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Die Erfindung betrifft eine Schweißbrennerdüse für einen Schutzgasschweißbrenner gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Schweißbrenner und ein Verfahren zum Schutzgasschweißen.
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Beim Schutzgasschweißen dient ein elektrischer Lichtbogen als Wärmequelle zum Schmelzen von zu verbindenden Bauteilen an deren jeweiligen Fügestellen. Ein durch den Schweißbrenner austretendendes Schutzgas dient ferner dazu, die Elektrode und die aufgeschmolzenen Fügestellen vor der Umgebungsluft abzuschirmen, um so mögliche chemische Reaktionen am Werkstück zu vermeiden.
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Durch die hohen Temperaturen im Lichtbogen wird jedoch auch die Sublimation der Metalle des zu schweißenden Werkstücks gefördert, so dass Rauchgase entstehen, die für den Schweißer gesundheitsschädlich sein können.
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Im Stand der Technik sind daher Schweißbrenner zum Schutzgasschweißen bekannt, die externe Absaugeinrichtungen zum Absaugen der beim Schweißen entstehenden Rauchgase aufweisen. Jedoch sind die bekannten Schweißbrenner mit externen Absaugeinrichtungen, d. h. Absaugeinrichtungen die ausgelegt sind, um Abgase außerhalb bzw. extern der Schutzgasglocke abzusaugen, derartig ausgelegt, dass die Rauchgase nach Durchdringen der Schutzgasabdeckung in die umgebende Atmosphäre gelangen und dann dort partiell abgesaugt werden. Ein gewisser Anteil der bereits in der Atmosphäre befindlichen Abgase verbleibt dabei jedoch in der Atmosphäre und wird nicht von der Absaugeinrichtung erfasst, was ein nicht unerhebliches Gesundheitsrisiko für einen Schweißer darstellt, der diese Abgase dann mit der Umgebungsluft einatmet.
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Daher beruht die vorliegende Erfindung auf der Aufgabe, eine Schweißbrennerdüse, einen Schweißbrenner und ein Verfahren zum Schutzgasschweißen bereitzustellen, welche es ermöglichen, beim Schweißen entstehende Rauchgase vollständiger abzusaugen und abzuleiten, bevor sie in die umgebene Atmosphäre eintreten und zu Umweltbelastungen oder Gesundheitsrisiken führen können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schweißbrennerdüse für einen Schutzgasschweißbrenner mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1, einen Schweißbrenner mit den Merkmalen gemäß Anspruch 14 und ein Verfahren zum Schutzgasschweißen mit den Merkmalen gemäß Anspruch 15 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen spezifiziert.
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Erfindungsgemäß bereitgestellt wird demnach eine Schweißbrennerdüse für Schutzgasschweißbrenner, mit einem im Wesentlichen zylindrischen Gehäuse, einer Elektrode im Innern des Gehäuses, einem hinteren Endabschnitt, an welchem Schutzgas zugeführt werden kann, und einem vorderen Endabschnitt, an welchem das Schutzgas ausgebbar ist, wobei in dem Gehäuse ein erster Kanal vorgesehen ist, welcher mit einer ersten Schutzgaszuführung verbindbar ist zum Hindurchleiten von Schutzgas von dem hinteren Endabschnitt zu dem vorderen Endabschnitt, wobei in dem Gehäuse eine Absaugeinrichtung angeordnet ist, durch welche beim Schweißen entstehende Rauchgase an dem vorderen Endabschnitt abgesaugt und durch das Gehäuse abgeleitet werden können. Durch die erfindungsgemäße Konfiguration der Schweißbrennerdüse können beim Schweißen entstehende Abgase bzw. Metalldämpfe direkt dort, wo sie entstehen, abgesaugt werden, bevor sie die Schutzgasabdeckung durchdringen und in die Atmosphäre gelangen. Dies vermeidet dadurch verursachte Schadstoffbelastung der Umgebungsluft, insbesondere der Arbeitsumgebung eines Schweißers und damit verbundene Gesundheitsrisiken.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Absaugeinrichtung ein im Wesentlichen ringförmiger zweiter Kanal, welcher sich von dem vorderen Endabschnitt zu dem hinteren Endabschnitt erstreckt. Somit können die Abgase intern, d. h. durch das Gehäuse der Schweißbrennerdüse direkt innerhalb der Schutzgasglocke abgesaugt und abgeleitet werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Absaugeinrichtung, insbesondere der im Wesentlichen zweite ringförmige Kanal, mit einer Saugvorrichtung verbindbar. Unter Saugvorrichtung sind beispielsweise jegliche mobile oder stationäre handelsübliche Rauchgas-Absauggeräte zu verstehen.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Elektrode zentral in dem Gehäuse angeordnet, wobei der im Wesentlichen ringförmige zweite Kanal die Elektrode konzentrisch umgibt. Diese Konfiguration ermöglicht es, die Abgasabsaugung und Ableitung direkt dort zu implementieren, wo die Abgase beim Schweißen entstehen, ohne dabei die Schutzgasglocke zu zerstören.
