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Die Erfindung betrifft eine Führungsschiene einer Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8, ein Anputzprofil für eine solche Führungsschiene, sowie ein Verfahren zur Montage einer solchen Führungsschiene gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
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Bei Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtungen wie z.B. Rollladen, Raffstoren oder Senkrechtmarkisen wird der Behang in der Regel durch seitliche Führungsschienen geführt. Als nachteilig wird bei Führungsschienen insbesondere deren geometrische Abmessung und der daraus resultierenden erschwerten Integrierbarkeit in die Fensterlaibung angesehen.
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Darüber hinaus kollidiert die Führungsschiene im unteren Bereich oftmals mit der seitlichen Fensterbank-Aufkantung, so dass entweder die Führungsschiene oder aber die Fensterbank-Aufkantung ausgeklinkt werden muss. Resultierend daraus werden Führungsschienen vorteilhafterweise vor die fertige Laibung positioniert, um eine Kollision mit der Fensterbank-Aufkantung zu vermeiden und so auf die Ausklinkung zu verzichten. Die Führungsschienen weisen somit einen entsprechenden Abstand zur Fensterlaibung auf.
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Fensterlaibungen werden üblicherweise an der lichten Rohbauwand ausgerichtet und sind hinsichtlich Ihrer Lage daher toleranzbehaftet. Der Einbau der Fenster erfolgt üblicherweise mit Einbauluft zur lichten Öffnung. Die Lage des Fensters in der lichten Öffnung unterliegt daher ebenso der Toleranz. Die Lage der beiden Führungsschienen gegenüber dem Fenster ist jedoch durch ihre Funktion vorgegeben, so dass die beiden Führungsschienen immer in definiertem Abstand zur Fensteraußenkante angebracht werden müssen.
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Daraus resultiert, dass die beiden Führungsschienen zwar in definiertem Abstand zur Fensteraußenkante sitzen, aber - ebenso wie das Fenster insgesamt - toleranzbehaftet zur Fensterlaibung sind. Damit einher gehen kann damit ein unterschiedlicher seitlicher Abstand der linken und rechten Führungsschienen zur Fensterlaibung bei einem Einzelfenster aber auch unterschiedliche Abstände zw. Führungsschienen und Fensterlaibung bei verschiedenen Fenstern.
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Positioniert man die Führungsschienen mit einem solchen Abstand zur Außenlaibung am Fenster, dass der nötigen Toleranz Rechnung getragen wird, so kann die Außenlaibung hinter der Führungsschiene nur bei abgenommener Führungschiene verputzt werden.
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Dann besteht insbesondere bei einer Fertigbauweise die Problematik, dass man die Führungsschienen erst nach dem Auftragen des Grund- und Fertigputzes bzw. zumindest des Fertigputzes ans Fenster anbringen kann oder aber man muss diese zum Finishing der Laibung nach erfolgter Vormontage wieder demontieren und nach dem Finishing wieder montieren. Dies ist prinzipbedingt zeit- und damit kostenaufwendig. Bei einer Haus-Fertigbauweise oder -Modulbauweise widerspricht dies darüber hinaus der gewünschten industriellen Vorfertigung, da das Auftragen des Fertigputzes bzw. der Farbgebung üblicherweise auf der Baustelle erfolgt und somit die Führungsschienen wie o.a. demontiert und schließlich wieder montiert werden müssen. Dies ist insbesondere nachteilig, da sich die Fachkräfte für das Gewerk der Führungsschienen im Industriewerk befinden und nicht auf der Baustelle. Daher müssen in vorliegenden Fall die Führungsschienen von Nicht-Fachkräften angebracht werden, was zu entsprechenden Problemen führen kann und ggf. einen Gewährleistungsausschluss bedingt.
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Will man dagegen die Führungsschienen optisch ansprechend eng an der Laibung positioniert haben und ein Einputzen bei angebauter Führungsschiene erlauben, so kann die vorhandene Toleranz in der Position der Führungsschiene zur Laibung aufgefangen werden durch eine Laibungsdämmung-Überdeckung oder eine Putzüberdeckung.
