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[TECHNISCHES GEBIET]
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines verfahrenstechnischen Produkts, z.B. eines Kleidungsstücks bzw. Stoffs, und insbesondere ein Verfahren zur Herstellung eines verfahrenstechnischen Produkts mit gefalteten Abschnitten oder Plissees.
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[TECHNISCHER HINTERGRUND]
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Es ist ein Verfahren zur Herstellung eines plissierten Textils mit den folgenden Schritten bekannt: (1) Ein Schritt zum Aufdrucken einer Schaumstofftinte und einer Fixiertinte auf eine Schrumpffolie; (2) einen Schritt zum Erwärmen eines Ausgangsmaterialstoffs als auch der Schrumpffolie, während die Schaumstofftinte auf der Schrumpffolie in Kontakt mit der Rückseite des Ausgangsmaterialstoffs ist; (3) einen Schritt zum Schrumpfen der Schrumpffolie und Schäumen der Schaumstofftinte und gleichzeitiges Einstellen des Drucks einer Heißpressplatte, um ein plissiertes Textil mit Flaschenplissee-Abschnitten und Feinplissee-Abschnitten zu erhalten; und (4) einen Schritt zum Entfernen der Schrumpffolie und der geschäumten Schaumstofftinte von dem plissierten Textil (vgl. bspw. Patentdokument 1).
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[DOKUMENTE DES STANDS DER TECHNIK]
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[Patentdokument]
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[Patentdokument 1] Ungeprüfte
japanische Patentanmeldung, Veröffentlichung Nr. 2006-70365
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[DARSTELLUNG DER ERFINDUNG]
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[DURCH DIE ERFINDUNG ZU LÖSENDE AUFGABE]
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Das oben genannte Verfahren zur Herstellung des plissierten Textils, bei dem die Schrumpffolie zum Einsatz kommt, hat jedoch eine Beschränkung bei der Ausprägung der Plissees. Ferner ist es schwierig, die Schrumpffolie von dem Textil zu entfernen. Somit besteht bei dem herkömmlichen Verfahren zur Herstellung eines plissierten Stoffs immer noch Raum für Verbesserungen.
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Daher ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines verfahrenstechnischen Stoffs anzugeben, das in der Lage ist, verschiedene konkav/konvex-Muster auf einfache Art und Weise an einem Ausgangsmaterial zu bilden.
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[MITTEL ZUM LÖSEN DER AUFGABE]
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Um die obenstehenden Aufgaben zu lösen, stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines verfahrenstechnischen Stoffs bereit, welches die folgenden Schritte umfasst: Herstellen eines Stoffmaterials, Auftragen (Aufdrucken) eines ersten Schlichtemittels, das einen Schaumbildner enthält, auf zumindest einen Teil des Materials, und Pressen des beaufschlagten Stoffmaterials mit einer erhitzen Metallplatte, um den Schaumbildner aufzuschäumen. Dabei wird angemerkt, dass mit dem verfahrenstechnischen Stoff ein durch die vorliegende Erfindung erhaltener Stoff gemeint ist (ein sogenanntes Endprodukt, erhalten durch die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens) und Kleider bzw. Kleidungsstücke umfasst. Und das herzustellende Stoffmaterial meint ein Ausgangsmaterial, welches das erfindungsgemäße Verfahren durchläuft und mit anderen Worten ein unbehandeltes Material (Stoff) ist, welches noch keinem Schritt (Prozess) wie etwa einer Aufbringung (Drucken), Pressen und/oder Erwärmung gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung unterzogen wurde, und es kann vorgefärbt oder nicht vorgefärbt sein.
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Es ist bevorzugt, dass das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines verfahrenstechnischen Stoffs mit den obigen Bestandteilen ferner einen Schritt zum Auftragen eines zweiten Schlichtemittels, das einen Farbstoff enthält, auf das Stoffmaterial umfasst. In diesem Fall kann das zweite Schlichtemittel auf einen Bereich aufgebracht werden, bei dem es sich nicht um den Bereich handelt, wo das erste Schlichtemittel aufgebracht wurde, oder das zweite Schlichtemittel kann auf einen Bereich aufgebracht werden, wo das erste Schlichtemittel vor dem Auftragen des ersten Schlichtemittels aufgebracht wird.
