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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung von simulierten Motorgeräuschen in einem Kraftfahrzeug.
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Im Automobilbereich gibt es zahlreiche Anwendungen, um das Fahrvergnügen eines Fahrers oder Beifahrers zu steigern. Eine wichtige Rolle spielt hierbei der Klang, den ein Fahrer oder Beifahrer wahrnimmt.
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Das Klangerlebnis wird zum einen durch Geräusche beeinflusst, die vom Fahrzeug unabhängig sind, wie zum Beispiel Fahrgeräusche anderer Autos, Rauschen der Bäume oder Stimmen von Mitfahrern. Zum anderen tragen vor allem Geräusche des Kraftfahrzeuges zum Klangerlebnis eines Fahrers oder Beifahrers bei.
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Die Klanggeräusche des Kraftfahrzeuges werden in erster Linie durch Motor- und Getriebegeräusche erzeugt.
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Die Klanggeräusche des Kraftfahrzeuges können sowohl aktiv als auch passiv manipuliert werden. Eine passive Manipulation ist zum Beispiel möglich durch die Auswahl spezieller Dämmmaterialien, um Geräusche zu dämmen.
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Eine aktive Geräuschmanipulation kann zum einen durch aktive Lärmkompensation, auch Antischall, oder auf Englisch „active noise cancellation“ erfolgen, bei dem durch destruktive Interferenz Schallwellen ausgelöscht und dadurch vermindert werden.
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Eine andere Möglichkeit ist das Erzeugen eines künstlichen Geräusches, das die Wirkung der Motoren- und Getriebegeräusche nachahmt und/oder unterstützt. Dies ist beispielsweise als aktives Sounddesign, englisch „active sound design“ (ASD) bekannt. Die Audioanwendung erzeugt ein Geräusch, basierend auf verschiedenen Motorparametern, wie zum Beispiel Drehzahl und Stellung des Gaspedales. Hierdurch ist es möglich, das Kraftfahrzeug wie ein anderes Kraftfahrzeugmodell als es selber ist, klingen zu lassen.
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Aus der
DE 10 2009 057 981 A1 geht ein Verfahren zur Steuerung der akustischen Wahrnehmbarkeit eines Fahrzeuges hervor. Hierbei wird zunächst die Umgebung des Fahrzeugs ermittelt. Basierend auf der Umgebung wird die akustische Wahrnehmbarkeit des Fahrzeuges situationsabhängig gesteuert.
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Aus der
WO02/098703 A1 geht ein Tunnelsensor hervor. Der Tunnelsensor detektiert durch das Aufnehmen und Analysieren eines Mikrofons Umgebungsgeräusche und kann anhand dieser Umgebungsgeräusche erkennen, ob sich das Fahrzeug in einem Tunnel befindet.
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In der
WO92/08225 ist eine akustische Steuervorrichtung zur Verwendung in einem Fahrzeug beschrieben, welche über eine Quelle Geräusche und/oder Vibrationen des Fahrzeuges aufzeichnen und an einem Audio- bzw. Vibrationsausgang entsprechende Vibrationen und/oder Geräusche ausgeben, so dass unerwünschte Fahrzeugbetriebsvibrationen bzw. Fahrzeugbetriebsgeräusche ausgelöscht werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung von Motorgeräuschen in einem Kraftfahrzeug zu schaffen, mit dem ein Motorgeräusch möglichst realistisch imitiert wird.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruches gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und bevorzugte Ausführungsformen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei einem Verfahren zur Erzeugung von simulierten Motorgeräuschen in einem Kraftfahrzeug werden die Motorgeräusche durch verschiedene Motorparameter in einer Steuereinrichtung des Kraftfahrzeuges gesteuert. Die Motorgeräusche entsprechen einem vorbestimmten Motor, der in einer den Motorparametern entsprechenden Situation ist. Die Motorgeräusche werden mit einer Audioausgabeeinrichtung ausgegeben. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass mittels Umgebungssensoren des Kraftfahrzeuges die Umgebung des Kraftfahrzeuges abgetastet wird und die hierbei ermittelten Umgebungsinformationen bei der Erzeugung des Motorgeräusches mitberücksichtigt werden.
