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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion für ein Fahrzeug, ein Verfahren zum Visualisieren von detektierten Objekten mit einer derartigen Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion sowie ein Fahrzeug, das eine solche Scheibenwischvorrichtung aufweist.
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Die Sichtbarkeit von Objekten auf einer Fahrbahn, d. h. einer Straße, Autobahn oder anderem Fahrweg, für Passagiere und insbesondere den Fahrer eines Fahrzeugs, hängt meist von den Witterungsbedingungen ab, die gerade vorliegen, während die Fahrbahn mit einem Fahrzeug befahren wird. So wird die Sichtbarkeit von Objekten auf der Fahrbahn häufig reduziert, wenn schwierige Witterungsbedingungen wie Regen, Nebel, Schneefall oder andere kontrastreduzierende Einflüsse vorliegen. Dies betrifft verschiedene Objekte, beispielsweise andere Verkehrsteilnehmer, z. B. andere Fahrzeuge oder Fußgänger, aber auch andere Hindernisse auf der Fahrbahn, Straßenschilder (wobei auch Straßenschilder über der Fahrbahn oder am Fahrbahnrand im Sinne der Erfindung Objekte auf der Fahrbahn sind) und insbesondere Fahrbahnmarkierungen.
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Beispielsweise sind an Kreuzungen in Städten die Fahrbahnmarkierungen häufig abgenutzt, so dass die Gefahr besteht, unbeabsichtigt das Fahrzeug auf eine andere Fahrspur zu steuern. Auch das für die Fahrbahnmarkierungen verwendete Material beeinflusst deren Sichtbarkeit. Metallische Oberflächen, aber auch die häufig verwendete weiße Farbe können bei Nässe das Licht nur mit verminderter Intensität reflektieren, so dass sich die Erkennbarkeit für den Fahrer unter Umständen stark reduziert. Auch das Spritzwasser vorausfahrender Fahrzeuge kann dazu beitragen, dass Fahrbahnmarkierungen für den Fahrer nur schwer zu erkennen sind.
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Der Begriff Fahrbahn schließt deren Randbereiche, beispielsweise Gehsteige oder Standstreifen mit ein. Eine Fahrbahnmarkierung ist beispielsweise eine Haltelinie, eine Seitenlinie oder auch eine durchgezogene oder durchbrochene Linie, die mehrere Fahrstreifen auf der Fahrbahn voneinander trennt.
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Um Fahrbahnmarkierungen automatisch zu erkennen, sind verschiedene Bildanalyseverfahren geeignet. Beispielsweise wird in A. Saha, D. Roy, T. Alam und K. Deb, „Automated Road Lane Detection for Intelligent Vehicles", Global Journal of Computer Science and Technology, Bd. 12, Ausg. 6, März 2012, ISSN 0975-4350, ein Algorithmus vorgestellt, mit dem Straßenmarkierungen und -begrenzungen in Kamerabildern detektiert werden können.
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In der
WO 2013/029421 A1 wird gezeigt, dass Gegenstände wie der beschriebene, zu Selbstreinigungszwecken speziell geformte Plastikstreifen an Scheibenwischern angebracht werden können.
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In der
US 2014/0267415 A1 wird ein Illuminierungssystem für Fahrbahnmarkierungen gezeigt, bei dem Fahrbahnmarkierungen automatisch von einer Fahrbahnmarkierungserkennungsvorrichtung detektiert und mit einem Laser oder einer anderen, am Fahrzeug angebrachten, Lichtquelle angestrahlt werden, um deren Sichtbarkeit für den Fahrer sicherzustellen und so die Fahrsicherheit zu erhöhen.
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In der
US 2011/0301813 A1 wird eine virtuelle Fahrstreifenmarkierungsanzeige beschrieben, bei der auf einer Windschutzscheibe eines Fahrzeugs virtuelle Fahrstreifenmarkierungen eingeblendet werden, die aus der Perspektive des Fahrers den Verlauf des Fahrstreifens hervorheben, auf dem sich das Fahrzeug bewegt.
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In der
US 8,384,532 B2 wird ein Head-Up-Display vorgestellt, bei dem Objekte auf der Fahrbahn, beispielsweise Hindernisse und Fahrbahnmarkierungen, erfasst und als graphische Darstellungen in das Sichtfeld des Fahrers eines Fahrzeugs projiziert werden, so dass dieser diese sehen und gleichzeitig durch die Windschutzscheibe weiterhin die Fahrbahn im Blick behalten kann.
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In der
US 8,031,062 B2 wird ein System gezeigt, mit dem Lichtstrahlen einer Ampel außerhalb des Blickfeldes des Fahrers eines Fahrzeugs an einer Kreuzung umgelenkt werden in das Blickfeld des Fahrers.
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In der
US 2017/0240098 A1 wird ein Signalisierungssystem für autonome Fahrzeuge beschrieben, bei dem die Fahrbahnsituation erfasst und erforderliche Warnhinweise oder Informationen über das zu erwartende Verhalten des autonomen Fahrzeugs anderen Verkehrsteilnehmern durch Projektion direkt auf die Fahrbahn oder auf von außen sichtbare Anzeigefelder am Fahrzeug übermittelt wird.
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Die vorgestellten Systeme, mit denen Informationen in das Sichtfeld des Fahrers eingeblendet werden, erfordern eine komplexe technische Umsetzung, bei der zur Darstellung entweder reale Anzeigemittel in das Blickfeld vor den Fahrer eingebracht werden müssen oder virtuelle Darstellungen z. B. direkt auf der Windschutzscheibe erfolgen. In jedem Fall müssen zusätzliche technische Mittel zur Darstellung direkt in der Fahrzeugkabine vorgesehen werden, so dass diese verändert und ggf. umgebaut werden muss. Zudem bergen virtuelle Darstellungen im Blickfeld des Fahrers, aber nahe den Augen in einer anderen Fokusebene als die realen Objekte auf der Fahrbahn, auf die sich der Fahrer eigentlich aus Sicherheitsgründen konzentrieren soll, die Gefahr, dass der Fahrer abgelenkt wird oder schneller ermüdet.
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Um die Sicht für den Fahrer bzw. Fahrzeugführer bei schwierigen Witterungsverhältnissen wie Regen oder Schneefall trotz Auftreffens von Niederschlag auf die Windschutzscheibe des Fahrzeugs aufrecht zu erhalten, verfügen Fahrzeuge, insbesondere Personen- oder Lastkraftfahrzeuge, in der Regel über einen oder mehrere Scheibenwischer einschließlich eines oder mehrerer zugehöriger Antriebsmotoren, mit denen in einem aktiven Betriebszustand, d. h. in einem Zustand, in dem der Scheibenwischer angetrieben durch den zugehörigen Motor über die Scheibe bewegt wird, der aufgetroffene Niederschlag von der Windschutzscheibe abgestreift wird.
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Es ist bekannt, dass Scheibenwischer, beispielsweise aus ästhetischen Gründen oder um die Sichtbarkeit des Fahrzeugs für andere Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, mit Leuchtmitteln wie Lampen oder lichtemittierenden Dioden (LEDs) ausgestattet sein können, die von den anderen Verkehrsteilnehmern gesehen werden, ohne dass sie die Sicht des Fahrers des Fahrzeugs mit den derart modifizierten Scheibenwischern beeinflussen sollen.
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Beispielsweise wird in der
US 7,246,403 B2 ein Scheibenwischer mit einem integrierten Leuchtmittel gezeigt, bei dem sichergestellt ist, dass eine Person innerhalb des Fahrzeugs das abgestrahlte Licht nicht wahrnimmt.
