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Die Erfindung bezieht sich auf eine Tiefziehverpackungsmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine solche Tiefziehverpackungsmaschine mit einer Schutzabdeckung, die einen bestimmten Bereich der Tiefziehverpackungsmaschine vor einem Zugriff schützt, ist beispielsweise aus der
DE 10 2017 128 363 A1 bekannt. Weitere Tiefziehverpackungsmaschinen sind beispielsweise in der
DE 102 27 610 A1 oder in der
DE 10 2016 125 132 A1 beschrieben, auf deren Offenbarung hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Tiefziehverpackungsmaschine mit konstruktiv möglichst einfachen Mitteln im Hinblick auf ihre Handhabung zu verbessern, wobei gleichzeitig ein wirksamer Schutz des Bedieners erzielt werden soll.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Tiefziehverpackungsmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Tiefziehverpackungsmaschine verfügt über eine Schutzabdeckung, die einen bestimmten Bereich der Verpackungsmaschine, den sogenannten Schutzbereich, vor einem unbeabsichtigten Zugriff und auf diese Weise den Bediener der Maschine vor Verletzungen schützt. Zu diesem Zweck ist die Schutzabdeckung um eine Schwenkachse gelagert, um zwischen einer Schutzposition und einer Zugangsposition bewegbar zu sein. In der Schutzposition verhindert sie den Zugang oder Zugriff des Bedieners auf den Schutzbereich, während sie diesen Zugang in der Zugangsposition ermöglicht.
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Erfindungsgemäß ist nun die Schwenkachse, um die die Schutzabdeckung schwenkbar ist, quer zur Transportrichtung der Tiefziehverpackungsmaschine ausgerichtet, insbesondere senkrecht zur Transportrichtung der Tiefziehverpackungsmaschine. Damit löst sich die Erfindung von dem bisher geltenden Vorurteil, dass Schutzabdeckungen, sofern sie überhaupt schwenkbar gelagert waren, stets um im Wesentlichen in Transportrichtung ausgerichtete Schwenkachsen drehbar sein müssten. Überraschend hat sich gezeigt, dass die Handhabung einer Schutzabdeckung mit einer quer zur Transportrichtung ausgerichteten Schwenkachse für den Bediener besonders vorteilhaft ist und ohne Kollisionen mit beispielsweise der Verpackungsfolie oder anderen Komponenten der Verpackungsmaschine möglich ist.
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Typischerweise verläuft die Schwenkachse der Schutzabdeckung horizontal.
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In einer bevorzugten Variante der Erfindung ist die Schwenkachse an einem in Transportrichtung der Tiefziehverpackungsmaschine mittleren Bereich der Schutzabdeckung angeordnet, beispielsweise an einem in Transportrichtung der Tiefziehverpackungsmaschine mittleren Drittel der Schutzabdeckung. Diese Konstruktion führt dazu, dass beim Verschwenken der Schutzabdeckung um die Schwenkachse ein Teil der Schutzabdeckung nach oben verschwenkt, während ein anderer Teil nach unten verschwenkt, so dass der Bedarf eines zum Verschwenken vorgesehenen Freiraums über der Maschine kleiner wird.
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Besonders günstig ist es in dieser Hinsicht, wenn die Schwenkachse in Transportrichtung gesehen etwa in der Mitte der Schutzabdeckung angeordnet ist, ggf. sogar genau in der Mitte.
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Die Schutzabdeckung kann insbesondere schwenkbar gelagert sein relativ zu der Siegelstation oder relativ zu der Formstation, insbesondere relativ zu einem Deckel der Formstation. Zu diesem Zweck könnte die Schutzabdeckung beispielsweise an der Siegelstation oder an der Formstation, insbesondere an einem Deckel der Formstation, schwenkbar gelagert sein. Denkbar wäre es auch, dass die Schutzabdeckung schwenkbar gelagert ist an einem Maschinengestell oder an Auslegern, die von der Siegelstation, der Formstation oder deren Deckel hervorstehen oder auskragen. In konstruktiver Weise erleichtern diese Vorkehrungen die Anbindung der Schutzabdeckung und schützen den Bediener in besonders sicherer Weise vor einem unbeabsichtigten Zugriff in die Form- oder Siegelstation.
