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Die vorgeschlagene Lösung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne, die ein flächiges Rückwandelement aufweist, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Rückenlehne.
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Die
JP 2016-215996 A beschreibt einen derartigen Fahrzeugsitz mit einer Rückenlehne, die ein flächiges Rückwandelement aufweist.
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Weitere Fahrzeugsitze sind in den Dokumenten
US 2011/0 248 523 A1 ,
FR 2 962 056 A1 ,
US 6 406 085 B1 ,
US 2014/0 103 692 A1 ,
DE 10 2014 112 858 A1 ,
US 5 188 416 A ,
WO 2003/016 091 A1 ,
US 2016/ 0 046 220 A1 ,
US 6 918 625 B2 ,
DE 101 51 166 B4 ,
US 6 390 553 B1 und
DD 14 211 A5 beschrieben.
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Bei in der Praxis üblichen Rückenlehnen für Fahrzeugsitze, insbesondere bei Fahrzeugsitzen für eine hintere, z.B. zweite oder dritte Sitzreihe eines Fahrzeugs, wird typischerweise ein flächiges Rückwandelement aus einem dünnwandigen Stahlblech auf einen Lehnenrahmen geschweißt. Anschließend wird ein Teppich als Decklage auf die sichtbare und damit einem Lehnenpolster abgewandte Seite des Rückwandelements geklebt, um etwaige Verprägungen, Löcher oder Verformungen an dem Rückwandelement zu überdecken und, im Fall, dass die Rückenlehne nach vorne in eine Laderaumstellung klappbar ist, eine ebene Ladefläche an der Rückseite der Rückenlehne bereitzustellen. Die bisher übliche Konstruktion eines Fahrzeugsitzes mit einem derartigen flächigen Rückwandelement führt jedoch zu einem vergleichsweise hohen Gewicht und ist im Einzelfall auch aufwendig in der Herstellung. Auch zusätzliche Funktionen lassen sich nur schwerlich in das Stahlblech des Rückwandelements oder die Decklage integrieren, insbesondere nicht ohne den Montageprozess zur Herstellung der Rückenlehne erheblich zu beeinträchtigten.
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Es besteht somit Bedarf an einem in dieser Hinsicht verbesserten Fahrzeugsitz sowie einem in dieser Hinsicht verbesserten Verfahren für die Herstellung einer Rückenlehne für einen Fahrzeugsitz.
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Es ist vor diesem Hintergrund ein Fahrzeugsitz gemäß Anspruch 1 mit einer Rückenlehne vorgeschlagen, die ein flächiges Rückwandelement mit mindestens einer Decklage für eine Rückseite der Rückenlehne aufweist, wobei an einer der Rückseite der Rückenlehne abgewandten Innenseite des Rückwandelements eine Scharnierstelle für ein Scharnier, insbesondere ein Filmscharnier, definiert ist, das durch einen Abschnitt der Decklage gebildet ist.
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An der Rückseite der Rückenlehne kann das Rückwandelement selbst vollständig klappbar und/oder zumindest eine an diesem Rückwandelement vorgesehene Decklage klappbar sein. Über das klappbare Rückwandelement und/oder die mindestens eine klappbare Decklage kann beispielsweise eine Abdeckung für einen Spalt oder für ein Staufach realisiert sein. Bei einem klappbaren Abschnitt der Decklage handelt es sich um einen an der Rückseite der Rückenlehne sichtbaren Klappabschnitt der Decklage oder einen durch eine weitere (zweite) Decklage zumindest teilweise überdeckenden Abschnitt der (ersten) Decklage.
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Das Scharnier ist dabei durch einen (Scharnier-) Abschnitt der Decklage gebildet, der einen Randabschnitt mindestens einer Strukturlage des flächigen Rückwandelements umgreift. Die hierfür vorgesehene Decklage ist dann beispielsweise zumindest im Bereich dieses Abschnitts ausreichend biegeelastisch und/oder entsprechend dünnwandig ausgebildet, um über den (Scharnier-) Abschnitt ein Filmscharnier und damit eine definierte Klappachse vorzugeben. Über den randseitigen Umgriff der starren oder gegebenenfalls flexiblen und/oder mit einer teppichähnlichen Oberfläche ausgestalteten Decklage kann insbesondere in einfacher Weise ein Scharnier (a) für das Rückwandelement oder (b) gegebenenfalls auch nur die Decklage oder mehrere Decklagen ausgebildet sein.
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Der den Randabschnitt umgreifende (Scharnier-) Abschnitt der Decklage ist hierbei an einer der Rückseite der Rückenlehne abgewandten Innenseite des Rückwandelements und/oder an einem Lehnenrahmen der Rückenlehne, an dem das flächige Rückwandelement festgelegt ist, fixiert. Ist über den randseitig umgreifenden Abschnitt der Decklage ein Scharnier für das gesamte Rückwandelement ausgebildet, ist beispielsweise ein an einer Innenseite des Rückwandelements vorgesehener Bereich des umgreifenden Abschnitts der Decklage (zusätzlich) an einem Lehnenrahmen der Rückenlehne und/oder einem zusätzlichen versteifenden und an dem Lehnenrahmen vorgesehenen Zusatzrückwandelement fixiert. Im Fall, dass über das Scharnier lediglich mindestens eine Decklage relativ zu dem Rückwandelement klappbar sein soll, reicht demgegenüber die Fixierung des das Scharnier ausbildenden Abschnitts der Decklage an dem Rückwandelement aus.
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In einer möglichen Weiterbildung, in der das Scharnier durch einen (Scharnier-) Abschnitt der Decklage gebildet ist, umgreift dieser Abschnitt der Decklage beispielsweise einen Randabschnitt einer von mindestens zwei unterschiedlichen und in Sandwichbauweise miteinander verbundenen Strukturlagen des Rückwandelements.