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Bei der Laibungsdämmung-Überdeckung ist in der Dämmschicht der Laibung an der vorgesehenen Position der Führungsschiene eine Ausnehmung für die Führungsschiene vorzusehen, so dass die Dämmung die Führungsschiene auf ihrer dem Fenster abgewandten Seite überdeckt. Die Laibungsausbildung ist damit jedoch aufwändig.
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Bei Laibungsdämmung-Überdeckung müssen die Führungsschiene zudem zweigeteilt ausgeführt werden, wenn die Führungsschienen abnehmbar ausgeführt sind, um die heute übliche Zugänglichkeit des Kastens des Rollladens von außen her zu ermöglichen. Der hintere erste Teil fungiert dann als Putzanschlussprofil und der zweite vordere Teil ist abnehmbar, so dass der Rollladen entnommen werden kann. Diese zweiteilige Ausführung ist entsprechend kostenintensiv.
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Da das Fensterbank-Bordstück meist in etwa bündig mit der Vorderkante des Putzes ist, muss entweder die Führungsschiene oder das Bordstück ausgeklinkt werden.
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Bei einer Putzüberdeckung ist dagegen der Übergang zwischen Führungsschiene und Putz bzw. einem zwischengeordneten Putzanschlußprofil stark abrissgefährdet aufgrund mechanischer Bewegung im System und Bewegung aufgrund von (unterschiedlicher) thermischer Ausdehnungen. Bei WDVS-Putzen mit Stärken von 3-5 mm Gesamtputzstärke ist eine ausschließliche Putzüberdeckung incl. Toleranzausgleich zudem geometrisch praktisch ausgeschlossen. Hier helfen auch keine marktüblichen Putzanschlußprofile.
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Weiterhin befindet sich sowohl bei einer Laibungsdämmung-Überdeckung als auch bei einer Putzüberdeckung hinter der Führungsschiene ist kein schützender Grundputz sondern die direkte Dämmung. Durch den fehlenden Feuchteschutz hinter der Führungsschiene muss die Führungsschiene am Fußpunkt dann jedoch schlagregendicht ausgeführt werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die vorstehend erläuterten Nachteile zu eliminieren, ohne die vorteilhafte Befestigung der Führungsschiene am Fenster- oder Türrahmen aufgeben zu müssen.
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Diese Aufgabe wird mittels eines Anputzprofils mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, welches sich auf ein Führungsschienenprofil einer Führungsschiene mit den Merkmalen des Anspruchs 8 aufstecken lässt, sowie mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9, mit dem sich die Führungsschiene in einer Laibung einer mit einem Fenster oder einer Tür verschlossenen Gebäudeöffnung montieren lässt.
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Erfindungsgemäß wird ein Anputzprofil vorgeschlagen, das sich an einem zum seitlichen Führen eines Behang vorgesehenen Führungsschienenprofil einer Verschattungsvorrichtung für eine Gebäudeöffnung anbringen lässt und aus Kunststoff bestehen kann. Das Anputzprofil weist dazu eine Aufschiebenut auf, mit der es sich auf einen Steg der Führungsschiene aufschieben lässt. Das Anputzprofil weist ferner eine Abstützbasis auf, mit der es sich an einer Oberfläche einer Laibung der Gebäudeöffnung abstützen kann. Dabei hat die Abstützbasis eine Anzahl entgegen einer Öffnungsrichtung der Aufschiebenut weisender Aufdrückflächen, mit welchen sich das Anputzprofil in einer der Öffnungsrichtung entgegengesetzte Aufdrückrichtung auf die Oberfläche der Laibung aufdrücken lässt.
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Weiterhin erfindungsgemäß wird eine Führungsschiene mit einem zur Befestigung an einem Rahmen eines Fensters oder einer Türe ausgebildeten Führungsschienenprofil einer Verschattungsvorrichtung für eine Gebäudeöffnung vorgeschlagen, wobei ein erfindungsgemäßes Anputzprofil mit seiner Aufschiebenut auf einen Steg des Führungsschienenprofils aufsteckbar ist.