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Auch in der
US 8,664,867 B1 , der
US 6,353,961 B1 und der
CN 206374719 werden Scheibenwischer gezeigt, die mit Leuchtmitteln ausgestattet sind, um die Sichtbarkeit des Fahrzeugs zu erhöhen und/oder um einen beeindruckenden visuellen Effekt für Beobachter des Fahrzeugs zu erzeugen.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Erkennbarkeit von Objekten auf einer Fahrbahn auch bei schwierigen Witterungsbedingungen für den Fahrer eines Fahrzeugs, das auf der Fahrbahn fährt, auf einfache, kostengünstige und für den Fahrer angenehme Weise zu erhöhen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion für ein Fahrzeug gemäß Anspruch 1, einem Verfahren zum Visualisieren von detektierten Objekten mit einer Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion für ein Fahrzeug gemäß Anspruch 13 und einem Fahrzeug gemäß Anspruch 18 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst eine Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion für ein Fahrzeug mindestens einen Scheibenwischer, der eine Mehrzahl von Leuchtmitteln aufweist, sowie eine Steuereinrichtung, die mit dem mindestens einen Scheibenwischer verbunden ist. Es ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, in einem aktiven Betriebszustand des mindestens einen Scheibenwischers eines oder mehrere von der Mehrzahl von Leuchtmitteln in Abhängigkeit von auf einer von dem Fahrzeug befahrenen Fahrbahn detektierten Objekten zum Aufleuchten zu aktivieren.
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Die Scheibenwischvorrichtung ist eine Vorrichtung, die einen oder mehrere Scheibenwischer, einschließlich des erforderlichen elektrischen und mechanischen Antriebs, beispielsweise mindestens einen Elektromotor zum Antreiben des bzw. der Scheibenwischer, um diese(n) über die Windschutzscheibe des Fahrzeugs zu bewegen, sowie z. B. zugehörige Schalter, um die Scheibenwischer in den aktiven Betriebszustand zu versetzen und ggf. auch die Frequenz der Wischbewegung zu verändern, sowie die Steuereinrichtung umfasst. Die Scheibenwischvorrichtung, die üblicherweise nur dazu dient, Niederschlag durch Wischen von der Scheibe zu entfernen, erhält durch die in die Scheibenwischer integrierten oder an oder auf diesen angebrachten Leuchtmittel dadurch eine Visualisierungsfunktion, dass die Steuervorrichtung, die, beispielsweise elektrisch, mit den Leuchtmitteln derart verbunden ist, dass deren Aufleuchten von der Steuereinrichtung gesteuert werden kann, so dass im aktiven Betriebszustand, also während der Bewegung der Scheibenwischer über die Windschutzscheibe, genau diejenigen von der Mehrzahl von an den Scheibenwischern vorgesehenen Leuchtmitteln aufleuchten, die dem Fahrer die aktuellen Positionen von detektierten Objekten, beispielsweise Fahrbahnmarkierungen, anzeigen. Eine Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion kann ebenso beispielsweise für die Heckscheibe vorgesehen sein, um Objekte während einer Fahrt im Rückwärtsgang hervorzuheben.
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Der Begriff „zum Aufleuchten aktivieren“ schließt hierbei mit ein, dass die Steuervorrichtung das betreffende Leuchtmittel beim Eintreten der Erfüllung einer mit dem detektierten Objekt bzw. dessen aktueller Position zusammenhängenden Bedingung aktiviert, so dass dieses Licht abstrahlt und die Position des detektierten Objekts hervorhebt, wobei durch einen kurzen Aktivierungsimpuls kurz Licht abgestrahlt wird und das Leuchtmittel dann sofort wieder deaktiviert wird bzw. sich selbst deaktiviert. „Zum Aufleuchten aktivieren“ schließt aber auch mit ein, dass Licht zumindest solange abgestrahlt wird, wie die Aktivierungsbedingung erfüllt bleibt. „Aufleuchten“ beinhaltet, dass nach einem Aktivieren der Lichtabstrahlung diese zeitlich begrenzt ist und es keiner expliziten Deaktivierung des Leuchtmittels bedarf, damit die Lichtabstrahlung endet. In einer besonderen Ausführungsform kann auch ein explizites Deaktivieren des betroffenen Leuchtmittels vorgesehen sein.
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Damit das Aufleuchten in Abhängigkeit von auf der Fahrbahn detektierten Objekten erfolgen kann, müssen diese, bzw. deren Position, automatisch detektiert werden und die ermittelten Daten der Steuereinrichtung zur Verfügung gestellt werden. Dies erfordert eine entsprechende Objekterkennungseinrichtung, die beispielsweise Radar, Lidar oder Kamerasensoren, die Videobilder von der beobachteten Fahrbahn liefern, sowie z. B. eine zur Objekterkennung eingerichtete programmierbare Einrichtung umfassen, z. B. einen Prozessor und Speicher, in dem Codeanteile gespeichert sind, die, wenn sie von dem Prozessor ausgeführt werden, diesen veranlassen, ein geeignetes Objekterkennungsverfahren auszuführen. Eine solche Objekterkennungseinrichtung ist bei vielen Fahrzeugen, die bereits über ein oder mehrere Fahrassistenzsysteme verfügen, bei denen z. B. der Straßenverlauf ausgewertet wird, ohnehin vorhanden. Die Objekterkennungseinrichtung kann mit der Steuereinrichtung kommunikativ verbunden oder bei Bedarf, z. B. beim Schalten in den aktiven Betriebszustand der Scheibenwischvorrichtung, verbindbar sein. In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Steuereinrichtung eine Objekterkennungseinrichtung. In noch einer weiteren Ausführungsform umfasst eine Objekterkennungseinrichtung die Scheibenwischvorrichtung.
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Die beschriebene Scheibenwischvorrichtung bietet beispielsweise den Vorteil, dass eine ohnehin in der Regel vorgesehene Scheibenwischvorrichtung durch Verwendung von Leuchtmittel aufweisenden Scheibenwischern, die von einer entsprechend eingerichteten Steuereinrichtung angesteuert werden, auf einfache Weise eine zusätzliche Visualisierungsfunktion erhalten, ohne dass aufwendige Visualisierungstechnik im Innenraum des Fahrzeugs vorgesehen werden muss, so dass beispielsweise auch eine kostengünstige Nachrüstung vorhandener Fahrzeuge möglich ist. Somit wird auf einfache Weise für den Fahrer eine einfache Augmented Reality-Umgebung geschaffen. Zudem ist die Position der Scheibenwischer zwar im Blickfeld des Fahrers, aber weiter von den Augen des Fahrers entfernt als bei einigen anderen Visualisierungssystemen. Außerdem wird durch die fortlaufende Bewegung der Scheibenwischer im Blickfeld des Fahrers vermieden, dass dieser sich zu lange auf einen Punkt in einer Sichtebene konzentriert, die vor der eigentlich zu fokussierenden Ebene liegt, in der sich die realen detektierten Objekte befinden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion weist die Steuereinrichtung eine erste Schnittstelle zum Empfangen von ersten Positionsinformationen des mindestens einen Scheibenwischers und eine zweite Schnittstelle zum Empfangen von zweiten Positionsinformationen der detektierten Objekte von einer Objekterkennungseinrichtung auf. Außerdem ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, wenn sich der mindestens eine Scheibenwischer in einem aktiven Betriebszustand befindet, aus empfangenen ersten und zweiten Positionsinformationen fortlaufend aktuelle erste Positionen von der Mehrzahl von Leuchtmitteln und aktuelle zweite Positionen der detektierten Objekte zu ermitteln und das eine oder die mehreren von der Mehrzahl von Leuchtmitteln zum Aufleuchten zu aktivieren, solange sich aus einer Blickrichtung von einer Fahrerposition im Fahrzeug aus eine oder mehrere aktuelle erste Positionen von dem einen oder den mehreren von der Mehrzahl von Leuchtmitteln jeweils mit einer oder mehreren aktuellen zweiten Positionen von einem oder mehreren der detektierten Objekte jeweils auf einer gemeinsamen Sichtachse befinden.
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Auf diese Weise leuchten immer diejenigen Leuchtmittel auf, die aus dem Blickwinkel des Fahrers gerade einen Teil eines detektierten Objekts überdecken. Mit anderen Worten, es leuchten immer die Leuchtmittel auf, deren Bewegungsbahn sich gerade aus der Perspektive des Fahrers mit einer Position eines detektierten Objekts überschneidet. Durch die Ausdehnung des detektierten Objekts, beispielsweise einer Fahrbahnmarkierung, und der gleichzeitigen fortlaufenden Hin- und HerBewegungen des mindestens einen Scheibenwischers und der Bewegung des Fahrzeugs leuchten so meist mehrere Leuchtmittel gleichzeitig auf und/oder das Aufleuchten erstreckt sich über einen verlängerten Zeitraum, so dass die Objekte für den Fahrer gut erkennbar werden. Der Begriff „Sichtachse“ bezieht sich hierbei auf die räumliche Anordnung des Objekts und des aufleuchtenden Leuchtmittels auf einer gemeinsamen, von den Augen des Fahrers ausgehenden Linie und bedeutet keine Aussage darüber, ob und wie gut das Objekt für den Fahrer ohne automatische Objekterkennung und Hervorhebung durch die Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion zu sehen ist. Ein Vorteil der beschriebenen Scheibenwischvorrichtung besteht darin, dass das angezeigte Objekt für den Fahrer ohne automatische Objekterkennung auch nicht oder nur schwer erkennbar sein kann.
