-
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für ein elektrisch betriebenes Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
-
Ein Fahrzeug mit Elektroantrieb kann ein automatisiertes zwei- oder mehrgängiges Getriebe mit einer Elektromaschine aufweisen. Im Stand der Technik werden solche zwei- oder mehrgängigen Getriebe meist durch elektrisch oder hydraulisch betätigte kraftschlüssige Lamellenkupplungen oder formschlüssige Klauenkupplungen geschaltet. Bei solchen Formschlussschaltungen sind zusätzliche Synchronisierungen mittels zusätzlicher Bauteile und/oder Synchronisierungen durch entsprechende Ansteuerung der Elektromaschinen erforderlich. Kraftschlüssige nasse Lamellenkupplungen weisen zudem starke Schleppverluste durch das Öl zwischen den Lamellen auf. Beispielhaft ist aus der
DE 10 2014 109 776 A1 ein Zweigang-Getriebe mit einer Elektromaschine bekannt, die eine Freilaufkupplung und eine kraftschlüssige Lamellenkupplung ohne Drehrichtungsänderung der Elektromaschine aufweist. Aus der
DE 10 2014 116 412 A1 ist ein Drei-Gang-Getriebe mit einer Elektromaschine bekannt, die insgesamt zwei Freilaufkupplungen sowie eine kraftschlüssige Lamellenkupplung ohne Drehrichtungsänderung der Elektromaschine aufweist.
-
Die obigen zwei- oder mehrgängigen Getriebe weisen jeweils einen komplexen Schaltmechanismus auf. Zudem sind die Schaltmechanismen bauteilaufwendig unter anderem mit aktiv schaltbaren, kraftschlüssigen Kupplungen (das heißt hydraulisch oder elektromechanisch aktuierte Lamellenkupplungen) realisiert. Solche Lamellenkupplungen erzeugen außerdem zusätzliche nachteilige Schleppverluste.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Antriebsvorrichtung für ein elektrisch betriebenes Fahrzeug bereitzustellen, dessen automatisiertes Zwei-Gang-Getriebe im Vergleich zum obigen Stand der Technik bauteilreduziert aufgebaut ist sowie ohne aktiv geschaltete kraftschlüssige Kupplungen (das heißt Lamellenkupplungen) realisierbar ist.
-
Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
-
Die Erfindung geht von einer Antriebsvorrichtung aus, Antriebsvorrichtung für ein elektrisch betriebenes Fahrzeug, mit genau einer Elektromaschine, die über ein Achsdifferenzial auf Fahrzeugräder einer Fahrzeugachse abtreibt, wobei bei einem eingelegten ersten Vorwärtsgang die Elektromaschine über einen ersten Antriebs-Lastpfad mit dem Achsdifferenzial in Antriebsverbindung ist, und bei einem eingelegten zweiten Vorwärtsgang die Elektromaschine über einen zweiten Antriebs-Lastpfad mit dem Achsdifferenzial in Antriebsverbindung ist. Das Achsdifferenzial ist jedoch nur bei einem zweispurigen Fahrzeug erforderlich.
-
Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 wird bei einer solchen Getriebestruktur der Antriebsvorrichtung eine Umschaltung zwischen den Vorwärtsgängen wie folgt realisiert: So ist im ersten Antriebs-Lastpfad eine erste Freilaufkupplung geschaltet, deren drehmomentübertragende Sperrfunktion aktiviert ist beim Betrieb der Elektromaschine in einer ersten Antriebsdrehrichtung und deren übertragungsfreie Freilauffunktion aktiviert ist beim Betrieb der Elektromaschine in einer gegensinnigen zweiten Antriebsdrehrichtung. Alternativ dazu ist im zweiten Antriebs-Lastpfad eine zweite Freilaufkupplung geschaltet. Deren Sperrfunktion ist aktiviert beim Betrieb der Elektromaschine in der zweiten Antriebsdrehrichtung, wobei deren Freilauffunktion aktiviert ist beim Betrieb der Elektromaschine in der gegensinnigen ersten Antriebsdrehrichtung.
-
In einer technischen Umsetzung können der ersten Freilaufkupplung und/oder der zweiten Freilaufkupplung zumindest ein Schaltelement zugeordnet sein, das in einer Rekuperations-Schaltstellung die erste und/oder zweite Freilaufkupplung blockiert, um eine Drehmomentübertragung vom Achsdifferenzial zur Elektromaschine über den ersten und/oder zweiten Lastpfad zu ermöglichen.
