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Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Getriebeaktuator, der insbesondere zum unabhängigen Schalten von mehreren Kupplungen eines Schaltgetriebes geeignet ist, insbesondere eines Planetenradgetriebes, wie es im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs verwendet wird.
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Bekannt sind Getriebeaktuatoren, die eine Hydraulikpumpe aufweisen, die insbesondere elektrisch angetrieben werden kann. Die Hydraulikpumpe weist zwei Förderausgänge auf, die mit einem ersten und einem zweiten Druckausgang des Getriebeaktuators verbunden sind und den Druckausgängen einen Hydraulikfluiddruck und -strom bereitstellen können. Mit dem Hydraulikfluiddruck und -strom können zwei Druckkolben zwischen einer unbetätigten und einer betätigten Stellung stufenlos verstellt werden. Die Druckkolben dienen zur Betätigung von Reibungskupplungen, die beispielsweise Teil des Doppelkupplungsgetriebes sind.
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Um den Druck an den Druckausgängen steuern oder regeln zu können, ist zwischen jedem Förderausgang und dem zugeordneten Druckausgang ein Proportionalventil angeordnet.
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Die Hydraulikpumpe kann in vorteilhafter Weise als Rollenzellenpumpe oder Flügelzellenpumpe ausgeführt werden.
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Ein solcher Getriebeaktuator kann jedoch nicht mehr eingesetzt werden, wenn mit ihm mehr als zwei Kupplungen unabhängig voneinander geschaltet werden sollen. Mehr als zwei Kupplungen unabhängig voneinander müssen beispielsweise bei hybridisierten Doppelkupplungsgetrieben mit einer weiteren Trennkupplung zum Verbrennungsmotor hin geschaltet werden oder bei Getrieben, die mehrere Planetenradsätze aufweisen, von denen eines der Bauteile Hohlrad, Sonnenrad und Planetenradträger mittels einer Kupplung schaltbar drehfest abgestützt oder mit einem anderen Bauteil verbunden werden kann, und zusätzlich je nach Bedarf ein Verbrennungsmotor und/oder ein Elektromotor zugeschaltet bzw. getrennt werden kann.
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Bei einem konkreten Anwendungsfall, bei dem ein Getriebe des Typs, wie es beispielsweise in der
DE 10 2014 204 009 A1 gezeigt ist, muss eine erste Kupplung geschaltet werden, die den Verbrennungsmotor mit dem Antriebsstrang verbindet bzw. vom Antriebsstrang löst. Dann muss eine erste Bremse geschaltet werden, die einem ersten Planetenradsatz zu geordnet ist. Weiterhin muss eine zweite Bremse geschaltet werden, die einem zweiten Planetenradsatz zugeordnet ist. Schließlich muss eine zweite Kupplung zum Schalten einer dritten Getriebestufe betätigt werden.
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Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist aus der
DE 10 2019 105 393 ein Getriebeaktuator bekannt, der nachfolgend anhand der
1 bis
4 beschrieben wird.
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In 1 ist schematisch ein hydraulischen Getriebeaktuator 1 gezeigt, der eine Hydraulikpumpe 2 und Vorratsbehälter 3 aufweist. Der Vorratsbehälter ist an der Hydraulikpumpe 2 angebracht, so dass ein kompaktes Aggregat gebildet ist.
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Der Getriebeaktuator 1 weist vier Druckausgänge 10, 20, 30, 40 auf, an die entsprechende Hydraulikleitungen angeschlossen werden können, die zu Druckkolben führen, mit denen Kupplungen oder Bremsen eines Getriebes betätigt werden können. Diese Kupplungen können Teil eines Doppelkupplungsgetriebes sein, Teil von Planetenradsätzen und/oder dazu dienen, einen Elektromotor und/oder einen Verbrennungsmotor einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs zuzuschalten bzw. sie vom Antriebsstrang zu trennen.