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Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, einen Positionssensor vorzusehen, mittels dessen verifizierbar ist, ob bzw. dass sich die Schutzabdeckung in ihrer Schutzposition befindet. Damit wird es möglich, den Betrieb der Tiefziehverpackungsmaschine und insbesondere eine Bewegung gefährlicher Teile der Verpackungsmaschine zu unterbinden, solange sich die Schutzabdeckung nicht in ihrer Schutzposition befindet.
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Für eine besonders zuverlässige Erkennung der Position der Schutzabdeckung bei gleichzeitig möglichst hygienischer Bauweise kann es zweckmäßig sein, wenn der Positionssensor einen Magnetsensor umfasst.
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Bedingt durch das Verschwenken der Schutzabdeckung um eine quer zur Transportrichtung ausgerichtete Schwenkachse kann es genügen, wenn pro Schutzabdeckung nur ein einziger Positionssensor vorhanden ist, was die Konstruktion der Tiefziehverpackungsmaschine weiter vereinfacht.
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Denkbar wäre es, die Schutzabdeckung so zu konstruieren, dass sie um mindestens 90° zwischen der Schutzposition und der Zugangsposition schwenkbar ist. Damit einhergehen kann das Verschwenken über einen Totpunkt hinaus, so dass die Schutzabdeckung stabil in ihrer Zugangsposition positioniert bleibt.
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Im Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Tiefziehverpackungsmaschine,
- 2 eine perspektivische Ansicht der Formstation mit einer Schutzabdeckung in ihrer Schutzposition,
- 3 eine perspektivische Ansicht der Formstation mit der Schutzabdeckung in ihrer Zugangsposition und
- 4 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Schutzabdeckung.
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Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine erfindungsgemäße, intermittierend arbeitende Tiefziehverpackungsmaschine 1. Diese Tiefziehverpackungsmaschine 1 weist eine Formstation 2, eine Siegelstation 3, eine Querschneideeinrichtung 4 und eine Längsschneideeinrichtung 5 auf, die in dieser Reihenfolge in einer Transportrichtung R an einem Maschinengestell 6 angeordnet sind. Eingangsseitig befindet sich an dem Maschinengestell 6 eine Zufuhrrolle 7, von der eine Unterfolie 8 abgezogen wird. Ferner weist die Tiefziehverpackungsmaschine 1 eine Transportkette 11 auf, die die Unterfolie 8 ergreift und diese pro Hauptarbeitstakt in der Transportrichtung R weitertransportiert, insbesondere beidseitig angeordnete Transportketten bzw. Klammerketten 11.
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In der dargestellten Ausführungsform ist die Formstation 2 als eine Tiefziehstation ausgebildet, bei der in die Unterfolie 8 durch Tiefziehen, beispielsweise mittels Druckluft und/oder Vakuum, Mulden geformt werden. Dabei kann die Formstation 2 derart ausgebildet sein, dass in der Richtung senkrecht zur Transportrichtung R mehrere Mulden nebeneinander gebildet werden. In Transportrichtung R hinter der Formstation 2 ist eine Einfüllstrecke 12 vorgesehen, in der die in der Unterfolie 8 geformten Mulden mit Produkt befüllt werden.
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Die Siegelstation 3 verfügt über eine hermetisch verschließbare Kammer 3a, in der die Atmosphäre in den Mulden vor dem Versiegeln mit der von einer Oberfolienaufnahme 9 abgegebenen Oberfolie 10 zum Beispiel evakuiert und/oder durch Gasspülen mit einem Austauschgas oder mit einem Gasgemisch ersetzt werden kann.
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Die Querschneideeinrichtung 4 kann als Stanze ausgebildet sein, die die Unterfolie 8 und die Oberfolie 10 in einer Richtung quer zur Transportrichtung R zwischen benachbarten Mulden durchtrennt. Dabei arbeitet die Querschneideeinrichtung 4 derart, dass die Unterfolie 8 nicht über die gesamte Breite aufgetrennt wird, sondern zumindest in einem Randbereich nicht durchtrennt wird. Dies ermöglicht einen kontrollierten Weitertransport durch die Transportkette 11.
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Die Längsschneideeinrichtung 5 kann als eine Messeranordnung ausgebildet sein, mit der die Unterfolie 8 und die Oberfolie 10 zwischen benachbarten Mulden und am seitlichen Rand der Unterfolie 8 in der Transportrichtung R durchtrennt werden, so dass hinter der Längsschneideeinrichtung 5 vereinzelte Verpackungen vorliegen.