-
Nachfolgend wird eine bevorzugte Getriebestruktur der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung beschrieben: So kann im ersten Antriebs-Lastpfad die Elektromaschinenwelle über eine erste Vorgelegestufe mit dem Achsdifferenzial verbindbar sein. Im zweiten Antriebs-Lastpfad kann die Elektromaschine über eine zweite Vorgelegestufe mit dem Achsdifferenzial verbindbar sein. Die beiden Vorgelegestufen können bevorzugt als Stirnradstufen ausgebildet sein.
-
In einer bevorzugten Ausführungsvariante kann die zweite Vorgelegestufe ein drehfest auf der Elektromaschinenwelle angeordnetes antriebsseitiges Zahnrad aufweisen, das unter Zwischenschaltung eines Umkehr-Zahnrads mit einem auf einer Zwischenwelle angeordneten abtriebsseitigen Zahnrad kämmt. Durch die Zwischenschaltung des Umkehr-Zahnrads wird eine Drehrichtungsänderung im zweiten Antriebs-Lastpfad bewerkstelligt.
-
In gleicher Weise kann auch die erste Vorgelegestufe ein drehfest auf der Elektromaschinenwelle angeordnetes antriebsseitiges Zahnrad aufweisen, das mit einem abtriebsseitigen Zahnrad kämmt. Die beiden abtriebsseitigen Zahnräder der beiden Vorgelegestufen können bevorzugt jeweils über die erste und die zweite Freilaufkupplung mit der Zwischenwelle verbindbar sein. Die Zwischenwelle kann zudem ein weiteres Festzahnrad aufweisen, das mit einem Zahnrad das Achsdifferenzials kämmt.
-
In der oben angedeuteten Getriebestruktur können die Elektromaschinenwelle und die Zwischenwelle zueinander achsparallel angeordnet sein.
-
Zudem ist es bevorzugt, wenn die erste und zweite Freilaufkupplung in Axialrichtung unmittelbar nebeneinander angeordnet sind. In diesem Fall kann den beiden Freilaufkupplungen ein gemeinsames Schaltelement zugeordnet sein, das axial zwischen den beiden Freilaufkupplungen angeordnet ist und alternierend entweder die erste Freilaufkupplung oder die zweite Freilaufkupplung blockiert.
-
In einer alternativen Ausführungsform kann das Zwei-Gang-Getriebe nicht als ein Stirnradgetriebe, sondern als ein schaltbares Planetengetriebe ausgeführt sein. Dessen Eingangselement, insbesondere ein Sonnenrad, kann mit der Elektromaschine gekoppelt werden, wobei dessen Ausgangselement, insbesondere ein radial äußeres Hohlrad, mit der Eingangsseite des Achsdifferenzials verbindbar ist. Das Reaktionselement des schaltbaren Planetengetriebes, insbesondere ein Planetenräder tragender Planetenradträger, kann mittels der beiden Freilaufkupplungen am Ein- oder Ausgangselement anbindbar sein oder alternativ gehäusefest festbremsbar sein.
-
In einer technischen Umsetzung kann der Planetenradträger des schaltbaren Planetengetriebes über einen Kupplungsflansch in eine Außenhohlwelle übergehen. Die Außenhohlwelle kann entweder über die erste Freilaufkupplung am Getriebegehäuse festbremsbar sein oder über die zweite Freilaufkupplung mit dem Sonnenrad (das heißt Eingangselement) des schaltbaren Planetengetriebes verblockbar sein.
-
Das Sonnenrad (das heißt Eingangselement) des schaltbaren Planetengetriebes kann über eine Innenhohlwelle direkt oder indirekt in trieblicher Verbindung mit der Elektromaschine sein. Zwischen der Innenhohlwelle und der oben erwähnten Außenhohlwelle kann die zweite Freilaufkupplung wirken. Demgegenüber kann zwischen der Außenhohlwelle und einer Getriebegehäusewand die erste Freilaufkupplung wirken. Bei dieser Anordnung ergeben sich die folgenden Lastfälle: So kann beim Betrieb der Elektromaschine in der ersten Antriebsdrehrichtung (zum Beispiel linksdrehend) die erste Freilaufkupplung selbsttätig in ihre Sperrposition verstellt sein, in der der Planetenradträger des schaltbaren Planetengetriebes am Getriebegehäuse festgebremst ist, wogegen in der zweiten Freilaufkupplung die Freilauffunktion aktiviert ist.