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In einem Anwendungsbeispiel können die Druckausgänge 10 und 40 zum Schalten von Kupplungen verwendet werden, und die Druckausgänge 20, 30 können zum Schalten von Bremsen verwendet werden, mit denen eines der Bauteile Hohlrad, Sonnenrad und Planetenradträger eines ersten und eines zweiten Planetenradsatzes festgelegt oder freigegeben werden.
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Die Hydraulikpumpe 2 weist einen Elektromotor 4 auf, der den Antrieb darstellt, und einen Pumpenkörper 5. Im Pumpenkörper 5 ist ein Rotor 6 aufgenommen, der vom Elektromotor 4 entsprechend dessen Betriebsrichtung in der einen oder anderen Richtung angetrieben werden kann.
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Die Hydraulikpumpe ist als Rollenzellenpumpe ausgeführt, so dass sie einen robusten Aufbau mit einer hohen Förderleistung vereinbart. Die Rollen 7 der Rollenzellenpumpe sind in 2 zu sehen. Sie sind in Taschen des Rotors 6 aufgenommen und laufen auf der Innenkontur des Pumpenkörpers 5 ab.
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Im Pumpenkörper sind zwei Arbeitskammern 8, 9 voneinander abgegrenzt. Jede der Arbeitskammern weist zwei Öffnungen A, B bzw. C, D auf. Die Öffnungen A, B, C, D sind dabei so angeordnet, dass sie im Umfangsrichtung betrachtet am „Anfang“ und am „Ende“ der jeweiligen Arbeitskammer liegen.
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Wird der Rotor 6 in einer ersten Drehrichtung betrieben, beispielsweise der Richtung RH von 2, liegt die Öffnung A der Arbeitskammer 8 auf der Saugseite, während die Öffnung B auf der Druckseite liegt. Dementsprechend liegt in der Arbeitskammer 9 die Öffnung C auf der Saugseite und die Öffnung C auf der Druckseite. Somit wird Hydraulikfluid durch die Öffnungen A, C angesaugt und durch die Öffnungen B, D abgegeben.
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Wenn die Hydraulikpumpe 2 in der entgegengesetzten Richtung LH betrieben wird, kehrt sich die Funktion der Öffnungen um: die Öffnungen B, D stellen die Saugseite der Pumpe dar, während die Öffnungen A, C die Druckseite darstellen.
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Jeder Öffnung A, B, C, D führt zu einem Druckversorgungskreis des Getriebeaktuators. Wie in 1 zu sehen ist, ist die Öffnung D an den Druckversorgungskreis angeschlossen, der zum Druckausgang 10 führt. Die Öffnung A ist an den Druckversorgungskreis angeschlossen, der zum Druckausgang 20 führt. Die Öffnung B ist an den Druckversorgungskreis angeschlossen, der zum Druckausgang 30 führt. Die Öffnung C ist an den Druckversorgungskreis angeschlossen, der zum Druckausgang 40 führt.
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Jeder Druckversorgungskreis enthält eine Ansaugleitung 11, 21, 31, 41, ein erstes Rückschlagventil 12, 22, 32, 42, ein zweites Rückschlagventil 13, 23, 33, 43 und ein Proportionalventil 14, 24, 34, 44.
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Der Vorratsbehälter 3 ist in mehrere Kammern 3A, 3B, 3C, 3D unterteilt, die den jeweiligen Öffnungen zugeordnet sind. Die Öffnung A saugt, wenn wie die Saugseite der entsprechenden Arbeitskammer darstellt, aus der Kammer 3A an, usw.
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Die entsprechende Öffnung A, B, C, D ist an „ihren“ Druckversorgungskreis zwischen den beiden Rückschlagventilen 12, 13 bzw. 22, 23; 32, 33; 42, 43 angeschlossen. Diese sind so angeordnet, dass dann, wenn die Öffnung als Saugseite der Hydraulikpumpe 2 wirkt, das Hydraulikfluid über das erste Rückschlagventil 12, 22, 32, 42 aus dem Vorratsbehälter ansaugt; das zweite Rückschlagventil 13, 23, 33, 43 sperrt. Wenn die entsprechende Öffnung die Druckseite der Hydraulikpumpe 2 darstellt, wird das Hydraulikfluid über das zweite Rückschlagventil 13, 23, 33, 43 zum Druckausgang 10, 20, 30, 40 gefördert; das erste Rückschlagventil 12, 22, 32, 42 sperrt.
