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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, mit wenigstens einem Sitz, einem in Fahrtrichtung gesehen vor dem Sitz angeordneten Lenkrad und einer in Fahrtrichtung gesehen vor dem Lenkrad angeordneten Instrumententafel, wobei das Kraftfahrzeug in einem autonomen Fahrmodus betreibbar ist, wobei die Instrumententafel wenigstens einen bewegbaren oberen Tafelabschnitt mit wenigstens einem Bedien- oder Anzeigeelement oder Airbag aufweist, der zumindest im autonomen Fahrmodus relativ zu einem unteren positionsfesten Tafelabschnitt in Richtung des Sitzes, das Lenkrad übergreifend, bewegbar ist.
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Moderne Kraftfahrzeuge sind bereits in der Lage, zumindest teilautonom zu fahren, mithin also den Fahrer bereits teilweise von Aufgaben, die den eigentlichen Fahrbetrieb betreffen, zu entbinden. Zukünftig soll auch eine nahezu oder vollständig autonome Fahrt möglich sein, bei der das Fahrzeug zwar noch ein Lenkrad aufweist, das aber nur im Bedarfsfall bzw. auf Wunsch genutzt werden kann, ansonsten wird der Fahrbetrieb über das Kraftfahrzeug selbst gesteuert. Gleichzeitig wird aufgrund der Entbindung des Fahrers vom eigentlichen Fahrbetrieb dem Fahrer, aber auch beispielsweise dem Beifahrer, mehr Freiraum für andere Tätigkeiten eingeräumt, insbesondere auch in Bezug auf die Sitzposition im Fahrzeug. Der Sitz kann dann in eine Komfortposition mit einem größeren Abstand zur in der eigentlichen Fahrtrichtung vor dem Sitz befindlichen Instrumententafel bzw. in eine Ruheposition gebracht werden, so dass es für den Fahrer oder den Beifahrer noch bequemer ist. Auf der Fahrerseite soll gleichzeitig auch das Lenkrad, das in diesem Fahrmodus keine Funktion mehr hat, in Fahrtrichtung verschoben und möglichst in die Instrumententafel hineingezogen werden, um den Eindruck der autonomen Fahrt zu verstärken.
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Die Verschiebung des Sitzes nach hinten, gegebenenfalls in Verbindung mit einer Vergrößerung der Lehnenneigung hinsichtlich einer Ruheposition führt dazu, dass die Person immer weiter von der positionsfesten Instrumententafel entfernt sitzt. An der Instrumententafel vorgesehene Bedien- oder Anzeigeelement sind dann nur schwer zu erreichen oder zu erkennen. Auch ist ein Airbag, der in der positionsfesten Instrumententafel integriert ist, entsprechend größer zu dimensionieren und schließlich würde ein versenkbares Lenkrad zusätzlichen Bauraum in der Instrumententafel benötigen.
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Ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus
DE 10 2018 210 924 A1 bekannt. Bei diesem Kraftfahrzeug ist ein erstes Funktionsmodul mit einem Lenkmodul und ein zweites Funktionsmodul mit einer Ein-/Ausgabeeinheit vorgesehen. Das zweite Funktionsmodul kann aus einer ersten Position, in der es oberhalb des Lenkrads und benachbart zur Windschutzscheibe angeordnet ist und nahezu horizontal verläuft, in eine zweite Position, in der es vor dem Lenkrad angeordnet ist und eine schräg angestellte Position aufweist, verstellt werden.
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Ferner ist aus
DE 20 2015 103 992 U1 ein Kraftfahrzeug bekannt, bei dem, gesehen in Fahrtrichtung, hinter dem Lenkrad eine Fahrzeug-Anzeigevorrichtung vorgesehen ist, die eine um eine horizontale Drehachse drehbare Anzeigeeinrichtung mit mehreren zueinander gewinkelten Anzeigeflächen aufweist. Über ein Schwenkmechanismus kann die Anzeigeeinrichtung aus einer ersten, vom Lenkrad entfernten Stellung in eine zweite, zum Lenkrad benachbarte Stellung gebracht werden.