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Auf einer gemeinsamen Sichtachse liegen eine erste Position eines der Leuchtmittel und mindestens eine zweite Position eines Objekts oder auch zweite Positionen anderer Objekte. Objekte haben in der Regel eine räumliche Ausdehnung, so dass ein Objekt auch mehrere zweite Positionen haben kann, also verschiedene Abschnitte des Objekts auf mehreren verschiedenen Sichtachsen mit unterschiedlichen Leuchtmitteln liegen können, also mehrere Leuchtmittel zum Aufleuchten bringen können.
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Die ersten Positionsinformationen, d. h. die über die erste Schnittstelle bereitgestellten Positionsinformationen des mindestens einen Scheibenwischers umfassen beispielsweise seine aktuellen Rotationswinkel- und Geschwindigkeitsinformationen, beispielsweise gemessen von einem geeigneten Sensor, oder neben der Geschwindigkeits- bzw. Frequenzinformation den Zeitpunkt des Richtungswechsels der Wischbewegung. Mit diesen Informationen kann die Steuereinrichtung zusammen mit Positionsinformationen, wo auf dem jeweiligen Scheibenwischer ein jeweiliges Leuchtmittel angeordnet ist, d. h. z. B. dessen Entfernung zum Drehpunkt des jeweiligen Scheibenwischers, dessen genaue Position bezüglich der Windschutzscheibe und bei Kenntnis der Fahrerposition auch dessen Position im Blickfeld des Fahrers bestimmen. In einer weiteren Ausführungsform kann die erste Schnittstelle die ersten Positionsinformationen auch von einer separaten Positionsbestimmungseinrichtung erhalten, beispielsweise von einer weiteren Objekterkennungseinrichtung mit einer auf die Windschutzscheibe gerichteten Kamera, deren Videobilder ausgewertet werden, um darin jeweils die aktuelle Position des mindestens einen Scheibenwischers zu erkennen.
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Die zweiten Positionsinformationen, d. h. die über die zweite Schnittstelle bereitgestellten, von einer Objekterkennungseinrichtung ermittelten, Positionsinformationen von auf der Fahrbahn detektierten Objekten, werden von der Steuereinrichtung, sofern erforderlich, ebenfalls in Positionen der Objekte im Blickfeld des Fahrers überführt, so dass entsprechend bestimmt werden kann, welches Leuchtmittel zum Aufleuchten zu aktivieren ist.
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Die Begriffe „erste und zweite Positionsinformationen“, „erste und zweite Positionen“ und „erste und zweite Schnittstelle“ werden hier lediglich verwendet, um zwischen den Elementen zu unterscheiden und eine eindeutige Zuordnung zu ermöglichen und implizieren keinerlei Reihenfolge oder Wertigkeit. Zudem können die Schnittstellen auch als gemeinsame Schnittstelle realisiert sein oder nur intern vorhanden sein, wenn z. B. eine Objekterkennungseinrichtung bereits Teil der Scheibenwischvorrichtung ist oder umgekehrt.
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In einer bevorzugten beispielhaften Ausführungsform umfassen die zweiten Positionsinformationen der detektierten Objekte Positionsinformationen von Fahrbahnmarkierungen. Die Objekterkennungseinrichtung ist hier zumindest als Fahrbahnmarkierungserkennungseinrichtung ausgelegt. Die Sichtbarkeit insbesondere von Fahrbahnmarkierungen ist für ein sicheres Führen eines Fahrzeugs bei witterungsbedingt schlechten Sichtverhältnissen entscheidend. Während andere Verkehrsteilnehmer beispielsweise durch eigene Beleuchtung bei schlechter Witterung ihre Sichtbarkeit sicherstellen können, kann die Erkennbarkeit von Fahrbahnmarkierungen nicht nur reduziert sein, sondern durch Spielgelungen und Brechungen von Licht für den Fahrer auch irritierend oder irreführend sein.
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In einer beispielhaften Ausführungsform der Scheibenwischvorrichtung ist die Mehrzahl von Leuchtmitteln so angeordnet, dass eine Lichtabstrahlrichtung in Richtung der Fahrerposition des Fahrzeugs vorgesehen ist, insbesondere vor allem oder ausschließlich in Richtung der Fahrerposition. Damit wird sichergestellt, dass die beschriebene Scheibenwischvorrichtung ihre Visualisierungsfunktion für den Fahrer optimal entfalten kann. In einer Ausführungsform umfasst das geeignete Anordnen der Leuchtmittel nicht nur das geeignete Ausrichten der Leuchtmittel auf die Fahrerposition, sondern auch ein bauliches Verändern des Scheibenwischers, so dass das Licht aus jeder Position des Scheibenwischers ausreichend in Richtung der Fahrerposition abgestrahlt werden kann. In einer besonderen Ausführungsform ist hierfür auch vorgesehen, lichtdurchlässige Wischerblätter zu verwenden. In einer weiteren Ausführungsform erfolgt die Anordnung so, dass gleichzeitig möglichst wenig oder kein Licht der Leuchtmittel vom Fahrzeug nach außen, also nicht in Richtung des Innenraums des Fahrzeugs, abgestrahlt wird, um andere Verkehrsteilnehmer nicht durch wechselnd aufleuchtende Lichter, denen der andere Verkehrsteilnehmer keine Bedeutung zuordnen kann, zu irritieren. In noch einer weiteren Ausführungsform erfolgt die Ausrichtung so, dass das abgestrahlte Licht nicht nur für den Fahrer, sondern auch für den Beifahrer deutlich zu erkennen ist, wobei eine optimierte Ausrichtung zumindest auf den Fahrer sichergestellt bleibt.
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In einer Ausführungsform der Scheibenwischvorrichtung zeigt die Mehrzahl von Leuchtmitteln für einen begrenzten Zeitraum, nachdem die Aktivierung zum Aufleuchten von der Steuereinrichtung beendet wurde, ein Nachleuchten. Auf diese Weise wird der visuelle Eindruck jedes aufleuchtenden Leuchtmittels vergrößert, und für den Fahrer wird die Struktur aufleuchtender Punkte besser als zusammenhängende Objekte, beispielsweise fortlaufende Markierungen, erkennbar. Ein begrenzter Zeitraum kann dabei eine Zeitspanne von einem Sekundenbruchteil bis zu einigen Sekunden, z. B. 1, 2, 3 oder 4 Sekunden umfassen. Je nach gewähltem Leuchtmittel lässt sich die Länge des Zeitraums des Nachleuchtens beeinflussen, zum Beispiel über die Höhe der an ein elektrisch aktivierbares Leuchtmittel angelegten Spannung.
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In einer beispielhaften Ausführungsform umfasst die Mehrzahl von Leuchtmitteln lichtemittierende Dioden (LEDs). LEDs sind billig, robust, in flachen Bauformen verfügbar, auch für eine sehr große und unregelmäßige Anzahl von Schaltvorgängen geeignet, können bei geringem Stromverbrauch betrieben werden und sind in ihrer Lichtstärke anpassbar, so dass ein Fahrer hervorgehobene Objekte gut erkennen kann, ohne vom Licht der Leuchtmittel irritiert zu werden.