-
Umgekehrt kann beim Betrieb der Elektromaschine in der zweiten Antriebsdrehrichtung (das heißt zum Beispiel rechtsdrehend) die erste Freilaufkupplung selbsttätig ihre Freilauffunktion aktivieren und die zweite Freilaufkupplung selbsttätig sich in ihre Sperrposition verstellen, in der der Planetenradträger des schaltbaren Planetengetriebes mit dem Sonnenrad (das heißt Eingangselement) verblockt ist.
-
Im Hinblick auf eine Drehmomentwandlung der Elektromaschine ist es bevorzugt, wenn das schaltbare Planetengetriebe nicht unmittelbar an der Elektromaschine angekoppelt ist, sondern vielmehr über eine Vorgelegestufe mit der Elektromaschinenwelle gekoppelt ist. Im Hinblick auf eine Reduzierung des in Axialrichtung erforderlichen Bauraums ist es bevorzugt, wenn die Vorgelegestufe als ein Planetenvorgelege realisiert ist, das zusammen mit dem schaltbaren Planetengetriebe und der Elektromaschine koaxial zu den beiden Flanschwellen angeordnet ist. Das Planetenvorgelege kann mit seinem Eingangselement (bevorzugt Sonnenrad) drehfest mit der Elektromaschinenwelle verbunden sein und mit seinem Ausgangselement (insbesondere ein Planetenräder tragender Planetenradträger) drehfest mit dem Eingangselement des schaltbaren Planetengetriebes verbunden sein. Das Reaktionselement des Planetenvorgeleges (insbesondere ein radial äußeres Hohlrad) kann dagegen gehäusefest am Getriebegehäuse angebunden sein.
-
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
-
Es zeigen:
- 1 eine Antriebsvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- 2a und 2b jeweils Prinzipskizzen, die die Funktionsweise einer Freilaufkupplung veranschaulichen;
- 3 und 4 jeweils den sich bei eingelegtem ersten Vorwärtsgang ergebenden Lastpfad und den sich bei eingelegtem zweiten Vorwärtsgang ergebenden Lastpfad; sowie
- 5, 6 und 7 weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung.
-
In der 1 ist ein automatisiertes Zwei-Gang-Getriebe mit einer Elektromaschine EM für den Elektroantrieb eines Kraftfahrzeuges gezeigt, bei der eine Drehrichtungsänderung der Elektromaschine EM genutzt werden kann. Die Elektromaschine EM ist über ein Stirnradgetriebe 1 mit einem Eingangselement 3, das heißt einem Zahnrad, eines Achsdifferenzials 5 in Antriebsverbindung bringbar. Das Achsdifferenzial 5 weist an seiner Ausgangsseite jeweils beidseitig zwei Flanschwellen 7 auf, über die ein Drehmoment auf Fahrzeugräder einer Fahrzeugachse des Kraftfahrzeugs übertragbar ist.
-
Nachfolgend ist die in der 1 gezeigte Getriebestruktur des Stirnradgetriebes 1 beschrieben: So ist die Elektromaschine EM über einen ersten Antriebs-Lastpfad L1 (3) mit dem Achsdifferenzial 5 trieblich verbindbar oder über einen zweiten Antriebs-Lastpfad L2 (4) mit dem Achsdifferenzial 5 trieblich verbindbar. Im ersten Antriebs-Lastpfad L1 ist die Elektromaschinenwelle 9 über eine erste Vorgelegestufe St1 mit dem Achsdifferenzial 5 verbunden, während im zweiten Antriebs-Lastpfad L2 die Elektromaschinenwelle 9 über eine zweite Vorgelegestufe St2 mit dem Achsdifferenzial 5 verbunden ist. Die beiden Vorgelegestufen St1 und St2 sind als Stirnradstufen ausgebildet.
