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Die Erfindung betrifft ein Sensorsystem zur quantitativen Messung einer Flüssigkeit, ein Behältnis, insbesondere eines Kraftfahrzeuges, mit einem solchen Sensorsystem und ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Behältnis.
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DE 689 21 346 T2 beschreibt eine langgestreckte Sensoranordnung mit zwei Leitern einer Konfiguration, mittels derer zwei Ereignisse erfasst und voneinander unterschieden werden können.
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DE 198 41 717 A1 beschreibt eine elektrische Sensorleitung zur Erkennung des Auftretens fluider Substanzen mit elektrischer Leitfähigkeit. Die elektrische Sensorleitung weist elektrische Sensorleiter auf, die von Leiterisolationen mit Isolationslücken umgeben werden. Die elektrischen Sensorleitungen sind um einen Füller herum verdrillt. Mittels der elektrischen Sensorleiter lässt sich das Überbrücken der elektrischen Sensorleitungen an den Isolationslücken mittels einer fluiden Substanz mit elektrischer Leitfähigkeit feststellen.
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DE 38 73 968 T2 beschreibt ein Flüssigkeitsspürkabel mit einem inneren Leiter und koaxial dazu angeordneten äußeren Leiter. Ein nichtporöses dielektrisches Material ist um den inneren Leiter herum verdrillt und begrenzt einen Luftraum zur Aufnahme von Flüssigkeit. Der äußere Leiter besteht aus einem offengeflochtenen Aufbau, der einen Eintritt von Flüssigkeit ermöglicht. Durch eine Impedanzänderung des Flüssigkeitsspürkabels lässt sich eine Flüssigkeit detektieren.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein kostengünstiges, präzises und leicht einsetzbares Sensorsystem bereitzustellen, mittels dem Flüssigkeiten in einem Behältnis erfasst und quantitativ gemessen werden können.
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Die voranstehende Aufgabe wird durch die Gegenstände der Patentansprüche, insbesondere durch ein Sensorsystem nach Anspruch 1, ein Behältnis nach Anspruch 5 und ein Kraftfahrzeug nach Anspruch 10 gelöst. Weitere Vorteile und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Sensorsystem beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Behältnis und dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug und umgekehrt, sodass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die eingangs gestellte Aufgabe gelöst durch ein Sensorsystem zur quantitativen Messung einer Flüssigkeit mit: (a) einem Kondensator mit zumindest zwei voneinander elektrisch isolierten länglichen Sensorleitern, wobei jeder der zumindest zwei länglichen Sensorleiter einen länglichen Stromleiter und einen um einen Umfang des länglichen Stromleiters herum angeordneten elektrischen Isolator aufweist, (b) einer Messschaltung, die zur Messung der Leitungskapazität des Kondensators mit dem Kondensator verbunden ist, und (c) einer Auswertungseinheit, die zur Auswertung von Messergebnissen der Messung der Messschaltung mit der Messschaltung verbunden ist, wobei (d) die länglichen Stromleiter als Adern ausgebildet sind und die zumindest zwei länglichen Sensorleiter miteinander verdrillt sind, sodass in Abständen zwischen den elektrischen Isolatoren der zumindest zwei länglichen Sensorleiter jeweils ein Luftraum ausgebildet ist, oder (e) die länglichen Stromleiter als Flachleiter oder Rundleiter ausgebildet sind und die zumindest zwei länglichen Sensorleiter durch zumindest einen Steg auf Abstand quer zur Längserstreckung der länglichen Sensorleiter miteinander verbunden sind, sodass in dem Abstand zwischen den elektrischen Isolatoren der zumindest zwei länglichen Sensorleitern zumindest ein Luftraum ausgebildet ist.
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Die beiden Ausführungsformen des Kondensators haben gemeinsam, dass diese kostengünstig herstellbar sind und in einem Behältnis flexibel angeordnet werden können, ohne dass sich die Abstände zwischen den Sensorleitern verändern und damit die Lufträume ihrer Größe nach erhalten bleiben, sodass mithilfe der Kondensatoren eine präzise und damit zuverlässige Messung auch nach ihrer Verlegung etwa in einem Behältnis eines Kraftfahrzeuges ausführbar ist. Bei der Ausführungsform des Kondensators mit den Adern als längliche Stromleiter kommt die Stabilität des Kondensators mit der Kontinuität der seiner Länge nach ausgebildeten Lufträumen durch die Verdrillung der länglichen Sensorleiter zustande. Bei der Ausführungsform des Kondensators mit den Flachleitern oder Rundleitern als länglichen Stromleiter kommt die Stabilität des Kondensators mit der Kontinuität des seiner Länge nach ausgebildeten zumindest einen Luftraumes durch die Stege zustande. Die Rundleiter können dabei ebenfalls als Adern ausgebildet sein. Die Adern bzw. länglichen Sensorleiter sind in diesem Falle jedoch nicht miteinander verdrillt.