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In einer Ausführungsform ist die Mehrzahl von Leuchtmitteln dazu eingerichtet, in mehr als einer Farbe aufleuchten zu können. Dies bietet den Vorteil, dass die Steuervorrichtung dazu eingerichtet werden kann, mit der Farbe, in der ein Leuchtmittel aufleuchtet, eine zusätzliche Information verbinden zu können. In einer beispielhaften Ausführungsform ist daher vorgesehen, Fahrbahnmarkierungen in einer anderen Farbe anzuzeigen als Hindernisse oder andere Verkehrsteilnehmer. In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform wird farblich unterschieden, ob es sich bei der angezeigten Fahrbahnmarkierung um eine durchgezogene oder um eine unterbrochene Linie handelt. In noch einer weiteren beispielhaften Ausführungsform werden Objekte je nach Entfernung zum Fahrzeug in einer unterschiedlichen Farbe hervorgehoben. Beispielsweise können Objekte, die einen Mindestabstand unterschreiten, in roter Farbe angezeigt werden, ausreichend weit entfernte dagegen in grüner Farbe etc.
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In einer weiteren Ausführungsform der Scheibenwischvorrichtung weist die Steuereinrichtung eine dritte Schnittstelle zum Empfangen von Fahrzeugsicherheitsinformationen auf und ist außerdem dazu eingerichtet, einen oder mehrere der Mehrzahl von Leuchtmitteln in Abhängigkeit von empfangenen Fahrsicherheitsinformationen zum Aufleuchten zu aktivieren, wenn sich der mindestens eine Scheibenwischer nicht in dem aktiven Betriebszustand befindet. Das Aufleuchten kann dabei ein kurzes Aufleuchten, aber auch ständiges Leuchten oder Leuchten von nur bestimmten Leuchtmitteln umfassen. Auch hier gilt, dass der Begriff „dritte Schnittstelle“ keine Reihenfolge impliziert. Er kann zwar eine physikalisch von den anderen Schnittstellen getrennte Schnittstelle bezeichnen, die dritte Schnittstelle kann aber auch z. B. ein Teil einer zweiten oder ersten Schnittstelle sein. In der beschriebenen Ausführungsform können die Leuchtmittel der Scheibenwischvorrichtung, wenn diese nicht aktiv ist, weil die Witterungsverhältnisse dies nicht erfordern, der mindestens eine Scheibenwischer also beispielsweise unbewegt horizontal am Rand, meist am unteren Rand, der Windschutzscheibe liegt, zur Erhöhung der Fahrsicherheit in Abhängigkeit von Fahrsicherheitsinformationen von der Steuervorrichtung zum Aufleuchten gebracht werden, so dass dem Fahrer eine Informationsquelle für sicherheitsrelevante Informationen direkt am Rand seines Blickfeldes durch die Windschutzscheibe zur Verfügung steht, ohne dass hierfür zusätzliche Bildschirme oder Anzeigemittel vorgesehen werden müssen und ohne dass der Fahrer dafür extra seinen Blick von der Fahrbahn abwenden muss, um z. B. auf das Armaturenbrett zu schauen.
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In einer beispielhaften Ausführungsform ist die Steuereinrichtung dazu eingerichtet, den einen oder die mehreren der Mehrzahl von Leuchtmitteln in Abhängigkeit von einem Typ der empfangenen Fahrsicherheitsinformationen gemäß einem dem Typ zugeordneten Code zum Aufleuchten zu aktivieren.
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Auf diese Weise können unterschiedliche Fahrsicherheitsinformationen mit denselben Leuchtmitteln angezeigt werden. Je nach Ausführungsform handelt es sich bei dem Code beispielsweise um einen Farbcode, so dass die Leuchtmittel je nach Typ der empfangenen Fahrsicherheitsinformation in einer unterschiedlichen Farbe aufleuchten. Es kann auch eine unterschiedliche Frequenz des Aufleuchtens vorgesehen sein, z. B. je nach Dringlichkeit der Information mit zunehmender Frequenz.
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In einer beispielhaften Ausführungsform betreffen die empfangenen Fahrsicherheitsinformationen ein oder mehrere Hindernisse auf der Fahrbahn. Dabei kann es sich um von der Objekterkennungseinrichtung detektierte Hindernisse handeln, beispielsweise andere Fahrzeuge, die einen bestimmten Abstand zum Fahrzeug unterschritten haben (oder beispielsweise Leuchten in roter Farbe für „Achtung Hindernis“, Leuchten in grüner Farbe für „freie Fahrt“). Die Fahrsicherheitsinformationen können auch beispielsweise über Radio empfangene Informationen einer Verkehrsüberwachung umfassen, ggf. z. B. in Kombination mit Daten eines eigenen Navigationssystems, das die Position des Fahrzeugs bestimmt, so dass mit Aufleuchten der Leuchtmittel beispielsweise vor einem vorausliegenden Stau gewarnt werden kann. Durch eine Änderung der Farbe oder einer Frequenz des Aufleuchtens z. B. von Grün über Gelb zu Rot und/oder von dauernd leuchtend zu schnellem Aufleuchten kann z. B. die Dringlichkeit der Information hervorgehoben werden.
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In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform betreffen die empfangenen Fahrsicherheitsinformationen einen Zustand, beispielsweise einen wetterbedingten Zustand, der Fahrbahn. Diese Informationen können beispielsweise von Sensoren des Fahrzeugs, beispielsweise Feuchtigkeits- und/oder Außentemperatursensoren oder auch aus über Radio empfangenen Verkehrsinformationen gewonnen werden und beispielsweise eine Glättegefahr betreffen.
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In noch einer weiteren beispielhaften Ausführungsform betreffen die empfangenen Fahrsicherheitsinformationen einen Betriebszustand des Fahrzeugs. Hier kann beispielsweise vorgesehen sein, einen kritischen Temperaturwert oder Füllstand des Treibstofftanks eines Benzinmotors oder kritischen Ladezustand der Batterie eines Elektromotors anzuzeigen, aber auch andere fahrzeugbezogene Warnhinweise, beispielsweise von anderen Fahrassistenzsystemen. So kann beispielsweise ein Ton, der bei einer Einparkhilfe den Abstand zu Hindernissen anzeigt, unterstützt werden durch ein sich in Farbe oder Frequenz änderndes Aufleuchten der Leuchtmittel der Schei benwischvorrichtung .
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In einer besonderen beispielhaften Ausführungsform umfasst der Betriebszustand des Fahrzeugs einen Aktivierungszustand eines Selbstfahrmodus des Fahrzeugs. So kann beispielsweise vorgesehen sein, einen manuellen Fahrmodus, bei dem der Fahrer selbst das Fahrzeug steuert, in einer Farbe und einen Selbstfahrmodus, in dem das Fahrzeug automatisch gesteuert wird, in einer anderen Farbe anzuzeigen, ggf. zusätzlich mit noch einer weiteren Farbe für einen Parkmodus und einer weiteren Farbe, um anzuzeigen, dass gerade der Modus geändert wird. In noch einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass nicht der aktuelle Modus angezeigt wird, sondern ein automatischer Vorschlag, dass der Modus gewechselt werden könnte oder sollte, beispielsweise vom manuellen Fahrmodus in den Selbstfahrmodus oder umgekehrt.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Visualisieren von detektierten Objekten mit einer Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion für ein Fahrzeug gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung bereitgestellt. Das Verfahren umfasst zumindest ein Aktivieren eines oder mehrerer von einer von mindestens einem Scheibenwischer umfassten Mehrzahl von Leuchtmitteln in Abhängigkeit von auf einer von dem Fahrzeug befahrenen Fahrbahn detektierten Objekten zum Aufleuchten, wenn sich der mindestens eine Scheibenwischer in einem aktiven Betriebszustand befindet. Auf diese Weise werden die Vorteile und Besonderheiten der erfindungsgemäßen Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion für ein Fahrzeug auch im Rahmen eines geeigneten Betriebsverfahrens umgesetzt.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens umfasst dieses außerdem ein Empfangen von ersten Positionsinformationen des mindestens einen Scheibenwischers und ein Empfangen von zweiten Positionsinformationen von detektierten Objekten von einer Objekterkennungseinrichtung. Dabei umfasst das Aktivieren eines oder mehrerer von einer von mindestens einem Scheibenwischer umfassten Mehrzahl von Leuchtmitteln zum Aufleuchten, wenn sich der mindestens eine Scheibenwischer in einem aktiven Betriebszustand befindet, aktuelle erste Positionen von der Mehrzahl von Leuchtmitteln und aktuelle zweite Positionen von detektierten Objekten aus empfangenen ersten und zweiten Positionsinformationen fortlaufend zu ermitteln und die einen oder mehreren von der Mehrzahl von Leuchtmitteln zum Aufleuchten zu aktivieren, solange sich aus einer Blickrichtung von einer Fahrerposition im Fahrzeug aus eine oder mehrere aktuelle erste Positionen von dem einen oder den mehreren von der Mehrzahl von Leuchtmitteln jeweils mit einer oder mehreren aktuellen zweiten Positionen von einem oder mehreren der detektierten Objekte jeweils auf einer gemeinsamen Sichtachse befinden. Je nach Ausführungsform kann dabei vorgesehen sein, die ersten und/oder zweiten Positionsinformationen ggf. nur bei aktivem Betriebszustand der Scheibenwischvorrichtung oder unabhängig von deren Betriebszustand zu empfangen.
