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Die Erfindung betrifft eine Kopfstütze für einen Sitz sowie einen Sitz.
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Mit der Entwicklung von Fahrzeugen zum autonomen Fahren treten auch neuartige Benutzungskonzepte für Fahrzeuge immer mehr in den Fokus von Weiterentwicklungen. Beispielsweise werden Konzepte diskutiert, mit denen es für die Fahrzeuginsassen möglich sein wird, sich während der Fahrt zu entspannen oder aber zu arbeiten.
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Verschiedene Konzepte zur Realisierung einer Privatsphäre für Passagiere in Transportmitteln sind beispielsweise aus der der
US 2012 / 0 292 960 A1 der
WO 2010 / 144 420 A1 und der
US 9 930 967 B2 bekannt.
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Die Druckschrift
DE 10 2015 114 382 A1 offenbart ein Sitzsystem mit einem Abschirmmodul, welches in einem Kopfbereich des Passagiersitzes angeordnet ist. Das Abschirmmodul weist eine zentrale Kopfstütze an einer Rückenlehne sowie von der Rückenlehne abstehende Sichtschutzflügel auf. Weitere Konzepte zur Realisierung der Privatsphäre für Passagiere sind beispielsweise aus den Druckschriften
US 2019 / 0 152 371 A1 ,
DE 10 2013 001 336 A1 ,
US 4 440 443 A ,
US 2019 / 0 367 170 A1 und
WO 2016 / 164 299 A1 bekannt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Kopfstütze sowie einen verbesserten Sitz zur Verfügung zu stellen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe durch den Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Gemäß Ausführungsformen weist eine Kopfstütze für einen Sitz ein erstes und ein zweites Abschirmelement auf, die sich entlang einer ersten Richtung erstrecken und jeweils an ersten Außenseiten der Kopfstütze positioniert sind. Die Abschirmelemente sind zwischen transparent und opak schaltbar.
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Die Kopfstütze kann ferner ein horizontales Abschirmelement umfassen, das an einer horizontalen Außenseite der Kopfstütze positioniert ist.
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Beispielsweise umfassen das erste und das zweite Abschirmelement jeweils einen Rahmen und eine Füllung, wobei die Füllung zwischen transparent und opak schaltbar ist.
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Gemäß Ausführungsformen umfassen das erste und zweite Abschirmelement jeweils ein flexibles Material.
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Die Kopfstütze kann ferner eine Kopfauflagefläche umfassen. Das erste und das zweite Abschirmelement können auf eine von einem Kopf abgewandte Seite der Kopfauflagefläche verschiebbar sein.
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Eine Erstreckung des ersten und des zweiten Abschirmelements in der ersten Richtung kann im Wesentlichen der Erstreckung der Kopfstütze in der ersten Richtung entsprechen oder kleiner als die Erstreckung der Kopfstütze in der ersten Richtung sein. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann eine Erstreckung des ersten und des zweiten Abschirmelements in der ersten Richtung größer als die Erstreckung der Kopfstütze in der ersten Richtung sein. Beispielsweise können sich das erste und das zweite Abschirmelement in der ersten Richtung bis zu einer Sitzfläche des Sitzes erstrecken.
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Gemäß Ausführungsformen kann eine Position des ersten und des zweiten Abschirmelements entlang der ersten Richtung verschiebbar sein. Beispielsweise kann die Position des ersten Abschirmelements auch unabhängig von dem zweiten Abschirmelement verschoben werden und umgekehrt.
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Die Abschirmelemente können über ein Bedienelement, beispielsweise einen Schieberegler, Schalter oder Drehknopf zwischen opak und transparent geschaltet werden. Das Bedienelement kann in den Sitz integriert sein. Beispielsweise kann das Bedienelement als GUI („graphical user interface“) realisiert sein.
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Beispielsweise können die Abschirmelemente stufenweise zwischen transparent und opak geschaltet werden.