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Es ist bevorzugt, dass das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines verfahrenstechnischen Stoffs mit den oben genannten Bestandteilen ferner einen Schritt des Sublimationsdrucks auf das Stoffmaterial umfasst. In diesem Fall kann das Verfahren ferner den Schritt des Auswaschens des gepressten Stoffmaterials umfassen, und das gewaschene Stoffmaterial kann erneut mittels der Metallplatte gepresst werden, zusammen mit dem Transferpapier, auf das eine sublimierbare (Sublimier- oder Sublimations-)-Tinte aufgedruckt wird. Alternativ kann das bedruckte Stoffmaterial mit der Metallplatte zusammen mit einem Transferpapier, auf das eine sublimierbare Tinte aufgedruckt wird, gepresst werden.
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[WIRKUNG DER ERFINDUNG]
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Erfindungsgemäß kann ein bestimmter Teil eines Stoffmaterials zuverlässig und ausreichend auf einfache Weise aufgeschäumt werden. Daher ist es möglich, verschiedene konkav/konvex-Muster an dem verfahrenstechnischen Stoff zu bilden, oder ein Plissee mit verschiedenen Ausprägungen zu erhalten.
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Figurenliste
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- 1 ist ein Ablaufdiagramm, das Schritte zur Herstellung eines verfahrenstechnischen Stoffs gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt.
- 2 ist eine schematische Ansicht, die ein Beispiel eines Stoffmaterials nach dem Auftragen oder dem Bedrucken zeigt.
- 3 ist eine schematische Ansicht, die ein Beispiel eines Stoffmaterials nach dem Schneiden zeigt.
- 4 ist eine schematische Ansicht, die eine Beispiel eines Stoffmaterials nach dem Pressen zeigt.
- 5 ist eine schematische Ansicht, die ein Beispiel eines Stoffmaterials nach dem Waschen zeigt.
- 6 ist eine schematische Ansicht, die das Auftragen des Schlichtemittels zeigt.
- 7 ist eine schematische Ansicht, die das Pressen zeigt.
- 8 ist eine schematische Darstellung, die einen Herstellungsprozess eines verfahrenstechnischen Stoffs gemäß einem Modifizierungsbeispiel 1 der vorliegenden Ausführungsform zeigt.
- 9 ist eine schematische Darstellung, die einen Herstellungsprozess eines verfahrenstechnischen Stoffs gemäß einem Modifizierungsbeispiel 2 der vorliegenden Ausführungsform zeigt.
- 10 ist eine schematische Darstellung, die einen Herstellungsprozess eines verfahrenstechnischen Stoffs gemäß einem Modifizierungsbeispiel 3 der vorliegenden Ausführungsform zeigt.
- 11 ist eine schematische Darstellung, die einen Herstellungsprozess eines verfahrenstechnischen Stoffs gemäß einem Modifizierungsbeispiel 4 der vorliegenden Ausführungsform zeigt.
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[AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG]
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Nachfolgend wird ein Herstellungsprozess eines verfahrenstechnischen Stoffs bzw. Textils gemäß einer typischen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ausführlich unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es wird angemerkt, dass die Zeichnungen lediglich der entwurfsmäßigen Erläuterung der vorliegenden Erfindung dienen und daher die Abmessungen, Verhältnisse oder Zahlen zum vereinfachten Verständnis übertrieben groß oder vereinfacht sein können und die vorliegende Erfindung nicht auf diese Zeichnungen beschränkt ist.
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Typische Ausführungsformen
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Das Verfahren zur Herstellung eines verfahrenstechnischen Stoffs gemäß der vorliegenden Ausführungsform umfasst die folgenden Schritte:
- (1) Herstellen eines Stoffmaterials;
- (2) Auftragen (oder Aufdrucken) eines Schlichtemittels, das einen Schaumbildner enthält, auf das Stoffmaterial;
- (3) Pressen des Stoffmaterials nach dem Auftragen (oder dem Aufdrucken) mit einer erwärmten Metallplatte, um den Schaumbildner aufzuschäumen; und
- (4) Auswaschen des Stoffmaterials.
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Jeder der obigen Schritte wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 7 beschrieben. In dieser Schrift wird ein Shirt als Beispiel des verfahrenstechnischen Stoffs bzw. Textils verwendet, und weitere Arten verfahrenstechnischer Stoffe bzw. Textilien wie etwa Hosen können durch das hier beschriebene Verfahren hergestellt werden.
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Herstellen eines Stoffmaterials
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Zunächst wird das Stoffmaterial 1 in Schritt S1 der 1 hergestellt.