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Vorzugsweise ist in dem Gehäuse zumindest ein dritter im Wesentlichen ringförmiger Kanal vorgesehen, welcher mit einer zweiten Schutzgaszuführung verbindbar ist zum Hindurchleiten von Schutzgas von dem hinteren Endabschnitt zu dem vorderen Endabschnitt, wobei der dritte im Wesentlichen ringförmige Kanal den ersten im Wesentlichen ringförmigen Kanal konzentrisch umgibt. Durch Vorsehen von zwei Schutzgaskanälen wird vorteilhafterweise die Schutzgasabdeckung verbessert.
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Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn der erste im Wesentlichen ringförmige Kanal und der dritte im Wesentlichen ringförmige Kanal voneinander unterschiedliche Breiten aufweisen. Hierdurch können ohne aufwändige elektronische Steuerungen des Schutzgasvolumenstroms auf einfache mechanische Art und Weise unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten in den beiden Schutzgaskanälen realisiert werden, um eine zuverlässige und vollständige Schutzgasabdeckung zu erzielen.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Dicke einer Außenwand des Gehäuses von dem hinteren Endabschnitt zu dem vorderen Endabschnitt hin sich verjüngend ausgebildet. Auch hierdurch kann der Schutzgasvolumenstrom auf mechanische Weise beeinflusst werden, um eine gewünschte Strömungsgeschwindigkeit bzw. Charakteristik zu entwickeln.
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Die den ersten, zweiten und dritten im Wesentlichen ringförmigen Kanal umgebenden Wandungen können an dem vorderen Endabschnitt bündig enden. Alternativ können die den ersten, zweiten und dritten im Wesentlichen ringförmigen Kanal umgebenden Wandungen an dem vorderen Endabschnitt abgeschrägt ausgebildet sein, wobei die Wandung des dritten im Wesentlichen ringförmigen Kanals eine geringere Länge aufweist als die Wandung des ersten im Wesentlichen ringförmigen Kanals. Während die bündige Ausführung der Kanalwandungen am vorderen Endabschnitt einen geringen konstruktiven Aufwand erfordert, bietet die abgeschrägte Ausführung des vorderen Endabschnitts den Vorteil, dass bei der Bearbeitung eines Werkstücks ein Positionswechsel vereinfacht wird.
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Besonders bevorzugt ist das Gehäuse mit einem darin integrierten Kühlkreislauf, insbesondere mit einem in der Gehäusewandung umlaufenden Kühlkanal, versehen.
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Gemäß noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind der durch den ersten im Wesentlichen ringförmigen Kanal leitbare Schutzgasstrom und der durch den dritten im Wesentlichen ringförmigen Kanal leitbare Schutzgasstrom durch eine Steuereinrichtung regelbar, insbesondere derartig, dass der durch den ersten im Wesentlichen ringförmigen Kanal leitbare Schutzgasstrom eine zu der durch den dritten im Wesentlichen ringförmigen Kanal leitbare Schutzgasstrom unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeit aufweist. Die unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten stellen sicher, dass die Schutzgasabdeckung zuverlässig und stabil gebildet wird. Insbesondere führt dies zu einer differierenden Steifigkeit des Schutzgasmantels bzw. der Schutzgasglocke.