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Gemäß Ausführungsformen umfassen das erste und das zweite Abschirmelement jeweils eine Vielzahl von Segmenten. Die einzelnen Segmente können jeweils zwischen transparent und opak geschaltet werden. Die Segmente können in Reihen und Spalten angeordnet sein. Beispielsweise kann jedes der Segmente an einen Rahmen des Abschirmelements angrenzen. Insbesondere können die Anzahl und damit die Größe der Segmente in Abhängigkeit von der Größe des Abschirmelements derart bemessen sein, dass jedes der Segmente an den Rahmen angrenzt.
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Gemäß Ausführungsformen kann die Kopfstütze ferner ein Mikrofon, Sensoren oder Lautsprecher umfassen, die in dem ersten oder zweiten Abschirmelement angeordnet sind.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen wird auch ein Sitz mit der vorstehend beschriebenen Kopfstütze zur Verfügung gestellt. Der Sitz kann ferner ein Bedienelement aufweisen, über welches die Abschirmelemente zwischen transparent und opak schaltbar sind. Das Bedienelement kann in den Sitz, beispielsweise in eine Armlehne, integriert sein.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigt:
- 1 eine schematische Ansicht von Transportsitzen in einem Fahrzeug gemäß Ausführungsformen.
- Die 2A bis 2E Beispiele von Ausgestaltungen von Kopfstützen.
- Die 3A und 3B weitere Details von Kopfstützen gemäß Ausführungsformen.
- 4A eine schematische Draufsicht auf ein Abschirmelement.
- 4B eine Querschnittsansicht eines Abschirmelements.
- 4C eine Draufsicht auf ein Abschirmelement gemäß weiteren Ausgestaltungen.
- 4D und 4E Abschirmelemente mit mehreren Segmenten.
- 5 ein Bedienelement für ein Abschirmelement.
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1 zeigt eine schematische Ansicht von Sitzen 100 gemäß Ausführungsformen. Die Sitze 100 können beispielsweise Transportmittelsitze sein, die in einem Kraftfahrzeug, beispielsweise in einem autonom fahrenden Auto, angeordnet sind. Gemäß weiteren Ausführungsformen können die Transportmittelsitze jedoch auch in beliebig anderen Transportmitteln angeordnet sein. Beispiele umfassen unter anderem Flugzeuge, Busse, Züge und andere. Die Sitze können aber auch in Gebäuden oder in öffentlichen Räumen angeordnet sein. Beispielsweise können die Sitze in einer Lounge, in einem Wartebereich, in Arbeitsräumen oder in der Bibliothek angeordnet sein. Obwohl die Kopfstütze und ihre Vorteile in Bezug auf Transportmittelsitze beschrieben werden wird, ist selbstverständlich, dass die hier beschriebenen Elemente und Vorteile auch bei stationären Sitzen oder Kopfstützen für stationäre Sitze verwirklicht werden können.