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Als Ausgangsmaterial des Stoffmaterials 1 können Naturfasern oder Kunstfasern verwendet werden, und insbesondere kann ein Materialstoff, der aus Polyester hergestellt ist, oder ein Materialstoff, der aus Polyester als Hauptbestandteil hergestellt ist und mit Wolle oder Rayon vermischt ist, zweckmäßig verwendet werden. Ein Webstoff kann zweckmäßig verwendet werden, die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht hierauf beschränkt. Ferner kann als Stoffmaterial ein vorgefärbtes Stoffmaterial oder ein nachgefärbtes Stoffmaterial verwendet werden.
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Auftragen eines Schlichtemittels
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Als nächstes wird ein Schlichtemittel, das einen Schaumbildner enthält, auf zumindest einen Teil des Stoffmaterials 1 in Schritt 1 aufgetragen. Ein solches Schlichtemittel entspricht dem ersten Schlichtemittel in den Ansprüchen.
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Beispielsweise enthält der Schaumbildner ein schäumbares Urethanharz als Hauptmaterial, und bei Erwärmung schäumt der Bildner mit einer vorgegebenen Schaumrate auf. Das Schlichtemittel umfasst ferner einen Klebstoff (Paste) und als Klebstoff, der für das Schlichtemittel zu verwenden ist, kann ein natürlicher Klebstoff (beispielsweise Stärken, Kautschuk oder Seegräser), ein synthetischer Klebstoff (beispielsweise Polyvinylalkohol), ein Emulsionsklebstoff (in O/W-Typ, oder W/O-Typ) oder eine Mischung dieser zweckmäßig verwendet werden. Das Schlichtemittel kann einen Farbstoff enthalten, und als Farbstoff kann beispielsweise ein Pigment verwendet werden.
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Das Auftragen des Schlichtemittels kann beispielsweise durch Siebdrucken per Hand durchgeführt werden, wie in 6 gezeigt. In diesem Fall kann ein Bediener eine Rakel oder einen Spatel verwenden, um das Schlichtemittel aus dem Sieb 5 auf das Stoffmaterial 1 zu extrudieren, um auf dem Stoffmaterial 1 die Schlichtemittelschicht 3 zu bilden.
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Was die Schlichtemittelschicht anbelangt, kann die Schlichtemittelschicht 3 in einem Teilbereich des Stoffmaterials 1 gebildet werden, wie in 6 gezeigt, oder die Schlichtemittelschicht 31 kann auf der gesamten Oberfläche des Stoffmaterials 1 ausgebildet werden, wie in 2 gezeigt. Das Auftragen des Schlichtemittels kann mit Handwerkzeugen oder mittels verschiedener Arten von Druckmaschinen erfolgen.
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Das Stoffmaterial 1 mit dem Schlichtemittel wird zweckmäßig derart getrocknet, dass es einen zur Schäumung geeigneten Feuchtigkeitsgehalt aufweist. Da der Schaumbildner unter der Bedingung, bei der der Feuchtigkeitsgehalt in dem Stoffmaterial hoch ist, zu stark schäumt, wird das Stoffmaterial bevorzugt bis zu einem Ausmaß getrocknet, dass ein Feuchtigkeitsgehalt 15 Massenprozent oder weniger des gesamten Stoffmaterials 1 beträgt, wenn unter der Bedingung gemessen wurde, bei der eine Elektrodensonde des elektrischen Feuchtigkeitsmessers in Kontakt mit der beaufschlagten Oberfläche (oder der Oberfläche an der gegenüberliegenden Seite) des Stoffmaterials 1 ist. Um eine besseres Schaumbildungsverhalten zu erzielen, ist es ferner bevorzugt, dass der Feuchtigkeitsgehalt des Stoffmaterials 1 zwischen 5 und 15 Massenprozent beträgt. Ein Beispiel eines elektrischen Feuchtigkeitsmessgeräts ist ein elektrisches Feuchtigkeitsmessgerät MR-200II, erhältlich von SANKO ELECTRONIC LABORATORY CO., LTD.
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Nach dem Auftragen des Schlichtemittels wird das Stoffmaterial 1 gemäß einem vorgegebenen Muster in Schritt S3 geschnitten, wie in den 3A und 3B gezeigt ist, und dann werden die geschnittenen Stoffmaterialien 1 in Schritt S4 genäht.