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Ein (Scharnier-) Abschnitt der Decklage ist in einer Ausführungsvariante im Bereich einer lokalen Reduktion einer Wanddicke des Rückwandelements vorgesehen, insbesondere durch eine solch lokale Reduktion der Wanddicke gebildet. Dies schließt insbesondere Ausführungsvarianten ein, bei denen der das Scharnier (mit)bildende Abschnitt der Decklage einen Randabschnitt mindestens einer Strukturlage des flächigen Rückwandelements nicht umgreift.
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Die Scharnierstelle, die an dem Rückwandelement definiert ist, kann beispielsweise durch eine Verprägung oder Ausstanzung an dem Rückwandelement gebildet sein. Weist das Rückwandelement eine Wabenstruktur auf, kann zur Ausbildung der Scharnierstelle diese Wabenstruktur verprägt und/oder unterbrochen sein. Ein Unterbrechen der Wabenstruktur schließt hierbei insbesondere das Vorsehen eines unstrukturierten ebenen Abschnitts oder Rücksprungs (durch einen die Wabenstruktur ausbildenden Werkstoffs des Rückwandelements) ein.
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Die Biegesteifigkeit des das Scharnier bildenden Abschnitts der Decklage kann durch Perforationen lokal gezielt reduziert sein. Alternativ oder ergänzend kann eine Wanddicke der Decklage lokal reduziert sein, um eine Scharnierachse des Scharniers zu definieren. Über eine solche lokale Reduktion der Wanddicke kann - ebenso wie über eine oder mehrere Perforationen - eine Biegestelle und damit die Scharnierachse vorgegeben werden. Darüber hinaus kann hierüber - wie auch über eine oder mehrere Perforationen - nicht nur die Biegesteifigkeit, sondern auch der Biegeradius beeinflusst werden.
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Grundsätzlich können an einer Außenfläche des Rückwandelements mindestens zwei unterschiedliche Decklagen vorgesehen sein. Die unterschiedlichen Decklagen können einander zumindest teilweise oder vollflächig überlappen. Die Verwendung zweier unterschiedlicher Decklagen kann hierbei zum Beispiel der Bildung unterschiedlicher Oberflächen an der sichtbaren Rückseite der Rückenlehne und/oder der Bildung unterschiedlicher Funktionsschichten für die Rückseite der Rückenlehne dienen. Beispielsweise ist eine erste wasserabweisende Schicht aus einer ersten Decklage vorgesehen und hieran wiederum eine zweite, kaschierende (Dekor-) Schicht, zum Beispiel mit teppichähnlicher Oberfläche, die durch eine zweite Decklage gebildet wird. Die erste Decklage ist dabei zumindest teilweise zwischen einem Kern des Rückwandelements und der zweiten Decklage angeordnet. Beispielsweise kann der das Rückwandelement bildende Werkstoff mit mindestens zwei in Sandwichbauweise miteinander verbundenen Strukturlagen einen (Sandwich-) Kern bilden, an dem rückseitig ein mehrschichtiger Decklagenverbund angebracht wird. Mindestens zwei Decklagen eines Decklagenverbundes können hierbei selbstverständlich auch in Sandwichbauweise miteinander verbunden sein.
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In einer Ausführungsvariante ist wenigstens der an dem Rückwandelement vorgesehene, klappbare Klappabschnitt der Decklage mithilfe wenigstens eines Magneten in einer ersten Stellung an der Rückenlehne gehalten, aus der wenigstens die Decklage über das Scharnier (um eine damit definierte Scharnierachse) in eine zweite, abgeklappte Stellung geklappt werden kann. Es kann somit ein Verschluss mit mindestens einem Magneten vorgesehen sein, um wenigstens die Decklage in der (ersten) Stellung zu halten, aus der wenigstens die Decklage in eine weitere (zweite) Stellung geklappt werden kann. Die Decklage, die z.B. eine an der Rückseite der Rückenlehne sichtbare und/oder teppichähnliche Oberfläche für einen Ladeboden bei umgeklappter Rückenlehne ausbildet, kann somit z.B. in einer geschlossenen, auf der rückseitigen Außenfläche des Rückwandelements zumindest teilweise aufliegenden Stellung über den mindestens einen Magneten gesichert werden und nach Lösen des entsprechenden magnetischen Verschluss relativ zu der Außenfläche abgeklappt werden, um z.B. einen Spalt oder ein Staufach zugänglich zu machen.
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In einer Ausführungsvariante ist das flächige Rückwandelement aus einem mindestens zwei unterschiedliche und in Sandwichbauweise miteinander verbundene Strukturlagen aufweisenden Werkstoff hergestellt. Das aus einem solchen (Sandwich-) Werkstoff hergestellte Rückwandelement ermöglicht dabei insbesondere eine Leichtbauweise, wie sie bei einer bisher üblichen Verwendung eines dünnwandigen Stahlblechs für ein Rückwandelement nicht erreicht werden kann. Außerdem ist durch die in Sandwichbauweise miteinander verbundenen Strukturlagen das Rückwandelement an verschiedene Bauraumgegebenheiten und Designanforderungen ohne Weiteres anpassbar. So kann beispielsweise über mindestens eine erste Strukturlage einseitig die notwendige strukturelle Geometrie für Funktionskomponenten der Rückenlehne ausgebildet werden, zum Beispiel Kabelkanäle, Clips oder Verprägungen. Über eine zweite, der Rückseite der Rückenlehne zugewandte und gegebenenfalls hieran sichtbare zweite Strukturlage kann eine ebene und gegebenenfalls kaschierende Oberfläche bereitgestellt werden. Die zweite Strukturlage kann z.B. zumindest über eine ebene Gestaltung die Anbringung der mindestens einen Decklage erleichtern. Über die mindestens zwei Strukturlagen des Rückwandelements, die in Sandwichbauweise das Rückwandelement ausformen und damit in einem Formwerkzeug aufeinander geschichtet wurden, um das Rückwandelement mit der gewünschten Kontur auszuformen, können somit unterschiedliche Funktionen in das dann mehrlagig aufgebaute Rückwandelement integriert werden. Hierbei ist es nicht zwingend, dass die unterschiedlichen Strukturlagen aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Zwar kann dies vorgesehen sein, jedoch können die unterschiedlichen Strukturlagen grundsätzlich auch aus identischen Materialien bestehen.
