DE102019114925A1

DE102019114925A1 - Seilzug-Fensterheber

Info

Publication number: DE102019114925A1
Application number: DE102019114925.8A
Authority: DE
Inventors: Adrian Geiger
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2019-06-04
Filing date: 2019-06-04
Publication date: 2020-12-10

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Seilzug-Fensterheber (1) zum Anheben und Absenken einer Scheibe eines Kraftfahrzeuges mit einer ersten Schiene (2) und einer zweiten Schiene (3) zum Einbau in eine Tür oder Seitenwand des Kraftfahrzeugs; mit zwei jeweils an einer der Schienen (2, 3) geführten, mit der Scheibe verbundenen Mitnehmern (4, 5); mit einem an Umlenkrollen (6, 7 bzw. 8, 9) der Schienen (2, 3), insbesondere überkreuz, geführten Seilzug (10), der mit den Mitnehmern (4, 5) verbunden und mittels einer Antriebsvorrichtung (11) zum Anheben und Absenken der Scheibe betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Seilzug (10) ein Energiespeicher (12) integriert ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Seilzug-Fensterheber gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Ein derartiger Seilzug-Fensterheber ist aus der EP 1 367 206 A2 bekannt. Ausgehend von den Nachteilen des in dieser Veröffentlichung genannten Standes der Technik stellt sich die Erfindung der EP 1 367 206 A2 die Aufgabe, einen gattungsgemäßen Seilzug-Fensterheber dahingehend zu verbessern, dass er sich insbesondere für eine rahmenlose Kraftfahrzeugtür eignet und über den ganzen Bewegungsbereich der Scheibe eine zuverlässige Führung bildet, so dass in jeder Stellung der Scheibe eine definiert geführte und klapperfreie Lagerung der Scheibe erreicht wird.
Hierfür ist beim gattungsgemäßen Seilzug-Fensterheber vorgesehen, dass die Scheibenhalterung oder Scheibenführung so ausgebildet ist, dass sie eine vordere Kante der Scheibe über den gesamten Bewegungsbereich umfasst oder übergreift.
Dadurch soll der gattungsgemäße Fensterheber insbesondere für rahmenlose Türen beispielsweise eines Cabriolets oder eines Coupes geeignet sein.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung durchgeführte Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass bei Kraftfahrzeugen mit rahmenlosen Türen der Türöffnungskomfort systembedingt stark von folgenden Faktoren abhängt:

