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Die Erfindung betrifft einen Lungenautomaten, insbesondere für ein Atemschutzgerät, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Steuerung der Luftzufuhr durch einen Lungenautomaten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9. Sie betrifft insbesondere einen Überdruck-Lungenautomat, dem aus einer Pressluftflasche oder über einen Schlauch von einem Kompressor Luft mit Überdruck zugeführt wird. Der Lungenautomat ist mit einer Membran versehen, die zur Erzielung eines Überdrucks durch eine Feder belastet ist und durch die Atmung betätigt wird. Die Membran steuert über einen Hebel die Luftzufuhr über ein Ventil, welches den Luftdruck von Mitteldruck auf atembaren Niederdruck reduziert.
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Derartige Lungenautomaten sind beispielsweise bekannt aus den Druckschriften
EP 1 387 708 B1 und
DE 10 2005 058 401 B3 . Beide Druckschriften zeigen Lungenautomaten mit einem schwenkbaren Hebel und einer Membran. Die Schwenkposition des Hebels steuert ein Ventil, das die Zuströmgeschwindigkeit der zugeführten Druckluft variiert. Der Hebel ist über verschiedene Mechanismen in seiner Ausgangsposition arretierbar, in der der Hebel die Luftzufuhr sperrt. Bei der
DE 10 2005 058 401 B3 sperrt ein manuell betätigbarer Druckknopf mit einem kugelförmigen Ende in Zusammenwirkung mit einer Stopphülse und einem Stopper den Hebel in seiner Sperrstellung, in der die Luftzufuhr unterbrochen ist. Der Druckknopf, die Stopphülse und der Stopper sind separate Bauteile, die in dem Gehäuse eingebaut werden müssen und über eine Hubrolle mit dem Hebel zusammenwirken. Der Sperrmechanismus für den Hebel ist sehr komplex aufgebaut und erfordert bei der Installation in dem Gehäuse erheblichen Arbeitsaufwand. Bei der Druckschrift
EP 1 387 708 B1 ist der Hebel mit einem schwenkbar gelagerten Formkörper verbunden, der durch eine Federhalterung in der Sperrposition gehalten wird. Wird durch einen Atemzug Unterdruck an der Membran erzeugt, entsteht eine Kraft, die den Formkörper aus der Sperrposition heraus bewegt und ein Verschwenken des Hebels ermöglicht, sodass die Membran den Hebel druckabhängig verschwenken kann und durch die Atemzüge gesteuert die Atemluftzufuhr regelt. Auch diese Bauform erfordert eine Vielzahl zusätzlicher Teile, die in dem Gehäuse zu montieren sind.
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Die Druckschrift
DE 84 01 175 U1 beschreibt eine Atemschutzmaske mit einem Magneten am Deckel und einem Stahlplättchen auf der Steuermembran, wobei eine Überdruckfeder zwischen Deckel und Membran angeordnet ist, welche die Membran von dem Deckel fort drückt. Der Magnet ist mit einem gegen eine Rückholfeder beweglichen Taster beweglich am Deckel befestigt. Auch diese Sperrvorrichtung für die Membran weist eine Vielzahl zusätzlicher Teile auf und ist aufwändig in der Herstellung. Weitere Atemschutzmasken und Lungenautomaten gehen aus den Druckschriften
EP 0 221 525 A2 und
US 4 862 884 A hervor.
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Bei dem vorbekannten Stand der Technik sind die Absperreinrichtungen für den Hebel zur Steuerung der Luftzufuhr aus mehreren Bauteilen wie Umlenkungen, Federn und O-Ringen zur Abdichtung im Gehäuse gebildet. Diese filigranen und technisch aufwändigen Absperrlösungen erfordern eine Vielzahl von Teilen, sind aufwändig in der Montage, schmutz- und störanfällig sowie wartungsintensiv.
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Aufgabe der Erfindung ist es, mit einfachen Mitteln eine zuverlässige Absperreinrichtung für einen Lungenautomaten sowie ein zuverlässiges Verfahren zur Steuerung der Luftzufuhr durch einen Lungenautomaten zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Lungenautomaten mit der Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit der Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs 9 gelöst.