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In einem Ausführungsbeispiel ist zum Beispiel vorgesehen, dass eine erste Strukturlage des Werkstoffs in dem Rückwandelement eine Innenseite des Rückwandelements bildet. Eine solche Innenseite ist einem der Abstützung eines Sitzbenutzers dienenden Lehnenpolster der Rückenlehne zugewandt. Hierbei kann dann die erste Strukturlage eine flächige Innenseite des Rückwandelements mit mindestens einem gegenüber einer Bezugsebene vorstehenden oder zurückgesetzten Strukturelement ausbilden. Ein solches Strukturelement schließt beispielsweise einen Clip, ein Befestigungsprofil, insbesondere ein Kederprofil, eine Wabenstruktur, eine Verprägung oder einen Kanal ein. Ein solches durch die erste Strukturlage ausgebildetes Strukturelement dient dann folglich beispielsweise der Befestigung und/oder Führung von an oder in der Rückenlehne angeordneten Funktionskomponenten des Fahrzeugsitzes und/oder der Verbindung mit weiteren Elementen der Rückenlehne, wie zum Beispiel Holmen eines Lehnenrahmens. Durch einen mehrlagigen Aufbau des Rückwandelements ist ein solches an der Innenseite vorstehendes oder vertieft liegendes Strukturelement nicht zwingend mit einer korrespondierenden Gegenkontur an der der Rückseite der Rückenlehne zugewandten Seite des Rückwandelements verbunden. Hier kann durch eine zweite Strukturlage ohne Weiteres eine ebene Fläche ausgebildet werden.
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Beispielsweise ist in einer Ausführungsvariante vorgesehen, dass eine zweite Strukturlage des Werkstoffs in dem Rückwandelement zumindest teilweise eine sichtbare Rückseite der Rückenlehne bildet und an der zweiten Strukturlage mindestens eine Decklage für die Bildung mindestens eines (weiteren) Teils einer sichtbaren Rückseite der Rückenlehne vorgesehen ist. Die zweite Strukturlage und/oder die hieran vorgesehene Decklage bilden somit einen Teil der sichtbaren Rückseite der Rückenlehne aus. Die zweite Strukturlage und/oder die hieran vorgesehene Decklage können hierbei beispielsweise die für einen Ladeboden übliche teppichähnliche Oberfläche ausbilden, auf der Gegenstände angeordnet werden können, wenn die Rückenlehne des Fahrzeugsitzes nach vorne in eine Laderaumstellung geklappt wurde.
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Die zweite Strukturlage des Rückwandelements kann beispielsweise eine ebene Außenfläche ausbilden, die einer einem Rückenlehnenpolster der Rückenlehne zugewandten Innenseite des Rückwandelements abgewandt ist. Die ebene Außenfläche bildet dann entsprechend der vorstehend erläuterten Varianten beispielsweise einen Teil der Rückseite der Rückenlehne und/oder an dieser ebenen Außenfläche ist gerade die mindestens eine Decklage vorgesehen, sodass die Außenfläche der zweiten Strukturlage von der mindestens einen Decklage zumindest teilweise überdeckt ist.
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Durch das Vorsehen der mindestens einen Decklage wird eine sichtbare Rückseite der Rückenlehne allenfalls teilweise durch eine (zweite) Strukturlage des Sandwichwerkstoffs des Rückwandelements gebildet. Durch den mindestens zweilagigen Sandwichaufbau des Rückwandelements kann aber die Anbringung der mindestens einen Decklage erleichtert werden. Da etwaige Strukturelemente und somit zum Beispiel Verprägungen, Kanäle oder Verformungen an einer Innenseite des Rückwandelements bereits durch die mindestens eine zweite Strukturlage des Rückwandelements kaschiert sind, kann die mindestens eine Decklage dünnwandig und insbesondere dünnwandiger als bisher in der Praxis üblich ausgebildet werden.
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In einer Ausführungsvariante ist an einer Außenfläche des Rückwandelements, die einer einem Rückenlehnenpolster der Rückenlehne zugewandten Innenseite des Rückwandelements abgewandt ist, eine Vertiefung mit mindestens einem Schlitz ausgebildet, durch den ein Verankerungselement in die Vertiefung ragt. Unter einem Verankerungselement wird hierbei insbesondere ein Element verstanden, das einen Befestigungspunkt an der Rückseite der Rückenlehne definiert. Hiervon eingeschlossen ist somit eine Befestigungsstelle für eine Kindersitzbefestigung, z.B. für einen Isofix-Haltegurt, an der Rückseite der Rückenlehne. Beispielsweise stellt ein Verankerungselement folglich eine Möglichkeit für eine (zusätzliche) bestimmungsgemäße Befestigung respektive Verankerung eines Kindersitzes bereit und bildet einen als „Top Tether“ bezeichneten Verankerungspunkt für einen Kindersitz an der Rückseite der Rückenlehne aus. Bei bisher üblichen Rückenlehnen sind derartige Verankerungselemente über eine separate Blende verdeckt, die als Zusatzbauteil nachträglich an ein Rückwandelement verbaut, zum Beispiel eingeclipst, werden muss. Indem eine Vertiefung mit Schlitz z.B. in dem aus einem Sandwichwerkstoff gebildeten Rückwandelement ausgebildet ist, ist eine entsprechende Blende nicht nötig. Eine Blende für das Verankerungselement ist hier vielmehr in das Rückwandelement bereits integriert.