- Toleranzlagen der Schnittstelle an der Oberkante der Seitenscheibe zum Dach bzw. zum Verdeck;
- kritische Grenzlage bei der Einstellung der Eintauchtiefe AS, BS und ferner ergibt sich zusätzlich eine kritische Grenzlage am Verdeck in Z-Richtung bei der unteren Toleranz am AS-Knoten;
- die Grenzlagen der Eintauchtiefen müssen so ausgelegt werden, dass die Dichtheitsfunktion (insbesondere gegenüber Wasser) sichergestellt ist;
- die Grenzlagen der Eintauchtiefen müssen ferner so ausgelegt werden, dass die Aeroakustikfunktion (Wind) sichergestellt ist; und
- starke Abhängigkeit der Türöffnungskräfte zur Eintauchtiefe.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Seilzug-Fensterheber der im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art zu schaffen, der einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Türöffnungskomfort, insbesondere für Coupes und Cabriolets, ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruches 1.
Insbesondere geht die Erfindung von dem Umstand aus, dass bei Kraftfahrzeugen mit rahmenlosen Türen, wie insbesondere bei Coupes und Cabrios, die Funktion „Kurzhub“ zum Öffnen der Scheibe entwickelt wurde. Dies bedeutet, dass beim Öffnen der Tür sich die Scheibe über einen Kurzhub (bis ca. -20 mm in Z-Richtung) absenkt, während beim Schließen der Tür die Scheibe nach kurzer Zeit wieder in ihre Schließstellung zurückkehrt.
Durch das Vorsehen eines Energiespeichers im Seilzug des erfindungsgemäßen Seilzug-Fensterhebers ergibt sich der Vorteil, dass der Energiespeicher die beim Schließen der Scheibe gespeicherte Energie rasch in den Seilzug wieder abgibt, so dass die Scheibe sich sehr schnell in die Kurzhublage absenkt, ohne dass sie insbesondere im Dichtungskanal des Verdecks hängenbleibt.
Ferner ergibt sich der Vorteil, dass keine schleifenden Geräusche beim Absenken der Scheibe in den Kurzhub auftreten, wobei sich der weitere Vorteil ergibt, dass bei der Öffnung der Fahrzeugtür kein Hängenbleiben erfolgt, da die Scheibe schnell in die Kurzhublage abgesenkt worden ist. Ferner ergeben sich hierdurch keine unangenehm nachschwingenden bzw. nachschwirrenden Geräusche.
Insgesamt ergibt sich hierdurch ein verbesserter Türöffnungskomfort, Türschließkomfort und eine bessere Funktionsakustik.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
Insbesondere ist es bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform möglich, den Energiespeicher als Federpaket auszubilden, der zumindest eine Feder, vorzugsweise in Form einer Schraubenfeder, aufweist. Es ist jedoch prinzipiell auch möglich, eine Mehrzahl von Federn zu einem Federpaket zu kombinieren.
Vom Prinzip her ist es ferner möglich, den Energiespeicher, und insbesondere das Federpaket, derart im Seilzug zu integrieren, dass der Energiespeicher beim Schließen der Scheibe Energie speichert, die er beim Öffnen der Scheibe in den Seilzug wieder einspeisen kann, um die Scheibe rasch aus ihrer Schließlage in Kurzhublage überführen zu können.
Ist eine Feder vorgesehen, die den Energiespeicher bildet, wird das Federpaket beim Schließen der Scheibe zusammengedrückt und speichert dadurch Energie, vorzugsweise in Form einer definierten Federkraft, die in den Seilzug beim Öffnen der Scheibe eingespeist werden kann.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Darin zeigt:

1 eine leicht vereinfachte Darstellung eines erfindungsgemäßen Seilzug-Fensterhebers,
2 eine der 1 entsprechende vergrößerte Darstellung einer Antriebsvorrichtung des Seilzug-Fensterhebers gemäß 1, und
3 eine vergrößerte Detailansicht eines Energiespeichers des Seilzug-Fensterhebers gemäß 1.