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Schließlich ist aus
FR 2 861 657 A1 ein Kraftfahrzeug bekannt, mit einem abklappbaren Lenkrad, das an einem Schlitten angeordnet ist, so dass es in der abgeklappten Stellung in die Instrumententafel eingeschoben werden kann. Ferner ist eine Anzeigeeinrichtung vorgesehen, die schwenkbar gelagert ist, und die in eine Schließstellung geschwenkt werden kann, in der sie dann oberhalb des eingeschobenen Lenkrads angeordnet ist.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein demgegenüber verbessertes Kraftfahrzeug anzugeben.
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Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass der oder jeder Sitz eine in ihrer Neigung verstellbare Lehne aufweist, wobei die Bewegung des oder jedes oberen Tafelabschnitts in Abhängigkeit der Lehnenneigung steuerbar ist und/oder dass die Position des oder jedes Sitzes in Fahrzeuglängsrichtung veränderbar ist, wobei die Bewegung des oder jedes oberen Tafelabschnitts in Abhängigkeit der Sitzposition steuerbar ist.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug zeichnet sich durch eine verstellbare Instrumententafel aus, die zumindest einen oberen Tafelabschnitt, also ein bewegliches Tafelsegment aufweist, das entgegen der Fahrtrichtung in Richtung des Sitzes, der beispielsweise geringfügig von der Instrumententafel entgegen der Fahrtrichtung bewegt wurde oder bei dem die Lehne zur Einnahme einer Ruheposition deutlich entgegen der Fahrtrichtung abgeschwenkt wurde, bewegbar ist. Diese Bewegung erfolgt derart, dass der obere Tafelabschnitt über das Lenkrad bewegt wird, dieses also überdeckt, so dass das Lenkrad quasi den Eindruck macht, als wenn es in die Instrumententafel eingezogen wurde, wobei das Lenkrad hierbei seine Position nicht ändert oder gegebenenfalls nur geringfügig in seiner Form verändert oder abgeklappt wird.
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In dem bewegbaren oberen Tafelabschnitt ist ein oder sind mehrere Bedien- oder Anzeigeelemente vorgesehen, oder aber, zusätzlich oder alternativ, auch ein Airbag. All diese Bauteile sind aufgrund der Repositionierung des oberen Tafelabschnitts relativ zu dem verstellten Sitz trotz einer Änderung der Sitzposition relativ zur Instrumententafel nach wie vor für die auf dem verstellten Sitz befindliche Person zugänglich, einsehbar oder können im Falle des Airbags als Schutzelement dienen, ohne nennenswert verändert werden zu müssen. Das heißt, dass über die obere Instrumententafel quasi eine Nachführung relativ zum Sitz möglich ist, um relevante Bauteile wie Bedienelemente in Form von Tasten oder Schaltern sowie Anzeigeelemente in Form von Displays, Leuchten und Ähnliches, aber auch Schutzelemente wie einen Airbag in eine Nachführposition zu bringen, in der der üblicherweise in dem Lenkrad verbaute Airbag aufgrund seiner geringen Größe nicht mehr wirksam wäre. Darüber hinaus kann eine solche „aktive“ Instrumententafel durch die Verschiebung des oberen Tafelabschnitts den Übergang beispielsweise vom vorher gewählten normalen Fahrmodus, in dem der Fahrer selbsttätig gelenkt hat, zu einem autonomen Fahrmodus signalisieren und unterstützen.
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In Weiterbildung der Erfindung ist es denkbar, einen solchen oberen Tafelabschnitt nicht nur dem Fahrer, sondern auch dem Beifahrer zuzuordnen, das heißt, dass zwei Sitze vorgesehen sind, wobei sich die Instrumententafel vor beiden Sitzen erstreckt, und wobei die Instrumententafel einen separat zum ersten Tafelabschnitt bewegbaren zweiten oberen Tafelabschnitt mit wenigstens einem Bedien- oder Anzeigeelement und/oder Airbag aufweist, der zumindest im autonomen Fahrmodus relativ zu dem unteren positionsfesten Tafelabschnitt in Richtung des zweiten Sitzes bewegbar ist. Auch hier ist also dem zweiten Sitz, also dem Beifahrersitz, ein separater zweiter oberer Tafelabschnitt zugeordnet, der individuell vom ersten oberen Tafelabschnitt bewegbar ist, um auch beifahrerseitig eine ideale Positionsanpassung des oberen Tafelabschnitts und damit der dort vorgesehenen Bedien- oder Anzeigeelemente und/oder des Airbags relativ zum verstellten zweiten Sitz zu ermöglichen. Auch hier befindet sich im normalen Fahrbetrieb der obere Tafelabschnitt in der ersten Stellung, in der er quasi an der Instrumententafel eingezogen respektive integriert ist. Bei einer Sitzverstellung und Umschalten oder Übergang zu einem autonomen Fahrmodus kann die entsprechende Verstellung des zweiten oberen Tafelabschnitts erfolgen.
