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Die Erfindung betrifft einen Stabilisator für ein Fahrwerk eines Fahrzeugs mit einem gebogenen, eine Torsionsfeder ausbildenden Stabilisatorkörper, mit einer Pendelstütze und mit einem Anbindungsteil, das Anbindungsteil ist aus einem Metall gebildet und verbindet den Stabilisatorkörper mit der Pendelstütze, wobei das Anbindungsteil eine Öffnung aufweist, in der eine Lagerschale aus Kunststoff zum beweglichen Lagern einer Gelenkkugel der Pendelstütze angeordnet ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Pendelstütze für einen solchen Stabilisator sowie ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Stabilisators bzw. einer solchen Pendelstütze.
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Ein derartiger Stabilisator ist aus der
KR 10 2007 0 030 993 A bekannt.
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Aus der
DE 10 2016 205 916 A1 ist ein Stabilisator bekannt, wonach der Stabilisator einen gebogenen, eine Torsionsfeder ausbildenden Grundkörper aus faserverstärktem Kunststoff sowie wenigstens ein endseitig daran angeordnetes Anbindungsteil zur Anbindung des Grundkörpers an eine Pendelstütze aufweist, wobei das Anbindungsteil mittels einer Schnappverbindung mit dem Grundkörper verbunden ist. Hierbei entspricht der Grundkörper dem vorstehend genannten Stabilisatorkörper.
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Stabilisatoren der eingangs genannten Art werden auch als Drehstabfedern bezeichnet. Stabilisatoren oder Drehstabfedern sind in der Kraftfahrzeugtechnik, insbesondere dem Fahrwerkbau, für den Einsatz als Wankstabilisatoren allgemein bekannt. Es handelt sich dabei um auf Torsion beanspruchbare Bauteile, welche die Wankbewegungen eines Fahrzeugs vermindern. Zur Wankstabilisierung des Aufbaus von Fahrzeugen können Stabilisatoren zwischen den Rädern an einer Achse eines Fahrzeugs angeordnet werden. Bei wechselseitiger Einfederung der Räder einer Achse verteilen Stabilisatoren die Achslast und sorgen damit für eine gleichmäßige Achslastverteilung. Hierdurch kann das Fahrverhalten eines Fahrzeugs derart positiv beeinflusst werden, dass beispielsweise die Haftbeiwerte der an einer Achse angeordneten Räder immer nahezu identisch auf einem guten Niveau gehalten werden können.
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Die freien Enden bekannter Stabilisatoren können üblicherweise jeweils über Pendelstützen an einem separaten Bauteil, beispielsweise einem radführenden Element, wie einem Radträger oder einem radführenden Lenker, angeordnet und/oder abgestützt werden. Hierbei können die Pendelstützen als separate Bauteile ausgebildet sein. Das Anbindungsteil verbindet den Stabilisatorkörper und die Pendelstütze miteinander. Das Anbindungsteil kann somit als ein Zwischenstück zwischen der Pendelstütze einerseits und dem Stabilisatorkörper andererseits ausgebildet sein.
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Es ist die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe, einen Stabilisator und ein Verfahren der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, so dass der Montageaufwand reduziert und die Anbindung des Stabilisatorkörpers an die Pendelstütze zugleich sicher wie einfach realisierbar ist. Vorzugsweise soll der Anteil der zu montierenden Einzelteile bei der Montage des Stabilisators in einem Fahrwerk eines Fahrzeugs reduziert werden. Insbesondere soll eine alternative Ausführungsform bereitgestellt werden.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit einem Stabilisator nach Anspruch 1, einer Pendelstütze nach Anspruch 11 und/oder mittels eines Verfahrens nach Anspruch 12 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung finden sich in den Unteransprüchen und in der nachfolgenden Beschreibung.
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Der Stabilisator ist zum Einsatz in einem Fahrwerk eines Fahrzeugs, insbesondere Kraftfahrzeugs, ausgebildet. Hierbei weist der Stabilisator einen gebogenen, eine Torsionsfeder ausbildenden Stabilisatorkörper auf. Insbesondere ist im Rahmen der vorliegenden Anmeldung unter einem Stabilisatorkörper ein länglicher, ein strangartiger, ein stabartiger und/oder rohrartiger Körper zu verstehen. Somit kann der Stabilisatorkörper hohl- bzw. rohrförmig ausgeführt oder aus Vollmaterial gefertigt sein. Insbesondere ist der Stabilisatorkörper als ein Rohrstab oder Vollstab ausgebildet. Aufgrund der gebogenen Gestaltung des Stabilisatorkörpers kann dieser im Wesentlichen U-förmig, C-förmig oder anderweitig gebogen ausgebildet sein. Der Stabilisatorkörper kann mehrteilig ausgebildet sein. Insbesondere ist der Stabilisator als ein aktiver Wankstabilisator ausgebildet, wobei der Stabilisatorkörper einen Aktuator aufweisen kann. Der Stabilisatorkörper kann mindestens teilweise oder vollständig aus einem Metall und/oder einem Faserkunststoffverbund hergestellt sein. Des Weiteren weist der Stabilisator mindestens eine Pendelstütze und mindestens ein Anbindungsteil auf. Insbesondere weist der Stabilisator zwei Pendelstützen und zwei Anbindungsteile auf. Hierbei kann jeweils eine Pendelstütze und ein Anbindungsteil an einem freien Ende des Stabilisatorkörpers angeordnet sein. Insbesondere weist der Stabilisatorkörper zwei voneinander abgewandte Enden auf, an denen jeweils eine Pendelstütze mittels eines Anbindungsteils angeordnet ist.
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Das Anbindungsteil ist aus einem Metall gebildet. Insbesondere ist das Anbindungsteil aus Aluminium hergestellt. Alternativ hierzu ist aus dem Stand der Technik die Ausbildung des Anbindungsteils aus Kunststoff bekannt. In Kombination mit einer Schnapp- und/oder Rastverbindung zum Verbinden des Anbindungsteils mit dem Stabilisatorkörper hat sich jedoch gezeigt, dass eine derartige Schnapp- und/oder Rastverbindung mit Bauteilen aus Kunststoff höheren Belastungen und/oder Steifigkeitsanforderungen nicht hinreichend standhält. Mittels eines Anbindungsteils aus Metall oder Aluminium hält die Schnapp- und/oder Rastverbindung jedoch auch höheren Anforderungen an die Belastbarkeit und/oder Steifigkeit stand.
