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Die Erfindung betrifft eine Sortiereinheit und ein Verfahren zum Ausschleusen von der Sortiereinheit auf einer Behälterbahn zugeführten Behältern, insbesondere Flaschen oder dergleichen auf zumindest eine zweite Behälterbahn, wobei die Sortiereinheit eine Betätigungsvorrichtung zum Überschieben eines Behälters von der Behälterbahn auf die zweite Behälterbahn, eine Sensorvorrichtung zur Erkennung eines in einer Förderrichtung der Behälterbahn auf die Betätigungsvorrichtung zugeführten Behälters, und eine Steuervorrichtung zur Steuerung der Betätigungsvorrichtung in Abhängigkeit des erkannten Behälters umfasst.
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Derartige Sortiereinheiten und Verfahren sind hinreichend bekannt und werden regelmäßig zum Aussortieren und Verteilen von Behältern, wie beispielsweise leichten Kunststoffflaschen oder auch Glasflaschen, benutzt. Dabei werden die Flaschen auf einer Behälterbahn der Sortiereinheit zugeführt und gegebenenfalls auf eine zweite Behälterbahn verschoben bzw. von der ersten Behälterbahn auf die zweite Behälterbahn überschoben. Die Behälterbahnen sind dabei regelmäßig aus Bandförderern ausgebildet, die mit einer im Wesentlichen kontinuierlichen Geschwindigkeit die Flaschen fördern. Über eine Sensorvorrichtung an der Behälterbahn wird eine jeweilige Art einer Flasche detektiert. Die Sensorvorrichtung kann beispielsweise mittels einer Kamera ausgebildet sein. Mit einer Steuervorrichtung wird die Information der Sensorvorrichtung verarbeitet und ein Überschieben der betreffenden Flasche auf die zweite Behälterbahn mittels einer Betätigungsvorrichtung veranlasst, wenn die Flasche die Betätigungsvorrichtung passiert. Die in einer schnellen Abfolge an der Betätigungsvorrichtung auf der Behälterbahn vorbeigeführten Flaschen können auf der Behälterbahn weitergefördert oder auf die zweite Behälterbahn überschoben und so sortiert werden. Wesentlich ist, dass die Sortierung schnell erfolgt und ein Umfallen von Flaschen beim Überschieben verhindert wird, da dies zu Betriebsstörungen führt.
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Aus der
DE 10 2006 025 090 B3 ist eine Sortiereinheit bekannt, bei der in einem Winkel quer zu einer Behälterbahn eine Umlaufbahn mit einer Vielzahl einzeln steuerbarer, auf der Umlaufbahn verfahrbarer Verschiebeelemente angeordnet ist. Die Verschiebeelemente werden entsprechend einer Geschwindigkeit von Flaschen auf der Behälterbahn an die zu überschiebenden Flaschen herangeführt, wobei durch die schräge Anordnung relativ zu einer Förderrichtung die betreffenden Flaschen von den Verschiebeelementen auf eine zweite Behälterbahn überschoben werden. Die Konstruktion dieser Sortiereinheit ist aufgrund der Vielzahl von Verschiebeelementen und der Umlaufbahn sowie deren Steuerung sehr aufwendig und auch fehleranfällig.