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Diese Ausgestaltung mit zwei separat bewegbaren oberen Tafelabschnitten ermöglicht es somit, einerseits die Sitze individuell zu verstellen, zum anderen aber auch sitzindividuell eine entsprechende Nachführung der Instrumententafel zu realisieren.
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Bevorzugt ist dabei der oder ist jeder Tafelabschnitt über eine Verstelleinrichtung automatisch bewegbar. Das heißt, dass weder der Fahrer noch der Beifahrer den oberen Tafelabschnitt mit der Hand zu sich ziehen müssen oder Ähnliches. Stattdessen ist eine automatische Tafelabschnittverstellung möglich, mithin also eine automatische Nachführung in Bezug auf eine entsprechende Sitzpositionsänderung.
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Dabei kann die oder jede Verstelleinrichtung einen Elektromotor umfassen, über den der an dem unteren Tafelabschnitt über Linearführungen geführte obere Tafelabschnitt linear bewegbar ist. Der obere Tafelabschnitt ist also am positionsfesten unteren Tafelabschnitt über entsprechende Linearführungen sicher und stabil geführt, daran aber auch entsprechend verankert. Die Verstellung erfolgt über einen Elektromotor beispielsweise in Verbindung mit einem Gewindespindeltrieb oder Ähnlichem, worüber eine einfache, schnelle und positionsgenaue Verstellung des oder jedes oberen Tafelabschnitts möglich ist.
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Dabei kann der obere Tafelabschnitt zwischen einer ersten Stellung, in der er an der Instrumententafel integriert ist, in eine maximal ausgeschobene zweite Stellung bewegt werden, wobei diese ausgeschobene zweite Stellung letztlich abhängig von der Länge der Linearführungen ist. Zwischen der ersten eingezogenen und der zweiten maximal ausgeschobenen Stellung kann letztlich jede Zwischenposition eingenommen werden, in der der obere Tafelabschnitt auch entsprechend arretiert ist. Mit Beendigung der Fahrt, wenn beispielsweise zur Erleichterung des Aussteigens die Sitze wieder automatisch in eine Ausgangsposition respektive Ausstiegsposition bewegt werden, kann der oder jeder verstellte obere Tafelabschnitt auch automatisch wieder in die erste Stellung zurückgeführt werden.
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Der oder jeder Sitz kann, wie bereits beschrieben, eine in ihrer Neigung verstellbare Lehne aufweisen, wobei die Bewegung des oder jedes oberen Tafelabschnitts in Abhängigkeit der Lehnenneigung steuerbar ist. Wird zur Einnahme eines Komfort- oder Ruhemodus die Lehne nach hinten geschwenkt, so vergrößert sich zwangsläufig der Abstand des Oberkörpers und damit auch der Arme der auf dem Sitz befindlichen Person zur Instrumententafel, so dass bereits bei einer entsprechenden Lehnenverschwenkung eine Nachführung des oberen Tafelabschnitts zur Sicherstellung der Erreichbarkeit und Einsehbarkeit respektive aber auch der Funktion des Airbags zweckmäßig ist. Das heißt, dass der sich über das Verstellen der Lehne ergebende grö-ßere Abstand automatisch über einen nachfahrenden Tafelabschnitt ausgeglichen wird. Dabei muss der Sitz selbst nicht entgegen der Fahrzeuglängsrichtung nach hinten verschoben werden, allein die Verstellung der Lehnenneigung kann bereits zu einem Nachführen führen.