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Das erfindungsgemäße Sensorsystem kann in vielen verschiedenen Systemen und Umgebungen wie beispielsweise in Komponenten von Gebäuden, Maschinen, Schiffen, Flugzeugen, Kraftfahrzeugen und dergleichen eingesetzt werden.
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Wenn sich die Lufträume mit einer Flüssigkeit füllen, fungiert die Flüssigkeit als Dielektrikum zwischen den länglichen Stromleitern des Kondensators. Dadurch, dass die Flüssigkeit als Dielektrikum eine andere Permittivität als das Dielektrikum Luft aufweist, verändert sich die Leitungskapazität des Kondensators. Aus der Veränderung der Leitungskapazität des Kondensators kann auf eine Flüssigkeitsmenge in den Lufträumen des Kondensators geschlossen werden oder mit anderen Worten eine quantitative Bestimmung vorgenommen werden.
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Mittels der Messschaltung kann die Leitungskapazität des Kondensators in eine messbare Größe, wie beispielsweise in eine Frequenz, eine Spannung oder einen Strom umgewandelt werden. Die Messschaltung kann zudem zum Aufladen des Kondensators ausgebildet sein. Die Messschaltung kann in der Auswertungseinheit angeordnet sein. Die Auswertungseinheit dient der Interpretation der von der Messschaltung ausgegebenen messbaren Größe. Die Auswertungseinheit kann insbesondere eine Auswertungselektronik sein. Die Auswertungseinheit kann beispielsweise dazu eingerichtet sein, eine Flüssigkeitsmenge in einem Behältnis auf Basis der gemessenen messbaren Größe zu ermitteln. Die Auswertungseinheit kann manuell oder automatisch auf die Permittivität einer zu messenden Flüssigkeit kalibriert sein. Hierdurch kann eine besonders genaue quantitative Füllstanderkennung in einem Behältnis bereitgestellt werden.
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Als elektrische Stromleiter können beispielsweise Kupfer, Aluminium und andere leitfähige Metalle verwendet werden. Als elektrische Isolatoren können beispielsweise PVC, PTFE und dergleichen verwendet werden. Die elektrischen Stromleiter können vollständig voneinander elektrisch isoliert sein. Die Enden der elektrischen Stromleiter werden also nicht miteinander verbunden. Ferner können erste Längsenden der Stromleiter mit der Messschaltung verbunden sein und zweite Längsenden der Stromleiter können Abdichtelemente zur Abdichtung bzw. elektrischen Isolierung gegenüber der Umgebung aufweisen, um einen Kurzschluss durch einen Kontakt mit Flüssigkeit zu vermeiden.
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Bevorzugt sind die zumindest zwei länglichen Sensorleiter auf kontaktlosen Abstand quer zur Längserstreckung der länglichen Sensorleiter miteinander verdrillt, sodass zwischen je zwei Kontaktstellen, an denen sich die elektrischen Isolatoren der zumindest zwei länglichen Sensorleiter kontaktieren, jeweils ein Luftraum ausgebildet ist.
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Bevorzugt ist die Messschaltung eine astabile Kippschaltung. Die astabile Kippschaltung ermöglicht es, die Leitungskapazität des Kondensators in eine Frequenz umzuwandeln, die mittels der Auswertungseinheit ausgewertet werden kann.
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Ferner bevorzugt ist, dass einer der zumindest zwei länglichen Stromleiter auf eine Masse geschaltet ist. Dadurch kann die Leitungskapazität eines anderen der zumindest zwei länglichen Stromleiter gegen Masse gemessen werden.