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Dadurch, dass Umgebungsinformationen bei der Erzeugung des Motorgeräusches mitberücksichtigt werden, kann ein realistisches Klangbild erzeugt werden. Bisherige Systeme haben den Nachteil, dass künstlich erzeugte Motor- und Getriebegeräusche zum Teil als künstlich wahrgenommen werden. Dies tritt vor allem bei einem Wechsel der Fahrzeugumgebung ein, wie beispielsweise bei der Einfahrt des Kraftfahrzeugs in einen Tunnel. Dort wird der Schall des Kraftfahrzeuges anders reflektiert als auf einer Landstraße. Der Wechsel wird von einem Fahrzeuginsassen erwartet. Mit dem oben beschriebenen Verfahren kann erkannt werden, wann sich das Kraftfahrzeug in einem Tunnel befindet und die Erzeugung des Motorgeräusches dementsprechend anpassen.
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Unter Motorgeräuschen werden im Folgenden alle vom Fahrzeug aktiv erzeugten Geräusche verstanden, wie die Geräusche des Motors an sich, aber auch z.B. Geräusche des Getriebes und des Auspuffes.
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Umgebungsinformationen beschreiben die Umgebung und können z.B. Helligkeit, Position oder Wetter sein.
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Vorzugsweise werden die ermittelten Umgebungsinformationen bei der Erzeugung des Motorgeräusches dadurch berücksichtigt, dass den Umgebungsinformationen mindestens ein vorbestimmter Umgebungsparameter zugeordnet wird und dass jedem Umgebungsparameter eine Funktion zugeordnet ist, die das Motorgeräusch auf vorbestimmte Weise ändert.
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Eine Funktion ist hier nicht zwangsläufig eine streng mathematische Funktion, sondern eine Anweisung, wie das Motorgeräusch angepasst werden soll.
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Wurde beispielsweise über ein Satellitennavigationssystem die geografische Position: „53.544286 N, 9.912801 E“ erkannt, kann diese Information mit einer Datenbank abgeglichen werden. In einer solchen Datenbank, wie sie häufig in Navigationssystemen zu finden ist, kann in diesem Beispiel erkannt werden, dass sich bei dieser Position der Elbtunnel befindet.
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Die Umgebungsinformation „53.544286 N, 9.912801 E“ und/oder „Elbtunnel“ ist dem Umgebungsparameter „Tunnel“ zugeordnet.
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Neben einem Tunnel können nicht nur Tunnelröhren, sondern auch andere Umgebungsparameter detektiert werden. Dies können zum einen überdachte Fahrstrecken sein, wie zum Beispiel Tiefgaragen, Parkhäuser oder Tankstellen. Es können aber auch Brücken, Alleen, Straßen mit hohen Gebäuden an der Seite, Autobahnen, Landstraßen oder sonstige Fahrwege erkannt werden.
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Neben solchen allgemeinen Umgebungsparametern wie z.B. „Tunnel“ oder „Brücke“ können aber auch speziellere Umgebungsparameter gewählt werden, wie z.B. „Autobahntunnel“ oder „Stahlbrücke“.
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Jedem Umgebungsparameter ist ein oder mehrere Funktionen zur Änderung der Motorgeräusche zugeordnet. Wurde beispielsweise durch ein Satellitennavigationssystem-System erkannt, dass sich das Fahrzeug auf der Räder-Hochbrücke befindet, werden der Rader-Hochbrücke zugeordnete Umgebungsparameter abgerufen. Dies kann beispielsweise sein, dass die Räder-Hochbrücke eine „Autobahnbrücke“ ist, eine „Brücke, die über Wasser führt“ oder, dass sie eine „Stahlbrücke“ ist.
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Jeder Umgebungsparameter verändert das Motorgeräusch. So reflektiert zum Beispiel Stahl das Motorgeräusch anders als Beton. Der Umgebungsparameter „Stahlbrücke“ kann beispielsweise der Funktion zugeordnet sein, dass die Frequenzen eines Motorgeräusches 10-300 Hz um 20 dB verringert werden. Dies sorgt für einen blechernen Klang.
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Bei einem anderen Beispiel wird über einen Umgebungssensor die Höhe eines unbestimmten Tunnels auf 3 m bestimmt. Ein entsprechender Umgebungsparameter kann dann beispielsweise sein „Überdachter Fahrweg mit Höhe kleiner als 5 Meter“.