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Die in 1 dargestellten Sitze 100 weisen jeweils eine Kopfstütze 110 auf. Die Kopfstütze 110 wird unter Bezugnahme auf die 2A bis 2D näher beschrieben werden. Wie zu sehen ist, weist die Kopfstütze 110 ein erstes und ein zweites Abschirmelement 115 auf, die sich entlang einer ersten Richtung erstrecken und jeweils an ersten Außenseiten der Kopfstütze 110 positioniert sind. Die erste Richtung entspricht dabei einer Richtung, die vertikale Komponenten aufweist, und die beispielsweise einer Erstreckungsrichtung einer Rückenlehne 105 des Sitzes 100 entsprechen kann. Die erste Richtung kann beispielsweise die in 1 dargestellte x-Richtung sein. Die erste Richtung x entspricht weiterhin einer Erstreckungsrichtung von seitlichen Begrenzungsflächen der Kopfstütze 110. Das erste und das zweite Abschirmelement 115 sind flächig ausgebildet. Die Fläche des ersten und zweiten Abschirmelements 115 kann durch einen Vektor entlang der ersten Richtung x und zusätzlich durch einen Vektor, der eine Verbindungslinie zwischen dem ersten und dem zweiten Abschirmelement 115 schneidet, aufgespannt werden. Beispielsweise können das erste oder das zweite Abschirmelement 115 jeweils senkrecht zu dieser Verbindungslinie ausgerichtet sein. Die Verbindungslinie kann beispielsweise der in 1 gezeigten y-Richtung entsprechen. Das erste und das zweite Abschirmelement 115 können beispielsweise entlang der x-z-Ebene ausgerichtet sein. Das erste und das zweite Abschirmelement 115 können jeweils als ebene Flächen oder auch als gekrümmte Flächen ausgebildet sein. Beispielsweise können das erste und das zweite Abschirmelement 115 als Flächen ausgebildet sein, die durch Einfügen gekrümmter Bereiche in die x-z-Ebene entstanden sind. Die ersten Außenseiten der Kopfstütze 110 erstrecken sich entlang der ersten Richtung. Die Kopfstütze 110 ist auf einer Kopfhöhe des Sitzes 100 angeordnet und geeignet, den Kopf eines Passagiers 10 abzustützen.
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Gemäß Ausführungsformen kann der Sitz 100 derart ausgerichtet sein, dass seine Rückenlehne 105 und auch die Kopfstütze 110 jeweils in vertikaler Richtung verlaufen. In diesem Fall entspricht die erste Richtung der vertikalen Richtung. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann der Sitz 100 jedoch auch gekippt werden, so dass die erste Richtung nicht mehr vertikalen Richtung entspricht sondern einer Richtung, die gegenüber einer horizontalen Richtung geneigt ist.
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Wie weiterhin in 1 gezeigt ist, kann sich ein Passagier oder eine Person 10 in einem Sitz 100 befinden. In diesem Fall erstreckt sich die Kopfstütze 110 entlang seinem Kopf. Die Abschirmelemente 115 können zwischen transparent und opak schaltbar sein. Genauer gesagt können die Abschirmelemente 115 lichtundurchlässig, teilweise durchlässig, lichtdurchlässig oder blickdurchlässig sein. Entsprechend kann, beispielsweise durch Knopfdruck, das Abschirmelement 115 von transparent zu opak oder umgekehrt geschaltet werden. Gemäß Ausführungsformen können das erste und das zweite Abschirmelement 115 stufenweise zwischen transparent und opak geschaltet werden. Beispielsweise können das erste und das zweite Abschirmelement 115 von 0%, über 10%, 20% bis hin zu 100% Transparenz geschaltet werden. Auf diese Weise ist es möglich, sich beispielsweise durch Knopfdruck von den anderen Insassen des Transportmittels optisch zu isolieren. Entsprechend kann die Privatsphäre der Fahrzeuginsassen erhöht werden. Als Ergebnis wird es für die Fahrzeuginsassen einfacher, sich zu entspannen oder aber auch sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Weiterhin kann, beispielsweise beim Telefonieren im Transportmittel, eine Störung anderer Insassen verringert werden. Mit anderen Worten kann sowohl eine optische als auch eine akustische Isolierung gegenüber den anderen Fahrzeuginsassen erfolgen.
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Beispielsweise können die einzelnen Insassen, wenn sie keine besondere Privatsphäre haben möchten oder selbst fahren, die Abschirmelemente 115 auf transparent schalteten. Wünscht ein Fahrzeuginsasse Privatsphäre, so können die Abschirmelemente 115 opak oder weniger transparent oder blickundurchlässig geschaltet werden.