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Schäumen durch Erhitzen
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Das beaufschlagte Stoffmaterial (oder genähtes Textil) 1 wird mit einer erwärmten Metallplatte gepresst, um in Schritt S5 den Schaumbildner aufzuschäumen. Wie in 7A gezeigt wird das Stoffmaterial 1 zwischen das Metalleisen 71 und den Tisch 73 in der Pressmaschine 7 gelegt, und dann wird das erwärmte Metalleisen 71 gegen den Tisch 73 gepresst, wie in 7B gezeigt. Während diesem Schritt wird der in der Schlichtemittelschicht 31 enthaltene Schaumbildner aufgeschäumt. Um zu verhindern, dass das Stoffmaterial 1 durch die Hitze beschädigt wird, kann das Trennpapier 9 zwischen das Stoffmaterial 1 und das Metalleisen 71 gelegt werden.
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Das Aufschäumen des Schaumbildners durch Erwärmen ruft eine Formänderung des Stoffmaterials 1 von der flachen Form (siehe beispielsweise 3 (a) und (b)) zu der konkav/konvexen (oder unebenen) Form mit den gefalteten Abschnitten (oder Plissees) 33 hervor (vgl. 4(a) und (b)). Im Ergebnis schrumpft das Stoffmaterial 1 insgesamt.
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Die Pressbedingungen werden im Hinblick auf verlässliches Schäumen und Verhinderung von Beschädigung am Stoffmaterial wie folgt festgelegt:
- Druck: 1 bis 10 kg/10 cm2
- Pressdauer: 10-120 Sekunden
- Temperatur der Metallplatte: 190 - 220 °C
Die nachfolgenden Bedingungen werden ferner bevorzugt:
- Druck: 2 bis 6 kg /10 cm2
- Pressdauer : 20 bis 40 Sekunden
- Temperatur der Metallplatte: 210 - 220 °C
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Als Prozessmaschine für diesen Schritt kann zweckmäßig eine Flachthermotransfermaschine verwendet werden, und eine Flachtransferpresse vom Sublimationstyp, HSP-2210, erhältlich von HASHIMA CO., LTD wird beispielhaft genannt.
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Auswaschen
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Das Stoffmaterial 1 wird gereinigt, um in Schritt S6 das Schlichtemittel auszuwaschen. Beispielsweise kann das Stoffmaterial 1 mit Wasser ausgewaschen werden, ausgespült, zum Entfernen des Wassers ausgewringt, und dann, nachdem es wieder seine ursprüngliche Form des Stoffmaterials angenommen hat, getrocknet werden. Wie in den 5(a) und 5(b) gezeigt können das Stoffmaterial 1, das die gefalteten Abschnitte 33 besitzt, oder der verfahrenstechnische Stoff erhalten werden. Es wird angemerkt, dass wenn der verfahrenstechnische Stoff einen Strukturkörper darstellt, der eine gewisse Festigkeit erfordert, wie etwa einen Stuhl oder einen Schirm einer Lampenausrüstung, der geschäumte Schaumbildner weiterhin an dem Materialtextil- bzw. Stoff anhaften kann, um die Festigkeit sicherzustellen. In einem solchen Fall kann der Auswaschschritt entfallen.
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Gemäß dem Verfahren zur Herstellung des verfahrenstechnischen Stoffs der vorliegenden Ausführungsform kann ein bestimmter Teil des Stoffmaterials 1 auf einfache Weise verlässlich und ausreichend aufgeschäumt werden. Daher ist es möglich, verschiedene konkave/konvexe Muster an Stoffmaterialien zu bilden.
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Modifizierungsbeispiel 1
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Unter Bezugnahme auf 8 wird ein Verfahren zur Herstellung eines verfahrenstechnischen Stoffs gemäß dem Modifizierungsbeispiel 1 der vorliegenden Ausführungsform beschrieben.
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Bei Modifizierungsbeispiel 1 und Modifizierungsbeispiel 2 wird zusätzlich zum Schlichtemittel (erstes Schlichtemittel), das den Schaumbildner enthält, das Schlichtemittel (zweites Schlichtemittel) auf das Stoffmaterial aufgetragen, das den Farbstoff enthält. Bei dem Modifizierungsbeispiel 1 wird nach dem Auftragen oder Aufdrucken des Schlichtemittels, das den Schaumbildner enthält, das Schlichtemittel, das den Farbstoff enthält, auf das Stoffmaterial aufgebracht. Die Reihenfolge der Aufbringung dieser Schlichtemittel kann verändert werden, solange die Auftragsbereiche- bzw. -flächen dieser Schlichtemittel nicht miteinander überlappen.
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Genauer wird nach dem Herstellens des Stoffmaterials 1 ein Schlichtemittel, das einen Schaumbildner enthält, auf das Stoffmaterial 1 aufgetragen, um wie in 8(a) gezeigt eine Schlichtemittelschicht 31 auf dem Stoffmaterial 1 auszubilden.