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Vorzugsweise ist die Strömungsgeschwindigkeit in dem ersten im Wesentlichen ringförmigen Kanal und die Strömungsgeschwindigkeit in dem dritten im Wesentlichen ringförmigen Kanal separat einstellbar, insbesondere über jeweilige Anschlüsse an einem Manometer. Wie bereits oben erwähnt, können so unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten der Schutzgasströme in den beiden Schutzgaskanälen erzielt werden, um eine stabile Schutzgasabdeckung zu gewährleisten.
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Noch eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass das Gehäuse mehrteilig ausgebildet ist, wobei die Gehäuseteile formschlüssig miteinander verbindbar sind, insbesondere verschraubbar sind. Die mehrteilige Ausbildung des Gehäuses bietet den Vorteil, dass ein schneller Austausch oder Reparatur bei Verschleiß oder Defekten realisierbar sind. Alternativ kann das Gehäuse jedoch auch integral ausgebildet bzw. hergestellt sein, insbesondere einteilig.
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Darüber hinaus wird erfindungsgemäß ein Schweißbrenner mit einer Schweißbrennerdüse, wie oben aufgeführt, bereitgestellt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Schweißbrenner als Schweißroboter ausgebildet. Alternativ kann der Schweißbrenner eine manuell durch einen Schweißer geführte Vorrichtung sein oder es kann sich um eine automatisierte Vorrichtung handeln.
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Weiterhin wird gemäß der Erfindung ein Verfahren zum Schutzgasschweißen unter Verwendung eines Schweißbrenners bereitgestellt, wobei beim Schweißen entstehende Rauchgase an einem vorderen Endabschnitt einer Schweißbrennerdüse wie oben beschrieben abgesaugt und durch das Gehäuse der Schweißbrennerdüse von dem vorderen Endabschnitt zu dem hinteren Endabschnitt abgeleitet werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung beschrieben, in welchen
- 1A, 1B jeweilige Schnittansichten einer Schweißbrennerdüse gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zeigen;
- 2 eine vergrößerte Schnittansicht des vorderen Endabschnitts einer Schweißbrennerdüse gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zeigt;
- 3 schematisch die an der in 2 dargestellten Schweißbrennerdüse beim Schweißen entstehende Schutzgasabdeckung und den Strömungsverlauf der abgesaugten Metalldämpfe bzw. Abgase an der Schweißnaht zeigt;
- 4 eine Schweißanlage gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zeigt; und
- 5 eine Draufsicht auf eine Anbindungseinheit zur Anbindung der Schweißbrennerdüse an verschiedene Medien gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zeigt.
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1A und 1B zeigen eine Schweißbrennerdüse 1 in Schnittansicht gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, wobei 1A die Schweißbrennerdüse 1 in teilweise zusammengesetzten Zustand zeigt, und 1B die Schweißbrennerdüse 1 zerlegt in Einzelteile zeigt.
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Zunächst sei angemerkt, dass im Rahmen der beschriebenen Ausführungsformen unter Schutzgasschweißen im Sinne der DIN 8593-6 alle Schweißarten und - Vorrichtungen zu verstehen sind, die mittels eines elektrischen Lichtbogens als Wärmequelle zum Aufschmelzen des zu bearbeiteten Materials arbeiten, welcher zwischen einer Elektrode und dem leitfähigen zu bearbeitenden Material brennt. Dazu zählt beispielsweise das Metallschutzgasschweißen (MSG), welches Inertgasschweißen (MIG) und Metall-Aktivgasschweißen (MAG) umfasst, und bei welchen Verfahren die Elektrode während des Schweißens abgeschmolzen wird, sowie Wolframintertgasschweißen (WIG) mit nicht-abschmelzender Elektrode. Weiterhin umfasst ist auch das Orbitalschweißen sowie Plasmaschweißen.