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2A zeigt eine schematische Ansicht einer Kopfstütze 110 gemäß Ausführungsformen. Die Kopfstütze 110 weist erste Abschirmelemente 115 auf, die sich entlang der ersten Richtung erstrecken und jeweils an ersten Außenseiten 112 der Kopfstütze 110 positioniert sind. Die Abschirmelemente 115 umfassen einen Rahmen 117 und eine Füllung 118. Der Rahmen 117 ist einstückig mit der Kopfstütze 110 ausgebildet und erstreckt sich in einer Richtung, die eine Kopfauflagefläche 111 der Kopfstütze 110 schneidet. Beispielsweise kann sich der Rahmen 117 ungefähr senkrecht zu der Kopfauflagefläche 111 erstrecken. Der Rahmen 117 kann in einer Ebene oder aber auch in einer gekrümmten Fläche liegen. In dem Rahmen 117 ist eine Ausnehmung ausgebildet. Die Füllung 118 kann beispielsweise ein Material aufweisen, das zwischen transparent und opak schaltbar ist. Beispiele für verwendbare Materialien werden später beschrieben. Die Füllung 118 ist innerhalb des Rahmens 117 angeordnet. Beispielsweise kann in diesem Fall der Rahmen 117 gepolstert sein, so dass durch die Anwesenheit der Abschirmelemente 115 keine Beeinträchtigung des Fahrkomforts oder des Sitzkomforts auftritt und auch die Sicherheit der Passagiere nicht beeinträchtigt wird. Beispielsweise kann die Füllung 118 aus einem starren Material hergestellt sein.
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Gemäß Ausführungsformen können weitere Elemente in dem Rahmen 117 angeordnet sein. Beispielsweise können Lautsprecher 144, Mikrofone 145 oder Sensoren 146 in dem Rahmen 117 angebracht sein. Beispielsweise können die Sensoren 146 und die Lautsprecher 144 geeignet sein, ein sogenanntes Noise Cancelling durchzuführen, d.h. sie können mit Fahrgeräuschen derart überlagert werden, dass der Insasse weniger Fahrgeräusche wahrnimmt. Als Folge kann die Entspannung oder die Konzentrationsfähigkeit verbessert werden. Gemäß der Ausführungsform von 2A kann die Erstreckung des Abschirmelements 115 in der ersten Richtung kleiner als die Erstreckung der Kopfstütze 110 in der ersten Richtung sein. Die Steuerung der Abschirmelemente 115 kann über eine Bedienvorrichtung 130 wie nachfolgend noch erläutert werden wird, erfolgen.
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2B zeigt eine Ausführungsform einer Kopfstütze 110. In diesem Fall können die Abschirmelemente 115 jeweils als eine großflächige Einhäusung 140 vorgesehen sein, die größer als eine Erstreckung der Kopfstütze 110 entlang der ersten Richtung ist. Beispielsweise können sich hier die Abschirmelemente 115 oder die Einhäusung 140 bis zu einer Unterseite der Sitzfläche 104 des Sitzes 100 erstrecken. Auf diese Weise kann eine großflächige Abschirmung gegenüber Mitinsassen erzielt werden. Dies kann beispielsweise bei Taxis von Vorteil sein, wenn der Taxifahrer von den Passagieren abgeschirmt werden soll. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann die in 2B gezeigte Kopfstütze 110 auch in allgemeinen öffentlichen Verkehrsmitteln eingesetzt werden. Die Bedienvorrichtung 130 kann beispielsweise in den Sitz 100 integriert sein oder an anderer Stelle vorgesehen sein.
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2C zeigt eine Kopfstütze 110 gemäß weiteren Ausführungsformen. In diesem Fall sind das erste und das zweite Abschirmelement 115 über ein Mittelteil 116 miteinander verbunden. Der Mittelteil 116 kann beispielsweise als ebene oder gekrümmte Fläche ausgebildet sein. Beispielsweise kann sich der Mittelteil 116 entlang der Rückenlehne 105, der Kopfauflagefläche 111 oder der x-y-Ebene (1) erstrecken. In diesem Fall kann die Kopfstütze 110 mit Abschirmelementen 115 besonders kompakt realisiert werden. Der Mittelteil 116, das erste und das zweite Abschirmelement 115 können einstückig ausgebildet sein. Beispielsweise kann ein Kopfpolster 111 a aus einem weichen Material im Bereich der Kopfauflagefläche 111 vorgesehen sein, um den Sitzkomfort zu erhöhen.
