DE102019008958A1

DE102019008958A1 - Abgasanlage für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Kraftwagens

Info

Publication number: DE102019008958A1
Application number: DE102019008958.8A
Authority: DE
Inventors: Oliver Schick; Michael Wagenplast; Hendrik Dubbe; Simone Dieterich; Antonio Pepe; Christian Covini; German Arnold; Thilo-Ralf Bodo
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2019-12-20
Filing date: 2019-12-20
Publication date: 2021-06-24

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Abgasanlage (10) für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, mit einem von Abgas der Verbrennungskraftmaschine durchströmbaren Abgastrakt (12), in welchem eine Abgasnachbehandlungseinrichtung (14) angeordnet ist, welche wenigstens einen Partikelfilter (18) und wenigstens einen Brenner (30) aufweist, mittels welchem durch Verbrennen eines Brennstoff-Luft-Gemisches, welches dem Brenner (30) zugeführte Luft und dem Brenner (30) zugeführten Brennstoff umfasst, ein Brennerabgas bereitstellbar und an einer Einleitstelle (E) in den Abgastrakt (12) einbringbar ist, wodurch eine Erwärmung und dadurch eine Regeneration des Partikelfilters (18) bewirkbar sind, wobei eine zusätzlich zu dem Brenner (30) und zusätzlich zu der Verbrennungskraftmaschine vorgesehene, von dem Brenner (30) und von der Verbrennungskraftmaschine unterschiedliche Einleiteinrichtung (34), mittels welcher an einer stromauf des Partikelfilters (18) angeordneten Stelle (S) Luft zusätzlich zu dem Brennerabgas in den Abgastrakt (12) einleitbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Abgasanlage für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Kraftwagens, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Eine solche Abgasanlage für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Kraftwagens, ist beispielsweise bereits der DE 2012 216 449 A1 als bekannt zu entnehmen. Die Abgasanlage weist einen vom Abgas der Verbrennungskraftmaschine durchströmbaren Abgastrakt auf, in welchem eine von dem Abgas durchströmbare Abgasnachbehandlungseinrichtung der Abgasanlage angeordnet ist. Mittels der Abgasnachbehandlungseinrichtung kann das Abgas nachbehandelt werden. Hierzu weist die Abgasnachbehandlungseinrichtung wenigstens einen Oxidationskatalysator und wenigstens einen in Strömungsrichtung des den Abgastrakt durchströmenden Abgases stromab des Oxidationskatalysators angeordneten Partikelfilter auf, mittels welchem Partikel, insbesondere Rußpartikel, aus dem Abgas herausgefiltert werden können. Die Abgasnachbehandlungseinrichtung umfasst außerdem wenigstens einen Brenner, mittels welchem ein Brennstoff-Luft-Gemisch verbrannt werden kann. Durch Verbrennen des Brennstoff-Luft-Gemisches wird ein Brennerabgas erzeugt, welches von dem Brenner bereitgestellt und an einer Einleitstelle in den Abgastrakt eingebracht wird beziehungsweise werden kann. Durch Einbringen des Brennerabgases in den Abgastrakt können eine Erwärmung des Partikelfilters und dadurch eine Regeneration des Partikelfilters bewirkt werden. Unter der Regeneration des Partikelfilters kann insbesondere verstanden werden, dass in den Partikelfilter aufgenommene Partikel zumindest teilweise aus dem Partikelfilter entfernt werden können. Das Brennstoff-Luft-Gemisch umfasst dabei Luft, die dem Brenner zugeführt wurde beziehungsweise wird, und, insbesondere flüssigen, Kraftstoff, der dem Brenner zugeführt wurde beziehungsweise wird.
Des Weiteren ist der DE 42 39 079 A1 ein Brennersystem zur Abgasentgiftung beziehungsweise -reinigung einer Verbrennungskraftmaschine als bekannt zu entnehmen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Abgasanlage der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass der Partikelfilter besonders vorteilhaft regeneriert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch eine Abgasanlage mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in übrigen Ansprüchen angegeben.