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Es wird ein Lungenautomat insbesondere für ein Atemschutzgerät vorgeschlagen, der ein Gehäuse aufweist, in dem eine Membran zur Steuerung der Luftzufuhr angeordnet ist, und der eine die Membran abdeckende Abdeckkappe für das Gehäuse aus elastischem Material aufweist. Zur Lösung der obigen Aufgabe sind an den einander zugewandten Seiten der Abdeckkappe und der Membran komplementäre Formkörper angeordnet, die durch Aufbringen einer Druckkraft miteinander verbindbar und durch Aufbringen einer Zugkraft voneinander lösbar sind.
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Mit anderen Worten wird keine komplexe Sperrvorrichtung für den Hebel in dem Gehäuse installiert. Stattdessen wird eine einfach zu betätigende und lösbare Verbindungsvorrichtung vorgeschlagen, mit der die Membran an der elastischen Abdeckkappe des Gehäuses befestigt werden kann. Der Hebel kann entweder an der Membran festgelegt sein oder über Federn gegen die Membran gedrückt werden, sodass er ständig der Bewegung der Membran folgt. Die Sperrvorrichtung, welche lediglich aus zwei an der Membran und der Abdeckkappe angeformten Formkörpern besteht, weist keine zusätzlichen Teile auf und erfordert keinen zusätzlichen Montageaufwand. Die elastische Abdeckkappe muss lediglich in Richtung der Membran gedrückt werden, damit die Formkörper ineinander eingreifen. Durch den Eingriff der Formkörper wird die Membran an der Abdeckplatte festgelegt. Die Formkörper sind so geformt, dass eine definierte Zugkraft zum Lösen des Eingriffs erforderlich ist. Die Zugkraft ist so ausgelegt, dass sie durch einen kräftigen Atemzug aufgrund des Unterdrucks an der Membran erzeugt werden kann. Auf diese Weise ist es durch die vorgeschlagene simple Arretiervorrichtung möglich, wie bei den Lungenautomaten gemäß dem Stand der Technik, durch einen ersten kräftigen Atemzug die Membran und damit den Hebel aus der Sperrposition zu lösen.
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In der Praxis kann der erste Formkörper ein Kugelkopf und der zweite Formkörper eine elastische Kugelschale sein, welche den darin eingedrückten Kugelkopf hintergreift. Insbesondere wenn die elastische Abdeckkappe aus einem elastischen Kunststoff besteht, kann bei deren Herstellung der Formkörper unmittelbar angeformt werden. Auch die Membran besteht in der Regel aus Kunststoff, sodass der komplementäre Formkörper bei deren Herstellung ebenfalls ausgebildet werden kann. Die Wahl eines Kugelkopfes und einer Kugelschale als komplementäre Formkörper begünstigt das Ineinanderfügen bei geringfügigem Versatz der Formkörper zueinander. Die Oberfläche des Kugelkopfes weist in jeder Richtung im Abstand von seinem Scheitelpunkt eine Neigung auf, die bei seitlich versetztem Auftreffen auf den Rand der Kugelschale den Kugelkopf zur Symmetrieachse der Kugelschale hin ausrichtet. Zusätzlich kann der Rand der Öffnung der kugelschalenförmigen Ausnehmung, welche die Aufnahme für den Kugelkopf bildet, trichterförmig ausgebildet sein, damit der Kugelkopf bei seitlichem Versatz sicher in die kugelschalenförmige Ausnehmung geführt wird, wenn die Abdeckkappe zur Membran hin gedrückt wird.
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In der Praxis können der Kugelkopf an der Membran und die Kugelschale an der Abdeckkappe angebracht sein. Zu diesem Zweck weist die Abdeckkappe auf ihrer der Membran zugewandten Seite einen Vorsprung auf, in dem eine kugelschalenförmige Aufnahme eingeformt ist. Die kugelschalenförmige Aufnahme erstreckt sich über einen Winkelbereich von mehr als 90° bezogen auf ihre Symmetrieachse, sodass sie den an der Membran angeformten Kugelkopf zuverlässig hintergreift. An der Membran kann bei der Herstellung ein nach außen zur Abdeckkappe hin gerichteter Vorsprung angeordnet werden, dessen Endabschnitt als Kugelkopf ausgebildet ist.