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In diesem Zusammenhang kann beispielsweise auch vorgesehen sein, dass innere, dem Verankerungselement zugewandte Wände der Vertiefung durch wenigstens eine Strukturlage des Rückwandelements ausgebildet sind, sodass wenigstens die eine die Wände ausbildende Strukturlage eine Blende für das Verankerungselement an der Rückenseite der Rückenlehne bildet.
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Der in der Vertiefung ausgebildete Schlitz, durch den das Verankerungselement ragt kann beispielsweise durch Stanzen hergestellt sein. Das Verankerungselement kann beispielsweise einen Verankerungsbügel oder eine Verankerungsöse umfassen.
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Wie bereits vorstehend angesprochen, kann an einer Außenfläche des Rückwandelements grundsätzlich mindestens eine Decklage vorgesehen sein, die zumindest teilweise eine sichtbare Rückseite der Rückenlehne bildet. In einer Ausführungsvariante kann zusätzlich vorgesehen sein, dass in dem Rückwandelement eine Aussparung ausgebildet ist, die durch die mindestens eine Decklage überdeckt ist. So können beispielsweise Löcher in dem Rückwandelement über die mindestens eine Decklage verblendet werden. Hierbei sind beispielsweise von einer Seite die in Sandwichbauweise miteinander verbundenen Strukturlagen des Rückwandelements bis auf ein Minimum verpresst und auf einer Sichtseite des Rückwandelements entstehende Aussparungen mit einer Decklage, insbesondere mit einer Decklage mit teppichähnlicher Oberfläche und/oder einer Dekorschicht, überdeckt. Eine zusätzliche Blende oder eine zusätzliche Abdeckung, wie sie bisher in der Praxis verwendet wird, um eine Aussparung in einem dünnwandigen Stahlblech eines Rückwandelements zu überdecken, ist nicht notwendig.
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Grundsätzlich kann wenigstens eine der Strukturlagen des Rückwandelements einen Faserverbundwerkstoff umfassen. Beispielsweise kann eine der Strukturlagen einen Kunststoff, insbesondere einen glasfaserverstärkten Kunststoff, und/oder ein Vlies, insbesondere ein glasfaserverstärktes Vlies umfassen. In einer Ausführungsvariante ist eine der Strukturlagen durch ein glasfaserverstärktes Kunststoff-Vlies, z.B. durch ein glasfaserverstärktes Polypropylen-Vlies, gebildet. Alternativ oder ergänzend kann eine der Strukturlagen mit einer Wabenstruktur aus Papier oder Pappe gebildet sein. In einer Ausführungsvariante ist eine mit einer Wabenstruktur versehene Strukturlage aus Papier oder Pappe zwischen zwei Strukturlagen aus einem Kunststoff-Vlies, z.B. aus einem Polypropylen-Vlies, angeordnet. Das Rückwandelement ist hier folglich durch einen Werkstoff hergestellt, der in Sandwichbauweise zwei glasfaserverstärkte Kunststoff-Vliese mit einer dazwischen liegenden Strukturlage aus Papier oder Pappe umfasst. Auf einer der Rückseite der Rückenlehne zugewandten Strukturlage aus glasfaserverstärkten Kunststoff-Vlies kann gegebenenfalls noch mindestens eine zusätzliche Decklage angebracht sein, die mit ihrer einen Oberfläche zumindest teilweise eine sichtbare Rückseite der Rückenlehne bildet.
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In einer Ausführungsvariante ist in einen mindestens zwei Strukturlagen aufweisenden Werkstoff des Rückwandelements mindestens ein Einleger integriert. Ein solcher durch ein separates Bauteil gebildeter und dann beispielsweise in den Sandwichwerkstoff eingebetteter Einleger bildet zum Beispiel einen Clip oder ein Befestigungsprofil, insbesondere ein Kederprofil an dem Rückwandelement aus, um zusätzliche Funktionen in das Rückwandelement zu integrieren.
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In einer Ausführungsvariante bildet das Rückwandelement eine Wabenstruktur aus. Dies schließt nicht nur ein, dass das Rückwandelement eine innen liegende, mit Wabenstruktur versehene Strukturlage aufweist, die, z.B., zwischen zwei weiteren Strukturlagen angeordnet und/oder aus Papier oder Pappe gebildet ist. Vielmehr ist hiervon insbesondere eingeschlossen, dass eine eine Innenseite des Rückwandelements definierende erste Strukturlage die Wabenstruktur ausbildet und diese Wabenstruktur an der Innenseite des Rückwandelements sichtbar ist.
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Grundsätzlich kann die Rückenlehne aus einer Gebrauchsstellung, in der ein Rücken eines Sitzbenutzers durch die Rückenlehne abstützbar ist, in eine Laderaumstellung schwenkbar sein, in der eine Rückseite der Rückenlehne eine Ladefläche definiert, auf der Gegenstände abstellbar sind. Durch Umklappen der Rückenlehne wird hier folglich beispielsweise ein vergrößerter Ladeboden in einem Fahrzeug zur Verfügung gestellt, in das der Fahrzeugsitz bestimmungsgemäß montiert ist.
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Ein weiterer Aspekt der vorgeschlagenen Lösung betrifft ein Verfahren gemäß Anspruch 14 9 zur Herstellung einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes, bei dem ein flächiges Rückwandelement an einen Lehnenrahmen der Rückenlehne montiert wird. Hierbei ist vorgesehen, dass an einer der Rückseite der Rückenlehne abgewandten Innenseite des Rückwandelements eine Scharnierstelle für ein Scharnier definiert wird, das Scharnier durch einen Abschnitt der Decklage gebildet wird, wobei für die Bildung des Scharniers der Abschnitt der Decklage einen Randabschnitt mindestens einer Strukturlage des Rückwandelements umgreift und der Umgriff des das Scharnier bildenden Abschnitts der Decklage an der Scharnierstelle vorgesehen wird. Der den Randabschnitt umgreifende Abschnitt der Decklage wird dabei an der Scharnierstelle an der der Rückseite der Rückenlehne abgewandten Innenseite des Rückwandelements fixiert, sodass die Decklage mit einem an der Rückseite der Rückenlehne sichtbaren Klappabschnitt relativ zu einem mit der mindestens einen Strukturlage gebildeten Kern des Rückwandelements klappbar ist, oder der den Randabschnitt umgreifende Abschnitt der Decklage wird an der Scharnierstelle an einem Lehnenrahmen der Rückenlehne fixiert, sodass das Rückwandelement zusammen mit einem an der Rückseite der Rückenlehne sichtbaren Klappabschnitt der Decklage relativ zu dem Lehnenrahmen klappbar ist.