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Wie in 1A erkennbar ist, sind hier drei Gehäuseabschnitte oder Gehäuseteile 2', 2'', 2''' des Gehäuses 2 der Schweißbrennerdüse 1 in montiertem Zustand dargestellt, und ein viertes Gehäuseteil 2'''', welches lediglich in Seitenansicht dargestellt ist, ist als Einzelteil oder Modul separat dargestellt. Das vierte Gehäuseteil 2'''' stellt den hinteren Endabschnitt 3 bzw. das Kopfteil der Schweißbrennerdüse 1 dar und umfasst den Medienanschluss bzw. die Medienanschlüsse, über welche die Medienzufuhr, d. h. die Zufuhr von Schutzgas sowie die Zufuhr von elektrischer Energie der Elektrode und die Zufuhr von Kühlwasser für die interne Kühlung stattfindet. Das Kopfteil bzw. das vierte Gehäuseteil 2'''' weist an seinem oberen Ende 7 ein Anschlussstück 4 auf, über welches die Schweißbrennerdüse 1 mit einem Brennerhals (nicht dargestellt) verbindbar ist. Es wird angemerkt, dass durch die konstruktive Verlegung aller erforderlichen Medien (Strom, Schutzgas, Absaugung, Wasser) in das Innere des Gehäuses 2 die Störanfälligkeit und mögliche Fehlbedienungen ausgeschlossen werden. Eine Funktionsstörung durch unsachgemäße Bedienung (beispielsweise Kollision mit Werkstück oder Schweißanlage, Zerstörung von Transportleitungen) kann bei dieser Ausführungsform nicht erfolgen. Außerdem ist so ein ausreichender äußerer Schutz vorhanden.
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Das erste Gehäuseteil 2' stellt dagegen den vorderen Endabschnitt 5 der Schweißbrennerdüse 1 dar, an dessen unterem Ende 6 das über die Medienzufuhr zuleitbare Schutzgas sowie die Elektrode austritt. In dem ersten Gehäuseteil 2' ist ein zentraler Hohlraum 8 durch eine erste konzentrische Wandung 10 gebildet, in welchem eine zentrale Elektrode 9 angeordnet ist, welche hier als abschmelzbare Elektrode ausgebildet ist, d. h. hier wird als Elektrode ein zuführbarer Elektrodendraht verwendet. Zwischen der Innenseite 11 der ersten konzentrischen Wandung 10 und der zentralen Elektrode 9 ist ein die Elektrode 9 konzentrisch umgebender Ringkanal gebildet, welcher hier als zweiter Kanal 12 bezeichnet wird, und welcher als Absaugeinrichtung dient. Hier werden während des Schweißens an dem Werkstück entstehende Metalldämpfe und andere Abgase, die durch den Schweißprozess entstehen können, direkt angesaugt und über den zweiten Kanal 12 durch das Gehäuse 2 der Schweißbrennerdüse 1 abgeleitet. Somit handelt es sich um eine interne bzw. in das Schweißbrennerdüsengehäuse 2 integrierte Absaugeinrichtung, mittels welcher die oben erwähnten Metalldämpfe und Abgase bereits am Entstehungsort innerhalb der Schutzgasglocke abgesaugt werden, ohne die Schutzgasglocke zu zerstören, so dass keinerlei Metalldampf oder Abgase in die Atmosphäre gelangen können. Hierdurch kann effektiv vermieden werden, dass der Schweißer oder andere sich in der Nähe des Schweißgeräts befindliche Personen einem Gesundheitsrisiko durch Einatmen der Abgase oder Metalldämpfe ausgesetzt sind oder es zu Umweltbeeinträchtigungen durch die Abgase oder Metalldämpfe kommt. Auch hat sich herausgestellt, dass bei direkter Absaugung der Metalldämpfe am Entstehungsort innerhalb der Schutzgasglocke eine Porenbildung im Werkstück bzw. an der Schweißstelle oder Schweißnaht vermieden werden kann, was zu einer deutlichen Verbesserung der physikalischen Eigenschaften der geschweißten Verbindung führt.
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Weiterhin ist in dem ersten Gehäuseteil 2' ein erster Kanal 13 vorgesehen, welcher als Ringkanal ausgebildet ist und mit einer ersten Schutzgaszuführung verbindbar ist zum Hindurchleiten von Schutzgas von dem hinteren Endabschnitt 3 zu dem vorderen Endabschnitt 5 der Schweißbrennerdüse 1. Der erste Kanal 13 ist von einem dritten Kanal 14 umgeben, welcher ebenfalls als Ringkanal ausgebildet ist, und welcher mit einer zweiten Schutzgaszuführung verbindbar ist zum Hindurchleiten von Schutzgas von dem hinteren Endabschnitt 3 zu dem vorderen Endabschnitt 5 der Schweißbrennerdüse 1, wo es aus der Schweißbrennerdüse 1 beim Schweißprozess austritt.