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In einer beispielhaften Ausführungsform des Verfahrens umfasst das Empfangen von zweiten Positionsinformationen von detektierten Objekten ein Empfangen von Positionsinformationen von Fahrbahnmarkierungen.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren außerdem ein Empfangen von Fahrzeugsicherheitsinformationen und ein Aktivieren zum Aufleuchten von einem oder mehreren der Mehrzahl von Leuchtmitteln in Abhängigkeit von empfangenen Fahrsicherheitsinformationen, wenn sich der mindestens eine Scheibenwischer nicht in dem aktiven Betriebszustand befindet.
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Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird zudem ein Fahrzeug bereitgestellt, das eine Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung umfasst. Auf diese Weise werden die Vorteile und Besonderheiten der erfindungsgemäßen Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion für ein Fahrzeug auch im Rahmen eines geeigneten Fahrzeugs mit erfindungsgemäßer Scheibenwischvorrichtung umgesetzt.
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Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung sind aus der detaillierten Beschreibung und den Abbildungen ersichtlich. Die Erfindung wird nachstehend im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die begleitenden Abbildungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs mit einer Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion in einer beispielhaften Ausgestaltung;
- 2 eine schematische Darstellung eines Beispiels für einen Scheibenwischer mit einer Mehrzahl von Leuchtelementen;
- 3 eine schematische Darstellung eines Beispiels einer ersten Ansicht einer Fahrbahn durch eine Windschutzscheibe mit Scheibenwischern in einem aktiven Betriebszustand;
- 4 eine schematische Darstellung eines Beispiels einer zweiten Ansicht einer Fahrbahn durch eine Windschutzscheibe mit Scheibenwischern in einem aktiven Betriebszustand;
- 5 eine schematische Darstellung eines Beispiels einer Ansicht einer Fahrbahn durch eine Windschutzscheibe mit Scheibenwischern in einem inaktiven Betriebszustand; und
- 6 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Visualisieren von detektierten Objekten mit einer Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion für ein Fahrzeug in einer beispielhaften Ausgestaltung.
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Es versteht sich, dass andere Ausführungsformen benutzt und strukturelle oder logische Änderungen vorgenommen werden können, ohne von dem Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Es versteht sich, dass die Merkmale der vorstehend und nachstehend beschriebenen verschiedenen beispielhaften Ausführungsformen miteinander kombiniert werden können, sofern nicht spezifisch anders angegeben. Die Beschreibung ist deshalb nicht in einschränkendem Sinne aufzufassen, und der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung wird durch die angefügten Ansprüche definiert.
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In 1 wird eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs mit einer Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion in einer beispielhaften Ausgestaltung gezeigt. Dabei weist das Fahrzeug 130 eine Scheibenwischvorrichtung 100 mit Visualisierungsfunktion auf. In der gezeigten Ausführungsform umfasst diese einen ersten Scheibenwischer 101 und einen zweiten Scheibenwischer 102, wobei zu dem ersten Scheibenwischer 101 ein erster Antriebsmotor 103 und zu dem zweiten Scheibenwischer 102 ein zweiter Antriebsmotor 104 gehören, mit denen der erste Scheibenwischer 101 und der zweite Scheibenwischer 102 in einem aktiven Betriebszustand der Scheibenwischvorrichtung 100 angetrieben werden, um jeweils eine Wischbewegung über einen Teilbereich der Oberfläche einer Windschutzscheibe 105 auszuführen, um das Blickfeld eines Fahrers des Fahrzeugs 130 durch die Windschutzscheibe auf eine Fahrbahn, auf der das Fahrzeug 130 fährt, von störendem Niederschlag freizuhalten.
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Der erste Scheibenwischer 101 und der zweite Scheibenwischer 102 weisen eine Mehrzahl von Leuchtmitteln 106, 107, 108, 109, 110, 111 auf. Dabei kann es sich um lichtemittierende Dioden (LEDs) handeln. In der gezeigten Ausführungsform sind diese separat, beispielsweise in äquidistanten Abständen zueinander, an dem ersten Scheibenwischer 101 bzw. dem zweiten Scheibenwischer 102 angebracht. Die Abstände können aber auch unterschiedlich sein. In einer weiteren Ausführungsform können die Leuchtmittel auch gemeinsam als viele LEDs aufweisende Bänder oder Streifen an dem ersten Scheibenwischer 101 und dem zweiten Scheibenwischer 102 angebracht sein, z. B. angeklebt, angeschraubt oder anderweitig fest mit dem jeweiligen Scheibenwischer verbunden. Statt des ersten Antriebsmotors 103 und des zweiten Antriebsmotors, bei denen es sich beispielsweise um Elektromotoren handeln kann, können die Scheibenwischer beispielsweise auch durch einen gemeinsamen Motor antreibbar sein.
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Die Scheibenwischvorrichtung 100 weist zudem eine mit dem ersten Scheibenwischer 101 und dem zweiten Scheibenwischer 102 verbundene Steuereinrichtung 112 auf. Die Verbindung umfasst auch eine beispielsweise elektrische Verbindung zu den von den Scheibenwischern 101, 102 umfassten Leuchtmitteln 106, 107, 108, 109, 110, 111, um diese zu schalten, d. h. zu aktivieren, damit diese aufleuchten und Licht abstrahlen. Die Steuereinrichtung 112 ist insbesondere dazu eingerichtet, in dem aktiven Betriebszustand bei dem ersten Scheibenwischer 101 und dem zweiten Scheibenwischer 102 einen oder mehrere der Leuchtmittel 106, 107, 108, 109, 110, 111 in Abhängigkeit von auf der Fahrbahn, auf der das Fahrzeug 130 fährt, detektierten Objekten zum Aufleuchten zu aktivieren.
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In der gezeigten Ausführungsform weist die Steuereinrichtung 112 der Scheibenwischvorrichtung 100 eine erste Schnittstelle 113 zum Empfangen von ersten Positionsinformationen des ersten Scheibenwischers 101 und des zweiten Scheibenwischers 102 auf. In der gezeigten Ausführungsform erfolgt auch die Verbindung zu den Leuchtmitteln 106, 107, 108, 109, 110, 111 über diese Schnittstelle. In anderen Ausführungsformen kann stattdessen auch eine weitere Schnittstelle und ggf. eine separate Verbindung vorgesehen sein, über die die Steuereinrichtung die Leuchtmittel 106, 107, 108, 109, 110, 111 zum Aufleuchten aktivieren kann. In 1 ist zudem ein erster Sensor 114 und ein zweiter Sensor 115 vorgesehen, mit denen erste Positionsinformationen des ersten Scheibenwischers 101 und des zweiten Scheibenwischers 102 erfasst und an die Steuereinrichtung 112 übermittelt werden können. Die ersten Positionsinformationen werden dabei z. B. aus einer Überwachung des ersten Antriebsmotors 103 und des zweiten Antriebsmotors 104 gewonnen, wobei die Steuereinrichtung 112 hieraus in Kenntnis der Positionsdaten der einzelnen Leuchtmittel 106, 107, 108, 109, 110, 111 auf dem ersten Scheibenwischer 101 und zweiten Scheibenwischer 102, z. B. in Bezug auf einen jeweiligen Drehpunkt oder Endpunkt des jeweiligen Scheibenwischers, die zugehörigen ersten Positionen im Blickfeld des Fahrers bestimmt. Hierzu, wie auch für die anderen von der Steuereinrichtung 112 durchgeführten Berechnungen umfasst die Steuereinrichtung 112 in der gezeigten Ausführungsform eine programmierbare Einrichtung 116 mit zumindest mit einem Prozessor 117 und einem Speicher 118, in dem Code mit Anweisungen gespeichert ist ,die, wenn sie von dem Prozessor 117 ausgeführt werden, diesen veranlassen, die geeigneten Berechnungen auszuführen.