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Im Rahmen einer Ausführungsvariante eines vorgeschlagenen Herstellungsverfahrens kann somit insbesondere eine Rückenlehne einer Ausführungsvariante eines vorgeschlagenen Fahrzeugsitzes hergestellt werden. Vorstehend und nachstehend für Ausführungsvarianten eines vorgeschlagenen Fahrzeugsitzes angegebene Vorteile und Merkmale gelten somit auch für Ausführungsvarianten eines vorgeschlagenen Herstellungsverfahrens und umgekehrt.
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In einer Ausführungsvariante kann das Rückwandelement dementsprechend z.B. aus einem Werkstoff hergestellt sein, der mindestens zwei in Sandwichbauweise miteinander verbundene Strukturlagen aufweist, und/oder in dem Rückwandelement wird eine Wabenstruktur ausgebildet, die zur Ausbildung der Scharnierstelle verprägt und/oder unterbrochen wird.
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Das Rückwandelement kann beispielsweise durch Kleben und/oder mithilfe mindestens eines Reibverbinders, insbesondere eines Kunststoffreibverbinders an dem Lehnenrahmen fixiert werden. Eine Klebung des Rückwandelements an den Lehnenrahmen der Rückenlehne wie auch die Verwendung von Reibverbindern ermöglicht in der industriellen Fertigung vergleichsweise schnelle Taktzeiten. Im Übrigen bieten beide vorgenannten Fixierungsmethoden gegenüber einer Fixierung mithilfe von Schrauben und/oder Bolzen Gewichtsvorteile.
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Die beigefügten Figuren veranschaulichen exemplarisch mögliche Ausführungsvarianten der vorgeschlagenen Lösung.
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Hierbei zeigen:
- 1 ausschnittsweise mit Blick auf eine Innenseite eine Ausführungsvariante eines in Sandwichbauweise hergestellten flächigen Rückwandelements;
- 2 eine weitere Ausführungsvariante eines in Sandwichbauweise hergestellten flächigen Rückwandelements in perspektivischer Ansicht mit einer zusätzlich hieran angebrachten Decklage, die mit einem randseitig umgreifenden Abschnitt ein Filmscharnier ausgebildet;
- 2A einen vergrößerten Ausschnitt der 2 mit Blick auf das Filmscharnier;
- 3 in perspektivischer Ansicht einen Fahrzeugsitz mit schwenkbarer Rückenlehne, an der ein flächiges Rückwandelement gemäß den 1 und 2 vorgesehen werden kann;
- 4 und 4A in unterschiedlichen Ansichten ein aus dem Stand der Technik bekanntes Rückwandelement, das durch ein dünnwandiges Stahlblech mit einem kaschierendem, vergleichsweise dickwandigen Teppich an einer Rückseite überdeckt ist;
- 5 eine Flussdiagramm zu einer Ausführungsvariante eines vorgeschlagenen Herstellungsverfahrens;
- 6 ausschnittsweise und in Seitenansicht eine Ausführungsvariante eines Fahrzeugsitzes mit abgeklapptem Abschnitt eines Rückwandelements;
- 6A einen vergrößerten Ausschnitt des Fahrzeugsitzes der 6.
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Die 3 zeigt einen Fahrzeugsitz F, der ein entlang einer Längsrichtung L über eine Schienenanordnung SA längsverschiebliche Sitzuntergestell G sowie eine an dem Sitzuntergestell G um eine Schwenkachse A schwenkbare Rückenlehne R umfasst. Das Sitzuntergestell G weist zwei einander gegenüberliegende Seitenteile S1 und S2 auf. An diesen Seitenteilen S1 und S2 ist über mehrere Schwenkhebel H1, H2, H3 eine Sitzwanne W verlagerbar angeordnet. Oberhalb eines die beiden Seitenteile S1 und S2 in einem hinteren Bereich des Fahrzeugsitzes F miteinander verbindenden Querrohres Q ist die Rückenlehne R vorgesehen. Um die Schwenkachse A kann die Rückenlehne R in ihrer Neigung bezüglich der Sitzwanne W einstellbar sein. Ferner kann die Rückenlehne R, beispielsweise ebenfalls um die Schwenkachse A oder um eine hierzu parallel verlaufende Achse, auf die Sitzwanne W in eine Laderaumstellung klappbar sein. In der Laderaumstellung kann über eine Rückseite 1A der Rückenlehne R eine zusätzliche Ladefläche in einem Fahrzeug bereitgestellt werden, in das der Fahrzeugsitz F als Teil einer zweiten oder dritten Sitzreihe montiert ist.
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Die Rückenlehne R weist einen Lehnenrahmen LR auf. Ein solcher Lehnenrahmen LR wird beispielsweise aus zwei einander gegenüberliegenden, längs verlaufenden (linken und rechten) Holmen und zwei die beiden Holme jeweils miteinander verbindenden (oberen und unteren) Querträgern gebildet. An dem Lehnenrahmen LR ist mindestens ein flächiges Rückwandelement 1 fixiert.