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Wie hier erkennbar ist, bildet der dritte Kanal 14 den äußeren Kanal und der erste Kanal 13 den inneren Kanal in der Schweißbrennerdüse 1. Jedoch ist der dritte Kanal 14 derartig ausgebildet, dass er sich zum unteren Ende 6 des ersten Gehäuseteils 2' hin verjüngt, was entweder durch eine leichte Schrägstellung einer der beiden den Ringkanal umgebenden Wandungen erzielt werden kann oder aber durch Verringern der Wandstärke von zumindest einer oder beiden Wandung/Wandungen, die den dritten Kanal 13 umgeben, von dem vorderen Endabschnitt 5 zu dem hinteren Endabschnitt 3 hin. Durch diese Geometrien weisen der dritte Kanal 14 und der erste Kanal 13 unterschiedliche Breiten bzw. Durchflussquerschnitte auf, wodurch unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten des durch die beiden Kanäle 13, 14 geleiteten Schutzgases erzielt werden können, was in einer zuverlässigen und vollständigen Schutzgasabdeckung während des Schweißens resultiert. Beispielsweise kann in dem inneren ersten Kanal 13 eine Schutzgasflutung von 5 l/min und in dem äußeren dritten Kanal 14 eine Schutzgasflutung von 20 l/min realisiert werden, was zu einer zuverlässigen und stabilen Schutzgasabdeckung während des Schweißens führt. Sollte jedoch eine Störung eintreten, so dass während des Schweißens die Schutzgasabdeckung instabil wird und Abgase bzw. Metalldampf dennoch nach außen in die umgebende Atmosphäre gelangt, so ist gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, dass in diesem Fall ein entsprechendes Warnsignal, beispielsweise akustisch oder visuell, ausgegeben wird.
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Auch ist hier erkennbar dass die den ersten, zweiten und dritten im Wesentlichen ringförmigen Kanal 12, 13, 14 umgebenden Wandungen an dem vorderen Endabschnitt abgeschrägt ausgebildet sein, so dass der vordere Endabschnitt 5 der Schweißbrennerdüse 1 zum Zentrum eine Spitze 15 aufweist, was dadurch erzielt wird, dass die Wandung des dritten im Wesentlichen ringförmigen Kanals 14 eine geringere Länge aufweist als die Wandung des ersten im Wesentlichen ringförmigen Kanals 13. Es wird angemerkt, dass die Form der ersten, zweiten und dritten Kanäle 12, 13, 14 auch eine andere Form aufweisen können. So müssen sie nicht unbedingt ringförmig sein, sondern können auch ovale oder elliptische Formgebungen oder jegliche geeignete, von einer kreisrunden Ringform abweichende Form aufweisen. Weiterhin wird angemerkt, dass zum Zuführen des Schutzgases auch mehr als zwei Kanäle vorhanden sein können, beispielsweise drei, vier, fünf oder mehr Kanäle. Die abgeschrägte Ausführung des vorderen Endabschnitts 5 hat den Vorteil, dass die Zugänglichkeit zum Werkstück verbessert wird. Alternativ können die jeweiligen Wandungen aber auch an dem vorderen Endabschnitt 5 bündig endend ausgeführt sein.
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Weiterhin ist in 1A erkennbar, dass in dem zweiten Gehäuseteil 2" ein umlaufender Kühlkanal 16 ausgebildet ist, welcher über den Mediananschluss im vierten Gehäuseteil 2'''' mit Kühlmittel bzw. Kühlwasser versorgt wird. An dem dritten Gehäuseteil 2'''' sind die Transportkanäle 17 für das Schutzgas sowie für die Absaugung der Abgase als auch die mittige Drahtzufuhr der zentralen Elektrode 9 erkennbar.