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Weiterhin bevorzugt ist, dass zumindest ein länglicher Heizstromleiter an den zumindest zwei länglichen Sensorleitern angeordnet ist. Der Heizstromleiter kann insbesondere elektrisch nicht isoliert sein. Dadurch ist es möglich, Kondenswasser an dem Kondensator zu erkennen. Das Sensorsystem kann dazu eingerichtet sein, den Heizstromleiter zu vorgegebenen Zeitpunkten oder in Zeitpunkten, in denen die Leitungskapazität des Kondensators, beispielsweise um einen definierten Wert, steigt, mit Strom zu versorgen. Falls die gestiegene Leitungskapazität Kondenswasser an dem Kondensator zur Ursache hatte, kann dies mittels des Aufheizens des Heizstromleiters auf einfache Art und Weise festgestellt werden, da das Kondenswasser hierdurch verdampft und die auf dem Kondenswasser beruhende Veränderung der Leitungskapazität des Kondensators rückgängig gemacht wird. Dadurch können falsche Auswertungen der Auswertungseinheit ausgeschlossen werden. Der Heizstromleiter kann beispielsweise zusammen mit den länglichen Sensorleitern verdrillt sein.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die eingangs gestellte Aufgabe gelöst durch ein Behältnis, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einem erfindungsgemäßen Sensorsystem. Das Behältnis kann beispielsweise ein Kraftstofftank, ein Wischwasserbehälter, ein Bremsflüssigkeitsbehälter oder dergleichen sein.
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Bevorzugt ist das Behältnis ein Batteriegehäuse. Das Batteriegehäuse kann ein Batteriemodulgehäuse mit mehreren Batteriezellen sein. Dadurch lässt sich unmittelbar an die Batteriezellen gelangende Flüssigkeit, insbesondere Wasser, messen. Alternativ kann das Batteriegehäuse ein Batteriegehäuse mit mehreren Batteriemodulen, in denen Batteriezellen angeordnet sind, sein. Dadurch lässt sich durch Messung der Flüssigkeit in dem Batteriegehäuse mittelbar auf die Flüssigkeit in den Batteriemodulen schließen. Die Messung von in die Batterie des Kraftfahrzeuges, insbesondere eine Traktionsbatterie des Kraftfahrzeuges, eindringender Flüssigkeit, insbesondere Wasser, ist aus Sicherheitsgründen angezeigt. Trotz der Abdichtung der Batteriezellen gegenüber der Umgebung kann ein Eindringen von Flüssigkeit weder in das Batteriegehäuse noch in die Batteriezellen vollständig verhindert werden. Falls aber zu viel Flüssigkeit an die Batteriezellen gelangt kann es zu einem Defekt der Batterie, im schlimmsten Fall gar zu einem Brand der Batterie kommen. Mit dem erfindungsgemäßen System lässt sich eine solche Gefahrensituation frühzeitig erkennen, um entsprechende Gegenmaßnahmen rechtzeitig einzuleiten.
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Ferner bevorzugt ist, dass die zumindest zwei länglichen Sensorleiter in Form einer Schleife an einem Boden des Behältnisses angeordnet sind. Dank der hohen Flexibilität bei gleichbleibendem Abstand bzw. konstanten Lufträumen zwischen den länglichen Sensorleitern lässt sich die Anordnung in Form einer Schleife erzielen. In Form einer Schleife lässt sich ein großer Bereich des Bodens des Behältnisses strukturiert erfassen, um eine präzise Messung von Flüssigkeit zu gewährleisten. Es können auch mehrere Kondensatoren in Form von Schleifen an dem Boden des Behältnisses angeordnet werden, um einen größeren Bereich am Boden abzudecken oder unterschiedliche Flüssigkeitsstände zu messen. In einem anderen Anwendungsbeispiel, in dem der Kondensator nicht am Boden verlegt wird, kann der Kondensator, beispielsweise mit einem Gewicht beschwert, in einen Behälter gehängt werden, um den Flüssigkeitsfüllstand zu messen.
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Weiterhin ist bevorzugt, dass Endabschnitte der zumindest zwei länglichen Sensorleiter sich von einem Boden des Behältnisses in Richtung einer Höhe des Behältnisses erstrecken und Längsenden der Endabschnitte der zumindest zwei länglichen Sensorleiter nicht elektrisch isoliert sind. Die Endabschnitte oder die Längsenden der Endabschnitte der länglichen Sensorleiter können hierzu beispielsweise an einer Behältniswand befestigt werden. Bis Flüssigkeit die elektrisch nicht isolierten Längsenden erreicht, kann der Flüssigkeitsfüllstand des Behältnisses mittels der Veränderung der Leitungskapazität des Kondensators gemessen werden. Sobald die Flüssigkeit die elektrisch nicht isolierten Längsenden erreicht kommt es zusätzlich zu einer Leitung elektrischen Stromes zwischen den Stromleitern. Hierdurch kann ein kritischer Flüssigkeitsfüllstand gesichert festgestellt werden.