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Wie in 8(b) gezeigt, wird ein Schlichtemittel, das ein Färbemittel enthält, auf einen Bereich 35A (vgl. 8a)), bei dem es sich nicht um einen Bereich für die Schlichtemittelschicht 31 handelt, aufgetragen oder aufgedruckt, um eine Schlichtemittelschicht 35 auf dem Stoffmaterial 1 auszubilden. Die Schlichtemittelschicht 35 kann die Schlichtemittelschicht 31 überlappen, es wird jedoch angemerkt, dass im Überlappungsbereich der Schlichtemittelschicht 35 und der Schlichtemittelschicht 31 möglicherweise keine ausreichende Farbentwicklung sichergestellt werden kann, und dass ein solches Überlappen eine ungleichmäßige Einfärbung oder Fleckenbildung hervorrufen kann. Das beide Schlichtemittel enthaltende Stoffmaterial 1 wird auf geeignete Weise getrocknet, damit es einen Feuchtigkeitsgehalt von 15 Massenprozent oder weniger des gesamten Stoffmaterials 1 hat, durch das oben genannte Messverfahren.
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Als Färbemittel können ein Pigment oder ein Farbstoff verwendet werden, im vorliegenden Fall wird ein Pigment verwendet. Beispielhafte Pigmente umfassen Titanoxid für weiße Farbe, Industrieruß für schwarze Farbe, und organische Pigmente (beispielsweise Azopigmente) für weitere Farben. Eine Vielzahl von Pigmenttypen kann verwendet werden, abhängig von der Ausgestaltung des verfahrenstechnischen Stoffs.
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Das Schlichtemittel enthält ein Bindemittel, um das Pigment am Stoffmaterial 1 zu fixieren, und Beispiele derartiger Bindemittel sind ein Acrylharz vom selbstvernetzenden Typ, ein Urethanharz und ein Latexharz.
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Das Schlichtemittel beinhaltet ferner einen Klebstoff. Als Klebstoff können ein natürlicher Klebstoff (beispielsweise Stärken, Kautschuke oder Seegras), ein synthetischer Klebstoff (beispielsweise Polyvinylalkohol), ein Emulsionsklebstoff (vom O/W-Typ, dt.: Ölin-Wasser-Typ oder W/O-Typ, dt.: Wasser-in-Öl-Typ) oder eine Mischung dieser auf geeinigte Weise wie oben beschrieben verwendet werden.
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Sobald das Stoffmaterial 1 nach dem Auftrag genäht wurde, und das genähte Stoffmaterial 1 mit einer erhitzen Metallplatte gepresst wurde, wird der Schaumbildner aufgeschäumt und der Farbstoff kann an dem Stoffmaterial 1 fixiert werden. Im Ergebnis können wie in 8(c) gezeigt die gefalteten Abschnitten 33 und das Muster 37 auf dem Stoffmaterial 1 auf eine Weise gebildet werden, bei dem sie einander nicht überlappen. Die bei der vorliegenden Ausführungsform beschriebenen Pressbedingungen können in Modifizierungsbeispiel 1 Anwendung finden.
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Das Stoffmaterial 1 wird gewaschen, und es wird, wie in 8(d) gezeigt, das Schlichtemittel von dem Stoffmaterial 1 entfernt, wohingegen die gefalteten Abschnitte 33 und die Muster 37 verbleiben.
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In Modifizierungsbeispiel 1 wird ein Schlichtemittel, das ein Farbgebungsmittel enthält, in einem Bereich 35A aufgetragen, bei dem es sich nicht um den Bereich 31 handelt, in dem das Schlichtemittel, welches den Schaumbildner enthält, aufgedruckt wird, um sich nicht mit dem Bereich 31 für das Schlichtemittel, das den Schaumbildner enthält, zu überlappen. Somit kann das Bilden der gefalteten Abschnitte 33 durch Aufschäumen und das Bilden des Musters 37 zu selben Zeit durchgeführt werden, während ein ausreichendes Schaumbildungsverhalten und Färbeverhalten sichergestellt wird.
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Modifizierungsbeispiel 2
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Bezugnehmend auf 9 wird ein Verfahren zur Herstellung eines verfahrenstechnischen Stoffs gemäß dem Modifizierungsbeispiel 2 der vorliegenden Ausführungsform beschrieben.