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Mit den Proportionalventilen 14, 24, 34, 44 kann der Druck des entsprechenden Druckausganges 10, 20, 30, 40 gesteuert werden. In Verbindung mit Drucksensoren 16, 26, 36, 46 kann eine Regelung des Fluiddrucks im Kreis der Druckausgänge 10, 20, 30, 40 erzielt werden.
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Wenn der Förderdruck der Hydraulikpumpe 2 an der als Fluidausgang wirkenden Öffnung A, B, C, D oberhalb eines vorgegebenen Werts liegt, wird das überschüssige Hydraulikfluid direkt in den Vorratsbehälter 3 zurückgeführt.
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Hierfür wird eine Rückführleitung 15, 25, 35, 45 verwendet, die zu der Kammer im Vorratsbehälter führt, aus der für den entsprechenden Druckversorgungskreis angesaugt wird. Die Rückführleitung 15 führt also zur Kammer 3C, die Rückführleitung 25 führt zur Kammer 3B, die Rückführleitung 35 führt zur Kammer 3A, und die Rückführleitung 45 führt zur Kammer 3D.
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In 3 ist der Betriebszustand des Getriebeaktuators bei der Betriebsrichtung RH der Hydraulikpumpe gezeigt, in dem die Öffnungen B und D die Druckseiten der Pumpe darstellen. Es werden die Druckausgänge 10, 30 mit Hydraulikfluid versorgt, wobei der Druck mittels der Proportionalventile 14, 34 gesteuert bzw. geregelt wird. Rückgeführtes Hydraulikfluid gelangt über die Rückführleitungen 15, 35 in die Kammern 3A und 3C des Vorratsbehälters 3. Hierdurch ist gewährleistet, dass im Falle eines Lecks in einem anderen Hydraulikkreis die nicht betroffenen Hydraulikkreise noch einige Zeit lang betriebsfähig bleiben, so dass das Fahrzeug noch sicher abgestellt oder gar zu einer Werkstatt oder nach Hause gefahren werden kann.
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In 4 ist der Betriebszustand des Getriebeaktuators bei der Betriebsrichtung LH der Hydraulikpumpe gezeigt, in dem die Öffnungen A und C die Druckseiten der Pumpe darstellen. Dementsprechend werden die Druckausgänge 20, 40 mit Hydraulikfluid versorgt, dessen Druck mittels der Proportionalventile 24, 44 gesteuert bzw. geregelt wird. Rückgeführtes Hydraulikfluid gelangt über die Rückführleitungen 25, 45 in die Kammern 3B und 3D des Vorratsbehälters 3.
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Allen Druckversorgungskreisen der Hydraulik-Druckausgänge 10, 20, 30, 40 ist gemeinsam, dass ein einmal aufgebrachter Druck grundsätzlich gehalten werden kann, solange das entsprechende Proportionalventil 14, 24, 34, 44 entsprechend angesteuert wird. Dies liegt zum einen daran, dass die Rückschlagventile 13, 23, 33, 43 leckagefrei sind, und zum andern daran, dass auch die Proportionalventile 14, 24, 34, 44 leckagefrei sind.