Um eine Abgasanlage der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass der Partikelfilter besonders vorteilhaft regeneriert werden kann, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Abgasanlage eine zusätzlich zu dem Brenner und zusätzlich zu der Verbrennungskraftmaschine vorgesehene, von dem Brenner und von der Verbrennungskraftmaschine unterschiedliche Einleiteinrichtung aufweist, mittels welcher an einer stromauf des Partikelfilters angeordneten und auch als zweite Einleitstelle bezeichneten Stelle, insbesondere zumindest oder ausschließlich, Luft zusätzlich zu dem Brennerabgas, das heißt zusätzlich zu dem Brennerabgas vorgesehene Luft, in den Abgastrakt einleitbar beziehungsweise einbringbar ist.
Die Abgasnachbehandlungseinrichtung kann beispielsweise einen Oxidationskatalysator aufweisen, welcher stromauf des Partikelfilters angeordnet sein kann. Dabei ist es möglich, dass die Stelle vorzugsweise stromab des Oxidationskatalysators oder aber stromauf des Oxidationskatalysators angeordnet ist. Unter dem Merkmal, dass die Einleiteinrichtung eine von der Verbrennungskraftmaschine, insbesondere von deren Brennräumen, unterschiedliche, zusätzlich dazu vorgesehene Einrichtung ist, kann insbesondere verstanden werden, dass unter der Einleiteinrichtung nicht die Verbrennungskraftmaschine und somit nicht die Brennräume der Verbrennungskraftmaschine an sich zu verstehen sind, sondern mittels der Einleiteinrichtung kann die die Einleiteinrichtung durchströmende Luft unter Umgehung der Brennräume in den Abgastrakt eingebracht werden, so dass die die Einleiteinrichtung durchströmende Luft nicht durch die Brennräume der Verbrennungskraftmaschine hindurchströmt.
Die die Einleiteinrichtung durchströmende Luft kann beispielsweise aus der Einleiteinrichtung ausströmen und, insbesondere unter Umgehung des Oxidationskatalysators, das heißt ohne den Oxidationskatalysator zu durchströmen, in den Abgastrakt einströmen kann, so dass die Luft, die die Einleiteinrichtung durchströmt und mittels der Einleiteinrichtung an der zweiten Einleitstelle in den Abgastrakt eingebracht wird, beispielsweise nicht den Oxidationskatalysator durchströmt, insbesondere dann, wenn die Stelle stromab des Oxidationskatalysators angeordnet ist. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Einleiteinrichtung eine von der Verbrennungskraftmaschine beziehungsweise von deren Brennräumen unterschiedliche, zusätzlich dazu vorgesehene Einleiteinrichtung ist, so dass vorzugsweise die die Einleiteinrichtung durchströmende Luft auch die Verbrennungskraftmaschine beziehungsweise deren Brennräume umgeht, das heißt nicht durch die Brennräume der Verbrennungskraftmaschine hindurchströmt.
Mit Hilfe der zusätzlich zu dem Brenner und vorzugsweise auch zusätzlich zu der Verbrennungskraftmaschine vorgesehenen Einleiteinrichtung kann vor dem Partikelfilter, das heißt stromab des Partikelfilters in dem Abgastrakt ein besonders hoher Sauerstoffgehalt realisiert werden, so dass der beispielsweise als Dieselpartikelfilter (DPF) ausgebildete Partikelfilter besonders vorteilhaft regeneriert werden kann.