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Die Scheibenwischvorrichtung 100 weist zudem eine zweite Schnittstelle 119 zum Empfangen von zweiten Positionsinformationen auf, d. h. von Positionsinformationen der detektierten Objekte. Hierzu ist die Steuereinrichtung 112 über die zweite Schnittstelle 119 mit einer Objekterkennungseinrichtung 120 verbunden. Dabei kann es sich beispielsweise um mindestens einen bordeigenen Radar-, Lidar- oder Kamerasensor, gekoppelt mit einer Videoauswerteeinrichtung, handeln, wobei die Videoauswerteeinrichtung fortlaufend eine Objekterkennung in den aufgenommenen Videobildern durchführt und die so ermittelten zweiten Positionsinformationen an die Steuereinrichtung 112 übermittelt. In anderen Ausführungsformen ist die Objekterkennungseinrichtung 120 ein Teil der Steuereinrichtung 112 oder umgekehrt oder die Objekterkennung wird direkt von der Steuereinrichtung 112 aufgrund von empfangenen Videodaten als zweiten Positionsinformationen ausgeführt.
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In der gezeigten Ausführungsform ist die Steuereinrichtung 112 dazu eingerichtet, wenn sich der erste Scheibenwischer 101 und der zweite Scheibenwischer 102 (einschließlich der zugehörigen ersten und zweiten Antriebsmotoren 103, 104) in einem aktiven Betriebszustand befindet, aus empfangenen ersten und zweiten Positionsinformationen fortlaufend aktuelle erste Positionen der Leuchtmittel 106, 107, 108, 109, 110, 111 und aktuelle zweite Positionen der detektierten Objekte zu ermitteln und dann eines oder mehrere Leuchtmittel 106, 107, 108, 109, 110, 111 zum Aufleuchten zu aktivieren, solange sich aus einer Blickrichtung von einer Fahrerposition im Fahrzeug 130 aus eine oder mehrere aktuelle erste Positionen von dem einen oder den mehreren der Leuchtmittel 106, 107, 108, 109, 110, 111 jeweils mit einer oder mehreren aktuellen zweiten Positionen von einem oder mehreren der detektierten Objekte jeweils auf einer gemeinsamen Sichtachse befinden. Das Blickfeld des Fahrers entspricht in 1 dem Blick des Betrachters auf die Windschutzscheibe 105, so dass das Liegen auf einer gemeinsamen Sichtachse hier als Überdeckung eines (Teils eines) detektierten Objekts mit der Position eines Leuchtmittels darzustellen wäre, siehe hierzu 4.
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In der in 1 gezeigten Ausführungsform weist die Steuereinrichtung 112 zudem eine dritte Schnittstelle 121 zum Empfangen von Fahrzeugsicherheitsinformationen auf, die von einer Fahrzeugsicherheitsinformationsquelle 122 bereitgestellt werden. Je nach zu empfangender Fahrzeugsicherheitsinformation handelt es sich hierbei beispielsweise um einen Radioempfänger für Verkehrsinformationen oder um einen Sensor des Fahrzeugs 130, der z. B. aktuelle Wetterbedingungen ermittelt oder einen Betriebszustand einer sicherheitsrelevanten Einrichtung des Fahrzeugs 130. Die Steuereinrichtung 112 ist dazu eingerichtet, eines oder mehrere der Leuchtmittel 106, 107, 108, 109, 110, 111 in Abhängigkeit von den empfangenen Fahrsicherheitsinformationen zum Aufleuchten zu aktivieren, wenn sich der erste Scheibenwischer 101 und der zweite Scheibenwischer 102 nicht in dem aktiven Betriebszustand befinden, also nicht über die Windschutzscheibe 105 bewegt werden.
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In 2 wird eine schematische Darstellung eines Beispiels für einen Scheibenwischer mit einer Mehrzahl von Leuchtelementen gezeigt. In dem gezeigten Beispiel sind die Leuchtelemente auf dem Scheibenwischer 200 als Streifen mit fortlaufend nebeneinander liegenden lichtemittierenden Dioden (LEDs) ausgeführt, in dem gezeigten Beispiel als erster LED-Streifen 201 und zweiter LED-Streifen 202. Dies ermöglicht eine hohe Auflösung beim Hervorheben bzw. Visualisieren der detektierten Objekte und eine einfache Montage.
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In 3 wird eine schematische Darstellung eines Beispiels einer ersten Ansicht einer Fahrbahn durch eine Windschutzscheibe mit Scheibenwischern in einem aktiven Betriebszustand gezeigt, beispielsweise bei schlechten Witterungsbedingungen. Durch die Windschutzscheibe 300 eines Fahrzeugs (nicht gezeigt) ist eine Fahrbahn 301 zu sehen, auf der sich das Fahrzeug bewegt. In dem aktiven Betriebszustand werden ein erster Scheibenwischer 302 und ein zweiter Scheibenwischer 303 bewegt, wobei diese sich in der gezeigten Ansicht zu einem Startzeitpunkt in einer in etwa horizontalen Ausgangsstellung befinden, bevor sie jeweils eine Drehbewegung durchführen, die in der gezeigten Ansicht durch die erste Bewegungsbahn 304 des Endpunktes des ersten Scheibenwischers 302 und durch die zweite Bewegungsbahn 305 des Endpunktes des zweiten Scheibenwischers 303 verdeutlicht werden. Die Drehbewegung eines Scheibenwischers umfasst dabei nach Drehung um einen bestimmten Winkel jeweils einen Richtungswechsel der Bewegung. Sowohl der erste Scheibenwischer 302 als auch der zweite Scheibenwischer 303 verfügen über (nicht dargestellte) zum Aufleuchten aktivierbare Leuchtmittel in Form von LED-Streifen entsprechend beispielsweise den in 2 gezeigten. Als zu detektierende Objekte befinden sich Fahrbahnmarkierungen auf der Fahrbahn 301, eine linke Begrenzungsmarkierung 306, eine rechte Begrenzungsmarkierung 307, sowie eine erste Fahrspurmarkierung 308 und eine zweite Fahrspurmarkierung 309, wobei die erste Fahrspurmarkierung 308 und die zweite Fahrspurmarkierung 309 als durchbrochene Linien jeweils wiederum aus mehreren Objekten bestehen. Bei der gezeigten Fahrbahn 301 handelt es sich beispielsweise um eine dreispurige Autobahn, bei der sich das Fahrzeug gerade auf der linken Fahrspur befindet.
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In 4 wird eine schematische Darstellung eines Beispiels einer zweiten Ansicht einer Fahrbahn 401 durch eine Windschutzscheibe 400 mit Scheibenwischern in einem aktiven Betriebszustand gezeigt. Die Ansicht entspricht der in 3 gezeigten zu einem Zeitpunkt to, der später als der in 3 illustrierte Startzeitpunkt liegt, wobei zwischen dem Startzeitpunkt, in der sich der erste Scheibenwischer 402 und der zweite Scheibenwischer 403 in einer näherungsweise horizontalen Ausrichtung befanden, zumindest die bereits vergangenen Zeitpunkte t-1 und t-2 liegen. Sowohl der erste Scheibenwischer 402 als auch der zweite Scheibenwischer 403 verfügen über (nicht dargestellte) Leuchtmittel in Form von LED-Streifen entsprechend beispielsweise den in 2 gezeigten. Die Scheibenwischer führen die in der gezeigten Ansicht durch die erste Bewegungsbahn 404 des Endpunktes des ersten Scheibenwischers 402 und durch die zweite Bewegungsbahn 405 des Endpunktes des zweiten Scheibenwischers 403 verdeutlichte Drehbewegung durch. Als zu detektierende Objekte befinden sich Fahrbahnmarkierungen auf der Fahrbahn 401, die linke Begrenzungsmarkierung 406, die rechte Begrenzungsmarkierung 407, sowie die erste Fahrspurmarkierung 408 und die zweite Fahrspurmarkierung 409.
