S104 überprüfen ob die ausgewählte Passagierposition verfügbar ist.
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Wenn diese verfügbar ist, wird sie in Schritt S106 für den Benutzer gebucht. Hierbei wird die ausgewählte Passagierpositionen in dem Fahrzeug F von weiteren in dem Fahrzeug F befindlichen Passagierpositionen akustisch zumindest dann isoliert, wenn wenigstens eine weitere Passagierposition in dem gleichen Fahrzeug F von einem weiteren Benutzer ausgewählt ist.
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Wenn die Passagierposition nicht verfügbar ist, beispielsweise weil sie schon von einem anderen Benutzer gebucht wurde, kann die zentrale Recheneinheit dem Benutzer in Schritt S108 eine andere verfügbare Passagierposition in dem Fahrzeug F vorschlagen oder/und einen weiteres Shared Mobility Fahrzeug F anbieten, das noch verfügbare Passagierpositionen aufweist. Das Verfahren geht dann wieder zu Schritt S102 über, in welchem der Benutzer eine Passagierposition auswählen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1882387 B1 [0002]
- WO 2014/026165 A2 [0003]
- WO 2019/175347 A1 [0004]