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Bei Modifizierungsbeispiel 2 wird das Auftragen des Schlichtemittels, das den Farbstoff enthält, vor dem Auftragen des Schlichtemittels, das den Schaumbildner enthält, durchgeführt. Das Schlichtemittel, welches das Farbgebungsmittel enthält, wird auf den gesamten oder einen Teil des Bereichs aufgetragen, wo das Schlichtemittel aufgetragen wird, das den Schaumbildner enthält.
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Konkret wird, nachdem das Stoffmaterial 1 hergestellt wurde, ein Schlichtemittel, das ein Farbgebungsmittel enthält, auf das Stoffmaterial 1 aufgetragen, um eine Schlichtemittelschicht 35 auf dem Stoffmaterial 1 auszubilden, wie in 9(a) gezeigt ist. Bei diesem Beispiel wird das Schlichtemittel, das das Farbgebungsmittel enthält, derart aufgetragen, dass die gesamte oder ein Teil der Schlichtemittelschicht 35 sich mit dem vorläufigen Bereich 31A überlappt, wo das Schlichtemittel, das den Schaumbildner enthält, aufgetragen wird. In diesem Beispiel kann das gleiche Farbgebungsmittel verwendet werden, das im Modifizierungsbeispiel 1 verwendet wird.
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Wie in 9(b) gezeigt, wird ein Schlichtemittel, das einen Schaumbildner enthält, auf das Stoffmaterial 1 aufgetragen, um eine Schlichtemittelschicht 31 zu bilden. Zum korrekten Aufschäumen wird das Stoffmaterial 1 mit beiden Schlichtemitteln derart getrocknet, dass der Feuchtigkeitsgehalt des Stoffmaterials 1 15 Massenprozent oder weniger des gesamten Stoffmaterials 1 ausmacht. Das Verfahren zur Messung des Feuchtigkeitsgehalts des Stoffmaterials 1 wird in der vorliegenden Ausführungsform und im Modifizierungsbeispiel 1 oben beschrieben.
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Das beaufschlagte Stoffmaterial 1 wird mit einer erwärmten Metallplatte gepresst. Dann schäumt der Schaumbildner, und das Farbgebungsmittel wird am Stoffmaterial 1 fixiert. Berücksichtigt man die Überlappung der Schlichtemittelschichten 31 und 35, ist es bevorzugt, die Druckbeaufschlagungskraft der Pressmaschine 7 auf beispielsweise 5 bis 6 kg/cm2 einzustellen, was ein höherer Teil in der Spanne der Druckbeaufschlagungskraft bei der vorliegenden Ausführungsform ist, um ein Einfärben und Aufschäumen verlässlich durchzuführen.
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Im Ergebnis des Pressens werden gefaltete Abschnitte in dem Stoffmaterial 1 gebildet, und es wird ein Muster 37 auf allen oder einem Teil der gefalteten Abschnitte 33 gebildet, wie in 9(c) gezeigt. Sobald das Stoffmaterial 1 gewaschen wurde, wird das Schlichtemittel vom Stoffmaterial 1 entfernt, um wie in 9(d) gezeigt das Muster 37 freizulegen.
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Gemäß dem Verfahren zur Herstellung eines verfahrenstechnischen Stoffs gemäß Modifizierungsbeispiel 2 ist es möglich, auf verlässliche Weise ein plastisches Muster an den gefalteten Abschnitten 33 zu bilden. Der durch Modifizierungsbeispiel 2 erhaltenen Stoff hat eine hervorragende Farbentwicklung, verglichen mit einem Stoff, der durch Auftragen eines Schlichtemittels erhalten wird, der sowohl den Schaumbildner als auch das Farbgebungsmittel enthält.
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Modifizierungsbeispiel 3
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Bezugnehmend auf 10 wird ein Verfahren zur Herstellung eines verfahrenstechnischen Stoffs gemäß Modifizierungsbeispiel 3 der vorliegenden Ausführungsform beschrieben.
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Die Modifizierungsbeispiele 3 und 4 umfassen einen Färbeschritt mittels Sublimationstransfer. Bei Modifizierungsbeispiel 3 wird während dem Bilden des gefalteten Abschnitts mittels Schäumen mittels Sublimationstransfer ein Bereich eingefärbt, bei dem es sich nicht um den gefalteten Abschnitt handelt.