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2 zeigt eine vergrößerte Schnittansicht des vorderen Endabschnitts 5 an dem ersten Gehäuseteil 2' einer Schweißbrennerdüse 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Im Gegensatz zu der in 1A und 1B beschriebenen Ausführungsform ist der vordere Endabschnitt 5 hier nicht spitz zulaufend ausgebildet, sondern alle den ersten, zweiten und dritten Kanal 12, 13, 14 umgebenden Wandungen enden an dem vorderen Endabschnitt 5 bündig. Besonders gut erkennbar ist hier, dass der äußere dritte Kanal 14 einen geringeren Strömungsquerschnitt aufweist als der erste innere Kanal 13.
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3 zeigt schematisch die an der in 2 dargestellten Schweißbrennerdüse 1 beim Schweißen entstehende Schutzgasabdeckung und den Strömungsverlauf der abgesaugten Metalldämpfe bzw. Abgase an der Schweißnaht.
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4 zeigt eine Schweißanlage 17 zum Schutzgasschweißen gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, in welcher eine Schweißbrennerdüse 1, wie sie in Bezug auf die 1A, 1 B und 2 erläutert wurde, zum Einsatz kommt. Die Schweißbrennerdüse 1 ist mit einem konventionellen Schweißbrenner verbindbar, wobei hierzu der Düsenschaft der Schweißbrennerdüse 1 auf den Brennerhals geschoben wird. Die hier dargestellte Schweißanlage 17 umfasst ferner einen Schweißroboter 18, eine Absaugeinheit 19 sowie einen Behälter 20 mit Schutzgas. In der Absaugeinheit 19 können Filter verwendet werden, die beispielsweise durch eine Verschleißanzeige kontrollierbar sind.
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5 zeigt eine Draufsicht auf eine Anbindungseinheit 21 zur Anbindung der Schweißbrennerdüse 1 an die verschiedenen Medien. Die Schutzgaszuführung mit Schutzgas aus dem in 4 dargestellten Behälter 20 erfolgt über entsprechende Schläuche und an der Anbindungseinheit 21 vorgesehene Schlauchanschlusstücke zu den zwei Kanälen 22, 22', wobei in montiertem Zustand der Schweißbrennerdüse 1, der Kanal 22 mit dem inneren ersten Kanal 13 in der Schweißbrennerdüse 1 kommuniziert und der Kanal 22' mit dem äußeren dritten Kanal 14 in der Schweißbrennerdüse 1 kommuniziert. Der innerste Kanal 23 kommuniziert mit dem zweiten Kanal 12 der Schweißbrennerdüse 1 und ist über entsprechende Schläuche und an der Anbindungseinheit 21 vorgesehenen Anschlusstücken 24' mit der Absaugeinheit 19 (siehe 4) verbunden.
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Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass gemäß den oben beschriebenen Ausführungsformen, durch die unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten der Schutzgasströme und die direkte Absaugung von Abgasen am Entstehungsort nicht nur Gesundheitsrisiken für den Schweißer deutlich reduziert werden, sondern auch die Qualität der Schweißraupe deutlich verbessert wird, da auch die Porenbildung deutlich reduziert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schweißbrennerdüse
- 2
- Gehäuse (2', 2'', 2''', 2'''' Gehäuseteile)
- 3
- Hinterer Endabschnitt
- 4
- Anschlussstück
- 5
- Vorderer Endabschnitt
- 6
- Unteres Ende des ersten Gehäuseteils
- 7
- Oberes Ende des vierten Gehäuseteils
- 8
- Zentraler Hohlraum in erstem Gehäuseteil
- 9
- Zentrale Elektrode
- 10
- Erste konzentrische Wandung
- 11
- Innenseite der ersten konzentrischen Wandung
- 12
- Zweiter Kanal / Absaugeinrichtung
- 13
- Erster Kanal
- 14
- Dritter Kanal
- 15
- Spitze
- 16
- Kühlkanal
- 17
- Schutzgasschweißanlage
- 18
- Schweißroboter
- 19
- Absaugeinheit
- 20
- Behälter mit Schutzgas
- 21
- Anbindungseinheit
- 22, 22'
- Schutzgaszuführungskanäle in Anbindungseinheit
- 23
- Abgaskanal in Anbindungseinheit
- 24
- Schlauchanschlussstücke