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Je nachdem wie hoch ein Tunnel ist, ändern sich auch die Reflektionseigenschaften des Tunnels bezüglich der Motorgeräusche. Wenn die Höhe des Tunnels bekannt ist, können dementsprechend Motorgeräusche erzeugt werden. Eine Zuordnung kann beispielsweise sein, dass bei einer Höhe von maximal 5 Metern ein Hall-Effekt des Motorgeräusches erzeugt wird.
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Die Umgebungsinformationen können zumindest über eine der folgenden Umgebungssensoren erfasst werden:
- - Satellitennavigationssystem,
- - Helligkeitssensor,
- - Feuchtigkeitssensor,
- - Kamera,
- - Mikrofon,
- - Uhr,
- - Fenstersensor,
- - Dachsensor,
- - Entfernungssensor,
- - Mobilfunknetzantenne, und/oder
- - Antenne zur Verbindung mit einem mobilen Endgerät.
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Durch einen oder mehrere dieser Umgebungssensoren können entsprechende Umgebungsinformationen bestimmt werden, denen wiederum bestimmte Umgebungsparameter zugeordnet sind.
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Ein Umgebungssensor kann z.B. ein Satellitennavigationssystem sein, welches Koordinaten ausgibt, die dann mit einer Datenbank, z.B. aus einem Navigationssystem, abgeglichen werden, wodurch eine Umgebung dem Fahrzeug zugeordnet wird
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Daneben kann ein Helligkeitssensor erkennen, ob sich ein Kraftfahrzeug in einem Tunnel befindet oder nicht, indem ein Helligkeitswert von dem Helligkeitssensor erfasst wird. Dieser Helligkeitswert wird mit der Uhrzeit abgeglichen. Ist es dunkler, als die Uhrzeit es vermuten lässt, besteht ein Indiz, dass sich das Fahrzeug auf einem überdachten Fahrweg, z.B. einem Tunnel, befindet.
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Der Feuchtigkeitssensor kann erkennen, ob das Auto im Regen fährt oder nicht. Sollte das Kraftfahrzeug im Regen fahren, kann es sich zumindest nicht in einem Tunnel befinden. Des Weiteren hört sich ein Auto, welches im Regen fährt, anders an als ohne Regen.
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Eine Kamera wird heutzutage in vielen Kraftfahrzeugen verbaut. Eine Möglichkeit ist hier die Erkennung von Straßenschildern. Entsprechende Straßenschilder können auf einen sich nähernden Tunnel aufmerksam machen. Dadurch ist es möglich, einen Tunnel durch die Straßenschilder zu bestimmen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Kamera den Tunneleingang selber erkennt.
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Der Entfernungssensor kann beispielsweise die Entfernung zu einer Ebene über dem Auto bestimmen. Ist diese Entfernung beispielsweise kleiner als 10 m, ist es wahrscheinlich, dass sich das Kraftfahrzeug in einem Tunnel oder einer anderen überbauten Fahrstrecke befindet.
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Vorzugsweise wird das Motorgeräusch zumindest auf eine der folgenden Arten verändert:
- - Änderung der Lautstärke,
- - Änderung der Tonhöhe,
- - Ändern der Lautstärke einzelner Frequenzen und/oder Frequenzbänder,
- - Hinzufügen oder Entfernen eines Hall-Effektes, und/oder
- - Hinzufügen oder Entfernen eines Zusatzgeräusches.
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Durch diese Änderungen kann das Motorgeräusch realistischer klingen.
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Vorzugsweise wird ein Wechsel der Umgebungsinformation erkannt. Daraufhin kann ein Übergang zwischen zwei Veränderungen der Motorgeräusche derart erzeugt wird, dass über eine vorbestimmte Dauer die erste Veränderung stetig in die zweite Veränderung übergeht.
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Dies hat den Vorteil, dass ein Wechsel, der als störend empfunden werden könnte, nicht abrupt kommt. Fährt beispielsweise ein Kraftfahrzeug in einen Tunnel ein, kann der Übergang beispielsweise zwei Sekunden dauern, indem die Veränderung der Motorgeräusche langsam an Umgebungsparameter zugeordnete Veränderungen angepasst werden.