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Da jede Arbeitskammer 8, 9 nur zwei Öffnungen A, B bzw. C, D aufweist, ergibt sich eine hohe Förderleistung, da in Umfangsrichtung nahezu 180° für die Unterbringung der beiden Öffnungen jeder Arbeitskammer zur Verfügung steht.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, mit möglichst geringem Aufwand weitere Bauteile betätigen zu können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Getriebeaktuator vorgesehen mit einer Hydraulikpumpe, die einen Pumpenkörper aufweist, in dem ein Rotor angeordnet ist, wobei ein Antriebsmotor vorgesehen ist, mit dem der Rotor in entgegengesetzten Richtungen angetrieben werden kann, wobei im Pumpenkörper zwei voneinander getrennte Arbeitskammern gebildet sind, die jeweils zwei Öffnungen aufweisen, die an jeweils einen Druckversorgungskreis angeschlossen sind, dessen eine Seite mit einem Vorratsbehälter verbunden ist und dessen andere Seite mit einem von vier Druckausgängen des Getriebeaktuators verbunden ist, wobei zwischen den Öffnungen und den Druckausgängen ein Proportionalventil angeordnet ist, wobei mindestens einem Druckversorgungskreis ein Steuerelement zugeordnet ist. Dies ermöglicht es, über die vier Druckausgänge hinaus ein weiteres Bauteil zu betätigen, ohne dass hierfür eine separate Pumpe oder Ähnliches erforderlich ist. Insgesamt ergeben sich hierdurch ein geringes Gewicht, ein kleiner erforderlicher Bauraum sowie Kostenvorteile.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist ein Eingang des Steuerelements an eine Rückführleitung des Proportionalventils im entsprechenden Druckversorgungskreis angeschlossen. Das Steuerelement ist also kaskadenartig an eines der Proportionalventile angeschlossen und nutzt dessen Rücklaufstrom. Dies ergibt einen besonders geringen konstruktiven Aufwand.
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Beim Steuerelement kann es sich um ein Proportionalventil handeln, mit dem weitere Funktionen gesteuert werden können.
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Eine dieser Funktionen kann darin bestehen, eine Differentialsperre zu betätigen, also abhängig von den jeweiligen Fahrbedingungen mit einem mehr oder weniger hohen Druck zu versorgen, um ein Lamellenpaket mehr oder weniger stark vorzuspannen.
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Eine andere Funktion besteht darin, mit dem Steuerelement einen Steueranschluss eines Schaltventils zu betätigen. Mit dem Schaltventil können dann abhängig von seiner Stellung verschiedene Getriebestufen geschaltet werden oder auch eine Parksperre.
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Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass das Steuerelement ein elektrisch betätigtes Schaltventil ist, sodass der Ausgang des Steuerelements nicht damit „belegt“ ist, das Schaltventil anzusteuern.
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Das Schaltventil kann an einen der Druckversorgungskreise angeschlossen sein, wenn mit einem einzigen Kreis die gewünschte Funktion geschaltet werden kann, beispielsweise eine Parksperre ein- und ausgelegt werden kann.
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In diesem Fall kann als Schaltventil insbesondere ein 3/2-Wege-Ventil verwendet werden.
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Es ist auch möglich, dass an das Schaltventil zwei der Druckversorgungskreise angeschlossen sind. Auf diese Weise können mehrere Funktionen geschaltet werden, beispielsweise bis zu drei Getriebestufen und eine Parksperre.
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In diesem Fall ist vorteilhaft, dass die beiden Druckversorgungskreise von zwei Öffnungen versorgt werden, die bei einer Drehrichtung des Rotors beide einen Druckausgang darstellen, da in diesem Fall an zwei Anschlussleitungen gleichzeitig ein Druck anliegt.
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Um die verschiedenen Funktionen gleichzeitig schalten zu können, kann das Schaltventil ein 6/2-Wege-Ventil sein, mit dem die verschiedenen Schaltfunktionen in ein Bauteil integriert werden können.
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Zur Lösung der oben genannten Aufgabe ist auch eine Baugruppe mit einem hydraulischen Getriebeaktuator der vorstehend genannten Art und einem Getriebe für einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs vorgesehen, wobei das Getriebe wenigstens eine Kupplung, eine Bremse und eine Parksperre aufweist und der Getriebeaktuator die wenigstens eine Kupplung, die wenigstens eine Bremse und die Parksperre betätigen kann. Hinsichtlich der sich ergebenden Vorteile wird auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Die Bremsen können jeweils einem Planetenradsatz zugeordnet sein bzw. die Kupplungen einem Verbrennungsmotor und/oder einem Elektromotor.
