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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen von Gefahrenhinweisen von einem ersten Fahrzeug an ein zweites Fahrzeug. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Computerprogramm.
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Im Straßenverkehr warnen sich Verkehrsteilnehmer häufig wechselseitig über mögliche Gefahrenquellen, beispielsweise mit Hilfe eines Lichthupen- oder Hupensignals. Der Fahrer eines ersten Fahrzeuges gibt dabei ein derartiges Warnsignal nach Passieren einer Gefahrenquelle ab, um ein entgegenkommendes zweites Fahrzeug zu warnen. Ein Problem hierbei ist jedoch, dass der Fahrer des zweiten Fahrzeugs weder Art noch Ort der möglichen Gefahr kennt und daher nicht weiß, wie er geeignet reagieren kann.
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Moderne Fahrzeuge sind meist mit Fahrassistenzsystemen ausgestattet oder zum autonomen Fahren ausgebildet. Bei derartigen Fahrzeugen ist der Einsatz einer sogenannten Car-to-Car-Kommunikation bekannt, mit deren Hilfe die Fahrzeuge automatisch untereinander kommunizieren und auf mögliche Gefahrenquellen hinweisen.
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In der
US 2018/0240344 A1 wird darüber hinaus das Problem beschrieben, dass bei autonom fahrenden Fahrzeugen häufig kein Blickkontakt zwischen dem Fahrer des Fahrzeugs und anderen Verkehrsteilnehmern existiert, was ein wesentlicher Baustein für die Verständigung der Verkehrsteilnehmer untereinander ist. Um dieses Problem zu lösen sieht die
US 2018/0240344 A1 vor, dass das autonome Fahrzeug beispielsweise für den Fußgänger Informationen und Hinweise bereitstellt, anhand derer der Fußgänger erkennen kann, dass das Fahrzeug ihn erkannt hat. Hierzu werden beispielsweise in die Windschutzscheibe entsprechende Symbole oder Texte eingeblendet.
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Aus der
US/0201189 A1 ist eine Art Vorstufe für eine Car-to-Car-Kommunikation zu entnehmen, bei der das jeweilige Fahrzeug bei Erkennen einer Gefahrensituation eine Warnung beispielsweise in die Front- oder Rückscheibe einblendet.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr durch eine verbesserte Gefahrenkommunikation zu reduzieren.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch ein Verfahren zum Bereitstellen von Gefahrenhinweisen von einem ersten an ein zweites, insbesondere entgegenkommendes Fahrzeug. Bei diesem Verfahren wird - nachdem das erste Fahrzeug zuvor eine (mögliche) Gefahrenquelle passiert hat - vom ersten Fahrzeug ein optisches oder auch akustisches Warnsignal zum Hinweis auf die Gefahrenquelle zur Kenntnis für das zweite Fahrzeug, speziell für den Fahrer des zweiten Fahrzeugs abgegeben. Bei dem Warnsignal handelt es sich insbesondere um ein optisches Lichthupensignal und/oder ein akustisches Hupensignal. Zusätzlich zum Warnsignal wird vom ersten Fahrzeug weiterhin zumindest eine die Gefahrenquelle charakterisierende Zusatzinformation zur Verfügung gestellt. Die Zusatzinformation wird lediglich dann zur Verfügung gestellt, wenn das Warnsignal abgegeben wird. Die Zusatzinformation wird daher in Echtzeit nach Auslösen des Warnsignals zur Verfügung gestellt. Weiterhin wird diese Zusatzinformation einem Fahrer des zweiten Fahrzeugs optisch oder akustisch bekannt gemacht.
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Durch diese Maßnahme erhält der Fahrer des zweiten, entgegenkommenden Fahrzeugs daher neben dem reinen unspezifischen Warnsignal (Lichthupensignal oder Hupensignal) ergänzende Zusatzinformationen über die mögliche Gefahrenquelle, sodass er die mögliche Gefahrenlage besser einschätzen und geeignet reagieren kann. Durch diese Maßnahme ist daher insgesamt eine verbesserte Informationsübermittlung an den Fahrer des zweiten Fahrzeugs erreicht. Von besonderem Vorteil hierbei ist, dass die Zusatzinformation dem Fahrer insbesondere optisch und/oder ergänzend auch akustisch bekannt gemacht wird.