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Das Führungsschienenprofil weist dazu auf seiner im am Rahmen befestigten Zustand dem Rahmen abgewandten Seite den Steg auf, auf den das Anputzprofil mit seiner Aufschiebenut aufgeschoben wird. Der Steg steht im befestigten Zustand mit seinem freien Ende zu einer Oberfläche einer Laibung der Gebäudeöffnung hin vor. Zum Befestigen an dem Rahmen kann das Führungsschienenprofil beispielsweise eine Clipsaufnahme aufweisen, mit der es auf eine am Rahmen vorgesehene Anzahl Clipsvorsprünge (vorteilhaft durch Aufschieben entlang des Rahmens zur Laibung hin aufclipsbar ist. Es wäre jedoch auch ein Anschrauben des Führungsschienenprofils am Rahmen oder die Befestigung mittels eines zwischengeordneten Trägerprofils denkbar. Die Aufschiebenut und der Steg sind dabei geeignet dimensioniert und ausgeformt, so dass sich das auf den Steg des Führungsschienenprofils aufgesteckte Anputzprofil in die Aufdrückrichtung vom Steg weg verschieben lässt. Vorteilhaft für die Positionierung in Höhenrichtung lässt sich das Anputzprofil auch längs des Stegs verschieben, wobei es zum besseren Handling weiterhin vorteilhaft ist, wenn das Anputzprofil mit einer gewissen Klemmkraft auf dem Steg aufgenommen ist.
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Erfindungsgemäß montiert wird eine das Führungsschienenprofil und das Anputzprofil umfassende Führungsschiene einer Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung in einer Laibung einer mit einem Fenster oder einer Tür verschlossenen Gebäudeöffnung mit den folgenden Schritten:
- Aufstecken des Anputzprofils auf das Führungsschienenprofil oder Bereitstellen des Führungsschienenprofils mit dem bereits aufgestecktem Anputzprofil;
- Aufbringen von Fassadenkleber, vorzugsweise in Form einer Kleberaupe auf eine im eingebauten Zustand der Laibung zugewandte Seite des Anputzprofils;
- Befestigen des Führungsschienenprofils samt aufgestecktem Anputzprofil an dem Rahmen des Fensters oder der Türe;
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Aufdrücken des Anputzprofils mit seiner Anzahl Aufdrückflächen auf die Laibung, welche bereits mit Grundputz versehen sein kann, gegebenenfalls unter Verschiebung des Anputzprofils gegenüber dem Führungsschienenprofil in die zur Laibung hin weisende Aufdrückrichtung;
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Aufbringen zumindest einer Putzschicht, insbesondere Fertigputz auf die Laibung unter Anputzen an das Anputzprofil;
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Vorteilhaft für das Aufbringen des Fassadenklebers bzw. der Kleberaupe ist es dabei, wenn auf der im eingebauten Zustand der Laibung zugewandte Seite des Anputzprofils zwischen zwei bündigen Aufdrückflächen eine Aufnahme für den Fassadenkleber bzw. die Kleberaupe ausgenommen ist.
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Die Abstützbasis kann zumindest einen auf einer Seite der Aufschiebenut überkragenden Stützfuß aufweisen, an dem auf seiner entgegen der Öffnungsrichtung der Aufschiebenut weisende Seite zumindest eine der Anzahl Aufdrückflächen vorgesehen ist. Vorteilhaft kann die Abstützbasis zwei zu beiden Seiten der Aufschiebenut auskragende Stützfüße aufweisen, die jeweils eine der Anzahl Aufdrückflächen haben, wobei die Aufdrückflächen bündig sind.
