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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 und ein Verfahren zur Herstellung mehrerer Fahrzeugsitze nach Anspruch 16.
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Bei Fahrzeugsitzen ist der im Fahrzeug zur Verfügung stehende Bauraum regelmäßig begrenzt, sodass die Ergänzung einer zusätzlichen Funktion des Fahrzeugsitzes oftmals, wenn überhaupt, nur mit einer aufwändigen Änderung eines bestehenden Designs des Fahrzeugsitzes möglich ist.
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Ferner ist es in vielen Fällen wünschenswert, dasselbe Design eines Fahrzeugsitzes in möglichst einfacher Weise an verschiedene Fahrzeuge anzupassen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen möglichst flexibel einsetzbaren Fahrzeugsitz anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Danach umfasst ein Fahrzeugsitz ein Gestell, eine schwenkbar am Gestell gelagerte Rückenlehne, einen Signalgeber, der dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit von einer Schwenklage der Rückenlehne relativ zum Gestell ein Signal bereitzustellen, und eine mittels eines Verstellmechanismus (insbesondere mechanisch unabhängig von der Rückenlehne) verstellbare weitere Sitzkomponente, wobei der Verstellmechanismus mit dem Signalgeber wirkverbunden und dazu eingerichtet ist, das Signal des Signalgebers zu empfangen und in Abhängigkeit des empfangenen Signals die weitere Sitzkomponente zu verstellen, insbesondere infolge des Empfangs des Signals die weitere Sitzkomponente (in vorbestimmter Weise) zu verstellen.
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Auf eine mechanische Kopplung der Rückenlehne und der weiteren Sitzkomponente, z.B. über entsprechende Verbindungshebel oder dergleichen, kann somit verzichtet werden. Stattdessen erfasst der Signalgeber die Schwenklage der Rückenlehne und gibt (bei zumindest einer vorgegebenen Schwenklage relativ zum Gestell) das Signal aus. Das Signal kann über ein Kabel oder drahtlos an den Verstellmechanismus bereitgestellt werden. Auf diese Weise ist kein Bauraum für entsprechende Verbindungshebel oder dergleichen notwendig, wodurch der Fahrzeugsitz besonders leicht an verschiedene Fahrzeuge anpassbar und auch bei begrenztem Bauraum einsetzbar ist. Somit ist der Fahrzeugsitz besonders flexibel einsetzbar.
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Die weitere Sitzkomponente ist (unabhängig von einer Bewegung der Rückenlehne) am Gestell verstellbar, insbesondere schwenkbar, gelagert. Zum Beispiel ist die weitere Sitzkomponente eine Sitzwanne. Die Sitzwanne ist ein Bauteil oder eine Baugruppe, die dazu eingerichtet ist, eine Sitzoberfläche auszubilden oder zu tragen, um einen Sitzplatz bereitzustellen. Beispielsweise ist die Sitzwanne dazu eingerichtet, ein Sitzpolster und/oder einen Sitzbezug zu tragen. Die Sitzwanne kann wannenförmig ausgebildet sein, allerdings ist es auch möglich, die Sitzwanne z.B. als ebene Platte auszuführen.
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In einer Weiterbildung ist der Verstellmechanismus dazu ausgebildet, bei Empfang des Signals vom Signalgeber die Sitzwanne von einer durch einen Sitzbenutzer einsitzbaren Komfortstellung in eine relativ zum Gestell gegenüber der Komfortstellung abgesenkte Stellung zu verstellen. So ist es in besonders einfacher Weise möglich, eine Easy-Entry- und/oder Fold-Flat-Funktion bereitzustellen, bei der die Rückenlehne vorgeklappt bzw. tief heruntergeklappt ist. Die Sitzwanne ist dabei abgesenkt, um eine Kollision mit der Rückenlehne und/oder einem anderen Teil des Fahrzeugs zu vermeiden.