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Das unspezifische, also ohne spezielle Informationen beinhaltende Warnsignal wird dabei typischerweise manuell vom Fahrer des ersten Fahrzeugs aktiviert. Alternativ besteht grundsätzlich auch die Möglichkeit, dass die Abgabe des Warnsignals durch das erste Fahrzeug automatisch bei Erkennen eines entgegenkommenden Fahrzeugs erfolgt, sofern das erste Fahrzeug zuvor eine Gefahrenquelle passiert hat.
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Allgemein wird das hier beschriebene Verfahren mit der Bereitstellung der Zusatzinformation vom ersten Fahrzeug an das zweite Fahrzeug nur unter den Bedingungen ausgeführt, dass einerseits zuvor vom ersten Fahrzeug eine Gefahrenquelle erkannt und identifiziert wurde, dass also die Gefahrenquelle zuvor vom ersten Fahrzeug passiert wurde. Weiterhin wird die Abgabe der Zusatzinformation durch die Abgabe des Warnsignals initiiert. Es erfolgt daher eine bedarfsweise und bedarfsgenaue Bereitstellung von Gefahrenhinweisen für entgegenkommende Fahrzeuge.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist dabei das erste Fahrzeug ein erstes automatisches Erkennungssystem zur automatischen Erkennung von Gefahrenquellen auf. Hierzu weist das erste Fahrzeug beispielsweise herkömmliche Assistenzsysteme, wie beispielsweise Kamerasysteme, Radarsysteme auf, sowie geeignete Auswertesysteme, die beispielsweise Gefahrenstellen erkennen und identifizieren können.
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Das erste automatische Erkennungssystem ist dabei insbesondere auch zur Klassifizierung der Art der Gefahr eingerichtet. Insbesondere unterscheidet das erste Erkennungssystem, ob es sich bei der Gefahr um eine oder mehrere der nachfolgenden Gefahrensituationen handelt: Gegenstände auf der Fahrbahn, Personen auf der Fahrbahn, Tiere auf der Fahrbahn, Unfall, kritische Fahrbahnzustände, beispielsweise verschmutzte Fahrbahn, Glätte, Baustelle etc. Zumindest für einige, vorzugsweise für jede der zuvor genannten Arten an Gefahren stellt dann das Erkennungssystem eine artspezifische Zusatzinformation, aus der zumindest die Art der Gefahrenquelle zu entnehmen ist. bereit.
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Erkennt der Fahrer - bzw. das erste Fahrzeug in einem automatischen Modus - ein entgegenkommendes Fahrzeug und gibt das Warnsignal ab, so wird automatisch die von dem ersten Erkennungssystem ermittelte Zusatzinformation dem Fahrer des zweiten Fahrzeugs bekannt gemacht.
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Gemäß einer ersten Ausführungsvariante wird die Zusatzinformation durch das erste Fahrzeug als ein Bildsymbol sichtbar dargestellt. Hierzu erzeugt also das erste Fahrzeug ein geeignetes Bildsymbol. Bei diesem handelt es sich insbesondere um ein Bildsymbol entsprechend üblichen und genormten Verkehrszeichen, die beispielsweise auf Wildwechsel etc. hinweisen. Das erste Fahrzeug weist hierzu eine geeignete erste Projektionseinheit / Anzeigeneinheit auf, die das Bildsymbol beispielsweise in die Frontscheibe des ersten Fahrzeugs oder auch auf eine sonstige Projektionsfläche, beispielsweise auf die Fahrbahn, projiziert. Beispielsweise wird hierzu ein Headup-Display als Anzeigeeinheit für das Bildsymbol herangezogen.
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Das Bildsymbol wird dabei vorzugsweise gespiegelt dargestellt, sodass es also für das entgegenkommende Fahrzeug und den entgegenkommenden Fahrer richtig und nicht seitenverkehrt dargestellt ist. Bei dieser Variante wird daher das Bildsymbol dem Fahrer des zweiten Fahrzeugs durch das erste Fahrzeug bekannt gemacht und der Fahrer kann sich auf die Gefahrensituation, beispielsweise Wildwechsel, einstellen.