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Weiterhin vorteilhaft wird die Abstützbasis des Anputzprofils an beiden Seiten durch eine zumindest mit Richtungskomponente seitlich zur Aufschiebenut nach außen weisende Seitenflanke begrenzt, wobei zumindest eine der Seitenflanken an dem dortigen Stützfuß als eine mit Rillen oder Nasen versehene Putzaufnahmefläche ausgeformt ist. Beim Auftragen der Fertigputzschicht auf die Laibung kann dann an die Putzaufnahmefläche des Anputzprofils angeputzt werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist an der auf Seiten der Putzaufnahmefläche gelegenen Seitenwand der Aufschiebenut des Anputzprofils an dem in der Öffnungsrichtung gelegenen Ende eine als Sollbruchstelle dienende Wandverjüngung vorgesehen, über die eine abbrechbare Abdeckflanke an die Seitenwand anschließt. In einem letzten Schritt des Montageverfahrens lässt sich dann nach dem Auftragen des Fertigputzes die Abdeckflanke des Anputzprofils abziehen bzw. abbrechen.
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Zum Befestigen des Führungsschienenprofils samt aufgestecktem Anputzprofil an dem Rahmen des Fensters oder der Türe weist das Führungsschienenprofil vorteilhaft eine Clipsaufnahme auf, mit der es auf eine Anzahl am Rahmen vorgesehener Clipsvorsprünge aufgeclipst werden kann, vorzugsweise durch ein Aufschieben entlang des Rahmens zur Laibung hin.
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Zum Einklemmen des Stegs des Führungsschienenprofils in der Aufnahmenut des Anputzprofils mit einer auch noch zum nachträglichen Verschieben des Anputzprofils geeigneten Klemmkraft kann innwandig an zumindest einer, bevorzugt an beiden Seitenwänden der Aufschiebenut insbesondere unter Gehrungswinkel in die Aufschiebenut hinein Klemmnasen vorspringen.
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Aufgrund der toleranzbehafteten Lage des Fensterrahmens in der Laibung ist die Lage der am Rahmen an einer fest vorgegebenen Position montierten Führungsschiene zur Laibungsoberfläche zwar ebenfalls toleranzbehaftet. Diese Toleranz wird jedoch aufgrund der in der Tiefe variablen Position des Anputzprofils ausgeglichen. Damit kann die Führungsschiene exakt zum Fensterrahmen ausgerichtet montiert werden und hierfür geeignete Maßnahmen, wie z.B. entsprechende Clipsbefestigungen am Rahmen und/oder an der Führungsschiene bereits ab Werk vorgesehen werden, so dass die Motnage auf der Baustelle schnell von statten geht. Trotzdem können die Führungsschienen insgesamt bzw. ihre jeweiligen Anputzprofile exakt Ausrichtung an der Fassadenlaibung ausgerichtet werden.
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Die unvermeidbaren Toleranzen zwischen Fenster- bzw. Führungsschienenposition einerseits und lichter Öffnung der Fassadenlaibung andererseits sind am Ende nicht mehr erkennbar. Die Laibungsdämmung vor Montage der Führungschienen mit Grundputz überputzt werden, so dass sich durch den vorhandenen Grundputz und der davor mit Abstand positionierten Führungsschiene ein guter Schutz der Laibungsdämmung ergibt. Durch den Abstand zwischen Laibung und Führungsschiene muss am unteren Abschluss weder die Führungsschiene noch das Fensterbank-Bordstück ausgeklinkt werden.
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Zudem kann man die Führungsschiene jederzeit wieder demontieren (z.B. bei Beschädigung, ohne dabei den Laibungsputz zu zerstören. Es reicht dann, das Führungsschienenprofil am Fensterrahmen abzumontieren, also beispielsweise auszuclipsen, wobei das angeputzte Anputzprofil dann an der Laibung verbleibt. Dies ist mit bisher bekannten Führungsschienen nicht möglich.
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Insgesamt ergeben sich nicht nur zeitliche Vorteile für die Montage der Führungsschienen durch die Clips-Vormontage, sondern auch eine exakte Positionierung der Führungsschienen am Fensterrahmen. Zeitliche Vorteile ergeben sich auch für den Arbeitsschritt des Putzauftrags, da der Grundputz ohne Ansetzen an die Führungsschienen durchgehend aufgebracht werden kann und das Aufbringen des Fertigputzes durch die vorhandene Anputzleiste erleichtert wird.