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2D zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der zusätzlich ein horizontales Abschirmelement 113 vorgesehen ist, welches auf einer Oberseite der Kopfstütze 110 angeordnet ist. Das horizontale Abschirmelement 113 kann beispielsweise als ebene oder gekrümmte Fläche ausgebildet sein. Das horizontale Abschirmelement 113 schneidet beispielsweise die Rückenlehne 105 oder die Kopfauflagefläche 111 und erstreckt sich zwischen dem ersten und dem zweiten Abschirmelement 115. Das horizontale Abschirmelement 113 kann sich beispielsweise entlang der y-z-Ebene (1) erstrecken. Beispielsweise kann das horizontale Abschirmelement 113 mit dem ersten und dem zweiten Abschirmelement 115 verbunden und beispielsweise mit diesen einstückig ausgebildet sein. In diesem Fall ergibt sich eine besonders effiziente Abschirmung gegenüber der Außenwelt.
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Wie in 2E veranschaulicht ist, kann das Abschirmelement 115 höhenverstellbar sein und gegenüber der Kopfstütze 110 in Richtung des Pfeils 119, also beispielsweise in der ersten Richtung, verstellt werden. Auf diese Weise kann die Position des Abschirmelements 115 an die Größe des Sitzenden angepasst werden, um unabhängig von der Größe des Sitzenden eine verbesserte Abschirmung zu erzielen. Generell kann das Abschirmelement 115 gemäß sämtlichen Ausführungsformen entlang der ersten Richtung gegenüber der Kopfstütze 110 verschoben werden.
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Wie beschrieben, kann das Abschirmelement 115 zwischen transparent und opak schaltbar sein. Beispielsweise kann gemäß sämtlichen Ausführungsformen eine Bedienvorrichtung 130 vorgesehen sein, über die die Steuerung der Abschirmelemente 115 erfolgen kann. Die Bedienvorrichtung 130 kann beispielsweise an dem Sitz 100 angebracht sein. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann die Bedienvorrichtung 130 aber auch an beliebig anderer Stelle angeordnet sein, und beispielsweise durch eine Fernbedienung, ein mobiles Endgerät oder auch durch eine weitere Komponente des Fahrzeugcockpits realisiert sein. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann die Bedienvorrichtung 130 durch Sprache aktiviert und kontrolliert werden. Die Abschirmelemente 115 können auch direkt durch Berührung opak oder transparent geschaltet werden.
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Gemäß sämtlichen Ausführungsformen können die Abschirmelemente 115 aus einem starren oder flexiblen Material, beispielsweise einer Folie hergestellt sein. Beispiele für starre Materialien umfassen beispielsweise starre Kunststoffe oder Glas. Beispielsweise können diese in Verbindung mit einem robusten Rahmen 117 verwendet werden. Beispiele für flexible Materialien umfassen beispielsweise flexible Kunststoffe wie Polypropylen, Polycarbonat, ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol) und andere. Bei Verwendung eines flexiblen Materials kann, beispielsweise bei einem Aufprall, ein Verletzungsrisiko des Fahrzeuginsassen verringert werden. Die Abschirmelemente 115 können beispielsweise als ein Polymer Dispersed Liquid Crystal (PDLC), ein Dynamic Scattered Liquid Crystal (DSLC), SPD („Suspended Particle Device“) oder durch ein monochromes LCD-Element oder intelligentes Glas realisiert sein. Gemäß Ausführungsformen können die Abschirmelemente 115 jeweils vollflächig schaltbar sein. Gemäß weiteren Ausführungsformen können die Abschirmelemente 115 aus einer Vielzahl von Segmenten aufgebaut sein, die einzeln schaltbar sind. Entsprechend kann nur ein Teil der Segmente beispielsweise auf opak geschaltet werden, und ein anderer Teil der Segmente wird auf transparent geschaltet. Als Ergebnis kann der Übergang zwischen opak und transparent mit Zwischenstufen oder kontinuierlich erfolgen. Beispielsweise kann das oder die Abschirmelemente 115 schwenkbar ausgeführt sein. So lässt sich beispielsweise die in 2D dargestellte Haube 120 nach oben oder auch nach hinten klappen.