-
In der 1 weist die zweite Vorgelegestufe St2 eine drehfest auf der Elektromaschinenwelle 9 angeordnetes antriebsseitiges Zahnrad 13 auf, das mit einem auf einer Zwischenwelle 15 angeordneten abtriebsseitigen Zahnrad 17 kämmt, und zwar unter Zwischenschaltung eines Umkehr-Zahnrads 29. In gleicher Weise weist auch die erste Vorgelegestufe St1 ein drehfest auf der Elektromaschinenwelle 9 angeordnetes antriebsseitiges Zahnrad 19 auf, das (im Unterschied zum zweiten Lastpfad L2) direkt mit einem auf der Zwischenwelle 15 angeordneten abtriebsseitigen Zahnrad 21 kämmt. Die beiden abtriebsseitigen Zahnräder 17, 21 sind nicht drehfest auf der Zwischenwelle 15 angeordnet, sondern jeweils über eine erste und über eine zweite Freilaufkupplung F1, F2. Zudem weist die Zwischenwelle 15 ein Festzahnrad 33 auf, das mit einem Zahnrad 3 des Achsdifferenzials 5 kämmt.
-
Wie aus der 1 weiter hervorgeht, sind die Elektromaschinenwelle 9 und die Zwischenwelle 15 achsparallel zueinander ausgerichtet.
-
Die erste Vorgelegestufe St1 sowie die zweite Vorgelegestufe St2 bilden jeweils Radebenen, die in Axialrichtung nebeneinander positioniert sind. Dabei sind die ersten und zweiten Freilaufkupplungen F1, F2 in der Axialrichtung unmittelbar nebeneinander auf der Zwischenwelle 15 axial verstellbar angeordnet. Den beiden Freilaufkupplungen F1, F2 ist ein gemeinsames beidseitig axial verstellbares Schaltelement 31 zugeordnet, das zwischen einer Neutralstellung N und einer ersten sowie zweiten Rekuperations-Schaltstellung 1, 2 verstellbar ist. In der ersten/zweiten Rekuperations-Schaltstellung kann die erste/zweite Freilaufkupplung F1, F2 blockiert werden, um eine Drehmomentübertragung vom Achsdifferenzial 5 zur Elektromaschine EM zu ermöglichen.
-
In der 2a und 2b ist in schematischer Teilansicht der Aufbau sowie die Funktionsweise einer Freilaufkupplung insoweit erläutert, als es zum Verständnis der Erfindung erforderlich ist. Demzufolge weist die Freilaufkupplung eine Freilaufkupplung-Außenseite 37 und eine Freilaufkupplung-Innenseite 35 auf, die jeweils mit drehbaren Getriebekomponenten verbunden sind, die im jeweiligen Lastpfad integriert sind. Zwischen der Innenseite 35 und der Außenseite 37 sind verstellbare Klemmkörper 39 positioniert. Je nach Drehrichtung der Innenseite 35 und der Außenseite 37 kann aufgrund einer Relativbewegung der Klemmkörper 39 in eine Klemmposition (2b) oder in eine Freigabeposition (2a) verstellt werden. In der 2a ist die Freilaufkupplung bei aktivierter Freilauffunktion gezeigt. In diesem Fall sind die Klemmkörper 39 außer Klemmeingriff mit der Innenseite 35 und der Außenseite 37. Die Innenseite 35 kann daher frei nach links drehen, während die Außenseite 37 frei nach rechts drehen kann, ohne dass es zu einer Drehmomentübertragung kommt. Demgegenüber ist in der 2b die Freilaufkupplung bei aktivierter Sperrfunktion gezeigt. In diesem Fall sind die Klemmkörper 39 in Klemmeingriff mit der Außen- und Innenseite 35, 37, so dass eine Bewegungsübertragung vom antreibenden Teil auf den abtreibenden Teil erfolgt.
-
In der 3 ist die Antriebsvorrichtung im Fahrbetrieb gezeigt, und zwar bei einem eingelegten ersten Vorwärtsgang. In diesem Fall wird die Elektromaschine EM in einer ersten Antriebsdrehrichtung A1 betrieben. Dadurch ist die drehmomentenübertragende Sperrfunktion der ersten Freilaufkupplung F1 selbsttätig aktiviert, so dass über den Lastpfad L1 ein Drehmoment von der Elektromaschine EM über die Elektromaschinenwelle 9, die erste Vorgelegestufe St1 sowie dem Festzahnrad 33 der Zwischenwelle 15 auf das Zahnrad 3 des Achsdifferenzials 5 übertragen wird.