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Auf die Membran kann eine Feder wirken. Die Feder drückt die Membran in ihre von der Sperrposition entfernte Position, in der das Ventil maximal geöffnet ist und dem Gehäuse durch die Dosiereinrichtung die maximale Luftmenge zugeführt wird. Die Zugkraft zum Lösen der Formkörper voneinander sollte größer sein als die Federkraft, um zu vermeiden, dass die in der Sperrposition befindliche Membran unbeabsichtigt durch die Feder aus der Sperrposition gelöst wird.
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Die Größe der Membran kann so gewählt werden, dass der durch einen starken Atemzug an der Membran wirkende Unterdruck eine für das Lösen der komplementären Formkörper voneinander ausreichende Zugkraft erzeugt. Wie beim Stand der Technik kann der Lungenautomat mit einer Atemschutzmaske als Atemanschluss verbunden werden, die von einer in schädlicher Atmosphäre arbeitenden Person auf den Kopf gesetzt wird. Die die Atemschutzmaske tragende Person atmet einmal kräftig ein, um die Membran aus der Sperrposition zu lösen und die Zufuhr von Atemluft aus einer Druckluftquelle zu aktivieren.
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In der Praxis kann das Gehäuse einen Grundkörper und einen Deckel aufweisen, wobei der Deckel die Membran am Grundkörper des Gehäuses festlegt und abdichtet. Die Abdeckkappe wird über den Deckel gestülpt und zum Beispiel mit einer nach innen ragenden Wulst, die in eine Nut des Grundkörpers des Gehäuses eingreift, festgelegt. Sowohl die Abdeckkappe als auch der Deckel können Lüftungsöffnungen aufweisen, so dass an der Außenseite der Membran Umgebungsdruck herrscht.
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Wie erwähnt, kann der Lungenautomat eine aus dem Stand der Technik bekannte Dosiereinrichtung (Ventil) für die Einstellung der Luftmenge aufweisen, welche von der Membran gesteuert wird. Diese Dosiereinrichtung kann die Zufuhr von Luft sperren, wenn die Membran durch die ineinandergreifenden Formkörper an der Abdeckkappe gehalten wird.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Steuerung der Luftzufuhr durch einen Lungenautomaten mit einem Gehäuse, in dem eine Membran zur Steuerung einer Dosiereinrichtung für die Luft angeordnet ist, und mit einer die Membran abdeckende Abdeckkappe für das Gehäuse aus elastischem Material. Um die eingangs genannte Aufgabe zu lösen, wird die Abdeckkappe zur Membran hin gedrückt und dadurch die Membran lösbar mit der Abdeckkappe verbunden, wodurch die Dosiereinrichtung die Luftzufuhr sperrt. Diese in die Abdeckkappe integrierte Sperrvorrichtung für die Membran ermöglicht eine einfache, kostengünstige und zuverlässige Sperrung der Membran in der Position, in der der Hebel die Luftzufuhr sperrt. Bis auf zwei beim Herstellungsprozess an Membran und Abdeckkappe angeformte Formkörper sind keine zusätzlichen mechanischen Bauteile zu montieren, um die Sperrung der Luftzufuhr zu realisieren.
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Zum Verbinden der Abdeckkappe mit der Membran kann der Luftaustritt aus dem Gehäuse verschlossen werden, so dass sich die Membran durch zugeführte Druckluft zur Abdeckkappe hin bewegt. Die Abdeckkappe ist dann nur geringfügig einzudrücken um die Formkörper der Sperrvorrichtung miteinander zu verbinden.
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Zur Öffnung der Luftzufuhr im Einsatzfall kann eine den Lungenautomaten tragende Person durch einen starken Atemzug einen Unterdruck an der Membran erzeugen, wodurch die Membran eine von der Abdeckkappe weg gerichtete Zugkraft erzeugt, welche die Membran von der Abdeckkappe löst.
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Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine geschnittene Seitenansicht eines Lungenautomaten mit nahe an der Abdeckkappe befindlicher Membran,
- 2 eine der 1 entsprechende Ansicht des Lungenautomaten mit von der Abdeckkappe entfernter Membran und
- 3 eine der 1 entsprechende Ansicht des Lungenautomaten mit an der Abdeckkappe befestigter Membran.