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Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Getriebeaktuators sind die folgenden:
- - Die Hydraulikpumpe wird abhängig von dem Druckversorgungskreis, der zum Schalten mit Druck versorgt werden muss, in der einen oder der anderen Richtung betrieben. Dabei ändert sich die Funktion der beiden Öffnungen jeder Arbeitskammer. Diejenige Öffnung, die in einer Drehrichtung des Antriebsmotors und damit des Rotors die Druckseite der Pumpe darstellt, wird in der entgegengesetzten Betriebsrichtung des Rotors zur Saugseite. Der besondere Vorteil dieses Getriebeaktuators besteht darin, dass an einem Pumpenkörper vier Öffnungen vorgesehen werden können, die alle als Druckseite wirken können (wenn auch nicht gleichzeitig). Dennoch kann sich jede Arbeitskammer der Hydraulikpumpe in Umfangsrichtung über einen Winkel von mehr als 90° erstrecken. Unter der Annahme, dass die beiden Trennwände zwischen den Arbeitskammern sehr dünn sind, können sich die Arbeitskammern über einen Winkelbereich von jeweils nahezu 180° erstrecken. Insgesamt ergeben sich ein robuster Aufbau und eine hohe Pumpleistung.
- - Um den Druck am entsprechenden Druckausgang des Getriebeaktuators präzise steuern oder regeln zu können, ist vorzugsweise vorgesehen, dass in jedem Druckversorgungskreis zwischen der Öffnung und dem Druckausgang ein Proportionalventil angeordnet ist.
- - Der Vorratsbehälter kann in separate Kammern unterteilt werden und jedes Proportionalventil eine Rücklaufleitung aufweisen, die zu der Kammer des Vorratsbehälters führt, aus dem der Druckversorgungskreis ansaugt, der an dieselbe Arbeitskammer der Pumpe angeschlossen ist. Hierdurch ist gewährleistet, dass im Falles eines Lecks oder Defekts in einem der Druckversorgungskreise oder einem von diesem Druckversorgungskreis versorgten Hydraulikkreis nicht das gesamte Hydraulikfluid durch den defekten Druckversorgungskreis verloren geht, sondern die übrigen Druckversorgungskreise und die damit versorgten Hydraulikkreise noch einige Zeit voll funktionstüchtig bleiben, so dass das Fahrzeug mindestens auf den nächsten Parkplatz gefahren werden kann oder auch nach Hause bzw. in eine Werkstatt.
- - Wenn in jedem Druckversorgungskreis ein Rückschlagventil vorgesehen ist, das zwischen der Ansaugung aus dem Vorratsbehälter und dem Abzweig zur Öffnung der Hydraulikpumpe angeordnet ist, ist kein separates Ventil erforderlich, das beim Umschalten der Drehrichtung der Hydraulikpumpe schaltet, sondern das geförderte Fluid kann konstruktionsbedingt nur über die als Förderausgang wirkende Öffnung abgegeben werden.
- - Als Hydraulikpumpe wird vorzugsweise eine Rollenzellenpumpe oder eine Flügelzellenpumpe verwendet, so dass sich ein kompakter Aufbau und eine hohe Leistungsfähigkeit ergeben.
- - Aufgrund seiner vier Druckausgänge kann der Getriebeaktuator die verschiedenen Kupplungen und Bremsen unabhängig voneinander ansteuern.