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Bei einem aus dem Stand der Technik bekannten Fahrzeugsitz ist ein solches Rückwandelement beispielsweise entsprechend den 4 und 4A als Rückwandelement 1' mit einem Stahlblech 10' ausgebildet. An diesem vergleichsweise dünnwandigen, aber schweren Stahlblech 10' sind Strukturelemente in Form von Verprägungen 101 und Löchern 104 ausgeformt. Diese Verprägungen 101 und die Löcher 104 dienen dabei beispielsweise an einer einem Lehnenpolster zugewandten Innenseite 1B des Rückwandelements 1' der Festlegung und/oder Führung von Funktionskomponenten innerhalb der Rückenlehne R. Um die Verprägungen 101 und Löcher 104 an einer Sichtseite des Stahlblechs 10' zu überdecken, ist eine vergleichsweise dickwandige Decklage 12' in Form eines Teppichs vorgesehen. Dieser Teppich 12' definiert teilweise eine sichtbare Rückseite 1A der Rückenlehne R.
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Die Herstellung des aus dem Stand der Technik bekannten Rückwandelements 1' gemäß den 4 und 4A ist vergleichsweise aufwendig. Im Übrigen ist insbesondere das Stahlblech 10’ vergleichsweise schwer und der Teppich 12' kann sich insbesondere aufgrund seiner notwendigen Dicke zum Kaschieren der Verprägungen 101 und Löcher 104 auf der Sichtseite nicht an oder über einen Randabschnitt 1C des Rückwandelements 1, erstrecken, über den eine Fixierung des Rückwandelements 1' an dem Lehnenrahmen LR der Rückenlehne R erfolgt.
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Im Unterschied dazu ist ein Rückwandelement 1 gemäß der 1 in Sandwichbauweise durch mindestens zwei Strukturlagen 10 und 11 gebildet. Das flächige Rückwandelement 1 der 1 ist folglich aus einem zwei Strukturlagen 10 und 11 aufweisenden Werkstoff ausgeformt. Hierbei definiert eine erste Strukturlage 10 die dem Lehnenpolster zugewandte Innenseite 1B. An dieser Innenseite 1B sind über die erste Strukturlage 10 Verprägungen 101 und Kanäle 102 als Strukturelemente ausgeformt, ebenso wie eventuell etwaige Löcher. Eine in Sandwichbauweise mit dieser ersten Strukturlage 10 verbundene zweite Strukturlage 11 kaschiert die Sichtseite des Rückwandelements 1 und definiert damit eine ebene Außenfläche, an der mindestens eine dünnwandige Decklage 12 (vgl. 2 und 2A) ohne Weiteres angebracht werden kann.
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Über die Herstellung des Rückwandelements 1 aus einem Sandwichwerkstoff respektive in Sandwichbauweise mit zwei unterschiedlichen Funktionen erfüllenden Strukturlagen 10 und 11 können bereits bei der Ausformung und damit der Formgebung des Rückwandelements 1 innenseitig notwendige vorstehende und/oder zurückgesetzte Strukturelemente 101, 102 ausgebildet werden. Die beiden Strukturlagen 10 und 11 erstrecken sich dabei insbesondere auch gemeinsam über einen hochgestellten (gegenüber der Innenseite 1B im Wesentlichen senkrecht vorstehend verlaufenden) Randabschnitt 1C des Rückwandelements 1, über den mittels Klebung und/oder Reibverbinder eine Fixierung an dem Lehnenrahmen LR erfolgt.
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Grundsätzlich kann eine Strukturlage 10 oder 11 des in der 1 dargestellten Rückwandelements 1 aus einem Faserverbundwerkstoff bestehen, beispielsweise aus einem glasfaserverstärkten thermoplastischen Kunststoff und insbesondere aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff-Vlies, z.B. einem Polypropylen-Vlies. Grundsätzlich können auch mehr als zwei Strukturlagen 10, 11 vorgesehen sein. Beispielsweise sieht eine Weiterbildung ein Rückwandelement 1 vor, das in Sandwichbauweise mit zwei (ersten und zweiten) Strukturlagen aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff-Vlies und dazwischen liegendem, mit einer Wabenstruktur ausgebildeten (dritten) Strukturlage aus Papier oder Pappe gebildet ist.
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Bei der Ausführungsvariante der 2 und 2A ist ein flächiges Rückwandelement 1, das an dem Lehnenrahmen LR der Rückenlehne R der 3 zu fixieren ist, mit einem in Sandwichbauweise hergestellten und mindestens zwei Strukturlagen 10 und 11 aufweisenden Kern ausgebildet, gleichwohl dies für die vorliegend vorgeschlagenen Lösung nicht zwingend ist. An diesem Kern 10, 11 ist auf der der Rückseite 1A der Rückenlehne R zugewandten Sichtseite eine (zusätzliche) dünnwandige Decklage 12, zum Beispiel mit teppichähnlicher Oberfläche, angebracht.
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Die Decklage 12 bildet bei dem Rückwandelement 1 der 2 und 2A zumindest einen Teil einer Rückseite 1A der Rückenlehne R aus und umgreift beiderseits (links und rechts in der 2) mit zwei Abschnitten einander gegenüberliegende Bereiche des umlaufenden Randabschnitts 1C. Dabei bildet ein erster, in der 2 rechts liegender umgreifender (Scharnier-) Abschnitt 12a der Decklage 12 ein Scharnier 120 aus. Über das Scharnier 120 kann das an dem Lehnenrahmen LR angebrachte Rückwandelement 1 mit der Decklage 12 (relativ zu dem Lehnenrahmen LR) oder nur ein an der Rückseite 1A der Rückenlehne R sichtbarer Abschnitt 12b der Decklage 12 (relativ zu dem Lehnenrahmen LR und dem Kern 10, 11 des Rückwandelements 1) klappbar sein. So ist der umgreifende Scharnierabschnitt 12a der Decklage 12 - zumindest lokal - ausreichend flexibel oder biegeelastisch, um an einer Kante des umgriffenen Randabschnitts 1C eine Scharnierachse zu definieren. Die Biegesteifigkeit des den Randabschnitt 1C umgreifenden Scharnierabschnitts 12a kann durch Perforationen 120a reduziert sein.