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Mittels der Schnapp- und/oder Rastverbindung lassen sich das Anbindungsteil und der Stabilisatorkörper auf zugleich einfache und sichere Weise miteinander verbinden. Insbesondere ist mittels der Schnapp- und/oder Rastverbindung eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Anbindungsteil und dem Stabilisatorkörper realisiert. Abhängig von der Ausbildung der Schnapp- und/oder Rastverbindung kann wahlweise eine lösbare oder unlösbare Verbindung realisiert sein. Im Falle einer lösbaren Verbindung ist damit sogar eine einfache Demontage des Stabilisators und/oder des Stabilisatorkörpers möglich. Die Schnapp- und/oder Rastverbindung kann grundsätzlich auf verschiedene Weise ausgeführt werden, wobei zumindest an einem der beiden Elemente, nämlich dem Anbindungsteil oder Stabilisatorkörper, ein elastisches verformbares Sicherungselement vorgesehen ist, das sich nach dem Fügevorgang der beiden Elemente an dem jeweils anderen Element lösbar oder unlösbar verhakt und/oder verrastet. In dem verhakten und/oder verrasteten Zustand liegt zwischen dem Anbindungsteil und dem Stabilisatorkörper ein Formschluss vor. Vorteile der Schnapp- und/oder Rastverbindung sind die einfache und sichere Montage aufgrund weniger zu fügender Bauteile und die damit einhergehende Kostenersparnis. Zudem besteht die Möglichkeit einer einfachen Demontage, wenn eine lösbare Schnapp- und/oder Rastverbindung zum Einsatz kommt. Bei entsprechender Gestaltung der Schnapp- und/oder Rastverbindung kann die Montage und/oder Demontage sogar werkzeuglos erfolgen.
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Das Anbindungsteil weist eine Öffnung auf, in der eine Lagerschale aus Kunststoff zum beweglichen Lagern einer Gelenkkugel der Pendelstütze angeordnet ist.
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Hierbei ist von Vorteil, dass aufgrund der Lagerschale aus Kunststoff die Pendelstütze auf einfache Weise unmittelbar mit dem Anbindungsteil gelenkig verbindbar ist. Insbesondere ist unter einer bewegbaren und/oder gelenkigen Lagerung der Gelenkkugel in der Lagerschale eine Schwenkbeweglichkeit, Kippbeweglichkeit und/oder Drehbeweglichkeit zu verstehen. Vorzugsweise realisiert das Zusammenwirken der Gelenkkugel und der Lagerschale eine gelenkige Verbindung bzw. Gelenkverbindung der Pendelstütze mit dem Anbindungsteil. Insbesondere bezeichnet eine gelenkige Verbindung bzw. Gelenkverbindung zweier Bauteile eine Verbindung der beiden Bauteile mittels eines Gelenks derart, dass die beiden Bauteile, insbesondere das Anbindungsteil und die Pendelstütze, um mindestens eine Drehachse relativ zueinander verdreht werden können. Es sind also gelenkige Verbindungen bzw. Gelenkverbindungen um genau eine Drehachse, um genau zwei Drehachsen oder um genau drei Drehachsen möglich. Vorzugsweise lässt eine gelenkige Verbindung bzw. Gelenkverbindung keine translatorische Bewegung der beiden Bauteile relativ zueinander zu.
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Gemäß einer Weiterbildung ist die Lagerschale formschlüssig an einem Rand der Öffnung gehalten. Insbesondere ist der Rand der Öffnung kreisförmig oder kreisartig ausgebildet. Die Lagerschale kann im Wesentlichen kugelabschnittsförmig und/oder ausgebildet sein. Insbesondere ist eine Innenseite und/oder eine Außenseite der Lagerschale kugelabschnittsförmig oder sphärisch ausgebildet. Die Lagerschale kann den Rand der Öffnung aufnehmen und/oder formschlüssig umgreifen. Insbesondere ist der Rand der Öffnung des Anbindungsteils in einer nutartigen Aufnahme der Lagerschale formschlüssig aufgenommen. Hierdurch ist die Lagerschale fest mit dem Rand der Öffnung verbunden bzw. die Lagerschale ist an dem Rand gehalten. Vorzugsweise weist der Rand der Öffnung mindestens eine Vertiefung auf, in die sich das Kunststoff der Lagerschale hineinerstreckt. Mittels der mindestens einen Vertiefung ist ein Verdrehen der Lagerschale innerhalb der Öffnung, insbesondere um eine Mittellängsachse der Öffnung, verhindert bzw. blockiert. Somit kann mit der Vertiefung im Rand der Öffnung und in Zusammenwirkung mit der Lagerschale eine Verdrehsicherung realisiert sein. Vorzugsweise weist der Rand der Öffnung zwei Vertiefungen auf, die einander gegenüberliegend oder spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet sein können.
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Vorzugsweise weist die Lagerschale eine Lagerschalenöffnung auf. Aus der Lagerschalenöffnung kann sich die Pendelstütze, insbesondere die Gelenkkugel und/oder eine mit der Gelenkkugel verbundene Gelenkstange der Pendelstütze, heraus erstrecken. Insbesondere ist die Gelenkkugel verliersicher innerhalb der Lagerschale gehalten. Hierzu kann sich die Lagerschale über einen Äquator der Gelenkkugel hinausgehend in Richtung der Pendelstütze und/oder der Gelenkstange erstrecken. Die Lagerschalenöffnung ist derart dimensioniert, dass eine hinreichende Gelenkbeweglichkeit, insbesondere Schwenk- und/oder Kippbeweglichkeit, der Pendelstütze gewährleistet ist. Ein Öffnungsrand der Lagerschalenöffnung kann eine umlaufende Haltenut zum Aufnehmen eines Dichtungsbalgrandes aufweisen. Somit kann die gelenkige Verbindung bzw. die Gelenkverbindung zwischen der Pendelstütze und dem Anbindungsteil mittels eines Dichtungsbalgs gegenüber äußeren Umwelteinflüssen, wie beispielsweise Verunreinigungen, Feuchtigkeit, mechanischen Einflüssen und dergleichen, geschützt werden. Zur Erfüllung dieser Funktion kann der Dichtungsbalg aus einem flexiblen, insbesondere elastischen, Material, vorzugsweise einem Elastomer, als schlauchähnlicher Hohlkörper mit zwei offenen Enden ausgebildet sein. Hierbei kann der Dichtungsbalg an einem dem Anbindungsteil zugewandten axialen Ende einen anbindungsteilseitigen Rand, an einem gegenüberliegenden, der Pendelstütze zugewandten Ende einen pendelstützenseitigen Rand sowie einen diese Ränder verbindenden Mantel aufweisen. Der Mantel kann dabei prinzipiell unterschiedlich ausgebildet sein, wobei zur Gewährleistung der Gelenkbeweglichkeit eine Kontur gewählt werden kann, die sowohl stauchbar als auch streckbar ist, wie beispielsweise eine bauchige Kontur und/oder eine mit Falten versehene Kontur. Im letzteren Fall spricht von einem sogenannten Faltenbalg, bei Vorhandensein mehrerer Falten spezieller von einem Mehrfaltenbalg.