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In bevorzugter Ausgestaltung wird die Zusatzinformation an das zweite Fahrzeug übertragen und dann im zweiten Fahrzeug verarbeitet. Die Übermittlung zwischen den beiden Fahrzeugen erfolgt dabei insbesondere beim Passieren, das heißt während des Aneinandervorbeifahrens. Dies erfolgt durch einen Handshake/Datentransfer zwischen den beiden Fahrzeugen. Die Zusatzinformation wird dann im zweiten Fahrzeug in Echtzeit dort angezeigt und bleibt vorzugsweise dort angezeigt, auch wenn das erste Fahrzeug bereits vorbeigefahren ist.
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Für die Übermittlung der Zusatzinformation wird beispielsweise auf eine Informationsübermittlung zurückgegriffen, indem zwei Kommunikationsschnittstellen die Zusatzinformation als Datenpakete in digitaler Form austauschen, beispielsweise über ein Car-to-Car-Kommunikationssystem.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist jedoch eine optische Übermittlung der Zusatzinformation vorgesehen. Hierbei wird durch das erste Fahrzeug die Zusatzinformation optisch dargestellt und das zweite Fahrzeug weist ein zweites automatisches Erkennungssystem auf, über welches das vom ersten Fahrzeug dargestellte Bildsymbol erfasst und ausgewertet wird. Die so vom zweiten Fahrzeug erfasste Zusatzinformation wird dann dem Fahrer optisch oder akustisch dargestellt.
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Speziell ist dabei vorgesehen, dass die Zusatzinformation im zweiten Fahrzeug für den Fahrer vorzugsweise als Bildsymbol ausgegeben wird. Alternativ oder auch ergänzend wird die Zusatzinformation in Textform und/oder akustisch, speziell als Sprachausgabe ausgegeben. Es erfolgt daher allgemein für den Fahrer eine optische und/oder akustische Ausgabe. Die optische Ausgabe erfolgt beispielsweise in der Frontscheibe, speziell in einem Headup-Display. Grundsätzlich besteht hier wiederum die Möglichkeit, die Information für den Fahrer sichtbar auf eine andere Projektionsfläche zu projizieren, beispielsweise auf die Straße im Vorfeld.
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In zweckdienlicher Ausgestaltung wird die Zusatzinformation im zweiten Fahrzeug so lange angezeigt, bis das zweite Fahrzeug den Ort der Gefahrenquelle passiert hat.
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Sofern vom ersten Fahrzeug mehrere unterschiedliche Gefahrenquellen identifiziert und erkannt wurden, so werden zweckdienlicherweise auch mehrere Gefahrenhinweise dem zweiten Fahrzeug, speziell dem Fahrer des zweiten Fahrzeugs wie zuvor beschrieben bekannt gemacht. Für die beiden Gefahrenquellen werden dann vorzugsweise die entsprechenden Zusatzinformationen entweder parallel oder abwechselnd für den Fahrer eingeblendet.
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In bevorzugter Ausgestaltung enthält die Zusatzinformation eine Information über die Art der Gefahr und/oder über den Ort der Gefahr und / oder eine Fahrempfehlung.
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Im Hinblick auf die Art der Gefahr unterscheidet die Zusatzinformation insbesondere unter folgenden Gefahrenarten im Bereich oder auf der Fahrbahn: Gegenstände (z.B. Felssturz), Personen, Tiere, Unfall, kritische Fahrbahnzustände (Verschmutzungen, Glätte, Verengung..). Bei Bedarf können diese einzelnen Arten auch noch weiter unterschieden werden, beispielsweise nach der Tierart (Rehe; Wildschweine ...). Zur Darstellung dieser unterschiedlichen Arten werden vorzugsweise die genormten Verkehrsschilder als Bildsymbol dargestellt, also im Allgemeinen weiße Dreiecke mit rotem Rand, wobei auf der weißen dreieckigen Fläche das Bildsymbol zur Identifizierung der Gefahrenart dargestellt ist.
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Im Hinblick auf den Ort der Gefahr wird insbesondere die Entfernung vom aktuellen Ort des ersten / zweiten Fahrzeugs bis zur Gefahrenquelle angegeben. Diese Entfernungsangabe wird beispielsweise in Textform dargestellt oder auch elektronisch an das zweite Fahrzeug übertragen. Zur Bestimmung der Entfernung bestimmt das erste Fahrzeug, beispielsweise auf Basis von Fahrdaten / GPS-Daten / Navigationsinformationen, insbesondere fortlaufend die Entfernung der Gefahrenquelle von der aktuellen Position des ersten Fahrzeugs.