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Neben den Umgebungsinformationen können auch Zustandsparameter, welche einen Zustand des Kraftfahrzeuges beschreiben, bei der Erzeugung der Motorgeräusche und/oder bei der Zuordnung der Umgebungsinformationen zu den Umgebungsparametern mitberücksichtigt werden.
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Zustandsparameter beschreiben bestimmte Einstellungen des Kraftfahrzeuges. Dies kann zum Beispiel sein, ob ein Fenster des Fahrzeuges runtergekurbelt wurde oder ob das Verdeck bei einem Cabrio offen ist.
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Diese Zustandsparameter können ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die Wirkung der Motorgeräusche haben. So klingt der Motor eines Kraftfahrzeuges bei heruntergekurbeltem Fenster deutlich anders bei hochgekurbeltem Fenster. Durch Berücksichtigung der Zustandsparameter kann ein solcher Zustand ebenfalls bei der Erzeugung des Motorgeräusches berücksichtigt werden.
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Die Zustandsparameter können auch die Zuordnung der Umgebungsinformationen zu den Umgebungsparametern unterstützen. So ist es beispielsweise unüblich, dass in einem Tunnel die Fenster runtergekurbelt sind.
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Vorzugsweise werden Umgebungsinformationen mindestens einem Umgebungsparameter zu einer vorbestimmten Zeit zugeordnet.
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Einige Umgebungsinformationen zeigen eine zukünftige Änderung der Umgebung an. Erkennt beispielsweise eine Kamera ein Straßenschild, auf dem auf eine nahende Brücke aufmerksam gemacht wird, sollte die Veränderung des Motorgeräusches nicht sofort, sondern erst dann erfolgen, wenn das Kraftfahrzeug sich auf der Brücke befindet. Straßenschilder sind in einem vorbestimmten Maß zu einer entsprechenden Umgebung aufgestellt. Berücksichtigt man die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeuges, lässt sich daraus ableiten, wann die Umgebung sich ändert.
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Ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug mit einer Audioausgabeeinrichtung, einem oder mehreren Umgebungssensoren und eine Steuereinrichtung, zeichnet sich dadurch aus, dass es zum Ausführen eines der oben beschriebenen Verfahren ausgebildet ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher erläutert.
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Die Zeichnungen zeigen schematisch:
- 1 ein Kraftfahrzeug in einer Umgebung,
- 2 in einem Blockschaltbild die Verknüpfung der einzelnen Sensoren und der Audioausgabe des Kraftfahrzeuges, und
- 3 ein Verfahren zur Erzeugung von simulierten Motorgeräuschen in einem Kraftfahrzeug unter Berücksichtigung von Umgebungsinformationen.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel eines Fahrzeuges 1 in einer Umgebung 2 erläutert (1). Die Umgebung kann beispielsweise eine Stadt 2, eine Allee 2 oder ein Tunnel 2 sein.
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Das Kraftfahrzeug 1 weist mehrere Umgebungssensoren 3 zum Abtasten der Umgebung 2, Motorsensoren 4 zum Abtasten von Motorparametern, Zustandssensoren 5 zum Erfassen von Zuständen des Kraftfahrzeuges 1, eine Geräuschdatenbank 6, in welcher Basisgeräusche gespeichert sind, eine Zuordnungsdatenbank 7, in der Parameter und Eigenschaften Funktionen zur Geräuscherzeugung und -änderung abgespeichert sind, ein Erzeugungsmodul 8 zum Erzeugen und Ändern eines Motorgeräusches und einen Lautsprecher 9 zum Ausgeben des Motorgeräusches auf (2).
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Die Umgebungssensoren 3 sind an verschiedenen Stellen des Kraftfahrzeuges ausgebildet. Eine Kamera 3 ist vorzugsweise vorne in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeuges 1 angeordnet, wodurch die Kamera 3 unter anderem in der Lage ist, Straßenschilder zu erkennen.
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Ein Mikrofon 3 ist vorzugsweise derart an dem Kraftfahrzeug 1 angeordnet, dass es möglichst störungsfrei die Umgebungsgeräusche wahrnehmen kann.