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Optional ist die Sitzwanne an einer zur Rückenlehne benachbarten Seite über einen Drehpunkt (insbesondere über mehrere solcher Drehpunkte) schwenkbar am Gestell gelagert und/oder an einer von der Rückenlehne abgewandten Seite über einen Schwenkhebel am Gestell gelagert. So wird eine einfache und robuste Wannenabsenkung ermöglicht.
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In einer Ausgestaltung umfasst der Signalgeber einen Schalter, insbesondere einen Mikroschalter. Der Schalter kann durch Schwenken der Rückenlehne relativ zum Gestell betätigbar sein, um ein Signal an den Verstellmechanismus bereitzustellen. Ein mögliches Signal ist das Öffnen oder das Schließen eines Stromkreises durch Betätigen des Schalters.
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Optional ist der Schalter derart angeordnet, dass er durch die Rückenlehne betätigt wird, wenn die Rückenlehne aus einer einsitzbaren Komfortstellung um 20 Grad nach vorn (hin zur Sitzwanne) in eine vorgeklappte Stellung geschwenkt wird. So kann z.B. ein (insbesondere vollständiges) Absenken der Sitzwanne bei einem nur teilweisen Vorklappen der Rückenlehne (z.B. um 20 Grad, alternativ eine andere teilweise vorgeklappte Neigungsstellung) bewirkt werden. Die Sitzwanne kann somit zum Bereitstellen einer Easy-Entry-Funktion z.B. einer Mittelkonsole oder dergleichen ausweichen.
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Optional umfasst der Verstellmechanismus ein Ritzelgetriebe. Das Ritzelgetriebe ist z.B. durch einen Antriebsmotor antreibbar. Dies ermöglicht eine einfache und belastbare Verstellung der weiteren Sitzkomponente, insbesondere in Form der Sitzwanne.
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Der Verstellmechanismus kann zusätzlich zur Verstellung infolge eines Signals vom Signalgeber betätigbar sein (insbesondere durch den Sitzbenutzer), um eine Einstellung der weiteren Sitzkomponente innerhalb eines Komfortbereichs zu verändern. Beispielsweise kann der Verstellmechanismus ausgebildet sein, eine Neigung der als Sitzwanne ausgebildeten weiteren Sitzkomponente relativ zum Gestell innerhalb eines Komfortbereichs einzustellen. So kann der Verstellmechanismus sowohl ein automatisches Absenken der Sitzwanne als auch eine Komforteinstellung der Sitzwanne ermöglichen.
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Der Fahrzeugsitz kann ferner eine Längsverstelleinrichtung aufweisen. Die Längsverstelleinrichtung umfasst z.B. eine Verriegelung und einem Griff, durch dessen Betätigung die Verriegelung zur Verstellung einer Längseinstellung des Fahrzeugsitzes lösbar ist. Optional ist die Verriegelung auch infolge eines Vorklappens der Rückenlehne entriegelbar.
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In einer Weiterbildung ist der Griff über einen Hebel mit der Verriegelung wirkverbunden, wobei der Griff schwenkbar (insbesondere bei im Fahrzeug eingebautem Fahrzeugsitz nach unten schwenkbar) am Hebel angelenkt ist. Hierdurch kann die Sitzwanne den Griff nach unten klappen, wenn sie in die abgesenkte Stellung geneigt wird. Die abgesenkte Stellung kann dadurch besonders tief geneigt sein.
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Optional umfasst der Fahrzeugsitz mehrere, z.B. zwei, mittels des Verstellmechanismus verstellbar am Gestell gelagerte Sitzwannen zum Bereitstellen von jeweils einem Sitzplatz. Die Sitzwannen können mittels des Verstellmechanismus gemeinsam verstellbar sein. Bei dem Fahrzeugsitz kann es sich z.B. um eine Rücksitzbank handeln.