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Der in den 1-3 dargestellte Lungenautomat umfasst ein Gehäuse 1 und eine Membran 2. Das Gehäuse 1 besteht aus einem Grundkörper 3 und einem Deckel 4, der in ein Innengewinde 5 des Grundkörpers 3 eingeschraubt ist. Der Deckel 4 legt den äußeren Rand 6 der Membran 2 fest und dichtet diesen äußeren Rand 6 gegenüber dem Grundkörper 3 des Gehäuses 1 ab. Somit kann im Bereich der Membran 2 keine Luft aus dem Inneren des Gehäuses 1 heraustreten. Die Membran 2 besteht aus einem gummielastischen Abschnitt 7 im äußeren Bereich der Membran 2 und einer Membranplatte 8 in der Mitte, welche aus einem harten Kunststoff besteht. Der gummielastische Bereich 7 ist fest und dicht an die harte Membranplatte 8 angefügt, zum Beispiel anvulkanisiert.
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Zwischen der Membran 2 und dem Deckel 4 ist eine Druckfeder 9 angeordnet, welche sich auf der Membranplatte 8 abstützt.
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Ein zylindermantelförmiger Abschnitt 10 des Grundkörpers 3 des Gehäuses 1 weist an seiner Innenseite das Innengewinde 5 auf und ist an seiner Außenseite mit einer Ringnut 11 versehen. In die Ringnut 11 greift eine ringförmige Wulst 12 ein, die an einer zylindermantelförmigen Innenwand einer Abdeckkappe 13 angeordnet ist. Durch die ringförmige Wulst 12 wird die Abdeckkappe 13 an dem zylindermantelförmigen Abschnitt 10 des Grundkörpers 3 festgelegt. Die Abdeckkappe 13 besteht aus gummielastischem Material. In der Abdeckkappe 13 sind Lüftungsöffnungen 14 angeordnet, welche das Eintreten von Luft in den Innenraum der Abdeckkappe 13 ermöglichen. Entsprechend sind in dem Deckel 4 Lüftungsöffnungen 15 angeordnet, welche das Hindurchtreten von Umgebungsluft zur Außenseite der Membran 2 ermöglichen. An der zum Deckel 4 des Gehäuses 1 hin weisenden Außenseite der Membran 2 herrscht somit Umgebungsdruck.
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Gegenüber dem zylindermantelförmigen Abschnitt 10 des Gehäuses 1 ist an dessen Grundkörper 3 ein Anschluss 16 angeordnet. Der Anschluss 16 kann als ein Steckanschluss nach der Norm DIN 58600 ausgebildet sein. Es kann aber auch ein Gewindeanschluss nach der Norm DIN EN 148-3 oder ein anderer geeigneter Atemanschluss für einen Lungenautomat verwendet werden. Im Inneren des Anschlusses 16 verläuft der Luftkanal 17, durch den die Atemluft aus dem Gehäuse 1 zu einer Atemschutzmaske (nicht dargestellt) strömt.
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In dem Grundkörper 3 des Gehäuses 1 sind zwei miteinander fluchtende Öffnungen angeordnet, in denen ein in den Zeichnungen von oben nach unten verlaufendes Ventilrohr 19 eingefügt ist. Das Ventilrohr 19 ist durch O-Ringe gegenüber den Öffnungen im Grundkörper 3 des Gehäuses 1 abgedichtet. Am unteren Ende des Ventilrohrs 19 ist ein Druckluft-Schlauchanschluss 18 zu erkennen. Der anzuschließende Druckluftschlauch kann entweder aus einer Druckluftflasche in Verbindung mit einem Hochdruckminderer oder von einem Kompressor oder einem Atemluft-Ringleitungsnetz mit Druckluft nach DIN EN 12021 gespeist werden. In dem Ventilrohr 19 ist ein Ventil angeordnet, welches die Dosiereinrichtung für die in das Gehäuse 1 einströmende und von dort zur Atemschutzmaske strömende Druckluft bildet. Das Ventilrohr bzw. die Dosiereinrichtung reduziert den Druck der zugeführten Luft von dem angeschlossenen Mitteldruck auf atembaren Niederdruck. Das Ventilrohr 19 weist ein Langloch 23 auf, durch das die Atemluft mit Niederdruck austritt, die durch den Druckluft-Schlauchanschluss 18 zum Ventilrohr 19 zugeführt wird. Ein Hebel 20 steuert das Ventil in dem Ventilrohr 19. Der Hebel 20 wird von der Membran 2 in verschiedene Positionen verschwenkt. Es ist zu erkennen, dass das freie Ende des Hebels 20 sich gegen die Membranplatte 8 abstützt. Je nach Position der Membranplatte 18 weist der Hebel 20 eine andere Schwenkstellung auf. Damit der Hebel 20 zuverlässig gegen die Membranplatte 8 anliegt, kann eine Rückstellfeder (nicht dargestellt) in dem Ventilrohr 19 angeordnet sein, die den Hebel 20 gegen die Membranplatte 8 drückt. Alternativ kann eine formschlüssige Verbindung von Hebel 20 und Membranplatte 8 vorgesehen sein, welche das freie Ende des Hebels 20 verschiebbar an der Membranplatte 8 festlegt.