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Das Nachführen kann aber auch dann automatisch erfolgen, wenn die Position des oder jedes Sitzes in Fahrzeuglängsrichtung veränderbar ist respektive verändert wird, wobei die Bewegung des oder jedes oberen Tafelabschnitts, gegebenenfalls zusätzlich unter Berücksichtigung der Verstellung der Lehnenneigung in Abhängigkeit der Sitzposition steuerbar ist. Wenn der Fahrer oder Beifahrer den Sitz lediglich nach hinten fährt, jedoch die Lehnenneigung nicht verstellt, vergrößert sich gleichwohl der Abstand zur Instrumententafel. Auch in diesem Fall ist eine automatische Nachführung des oberen Tafelabschnitts zweckmäßig.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht ein Bedienelement vor, über das die Bewegung des oder jedes oberen Tafelabschnitts benutzerseitig steuerbar ist. Dieses Bedienelement, das beispielsweise sitzseitig integriert sein kann, kann vom Fahrer oder Beifahrer betätigt werden, um den zuvor automatisch nachgeführten Tafelabschnitt nachzujustieren, wenn ihm die automatisch eingenommene Position des Tafelabschnitts nicht passt. Dabei kann über diese Nachjustiermöglichkeit wiederum jede beliebige Position der Instrumententafel zwischen der ersten und der zweiten Stellung angefahren werden, gegebenenfalls mit einer Beschränkung der Bewegung in Richtung der zweiten maximalen Ausfahrstellung, wenn diese unzulässig nahe an dem verstellten Sitz wäre. In jedem Fall aber hat der Fahrer oder Beifahrer eine Anpassungsmöglichkeit über das beispielsweise im jeweiligen Sitz vorgesehene Bedienelemente.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- 1 eine Teilansicht eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs mit Aufsicht auf zwei Sitze und die Instrumententafel,
- 2 eine Seitenansicht der Anordnung aus 1,
- 3 eine Ansicht entsprechend 1 mit entgegen der Fahrtrichtung verstelltem Fahrersitz und abgeschwenkter Lehne sowie ausgefahrenem oberen Tafelabschnitt,
- 4 eine Seitenansicht der Anordnung aus 3 während der Verstellung, und
- 5 die Anordnung aus 4 am Ende der Verstellung.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 1, mit einem ersten Sitz 2 und einem zweiten Sitz 3, wobei jeder Sitz in und entgegen der Fahrtrichtung bewegbar ist und wobei jede Lehne 4, 5 der beiden Sitze auch verschwenkt werden kann.
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Vor beiden Sitzen ist eine Instrumententafel 6 vorgesehen, zusätzlich ist vor dem Sitz 2 ein Lenkrad 7 vorgesehen.
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Die Instrumententafel 6, die sich von beiden Sitzen 2, 3 erstreckt, besteht aus einem positionsfesten unteren Tafelabschnitt 8 sowie zwei oberen Tafelabschnitten 9, 10, die separat relativ zum positionsfesten unteren Tafelabschnitt 8 bewegbar sind. Jeder obere Tafelabschnitt 9, 10 weist einen integrierten Airbag 11, 12 auf, zusätzlich weist exemplarisch der den ersten Sitz 2, also dem Fahrersitz, zugeordnete obere Tafelabschnitt 9 mehrere Bedien- oder Anzeigeelemente 13 auf.
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2 zeigt eine Seitenansicht, wobei in dieser nur der Sitz 2, der untere Tafelabschnitt 8 sowie der dem Sitz 2 zugeordnete obere Tafelabschnitt 9 gezeigt ist. In entsprechender Weise wäre auch die Anordnung in Bezug auf den zweiten Sitz 3 sowie den diesen zugeordneten oberen Tafelabschnitt 10. Dargestellt ist über die Pfeile P4 und P5 die optionale Möglichkeit, dass das Lenkrad längsverstellbar ist (Pfeil P4) und klappbar ist (Pfeil P5).
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Der Sitz 2 weist ein Sitzteil 14 auf, an dem die Lehne 4 verschwenkbar angeordnet ist, wie durch den Doppelpfeil P1, angedeutet ist. Der Sitz 2 insgesamt kann, wie durch den Doppelpfeil P2 dargestellt, in und entgegen der Fahrtrichtung bewegt werden. Für die Verstellung der Lehnenneigung ist ein erstes Bedienelement 15 am Sitz vorgesehen, für die Einstellung der Längsposition ein zweites Bedienelement 16.