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Weiter ist es bekannt, Behälter bzw. Flaschen über eine Anzahl von in einer Reihe angeordneten Segmenten von einer Behälterbahn auf eine zweite Behälterbahn zu überschieben. Die Segmente können über pneumatisch angetriebene Kolben in die Behälterbahn hineinbewegt werden, so dass in einer Förderrichtung eine rampenartige Weiche ausgebildet werden kann, die Flaschen auf die zweite Behälterbahn überschiebt. Je nach Fördergeschwindigkeit kann die Anzahl der Segmente, die in die Förderbahn hineinbewegt werden, variiert werden, um so eine Überschubweite der Flaschen zu beeinflussen. Nachteilig ist hier ebenfalls der große konstruktive Aufwand zur Ausbildung der Betätigungsvorrichtung, da jedes Segment mit einem pneumatischen Kolben einschließlich der zugehörigen Ventile und Schalter betätigt wird. Darüber hinaus sind die Betriebskosten mit einem entsprechend hohen Verbrauch an Druckluft und einem Wartungsaufwand vergleichsweise hoch.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sortiereinheit sowie ein Verfahren zum Ausschleusen von einer Sortiereinheit auf einer Behälterbahn zugeführten Behältern vorzuschlagen, welche bzw. welches einen kostengünstigen und verlässlichen Betrieb ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Sortiereinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Sortiereinheit zum Ausschleusen von der Sortiereinheit auf einer Behälterbahn zugeführten Behältern, insbesondere Flaschen oder dergleichen, auf zumindest eine zweite Behälterbahn, umfasst eine Betätigungsvorrichtung zum Überschieben eines Behälters von der Behälterbahn auf die zweite Behälterbahn, eine Sensorvorrichtung zur Erkennung eines in einer Förderrichtung der Behälterbahn auf die Betätigungsvorrichtung zugeführten Behälters, und eine Steuervorrichtung zur Steuerung der Betätigungsvorrichtung in Abhängigkeit des erkannten Behälters, wobei die Betätigungsvorrichtung ein Betätigungsglied aufweist, das um eine quer zur Förderrichtung angeordnete Achse in die Behälterbahn schwenkbar ist, derart, dass ein von der Behälterbahn zugeführter Behälter auf die zweite Behälterbahn überschiebbar ist, wobei das Betätigungsglied mit einer kurvenförmigen Führungskontur für Behälter ausgebildet ist, wobei die Betätigungsvorrichtung eine elektromechanische Antriebseinrichtung zum Antrieb des Betätigungsglieds aufweist.
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Demnach weist die Betätigungsvorrichtung lediglich ein einzelnes Betätigungsglied auf, was einen Konstruktionsaufwand der Betätigungsvorrichtung und einen Wartungsaufwand wesentlich vermindert. Das Betätigungsglied ist um die quer zur Förderrichtung angeordnete Achse in die Behälterbahn hinein schwenkbar ausgebildet, so dass eine Weiche zum Überschieben bzw. Ausschleusen von Behältern auf die zweite Behälterbahn ausgebildet werden kann. Weiter wird es durch die elektromechanische Antriebseinrichtung möglich, im Unterschied zu pneumatisch betätigbaren Kolben bzw. Segmenten eine Betätigung des Betätigungsglieds zu variieren und so unterschiedlich steil relativ zur Förderrichtung einzustellen. Je nach Geschwindigkeit und Masse der an das Betätigungsglied herangeführten Behälter kann das Betätigungsglied dann hinsichtlich seiner Lage an der Behälterbahn einfach angepasst werden. Mit der kurvenförmigen Führungskontur des Betätigungsglieds kann durch ein Entlanggleiten des Behälters an der Führungskontur ein Überschiebevorgang mit einer ansteigenden Querbeschleunigung des Behälters ausgelöst werden, was ein Umfallen des Behälters weniger wahrscheinlich macht. Auch wird es durch die elektromagnetische Antriebseinrichtung möglich, gänzlich auf eine Verwendung von Druckluft zu verzichten, was einen flexibleren Einsatz der Sortiereinheit ermöglicht und Betriebskosten reduziert.
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Die Sensorvorrichtung kann beispielsweise durch eine Lichtschranke und einen Drehimpulsgeber ausgebildet sein. Über eine mit dem Drehimpulsgeber gemessene Strecke der Behälterbahn und einem Signal der Lichtschranke können ein Durchmesser und eine Geschwindigkeit eines Behälters einfach ermittelt werden. Die Sensorvorrichtung kann auch ergänzend eine Kamera aufweisen oder alleine mittels einer Kamera ausgebildet sein.