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Die 1 zeigt den Hebel in der ersten Anschlagstellung, in der die Membranplatte 8 sich nahe der Kappe 13 befindet und die Druckluftzufuhr durch das Ventilrohr 19 und dessen Langloch 23 in den Innenraum des Gehäuses 1 abgesperrt ist. Die 2 zeigt den Hebel in der zweiten Anschlagstellung, in der die Membranplatte 8 sich nahe dem Ventilrohr 19 befindet und die Druckluftzufuhr durch das Ventilrohr 19 und dessen Langloch 23 in den Innenraum des Gehäuses 1 maximal ist.
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An der Membranplatte 8 ist ein Vorsprung 21 angeformt, dessen freies Ende als Kugelkopf 22 ausgebildet ist. Der Vorsprung 21 befindet sich in der Mitte der Membran 2. An der Abdeckkappe 13 ist in der Mitte ein topfförmiger Vorsprung 24 angeordnet, dessen Innenseite als Kugelschale 25 ausgebildet ist. Ausgehend von dem Mittelpunkt der Kugelschale 25, der auf ihrer in den Zeichnungen horizontal verlaufenden Symmetrieachse liegt, erstreckt sich die Kugelschale 25 über einen Winkelbereich von über 110°. Auf diese Weise hintergreift das elastische Material der Kugelschale 25 den darin eingerasteten Kugelkopf 22. Zum Lösen des Kugelkopfes 22 aus der Kugelschale 25 ist eine vorbestimmte Zugkraft erforderlich.
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Der Rand 26 (s. 2) der Kugelschale 25 ist trichterförmig ausgebildet. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass selbst bei einem geringfügigen Versatz zwischen den Symmetrieachsen von Kugelkopf 22 und Kugelschale 25 der Kugelkopf 22 zur Kugelschale 25 axial ausgerichtet und in die Kugelschale 25 hineingedrückt wird. Die 3 zeigt den in die Kugelschale 25 eingedrückten Kugelkopf 22.
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Die Zugkraft, die zum Trennen des Kugelkopfes 22 von der Kugelschale 25 aus der in 3 dargestellten Position erforderlich ist, ist größer, als die Druckkraft der Druckfeder 9. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass sich die Membranplatte 8 nicht aufgrund der Federkraft unbeabsichtigt von der Abdeckkappe 13 löst.
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Wie oben erwähnt, ist in der in der 2 dargestellten maximal beanstandeten Position der Membranplatte 8 von der Abdeckkappe 13 das Ventil im Ventilrohr 19 vollständig geöffnet und die Atemluft strömt mit maximaler Strömungsgeschwindigkeit durch das Langloch 23 in den Luftkanal 17 und weiter zur Atemschutzmaske. Die Druckfeder 9 drückt die Membranplatte 8 in die in 2 erkennbare Position der maximalen Druckluftzufuhr. Ein Gegendruck, beispielsweise durch die zuströmende Druckluft oder durch die Atmung der die Atemschutzmaske tragenden Person drückt die Membran 2 zur Abdeckkappe 13 hin und verringert durch diese Bewegung über den Hebel 20 und das damit verbundene Ventil der Dosiereinrichtung die Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft durch den Luftkanal 17 zur Atemschutzmaske.