-
Mit der in den Figuren gezeigten Getriebestruktur ist ein Schalten vom ersten in den zweiten Vorwärtsgang wie folgt ermöglicht: So wird hierzu in einer Drehrichtungsänderung die Antriebsdrehrichtung A1 (linksdrehend) der Elektromaschine EM auf seine gegensinnige Antriebsdrehrichtung A2 (rechtsdrehend, 4) geändert. In diesem Fall ergibt sich ein Lastpfad L2 (4), bei dem ein Drehmoment über die Elektromaschinenwelle 9 und die zweite Vorgelegestufe St2 auf die Zwischenwelle 15 übertragen wird und von dort über das Festzahnrad 33 der Zwischenwelle 15 weiter auf das Zahnrad 3 des Achsdifferenzials 5 übertragen wird. Eine Rückschaltung vom eingelegten zweiten Vorwärtsgang in den ersten Vorwärtsgang erfolgt analog bei einer entsprechenden Drehrichtungsänderung der Elektromaschine EM in seine erste Antriebsdrehrichtung A1 (linksdrehend).
-
In der 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, dessen Funktionsweise identisch mit der in den 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist. Im Unterschied zum vorangegangenen Ausführungsbeispiel ist in der 5 die erste Freilaufkupplung F1 in der ersten Vorgelegestufe St1 nicht zwischen dem abtriebsseitigen Zahnrad 21 und der Zwischenwelle 15 angeordnet, sondern vielmehr zwischen dem antriebsseitigen Zahnrad 19 und der Elektromaschinenwelle 9. In gleicher Weise wirkt auch die zweite Freilaufkupplung F2 zwischen dem antriebsseitigen Zahnrad 13 der zweiten Vorgelegestufe St2 und der Elektromaschinenwelle 9. Die beiden abtriebsseitigen Zahnräder 17, 21 sind dagegen als Festzahnräder auf der Zwischenwelle 15 ausgebildet. Zudem ist in der 5 das abtriebsseitige Zahnrad 17 der zweiten Vorgelegestufe St2 unmittelbar in Zahneingriff mit dem Zahnrad 3 des Achsdifferenzials 5, so dass das Festzahnrad 33 des vorangegangenen Ausführungsbeispiels eingespart werden kann.
-
In der 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des Zwei-Gang-Getriebes gezeigt, das im Gegensatz zum vorangegangenen Ausführungsbeispiel nicht als Stirnradgetriebe realisiert ist, sondern vielmehr als ein Planetengetriebe. Das Zwei-Gang-Getriebe weist ein Planetenvorgelege PG1 und ein schaltbares Planetengetriebe PG2 auf, die zusammen mit der Elektromaschine EM koaxial zu den Flanschwellen 7 angeordnet sind. Demzufolge ist das Planetenvorgelege PG1 mit seinem Sonnenrad 41 drehfest mit der Elektromaschinenwelle 9 verbunden, die als Hohlwelle ausgeführt ist, durch die sich eine der Flanschwellen 7 erstreckt. Das Sonnenrad 41 kämmt über Planetenräder 43 mit einem radial äußeren Hohlrad 45, das gehäusefest am Getriebegehäuse 47 angebunden ist. Ein, die Planetenräder 43 tragender Planetenradträger 49 geht über einen Verbindungsflansch 51 drehfest in eine Innenhohlwelle 53, durch die sich eine der Flanschwellen 7 erstreckt. Die Innenhohlwelle 53 verbindet den Planetenradträger 43 des Planetenvorgeleges PG1 drehfest mit einem Sonnenrad 55 des schaltbaren Planetengetriebes PG2. Das Sonnenrad 55 des schaltbaren Planetengetriebes PG2 kämmt über Planetenräder 57 mit einem radial äußeren Hohlrad 59, das über einen Antriebsflansch 61 an der Eingangsseite des Achsdifferenzials 5 trieblich angebunden ist.
-
Wie aus der 6 hervorgeht, ist ein, die Planetenräder 57 tragender Planetenradträger 63 des schaltbaren Planetengetriebes PG2 über einen Kupplungsflansch 65 mit einer Kupplungswelle 67 einstückig verbunden. Zwischen der Kupplungswelle 67 und einer radial äußeren Getriebegehäusewand 47 wirkt in der 6 die erste Freilaufkupplung F1. Demgegenüber wirkt zwischen der Kupplungswelle 67 und der Innenhohlwelle 53 die zweite Freilaufkupplung F2. Mittels des Schaltelementes 31 ist die Kupplungswelle 67 entweder mit der Innenhohlwelle 53 koppelbar (rechte, erste Schaltstellung) oder mit der Getriebegehäusewand 47 koppelbar (linke, zweite Schaltstellung).