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Erfindungsgemäß weist die Lagerschale mehrere Versteifungsrippen an ihrem Außenumfang auf. Die Versteifungsrippen können sich radial von einer Außenseite der Lagerschale wegerstrecken. Insbesondere sind die mehreren Versteifungsrippen gleichmäßig in Umfangsrichtung um die Lagerschale verteilt an dieser angeordnet. Die Versteifungsrippen stützen sich an dem Anbindungsteil ab. Insbesondere sind die Versteifungsrippen auf einer von der Lagerschalenöffnung abgewandten Seite der Lagerschale und/oder des Anbindungsteils angeordnet. Mit anderen Worten können sich die Versteifungsrippen auf einer von der Pendelstütze abgewandten Seite des Anbindungsteils befinden. Vorzugsweise sind die Versteifungsrippen einstückig mit der Lagerschale ausgebildet.
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Nach einer Weiterbildung ist das Anbindungsteil aus mindestens einem umgeformten Metallblechelement gebildet. Insbesondere wird als Metallblechelement ein Blech aus Aluminium verwendet. Das Anbindungsteil kann einen ersten Anschlussbereich zum Verbinden mit der Pendelstütze und einen zweiten Anschlussbereich zum Verbinden mit dem Stabilisatorkörper aufweisen. Das Anbindungsteil fungiert als eine Schnittstelle zwischen dem Stabilisatorkörper und der Pendelstütze, wobei das Anbindungsteil zugleich zur Kraftübertragung zwischen dem Stabilisatorkörper und der Pendelstütze dienen kann. Das Anbindungsteil kann einteilig ausgebildet sein. Vorzugsweise ist das Anbindungsteil mehrteilig realisiert.
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Insbesondere weist der erste Anschlussbereich die Öffnung zum Aufnehmen der Lagerschale auf. Hierbei kann der erste Anschlussbereich im Wesentlichen flächig, flach oder eben ausgebildet sein. Des Weiteren kann mindestens der erste Anschlussbereich einlagig realisiert sein. Dies ermöglicht eine einfache und kostengünstige Herstellung mittels eines Metallbleches, wobei zumindest zur Ausbildung des ersten Anschlussbereiches keine aufwändigen Umformungen notwendig sind.
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Vorzugsweise weist der erste Anschlussbereich abgewinkelte Randbereiche zum Versteifen des Anbindungsteils, insbesondere des ersten Anschlussbereichs, auf. Die abgewinkelten Randbereiche können sich quer oder rechtwinklig zu einer Fläche des ersten Anschlussbereichs mit der Öffnung erstrecken. Derartige abgewinkelte Randbereiche lassen sich mittels einer geeigneten Umformung vergleichsweise einfach herstellen, wobei diese eine deutliche Versteifung bewirken. Die abgewinkelten Randbereiche können sich von dem ersten Anschlussbereich bis in den zweiten Anschlussbereich hineinerstrecken.
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Insbesondere ist der zweite Anschlussbereich rohrförmig und/oder rohrartig ausgebildet. Hierbei kann ein Innendurchmesser des zweiten Anschlussbereichs korrespondierend zu einem Außendurchmesser eines Endes des Stabilisatorkörpers ausgebildet sein. Hierbei können der Innendurchmesser des zweiten Anschlussbereichs und der Außendurchmesser des Stabilisatorkörpers derart aufeinander abgestimmt sein, dass sich der zweite Anschlussbereich formschlüssig auf das freie Ende des Stabilisatorkörpers aufstecken lässt. Vorzugsweise weist der zweite Anschlussbereich mindestens ein Sicherungselement zum Herstellen der Schnapp- und/oder Rastverbindung mit dem Stabilisatorkörper auf. Insbesondere ist das Sicherungselement elastisch verformbar ausgebildet. Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass das Sicherungselement in Gestalt einer Schnappzunge und/oder eines Rasthakens ausgebildet ist. Ein derartiges Sicherungselement kann in einer geeignet ausgebildeten Haltestruktur des Stabilisatorkörpers eingreifen, um ein Lösen des Anbindungsteils von dem Stabilisatorkörper zu verhindern. Bei einem elastisch verformbaren Sicherungselement verformt sich dieses während des Fügevorgangs, um bei Erreichen des Endzustands des Fügevorgangs durch Rückverformung („einschnappen“ bzw. „einrasten“) eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Anbindungsteil und dem Stabilisatorkörper herzustellen. Bevorzugt erfolgt dies, indem sich das Sicherungselement an einer am Stabilisatorkörper ausgebildeten Haltestruktur verhakt bzw. verrastet. Abhängig von der Gestaltung und insbesondere der Zugänglichkeit des Sicherungselementes von außen kann es möglich sein, die hergestellte Schnapp- und/oder Rastverbindung wieder aufzuheben, wodurch eine lösbare Verbindung geschaffen wäre. Die Haltestruktur des Stabilisatorkörpers kann als eine korrespondierend zu dem Sicherungselement ausgebildete Vertiefung in dem Stabilisatorkörper ausgebildet sein. Insbesondere können der zweite Anschlussbereich und das Ende des Stabilisatorkörperendes aufeinander abgestimmte Konturen und/oder Abschnitte aufweisen, die aufgrund ihres Zusammenwirkens eine Verdrehsicherung zum Verhindern eines Verdrehen und/oder Rotieren des Anbindungsteils um das Ende des Stabilisatorkörpers verhindern. Das Ende des Stabilisatorkörpers kann auch als Stabilisatorkörperende bezeichnet werden.