Um beispielsweise den Partikelfilter zu regenerieren, während die Verbrennungskraftmaschine deaktiviert ist, das heißt während in der Verbrennungskraftmaschine beziehungsweise in den Brennräumen der Verbrennungskraftmaschine keine Verbrennungsvorgänge ablaufen und/oder während das Kraftfahrzeug, insbesondere rein, elektrisch angetrieben wird, können beispielsweise die aus der DE 10 2016 014 255 A1 und der DE 10 2015 015 794 A1 , deren Offenbarungen und Inhalte vollumfänglich als Teil dieser Offenbarung anzusehen sind, bekannten Verfahren zum Einsatz kommen. Insbesondere ermöglichen diese Verfahren und die Erfindung eine besonders vorteilhafte Reinigung und/oder Regeneration des Partikelfilters ohne verbrennungsmotorischen Einsatz und somit beispielsweise während einer, insbesondere rein, elektrischen Fahrt des Kraftfahrzeugs. Der Erfindung liegen insbesondere die Erkenntnisse zugrunde, dass es eines Luftüberschusses in dem Abgastrakt stromauf des Partikelfilters bedarf oder ein solcher Luftüberschuss besonders vorteilhaft ist, um den Partikelfilter zu reinigen, das heißt um in den Partikelfilter aufgenommenen Ruß beziehungsweise aufgenommene Rußpartikel zu oxidieren. Ein solcher, auch als Sauerstoffüberschuss bezeichneter oder zu einem Sauerstoffüberschuss führender Luftüberschuss kann durch die Einleitvorrichtung realisiert werden, welche beispielsweise eine sogenannte Sekundärluftpumpe ist oder aufweist, mittels welcher die Luft an der zweiten Einleitstelle in den Abgastrakt eingeleitet, insbesondere hineingefördert, werden kann. Da der Brenner mit Luft versorgt wird, um das Brennerabgas bereitzustellen, ist beispielsweise bezüglich des Brenners eine erste Sekundärlufteinspeisung vorgesehen, in deren Rahmen der Brenner mit der Luft versorgt wird, um das Brennerabgas bereitzustellen.
Durch Einbringen der Luft an der Stelle in den Abgastrakt kann beispielsweise das auch als λ (Lambda) bezeichnete Verbrennungsluftverhältnis direkt von dem Partikelfilter erhöht werden, insbesondere auf einen gegenüber 1 größeren Wert, ohne dabei den Brenner in seiner Funktionalität zu beeinflussen. Mit anderen Worten kann in dem Abgastrakt stromauf des Partikelfilters ein besonders vorteilhaftes, insbesondere besonders hohes Verbrennungsluftverhältnis realisiert werden, ohne den Brenner in seinem Betrieb negativ zu beeinflussen. Der Brenner kann somit beispielsweise mit einem stöchiometrischen Verbrennungsluftverhältnis, das heißt mit einem λ von ca. 1 betrieben werden, während beispielsweise insbesondere gleichzeitig an der zweiten Einleitstelle die Luft in den Abgastrakt eingebracht wird.
Im Hinblick auf die zweite Einleitstelle ist beispielsweise eine zweite Sekundärlufteinspeisung vorgesehen, in deren Rahmen mittels der Einleiteinrichtung die zusätzlich zu dem Brennerabgas vorgesehene Luft in den Abgastrakt eingespeist werden kann. Durch den mittels der Einleiteinrichtung bewirkbaren Luftüberschuss vor dem Partikelfilter ist es insbesondere ermöglicht, den Brenner besonders vorteilhaft, insbesondere besonders wirkungsgradgünstig, zu betreiben, ohne Einbußen bei der Regeneration des Partikelfilters hinnehmen zu müssen. Insbesondere kann der Brenner besonders wirkungsgradgünstig und mit nur geringen Emissionen betrieben werden.
Die beispielsweise als Sekundärluftpumpe, insbesondere als zweite Sekundärluftpumpe, ausgebildete und somit die zweite Sekundärlufteinspeisung bewirkende oder bewirkbare Einleiteinrichtung kann beispielsweise irgendwo in dem auch als Abgasstrang bezeichneten Abgastrakt oder vorzugsweise vor dem Partikelfilter angebracht sein. Die Erfindung ermöglicht insbesondere die Realisierung der folgenden Vorteile:

- Gewährleistung einer verlässlichen Regeneration beziehungsweise Reinigung des beispielsweise als Partikelfilter ausgebildeten Partikelfilters, insbesondere in einem hybridischen Betrieb des Kraftfahrzeugs beziehungsweise insbesondere dann, wenn das Kraftfahrzeug, insbesondere rein, elektrisch angetrieben wird
- Minimierung von Kraftstoffverbrauch oder Emissionen während der auch als Reinigung bezeichneten Regeneration des Partikelfilters und somit Verringerung des Gesamt-Kraftstoffverbrauchs und der Gesamt-Emissionen, insbesondere bei als Diesel-Hybrid-Fahrzeugen ausgebildeten Kraftfahrzeugen
- zumindest im Wesentlichen kontinuierliche Reinigung des Partikelfilters möglich
- Entfall Brennverfahren zur Reinigung des Partikelfilters
- vorteilhaftes elektrisches Fahrerlebnis durch Reduzierung des verbrennungsmotorischen Betriebs während der Regeneration des Partikelfilters
- Möglichkeit zur Regeneration des Partikelfilters in zumindest nahezu allen Fahrsituationen zur Vermeidung von Überbeladung des Partikelfilters und damit einhergehenden Folgen wie beispielsweise Filterbruch, nicht kontrollierbare Temperaturen in der Abgasanlage etc.