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Gemäß Ausführungsformen sind die Abschirmelemente 115, 113 sowie das Mittelteil 116 jeweils so angeordnet, dass sie an Seitenflächen, einer oberen Begrenzungsfläche oder an einer hinteren Begrenzungsfläche der Kopfstütze 110 angebracht sind. Beispielsweise sind sie nicht an einer vom Sitz 100 abgewandten Position des Passagiers 10 vorgesehen. Insbesondere sind sie nicht an einer Position vor dem Gesicht eines Passagiers 10 vorgesehen.
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3A zeigt eine weitere Ausführungsform der beschriebenen Kopfstütze 110. Hier können die Abschirmelemente 115 jeweils schwenkbar ausgeführt sein, so dass sie auf einer von einem Kopf oder Fahrzeuginsassen abgewandte Seite der Kopfauflagefläche 111 verstaut werden können. Auf diese Weise ist es, beispielsweise wenn der Insasse selbst aktiv fährt, möglich, die Abschirmelemente 115 zu entfernen, ohne dass sie andere Fahrzeuginsassen behindern oder stören. Auch hier können die Abschirmelemente 115 jeweils flexibel, beispielsweise aus Folien hergestellt sein, so dass sie bei einem Aufprall nachgeben und auch sonst den Fahrzeuginsassen nicht stören. 3B zeigt beispielhaft den nicht verstauten Zustand mit seitlich an der Kopfauflagefläche 111 angeordneten Abschirmelementen 115.
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4A zeigt eine schematische Draufsicht auf ein Abschirmelement 115 gemäß Ausführungsformen. Beispielsweise kann das Abschirmelement 115 gleichförmig ausgebildet, das heißt, nicht segmentiert, sein. Die Umfangsform des Abschirmelements 115 kann entsprechend den Anforderungen ausgewählt werden.
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4B zeigt eine Querschnittsansicht des Abschirmelements 115 gemäß Ausführungsformen. Das Abschirmelement 115 kann beispielsweise zwei Elektroden 125 und ein aktives Material 126 zwischen den Elektroden aufweisen. Die Lichtdurchlässigkeit oder Blickdurchlässigkeit des aktiven Materials 126 kann beispielsweise durch Anlegen einer Spannung zwischen den Elektroden 125 verändert werden. Beispielsweise kann über die Spannungsquelle 134 und den Schalter 135 eine Spannung angelegt werden, und das Abschirmelement 115 kann zwischen transparent und opak geschaltet werden. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann die Spannungsquelle 134 regelbar sein, so dass beispielsweise in Abhängigkeit der Höhe der angelegten Spannung ein Transparenzgrad eingestellt werden kann. Das aktive Material 126 kann beispielsweise Flüssigkristallmaterialien oder andere für „intelligente Gläser“ geeignete Materialien umfassen. Die Elektroden 125 können beispielsweise aus einem transparenten leitenden Material, beispielsweise ITO (Indiumzinnoxid) oder einem anderen leitenden Metalloxid hergestellt sein. Beispielsweise können die Elektroden 125 aus einem flexiblen Material hergestellt sein.