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Gemäß einer Weiterbildung ist das Anbindungsteil aus einem ersten Metallblechelement und einem zweiten Metallblechelement gebildet. Insbesondere bildet das erste Metallblechelement den ersten Anschlussbereich zum Verbinden mit der Pendelstütze. Somit weist das erste Metallblechelement die Öffnung zum Aufnehmen der Lagerschale auf. Vorzugsweise ist der zweite Anschlussbereich zum Verbinden mit dem Stabilisatorkörper aufgrund einer Kombination des ersten Metallblechelementes und des zweiten Metallblechelementes ausgebildet. Aufgrund der Kombination des ersten Metallblechelementes und des zweiten Metallblechelementes kann die rohrförmige oder rohrartige Gestaltung des zweiten Anschlussbereiches realisiert sein. Somit kann das erste Metallblechelement in seinem Abschnitt zum Ausbilden des ersten Anschlussbereichs einerseits sowie das zweite Metallblechelement andererseits halbschalenartig ausgebildet sein.
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Vorzugsweise sind das erste Metallblechelement und das zweite Metallblechelement stoffschlüssig miteinander verbunden. Insbesondere sind das erste Metallblechelement und das zweite Metallblechelement mittels einer Schweißverbindung miteinander gefügt. Somit sind das erste Metallblechelement und das zweite Metallblechelement fest miteinander verbunden. Die beiden Metallblechelemente lassen sich separat oder unabhängig voneinander vorfertigen, wobei mittels der beiden Metallblechelemente die insbesondere rohrförmige Gestaltung des zweiten Anschlussbereichs einfacher zu realisieren ist. Vorzugsweise weisen das erste Metallblechelement und das zweite Metallblechelement zueinander korrespondierend ausgebildete Anlagestege auf. Die Anlagestege können zugleich Randabschnitte des ersten Metallblechelementes und/oder des zweiten Metallblechelementes bilden. Vorzugsweise weist das erste Metallblechelement die Anlagestege im Abschnitt zum Ausbilden des ersten Anschlussbereichs auf. Die Anlagestege des zweiten Metallblechelementes können sich über die gesamte Länge des zweiten Metallblechelementes erstrecken. Die Anlagestege der beiden Metallblechelemente können aufeinanderliegen und stoffschlüssig miteinander verbunden sein. Derartige Anlagestege lassen sich mittels einer geeigneten Umformung der Metallblechelemente auf einfache Weise herstellen. Mittels der Anlagestege ist eine hinreichend große Kontaktierungsfläche zwischen den beiden Metallblechelementen realisierbar, wodurch die Herstellung einer stoffschlüssigen Verbindung begünstigt ist.
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Gemäß einer Weiterbildung weist das Anbindungsteil einen Anschlag zum Begrenzen einer Aufsteckbewegung zum Aufstecken des Anbindungsteils auf ein Ende des Stabilisatorkörpers, insbesondere zum Realisieren der Schnapp- und/oder Rastverbindung, auf. Insbesondere sind der Anschlag, das Sicherungselement und die Haltestruktur derart aufeinander abgestimmt, dass das Sicherungselement bei Erreichen des Anschlags in der Haltestruktur einrastet und/oder einschnappt. Der Anschlag kann als eine abgewinkelte Blechnase ausgebildet sein. Ein derartiger Anschlag lässt sich mittels einer geeigneten Umformung auf einfache und effektive Weise realisieren. Insbesondere ist der Anschlag dem zweiten Metallblechelement zugeordnet bzw. an diesem angeordnet. Vorzugsweise erstreckt sich der Anschlag an dem zweiten Metallblechelement in Richtung des ersten Metallblechelementes. Hierbei kann der Anschlag an einer der Öffnung des Anbindungsteils zugewandten Seite des zweiten Metallblechelementes angeordnet sein.
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Eine erfindungsgemäße Pendelstütze ist zum Anordnen an einen Stabilisator, insbesondere gemäß der vorangegangenen Beschreibung, mit einem Anbindungsteil verbunden, das Anbindungsteil ist aus einem Metall gebildet und zum Verbinden mit dem Stabilisatorkörper mittels einer Schnapp- und/oder Rastverbindung ausgebildet. Hierbei weist das Anbindungsteil eine Öffnung auf, in der eine Lagerschale aus Kunststoff zum beweglichen Lagern einer Gelenkkugel der Pendelstütze angeordnet ist.
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Von besonderem Vorteil ist ein Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Stabilisators und/oder einer erfindungsgemäßen Pendelstütze. Hierbei wird das Anbindungsteil in einem Spritzgusswerkzeug angeordnet und die Lagerschale wird aus Kunststoff mittels eines Spritzgussverfahrens hergestellt. Die Lagerschale wird während des Herstellens bzw. während des Spritzgießens zugleich in der Öffnung des Anbindungsteils angeordnet, insbesondere befestigt. Somit ist nach dem Spritzgießen der Lagerschale ein Hybridbauteil mit dem Anbindungsteil aus Metall und der Lagerschale aus Kunststoff gebildet. Insbesondere ist die Lagerschale auf den Bereich der Öffnung des Anbindungsteils beschränkt. Vorzugsweise wird das Anbindungsteil bis auf das Einbringen der Lagerschale nicht mit weiterem Kunststoff umspritzt. Somit wird der Einsatz von Kunststoff auf das Ausbilden der Lagerschale beschränkt.