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Eine Steuereinrichtung einer Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion ermittelt aus Positionsinformationen der LEDs der Scheibenwischer und der Fahrbahnmarkierungen fortlaufend deren aktuelle Positionen bezüglich der Fahrerposition und aktiviert dann die LEDs zum Aufleuchten, die sich aus einer Blickrichtung von der Fahrerposition im Fahrzeug aus, hier aus der Blickrichtung des Betrachters der 4, jeweils mit einer oder mehreren aktuellen Positionen von einer oder mehreren der detektierten Fahrbahnmarkierungen jeweils auf einer gemeinsamen Sichtachse befinden. Das Blickfeld des Fahrers entspricht in 4 dem Blick des Betrachters auf bzw. durch die Windschutzscheibe 400, so dass das Liegen auf einer gemeinsamen Sichtachse hier als Überdeckung eines (Teils eines) detektierten Objekts mit der Position einer der LED des LED-Streifens auf einem der ersten und zweiten Scheibenwischer 402, 403 entspricht. Eine LED an dem Endpunkt des ersten Scheibenwischers 402 wird beispielsweise immer dann zum Aufleuchten aktiviert, wenn sich dessen Bewegungsbahn, d. h. die erste Bewegungsbahn 404, mit einer der Fahrbahnmarkierungen schneidet bzw. diese überdeckt.
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Zum gezeigten Zeitpunkt to werden daher die LEDs 410, 411 und 412 am ersten Scheibenwischer 402 und die LEDs 413, 414 und 415 am zweiten Scheibenwischer 403 zum Aufleuchten aktiviert. Zuvor wurden bereits LEDs beispielsweise zu den Zeitpunkten t-1 und t-2 zum Aufleuchten aktiviert. Je höher die Frequenz der Drehbewegung der Scheibenwischer ist, desto schneller und häufiger erfolgen die Aktivierungsimpulse und desto genauer werden die detektierten Fahrbahnmarkierungen hervorgehoben. Ein Nachleuchten der LEDs führt zu einer Verbreiterung der angezeigten Objekthervorhebung und damit zu einer vergrößerten Wahrnehmbarkeit der detektierten Objekte.
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In 5 ist eine schematische Darstellung eines Beispiels einer Ansicht einer Fahrbahn durch eine Windschutzscheibe mit Scheibenwischern, die sich nicht in einem aktiven Betriebszustand befinden, gezeigt. Dies ist beispielsweise bei guten Witterungsbedingungen der Fall. Durch die Windschutzscheibe 500 eines Fahrzeugs (nicht gezeigt) ist eine Fahrbahn 501 zu sehen, auf der sich das Fahrzeug bewegt. Da sich ein erster Scheibenwischer 502 und ein zweiter Scheibenwischer 503 in der gezeigten Ansicht nicht in einem aktiven Betriebszustand befinden, liegen diese in einer in etwa horizontalen Ruhestellung am unteren Rand der Windschutzscheibe 500. Der erste Scheibenwischer 502 und der zweite Scheibenwischer 503 verfügen über zum Aufleuchten aktivierbare Leuchtmittel in Form eines ersten LED-Streifens 504 und eines zweiten LED-Streifens 505. In der gezeigten Ansicht sind als Fahrbahnmarkierungen auf der Fahrbahn 501 eine linke Begrenzungsmarkierung 506, eine rechte Begrenzungsmarkierung 507, sowie eine erste Fahrspurmarkierung 508 und eine zweite Fahrspurmarkierung 509 zu erkennen. Bei der gezeigten Fahrbahn 501 handelt es sich beispielsweise um eine dreispurige Autobahn, bei der sich das Fahrzeug gerade auf der linken Fahrspur befindet.
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Die gezeigten Scheibenwischer 502, 503 mit LED-Streifen 504, 505 sind Teil einer Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion, bei der die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, einzelne oder alle LEDs des ersten LED-Streifens 504 und/oder des zweiten LED-Streifens 505 in Abhängigkeit von empfangenen Fahrsicherheitsinformationen zum Aufleuchten zu aktivieren, wenn sich die Scheibenwischer nicht in dem aktiven Betriebszustand befinden. Das Aufleuchten kann dabei ein kurzes Aufleuchten, Blinken, aber auch ständiges Leuchten oder Leuchten von nur bestimmten Leuchtmitteln umfassen. Je nach Ausführungsform kann dem Aufleuchten dabei eine bestimmte Fahrsicherheitsinformation zugeordnet sein, oder die Steuereinrichtung ist dazu eingerichtet, die LEDs in Abhängigkeit von einem Typ der empfangenen Fahrsicherheitsinformationen gemäß einem dem Typ zugeordneten Code, z. B. einem Farbcode oder einem mit der Frequenz des Aufleuchtens verbundenen Code, zum Aufleuchten zu aktivieren. Die Fahrsicherheitsinformationen können z. B. Hindernisse auf der Fahrbahn betreffen, die von einer Objekterkennungseinrichtung detektiert wurden, beispielsweise andere Fahrzeuge oder Personen, die sich innerhalb eines bestimmten Sicherheitsabstands befinden, beispielsweise mit dem Farbcode „Rot“ als Warnung vor einem Hindernis und dem Farbcode „Grün“ für die Anzeige der freien Fahrt, wobei zusätzlich durch Blinken eine Dringlichkeitsstufe hinzugefügt sein kann. Die Fahrsicherheitsinformationen können auch über Radio empfangene Verkehrsinformationen betreffen, so dass mit Aufleuchten der LEDs beispielsweise vor einem vorausliegenden Stau gewarnt werden kann, wobei durch Farbcode oder Blinken die Dringlichkeit in Abhängigkeit von der vermutlichen Entfernung zum Stauende angezeigt wird. In einer weiteren Ausführungsform betreffen die empfangenen Fahrsicherheitsinformationen einen wetterbedingten Zustand, der Fahrbahn, insbesondere beispielsweise Glättegefahr, die z. B. durch die Auswertung von bordeigenen Feuchtigkeits- und/oder Außentemperatursensoren oder auch von Verkehrsinformationen bestimmt wird. Die Fahrsicherheitsinformationen können auch einen Betriebszustand des Fahrzeugs betreffen, beispielsweise den Aktivierungszustand eines Selbstfahrmodus oder einen kritischen Temperaturwert oder Füllstand eines Treibstofftanks oder einen kritischen Ladezustand einer Batterie oder Warnhinweise beispielsweise von anderen Fahrassistenzsystemen, die durch die LEDs der Scheibenwischvorrichtung zusätzlich visualisiert werden.
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In 6 wird ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Visualisieren von detektierten Objekten mit einer Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion für ein Fahrzeug in einer beispielhaften Ausgestaltung schematisch dargestellt. Das gezeigte Verfahren 600 beginnt in einem Startzustand 601 und umfasst zumindest ein Überprüfen 602, ob der oder die Scheibenwischer der Scheibenwischvorrichtung, die von einer Steuereinrichtung der Scheibenwischvorrichtung zum Aufleuchten aktivierbare Leuchtmittel aufweisen, sich in einem aktiven Betriebszustand befinden. Ist dies der Fall, erfolgt ein Aktivieren 603 eines oder mehrerer der Leuchtmittel in Abhängigkeit von auf einer von dem Fahrzeug befahrenen Fahrbahn detektierten Objekten zum Aufleuchten. In der gezeigten Ausführungsform des Verfahrens wird hierfür nach dem Startzustand 601 zunächst ein Empfangen 604 von ersten Positionsinformationen des mindestens einen Scheibenwischers und ein Empfangen 605 von zweiten Positionsinformationen von detektierten Objekten von einer Objekterkennungseinrichtung durchgeführt. In der gezeigten Ausführungsform erfolgt außerdem ein Empfangen 606 von Fahrzeugsicherheitsinformationen.