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Gemäß Ausführungsformen, die in 4C veranschaulicht sind, kann das Abschirmelement 115 eine Vielzahl von Segmenten 133 umfassen, die jeweils einzeln ansteuerbar sein können. Beispielsweise können sich jeweils eine Vielzahl von Leitungen 131 in horizontaler oder vertikaler Richtung erstrecken, so dass durch Anlegen entsprechender Signale die Lichtdurchlässigkeit einzelner Segmente 133 eingestellt werden kann. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, das Abschirmelement 115 in bestimmten Bereichen auf transparent oder opak zu schalten.
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Gemäß Ausführungsformen, die beispielsweise in den 4D und 4E gezeigt sind, kann jedes der Segmente 133 jeweils den Rahmen 117 berühren. Die Größe der einzelnen Segmente 133 kann dabei entsprechend der Größe des Abschirmelements 115 ausgewählt werden.
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5 zeigt ein Beispiel eines Bedienelements 128, das beispielsweise graphisch oder hardwaremäßig realisiert sein kann. Beispielsweise kann das Bedienelement 128 Teil der Armlehne sein oder an beliebiger Position in Nähe des Sitzes 100 angeordnet sein. Ein Schiebelement 138 kann sich in Pfeilrichtung bewegen und dabei die Durchlässigkeit des Abschirmelements 115 von transparent zu opak oder umgekehrt einstellen. Beispielsweise kann durch Symbole 127 visualisiert werden, in welche Richtung das Schiebelement 138 bewegt werden muss, um das Abschirmelement 115 transparent oder opak zu machen. Weiterhin kann durch Auswahl einer der Bereiche 129 ein Segment 133 ausgewählt werden, dessen Transparenz zu ändern ist. Gemäß weiteren Ausführungsformen kann das Bedienelement 128 auch durch Regelknöpfe realisiert werden. Als weitere Alternative kann auch für jedes Segment 133 beispielsweise ein Schalter 135 vorgesehen sein, wobei die Haltedauer des Schalters 135 den Grad der Transparenz bestimmt.
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Gemäß noch weiteren Ausführungsformen kann das Bedienelement 128, unabhängig davon, ob mit Schiebe- oder Drehknopf oder Schalter realisiert, auch als GUI („graphical user interface“) realisiert sein und beispielsweise auf der Bedienfläche eines mobilen oder stationären Endgeräts angezeigt werden.
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Mit der Hilfe der beschriebenen Kopfstütze 110 ist es somit möglich, für Passagiere 10 eines Transportmittels eine Privatsphäre bereitzustellen, in der der Insasse sich entspannen oder konzentriert arbeiten kann. Die Kopfstütze 110 kann höhenverstellbar sein. Weitere Ausführungsformen betreffen einen Sitz 100 mit der Kopfstütze 110 wie vorstehend beschrieben. Dabei kann die Kopfstütze 110 mit dem Sitz 100 unlösbar verbunden sein. Beispielsweise kann die Kopfstütze 110 einstückig mit dem Sitz 100 ausgebildet sein. Gemäß weiteren Ausführungsformen ist möglich, dass die Kopfstütze 110 von dem Sitz 100 lösbar ist. Beispielsweise kann die Kopfstütze 110 ein von dem Sitz 100 separates Element sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Passagier, Person
- 100
- Sitz
- 104
- Sitzfläche
- 105
- Rückenlehne
- 110
- Kopfstütze
- 111
- Kopfauflagefläche
- 111a
- Kopfpolster
- 112
- erste Außenseite
- 113
- horizontales Abschirmelement
- 115
- Abschirmelement
- 116
- Mittelteil
- 117
- Rahmen
- 118
- Füllung
- 119
- Pfeil
- 120
- Haube
- 125
- Elektrode
- 126
- aktives Material
- 127
- Symbol
- 128
- Bedienelement
- 129
- Bereich
- 130
- Bedienvorrichtung
- 131
- Leitung
- 133
- Segment
- 134
- Spannungsquelle
- 135
- Schalter
- 138
- Schiebeelement
- 140
- Einhäusung
- 144
- Lautsprecher
- 145
- Mikrofon
- 146
- Sensor