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Um bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der 2 und 2A beispielsweise die Decklage 12 relativ zu dem in Sandwichbauweise aufgebauten Kern 10, 11 des Rückwandelements 1 klappbar zu machen, ist an einer zu dem Scharnier 120 beabstandeten Bereich des Randabschnitts 1C ein Klapprand 121 durch die Decklage 12 gebildet, der lösbar an dem Kern 10, 11 des Rückwandelements 1 gehalten ist. Mit diesem Klapprand 121 umgreift die Decklage 12 randseitig den Kern 10, 11 des Rückwandelements 1 gegenüberliegend zu dem Scharnier 120. Über einen oder mehrere in den Klapprand 121 integrierte oder hieran angeordnete Magnete 13 kann die Decklage 12 lösbar in der dargestellten Stellung gehalten werden, in der die Decklage 12 mit dem Klappabschnitt 12b an einer Außenfläche des Kerns 10, 11 des Rückwandelements 1 aufliegt. Hierbei wirken die Magnete 13 mit einem metallischen Gegenstück an dem Rückwandelement 1 oder - im montierten Zustand der Rückenlehne R - dem Lehnenrahmen LR zusammen. Der Klapprand 121 kann dann entgegen der aufgebrachten Magnetkraft manuell von dem Rückwandelement 1 und/oder dem Lehnenrahmen LR gelöst und damit die Decklage 12 um die von dem Scharnier 120 bereitgestellte Scharnierachse geklappt werden.
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Abweichend von der in 2 gewählten Darstellung kann in einer Variante vorgesehen sein, dass sich der Klapprand 121 nicht um 180° um den Randabschnitt 1C erstreckt (wie dies ebenso beim Scharnierabschnitt 12a der Deckklage 12 für die Bildung des Scharniers 120 vorgesehen ist). So kann sich der Klapprand 121 alternativ auch nur teilweise und z.B. im Querschnitt L-förmigen um den Randabschnitt 1C erstrecken. Ein laschen- oder stegförmiger Abschnitt des Klapprandes 121 kann von einem Nutzer bereits im Bereich einer seitlichen Kante des Rückwandelements 1 ergriffen werden. Der Klapprand 121 muss folglich nicht an der dem Lehnenpolster zugewandte und damit von der Rückseite der Rückenlehne R schwer zugänglichen Innenseite 1B des Rückwandelements 1 ergriffen und gelöst werden.
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Bei der in der 2 dargestellten Konfiguration kann der flächige Klappabschnitt 12b der Decklage 12 bereits vor der Montage des Rückwandelements 1 an den Lehnenrahmen LR relativ zu dem in Sandwichbauweise hergestellten Kern 10, 11 des Rückwandelements 1 klappbar sein. Über das Scharnier 120 kann aber auch in einer alternativen Ausführungsvariante nach bestimmungsgemäßer Montage des Rückwandelements 1 (mit der Decklage 12) an dem Lehnenrahmen LR eine Scharnierachse definiert sein, um die das Rückwandelement 1 zusammen mit der Decklage 12 an dem Lehnenrahmen LR klappbar ist. Hierbei ist dann nicht (nur) eine Fixierung eines an der Innenseite 1B vorliegenden Bereichs des umgreifenden Scharnierabschnitts 12a der Decklage 12 an dem Kern 10, 11 des Rückwandelements 1 vorgesehen. Vielmehr ist eine (zusätzliche) Fixierung dieses Bereichs an dem Lehnenrahmen LR vorgesehen, sodass ein Teil des Scharnierabschnitts 12a unmittelbar an dem Lehnenrahmen LR festgelegt, relativ zu dem das Rückwandelement 1 klappbar sein kann.
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Über die mithilfe des mindestens einen Scharniers 120 abschnittsweise klappbare Decklage 12 oder das hierüber zusammen mit der Decklage 12 klappbare Rückwandelement 1 kann beispielsweise eine integrierte Spaltabdeckung, eine Abdeckung für Staufächer und/oder eine Abdeckung für einen Spalt zu einem Rollokasten an der Rückseite 1A der Rückenlehne R umsetzbar sein. Die jeweilige Abdeckung kann hierbei durch Umklappen um die über das Scharnier 120 bereitgestellte Scharnierachse manuell entfernt werden. Über das (Film-) Scharnier 120 ist dabei nach bestimmungsgemäßer Montage des Fahrzeugsitzes F die Decklage 12 oder das Rückwandelement 1 mit der Decklage 12 relativ zu dem Lehnenrahmen LR zwischen zwei Stellungen klappbar, einer ersten, geschlossenen Stellung einerseits und einer zweiten, geöffneten Stellung andererseits.
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Das in den 2 und 2A dargestellte Rückwandelement 1 bildet vorliegend mit den in Sandwichbauweise verbundenen Strukturlagen 10 und 11 eine an der Innenseite 1B ersichtliche Wabenstruktur 100 aus. Für die Definition einer Scharnierstelle 103, an der der Umgriff des Scharnierabschnitts 12a der Decklage 12 vorgesehen ist, ist diese Wabenstruktur 100 gezielt verprägt und/oder unterbrochen. Derart wird abseits der ursprünglich ausgeformten Wabenstruktur 100 eine definierte, die Wabenstruktur 100 unterbrechende Dickenreduzierung vorgenommen, um hier das Scharnier 120 mithilfe eines umgreifenden Abschnitts der Decklage 12 auszubilden.
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In Ergänzung zu den dargestellten Ausführungsvarianten der 1 und 2 bis 2A kann an dem Rückwandelement 1 über die Strukturlagen 10 und 11 insbesondere auch eine geschlitzte Vertiefung an der Rückseite 1A ausgebildet sein, in die ein Verankerungselement ragt. Über das Verankerungselement, zum Beispiel in Form eines Verankerungsbügels oder einer Verankerungsöse, ist ein „Top Tether“ genannter Verankerungspunkt für einen Kindersitz an der Rückseite 1A der Rückenlehne R bereitgestellt. Dabei ist eine zusätzliche Verblendung des Verankerungselements nicht nötig, da bereits die zweite, außenseitig vorgesehen Strukturlage 11, mit der die Vertiefung ausgebildet ist, ein entsprechende Blende ausbildet.