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Die rechten und linken Transportketten 11 der Tiefziehverpackungsmaschine 1, die die Folie 8 beidseitig ergreifen, werden jeweils in einer Kettenführung 13 geführt. Diese Kettenführungen 13 sind nach außen hin jeweils von einer Seitenverkleidung 14 der Tiefziehverpackungsmaschine 1 geschützt und gegebenenfalls an der Seitenverkleidung 14 befestigt. Die Seitenverkleidung 14 kann ein Blechteil sein.
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Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 verfügt ferner über eine Steuerung 19. Sie hat die Aufgabe, die in der Tiefziehverpackungsmaschine 1 ablaufenden Prozesse zu steuern und zu überwachen. Eine Anzeigevorrichtung 20 mit Bedienelementen 21 dient zum Visualisieren bzw. Beeinflussen der Prozessabläufe in der Tiefziehverpackungsmaschine 1 für bzw. durch einen Bediener.
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In einem Schaltschrank 22 sind zentrale elektrische und/oder elektronische Komponenten der Tiefziehmaschine 1 angeordnet, beispielsweise die Verbindung zu einer externen Stromquelle. Die in 1 dem Betrachter zugewandte Seite der Tiefziehverpackungsmaschine 1 ist die Bedienseite B, auf der Bediener zum Betätigen der Bedienelemente 21 oder gegebenenfalls zum Befüllen der Verpackungsmulden entlang der Einfüllstrecke 12 stehen. Auf der der Bedienseite B gegenüberliegenden Seite der Verpackungsmaschine 1 ist der Schaltschrank 22 angeordnet.
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2 zeigt in perspektivischer Ansicht die Formstation 2, in der Mulden in die Folie 8 tiefgezogen werden. Die Formstation 2 ist durch einen Deckel 23 abgedeckt. In Transportrichtung R der Tiefziehverpackungsmaschine 1 befindet sich unmittelbar stromabwärts der Formstation 2 eine Schutzabdeckung 24, die hier als nach unten offenes Blechformteil ausgebildet ist. Über ein Scharnier oder Schwenklager 25 ist die Schutzabdeckung 24 schwenkbar am Deckel 23 der Formstation 2 gelagert. Dabei definiert das Schwenklager 25 eine Schwenkachse 26, um die die Schutzabdeckung 24 bewegbar ist. Die Schwenkachse 26 liegt horizontal und quer zur Transportrichtung R der Tiefziehverpackungsmaschine, konkret senkrecht zur Transportrichtung R.
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In 2 befindet sich die Schutzabdeckung 24 in ihrer Schutzposition S. In dieser Schutzposition S verhindert die Schutzabdeckung 24 den Zugang eines Bedieners zu einem Schutzbereich 27 (siehe 3), der sich unterhalb der Schutzabdeckung 24, stromabwärts der Formstation 2 und innerhalb zweier Seitenrahmen 28 der Tiefziehverpackungsmaschine befindet. Konkret verhindert die Schutzabdeckung in der Schutzposition S, dass der Bediener mit seiner Hand in den Schutzbereich 27 hineingelangen kann. Um diese Funktion zu unterstützen, kann unterhalb einer Vorderkante 24a der Schutzabdeckung 24 eine feste Schutzwand 29 vorgesehen sein, so dass zwischen der Vorderkante 24a und der Schutzwand 29 ein Spalt entsteht, der gerade groß genug ist, um die Unterfolie 8 mit den darin tiefgezogenen Mulden hindurch zu transportieren.
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3 zeigt die Formstation 2 in einem Zustand, in dem die Schutzabdeckung 24 ausgehend von der in 2 gezeigten Schutzposition S um einen Winkel α um die Schwenkachse 26 aufgeschwenkt wurde und sich nun in ihrer Zugangsposition Z befindet. Der Winkel α, um den die Schutzabdeckung 24 ausgehend von der Schutzposition S in die Zugangsposition Z verschwenkt wird, ist hier größer als 90°. Indem die Schutzabdeckung 24 in der Zugangsposition Z an den Deckel 23 der Formstation 3 anschlägt (oder alternativ gegen einen anderen Anschlag), hält sie sich sicher in ihrer Zugangsposition Z. In dieser Zugangsposition Z gibt die Schutzabdeckung 24 den Schutzbereich 17 der Tiefziehverpackungsmaschine 1 für einen Zugriff bzw. Zugang durch den Bediener frei.