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Man erhält damit ein optisch sehr ansprechendes Ergebnis, da keinerlei Toleranzen sichtbar sind und die Verbindung der Fassadenlaibung zu den Führungsschienen unterbrechungsfrei ist.
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Nachfolgend werden anhand der anliegenden Darstellungen vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht eines Anputzprofils gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
- 2-4 Montageschritte beim Aufstecken des in 1 gezeigten Anputzprofils auf ein Führungsschienenprofil einer Führungsschiene gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung;
- 5-11 die Montage der in den 2-4 gezeigten Führungsschiene in einer Laibung einer mit einem Fenster verschlossenen Gebäudeöffnung;
- 12 die in den vorherigen Figuren gezeigte, montierte Führungsschiene im Bereich einer Fensterbank;
- 13 eine Ansicht einer montierten Führungsschiene, bei der ein Anputzprofil einer alternativen Ausführungsform verwendet wurde; und
- 14 eine Detaildarstellung aus 13.
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Zunächst wird Bezug genommen auf die 1, welche ein Anputzprofil 1 zum Aufstecken auf einen Steg einer Führungsschiene einer Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung zeigt. Das Anputzprofil 1 weist eine Aufschiebenut 4 auf, mit der es auf den Steg der Führungsschiene in Öffnungsrichtung A der Aufschiebenut 4 aufgeschoben werden kann. Die Aufschiebenut 4 ist dabei zu ihren beiden Seiten von Seitenwänden 11 begrenzt, die inwandig unter Gehrungswinkel in die Nut hinein vorspringende Nasen aufweisen, so dass das Anputzprofil 1 auf den entsprechenden Steg zwar mit guter Klemmkraft aufgeklemmt, aber eben doch verschiebbar in eine der Öffnungsrichtung A entgegengesetzte Aufdrückrichtung B bleibt.
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Zu beiden Seiten der Aufschiebenut 4 kragen dabei Stützfüße 6, 7 aus, die an ihren in Aufdrückrichtung B weisenden Enden jeweils eine Stützfläche 6, 7 aufweisen. Zwischen den beiden bündigen Aufdrückflächen 8, 9 ist dabei eine Aufnahme 10 ausgenommen, so dass dort Platz bleibt für eine Kleberaupe, zu deren besseren Haftung die Aufnahme 10 mit Rillen versehen ist. Der Stützfuß 6 weist dabei an seiner nach seitlich außen weisenden Seitenflanke 15 eine in etwa unter 45° zur Öffnungsrichtung A beziehungsweise Aufdrückrichtung B verlaufende Putzaufnahmefläche 15 auf, die wiederum mit Rillen versehen ist, so dass eine daran angeputzte Putzschicht gut haften bleibt. Weiterhin weist der auf Seiten der Putzaufnahmefläche 15 gelegene Nutschenkel 11 beziehungsweise die dortige Seitenwand 11 eine in Öffnungsrichtung A anschließende Abdeckflanke 14 auf, wobei die Abdeckflanke 14 über eine als Sollbruchstelle dienende Wandverjüngung 13 mit der Seitenwand 11 verbunden ist. Nach dem Anputzen des Anputzprofils kann die Abdeckflanke entsprechend abgezogen oder abgebrochen werden.
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2 zeigt, wie das Anputzprofil 1 mit seiner Aufschiebenut 4 in Ansatz an einen Steg 5 eines Führungsschienenprofils 2 gebracht wird, und, wie 3 zeigt, darauf aufgesteckt wird. Der Steg 5 befindet sich dabei auf einer Seite des Führungsschienenprofils 2 nahe einer Führungsnut 15, in der ein Behang der Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung geführt wird, und damit in an einem Fensterrahmen oder dergleichen befestigten Zustand des Führungsschienenprofils 2 auf einer dem Rahmen abgewandten Seite des Führungsschienenprofils 2. Im nächsten Schritt wird dann, wie 4 zeigt, ein Fassadenkleber in Form einer Kleberaupe 16 auf die Aufnahme 10 des Anputzprofils 1 aufgetragen. Es wäre auch denkbar, die Kleberaupe 16 bereits ab Werk auf die Aufnahme aufzutragen und beispielsweise mit einer Abziehfolie abzudecken, die dann an der Baustelle lediglich abgezogen werden muss.