- höhere Variabilität bei der Anordnung des Partikelfilters im Gesamtsystem, Abgasanlage und damit Bauraumvorteile

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Die Zeichnung zeigt in:

1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Abgasanlage für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs;
2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Abgasanlage;
3 eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform der Abgasanlage; und
4 eine schematische Darstellung einer vierten Ausführungsform der Abgasanlage.

In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Abgasanlage 10 für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs. Das Kraftfahrzeug ist vorzugsweise als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Nutzfahrzeug, ausgebildet und weist in seinem vollständig hergestellten Zustand die Abgasanlage 10 und die auch als Verbrennungsmotor oder Motor bezeichnete Verbrennungskraftmaschine auf, mittels welcher das Kraftfahrzeug angetrieben werden kann. Die Abgasanlage 10 ist von Abgas der Verbrennungskraftmaschine durchströmbar. Dabei weist die Abgasanlage 10 einen von dem Abgas der Verbrennungskraftmaschine durchströmbaren Abgastrakt 12 auf, in welchem eine von dem Abgas der Verbrennungskraftmaschine durchströmbare Abgasnachbehandlungseinrichtung 14 angeordnet ist. Mittels der Abgasnachbehandlungseinrichtung 14 ist beziehungsweise wird das Abgas der Verbrennungskraftmaschine nachzubehandeln beziehungsweise nachbehandelt. Hierzu umfasst die Abgasnachbehandlungseinrichtung 14 eine erste Nachbehandlungskomponente 16, welche einen beispielsweise als Dieseloxidationskatalysator (DOC) ausgebildeten Oxidationskatalysator aufweist. Außerdem kann die Nachbehandlungskomponente 16, insbesondere alternativ oder zusätzlich, einen auch als NSK oder NSC bezeichneten Stickoxid-Speicherkatalysator aufweisen, mittels welchem Stickoxide aus dem Abgas zumindest vorübergehend gespeichert werden können. Der Stickoxid-Speicherkatalysator wird einfach auch als Speicherkatalysator oder Stickoxidfalle bezeichnet. Die Abgasnachbehandlungseinrichtung 14 weist außerdem einen beispielsweise als Dieselpartikelfilter (DPF) ausgebildeten Partikelfilter 18 auf, welcher in Strömungsrichtung des den Abgastrakt 12 durchströmenden Abgases stromab der Nachbehandlungskomponente 16 angeordnet ist. Die Abgasnachbehandlungseinrichtung 14 weist außerdem einen SCR-Katalysator 20 auf, welcher stromab des Partikelfilters 18 angeordnet ist. Die Nachbehandlungskomponente 16, der Partikelfilter 18 und der SCR-Katalysator 20 sind beispielsweise in einem Motorraum des Kraftfahrzeugs angeordnet, in dessen Motorraum auch die Verbrennungskraftmaschine angeordnet ist.