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Konkret wird nach dem Herstellen des Stoffmaterials 1 ein Schlichtemittel, das einen Schaumbildner enthält, auf das Stoffmaterial 1 aufgetragen, um auf dem Stoffmaterial 1 eine Schlichtemittelschicht 31 zu bilden, wie in 10(a) gezeigt. Der bevorzugte Feuchtigkeitsgehalt in der Schlichtemittelschicht 31 beträgt zum Beispiel 5 bis 8 Massenprozent, bei dem es sich um einen kleineren Teil im Bereich des oben in der vorliegenden Ausführungsform beschriebenen Feuchtigkeitsgehalt handelt. Somit ist es möglich, eine übermäßige Schaumbildung, die aus der Zufuhr von zu viel Feuchtigkeit an den Schaumbildner resultiert, durch Verdampfen der sublimierbaren Tinte mittels Erhitzen zu verhindern.
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Ferner wird ein Transferpapier 41 hergestellt, und auf das Transferpapier 41 wird eine sublimierbare Tinte gedruckt, um eine Tintenschicht 43 zu bilden. Bei diesem Beispiel bedeckt die Tintenschicht 43 im Wesentlichen die gesamte Oberfläche des Stoffmaterials 1, wie in 10(b) gezeigt, die Tintenschicht 43 kann jedoch derart angeordnet werden, dass sie sich nicht mit der Schlichtemittelschicht 31 auf dem Stoffmaterial 1 überlappt.
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Das Stoffmaterial 1 wird zusammen mit dem Transferpapier 41 mit der Thermotransfermaschine 7 zwischen dem Metalleisen 71 und dem Tisch 73 gepresst. Dann werden wie in 10(c) gezeigt die gefalteten Abschnitte 33 durch Schäumen des Schaumbildners gebildet. Ferner wird das Stoffmaterial 1 durch Verdampfen der sublimierbaren Tinte gefärbt, um ein Muster 45 in dem Bereich zu bilden, bei dem es sich nicht um die gefalteten Abschnitte 33 auf dem Stoffmaterial 1 handelt. Um das Schäumen und Einfärben auf verlässliche Weise durchzuführen, ist es bevorzugt, den Druckbereich der Thermotransfermaschine beispielsweise dahingehend einzustellen, dass er 5 bis 6 kg/10 cm2 beträgt, was ein höherer Teil in den Bereich des Drucks bei der vorliegenden Ausführungsform ist, und die Pressdauer beispielsweise dahingehend einzustellen, 30 bis 40 Sekunden zu betragen, was verhältnismäßig länger ist, für die Pressdauer, die bei der vorliegende Ausführungsform verwendet wird.
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Sobald das Stoffmaterial 1 ausgewaschen wurde, wird das Schlichtemittel 31 von dem Stoffmaterial 1 entfernt, während die gefalteten Abschnitte 33 und das Muster 45 in dem Stoffmaterial 1 verbleiben, wie in 10(d) gezeigt ist.
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In Modifizierungsbeispiel 3 wird das Stoffmaterial 1 mit dem Schlichtemittel, welches den Schaumbildner enthält, zusammen mit dem Transferpapier 41 gepresst, auf das die sublimierbare Tinte gedruckt ist. Somit kann das Bilden der gefalteten Abschnitte 33 durch Schäumen und das Bilden des Musters 45 durch Färben in dem Bereich, bei dem es sich nicht um die gefalteten Abschnitte 33 handelt, gleichzeitig erfolgen. Ferner können ein ausreichendes Schäumungsverhalten und Farbgebungsverhalten sichergestellt werden.
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Modifizierungsbeispiel 4
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Bezugnehmend auf 11 wird ein Beispiel wird ein verfahrenstechnischer Stoff gemäß Modifizierungsbeispiel 4 der vorliegenden Ausführungsform beschrieben.
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Beim Modifizierungsbeispiel 4 wird ein Färbeschritt mittels Sublimationstransfer den oben beschriebenen Schritten in der vorliegenden Ausführungsform hinzuergänzt.
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Genauer wird nach dem Herstellen des Stoffmaterials 1 ein Schlichtemittel, das einen Schaumbildner enthält, auf das Stoffmaterial 1 aufgetragen, um auf dem Stoffmaterial 1, wie in 11(a) gezeigt, eine Schlichtemittelschicht zu bilden. Dann verursacht das Pressen des Stoffmaterials 1 mit einer erhitzen Metallplatte das Aufschäumen des Schaumbildners, um wie in 11(b) gezeigt die gefalteten Abschnitte 33 in dem Stoffmaterial 1 zu bilden. Sobald das Stoffmaterial 1 gewaschen wurden, wird das Schlichtemittel aus dem Stoffmaterials 1 entfernt, während die gefalteten Abschnitte 33, wie in 11(c) gezeigt, verbleiben.