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Gezeigt ist des Weiteren der obere Tafelabschnitt 9, der über eine oder mehrere Linearführungen 17 linear bewegbar, wie durch den Pfeil P3 dargestellt ist, am positionsfesten unteren Tafelabschnitt 8 angeordnet ist. Zur Linearbewegung in und entgegen der Fahrtrichtung dient ein Elektromotor 18, der über eine geeignete mechanische Bewegungskopplung, beispielsweise einen Gewindespindeltrieb, oder ähnliches, mit der Linearführung 17 respektive dem oberen Tafelabschnitt 9 gekoppelt ist.
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Vorgesehen ist des Weiteren eine Steuerungseinrichtung 19, die den Elektromotor 18, also die Verstelleinrichtung, die der Linearverstellung des oberen Tafelabschnitts 9 dient, ansteuert. Diese Steuerungseinrichtung 19 erhält Informationen über die Ist-Position des Sitzes 2, sowohl was seine Längsposition als auch die Lehnenposition angeht, beispielsweise indem entsprechende Informationen von den Bedienelementen 15, 16 abgegriffen werden, oder, sofern die Sitzverstellung automatisch erfolgt, von einer entsprechenden, dies erwirkenden Steuereinrichtung. In Abhängigkeit der entsprechenden Positionsdaten bezüglich des Sitzes 2 kann nun die Steuerungseinrichtung 19 eine automatische Nachführung des oberen Tafelabschnitts 9 erwirken, um diesen wiederum näher zum verstellten Sitz 2 zu bringen.
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Am Sitz 2 ist des Weiteren ein Bedienelement 20 vorgesehen, das es ermöglicht, über die Steuerungseinrichtung 19 manuell eine zuvor angesteuerte Position des oberen Tafelabschnitts 9 nachzujustieren oder verändern zu können. Dieses Bedienelement 20, beispielsweise ein entsprechender Schiebeschalter oder Ähnliches, kann von der Person betätigt werden, um die Position des Tafelabschnitts 9 ändern zu können.
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3 in Verbindung mit 4 und 5 zeigt die Situation, in der der Sitz 2 einerseits entgegen der Fahrtrichtung nach hinten bewegt wurde, andererseits aber auch die Lehnenneigung verändert wurde, wie 4 deutlich zeigt. Die Position des zweiten Sitzes 3 ist unverändert.
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Ersichtlich wurde, siehe die 3 bis 5, der obere Tafelabschnitt 9 aus der ersten Position gemäß der 1 und 2 herausgeschoben, das heißt, dass die Steuerungseinrichtung 19 den Elektromotor 18 entsprechend angesteuert hat, der die Linearverschiebung des Tafelabschnitts 9 entgegengesetzt zur Fahrtrichtung erwirkt hat. Ersichtlich wurde der erste Tafelabschnitt 9 über das in 3 noch gestrichelt gezeigte Lenkrad 7 geschoben, dieses ist also überdeckt respektive übergriffen, so dass es optisch quasi in die Instrumententafel 6 eingezogen scheint. Mit dem Verschieben des oberen Tafelabschnitts 9 einher geht aber auch eine Bewegung des Airbags 11 sowie der Bedien- oder Anzeigeelemente 13, bei denen es sich um Schalter, Displays oder dergleichen handeln kann. Diese sind nun aufgrund der Linearverschiebung wieder entsprechend gut erreichbar respektive in korrektem Abstand zum Sitz 2 angeordnet, wie 4 und 5 zeigt.