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In einer Ausgestaltung umfasst das Gestell zwei durch einen Querträger (insbesondere in Form eines Querrohrs) verbundene Seitenteile. Der Verstellmechanismus kann ein Halteteil aufweisen, das die als Sitzwanne ausgebildete weitere Sitzkomponente (insbesondere schwenkbar) mit dem Querträger verbindet, wobei das Halteteil über den Querträger mit den Seitenteilen verbunden ist, insbesondere mittels des Querträgers an den Seitenteilen befestigt ist. Hierdurch ist Lage der Anbindung der Sitzwanne an das Gestell von der genauen Lage des Querträgers in gewissem Maß unabhängig. Je nachdem, wie der Fahrzeugsitz an ein bestimmtes Fahrzeug mit vorgegebener Innenraumgeometrie anzupassen ist, kann es nötig sein, eine Schwenkachse der Sitzwanne gegenüber einem Ausgangsdesign des Fahrzeugsitzes zu variieren. Durch die Anbindung der Sitzwanne über Halteteile direkt an den Querträger kann es ausreichen, die Geometrie der Halteteile in entsprechender Weise anzupassen, ohne dass tiefergehende Eingriffe in das Design nötig sind, oder die Halteteile anders am Querträger zu befestigen.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Fahrzeugsitz bereitgestellt, der insbesondere nach einer beliebigen vorstehenden Ausgestaltung ausgebildet sein kann, umfassend ein Gestell mit zwei durch einen Querträger verbundenen Seitenteilen, eine schwenkbar am Gestell gelagerte Rückenlehne und eine mittels eines Verstellmechanismus (insbesondere unabhängig von der Rückenlehne) verstellbar am Gestell gelagerte Sitzwanne, wobei der Verstellmechanismus ein Halteteil umfasst, das die Sitzwanne mit dem Querträger verbindet, wobei das Halteteil über den Querträger mit den Seitenteilen verbunden ist.
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So kann ein besonders flexibel einsetzbarer Fahrzeugsitz bereitgestellt werden.
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Optional ist die Sitzwanne um eine Schwenkachse schwenkbar am Halteteil gelagert. Die Schwenkachse kann exzentrisch zum Querträger sein, insbesondere außerhalb und beabstandet vom Querträger anordnet sein. Die Schwenkachse verläuft z.B. parallel zum Querträger.
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In einer Ausgestaltung ist das Halteteil am Querträger angeschweißt, was einen besonders einfachen Aufbau ermöglicht. Optional ist der Querträger als Querrohr ausgebildet, was eine besonders leichte und stabile Konfiguration ermöglicht.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Verfahren zur Herstellung mehrerer Fahrzeugsitze bereitgestellt. Jeder der Fahrzeugsitze wird gemäß einer beliebigen hierin beschriebenen Ausgestaltung ausgebildet, wobei die weitere Sitzkomponente eine Sitzwanne ist. Dabei wird ein Querträger des Gestells insbesondere als Querrohr ausgebildet. Das Halteteil (oder die Halteteile) eines ersten Fahrzeugsitzes wird (werden) insbesondere mit Bezug auf mit dem Querträger fest verbundene Seitenteile an einer ersten Stelle (an ersten Stellen) des Querträgers befestigt. Das entsprechende Halteteil (oder die entsprechenden Halteteile) eines zweiten Fahrzeugsitzes wird (werden) an einer zweiten Stelle (an zweiten Stellen) des Querträger befestigt, die sich von der ersten Stelle unterscheidet (von den ersten Stellen unterscheiden). Beispielsweise sind die die erste(n) und zweite(n) Stelle(n) in Umfangsrichtung des Querträgers zueinander versetzt angeordnet. So können in besonders einfacher Weise mehrere Varianten des Fahrzeugsitzes mit unterschiedlicher Kinematik der Sitzwanne hergestellt werden. Dabei ist es möglich, die verschiedenen Varianten aus gleichen Teilen herzustellen.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugsitzes mit einem Gestell, mehreren Sitzwannen und einer Rückenlehne;
- 2 eine vergrößerte Darstellung eines Teils des Fahrzeugsitzes gemäß 1;
- 3 eine Detailansicht des Fahrzeugsitzes gemäß 1;
- 4 eine Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes, wobei verschiedene Stellungen einer Sitzwanne dargestellt sind;
- 5 eine perspektivische Explosionsansicht eines Signalgebers des Fahrzeugsitzes gemäß 1;
- 6 eine Seitenansicht auf eine Neigungsverstelleinrichtung und den Signalgeber des Fahrzeugsitzes gemäß 1;
- 7 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Fahrzeugsitzes gemäß 1;
- 8A-8C einen vorderen Bereich des samt eines Sitzpolsters dargestellten Fahrzeugsitzes gemäß 1 in verschiedenen Zuständen; und
- 9 eine Ansicht von unten auf den vorderen Bereich des samt Sitzpolster dargestellten Fahrzeugsitzes gemäß 1.