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Die Führungskontur kann mit einer in Förderrichtung und relativ zu der Behälterbahn konkav verlaufenden Kurve ausgebildet sein. Die Kurve kann dann so ausgebildet sein, dass ein entlang der Kurve der Behälterbahn bewegter Behälter eine ansteigende Querbeschleunigung erfährt, wodurch ein unerwünschtes Umfallen des Behälters bzw. der Flasche auf der Behälterbahn verhindert werden kann.
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Das Betätigungsglied ist besonders einfach ausbildbar, wenn das Betätigungsglied eine Platte ist. Die Platte kann so groß ausgebildet sein, dass die Behälter bzw. Flaschen zumindest in einem unteren Abschnitt des Behälters unmittelbar oberhalb der Behälterbahn mit der Platte in Kontakt gelangen. Ein Kippen des Behälters an der Platte kann so ebenfalls weitestgehend ausgeschlossen werden.
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Die Betätigungsvorrichtung kann eine relativ zur Behälterbahn in der Förderrichtung geneigte Führungsschiene zur Führung von Behältern entlang der Behälterbahn aufweisen, wobei das Betätigungsglied in der Förderrichtung an einem Ende der Führungsschiene angeordnet sein kann. Die Führungsschiene kann ebenfalls in Art einer Platte ausgebildet sein, die ein Entlanggleiten von Behältern ermöglicht. Auf der Behälterbahn geförderte Behälter können dann durch Kontakt mit der Führungsschiene an dieser entlang zu dem Betätigungsglied gefördert werden, so dass an dem Betätigungsglied die Behälter stets in der im Wesentlichen gleichen Lage bzw. Förderbahn antreffen. Ein Überschieben mit dem Betätigungsglied kann so verlässlich durchgeführt werden.
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Die Antriebseinrichtung kann einen Servomotor umfassen. Prinzipiell kann für die Antriebseinrichtung ein Rotationsantrieb oder ein Linearantrieb genutzt werden. Ein Servomotor erlaubt eine variable Drehgeschwindigkeit und Beschleunigung und weist zusätzlich einen Sensor zur Positionsbestimmung auf. Mit dem Servomotor ist es dann möglich eine Lage und eine Geschwindigkeit des Betätigungsglieds über die Steuervorrichtung einfach einzustellen. Somit kann der Servomotor bzw. das Betätigungsglied an die jeweils unterschiedlichen Behälter und die damit verbundenen Anforderungen beim Überschieben der Behälter besonders einfach angepasst werden. Gleichzeitig ist der Servomotor ein elektrischer Antrieb, so dass keine Druckluft erforderlich ist, was die Betriebskosten senkt und eine flexible Anordnung der Sortiereinheit ermöglicht.
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Die Antriebseinrichtung kann eine Koppelstange aufweisen, die das Betätigungsglied und den Servomotor verbindet, derart, dass mittels einer Drehung des Servomotors das Betätigungsglied schwenkbar sein kann. Die Koppelstange kann exzentrisch an einer Welle des Servomotors angeordnet sein, so dass mit der Koppelstange eine lineare Bewegung bei einer Drehung des Servomotors ausgeführt werden kann. Die lineare Bewegung kann ihrerseits zum Verschwenken des Betätigungsglieds um die Achse einfach genutzt werden. Über die Koppelstange kann so auch ein Getriebe mit einer geeigneten Übersetzung zum Verschwenken des Betätigungsglieds ausgebildet werden.