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Zudem ist bevorzugt, dass zwei Kondensatoren mit der Messschaltung verbunden sind, wobei die beiden Kondensatoren sich mit unterschiedlich langen länglichen Sensorleitern innerhalb des Behältnisses von einer Oberseite des Behältnisses in Richtung zu dem Boden des Behältnisses erstrecken und von dem Boden beabstandet sind, und, dass die Auswertungseinheit zur automatischen Kalibrierung einer quantitativen Füllstanderkennung mittels der sich ergebenden Längendifferenz zwischen den länglichen Sensorleitern des einen der zwei Kondensatoren und den länglichen Sensorleitern des anderen der zwei Kondensatoren eine Längendifferenz ausgebildet ist. Die Längendifferenz kann in einer Speichereinheit der Auswertungseinheit hinterlegt sein. Außerdem kann ein Fördermittel, beispielsweise ein mechanischer Aufzug, vorgesehen sein, mittels dem sich die Kondensatoren in Richtung des Bodens herabsenken und/oder in Richtung der Oberseite hochziehen lassen können. Die Auswertungseinheit kann zum Steuern des Fördermittels eingerichtet sein. Durch das Vorsehen zweier Kondensatoren mit der Längendifferenz kann eine automatische Kalibrierung durchgeführt werden und auf eine manuelle Kalibrierung verzichtet werden.
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Nach einem dritten Aspekt löst die Erfindung die eingangs gestellte Aufgabe durch ein Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Behältnis.
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Anhand der beigefügten Zeichnung wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder der Figur hervorgehenden Merkmale, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, können sowohl für sich als auch in den beliebigen verschiedenen Kombinationen erfindungswesentlich sein. Es zeigt:
- 1 eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sensorsystems,
- 2 einen Querschnitt durch den Kondensator der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sensorsystems aus 1,
- 3 eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sensorsystems,
- 4A eine Schnittansicht entlang des Schnittes X-X durch die länglichen Sensorleiter aus der 3,
- 4B eine alternative Ausführungsform der länglichen Sensorleiter aus 4A,
- 5 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Behältnisses, und
- 6 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges.
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1 zeigt eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sensorsystems 10. Das erfindungsgemäße Sensorsystem 10 weist als Kondensator 11 zwei parallel zueinander angeordnete längliche Sensorleiter 12, 12.2 auf. Die länglichen Sensorleiter 12, 12.2 weisen jeweils längliche Stromleiter 14, 14.2 auf, die jeweils von einem elektrischen Isolator 15, 15.2 (siehe 2) umgeben sind. Die länglichen Stromleiter 14, 14.2 sind in diesem ersten Ausführungsbeispiel als Flachleitungen ausgebildet und parallel zueinander ausgerichtet. Alternativ können die länglichen Stromleiter 14, 14.2 als Rundleiter, beispielsweise als Adern, ausgebildet sein.
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Zwischen den länglichen Sensorleitern 12, 12.2 ist eine Mehrzahl von Stegen 17, 17.2, 17.3, 17.4 angeordnet, die einen einheitlichen Abstand zwischen den länglichen Sensorleitern 12, 12.2 herstellen. Alternativ kann ein der Länge der länglichen Sensorleiter 12, 12.2 nach durchgehender Steg zwischen den länglichen Sensorleitern 12, 12.2 angeordnet sein. Die Stege 17, 17.2, 17.3, 17.4 oder der durchgehende Steg kann beispielsweise integral mit den elektrischen Isolatoren 15, 15.2 sein. Der Steg kann beispielsweise aus dem Isoliermaterial der elektrischen Isolatoren 15, 15.2 bestehen.