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Vorzugsweise wird zusammen mit dem Anbindungsteil mindestens die Gelenkkugel, insbesondere die Pendelstütze und/oder eine Gelenkstange der Pendelstütze, in dem Spritzgusswerkzeug angeordnet. Hierbei wird die Gelenkkugel in der Öffnung des Anbindungsteils angeordnet. Die Lagerschale wird mittels des Spritzgussverfahrens hergestellt, wobei zugleich die Lagerschale mit dem Anbindungsteil verbunden und die Gelenkkugel in der Lagerschale aufgenommen wird. Insbesondere wird beim Spritzgießen zwischen dem Rand der Öffnung und der Gelenkkugel Kunststoff zum Ausbilden der Lagerschale eingespritzt. Nach dem Spritzgussverfahren und der Entnahme aus dem Spritzgusswerkzeug kann die Pendelstütze ggf. vervollständigt werden. Die Pendelstütze kann an einem von dem Anbindungsteil abgewandten Ende ein Verbindungsbauteil aufweisen. An dem von dem Anbindungsteil abgewandten Ende der Pendelstütze bzw. das Verbindungsbauteil kann eine weitere Gelenkverbindung angeordnet sein. Das Verbindungsbauteil und/oder die weitere Gelenkverbindung der Pendelstütze kann mit einem Fahrwerkbauteil, beispielsweise mit einem Radträger oder einem Lenker, verbindbar sein. Das Anbindungsteil und die Pendelstütze können als eine Baueinheit vorgefertigt sein. Diese Baueinheit kann mittels der Schnapp- und/oder Rastverbindung auf einfache Weise mit dem Stabilisatorkörper verbunden werden.
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Insbesondere wird ein Anschlussbereich des Anbindungsteils auf ein Ende des Stabilisatorkörpers zum Herstellen der Schnapp- und/oder Rastverbindung aufgesteckt, wobei mindestens ein Sicherungselement des Anbindungsteils in einer Haltestruktur des Stabilisatorkörpers einrastet und/oder einschnappt.
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Insbesondere handelt es sich bei dem gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Stabilisator und/oder der gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Pendelstütze um einen zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Stabilisator bzw. eine zuvor beschriebene erfindungsgemäße Pendelstütze. Vorzugsweise ist das Verfahren gemäß allen im Zusammenhang mit dem hier beschriebenen erfindungsgemäßen Stabilisator und/oder der Pendelstütze erläuterten Ausgestaltungen weitergebildet. Ferner kann der hier beschriebene Stabilisator bzw. die Pendelstütze gemäß allen im Zusammenhang mit dem Verfahren erläuterten Ausgestaltungen weitergebildet sein.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Hierbei beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche, ähnliche oder funktional gleiche Bauteile oder Elemente. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Frontansicht eines erfindungsgemäßen Stabilisators,
- 2 einen Ausschnitt aus der perspektivischen Frontansicht des erfindungsgemäßen Stabilisators gemäß 1,
- 3 eine geschnittene Seitenansicht des Ausschnittes gemäß 2,
- 4 eine perspektivische Seitenansicht von zwei Metallblechelementen zum Ausbilden eines Anbindungsteils für einen erfindungsgemäßen Stabilisator gemäß 1 bis 3,
- 5 eine perspektivische Seitenansicht des Anbindungsteils gemäß 4 vor dem Verbinden mit einer Gelenkkugel einer Pendelstütze,
- 6 eine perspektivische Seitenansicht des Anbindungsteils gemäß 5 nach dem Verbinden mit einer Gelenkkugel einer Pendelstütze,
- 7 eine perspektivische Seitenansicht eines zweiten Anbindungsteils,
- 8 eine geschnittene perspektivische Seitenansicht des zweiten Anbindungsteils gemäß 7, und
- 9 eine perspektivische Seitenansicht eines weiteren Anbindungsteils.
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1 zeigt eine perspektivische Frontansicht eines erfindungsgemäßen Stabilisators 1. Hierbei handelt es sich um eine auf Torsion beanspruchbare Drehstabfedereinrichtung, die zur Vermeidung von Wankbewegungen eines Fahrzeugs am Fahrwerk des Fahrzeugs einsetzbar ist. Der Stabilisator 1 weist einen Stabilisatorkörper 2 auf. Der Stabilisatorkörper 2 ist stangenartig oder stabartig ausgebildet. Des Weiteren ist der Stabilisatorkörper gebogen ausgebildet. Hierbei sind zwei voneinander abgewandte Enden des Stabilisatorkörpers 2 bzw. zwei voneinander abgewandte Stabilisatorkörperenden 3, 4 derart angeordnet, dass sich eine im Wesentlichen U-förmige Gestalt des Stabilisatorkörpers 2 ergibt. Hierbei realisieren die beiden Stabilisatorkörperenden 3, 4 zugleich die Schenkel der im Wesentlichen U-förmigen Gestalt des Stabilisatorkörpers 2. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Stabilisatorkörper 2 aus einem faserverstärkten Kunststoff bzw. aus einem Faserkunststoffverbund hergestellt. Als Fasermaterial können beispielsweise endlose Glas- oder Kohlefasern zum Einsatz gelangen, die in eine duroplastische oder thermoplastische Matrix eingebettet sind. Hierbei kann der Stabilisatorkörper 2 hohl- oder rohrförmig ausgeführt oder aus Vollmaterial gefertigt sein.
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Der Stabilisator 1 weist zwei Pendelstützen 5, 6 auf. Hierbei ist die Pendelstütze 5 dem Stabilisatorkörperende 3 und die Pendelstütze 6 dem Stabilisatorkörperende 4 zugeordnet.
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Des Weiteren weist der Stabilisator 1 zwei Anbindungsteile 7, 8 auf. Hierbei ist das Anbindungsteil 7 dem Stabilisatorkörperende 3 und das Anbindungsteil 8 dem Stabilisatorkörperende 4 zugeordnet. Im Einzelnen sind die Anbindungsteile 7, 8 jeweils zwischen dem Stabilisatorkörperende 3 bzw. 4 und der zugehörigen Pendelstütze 5 bzw. 6 angeordnet. Somit dienen die Anbindungsteile 7, 8 als eine Art Schnittstelle zur Kraftübertragung und/oder zum Herstellen einer Verbindung zwischen dem Stabilisatorkörper 2 und der jeweiligen Pendelstütze 5 bzw. 6.
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2 zeigt einen Ausschnitt aus der perspektivischen Frontansicht des erfindungsgemäßen Stabilisators 1 gemäß 1. Im Einzelnen ist hier das Stabilisatorkörperende 3 mit der Pendelstütze 5 und dem Anbindungsteil 7 gezeigt. Die nachfolgenden Ausführungen hierzu gelten analog auch für das Stabilisatorkörperende 4, die Pendelstütze 6 und das Anbindungsteil 8.