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Vorzugsweise ist das zweite Fahrzeug weiterhin derart eingerichtet, dass die Entfernungsangabe auf Basis der Fortbewegung des zweiten Fahrzeugs kontinuierlich angepasst wird, sodass der Fahrer des zweiten Fahrzeugs genauer abschätzen kann, wann / wo mit der Gefahr zu rechnen ist.
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Neben der Entfernung und/oder alternativ hierzu wird der Ort vorzugsweise dahingehend spezifiziert, auf welcher Straßenseite die Gefahr zu erwarten ist.
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Als dritte Kategorie für die in der Zusatzinformation enthaltene Information wird ergänzend oder alternativ noch eine Fahrempfehlung mit übermittelt, beispielsweise eine Empfehlung für die Geschwindigkeit und/oder eine Routen- oder Ausweichempfehlung, z.B. eine empfohlene Ausweichrichtung, wenn die Gefahr erreicht wird (rechts/links vorbeifahren).
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß weiterhin gelöst durch ein Computerprogramm, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch eine erste Steuereinheit des ersten Fahrzeugs diese erste Steuereinheit bzw. das erste Fahrzeug zu folgenden Schritten veranlassen:
- - Kontinuierliche und automatische Überprüfung der Straße auf mögliche Gefahrenquellen und automatische Erfassung erkannter Gefahrenquellen;
- - - Bereitstellung einer Zusatzinformation zu der zuvor automatisch erkannten Gefahrenquelle nach/bei Aktivierung eines optischen oder akustischen;
- - Insbesondere optische Bekanntmachung der Zusatzinformation einem zweiten Fahrzeug.
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Ergänzend sieht das Computerprogramm für den Fall, dass es sich bei dem Fahrzeug, auf dem das Computerprogramm installiert ist, um das zweite Fahrzeug handelt, die Durchführung folgender Schritte vor:
- - Automatisches Erkennen eines von einem anderen Fahrzeug dargestellten Bildsymbols und
- - Einblenden des identifizierten Bildsymbols im Sichtbereich des Fahrers des eigenen Fahrzeuges.
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Insgesamt sind das Computerprogramm und die Steuereinheit des Fahrzeugs vorzugsweise derart eingerichtet, sowohl die erforderlichen Schritte des ersten Fahrzeuges als auch die erforderlichen Schritte des zweiten Fahrzeugs situationsabhängig durchzuführen.
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Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen jeweils in vereinfachten Darstellungen:
- 1 eine ausschnittsweise Aufsicht auf eine Fahrbahn mit einer Gefahrenquelle und einem ersten sowie einem zweiten Fahrzeug,
- 2a eine stark vereinfachte Darstellung zur Illustration der einzelnen Schritte beim ersten Fahrzeug sowie
- 2b eine stark vereinfachte Darstellung zur Illustration der einzelnen Schritte beim zweiten Fahrzeug.
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In den Figuren sind gleich wirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Bei der in der 1 dargestellten Verkehrssituation befindet sich ein erstes Fahrzeug 2 auf einer Fahrbahn 4 und hat zuvor eine Gefahrenquelle 6, beispielsweise ein auf der Fahrbahn befindliches Hindernis passiert.
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Weiterhin ist in der 1 ein entgegenkommendes, zweites Fahrzeug 8 dargestellt. Das erste Fahrzeug 2 gibt ein Warnsignal W insbesondere in Form eines Lichthupensignals ab, um den Fahrer des zweiten Fahrzeugs 8 auf die zuvor passierte Gefahrenquelle 6 hinzuweisen. Zusätzlich zu dem Warnsignal W wird von dem ersten Fahrzeug 2 eine Zusatzinformation I zu der Gefahrenquelle 6 bereitgestellt. Im Ausführungsbeispiel der 1 erfolgt dies durch Einblenden eines entsprechenden Bildsymbols S in die Windschutzscheibe 10 des ersten Fahrzeuges 2.
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Dieses in der Windschutzscheibe 10 des ersten Fahrzeugs 2 dargestellte Bildsymbol S enthält die Zusatzinformationen I. Diese Zusatzinformation wird insbesondere optisch an das zweite Fahrzeug 8 übertragen. Ein Beispiel hierfür wird nachfolgend zu den 2a, 2b näher erläutert.