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In dem Ausführungsbeispiel der 2 und 3 befindet sich die Schwenkachse 26 in der Nähe desjenigen Endes der Schutzabdeckung 24, das der Formstation 2 am Nächsten ist.
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An der Tiefziehverpackungsmaschine 1 kann ein Positionssensor 30 vorgesehen sein, mittels dessen verifizierbar ist, ob bzw. dass sich die Schutzabdeckung 24 in ihrer Schutzposition S befindet. Der Positionssensor 30 kann sich an oder in dem Seitenrahmen 28 befinden und dazu ausgebildet sein, die Anwesenheit eines Magnetelements 31 zu erkennen, das an oder in der Schutzabdeckung 24 angeordnet ist. Alternativ könnte der Magnetsensor 30 an der Schutzabdeckung 24 angeordnet sein und ein Magnetelement 31 an oder in dem Seitenrahmen 28 detektieren - oder der Seitenrahmen 28 selbst könnte als solch ein Magnetelement 31 genutzt werden. Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 kann dann im Interesse der Sicherheit ihres Bedieners dazu eingerichtet sein, ihren Betrieb zu unterbrechen, solange nicht der Positionssensor 30 die Anwesenheit des Magnetelements 31 detektiert und auf diese Weise verifiziert, dass sich die Schutzabdeckung 24 in ihrer Schutzposition S befindet. Im Ausführungsbeispiel der 2 und 3 genügt zu diesem Zweck das Vorhandensein eines einzigen Positionssensors 30 pro Schutzabdeckung 24.
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4 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel der Schutzabdeckung 24, und zwar sowohl in der Schutzposition S, in der die Schutzabdeckung 24 horizontal angeordnet ist, als auch in der Zugangsposition Z (strichliert gezeichnet). In der Schutzposition S kann die Schutzabdeckung 24 beispielsweise mit dem Deckel 23 der Formstation 2 fluchten. Auch hier befindet sich die Schutzabdeckung 24 in Transportrichtung R z.B. direkt stromabwärts der Formstation 2. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel befindet sich das die Schwenkachse 26 definierende Scharnier 25 jedoch nicht mehr am Anfang der Schutzabdeckung 24, sondern in einem mittleren Bereich der Schutzabdeckung 24 (in Transportrichtung R betrachtet), hier konkret fast oder ganz in der Mitte der Schutzabdeckung 24. Dies bewirkt, dass sich beim Verschwenken der Schutzabdeckung 24 in die Zugangsposition Z der eine Teil der Schutzabdeckung (in 4: der Teil stromabwärts der Schwenkachse 26) nach oben bewegt, während sich der andere Teil der Schutzabdeckung 24 (in 4: stromaufwärts der Schwenkachse 26) ausgehend von der Schutzposition S nach unten bewegt. In der Schutzposition S schirmt die Schutzabdeckung 24 den Schutzbereich 27 gegen einen Zugang von außen ab. In der Zugangsposition Z hingegen kann der Bediener in den Schutzbereich 27 hineingreifen, beispielsweise zu Wartungs- oder Reinigungszwecken.
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Ausgehend von den dargestellten Ausführungsbeispielen können die Tiefziehverpackungsmaschine 1 und die Schutzabdeckung 24 in vielfacher Weise geändert werden. Im Ausführungsbeispiel von 4 wäre es beispielsweise denkbar, dass die Schwenkachse 26 nicht genau in der Mitte der Schutzabdeckung 24 angeordnet ist, sondern irgendwo in einem mittleren Drittel II der Schutzabdeckung in Transportrichtung R betrachtet. In 4 sind die Drittel der Schutzabdeckung 24 von links nach rechts schematisch mit I, II und III bezeichnet. Die Schwenkrichtung der Schutzabdeckung 24 könnte entgegengesetzt sein. Und es könnten ein oder mehrere Positionssensoren 30 pro Schutzabdeckung 24 vorgesehen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017128363 A1 [0002]
- DE 10227610 A1 [0002]
- DE 102016125132 A1 [0002]