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Es wird ferner ein Transferpapier 41 hergestellt, auf das die Sublimationstinte aufgedruckt wird, um eine Tintenschicht 43 zu bilden. Die Tintenschicht 43 kann im Wesentlichen die gesamte Oberfläche des Stoffmaterials 1 bedecken.
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Wie in 11(d) gezeigt, wird das Stoffmaterial 1 zusammen mit dem Transferpapier 41 mit der Thermotransfermaschine 7 gepresst, oder zwischen dem Metalleisen 73 und dem Tisch 73. Dann werden, wie in 11(e), werden die gefalteten Abschnitte 33 durch das Pressen mit dem Metalleisen 71 flach verformt, und das Muster 45 wird auf die gefalteten Abschnitte 33 durch Verdampfen der Sublimationstinte übertragen. Vom Gesichtspunkt des verlässlichen Sublimationstransfers ist es bevorzugt, den Druckbereich der Thermotransfermaschine auf zwischen 1 und 10 kg/cm2, die Pressdauer auf zwischen 30 und 120 Sekunden, und die Erwärmungstemperatur der Metallplatte auf zwischen 190 °C und 220 °C einzustellen. Besonders bevorzugt wird vom Gesichtspunkt der geeigneten Transferleistung der Druckbereich auf zwischen 5 und 6 kg/cm2, die Pressdauer auf zwischen 50 und 70 Sekunden, und die Erwärmungstemperatur der Metallplatte auf zwischen 210 und 220 °C festgelegt.
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Gemäß einem Verfahren zur Herstellung des verfahrenstechnischen Stoffs in Modifizierungsbeispiel 4 ist es möglich, den gefalteten Abschnitten 33 eine charakteristische flache Form zu verleihen, sowie dem Stoffmaterial 1 mit den gefalteten Abschnitten 33 ein plastisches Muster 45 zu verleihen. Dies macht es möglich, verschiedene konkav/konvexe Muster an dem Stoffmaterial zu bilden, oder Plissees mit verschiedenen Ausprägungen zu bilden.
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Die Verfahren zur Herstellung des verfahrenstechnischen Stoffs gemäß dem oben beschriebenen Modifizierungsbeispielen 1 bis 4 können auf geeignete Weise kombiniert werden. Beispielsweise sind eine Kombination aus Modifizierungsbeispiel 1 und 2, eine Kombination aus Modifizierungsbeispiel 2 und 3, eine Kombination aus Modifizierungsbeispiel 3 und 4, und eine Kombination aus Modifizierungsbeispiel 1 und 4 möglich. Schritte, die sich überschneiden, können bei der obigen Kombination der Modifizierungsbeispiele entfallen.
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Die Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung wurden oben beschrieben, die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht hierauf beschränkt, und es sind verschiedene Modifizierungen der vorliegenden Erfindung möglich, und alle derartigen Modifizierungen sind im technischen Schutzumfang der vorliegenden Erfindung enthalten.
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Beispielsweise können Modeartikel wie etwa Halstücher, Taschen, Vorhänge, Sessel und Lampenschirme als verfahrenstechnischer Stoff bzw. Textil hergestellt werden.
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Bei dem bevorzugten Modus der vorliegenden Erfindung ist es möglich, ein Plissee mit verschiedenen und komplexen Ausprägungen zu erzielen, insbesondere durch ein Verfahren zur Herstellung eines verfahrenstechnischen Stoffs, welches die Schritte umfasst:
- Herstellen eines Stoffmaterials,
- Auftragen (oder Aufdrucken) eines Schlichtemittels, das einen Schaumbildner enthält, auf das Stoffmaterial,
- Pressen des beaufschlagten Stoffmaterials mit einer erwärmten Metallplatte, um den Schaumbildner aufzuschäumen, und, zur selben Zeit, Durchführen eines Sublimationstransferdrucks auf dem Stoffmaterial,
- Auswaschen des Stoffmaterials, und
- erneutes Pressen des gewaschenen Stoffmaterials zusammen mit einem Transferpapier, auf das eine sublimierbare Tinte gedruckt ist, mittels der erhitzen Platte.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stoffmaterial
- 3
- Schlichtemittelschicht
- 5
- Sieb
- 7
- Pressmaschine (Thermotransfermaschine)
- 31
- Schlichtemittelschicht, die einen Schaumbildner enthält
- 33
- gefalteter Abschnitt
- 35
- Schlichtemittel, das ein Färbemittel enthält
- 37
- Muster
- 41
- Transferpapier
- 43
- Tintenschicht
- 45
- Muster
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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