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Die Sortiereinheit kann die Behälterbahn, die zweite Behälterbahn und vorzugsweise zumindest eine zweite Behälterbahn umfassen, wobei die Behälterbahnen parallel verlaufen können. Die Behälterbahnen können jeweils Bandförderer sein, die stetig Behälter fördern und mit einer im Wesentlichen übereinstimmenden Fördergeschwindigkeit betrieben werden. Es ist nun möglich, dass das Betätigungsglied je nach Art einer Betätigung und Art des Behälters Behälter auf die zweite Behälterbahn oder die weitere Behälterbahn überschiebt. Eine Anzahl von Behälterbahnen ist hier lediglich darauf beschränkt, wie weit das Betätigungsglied Behälter überschieben kann bzw. quer zur Förderrichtung bewegen kann. Wenn die Behälter Flaschen sind, können beispielsweise unterschiedliche Arten von Flaschen nach einer Anzahl von Behälterbahnen entsprechenden Kategorien sortiert werden. Durch die flexible Ausgestaltung der Betätigungsvorrichtung können beispielsweise unterschiedliche Behälter auch bei unterschiedlichen Fördergeschwindigkeiten sortiert werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Ausschleusen von einer Sortiereinheit auf einer Behälterbahn zugeführten Behältern, insbesondere Flaschen oder dergleichen, auf zumindest eine zweite Behälterbahn, wird ein in einer Förderrichtung der Behälterbahn auf eine Betätigungsvorrichtung der Sortiereinheit zugeführter Behälter mittels einer Sensorvorrichtung der Sortiereinheit erkannt, wobei eine Steuervorrichtung der Sortiereinheit die Betätigungsvorrichtung in Abhängigkeit des erkannten Behälters steuert, und wobei der Behälter von der Behälterbahn auf die zweite Behälterbahn mittels der Betätigungsvorrichtung überschoben wird, wobei ein Betätigungsglied der Betätigungsvorrichtung mit einer kurvenförmigen Führungskontur für Behälter ausgebildet ist, um eine quer zur Förderrichtung angeordnete Achse in die Behälterbahn geschwenkt wird, derart, dass der von der Behälterbahn zugeführte Behälter auf die zweite Behälterbahn überschoben wird, wobei ein Antrieb des Betätigungsglieds mittels einer elektromechanischen Antriebseinrichtung der Betätigungsvorrichtung erfolgt. Zu den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf die Vorteilsbeschreibung der erfindungsgemäßen Sortiereinheit verwiesen. Bei dem Verfahren ist es nicht zwingend erforderlich, dass jeder der Sortiereinheit zugeführte Behälter überschoben wird, sondern Behälter können auch die Sortiereinheit passieren, ohne dass ein Überschieben auf die zweite Behälterbahn erfolgt. Die Behälter werden dann auf der Behälterbahn an der Sortiereinheit lediglich vorbeigeführt, ohne dass das Betätigungsglied mit dem betreffenden Behälter in Kontakt gelangt.
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Das Betätigungsglied kann in Abhängigkeit des erkannten Behälters in einer Überschiebposition, zum Überschieben des Behälters auf die zweite Behälterbahn oder in einer Verwahrposition, zur Passage des Behälters auf der Behälterbahn positioniert werden. Eine Positionierung des Betätigungsglieds kann dabei von der Steuervorrichtung entsprechend des erkannten Behälters gesteuert werden. In der Verwahrposition kann das Betätigungsglied dann so angeordnet sein, dass ein Behälter die Behälterbahn ungehindert passieren kann. In der Überschiebposition gelangt der Behälter stets mit dem Betätigungsglied in Kontakt und wird von der Behälterbahn auf die zweite Behälterbahn überschoben.
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Das Betätigungsglied kann unmittelbar ausgehend von der Überschiebposition nach dem Überschieben des Behälters oder der Verwahrposition nach der Passage des Behälters in Abhängigkeit des jeweils nachfolgenden Behälters in der Überschiebposition oder der Verwahrposition positioniert werden. Ist beispielsweise ein Überschieben eines Behälters erfolgt und wurde von der Sensorvorrichtung der unmittelbar nachfolgende Behälter als ein Behälter erkannt, der für eine Passage des Betätigungsglieds auf der Behälterbahn vorgesehen ist, kann das Betätigungsglied zunächst in der Überschiebposition verweilen, bis der betreffende Behälter das Betätigungsglied erreicht. Erst dann kann das Betätigungsglied in die Verwahrposition gebracht werden. Das heißt, ein Positionswechsel des Betätigungsglieds erfolgt nur dann, wenn dies tatsächlich erforderlich ist. Während dem überschobenen Behälter ein weiterer zu überschiebender Behälter folgt, kann das Betätigungsglied in der Überschiebposition verbleiben. Wenn nicht vorgesehen ist, das Betätigungsglied in einer Zwischenposition oder Ähnlichem anzuordnen, können unnötige Bewegungen des Betätigungsglieds vermieden und ein besonders schnelles Ausschleusen der Behälter mit der Sortiereinheit ermöglicht werden.