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Das Anbindungsteil 7 hat einen ersten Anschlussbereich 9. Mittels des ersten Anschlussbereichs 9 ist das Anbindungsteil 7 mit der Pendelstütze 5 verbunden. Des Weiteren weist das Anbindungsteil 7 einen zweiten Anschlussbereich 10 auf. Mittels des zweiten Anschlussbereichs 10 ist das Anbindungsteil 7 mit dem Stabilisatorkörperende 3 verbunden. Hierbei ist das Anbindungsteil 7 bzw. der zweite Anschlussbereich 10 mittels einer hier nicht näher dargestellten Schnapp- und/oder Rastverbindung mit dem Stabilisatorkörperende 3 formschlüssig verbunden. Hierzu ist der zweite Anschlussbereich 10 auf das Stabilisatorkörperende 3 aufgesteckt.
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Der erste Anschlussbereich 9 und der zweite Anschlussbereich 10 bilden gemeinsam das Anbindungsteil 7 und gehen unmittelbar bzw. einstückig ineinander über. In Längsrichtung des Anbindungsteils 7 bilden die beiden Anschlussbereiche 9, 10 zwei voneinander abgewandte Enden des Anbindungsteils 7. Das Anbindungsteil 7 ist aus einem Metall, bei diesem Ausführungsbeispiel aus Aluminium, gebildet.
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Das Anbindungsteil 7 weist in dem ersten Anschlussbereich 9 eine Lagerschale 11 auf. Die Lagerschale 11 ist aus einem Kunststoff hergestellt und fest mit dem ersten Anschlussbereich 9 verbunden. In der Lagerschale 11 ist ein erstes Ende 12 der Pendelstütze 5 gelenkbeweglich gelagert. Ein von dem ersten Ende 12 abgewandtes zweites Ende 13 der Pendelstütze 5 weist ein Verbindungsbauteil 14 auf. Die Verbindung des ersten Endes 12 mit dem Anbindungsteil 7 ist als eine Gelenkverbindung 15 realisiert. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Gelenkverbindung 15 als eine Kugelgelenkverbindung ausgebildet. Im Bereich des zweiten Endes 13 ist eine weitere Gelenkverbindung 16 realisiert. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist auch die weitere Gelenkverbindung 16 als eine Kugelgelenkverbindung ausgebildet. Hierbei erstreckt sich gemäß dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel aus dem Verbindungsbauteil 14 ein Zapfenabschnitt 17 heraus. Der Zapfenabschnitt 17 ist mit einem hier nicht näher dargestellten Fahrwerkbauteil, beispielsweise mit einem Radträger oder einem Lenker, verbindbar.
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3 zeigt eine geschnittene Seitenansicht des Ausschnittes gemäß 2. Der zweite Anschlussbereich 10 ist rohrförmig ausgebildet. Ein Innendurchmesser bzw. eine Innenkontur des zweiten Anschlussbereichs 10 ist hinsichtlich einer formschlüssigen Verbindung korrespondierend zu einem Außendurchmesser bzw. einer Außenkontur des Stabilisatorkörperendes 3 ausgebildet.
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Das Anbindungsteil 7 bzw. der zweite Anschlussbereich 10 weist ein elastisch verformbares Sicherungselement 18 auf. Das Sicherungselement 18 ist bei diesem Ausführungsbeispiel als ein Schnapp- bzw. Rasthaken ausgebildet. Das Stabilisatorkörperende 3 weist eine Haltestruktur 19 zum Zusammenwirken mit dem Sicherungselement 18 auf. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Haltestruktur 19 als eine Vertiefung im Außenumfang des Stabilisatorkörperendes 3 realisiert. Aufgrund des Zusammenwirkens des Sicherungselementes 18 und der Haltestruktur 19 ist die Schnapp- und/oder Rastverbindung des Anbindungsteils mit dem Stabilisatorkörper 2 realisiert. Hierzu ist das Sicherungselement 18 in der Haltestruktur 19 eingerastet bzw. eingeschnappt.
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Des Weiteren weist das Anbindungsteil 7 einen Anschlag 20 auf. Mittels des Anschlags 20 wird eine Aufsteckbewegung des Anbindungsteils 7 zum Aufstecken des zweiten Anschlussbereichs 10 auf das Stabilisatorkörperende 3 begrenzt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Anschlag 20 an dem zweiten Anschlussbereich 10 angeordnet. Hierbei schlägt eine Stirnseite 21 des Stabilisatorkörperendes 3 an den Anschlag 20 an. Hier ist der Anschlag 20 als eine abgewinkelte Blechnase ausgebildet.
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Das Anbindungsteil 7 weist im ersten Anschlussbereich 9 eine Öffnung 22 auf. In der Öffnung 22 ist die Lagerschale 11 angeordnet. Die Außenseite und die Innenseite der Lagerschale 11 sind im Wesentlichen kugelabschnittsförmig ausgebildet.
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Innerhalb der Lagerschale 11 ist eine Gelenkkugel 23 beweglich gelagert. Hierbei umgreift die Lagerschale 11 die Gelenkkugel 23 derart, dass die Gelenkkugel 23 verliersicher innerhalb der Lagerschale 11 gehalten ist.
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Die Lagerschale 11 weist eine Lagerschalenöffnung 24 auf, aus der sich die Gelenkkugel 23 teilweise sowie eine mit der Gelenkkugel 23 verbundene Gelenkstange 25 heraus erstreckt. Die Gelenkstange 25 verbindet das erste Ende 12 der Pendelstütze 5 mit dem zweiten Ende 13. Dem ersten Ende 12 ist ein Dichtungsbalg 26 zugeordnet. Mittels des Dichtungsbalgs 26 ist die Gelenkverbindung 15 vor Umwelteinflüssen geschützt. Bei diesem Ausführungsbeispiel weist die Lagerschale 11 auf einer dem Dichtungsbalg 26 zugewandten Seite des Anbindungsteils 7 eine Haltenut 27 auf. In der Haltenut 27 ist ein anbindungsteilseitiger Dichtungsbalgrand 28 des Dichtungsbalgs 26 angeordnet bzw. gehalten.
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Auf einer von der Pendelstütze 5 abgewandten Seite weist die Lagerschale 11 mehrere Versteifungsrippen 29 auf. In der hier gezeigten Schnittdarstellung ist lediglich eine einzelne Versteifungsrippe 29 sichtbar. Die Versteifungsrippe 29 stützt sich auf einer von der Pendelstütze 5 abgewandten Seite bzw. Fläche 30 des Anbindungsteils 7 ab.