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Zwischen den Stegen 17, 17.2, 17.3, 17.4 ist eine Vielzahl von Lufträumen 13 ausgebildet, wobei die Lufträume 13, 13.2, 13.3 beispielhaft bezeichnet sind. Der Abstand zwischen den Stegen 17, 17.3 ist größer als der zwischen den anderen jeweils nächstgelegenen Stegen, sodass der Kondensator 11 mit größerer Flexibilität in diesem Bereich entlang einer Ecke eines Bodens 21 eines Behältnisses 20 verlegt wird. Der Boden 21 kann beispielsweise ein Gehäuseboden, insbesondere ein metallischer Gehäuseboden, eines als Batteriegehäuse ausgebildeten Behältnisses 20 sein.
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Erste Längsenden der länglichen Sensorleiter 12, 12.2 sind mit einer Messschaltung 18 einer Auswertungseinheit 19 verbunden. Eines der ersten Längsenden kann ferner auf Masse geschaltet sein. Mittels der Messschaltung 18, die vorliegend als astabile Kippschaltung ausgebildet ist, kann eine Leitungskapazität des Kondensators 11 in eine Frequenz umgewandelt und an die Auswertungseinheit 19 übermittelt werden. Eine Veränderung der Leitungskapazität kann darauf schließen lassen, dass sich auf dem Boden 21 Flüssigkeit angesammelt hat. Denn die Flüssigkeit gelangt in die Lufträume 13, 13.2, 13.3 und hat eine andere Permittivität als die durch die Feuchtigkeit verdrängte Luft. Auf die Flüssigkeit kalibriert kann die Auswertungseinheit 19 eine quantitative Auswertung der Feuchtigkeit vornehmen.
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Zweite Längsenden der länglichen Sensorleiter 12, 12.2 sind jeweils mit einem Abdichtelement 16, 16.2 abgedichtet bzw. elektrisch isoliert. Da die länglichen Sensorleiter 12, 12.2 im vorliegenden Ausführungsbeispiel unmittelbar auf einem Boden 21 angeordnet sind, auf dem sich die zu messende Flüssigkeit ansammelt, wird dadurch ein parasitärer Widerstand zwischen den länglichen Sensorleiter 12, 12.2 vermieden.
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Der Kondensator 11 kann insbesondere in Form einer Schleife auf dem Boden 21 angeordnet sein, um einen Großteil des Bodens 21 messtechnisch strukturiert abzudecken. Ferner kann der Kondensator 11 in diesem ersten Ausführungsbeispiel mit den als Flachleiter ausgebildeten länglichen Stromleitern 14, 14.2 parallel zu dem Boden 21 angeordnet sein bzw. mit einem von diesen auf dem Boden 21 (beabstandet durch einen der elektrischen Isolatoren 15) aufliegen. Dies ist im Querschnitt des Kondensators 11 in 2 gezeigt.
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2 zeigt einen Querschnitt durch den Kondensator der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sensorsystems 10 aus 1, wobei der Kondensator 11 mit seinen als Flachleiter ausgebildeten länglichen Stromleitern 14, 14.2 parallel zu dem Boden 21 angeordnet ist bzw. mit dem länglichen Stromleiter 14 auf dem Boden 21 (beabstandet durch den elektrischen Isolator 15) aufliegt.
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3 zeigt eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sensorsystems 10. Anders als in der ersten Ausführungsform sind die elektrischen Stromleiter 14, 14.2 (die in dieser Darstellung nicht gezeigt sind) als Adern ausgebildet. Die elektrischen Stromleiter 14, 14.2 sind auch hiervon elektrischen Isolatoren 15, 15.2 (in dieser Darstellung nicht gezeigt) umgeben. Die elektrischen Sensorleiter 12, 12.2 sind mit ihren elektrischen Stromleitern 14, 14.2 in einem definierten und gleichen Abstand zueinander verdrillt. Dieser gleiche Abstand ändert sich vorteilhafterweise auch beim Verlegen des Kondensators 11 nicht. Zwischen je zwei Kontaktstellen, an denen sich die elektrischen Isolatoren 15, 15.2 der länglichen Sensorleiter 12, 12.2 kontaktieren, sind Lufträume 13, wovon die Lufträume 13, 13.2, 13.3 bezeichnet sind, ausgebildet. Gegenüber der ersten Ausführungsform ist die zweite Ausführungsform des Sensorsystems 10 besonders flexibel zur Verlegung an dem Boden 21. Das Funktionsprinzip der Messung entspricht ansonsten dem bereits mit Bezug auf 1 beschriebenen Prinzip.