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Demnach kann vor oder während der Passage des Behälters am Betätigungsglied das Betätigungsglied in der Überschiebposition oder Verwahrposition positioniert werden. Unabhängig davon, ob es sich beim nachfolgenden Behälter um einen zu überschiebenden oder einen zu passierengen Behälter handelt, verbleibt zunächst das Betätigungsglied in der zuletzt eingenommenen Position, bis der nachfolgende Behälter von der Sensorvorrichtung erkannt wurde und die Steuervorrichtung eine neue Positionierung des Betätigungsglied vorsieht.
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Die Behälter auf der Behälterbahn können mit einer Geschwindigkeit von bis zu 0,9 m/s gefördert werden.
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Alternativ können die Behälter auf der Behälterbahn mit einer Geschwindigkeit von über 0,9 m/s gefördert werden. Die Geschwindigkeit kann von einer auszuschleusenden Menge an Behältern oder auch von einer Art von Behältern abhängig sein.
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Das Überschieben der Behälter kann durch eine mit dem Betätigungsglied auf den jeweiligen Behälter bewirkten Stoß erfolgen. In Abhängigkeit einer Geschwindigkeit des auf der Behälterbahn geförderten Behälters kann es beispielsweise bei Geschwindigkeiten von 0,9 m/s oder weniger vorteilhaft sein, mit dem Betätigungsglied einen Stoß bzw. Impuls auf den Behälter zu bewirken. Die Geschwindigkeit ist dann gegebenenfalls noch nicht so hoch, dass der Behälter selbständig aufgrund seiner kinematischen Energie entlang des Betätigungsglieds gleiten und auf die zweite Behälterbahn umgelenkt bzw. überschoben werden kann. Der durch den Stoß auf den Behälter bewirkte Impuls verursacht eine Beschleunigung des Behälters quer zur Förderrichtung und damit ein Überschieben auf die zweite Behälterbahn auch bei niedrigen Geschwindigkeiten.
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Eine Auslenkung des in einem Winkel α während des Stoßens relativ zur Förderrichtung in die Behälterbahn geschwenkten Betätigungsglieds, eine Kraft und/oder eine Geschwindigkeit des Stoßes kann in Abhängigkeit der Geschwindigkeit des Behälters, der Art des Behälters und/oder die zu überschiebende Behälterbahn von der Steuervorrichtung vorbestimmt werden. Die Sensorvorrichtung kann beispielsweise erkennen, ob es sich um eine Kunststoffflasche oder Glasflasche handelt, wobei die Steuervorrichtung, für den Fall, dass die Flasche auf die zweite Behälterbahn überschoben werden soll, entsprechend einer Vorgabe die vorgenannten Parameter berechnet oder auswählt, so dass die Flasche sicher und ohne umzufallen überschoben werden kann.
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Alternativ kann das Überschieben der Behälter durch das um einen Winkel α relativ zur Förderrichtung in die Behälterbahn geschwenkte Betätigungsglied erfolgen, wobei der jeweilige Behälter entlang der Führungskontur geführt werden kann. Dann wird auf den Behälter kein Stoß bewirkt, sondern der Behälter gleitet an der Führungskontur entlang und wird aufgrund seiner kinetischen Energie aus der Behälterbahn ausgeschleust und in die zweite Behälterbahn überschoben. Vorteilhaft kann der Behälter dabei eine Geschwindigkeit von 0,9 m/s oder höher aufweisen.