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1 zeigt einen Fahrzeugsitz F mit einem Gestell 1, einer Rückenlehne 3 und weiteren Sitzkomponenten in Form von zwei Sitzwannen 2. Jeweils eine Sitzwanne 2 und ein Teil der Rückenlehne 3 stellen einen Sitzplatz für einen Sitzbenutzer bereit. Der beispielhaft gezeigte Fahrzeugsitz F stellt somit zwei Sitzplätze bereit, wobei selbstverständlich auch denkbar wäre, den Fahrzeugsitz F mit nur einem Sitzplatz und damit nur einer Sitzwanne 2 auszubilden.
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Der Fahrzeugsitz F umfasst ferner einen nachfolgend noch im Detail erläuterten Verstellmechanismus 4 zum Verstellen der Sitzwannen 2, vorliegend zum Verstellen einer relativen Schwenklage der Sitzwannen 2 zum Gestell 1.
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Der Fahrzeugsitz F umfasst des Weiteren eine Längsverstelleinrichtung 5 mit einer Führungsschienenanordnung, über die der Fahrzeugsitz F in einem in einem Fahrzeug eingebauten Zustand in einer Längsrichtung relativ zu einem Fahrzeugboden B verstellbar ist. Alternativ ist allerdings auch denkbar, dass das Gestell 1 direkt am Fahrzeugboden B befestigt ist.
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Die Rückenlehne 3 ist mittels einer Neigungsverstelleinrichtung 6 am Gestell 1 gelagert. Vorliegend umfasst die Neigungsverstelleinrichtung 6 mehrere, hier zwei Rastbeschläge, welche die Rückenlehne 3 mit dem Gestell 1 verbinden. Die Rastbeschläge (alternativ Drehbeschläge) erlauben eine Einstellung der Neigung der Rückenlehne 3 relativ zum Gestell 1. Die Neigungsverstelleinrichtung 6 umfasst einen manuell betätigbaren Hebel, dessen Betätigung die Rastbeschläge entriegelt (siehe insbesondere 2) und eine manuelle Verstellung der Neigung der Rückenlehne 3 erlaubt. Alternativ ist es auch möglich, die Neigungsverstelleinrichtung 6 motorisch verstellbar auszubilden, z.B. mittels Drehbeschlägen und einem oder mehreren damit gekoppelten Antriebsmotoren.
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Der Verstellmechanismus 4 und die Neigungsverstelleinrichtung 6 sind mechanisch nicht miteinander gekoppelt. Somit wird kein Bauraum für entsprechende Verbindungshebel benötigt.
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2 zeigt den unteren Teil des Fahrzeugsitzes F in einer vergrößerten Ansicht. Insbesondere anhand 2 ist zu erkennen, dass die Sitzwannen 2 an einer zur Rückenlehne 3 benachbarten Seite an einem Querträger in Form eines Querrohrs 11 des Gestells 1 um eine Schwenkachse S schwenkbar angelenkt sind. Das Querrohr 11 verbindet zwei Seitenteile 10 des Gestells 1 fest miteinander. Jede der Sitzwannen 2 ist dabei an zwei Drehpunkten D schwenkbar gelagert. Die Drehpunkte D definieren die Schwenkachse S.