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Die Lagerschale 11 weist eine nutartige Aufnahme 31 zum Aufnehmen eines Randes 32 der Öffnung 22 auf. Somit umgreift die Lagerschale 11 den Rand 32, wodurch die Lagerschale 11 formschlüssig an der Öffnung 22 bzw. dem Rand 32 gehalten ist.
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4 zeigt eine perspektivische Seitenansicht von zwei Metallblechelementen 33, 34 zum Ausbilden des Anbindungsteils 7 bzw. 8 für den erfindungsgemäßen Stabilisator 1 gemäß 1 bis 3. Das erste Metallblechelement 33 weist den ersten Anschlussbereich 9 auf. Gemäß dieser Darstellung ist hier in der Öffnung 22 noch nicht die Lagerschale 11 gemäß 1 bis 3 angeordnet. Der Rand 32 der Öffnung 22 ist im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel weist der Rand 32 Vertiefungen 35, 36 auf. Insbesondere sind die Vertiefungen 35, 36 als Einschnitte in den Rand 32 realisiert. Hier sind die Vertiefungen 35, 36 beispielhaft einander gegenüberliegend bzw. spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet. Beim Herstellen bzw. Anordnen der Lagerschale 11 gemäß 2 und 3 dringt der Kunststoff der Lagerschale 11 in die Vertiefungen 35, 36 ein. Hierdurch ist ein Verdrehen bzw. Rotieren der Lagerschale 11 um einen Mittelpunkt der Öffnung 22 verhindert bzw. blockiert.
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Das erste Metallblechelement 33 weist zwei abgewinkelte Randbereiche 37, 38 auf. Die abgewinkelten Randbereiche 37, 38 erstrecken sich bei diesem Ausführungsbeispiel rechtwinklig zu der Fläche 30 des ersten Anschlussbereichs 9, in der die Öffnung 22 angeordnet ist. Die abgewinkelten Randbereiche 37, 38 bewirken eine Versteifung des ersten Metallblechelementes 33 bzw. des Anbindungsteils 7, insbesondere im ersten Anschlussbereich 9.
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Der zweite Anschlussbereich 10 des Anbindungsteils 7 gemäß 2 und 3 ist aufgrund einer Kombination bzw. eines Zusammenwirkens der beiden Metallblechelemente 33, 34 gebildet. Zum Ausbilden des rohrförmigen zweiten Anschlussbereichs 10 sind das zweite Metallblechelement 34 und der zum Ausbilden des zweiten Anschlussbereichs 10 vorgesehene Abschnitt des zweiten Metallblechelements 34 jeweils halbschalenartig ausgebildet. Das erste Metallblechelement 33 weist in dem Abschnitt zum Ausbilden des zweiten Anschlussbereichs 10 Anlagestege 39, 40 auf. Das zweite Metallblech 34 weist hierzu korrespondierend ausgebildete Anlagestege 41, 42 auf. Hierbei bilden die Anlagestege 39 bis 42 jeweils zugleich einen Randabschnitt aus.
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Zum Ausbilden des Anbindungsteils 7 gemäß 2 und 3 werden die beiden Metallblechelemente 33, 34 derart aufeinander angeordnet, dass die Anlagestege 39 bis 42 aneinander liegen. Im Einzelnen liegen hierbei einerseits die Anlagestege 39 und 41 sowie andererseits die Anlagestege 40 und 42 aneinander an. Sodann werden das erste Metallblechelement 33 und das zweite Metallblechelement 34 stoffschlüssig, beispielsweise mittels einer Schweißverbindung, miteinander verbunden. Hierbei erfolgt die Herstellung der stoffschlüssigen Verbindung im Bereich der Anlagestege 39 bis 42.
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5 zeigt eine perspektivische Seitenansicht des Anbindungsteils 7 nach dem Fügen der beiden Metallblechelemente 33, 34 gemäß 4 und vor dem Verbinden mit der Gelenkkugel 23 der Pendelstütze 5. Zum Herstellen des Stabilisators 1 bzw. der Pendelstütze 5 in Verbindung mit dem Anbindungsteil 7 wird das Anbindungsteil 7 zusammen mit der Gelenkkugel 23 in einem hier nicht näher dargestellten Spritzgusswerkzeug angeordnet. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Gelenkkugel 23 hierbei mit der Gelenkstange 25 verbunden. Wie mit Pfeil 43 angedeutet, wird die Gelenkkugel 23 in der Öffnung 22 des Anbindungsteils 7 angeordnet. Hierbei werden das Anbindungsteil 7 und die Gelenkkugel 23 derart zueinander positioniert, so dass diese Komponenten gemäß der Darstellung in 3 zueinander ausgerichtet sind. Nachdem das Anbindungsteil 7 und die Gelenkkugel 23 derart in dem Spritzgusswerkzeug angeordnet sind, wird mittels eines Spritzgussverfahrens die Lagerschale 11 hergestellt. Hierbei wird zugleich die Lagerschale 11 in der Öffnung 22 und an dem Rand 32 des Anbindungsteils 7 angeordnet bzw. angespritzt.
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6 zeigt eine perspektivische Seitenansicht des Anbindungsteils 7 gemäß 5 nach dem Verbinden mit der Gelenkkugel 23 der Pendelstütze 5. Entsprechend ist hier die Lagerschale 11 mittels des Spritzgussverfahrens ausgebildet. Zudem ist erkennbar, dass die Pendelstütze 5 nach dem Spritzgießen der Lagerschale 11 vervollständigt wurde. Entsprechend den vorangegangenen 2 und 3 ist somit beispielsweise der Dichtungsbalg 26 an dem ersten Ende 12 der Pendelstütze 5 angeordnet. Des Weiteren ist das Verbindungsbauteil 14 mit der Gelenkverbindung 16 am zweiten Ende 13 der Pendelstütze 5 ausgebildet. Somit bildet die Pendelstütze 5 in Kombination mit dem Anbindungsteil 7 eine Baueinheit. Diese Baueinheit aus dem Anbindungsteil 7 und der Pendelstütze 5 wird anschließend auf das Stabilisatorkörperende 3, wie mit Pfeil 44 angedeutet, aufgesteckt. Hierzu wird der zweite Anschlussbereich 10 soweit auf das Stabilisatorkörperende 3 aufgesteckt, bis die Stirnseite 21 des Stabilisatorkörperendes 3 an dem Anschlag 20 anschlägt und das Sicherungselement 18 zum Herstellen der Schnapp- und/oder Rastverbindung in die Haltestruktur 19 gemäß 3 einrastet bzw. einschnappt.