In 1 ist erfindungsgemäßer Seilzug-Fensterheber 1 zum Anheben und Abheben einer Kraftfahrzeug-Scheibe dargestellt, der insbesondere für Cabriolets und Coupes geeignet ist.
Der Fensterheber 1 weist eine erste Schiene 2 und eine zweite Schiene 3 auf, die zum Einbau in eine Tür oder eine Seitenwand des Kraftfahrzeuges geeignet sind.
Der Fensterheber 1 weist ferner zwei jeweils an einer der Schienen 2 bzw. 3 geführten mit der (nicht dargestellten) Scheibe verbundenen Mitnehmer 4, 5 auf.
An den Schienen 2 und 3 sind Umlenkrollen 6, 7 bzw. 8, 9 angeordnet, über die ein, bei dieser Ausführungsform, kreuzgeführter Seilzug 10 geführt ist, der mit den Mitnehmern 4, 5 verbunden ist und mittels einer Antriebsvorrichtung 11 zum Anheben und Absenken der Scheibe betätigbar ist. Die Antriebsvorrichtung 11 kann beispielsweise einen vorzugsweise als E-Motor ausgebildeten, Antriebsmotor, ein Untersetzungsgetriebe und eine in einem Gehäuse angeordnete Seiltrommel umfassen. Zum Öffnen und Schließen der Scheibe wickelt der motorische Antrieb zwei über die drehbar in dem Gehäuse gelagerte Seiltrommel miteinander verbundene Seilstränge 17 bzw. 18 des Seilzugs 10 auf bzw. ab. Die Seilstränge 17, 18 können, wie bei der dargestellten Ausführungsform, vorzugsweise als Bowdenzüge ausgebildet sein.
Wie sich aus einer Zusammenschau der 1 bis 3 ergibt, ist der erfindungsgemäße Fensterheber 1 mit einem Energiespeicher 12 versehen, der im Seilzug 10 integriert ist.
Bei der in den 1 bis 3 dargestellten besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Energiespeicher 12 als Federpaket mit definierter Federkraft ausgebildet.
Generell ist es möglich, diesen Energiespeicher 12 derart im Seilzug 10 zu integrieren, dass er beim Schließen der Scheibe Energie speichert, was beim Vorsehen eines Federpakets als Energiespeicher 12 bedeutet, dass sich das Federpaket beim Schließen der Scheibe zusammendrückt und damit Energie speichert, die beim Öffnen der Scheibe wieder in den Seilzug 10 eingespeist werden kann.
Wie sich insbesondere aus einer Zusammenschau der 2 und 3 ergibt, ist bei der hier dargestellten besonders bevorzugten Ausführungsform der Energiespeicher 12 in einem Anschlussbereich 13 der Antriebsvorrichtung 11 angeordnet. Die Detaildarstellung gemäß 3 verdeutlicht hierbei, dass der bei dieser Ausführungsform als Feder bzw. Federpaket 12 ausgebildete Energiespeicher auf einer Führung 14 geführt ist und mit seinen Endbereichen an Anschlägen 15 und 16 anliegt, also zwischen diesen Anschlägen 15 und 16 angeordnet ist.
Neben der voranstehenden schriftlichen Offenbarung der Erfindung wird hiermit zur Ergänzung der Offenbarung explizit auf die zeichnerische Darstellung in den 1 bis 3 Bezug genommen.
Bezugszeichenliste

1: Fensterheber, insbesondere Seilzug-Fensterheber
2, 3: erste bzw. zweite Schiene
4, 5: Mitnehmer
6 bis 9: Umlenkrollen
10: Seilzug
11: Antriebsvorrichtung
12: Energiespeicher / Feder / Federpaket
13: Anschlussbereich
14: Führung
15, 16: Anschläge
17, 18: Bowdenzüge

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

EP 1367206 A2 [0002]

Claims

Seilzug-Fensterheber (1) zum Anheben und Absenken einer Scheibe eines Kraftfahrzeuges - mit einer ersten Schiene (2) und einer zweiten Schiene (3) zum Einbau in eine Tür oder Seitenwand des Kraftfahrzeugs; - mit zwei jeweils an einer der Schienen (2, 3) geführten mit der Scheibe verbundenen Mitnehmern (4, 5); - mit einem an Umlenkrollen (6, 7 bzw. 8, 9) der Schienen (2, 3), insbesondere überkreuz, geführten Seilzug (10), der mit den Mitnehmern (4, 5) verbunden und mittels einer Antriebsvorrichtung (11) zum Anheben und Absenken der Scheibe betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, - dass im Seilzug (10) ein Energiespeicher (12) integriert ist.
Seilzug-Fensterheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (12) als Federpaket ausgebildet ist.
Seilzug-Fensterheber nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Federpaket (12) zumindest eine Feder, vorzugsweise eine Mehrzahl von Federn, aufweist.
Seilzug-Fensterheber nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (12) in einem Anschlussbereich (13) der Antriebsvorrichtung (11) angeordnet ist.
Seilzug-Fensterheber nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (12) auf einer Führung (14) angeordnet ist.
Seilzug-Fensterheber nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (14) als Führungsstange ausgebildet ist.
Seilzug-Fensterheber nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (12) zwischen zwei Anschlägen (15, 16) angeordnet ist.
Seilzug-Fensterheber nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge (15, 16) an der Führung (14) fixiert sind.
Seilzug-Fensterheber nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Seilzug (10) zwei Bowdenzüge (17, 18) aufweist.
Seilzug-Fensterheber nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (12) derart im Seilzug (10) integriert ist, dass er beim Schließen der Scheibe Energie speichert.