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Eine Antenne zur Verbindung mit einem mobilen Endgerät 3, ein Feuchtigkeitssensor 3, eine Mobilfunknetzantenne 3, ein Satellitennavigationssystem 3 und ein Helligkeitssensor 3 sind in herkömmlicher Weise an dem Kraftfahrzeug 1 ausgebildet.
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Die Motorsensoren 4 messen nicht nur die Motorparameter des Motors, sondern darüber hinaus Parameter des Getriebes und sonstige Parameter, die die Fahreigenschaften des Kraftfahrzeuges 1 beschreiben. Diese Parameter werden im Folgenden ebenfalls Motorparameter genannt.
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Die Motorsensoren 4 können beispielsweise ein Pedalsensor 4 sein, welcher die Position eines oder mehrerer Pedale misst, ein Drehzahlmesser 4, welcher die Drehzahl des Motors misst, und ein Schaltsensor 4, welcher die Position des Getriebes misst.
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Die Zustandssensoren 5 beschreiben Einstellungen des Fahrzeuges, die keine Fahreigenschaften des Kraftfahrzeuges 1 beschreiben. Dies können beispielsweise ein Fenstersensor 5, welcher die Position eines oder mehrerer Fenster misst, und ein Dachsensor 5, welcher die Position eines Daches in einem Cabrio misst.
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Das Erzeugungsmodul 8, die Geräuschdatenbank 6 und die Zuordnungsdatenbank 7 sind in diesem Ausführungsbeispiel Teil des Computersystems des Kraftfahrzeuges 1. Sie können jedoch auch selbstständig als eigenes Computersystem ausgebildet sein.
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Die Sensoren 3, 4 und 5 sind über ein Datennetzwerk mit dem Erzeugungsmodul 8 verbunden. Das Erzeugungsmodul 8 ist wiederum über eine Audioschnittstelle mit den Lautsprechern 9 verbunden.
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Die Lautsprecher 9 sind so angeordnet, dass sie die Fahrgastzelle des Kraftfahrzeuges 1 beschallen können.
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In diesem Ausführungsbeispiel weisen die Lautsprecher 9 einen integrierten Verstärker auf. In anderen Ausführungsbeispielen kann dieser Verstärker auch separat dazwischengeschaltet sein. Weitere Module, wie ein Medienabspielgerät, ein Mischpult oder ein Synthesizer können ebenfalls dazwischengeschaltet sein.
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Nachfolgend wird das Verfahren zur Erzeugung von simulierten Motorgeräuschen in einem Kraftfahrzeug erläutert.
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Das Verfahren beginnt mit dem Schritt S1 (3).
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Im nächsten Schritt (S2) wird die Umgebung 2 durch die Umgebungssensoren 3 abgetastet. Beispielsweise ist über das GPS-System 3 ermittelt worden, dass sich das Kraftfahrzeug 1 auf der Autobahn A7 befindet und in den Elbtunnel eingefahren ist.
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Des Weiteren hat vor 30 Sekunden die Kamera 3 ein Straßenschild erfasst, auf dem auf einen Tunnel hingewiesen wurde.
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Zusätzlich hat der Helligkeitssensor 3 einen Abfall der Helligkeit um 70% detektiert.
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Der Signalempfang durch die Mobilfunknetzantenne 3 nahm ebenfalls um 90% ab.
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Anschließend werden die Umgebungsinformationen ermittelt (Schritt S3). Hierbei werden alle Informationen, die die Sensoren 3 ergeben haben, zusammengetragen. In diesem Ausführungsbeispiel werden die Umgebungsinformationen durch das Erzeugungsmodul 7 selbst ermittelt. Es kann hierbei jedoch auch ein separates Modul vorliegen.
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Im oben erwähnten Beispiel wäre dann die Umgebungsinformation, dass sich das Kraftfahrzeug 1 im „Elbtunnel“, „in einem Tunnel“, „auf einer überdachten Fahrbahn“ und „auf einer stark abgeschirmten Fahrbahn“ befindet.
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Es folgt Schritt S4, in dem Umgebungsparameter der Umgebungsinformation zugeordnet werden.
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Auch dies wird im Erzeugungsmodul 8 durchgeführt. Hierbei wird das Erzeugungsmodul 8 in der Zuordnungsdatenbank 7 nach Einträgen für „Elbtunnel“, „in einem Tunnel“, „auf einer überdachten Fahrbahn“ und „auf einer stark abgeschirmten Fahrbahn“ suchen.