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Der Winkel α kann in Abhängigkeit der Geschwindigkeit des Behälters, Art des Behälters und/oder der zu überschiebenden Behälterbahn von der Steuervorrichtung vorbestimmt werden. Auch hier kann die Sensorvorrichtung beispielsweise feststellen, ob es sich um eine Kunststoffflasche oder Glasflasche handelt, wobei die Steuervorrichtung den Winkel α dann so berechnet oder von einer Vorgabe auswählt, dass das Betätigungsglied steiler oder weniger steil in die Behälterbahn hineinragt.
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Weiter kann vorgesehen sein, das Überschieben eines Behälters zunächst durch das um den Winkel α relativ zur Förderrichtung in die Behälterbahn geschwenkte Betätigungsglied und nachfolgend durch den mit dem Betätigungsglied auf den Behälter bewirkten Stoß durchzuführen. So ist es möglich, die Querbeschleunigung des Behälters relativ quer zu der Förderrichtung noch weiter zu optimieren. Ein Stoß erzeugt dann nicht unmittelbar eine hohe Querbeschleunigung des Behälters, sondern diese wird durch Entlanggleiten des Behälters an dem im Winkel α ausgeschwenkten Betätigungsglied eingeleitet.
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Vorzugsweise sind die Behälter auf den Behälterbahnen stehende Flaschen unterschiedlicher Art.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens ergeben sich aus den Merkmalsbeschreibungen der auf die erfindungsgemäße Sortiereinheit rückbezogenen Unteransprüchen.
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Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Sortiereinheit;
- 2 eine Unteransicht der Sortiereinheit;
- 3 eine Detailansicht der Sortiereinheit aus 2;
- 4 eine Detailansicht der Sortiereinheit aus 2;
- 5a-5d die Sortiereinheit in einer Draufsicht in verschiedenen Arbeitspositionen.
- 6a-6d jeweils Detailansichten der Sortiereinheit aus den 5a bis 5d.
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Eine Zusammenschau der 1 bis 4 zeigt eine Sortiereinheit 10 zum Ausschleusen von der Sortiereinheit 10 auf einer hier nicht dargestellten Behälterbahn zugeführten Behältern auf zumindest eine hier ebenfalls nicht dargestellte zweite Behälterbahn. Die Sortiereinheit 10 umfasst eine hier nicht dargestellte Sensorvorrichtung zur Erkennung von in einer Förderrichtung der Behälterbahn geförderten Behältern sowie eine Betätigungsvorrichtung 11 zum Überschieben eines Behälters von der Behälterbahn auf die zweite Behälterbahn. Weiter umfasst die Sortiereinheit 10 eine hier nicht sichtbare Steuervorrichtung zur Steuerung der Betätigungsvorrichtung 11 in Abhängigkeit des jeweils erkannten Behälters.
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Die Betätigungsvorrichtung 11 kann mittels eines Montageprofils 12 an einer Behälterbahn einfach angeordnet werden. Die Betätigungsvorrichtung 11 umfasst ein Betätigungsglied 13, welches als eine Platte 14 ausgebildet ist, und eine relativ zur Behälterbahn in einer Förderrichtung geneigte Führungsschiene 15 zur Führung von Behältern entlang der Behälterbahn. Die Führungsschiene 15 ist ebenfalls mittels eines Montageprofils 16 an der Behälterbahn befestigbar. An einem Ende 17 geht die Führungsschiene 15 in das Betätigungsglied 13 über.