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Die übertragene Zusatzinformation I wird anschließend wiederum als Bildsymbol S in der zweiten Windschutzscheibe 12 des zweiten Fahrzeugs 8 beispielsweise in einem sogenannten Headup-Display dargestellt.
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Das Bildsymbol S und allgemein die Zusatzinformationen I enthalten insbesondere Informationen über die Art der Gefahrenquelle 6, ob es sich also beispielsweise um Wild, Personen, einen Unfall, sonstige Gegenstände, gefährliche Straßenzustände etc. handelt. Dies wird insbesondere durch ein entsprechendes Bildsymbol S, welches die Gefahrenquelle charakterisiert, dargestellt. Ergänzend oder alternativ zu der Angabe der Zusatzinformation als Bildsymbol kann auch eine Sprachausgabe oder eine sonstige Tonausgabe erfolgen.
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Weiterhin sind in der Zusatzinformation I Angaben über den Ort der Gefahrenquelle enthalten, speziell die Entfernung vom aktuellen Standort des zweiten Fahrzeugs 4 zu dem Ort, an dem das erste Fahrzeug 2 auf die Gefahrenquelle 6 getroffen ist. Diese Entfernungsangabe wird beispielsweise in Textform ergänzend mit eingeblendet. Ergänzend zu der Entfernung wird beispielsweise auch die genauere Position der Gefahrenquelle 6 angegeben, ob diese sich also beispielsweise auf der linken oder rechten Straßenseite befindet. Dies wird beispielsweise auch durch die Positionierung innerhalb der zweiten Windschutzscheibe 12 erreicht. Befindet sich also die Gefahrenquelle 6 vom Fahrer des zweiten Fahrzeugs 8 aus betrachtet auf der linken Seite, so wird das Bildsymbol S links eingeblendet und andernfalls beispielsweise rechts. In allen Fällen wird das Bildsymbol S im Blickfeld des zweiten Fahrzeugs 8 eingeblendet.
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Die Durchführung der einzelnen Schritte dieses Verfahrens wird anhand der 2a und 2b näher erläutert:
- Innerhalb des ersten Fahrzeuges 2 ist eine erste Steuereinrichtung 14 enthalten, über die einzelne Komponenten und Einrichtungen des ersten Fahrzeugs 2 angesteuert und angeschlossen sind. Insbesondere betrifft dies ein erstes automatisches Erkennungssystem 16, welches zur automatischen Erkennung von Gefahrenquellen 6 ausgebildet ist. Hierbei handelt es sich beispielsweise um ein herkömmliches Fahrerassistenzsystem zur Identifizierung von möglichen Gefahren. Zu diesem ersten Erkennungssystem 16 gehören zum einen Sensoren, wie beispielsweise Radar-, Lidar-, Ultraschall oder sonstige Sensoren oder auch Kamerasysteme sowie ergänzend auch geeignete Auswertesysteme zur automatischen Identifizierung und Charakterisierung der Gefahrenquelle 6.
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Die von dem ersten Erkennungssystem 16 erhaltenen Ergebnisse werden beispielsweise in einem Speicher als die Zusatzinformationen I abgespeichert. Bei dem Speicher handelt es sich beispielsweise um einen sogenannten Ringspeicher. Dieser zeichnet bei aktiviertem Betrieb eine vorgegebene Zeitspanne, z.B. die letzten 20 bis 30 Sekunden auf und überschreibt diese, wenn in diesem Zeitraum keine Warnung über die Hupe oder Lichthupe aktiviert wird.
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Dabei werden auch die vom ersten Erkennungssystem identifizierte Art der Gefahrenquelle sowie ihre Position mit abgelegt. Weiterhin wird zweckdienlicherweise kontinuierlich beispielsweise durch Abgleich mit einem GPS-System oder durch Abgleich mit der aktuellen Geschwindigkeit des Fahrzeugs jeweils die aktuelle Entfernung des ersten Fahrzeugs 2 von der Gefahrenquelle 6 ermittelt und insbesondere auch kontinuierlich als aktuelle Zusatzinformation abgelegt.