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Das Stabilisatorkörperende 3 weist an seinem Außenumfang eine Abflachung 45 auf. Die Abflachung 45 wirkt mit einer korrespondierend ausgebildeten Innenkontur des zweiten Anschlussbereichs 10 des Anbindungsteils 7 zusammen. Hierdurch ist eine Verdrehsicherung gebildet, die eine Relativbewegung des Anbindungsteils 7 in Umfangsrichtung um das Stabilisatorkörperende 3 verhindert.
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7 zeigt eine perspektivische Seitenansicht eines zweiten Anbindungsteils 46. Das zweite Anbindungsteil 46 kann als eine Alternative für das Anbindungsteil 7 bzw. 8 gemäß den vorangegangenen 1 bis 6 eingesetzt werden. Der wesentliche Aufbau des zweiten Anbindungsteils 46 entspricht dem Aufbau des Anbindungsteils 7 bzw. 8. Insoweit wird auch auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen. Gleiche Merkmale wie zuvor tragen die gleichen Bezugszeichen.
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Ein wesentlicher Unterschied ist, dass das Anbindungsteil 46 aus einem einzigen Metallblechelement gebildet ist. Hierbei ist das Metallblech des Anbindungsteils 46 derart umgeformt, so dass das Anbindungsteil 46 im ersten Anschlussbereich 9 doppellagig ausgebildet ist.
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Des Weiteren weist bei dem zweiten Anbindungsteil 46 der zweite Anschlussbereich 10 ein zweites Sicherungselement 47 auf. Das zweite Sicherungselement 47 ist korrespondierend bzw. spiegelsymmetrisch zu dem Sicherungselement 18 gemäß 3 und 4 ausgebildet.
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Die Lagerschale 11 ist hier beispielhaft ohne Versteifungsrippen 29 dargestellt. Alternativ kann auch die Lagerschale 11 für das zweite Anbindungsteil 46 Versteifungsrippen wie bei den Ausführungen gemäß 2 und 3 aufweisen.
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8 zeigt eine geschnittene perspektivische Seitenansicht des zweiten Anbindungsteils 46 gemäß 7. Gut zu erkennen ist die doppellagige Ausbildung des Metallblechelementes zum Ausbilden des Anbindungsteils 46 im ersten Anschlussbereich 9. Des Weiteren ist gut erkennbar, dass die beiden Sicherungselemente 18, 47 einander gegenüberliegend bzw. spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet sind.
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Das zweite Anbindungsteil 46 ist gemäß 7 und 8 mit der Lagerschale 11 und ohne die Gelenkkugel 23 dargestellt. Tatsächlich ist die Gelenkkugel 23 jedoch bei einer ausgebildeten Lagerschale 11 in dieser beweglich gelagert angeordnet. Hierbei erfolgt die Herstellung der Lagerschale 11 und die Realisierung der Verbindung zwischen der Gelenkkugel 23 und dem zweiten Anbindungsanteil 46 mittels der Lagerschale 11 entsprechend dem gemäß 5 und 6 erläuterten Verfahren. Aufgrund des Weglassens der Gelenkkugel 23 ist der Aufbau der Lagerschale 11 und das Zusammenwirken mit dem ersten Anschlussbereich 9 und wie anhand der vorangegangenen 2 bis 6 bereits erläutert gut zu erkennen.
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9 zeigt eine perspektivische Seitenansicht eines weiteren Anbindungsteils 48. Das weitere Anbindungsteil 48 entspricht hinsichtlich seines Aufbaus im Wesentlichen den vorangegangenen beschriebenen Anbindungsteilen 7, 8 und 46. Insoweit wird auch auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen. Gleiche Merkmale wie zuvor tragen die gleichen Bezugszeichen. Wie bereits das zweite Anbindungsteil 46 gemäß 7 und 8 ist auch das weitere Anbindungsteil 48 aus einem einzigen Metallblechelement gebildet. Hierbei ist das Metallblech des weiteren Anbindungsteils 48 jedoch derart umgeformt, dass sich im ersten Anschlussbereich 9 eine einlagige Ausbildung ergibt. Zugunsten einer besseren Übersichtlichkeit ist die Gelenkkugel 23 bei dieser Darstellung ebenfalls weggelassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stabilisator
- 2
- Stabilisatorkörper
- 3
- Stabilisatorkörperende
- 4
- Stabilisatorkörperende
- 5
- Pendelstütze
- 6
- Pendelstütze
- 7
- Anbindungsteil
- 8
- Anbindungsteil
- 9
- erster Anschlussbereich
- 10
- zweiter Anschlussbereich
- 11
- Lagerschale
- 12
- erstes Ende
- 13
- zweites Ende
- 14
- Verbindungsbauteil
- 15
- Gelenkverbindung
- 16
- Gelenkverbindung
- 17
- Zapfenabschnitt
- 18
- Sicherungselement
- 19
- Haltestruktur
- 20
- Anschlag
- 21
- Stirnseite
- 22
- Öffnung
- 23
- Gelenkkugel
- 24
- Lagerschalenöffnung
- 25
- Gelenkstange
- 26
- Dichtungsbalg
- 27
- Haltenut
- 28
- Dichtungsbalgrand
- 29
- Versteifungsrippe
- 30
- Fläche
- 31
- nutartige Aufnahme
- 32
- Rand
- 33
- erstes Metallblechelement
- 34
- zweites Metallblechelement
- 35
- Vertiefung
- 36
- Vertiefung
- 37
- abgewinkelter Randbereich
- 38
- abgewinkelter Randbereich
- 39
- Anlagesteg
- 40
- Anlagesteg
- 41
- Anlagesteg
- 42
- Anlagesteg
- 43
- Pfeil
- 44
- Pfeil
- 45
- Abflachung
- 46
- zweites Anbindungsteil
- 47
- Sicherungselement
- 48
- weiteres Anbindungsteil