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An ihren der Rückenlehne 3 abgewandten Seite weisen die Sitzwannen 2 Kulissen 21 auf. In den Kulissen 21 ist eine Querstrebe 46 des Verstellmechanismus 4 aufgenommen. Die Querstrebe 46 erstreckt sich von einem Schwenkhebel 40 (benachbart zu einem der Seitenteile 10) bis zu einem anderen Schwenkhebel 40 (benachbart zum anderen Seitenteil 10). Die Querstrebe 46 weist im Wesentlichen dieselbe Länge auf wie das Querrohr 11. Querstrebe 46 und Querrohr 11 verlaufen parallel zueinander.
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Die Querstrebe 46 ist beiderseits mit jeweils einem Kinematik- oder Schwenkhebel 40 des Verstellmechanismus 4 fest verbunden. Die Schwenkhebel 40 sind an jeweils einem der beiden Seitenteile 10 des Gestells 1 schwenkbar gelagert. Der Verstellmechanismus 4 umfasst ferner einen Antriebsmotor 42, der im gezeigten Beispiel an einem der Seitenteile 10 befestigt ist. Der Antriebsmotor 42 ist dazu eingerichtet, den benachbart dazu angeordneten Schwenkhebel 40 relativ zum Gestell 1 zu verschwenken. Infolge einer Schwenkbewegung des Schwenkhebels 40 wird die Querstrebe 46 in den Kulissen 21 der Sitzwannen 2 geführt und hebt die vordere, der Rückenlehne 3 abgewandte Seite jeder der Sitzwannen 2 an oder senkt sie ab, je nach Schwenkrichtung. Dabei werden die Sitzwannen 2 um die Schwenkachse S verschwenkt.
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3 zeigt die Aufhängung einer der Sitzwannen 2 am Querrohr 11 in einer vergrößerten Darstellung, wobei die Komponenten einer der beiden Verbindungen mit dem Querrohr 11 in einer Explosionsdarstellung gezeigt sind. Am Querrohr 11 sind mehrere Halteteile 43 angebracht, vorliegend jeweils zwei Halteteile 43 pro Sitzwanne 2. Die Halteteile 43 sind z.B. an das Querrohr 11 angeschweißt. Die Halteteile 43 sind z.B. als Haltewinkel ausgebildet.
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Insbesondere anhand von 3 ist zu erkennen, dass die Sitzwanne 2 zwei Verbindungsstücke 20 aufweist. Die Verbindungsstücke 20 sind in Form jeweils eines Winkels gezeigt, die an der übrigen Sitzwanne 2 befestigt sind, wobei alternativ auch denkbar ist, die Verbindungsstücke 20 mit der übrigen Sitzwanne 2 oder zumindest einem Teil der übrigen Sitzwanne 2 einstückig auszubilden.
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Jedes Verbindungsstück 20 umfasst eine Lageröffnung, an der es mittels einer Lagerbuchse 45 und eines Stufenbolzens 44 an einem zugeordneten Halteteil 43 unter Ausbildung eines Drehpunktes D schwenkbar gelagert ist. Falls es notwendig ist, die Lage der Schwenkachse S gegenüber der in 2 gezeigten Anordnung zu verändern, ist es möglich, die Halteteile 43 in entsprechender Weise so anzupassen, dass die Lage der Schwenkachse S der Sitzwannen 2 verändert wird, ohne dass die Anordnung des Querrohrs 11 verändert werden muss. Beispielsweise ist eine Änderung in einfacher Weise dadurch möglich, dass die Halteteile 43 mit Bezug auf eine Ausgangskonfiguration in Umfangsrichtung und/oder in Längsrichtung des Querrohrs 11 versetzt angeschweißt werden, wobei nicht einmal andere Bauteile notwendig sind (siehe 3 das in Umfangsrichtung an einer beispielhaften anderen Stelle angeordnete Halteteil 43').