2 zeigt in einer schematischen Darstellung eine zweite Ausführungsform der Abgasanlage 10. Die erste Ausführungsform und die zweite Ausführungsform sind sogenannte Hot-End-Varianten, welche auch als Heißes-Ende-Varianten bezeichnet werden. 3 und 4 zeigen eine dritte beziehungsweise vierte Ausführungsform der Abgasanlage 10. Die dritte Ausführungsform ist beispielsweise eine erste Cold-End-Variante, wobei beispielsweise die vierte Ausführungsform eine zweite Cold-End-Variante ist. Die Cold-End-Varianten werden auch als Kaltes-Ende-Varianten bezeichnet. Dabei ist beispielsweise in der Abgasanlage 10 eine Abgasklappe 19 angeordnet, welche insbesondere stromab des SCR-Katalysators 20 angeordnet ist. Mittels der Abgasklappe 19 kann beispielsweise Abgas bedarfsgerecht aufgestaut werden.
Beispielsweise bei der in 4 gezeigten vierten Ausführungsform umfasst die Abgasnachbehandlungseinrichtung 14 ferner Nachbehandlungskomponenten 22 und 24, welche stromauf der Abgasklappe 19 und stromab des SCR-Katalysators 20 angeordnet sind. Bei der in 3 gezeigten dritten Ausführungsform sind die Nachbehandlungskomponenten 22 und 24 nicht vorgesehen. Bei der vierten Ausführungsform ist die Nachbehandlungskomponente 22 stromab des SCR-Katalysators 20 und die Nachbehandlungskomponente 24 stromab der Nachbehandlungskomponente 22 angeordnet, wobei beide Nachbehandlungskomponenten 22 und 24 stromauf der Abgasklappe 19 angeordnet sind. Die Nachbehandlungskomponenten 22 und 24 sind Unterbodenkomponenten, die außerhalb des Motorraums und dabei unterhalb eines beispielsweise durch eine selbsttragende Karosserie des Kraftfahrzeugs gebildeten Unterbodens des Kraftfahrzeugs angeordnet sind. Die Nachbehandlungskomponente 22 ist beispielsweise ein, insbesondere zweiter, SCR-Katalysator. Die Nachbehandlungskomponente 24 umfasst beispielsweise einen weiteren SCR-Katalysator und/oder einen auch mit ASC bezeichneten Ammoniak-Sperrkatalysator, welcher unverbrauchten und somit überschüssigen Ammoniak aufnimmt und zumindest vorübergehend speichert.
Die Abgasnachbehandlungseinrichtung 14 umfasst außerdem ein Dosierelement 26, mittels welchem ein insbesondere flüssiges Reduktionsmittel an einer stromab der Nachbehandlungskomponente 16 und stromauf des SCR-Katalysators 20, insbesondere stromauf des Partikelfilters 18, angeordneten Einbringstelle in den Abgastrakt 12 eingebracht, insbesondere eingespritzt, werden kann. Der SCR-Katalysator 20 ist dabei dazu ausgebildet, die selektive katalytische Reduktion (SCR) katalytisch zu bewirken beziehungsweise zu unterstützen. Im Rahmen der SCR reagieren im Abgas enthaltene Stickoxide mit Ammoniak zu Stickstoff und Wasser, wodurch im Abgas enthaltene Stickoxide zumindest teilweise aus dem Abgas entfernt werden. Dies wird auch als Entsticken des Abgases bezeichnet. Der Ammoniak stammt dabei aus dem Reduktionsmittel beziehungsweise ist das zuvor genannte Reduktionsmittel. Stromauf der Nachbehandlungskomponente 22 und stromab des SCR-Katalysators 20 kann eine weitere Einbringstelle angeordnet sein, an welcher mittels eines weiteren Dosierelements 28 das Reduktionsmittel in den Abgastrakt 12 eingebracht, insbesondere eingespritzt, werden kann. Der Partikelfilter 18 weist dabei beispielsweise eine für die SCR katalytisch wirksame Beschichtung auf und somit beispielsweise als sDPF ausgebildet.