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Bei einer Ausführungsvariante eines vorgeschlagenen Herstellungsverfahrens wird beispielsweise entsprechend des Flussdiagramms der 5 zunächst in einem Verfahrensschritt A1 das Rückwandelement 1 mit dem mehrlagigen Sandwichwerkstoff ausgeformt. Hierbei wird beispielsweise entsprechend dem in der 1 dargestellten Ausführungsbeispiel das Rückwandelement 1 mit dem mehrlagigen, die Strukturlagen 10 und 11 aufweisenden Kern ausgeformt, bei dem die Strukturlage 11 eine ebene Außenfläche bildet, die - im bestimmungsgemäß montierten Zustand des Fahrzeugsitzes F - der Rückseite 1A der Rückenlehne R zugewandt ist.
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In einem nachfolgenden Verfahrensschritt A2 werden an der Innenseite 1B des Rückwandelements 1 die vorgesehenen Verprägungen und Stanzungen vorgesehen und die eine- oder mehrschichtige Decklage 12 entsprechend dem in den 2 und 2A dargestellten Ausführungsbeispiel, unter Bildung des Scharniers 120 separat angebracht.
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Im Anschluss wird in einem Verfahrensschritt A3 das derart vorgefertigte Rückwandelement 1 mit kaschierender Strukturlage 11 oder separat angebrachter Decklage 12 an dem Lehnenrahmen LR der Rückenlehne R fixiert, insbesondere bei nicht klappbaren Kern 10, 11 mittels Kleben und/oder Reibverbinder.
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Abweichend von der Darstellung in der 2A kann im Übrigen das Scharnier 120 auch ohne Perforationen 120a ausgebildet sein. Beispielsweise kann der umgreifende (Scharnier-) Abschnitt 12a der Decklage 12 bereits mit ausreichender Flexibilität ausgestaltet sein. Alternativ oder ergänzend kann eine Wanddicke der Decklage 12 in demjenigen Bereich des umgreifenden Scharnierabschnitts 12a lokal reduziert sein, über den die Scharnierachse des Scharniers 120 definiert werden soll. Über eine solche lokale Reduktion der Wanddicke kann - ebenso wie über die Perforation 120a - eine Biegestelle und damit die Scharnierachse vorgegeben werden. Darüber hinaus kann hierüber - wie auch über die Perforationen 120a - nicht nur die Biegesteifigkeit, sondern auch der Biegeradius beeinflusst werden.
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Die 6 zeigt ausschnittsweise und in Seitenansicht eine Ausführungsvariante eines Fahrzeugsitzes F mit abgeklapptem Klappabschnitt 12b eines Rückwandelements 1. Der Klappabschnitt 12b ist hierbei exemplarisch in einem unteren Bereich der Rückenlehne R vorgesehen und ist als Abdeckung, insbesondere z.B. als Abdeckung zwischen Karosserie und Fahrzeugsitz F, genutzt. Das Scharnier 120 ist hier über Perforationen 120a und/oder eine lokale Reduktion der Wanddicke des flächigen Rückwandelements 1 gebildet, sodass ein Klappen an einem Scharnierabschnitt 12a der Decklage 12 um eine hierdurch gebildete Scharnierachse ermöglicht ist.
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Um den Klappabschnitt 12b in einer geschlossenen Stellung zu halten, in der der Klappabschnitt 12b flächenbündig mit den weiteren Abschnitten des Rückwandelements 1 abschließt und eine ebene Rückseite 1A der Rückenlehne R definiert, ist ein Verschluss vorgesehen. Dieser Verschluss ist vorliegend exemplarisch mit mindestens einem Magneten 13 ausgebildet.
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Die 6A zeigt einen vergrößerten Ausschnitt des Fahrzeugsitzes F der 6 im Bereich des Scharniers 120. Anhand der vergrößerten Ansicht der 6A ist dabei insbesondere näher veranschaulicht, dass der Klappabschnitt 12b über das Filmscharnier 120 um mehr als 60° aus der geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung abgeklappt werden kann.
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In Abweichung oder Ergänzung zu den in den Figuren dargestellten Ausführungsvarianten kann ferner vorgesehen sein, dass mindestens ein Strukturelement in Form eines Clips oder eines Kederprofils über mindestens eine der Strukturlagen 10, 11 an dem Rückwandelement 1 ausgeformt oder über einen Einleger bereitgestellt ist, der in den die Strukturlagen 10 und 11 aufweisenden Sandwichwerkstoff integriert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1,1'
- Rückwandelement
- 10
- Erste Strukturlage
- 10'
- Stahlblech
- 100
- Wabenstruktur
- 101, 102
- Verprägung / Kanal (Strukturelement)
- 103
- Scharnierstelle
- 104
- (Durchgangs-) Loch
- 11
- Zweite Strukturlage
- 12, 12'
- Decklage
- 12a
- (Scharnier-) Abschnitt der Decklage
- 12b
- (Klapp-) Abschnitt der Decklage
- 120
- Scharnier
- 120a
- Perforationen
- 121
- Klapprand
- 13
- Magnet
- 1A
- Rückseite
- 1B
- Innenseite
- 1C
- Randabschnitt
- A
- Schwenkachse
- A1, A2, A3
- Verfahrensschritte
- F
- Fahrzeugsitz
- G
- Sitzuntergestell
- H1, H2, H3
- Schwenkhebel
- L
- Längsrichtung
- LR
- Lehnenrahmen
- Q
- Querrohr
- R
- Rückenlehne
- S1, S2
- Seitenteil
- SA
- Schienenanordnung
- W
- Sitzwanne