- - Zwei der Druckausgänge sind vorzugsweise mit jeweils einer Kupplung des Getriebes verbunden und zwei der Druckausgänge mit jeweils einer Bremse des Getriebes. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Bremsen jeweils einem Planetenradsatz zugeordnet sind und die
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Kupplungen einem Verbrennungsmotor und/oder einem Elektromotor zugeordnet sind.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von fünf Ausführungsformen beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In diesen zeigen:
- 1 einen Schaltplan des eingangs beschriebenen hydraulischen Getriebeaktuators mit vier Druckanschlüssen;
- 2 eine schematische Abwicklung des Pumpenkörpers und des Rotors der Hydraulikpumpe, die beim Getriebeaktuator von 1 verwendet wird;
- 3 den Schaltplan von 1, wobei der Hydraulikfluidstrom bei einer ersten Betriebsrichtung der Hydraulikpumpe dargestellt ist;
- 4 den Schaltplan von 1, wobei der Hydraulikfluidstrom bei einer zweiten Betriebsrichtung der Hydraulikpumpe dargestellt ist;
- 5 den Schaltplan eines hydraulischen Getriebeaktuators gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
- 6 den Schaltplan eines hydraulischen Getriebeaktuators gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
- 7 den Schaltplan eines hydraulischen Getriebeaktuators gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung;
- 8 den Schaltplan eines hydraulischen Getriebeaktuators gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung; und
- 9 den Schaltplan eines hydraulischen Getriebeaktuators gemäß einer fünften Ausführungsform der Erfindung.
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In 5 ist das Schaltbild eines Getriebeaktuators gemäß einer ersten Ausführungsform gezeigt. Für die Bauteile, die aus den 1 bis 4 bekannt sind, werden dieselben Bezugszeichen verwendet, und es wird hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Der in 5 gezeigte Getriebeaktuator 1 weist einen fünften Druckausgang 50 auf, dessen Druck und Volumenstrom gesteuert werden von einem Steuerelement 54. Das Steuerelement 54 ist hier ein Proportionalventil, das an die Rückführleitung 15 des ersten Proportionalventils 14 angeschlossen ist. Vom Steuerelement 54 führt eine Rückführleitung 55 zurück in den Bereich des Vorratsbehälters 3, in den die Rückführleitung 15 führt.
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Dem Steuerelement 54 ist ein Drucksensor 56 zugeordnet, mit dem das Steuerelement 54 in der gewünschten Weise angesteuert werden kann.
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Durch die kaskadenartige Anordnung des Steuerelements 54 an der Rücklaufleitung 15 des ersten Proportionalventils 14 kann mit geringem Bauaufwand ein weiterer Druckausgang realisiert werden, mit dem ein Bauteil angesteuert werden kann, das einen Betriebsdruck benötigt, der maximal so hoch ist wie der Soll-Druck am ersten Proportionalventil 14. Das Steuerelement 54 kann insbesondere eine Differentialsperre ansteuern.
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In 6 ist das Schaltbild eines Getriebeaktuators gemäß einer zweiten Ausführungsform gezeigt. Für die Bauteile, die aus den 1 bis 4 und der ersten Ausführungsform bekannt sind, werden dieselben Bezugszeichen verwendet, und es wird hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Der Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Ausführungsform besteht darin, dass bei der zweiten Ausführungsform der Ausgang des Steuerelements 54 nicht unmittelbar zu einem Druckausgang geht, sondern an den Steueranschluss 60 eines Schaltventils 62 angeschlossen ist.
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Das Schaltventil 62 steuert hier den Druckausgang 20, dem das zweite Proportionalventil 24 zugeordnet ist. Im Unterschied zur Ausführungsform der 1 bis 4 besteht hier der Druckausgang 20 aus einer Hin- und einer Rückleitung 20A, 20B, sodass ein Bauteil geschaltet werden kann, das in zwei Richtungen betätigt werden muss. Das Schaltventil 62 dient hier insbesondere zum Betätigen einer Parksperre, sodass beispielsweise eine der Leitungen 20A, 20B auf die eine Seite eines Betätigungskolbens und die andere der Leitungen auf die andere Seite des Betätigungskolbens führt.