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Werden mehrere Fahrzeugsitze F hergestellt, kann dabei die Lage der Halteteile 43 unterschiedlich sein, z.B. an den jeweiligen Fahrzeuginnenraum angepasst.
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Alternativ oder zusätzlich dann die Gestaltung der Halteteile 43 variiert werden, z.B. durch Verändern der Länge oder dergleichen.
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Für die Lagerbuchse 45 und den Stufenbolzen 45 ist es möglich, stets dieselben Teile einzusetzen. Hierdurch kann eine besonders große Flexibilität in der Gestaltung des Fahrzeugsitzes F erzielt werden.
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4 zeigt einen Fahrzeugsitz, der ähnlich dem Fahrzeugsitz F gemäß 1-3 aufgebaut ist, wobei die Sitzwanne 2 in mehreren mittels des Verstellmechanismus 4 einstellbaren Stellungen überlagert dargestellt ist. Der Fahrzeugsitz F gemäß 1-3 ist in entsprechender Weise einstellbar.
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Ausgehend von einer Designstellung DS ist die Sitzwanne 2 mittels des Verstellmechanismus 4 bis zu einer oberen Komfortstellung K1 anhebbar und bis zu einer unteren Komfortstellung K2 absenkbar. Die obere und untere Komfortstellung K1, K2 definieren einen Komfortbereich, in welchem ein Sitzbenutzer die Neigung der Sitzwanne 2 relativ zum Gestell 1 ergonomisch einstellen kann. Der Fahrzeugsitz kann hierzu entsprechende Wähltasten oder andere Eingabemittel umfassen, mittels denen der Antriebsmotor 42 ansteuerbar ist.
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Ferner ist die Sitzwanne 2 mittels des Verstellmechanismus 4 in eine relativ zum Gestell 1 abgesenkte Stellung AS absenkbar. Die abgesenkte Stellung AS ist tiefer als die untere Komfortstellung K2. Befindet sich die Sitzwanne 2 (bzw. befinden sich die Sitzwannen 2) in der abgesenkten Stellung AS, dann kann die Rückenlehne 3 besonders tief nach vorn geklappt werden, z.B. so, dass eine im Wesentlichen ebene Ladefläche durch die Rückseite der Rückenlehne 3 bereitgestellt wird (Fold-Flat). Ferner kann die Rückenlehne 3 ausgehend von einer einsitzbaren Komfortstellung (z.B. entsprechen der in 1 gezeigten Stellung) teilweise nach vorn geklappt werden, z.B. um etwa 20 Grad, um einen erleichterten Einstieg in eine hinter dem Fahrzeugsitz gelegene Sitzreihe des Fahrzeugs zu ermöglichen (Easy-Entry). Hierbei ist optional vorgesehen, dass infolge des Vorklappens der Rückenlehne 3 eine Verriegelung der Längsverstelleinrichtung 5 gelöst wird, sodass sowohl die Rückenlehne 3 nach vorn geklappt wird als auch der Fahrzeugsitz nach vorn verstellt wird. Da dabei auch die Sitzwanne 2 in die abgesenkte Stellung AS gebracht wird, kann eine Kollision z.B. mit einer Mittelkonsole vermieden werden, sodass der Fahrzeugsitz besonders weit nach vorn verschoben werden kann.