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Im Weiteren wird die Montage der durch das Führungsschienenprofil 2 mit aufgesetztem Anputzprofil 1 gebildeten Führungsschiene in einer Laibung L einer mit einem Fenster oder einer Tür verschlossenen Gebäudeöffnung näher erläutert.
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5 zeigt die Führungsschiene vor einem Fensterrahmen 3 in dem in 3 gezeigten Zustand mit auf das Führungsschienenprofil 2 aufgesetztem Anputzprofil 1. An dem Fensterrahmen 3 ist dabei eine Klipsleiste 18 angebracht, der eine in den 2-4 nicht gezeigte Klipsaufnahme 17 am rahmenseitigen Ende des Führungsschienenprofils 2 zugeordnet ist. Man erkennt dort ferner die beiden Stützfüße 8 und 9, sowie die demgegenüber rückgenommene Aufnahme 10 für die Kleberaupe 16, welche der Laibung L zugewandt sind und an einer Abstützbasis 8, 9 des Anputzprofils 1 ausgebildet sind.
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Nach dem Auftragen der Kleberaupe 16 auf die Aufnahme 10 (6) wird nun, wie 7 zeigt, die Führungsschiene an den Rahmen 3 angesetzt und in Aufdrückrichtung B mit ihrer Klipsaufnahme 17 auf die Klipsleiste 18 am Rahmen 3 aufgeschoben. Dadurch gelangt die Anputzleiste 1 mit ihrer Kleberaupe 16 mehr oder weniger stark in Kontakt mit einer Grundputzschicht 19 der Laibung L, je nachdem, wie gut der Fensterrahmen zur Laibung und damit auch die Führungsschiene mit dem Führungsschienenprofil 2 und der Abdeckleiste 1 zur Laibung positioniert sind. Sollte sich ein Spalt zwischen den Abstützflächen 8, 9 der Anputzleiste 1 und der Grundputzschicht 19 ergeben, so wird das Anputzprofil 1 in Aufdrückrichtung B auf die Oberfläche der Laibung L aufgedrückt, siehe 8, so dass es dann mit seinen beiden Aufdrückflächen 8, 9 auf der Oberfläche der Laibung L aufsteht und mittels der Kleberaupe 16 dort anklebt. Diese Situation ist in der 9 gezeigt.
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Im nächsten Schritt kann dann eine Fertigputzschicht 20 bis zur Putzaufnahmefläche 15 auf den Grundputz 19 der Laibung L aufgezogen werden - 10. Die Abdeckflanke 15 verhindert dabei ein Verschmutzen des Führungsschienenprofils 2 und kann nach Fertigstellung des Fertigputzes abgezogen werden - 11.
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Wie 12 zeigt kann das Führungsschienenprofil 2 auf einer Fensterbank 21 aufstehen, wobei hier keine Schlagregendichtung nötig ist, weil die Laibung hinter der Führungschiene durch Putz gegen Feuchtigkeit geschützt ist. Das Anputzprofil 1 überbrückt dabei einen Spalt zur Laibung, so dass keine Ausklinkung des Führungsschienenprofils 2 oder einer Seitenaufkantung 22 der Fensterbank 21 nötig sind. Das Anputzprofil 1 kann auf der Seitenaufkantung 22 aufsitzen.
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Abwandlungen und Modifikationen der gezeigten Ausführungsform der Erfindung sind möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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So zeigen die 13 und 14 eine alternative Ausführungsform eines Anputzprofils 101 für die Verwendung bei nicht vorgeputzter Laibung L, welches sich im wesentlichen dadurch von dem in den vorherigen Figuren gezeigten Anputzprofil 1 unterscheidet, dass eine hier zum Anputzen von Grund- und Fertigputz vorgesehene Putzaufnahmefläche 115 langgezogener ist.