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Die Position, in die der obere Tafelabschnitt 9 gebracht wird, wird seitens der Steuerungseinrichtung 19 automatisch bestimmt, und zwar in Abhängigkeit der Sitzposition in Fahrtrichtung und/oder der Lehnenneigung, wobei natürlich beide Informationen auch gleichzeitig, sofern in beiden Freiheitsgraden verstellt wurde, berücksichtigt werden können. Es erfolgt also eine automatische Nachführung des oberen Tafelabschnitts 9 in Abhängigkeit der tatsächlichen Ist-Sitzposition. Grundsätzlich wäre es denkbar, diese Nachführung aber auch nur in Abhängigkeit der Lehnenneigung oder der Sitzposition in Fahrzeuglängsrichtung vorzunehmen, eine Berücksichtigung beider Verstellmöglichkeiten ist jedoch für eine möglichst genaue Einstellung besonders zweckmäßig.
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Sollte nun der Person, die auf dem Sitz 2 sitzt, die automatisch eingenommene Position des oberen Tafelabschnitts 9 nicht angenehm sein, so kann sie durch Betätigungsbedienelement 20 die Tafelabschnittsposition wieder verändern, bis hin zu einem maximalen Einfahren wieder in die in 2 gezeigte erste Position, sofern in dieser die Funktion des Airbags 11 sichergestellt ist.
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So wie die Nachführung des oberen Tafelabschnitts 9 bei einem Verschieben des Sitzes entgegengesetzt der Fahrtrichtung oder Verschwenken der Lehne 4 nach hinten durch Herausschieben des Tafelabschnitts 9 aus der ersten Position nachgeführt wird, so erfolgt auch in der entgegengesetzten Richtung eine Nachführung. Wird also der Sitz 2 wieder in Fahrtrichtung geschoben oder die Lehne 4 wieder senkrechter gestellt, so wird auch automatisch der obere Tafelabschnitt 9 wieder zurückgeführt.
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Die vorstehende Beschreibung gilt natürlich in gleicher Weise für die automatische Bewegung des zweiten oberen Tafelabschnitts 10, der dem zweiten Sitz 3, also dem Beifahrersitz, zugeordnet ist, wobei, wie bereits 3 zeigt, die Bewegung beider Sitze 2, 3 wie auch die Bewegung beider oberer Tafelabschnitte 9, 10 unabhängig voneinander erfolgt, wozu die entsprechenden Stellmittel natürlich separat vorgesehen sind.
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Zusätzlich zum Übergreifen des Lenkrads 7 durch den oberen Tafelabschnitt 9 ist es auch denkbar, das Lenkrad 7 selbst beim Übergang von dem normalen Fahrmodus, in dem der Fahrer das Lenkrad 7 bedient, hin zum autonomen Modus, in dem die Lenkradbewegung nicht erforderlich ist, aktiv zu verstellen, also beispielsweise geringfügig abzuschwenken oder linear zu verschieben oder in seiner Form zu ändern oder Ähnliches. Dies ist exemplarisch in 4 und 5 gezeigt, wo ersichtlich, im Vergleich zu 2, das Lenkrad 7 gegen die Instrumententafel 6 geschoben und gleichzeitig etwas nach unten geschwenkt ist, so dass es vollständig unterhalb des Tafelabschnitts 9 angeordnet ist. Gut zu erkennen ist auch der obere und seitliche Über- und Umgriff des Lenkrads 7 durch den oberen beweglichen Tafelabschnitt 9.
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Ein im Lenkrad 7 verbauter Airbag 21 ist im normalen Fahrmodus gemäß den 1 und 2 aktiv. Der Airbag 11 in dem Tafelabschnitt 9 ist in diesem Modus inaktiv. Beim Übergang in den autonomen Modus jedoch in Verbindung mit der Verstellung des Sitzes und dem Herausschieben des Tafelabschnitts 9 jedoch wird der Airbag 21 im Lenkrad 7 deaktiviert, während der Airbag 11 im beweglichen Tafelabschnitt 9 aktiviert wird.
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Eine solche Unterteilung ist in Bezug auf den zweiten Sitz 3 nicht erforderlich, da dort üblicherweise nur ein in der Instrumententafel 6 vorgesehener Airbag 12 als Schutzelement vorgesehen ist.
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Abschließend ist noch festzuhalten, dass, wenn das Fahrzeug eine Pedalerie aufweist, diese Pedalerie beim Übergang vom normalen Fahrmodus gemäß der 1 und 2 in den autonomen Modus gemäß der 3, 4 und 5 auch zur Seite geschwenkt werden kann, um noch mehr Fußraum zu haben.