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Um die Membranplatte 8 aus der Befestigung an der Abdeckkappe 13 zu lösen, muss eine Zugkraft auf die Membranplatte 8 ausgeübt werden, welche den Kugelkopf 22 aus der Kugelschale 25 herauszieht. Diese Zugkraft wird durch eine die Atemschutzmaske tragende Person nach dem Aufsetzen der Atemschutzmaske durch kräftiges Einatmen erzeugt. Das Einatmen erzeugt an der Membran 2 einen Unterdruck, der durch die Membran 2 in eine Zugkraft umgewandelt wird, die den Kugelkopf 22 aus der Kugelschale 25 heraus zieht. Diese Position ist in 1 dargestellt. Von dieser Position ausgehend drückt die Druckfeder 9 die Membranplatte 8 von der Abdeckkappe 13 weg.
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Um die Sperrvorrichtung zu betätigen, ist es erforderlich, von außen mit einem Finger oder Daumen auf die Abdeckkappe 13 zu drücken. Wenn dabei das freie Ausströmen der Atem luft durch den Luftkanal 17 möglich ist, muss die Abdeckkappe 13 so weit eingedrückt werden, bis die Kugelschale 25 in dem topfförmigen Vorsprung 24 den Kugelkopf 22 des Vorsprungs 21 an der Membranplatte 8 erreicht. Das ist grundsätzlich möglich, weil das Material der Abdeckkappe 13 hinreichend elastisch ist. Allerdings ist dazu ein recht großer Kraftaufwand erforderlich.
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In der Praxis wird eine die Atemschutzmaske tragende Person, wenn sie von der Atemschutzmaske den Lungenautomaten gelöst hat, den Luftkanal 17 mit der Hand zu halten, um ein ungehindertes Abströmen der Druckluft zu unterbinden. Dieses manuelle Versperren des Luftkanals 17 ist in 3 durch eine Platte 27 dargestellt, die den Luftkanal 17 verschließt. Aufgrund der Absperrung des Luftkanals 17 baut sich durch die einströmende Druckluft in dem Innenraum des Gehäuses 1 ein Überdruck auf, der auch auf die Membrane 2 wirkt und die Membranplatte 8 zur Abdeckkappe 13 hin verlagert. Dieser Überdruck ist in 3 durch die Pfeile auf der linken Seite der Membranplatte 8 dargestellt. Zum Sperren der Sperrvorrichtung ist jetzt nur noch ein relativ geringer Druck auf die Mitte der elastischen Abdeckkappe 13 erforderlich, der in 3 durch den Pfeil auf der rechten Seite der Abdeckkappe 13 dargestellt ist. Die Abdeckkappe 13 muss nur leicht, zum Beispiel um weniger als 10 mm, eingedrückt werden, damit die Kugelschale 25 auf den Kugelkopf 21 geschoben wird und diesen in der in 3 dargestellten Position arretiert.
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Diese Sperrvorrichtung ist einfach in der Herstellung, erfordert keinen zusätzlichen Montageaufwand und ist äußerst zuverlässig. Aufgrund des gummielastischen Materials der Abdeckkappe 13 kann eine zuverlässige, aber leicht lösbare Sperrvorrichtung realisiert werden. Verunreinigungen sind kaum zu erwarten, weil die Sperrvorrichtung innerhalb der Abdeckkappe angeordnet ist. Und sollte doch einmal eine Verschmutzung durch die Lüftungsöffnung 15 der Abdeckkappe 13 eintreten, kann die Abdeckkappe 13 leicht von dem Gehäuse 1 entfernt werden und der Lungenautomat mit Wasser gereinigt werden.
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Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Sie kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zuständigen Fachmanns variiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Membran
- 3
- Grundkörper
- 4
- Deckel
- 5
- Innengewinde
- 6
- äußerer Rand
- 7
- gummielastischer Abschnitt
- 8
- Membranplatte
- 9
- Druckfeder
- 10
- zylindermantelförmiger Abschnitt
- 11
- Ringnut
- 12
- ringförmige Wulst
- 13
- Abdeckkappe
- 14
- Lüftungsöffnung
- 15
- Lüftungsöffnung
- 16
- Anschluss
- 17
- Luftkanal
- 18
- Druckluft-Schlauchanschluss
- 19
- Ventilrohr
- 20
- Hebel
- 21
- Vorsprung
- 22
- Formkörper, Kugelkopf
- 23
- Langloch
- 24
- topfförmiger Vorsprung
- 25
- Formkörper, Kugelschale
- 26
- Rand
- 27
- Platte