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In 7 ist das Schaltbild eines Getriebeaktuators gemäß einer dritten Ausführungsform gezeigt. Für die Bauteile, die aus den 1 bis 4 und den ersten beiden Ausführungsformen bekannt sind, werden dieselben Bezugszeichen verwendet, und es wird hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Der Unterschied zwischen der zweiten und der dritten Ausführungsform besteht darin, dass bei der dritten Ausführungsform anstelle des 3/2-Wege-Ventils der zweiten Ausführungsform ein 6/2-Wege-Ventil als Schaltelement 62 verwendet wird. An den Eingang des Schaltelements 62 sind hier zwei Druckausgänge angeschlossen, nämlich die Druckausgänge der Proportionalventile 24, 44. Die beiden Proportionalventile 24, 44 sind dabei zwei Öffnungen des Pumpenkörpers 5 zugeordnet (hier den Öffnungen A, C), die bei einer der beiden Drehrichtungen des Pumpenrotors gleichzeitig als Druckausgänge wirken.
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Mit dem Schaltventil können hier insgesamt vier verschiedene Funktionen geschaltet werden, wobei die verschiedenen Funktionen so auf die Anschlüsse des Schaltventils 62 aufgeteilt sind, dass ein sinnvoller Betrieb möglich ist. Der Druckausgang 20 dient in einer ersten Schaltstellung (20A) dazu, eine Parksperre zu betätigen. In einer zweiten Stellung des Schaltventils 62 dient er dazu, einen dritten Gang zu schalten (Druckausgang 20B).
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Der vierte Druckausgang dient in einer ersten Schaltstellung dazu, einen zweiten Gang zu aktivieren (Druckausgang 20A). In einer zweiten Schaltstellung dient der Druckanschluss 40 dazu, einen ersten Gang zu aktivieren (Druckausgang 40B).
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Der mit dem ersten Proportionalventil gesteuerte Druckausgang 10 ist hierbei einer ersten Kupplung zugeordnet, die normalerweise geschlossen ist, und der dritte Druckausgang 30, der vom dritten Proportionalventil 34 gesteuert wird, ist hier einer zweiten Kupplung zugeordnet, die normalerweise offen ist.
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In 8 ist das Schaltbild eines Getriebeaktuators gemäß einer vierten Ausführungsform gezeigt. Für die Bauteile, die aus den 1 bis 4 und den ersten drei Ausführungsformen bekannt sind, werden dieselben Bezugszeichen verwendet, und es wird hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Der Unterschied zwischen der dritten und der vierten Ausführungsform liegt in der Ausgestaltung des Schaltventils 62. Bei der vierten Ausführungsform ist eine unmittelbare Rückführung zum Vorratsbehälter 3 vorgesehen.
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In 9 ist das Schaltbild eines Getriebeaktuators gemäß einer fünften Ausführungsform gezeigt. Für die Bauteile, die aus den 1 bis 4 und den ersten vier Ausführungsformen bekannt sind, werden dieselben Bezugszeichen verwendet, und es wird hinsichtlich Aufbau und Funktionsweise auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Der Unterschied zwischen der fünften und der dritten Ausführungsform besteht darin, dass bei der fünften Ausführungsform das Schaltventil 62 nicht vom Druckausgang des weiteren Steuerelements 50 gesteuert wird, sondern elektrisch angesteuert ist. Dadurch steht der Druckausgang 50 des Steuerelements 54 in derselben Weise wie bei der ersten Ausführungsform dafür zur Verfügung, ein externes Bauteil anzusteuern, insbesondere eine Differentialsperre.
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Als Schaltventil kann ein Tellerventil, ein Sitzventil oder ein Magnetventil verwendet werden. Diese Typen sind besonders unempfindlich gegenüber Verschmutzungen und ermöglichen eine präzise Kontrolle der Drücke.
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Ein Vorteil, der sich aus der Verwendung der Schaltventile ergibt, besteht darin, dass sich eine verbesserte Effizienz durch eine Beseitigung von Leckagen ergibt sowie dass auf Anforderung sofort eine Leistung (in der Form eines Hydraulikstroms) bereitsteht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014204009 A1 [0006]
- DE 102019105393 [0007]