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4A zeigt eine Schnittansicht entlang des Schnittes X-X durch die länglichen Sensorleiter 12, 12.2 aus der 3. Zu erkennen sind hier die Sensorleiter 12, 12.2 mit ihren als Adern ausgebildeten Stromleitern 14, 14.2 und elektrischen Isolatoren 15, 15.2. Die länglichen Sensorleiter 12, 12.2 sind, bis auf Berührungspunkte an den Kontaktstellen der Verdrillung, auf kontaktlosen Abstand quer zu ihrer Längserstreckung miteinander verdrillt, sodass zwischen ihnen ein Luftraum 13 ausgebildet ist. Das elektrische Feld des Kondensators ist durch eine Begrenzung des Luftraumes 13 mit gestrichelten Linien in dem elektrischen Isolatoren 15, 15.2 auf Höhe der Stromleiter 14, 14.2 angedeutet. Allgemein liegt der Luftraum 13 bzw. liegen die Lufträume 13 in dem elektrischen Feld des Kondensators 11 bzw. zwischen den Stromleitern 14, 14.2.
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4B zeigt eine alternative Ausführungsform der länglichen Sensorleiter 12, 12.2 aus 4A. Anders als in 4A müssen die Sensorleiter 12, 12.2 nämlich nicht auf kontaktlosen Abstand miteinander verdrillt sein, um einen Luftraum 13 auszubilden. Wie in 4B gezeigt, können die Sensorleiter 12, 12.2 sich auch berühren, insbesondere überwiegend oder vollständig aneinander anliegen, und aufgrund der Geometrie der runden Sensorleitern 12, 12.2 Abstände zwischen den elektrischen Isolatoren 15, 15.2 aufweisen. Entsprechend ergeben sich dennoch die in 4B Lufträume 13, 13.2 in dem angedeuteten elektrischen Feld des Kondensators 11 in Abständen zwischen den elektrischen Isolatoren 15, 15.2. Sobald eine Flüssigkeit in einen dieser Lufträume 13, 13.2 gelangt, ändert sich auch hierbei die Leitungskapazität des Kondensators 11. Im Übrigen sind derartige Lufträume 13, 13.2 auch an den Kontaktstellen der verdrillten Sensorleitungen 12, 12.2 aus 4A ausgebildet, da diese dort ebenfalls an der Kontaktstelle aneinander anliegen.
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5 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Behältnisses 20 mit einem Boden 21. Das Sensorsystem 10 weist zwei Kondensatoren 11, 11.2 mit verdrillten elektrischen Sensorleitern 12 auf, wobei diese eine unterschiedliche Länge aufweisen. Die Kondensatoren 11, 11.2 hängen in Richtung von einer Oberseite 22 des Behältnisses 20 zu dem Boden 21 herunter, wobei die Sensorleiter 12 des ersten Kondensators 11 länger als die des zweiten Kondensators 11 sind, sodass sich eine Längendifferenz L ergibt. Beide Kondensatoren 11, 11.2 sind jeweils mit einer Messschaltung 18, 18.2 der Auswertungseinheit 19 verbunden.
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An dem Boden 21 hat sich Flüssigkeit F angesammelt. Die Flüssigkeit F kann von der Auswertungseinheit 19 mittels der Messschaltung 18 und des ersten Kondensators 11 registriert werden, da der Kondensator 11 sich teilweise innerhalb der Flüssigkeit F befindet. Sobald die Flüssigkeit auch den zweiten Kondensator 11 erreicht, kann mittels der bekannten Längendifferenz L eine automatische Kalibrierung seitens der Auswertungseinheit 19 zur quantitativen Bestimmung der Flüssigkeit F erfolgen.
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6 zeigt eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges 30 mit einem erfindungsgemäßen Behältnis 20, das hier als Batteriegehäuse einer Traktionsbatterie des Kraftfahrzeuges 30 ausgebildet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Sensorsystem
- 11
- Kondensator
- 12
- länglicher Sensorleiter
- 13
- Luftraum
- 14
- länglicher Stromleiter
- 15
- elektrischer Isolator
- 16
- Abdichtelement
- 17
- Steg
- 18
- Messschaltung
- 19
- Auswertungseinheit
- 20
- Behältnis
- 21
- Boden
- 22
- Oberseite
- 30
- Kraftfahrzeug
- F
- Flüssigkeit
- L
- Längendifferenz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 68921346 T2 [0002]
- DE 19841717 A1 [0003]
- DE 3873968 T2 [0004]