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Die Betätigungsvorrichtung 11 umfasst ein Gehäuse 18 und eine vom Gehäuse 18 aufgenommene Antriebseinrichtung 19 zum Antrieb des Betätigungsglieds 13. Die Antriebseinrichtung 19 ist im Wesentlichen aus einem Servomotor 20 mit einem Exzenter 21 und einer daran angeordneten Koppelstange 22 ausgebildet. Das Betätigungsglied 13 ist um eine Achse 23 schwenkbar an dem Gehäuse 18 angeordnet und mit der Koppelstange 22 über einen Hebel 24 verbunden. Eine Drehung des Servomotors 20 kann so ein Verschwenken des Betätigungsglieds 13 um die Achse 23 bewirken. Das Betätigungsglied 13 ist weiter mit einer kurvenförmigen Führungskontur 25 ausgebildet. Die Führungskontur 25 ist relativ zu der Behälterbahn mit einer konkav verlaufenden Kurve 26 ausgebildet.
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Eine Zusammenschau der 5a bis 5d und 6a bis 6d zeigt die Sortiereinheit 10 bei verschiedenen Arbeitsschritten. Insbesondere ist eine Behälterbahn 27, eine zweite Behälterbahn 28 und eine Anzahl Behälter 29 dargestellt. Die 5a und 6a zeigen das Betätigungsglied 13 in einer Warteposition vor Beginn eines Ausschleusens. Das Betätigungsglied 13 ist dabei nur ein Stück weit in die Behälterbahn 27 hinein geneigt bzw. um die Achse 23 geschwenkt. Die Führungsschiene 15 ist ebenfalls relativ zur Behälterbahn 27 so geneigt, dass die Behälter 29 entlang einer hier mit einem Pfeil 30 gekennzeichneten Förderrichtung an der Führungsschiene 15 entlang bis zu dem Betätigungsglied 13 gleiten. Bei Erreichen eines Behälters 29 einer hier mit einer Linie 31 gekennzeichneten Umschaltposition wird mittels der Steuervorrichtung der Servomotor 20 so gesteuert, dass das Betätigungsglied 13 in eine Überschiebposition oder Verwahrposition, in Abhängigkeit des von der Sensorvorrichtung erkannten Art des Behälters 29, bewegt wird.
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Die 5b und 6b zeigen das Betätigungsglied 13 in der Verwahrposition, so dass die Behälter 29 das Betätigungsglied 13 passieren können, ohne dass ein Überschieben eines Behälters 29 auf die zweite Behälterbahn 28 erfolgt.
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Die 5c und 6c zeigen ein Überschieben von Behältern 29, bei dem das Betätigungsglied 13 mittels der Antriebseinrichtung 19 in eine Überschiebposition bewegt wird, wenn der jeweilige Behälter 29 das Betätigungsglied 13 passiert. So wird auf den jeweiligen Behälter 29 ein Stoß bewirkt, der den Behälter 29 auf die zweite Behälterbahn 28 überschiebt. Insbesondere bei einer Geschwindigkeit der Behälter 29 von bis zu 0,9 m/s auf der Behälterbahn 27 ist ein Überschieben der Behälter 29 durch jeweils Ausübung eines Stoßes mit dem Betätigungsglied 13 besonders vorteilhaft.
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Die 5d und 6d zeigen das Betätigungsglied 13 ebenfalls in einer Überschiebposition, wobei hier das Betätigungsglied 13 um einen Winkel α relativ zur Förderrichtung in die Behälterbahn 27 geschwenkt ist. Im Gegensatz zum dynamischen Überschieben der Behälter 29 mittels Stoß gleitet der jeweilige Behälter 29 hier entlang der Kurve 26 und bewegt sich durch die so eingeleitete Querbewegung auf die zweite parallele Behälterbahn 28. Bei einer Abfolge von gleichartigen Behältern 29 kann das Betätigungsglied 13 in der hier dargestellten Überschiebposition verharren. Das Überschieben von Behältern 29 bei bereits ausgeschwenktem Betätigungsglied 13 ist besonders dann vorteilhaft, wenn eine Geschwindigkeit der Behälter 29 auf der Behälterbahn 27 0,9 m/s oder mehr beträgt. Je nach Art der Behälter 29, deren Geschwindigkeit und/oder der zu überschiebenden zweiten Behälterbahn 28 kann die Steuervorrichtung den Winkel α vorbestimmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006025090 B3 [0003]