In 1 und 2 veranschaulicht ein jeweiliger Pfeil 29 das die Abgasanlage 10 durchströmende Abgas und somit dessen Strömungsrichtung und Massenstrom durch die Abgasanlage 10. Die Abgasanlage 10, insbesondere die Abgasnachbehandlungseinrichtung 14, umfasst außerdem einen Brenner 30, welcher mit einem, insbesondere flüssigen, Brennstoff und mit Luft versorgbar ist. Die Luft, mit der der Brenner 30 versorgt wird, ist in 1 durch einen Pfeil 32 veranschaulicht. Durch das Versorgen des Brenners 30 mit der Luft und mit dem Brennstoff kann beispielsweise in dem Brenner 30 ein einfach auch als Gemisch bezeichnetes Brennstoff-Luft-Gemisch gebildet werden, welches die Luft, die dem Brenner 30 zugeführt wird, und den Brennstoff, der dem Brenner 30 zugeführt wird, umfasst. Mittels des Brenners 30, insbesondere in dem Brenner 30, wird das Gemisch verbrannt, wodurch ein Brennerabgas des Brenners 30 bereitgestellt wird. Der Brenner 30 kann sein Brennerabgas bereitstellen und an einer Einleitstelle E in den Abgastrakt 12 einleiten. Daraufhin kann das Brennerabgas als Massenstrom mit einer hohen Temperatur durch den Abgastrakt 12 und insbesondere durch den Partikelfilter 18 hindurchströmen, so dass der Partikelfilter 18 mittels des Brennerabgases erwärmt werden kann. Mittels des Brennerabgases kann der Partikelfilter 18 insbesondere derart erwärmt werden, dass durch das Erwärmen des Partikelfilters 18 eine Regeneration des Partikelfilters 18 bewirkt wird. Bei der in 1 gezeigten ersten Ausführungsform sind der Brenner 30 und somit die Einleitstelle E stromauf des Partikelfilters 18 und dabei auch stromab der Nachbehandlungskomponente 16 und insbesondere stromab der ersten Einbringstelle angeordnet.
Um nun den Partikelfilter 18 besonders vorteilhaft regenerieren zu können, weist die Abgasanlage 10, insbesondere die Abgasnachbehandlungseinrichtung 14, eine zusätzlich zu dem Brenner 30 vorgesehene, von dem Brenner 30 unterschiedliche Einleiteinrichtung 34 auf, mittels welcher an einer stromab des Oxidationskatalysators beziehungsweise stromab der Nachbehandlungskomponente 16 und stromauf des Partikelfilters 18 angeordneten und auch als zweite Einleitstelle bezeichneten Stelle S Luft zusätzlich zu dem Brennerabgas in den Abgastrakt 12 einleitbar beziehungsweise eingeleitet wird. Die Luft, die mittels der Einleiteinrichtung 34 an der Stelle S in den Abgastrakt 12 eingeleitet wird und somit zusätzlich zu dem Brennerabgas in den Abgastrakt 12 einströmt, ist in 1 durch einen Pfeil 36 veranschaulicht.
Bei der in 1 gezeigten ersten Ausführungsform sind die Einleitstelle E und die Stelle S in Strömungsrichtung des die Abgasanlage 10 beziehungsweise den Abgastrakt 12 durchströmenden Abgases auf gleicher Höhe angeordnet. Bei der in 2 gezeigten Ausführungsform ist die Stelle S stromauf der Einleitstelle E angeordnet. Insbesondere ist es bei der zweiten Ausführungsform vorgesehen, dass die Stelle S stromauf der Nachbehandlungskomponente 16 und somit stromauf des Oxidationskatalysators angeordnet ist.
Aus 1 und 2 ist erkennbar, dass die Einleiteinrichtung 34 eine von der Verbrennungskraftmaschine und insbesondere von deren Brennräumen unterschiedliche, zusätzlich dazu vorgesehene Einrichtung ist, mittels welcher die die Einleiteinrichtung 34 durchströmende Luft unter Umgehung der Brennräume der Verbrennungskraftmaschine in den Abgastrakt 12 eingebracht werden kann. Dies bedeutet, dass die Luft, die die Einleiteinrichtung 34 durchströmt und mittels der Einleiteinrichtung 34 an der Stelle S in den Abgastrakt 12 eingebracht wird, nicht durch die Brennräume beziehungsweise nicht durch die Verbrennungskraftmaschine hindurchströmt.