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Die 5 und 6 zeigen einen Signalgeber 7 des Fahrzeugsitzes F gemäß 1-3 und des Fahrzeugsitzes gemäß 4. Der Signalgeber 7 ist dazu ausgebildet, abhängig von einer Schwenklage der Rückenlehne 3 relativ zum Gestell 1 ein Signal bereitzustellen. Der Signalgeber 7 umfasst einen Schalter in Form eines Mikroschalters 70. Der Mikroschalter 70 ist an einem Seitenteil 10 des Gestells 1 befestigt. Benachbart zum Mikroschalter 70 ist ein Auslösestück 72 schwenkbar angeordnet. Das Auslösestück 72 weist eine Auslöseschräge auf, welche den Mikroschalter 70 betätigt, wenn das Auslösestück 72 am Seitenteil 10 aus einer Ausgangslage heraus geschwenkt wird. Zum Verschwenken des Auslösestücks 72 umfasst das Auslösestück 72 einen Stift, der durch eine Kulisse 73 im Seitenteil 10 hindurch erstreckt angeordnet ist. Der Stift des Auslösestücks 72 wird infolge eines Vorklappens der Rückenlehne 3 in der Kulisse 73 nach hinten verlagert, sodass die Auslöseschräge den Mikroschalter 70 betätigt und dieser das Signal bereitstellt. Das Signal besteht z.B. aus einem Öffnen oder einem Schließen eines Schaltkreises.
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Zum Verlagern des Stifts des Auslösestücks 72 in der Kulisse 73 weist die Rückenlehne 3 oder ein daran befestigtes Teil z.B. einen Nocken oder dergleichen auf (z.B. entsprechend der gegenüberliegenden Seite der Rückenlehne 3, siehe insbesondere 2). Der Nocken oder ein anderes Betätigungsglied ist so angeordnet, dass der Mikroschalter 70 bei einer vorgegebenen Winkellage der Rückenlehne 3 relativ zum Gestell 1 betätigt wird, z.B. bei einer Stellung 20 Grad vorgeklappt gegenüber der vordersten Komfortstellung. Der Nocken bzw. das Betätigungsglied kann dabei frei angeordnet werden und es ist, anders als bei einer mechanischen Kopplung zwischen einer Rückenlehne und einer Sitzwanne regelmäßig der Fall, nicht nötig, die Rückenlehne vollständig vorzuklappen, um die Sitzwanne vollständig abzusenken. Ferner ist unabhängig von der Stellung der Rückenlehne 3 die Stellung der Sitzwannen 2 in den jeweiligen Komfortbereichen einstellbar.
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Der Verstellmechanismus 4 ist mit dem Signalgeber 7 wirkverbunden, sodass er Signale des Signalgebers 7 erfassen kann. Ferner ist der Verstellmechanismus 4 dazu ausgebildet, bei Empfang eines Signals vom Signalgeber 7 die Sitzwanne 2 zu verstellen. Das Signal wird konkret an einem Steckverbinder 71 bereitgestellt, der z.B. an den Antriebsmotor 42 oder ein Steuergerät des Antriebsmotors 42 angeschlossen werden kann.
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Eine manuelle Verstellung der Rückenlehne 3 führt somit zu einer automatischen, motorischen Verstellung der Sitzwannen 2.
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Falls der Fahrzeugsitz F alternativ mit einer motorisch verstellbaren Neigungsverstelleinrichtung 6 ausgestattet ist (z.B. mit einem Hall-Motor), kann der Antriebsmotor oder ein Steuergerät des Antriebsmotors als Signalgeber für den Verstellmechanismus 4 eingesetzt werden.
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Wie insbesondere anhand 7 veranschaulicht, umfasst der Verstellmechanismus 4 des Fahrzeugsitzes F ein Ritzelgetriebe 41. Wird der Antriebsmotor 42 aktiviert, z.B. infolge eines Vorklappens der Rückenlehne 3, dann dreht dieser ein Ritzel. Das Ritzel kämmt mit einer am Schwenkhebel 40 fixierten oder ausgebildeten Verzahnung, sodass eine Drehung des Ritzels ein Verschwenken des Schwenkhebels 40 relativ zum Gestell 1 bewirkt.