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Zugeordnete Umgebungsparameter können beispielsweise „Tunnel“ sein. Es sind aber auch speziellere Umgebungsparameter denkbar, wie „Autobahntunnel“, „Tunnel mit durchschnittlicher Fahrzeuganzahl pro Tag ≥ 100.000“, „Tunnel mit Länge ≥ 1000 m“, „Tunnel mit Röhrenhöhe ≤ 5 m“. Diesen Umgebungsparametern können ein oder mehrere Funktionen zugeordnet sein. Zum Beispiel kann dem Umgebungsparameter „Autobahntunnel“ die Funktion zugeordnet sein, dass die Frequenzen eines Motorgeräusches zwischen 10 und 500 Hz um 30 dB erhöht werden. Hierdurch entsteht ein „dröhnender“ Eindruck des Geräusches.
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In einem anderen Beispiel kann die Umgebungsinformation lediglich sein, dass der Helligkeitssensor einen Helligkeitsverlust von 50% wahrnimmt. Zusammen mit der Information, dass es 12 Uhr mittags ist, wird dann der Umgebungsparameter zugeordnet, dass sich das Kraftfahrzeug 1 auf „einem überdachten Fahrweg“ befindet. Die zugeordnete Funktion kann die gleiche sein wie im ersten Beispiel.
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Im folgenden Schritt (S5) werden Motorparameter ermittelt. Hierbei wird insbesondere die Stellung des Pedals, Getriebegang und die Motordrehzahl erfasst.
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Danach werden im Schritt S6 Sekundärparameter erfasst. Dies kann beispielsweise die Stellung eines Fensters oder die Stellung eines Autodaches sein.
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Die Schritte S5 und S6 können auch an beliebig anderer Position zwischen den Schritten S1 und S4 stattfinden.
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Im anschließenden Schritt S7 wird ein Motorgeräusch erzeugt. Das Erzeugungsmodul 8 greift hierbei auf eine Geräuschdatenbank 6 zu, in die entsprechende Geräusche abgespeichert sind.
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Die Geräusche entsprechen einem Fahrzeugtyp, welcher ein Nutzer vorab ausgewählt hat. Die Geräusche können zum Beispiel kleine Audiodateien sein, die in Dauerschleife laufen.
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Darauffolgend werden die Motorgeräusche aufgrund der ausgewählten Funktionen verändert. Das Erzeugungsmodul 8 nutzt hierzu die Informationen der einzelnen erfassten Parameter und Eigenschaften und den dazu geordneten Funktionen. Hierbei können mehrere Funktionen gleichzeitig verwendet werden. So wird beispielsweise das Geräusch bei einer erhöhten Drehzahl höher, d.h., die höheren Frequenzen werden stärker ausgesteuert. Im obigen Beispiel wurde eine Funktion ausgewählt, in der die tiefen Frequenzen übersteuert werden.
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Im nächsten Schritt (S9) werden die veränderten Motorgeräusche am Lautsprecher 9 ausgegeben. Das Verfahren endet mit Schritt S10. Es kann anschließend erneut gestartet werden.
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In einer alternativen Ausführungsform kann in Schritt S7 je nach Umgebungsparameter, Motor- und/oder Sekundärparameter ein anderes Geräusch aus der Geräuschdatenbank 6 ausgewählt werden. So kann beispielsweise für jeden ausgewählten Getriebegang eine separate Audiodatei vorliegen.
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Des Weiteren ist es auch möglich, dass mehrere Geräusche aus der Geräuschdatenbank 6 ausgewählt werden. So kann zum Beispiel, wenn die Umgebungsparameter „Tunnel“ ermittelt worden sind, ein Geräusch zusätzlich abgespielt werden, welches entsprechende „Tunnel-Geräusche“ wiedergibt. Die Geräusche überlagern sich dann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Umgebung
- 3
- Umgebungssensor
- 4
- Motorsensor
- 5
- Zustandssensor
- 6
- Geräuschdatenbank
- 7
- Zuordnungsdatenbank
- 8
- Erzeugungsmodul
- 9
- Lautsprecher
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009057981 A1 [0008]
- WO 02/098703 A1 [0009]
- WO 9208225 [0010]