-
Beispielhaft ist im Anfahrbetrieb der erste Vorwärtsgang eingelegt, sofern die Elektromaschine EM in einer ersten Antriebsdrehrichtung A1 (zum Beispiel linksdrehend) betrieben wird. In diesem Fall stellt sich ein erster Antriebs-Lastpfad L1 ein, bei dem die erste Freilaufkupplung F1 selbsttätig in ihre Sperrposition verstellt ist. In der Sperrposition der ersten Freilaufkupplung F1 ist der Planetenradträger 63 des schaltbaren Planetengetriebes PG2 am Getriebegehäuse 47 festgebremst, während in der zweiten Freilaufkupplung F2 die Freilauffunktion aktiviert ist.
-
Demgegenüber kann der zweite Vorwärtsgang durch eine Drehrichtungsumkehr der Elektromaschine EM in die zweite Antriebsdrehrichtung A2 (rechtsdrehend) erfolgen. In der zweiten Antriebsdrehrichtung A2 der Elektromaschine EM wird in der ersten Freilaufkupplung F1 selbsttätig die Freilauffunktion aktiviert und in der zweiten Freilaufkupplung F2 selbsttätig die Sperrfunktion aktiviert, in der der Planetenradträger 63 (das heißt die Kupplungswelle 67 des schaltbaren Planetengetriebes PG2 mit dem Sonnenrad 55 des schaltbaren Planetengetriebes PG 2 verblockt ist).
-
Wie aus den 6 und 7 hervorgeht, sind die Antriebs-Lastpfade L1 und L2 zueinander weitgehend identisch, und zwar mit der Ausnahme, dass im Antriebs-Lastpfad L1 der Planetenradträger 63 des schaltbaren Planetengetriebes PG2 gehäusefest angebunden ist, während im Antriebs-Lastpfad L2 der Planetenradträger 63 mit dem Sonnenrad 55 des schaltbaren Planetengetriebes PG2 verblockt ist.
-
Das in der 7 gezeigte Ausführungsbeispiel ist bezüglich der Funktionsweise und des Getriebeaufbaus im Wesentlichen vergleichbar mit dem in der 6 gezeigten Ausführungsbeispiel. Im Unterschied zur 6 sind in der 7 die Axialpositionen der beiden Planetengetriebe PG1, PG2 vertauscht, so dass sich das schaltbare Planetengetriebe PG2 unmittelbar mit der Elektromaschine EM trieblich verbunden ist, während das Planetengetriebe PG1 als eine Nachgelegestufe zwischen dem schaltbaren Planetengetriebe PG2 und dem Achsdifferenzial 5 geschaltet ist. Demzufolge ist in der 7 das Sonnenrad 55 des schaltbaren Planetengetriebes PG2 drehfest mit der Elektromaschinenwelle 9 verbunden. Das Sonnenrad 55 kämmt über die Planetenräder 57 mit dem radial äußeren Hohlrad 59, das über einen Verbindungsflansch 51 drehfest mit dem Sonnenrad 41 des Nachgelege-Planetengetriebes PG1 verbunden ist. Das Sonnenrad 41 des Nachgelege-Planetengetriebes PG1 kämmt über Planetenräder 43 mit dem radial äußeren Hohlrad 45, das fest am Getriebegehäuse 47 angebunden ist. Zudem ist der die Planetenräder 43 tragende Planetenradträger 49 über einen Antriebsflansch 61 mit der Eingangsseite des Achsdifferenzials 5 verbunden.
-
In der 7 ist der Planetenradträger 63 des schaltbare Planetengetriebes PG2 über einen Kupplungsflansch 65 mit einer Kupplungswelle 67 in Verbindung. Diese kann über die erste Freilaufkupplung F1 mit dem radial äußeren Getriebegehäuse 47 zusammenwirken. Alternativ kann die Kupplungswelle 67 über die zweite Freilaufkupplung F2 mit der radial inneren Elektromaschinenwelle 9 zusammenwirken.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102014109776 A1 [0002]
- DE 102014116412 A1 [0002]