Mittels der Einleiteinrichtung 34 kann stromauf des Partikelfilters 18 ein besonders vorteilhafter Luft- beziehungsweise Sauerstoffüberschuss realisiert werden, insbesondere auch dann, wenn die Verbrennungskraftmaschine deaktiviert ist, das heißt, wenn in der Verbrennungskraftmaschine beziehungsweise in deren Brennräumen keine Verbrennungsvorgänge ablaufen und insbesondere während die Verbrennungskraftmaschine beziehungsweise ihre beispielsweise als Kurbelwelle ausgebildete Abtriebswelle stillsteht. Somit kann beispielsweise der Partikelfilter 18 regeneriert werden, während das Kraftfahrzeug, insbesondere rein, elektrisch angetrieben wird.
Insbesondere ist aus 1 und 2 erkennbar, dass durch den Pfeil 32 eine erste Sekundärlufteinspeisung veranschaulicht ist, in deren Rahmen der Brenner 30 mit der Luft zum Bilden des Brennerabgases versorgt wird. Demzufolge ist durch den Pfeil 36 eine zweite Sekundärlufteinspeisung veranschaulicht, in deren Rahmen die Luft mittels der Einleiteinrichtung 34 unter Umgehung der Brennräume der Verbrennungskraftmaschine in den Abgastrakt 12 eingeleitet wird beziehungsweise werden kann. Dadurch kann eine besonders vorteilhafte Regeneration des Partikelfilters 18 realisiert werden, insbesondere ohne verbrennungsmotorischen beziehungsweise befeuerten Betrieb der Verbrennungskraftmaschine.
Bezugszeichenliste

10: Abgasanlage
12: Abgastrakt
14: Abgasnachbehandlungseinrichtung
16: Nachbehandlungskomponente
18: Partikelfilter
19: Abgasklappe
20: SCR-Katalysator
22: Nachbehandlungskomponente
24: Nachbehandlungskomponente
26: Dosierelement
28: Dosierelement
29: Pfeil
30: Brenner
32: Pfeil
34: Einleiteinrichtung
36: Pfeil
E: Einleitstelle
S: Stelle

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 2012216449 A1 [0002]
DE 4239079 A1 [0003]
DE 102016014255 A1 [0010]
DE 102015015794 A1 [0010]

Claims

Abgasanlage (10) für eine Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, mit einem von Abgas der Verbrennungskraftmaschine durchströmbaren Abgastrakt (12), in welchem eine Abgasnachbehandlungseinrichtung (14) angeordnet ist, welche wenigstens einen Partikelfilter (18) und wenigstens einen Brenner (30) aufweist, mittels welchem durch Verbrennen eines Brennstoff-Luft-Gemisches, welches dem Brenner (30) zugeführte Luft und dem Brenner (30) zugeführten Brennstoff umfasst, ein Brennerabgas bereitstellbar und an einer Einleitstelle (E) in den Abgastrakt (12) einbringbar ist, wodurch eine Erwärmung und dadurch eine Regeneration des Partikelfilters (18) bewirkbar sind, gekennzeichnet durch eine zusätzlich zu dem Brenner (30) und zusätzlich zu der Verbrennungskraftmaschine vorgesehene, von dem Brenner (30) und von der Verbrennungskraftmaschine unterschiedliche Einleiteinrichtung (34), mittels welcher an einer stromauf des Partikelfilters (18) angeordneten Stelle (S) Luft zusätzlich zu dem Brennerabgas in den Abgastrakt (12) einleitbar ist.
Abgasanlage (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelle (S) stromauf der Einleitstelle (E)angeordnet ist.
Abgasanlage (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stelle (S) und die Einleitstelle (E) in Strömungsrichtung des die Abgasanlage (10) durchströmenden Abgases auf gleicher Höhe angeordnet sind.
Abgasanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasnachbehandlungseinrichtung (14) wenigstens einen stromab des Partikelfilters (18) angeordneten SCR-Katalysator (20) aufweist.
Abgasanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasnachbehandlungseinrichtung (14) einen stromauf der Einleitstelle (E), insbesondere auch stromauf der Stelle (S), angeordneten Stickoxid-Speicherkatalysator (16) und/oder Oxidationskatalysator (16) aufweist.