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7 zeigt ferner eine Verriegelung 50 der Längsverstelleinrichtung 5. Die Verriegelung 50 umfasst einen an einer Schiene eines Schienenpaars der Längsverstelleinrichtung 5 angelenkten Kamm mit mehreren Zähnen, die zum Verriegeln in Öffnungen der anderen Scheine des Schienenpaars eingreifen können. Ein Hebel 52 ist mit dem Kamm gekoppelt. Wird der Hebel 52 angehoben, dann geraten die Zähne des Kamms außer Eingriff mit den Öffnungen und der Fahrzeugsitz F kann in Längsrichtung verstellt werden, wobei die Schienen aneinander entlang gleiten.
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Die 8A bis 8C zeigen verschiedene Einstellungen des Fahrzeugsitzes F.
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8A zeigt einen Zustand, in dem die Sitzwanne 2 (durch ein hier dargestelltes Sitzpolster P verdeckt) in der Designstellung DS angeordnet ist. Die Verriegelung 50 der Längsverstelleinrichtung 5 ist verriegelt.
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8B zeigt einen Zustand, in dem gegenüber 8A die Verriegelung 50 der Längsverstelleinrichtung 5 gelöst ist, z.B. infolge einer Betätigung des Hebels 52 (auch als Towelbar bezeichnet). Ein am Hebel 52 angeordneter Griff 51 erleichtert die (manuelle) Betätigung des Hebels 52.
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8C zeigt einen Zustand, in dem die Sitzwanne 2 in der abgesenkten Stellung AS angeordnet ist. Der Verstellmechanismus 4 ist dazu ausgebildet, bei Empfang des Signals vom Signalgeber 7 die Sitzwanne 2 von einer Komfortstellung, z.B. der Designstellung DS, in die in 8C gezeigte abgesenkte Stellung AS zu verstellen.
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Insbesondere anhand von 9 ist veranschaulicht, dass der Griff 51 mittels einer Schwenkverbindung 53 schwenkbar am Hebel 52 angelenkt ist. Mittels einer Feder ist der Griff 51 nach oben in eine Lage vorgespannt, in der ein Anschlag des Griffs 51 gegen den Hebel 52 anschlägt. Gegen die Kraft der Feder kann der Griff 51 nach unten gedrückt werden. Im Easy-Entry-Bereich wird die Towelbar (der Hebel 52) angehoben und gleichzeitig die Sitzwanne 2 abgesenkt. Dadurch könnte eine Kollision mit dem Towelbargriff (Griff 51) und der Sitzwanne 2 entstehen. Um eine solche Kollision zu vermeiden, ist der Griff 51 nach unten abklappbar ausgebildet. Der Griff 51 wird von der abgesenkten Sitzwanne 2 (oder optional einem fest damit verbundenen Teil) nach unten gedrückt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gestell
- 10
- Seitenteil
- 11
- Querträger (Querrohr)
- 2
- weitere Sitzkomponente (Sitzwanne)
- 20
- Verbindungsstück
- 21
- Kulisse
- 3
- Rückenlehne
- 4
- Verstellmechanismus
- 40
- Schwenkhebel
- 41
- Ritzelgetriebe
- 42
- Antriebsmotor
- 43, 43`
- Halteteil
- 44
- Stufenbolzen
- 45
- Lagerbuchse
- 46
- Querstrebe
- 5
- Längsverstelleinrichtung
- 50
- Verriegelung
- 51
- Griff
- 52
- Hebel
- 53
- Schwenkverbindung
- 6
- Neigungsverstelleinrichtung
- 7
- Signalgeber
- 70
- Schalter (Mikroschalter)
- 71
- Steckverbinder
- 72
- Auslösestück
- 73
- Kulisse
- AS
- abgesenkte Stellung
- B
- Fahrzeugboden
- D
- Drehpunkt
- DS
- Designstellung
- F
- Fahrzeugsitz
- K1, K2
- obere, untere Komfortstellung
- P
- Sitzpolster
- S
- Schwenkachse