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Wird ein entgegenkommendes Fahrzeug als zweites Fahrzeug 8 identifiziert, so gibt das erste Fahrzeug 2 das Warnsignal W ab. Die Abgabe erfolgt gemäß einer ersten Variante dabei automatisch, wenn beispielsweise durch das insbesondere erste Erkennungssystem 16 das zweite Fahrzeug 8 als entgegenkommendes Fahrzeug erkannt wurde. Alternativ wird das Warnsignal W manuell durch den Fahrer des ersten Fahrzeugs 2 abgegeben.
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In beiden Fällen wird mit oder kurz nach der Abgabe des Warnsignals W die Zusatzinformation zu der Gefahrenquelle 6 in Echtzeit bereitgestellt. Speziell ist im Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass hierzu ein Bildsymbol gegebenenfalls ergänzt um Textangaben (z.B. zur Entfernung) auf einer Projektionsfläche, insbesondere auf der ersten Windschutzscheibe 10 eingeblendet wird. Hierzu ist ein hier nicht näher dargestellter Projektor oder ein geeignetes Anzeigeelement (Headup-Display) vorgesehen.
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Im zweiten Fahrzeug 8 ist eine zweite Steuereinheit 18 vorgesehen, die vorzugsweise ähnlich oder identisch zu der ersten Steuereinheit des ersten Fahrzeugs 2 ausgebildet ist. Speziell weist sie ein zweites Erkennungssystem 20 auf, welches insbesondere zur automatischen Erkennung von Bildsymbolen S ausgebildet ist, die von dem ersten Fahrzeug 2 bereitgestellt werden. Das Bildsymbol S wird dann vom zweiten Fahrzeug 8 wiederum für den Fahrer des zweiten Fahrzeugs 8 sichtbar auf eine Projektionsfläche projiziert, insbesondere in die zweite Windschutzscheibe 12. Hierzu sind vorzugsweise wiederum geeignete Projektions- oder Anzeigemittel (Headup-Display) im zweiten Fahrzeug 8 enthalten.
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Die Durchführung der einzelnen Schritte wird zweckdienlicherweise durch jeweils ein Computerprogramm gesteuert. Dieses ist der ersten bzw. der zweiten Steuereinheit 14,18 zugeordnet.
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Vorzugsweise ist in jeder der Steuereinheiten 14,18 ein Computerprogramm hinterlegt, welches die Funktionalitäten für sämtliche Schritte enthält, also sowohl die Funktionalitäten für das erste Fahrzeug 2 als auch für das zweite Fahrzeug 8, sodass die jeweiligen Funktionen vom jeweiligen Fahrzeug 2,8 jeweils bedarfsgerecht ausgeführt werden können.
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Mit dem hier beschriebenen Verfahren und Assistenzsystem wird daher in Echtzeit zum Auslösezeitpunkt des Warnsignals W zusätzlich die Zusatzinformation I von dem ersten Fahrzeug 2 dem entgegenkommenden zweiten Fahrzeug 8 zur Verfügung gestellt und dort dem Fahrer bildhaft dargestellt. Bevorzugt erfolgt eine bildhafte Übertragung zwischen den beiden Fahrzeugen 2,8.
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Bei dieser Funktionalität handelt es sich um ein erweitertes Assistenzsystem, welches beispielsweise in bestehende Fahrzeugassistenzsysteme integriert ist und welches speziell bei Überland- und/oder Autobahnfahrten für mehr Verkehrssicherheit sorgt. Diese erweiterte Assistenzfunktionalität weist dabei zu den sonstigen Fahrzeuginformationen oder weiteren Assistenzsystemen Schnittstellen auf, beispielsweise zu dem Navigationsgerät, zu GPS-Daten oder auch zu Spurhalteassistenten etc. Die Kommunikation der einzelnen Systeme untereinander erfolgt in an sich bekannter Weise, beispielsweise über einen Datenbus.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- erstes Fahrzeug
- 4
- Fahrbahn
- 6
- Gefahrenquelle
- 8
- zweites Fahrzeug
- 10
- erste Windschutzscheibe
- 12
- zweite Windschutzscheibe
- 14
- erste Steuereinrichtung
- 16
- erstes Erkennungssystem
- 18
- zweite Steuereinrichtung
- 20
- zweites Erkennungssystem
- I
- Zusatzinformation
- S
- Bildsymbol
- W
- Warnsignal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2018/0240344 A1 [0004]
- US 0201189 A1 [0005]