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Ergibt dann das Überprüfen 602, ob sich der oder die Scheibenwischer der Scheibenwischvorrichtung in einem aktiven Betriebszustand befinden, dass dies der Fall ist, umfasst das Aktivieren 603 eines oder mehrerer der von einem oder mehreren der Scheibenwischer umfassten Leuchtmittel zum Aufleuchten einen Schritt, aktuelle erste Positionen von den Leuchtmitteln und aktuelle zweite Positionen von detektierten Objekten aus empfangenen ersten und zweiten Positionsinformationen fortlaufend zu ermitteln 607 und einen weiteren Schritt, die einen oder mehreren der Leuchtmittel zum Aufleuchten zu aktivieren, solange sich aus einer Blickrichtung von einer Fahrerposition im Fahrzeug aus eine oder mehrere aktuelle erste Positionen von dem einen oder den mehreren der Leuchtmittel jeweils mit einer oder mehreren aktuellen zweiten Positionen von einem oder mehreren der detektierten Objekte jeweils auf einer gemeinsamen Sichtachse befinden 608.
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Ergibt dann das Überprüfen 602, ob sich der oder die Scheibenwischer der Scheibenwischvorrichtung in einem aktiven Betriebszustand befinden, dass dies nicht der Fall ist, erfolgt ein Aktivieren zum Aufleuchten von einem oder mehreren der Mehrzahl von Leuchtmitteln in Abhängigkeit von empfangenen Fahrsicherheitsinformationen 609.
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Das Verfahren endet, beispielsweise bei Abschalten des Fahrzeugs oder der Scheibenwischvorrichtung mit Visualisierungsfunktion, in einem Endzustand 610.
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In anderen Ausführungsformen ist es vorgesehen, nach dem Startzustand 601 zunächst das Überprüfen 602, ob sich der oder die Scheibenwischer der Scheibenwischvorrichtung in einem aktiven Betriebszustand befinden, durchzuführen und die Schritte des Empfangens 604 von ersten Positionsinformationen und des Empfangens 605 von zweiten Positionsinformationen nur durchzuführen, wenn das Überprüfen 602 ergibt, dass die Scheibenwischer sich in dem aktiven Betriebszustand befinden, und den Schritt des Empfangens 609 von Fahrsicherheitsinformationen nur durchzuführen, wenn dies nicht der Fall ist.
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Die Figuren sind nicht notwendigerweise detailgetreu und maßstabsgetreu und können vergrößert oder verkleinert dargestellt sein, um einen besseren Überblick zu bieten. Daher sind hier offenbarte funktionale Einzelheiten nicht einschränkend zu verstehen, sondern lediglich als anschauliche Grundlage, die dem Fachmann auf diesem Gebiet der Technik Anleitung bietet, um die vorliegende Erfindung auf vielfältige Weise einzusetzen.
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Sofern nicht anders angegeben, wurden Begriffe wie „erster“ und „zweiter“ o.ä. lediglich verwendet (beispielsweise erste und zweite Schnittstelle, Positionsinformationen, Positionen, etc.), um zwischen den jeweiligen Elementen oder Parametern zu unterscheiden. Die Verwendung der Begriffe impliziert daher keine qualitative oder anderweitige Priorisierung des einen oder anderen Elements oder Parameters.
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Es versteht sich, dass Verfahrensschritte, obwohl gemäß einer gewissen geordneten Reihenfolge beschrieben, zum Teil in einer anderen als der hier beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden könnten. Es versteht sich weiterhin, dass gewisse Schritte gleichzeitig durchgeführt werden könnten, dass andere Schritte hinzugefügt werden könnten oder dass gewisse, hier beschriebene Schritte weggelassen werden könnten. Mit anderen Worten: Es werden die vorliegenden Beschreibungen zum Zwecke der Veranschaulichung bestimmter Ausführungsformen bereitgestellt und sollten nicht als Beschränkung des offenbarten Gegenstands aufgefasst werden.
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Der hier verwendete Ausdruck „und/oder“, wenn er in einer Reihe von zwei oder mehreren Elementen benutzt wird, bedeutet, dass jedes der aufgeführten Elemente alleine verwendet werden kann, oder es kann jede Kombination von zwei oder mehr der aufgeführten Elemente verwendet werden. Wird beispielsweise eine Zusammensetzung beschrieben, dass sie die Komponenten A, B und/oder C, enthält, kann die Zusammensetzung A alleine; B alleine; C alleine; A und B in Kombination; A und C in Kombination; B und C in Kombination; oder A, B, und C in Kombination enthalten.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Die Erfindung soll daher nicht auf einzelne Ausführungsformen beschränkt sein, sondern lediglich durch die beigefügten Ansprüche.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Scheibenwischvorrichtung
- 101
- erster Scheibenwischer
- 102
- zweiter Scheibenwischer
- 103
- erster Antriebsmotor
- 104
- zweiter Antriebsmotor
- 105
- Windschutzscheibe
- 106
- Leuchtmittel
- 107
- Leuchtmittel
- 108
- Leuchtmittel
- 109
- Leuchtmittel
- 110
- Leuchtmittel
- 111
- Leuchtmittel
- 112
- Steuereinrichtung
- 113
- erste Schnittstelle
- 114
- erster Sensor
- 115
- zweiter Sensor
- 116
- programmierbare Einrichtung
- 117
- Prozessor
- 118
- Speicher
- 119
- zweite Schnittstelle
- 120
- Objekterkennungseinrichtung
- 121
- dritte Schnittstelle
- 122
- Fahrzeugsicherheitsinformationsquelle
- 130
- Fahrzeug
- 200
- Scheibenwischer
- 201
- erster LED-Streifen
- 202
- zweiter LED-Streifen
- 300
- Windschutzscheibe
- 301
- Fahrbahn
- 302
- erster Scheibenwischer
- 303
- zweiter Scheibenwischer
- 304
- erste Bewegungsbahn
- 305
- zweite Bewegungsbahn
- 306
- linke Begrenzungsmarkierung
- 307
- rechte Begrenzungsmarkierung
- 308
- erste Fahrspurmarkierung
- 309
- zweite Fahrspurmarkierung
- 400
- Windschutzscheibe
- 401
- Fahrbahn
- 402
- erster Scheibenwischer
- 403
- zweiter Scheibenwischer
- 404
- erste Bewegungsbahn
- 405
- zweite Bewegungsbahn
- 406
- linke Begrenzungsmarkierung
- 407
- rechte Begrenzungsmarkierung
- 408
- erste Fahrspurmarkierung
- 409
- zweite Fahrspurmarkierung
- 410
- LED
- 411
- LED
- 412
- LED
- 413
- LED
- 414
- LED
- 415
- LED
- 500
- Windschutzscheibe
- 501
- Fahrbahn
- 502
- erster Scheibenwischer
- 503
- zweiter Scheibenwischer
- 504
- erster LED-Streifen
- 505
- zweiter LED-Streifen
- 506
- linke Begrenzungsmarkierung
- 507
- rechte Begrenzungsmarkierung
- 508
- erste Fahrspurmarkierung
- 509
- zweite Fahrspurmarkierung
- 600
- Verfahren zum Visualisieren von detektierten Objekten
- 601
- Startzustand
- 602
- Überprüfen, ob Scheibenwischer in aktivem Betriebszustand
- 603
- Aktivieren zum Aufleuchten
- 604
- Empfangen von ersten Positionsinformationen
- 605
- Empfangen von zweiten Positionsinformationen
- 606
- Empfangen von Fahrzeugsicherheitsinformationen
- 607
- Ermitteln von aktuellen Positionen
- 608
- Aktivieren zum Aufleuchten, wenn Positionen auf einer Sichtachse
- 609
- Aktivieren zum Aufleuchten abhängig von Fahrsicherheitsinformation
- 610
- Endzustand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2013/029421 A1 [0006]
- US 2014/0267415 A1 [0007]
- US 2011/0301813 A1 [0008]
- US 8384532 B2 [0009]
- US 8031062 B2 [0010]
- US 2017/0240098 A1 [0011]
- US 7246403 B2 [0015]
- US 8664867 B1 [0016]
- US 6353961 B1 [0016]
- CN 206374719 [0016]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- A. Saha, D. Roy, T. Alam und K. Deb, „Automated Road Lane Detection for Intelligent Vehicles“, Global Journal of Computer Science and Technology, Bd. 12, Ausg. 6, März 2012, ISSN 0975-4350 [0005]