-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Darstellung von Informationen auf einem Bildschirm einer Navigationsvorrichtung, wobei die darzustellenden Informationen Karteninformationen und den Karteninformationen überlagerte Zusatzinformationen umfassen.
-
Navigationsvorrichtungen zur Routenführung werden Verkehrsteilnehmern heutzutage in einer Vielzahl unterschiedlicher Endgeräte zur Verfügung gestellt, wie beispielsweise auf Mobiltelefonen, Tablet-Computern, speziellen portablen Navigationsgeräten oder auch auf fest in einem Fahrzeug verbauten Endgeräten. In Kraftfahrzeugen sind Navigationsvorrichtungen heute meist integraler Bestandteil des Fahrerinformationssystems. Die Navigationsvorrichtungen weisen eine oder mehrere graphische Benutzeroberflächen auf, im Folgenden als Anzeigen, Bildschirme oder Displays bezeichnet, auf denen unterschiedliche Informationen angezeigt werden können. Die Hauptinformation einer Navigationsvorrichtung ist dabei die Karteninformation, die typischerweise in Form einer skalierbaren zweidimensionalen oder perspektivisch modulierten, quasi dreidimensionalen Karte oder entsprechender Satellitenbilder oder einer Überlagerung aus graphischer Karte und Satellitenbildern besteht. Die Kartendarstellung wird meist entsprechend der Position der Navigationseinrichtung, die üblicherweise mittels eines Satellitennavigationseinrichtung der Navigationsvorrichtung ermittelt wird, zentriert. Der reinen Karteninformation können auf dem Bildschirm einer Navigationsvorrichtung unterschiedlichste Arten von Zusatzinformationen überlagert werden. Wenn in der Navigationsvorrichtung eine Routenführung aktiviert ist, stellt die Hervorhebung der berechneten Route auf dem Kartenmaterial eine eng mit der Karteninformation verknüpfte Zusatzinformation dar. Eine weitere Klasse von eng mit der Karteninformation verknüpften Zusatzinformationen stellen Leithinweise für die Routenführung dar, beispielsweise Abbiegehinweise, Detailanimationen von komplexeren Fahrbahnsituationen, wie Verkehrskreiseln, mehrspurige Routenführungen, usw. Leithinweise für die Routenführung können häufig graphisch, akustisch oder als Kombination von graphischen und akustischen Hinweisen ausgegeben werden. Darüber hinaus gehören zu den Zusatzinformationen Städtenamen, Straßennamen, Gewässernamen, und so genannte Points of Interest (POIs), die typischerweise mittels geeigneter Icons dargestellt werden, wie beispielsweise Tankstellen, Werkstätten, Parkplätze und Parkhäuser, Geldautomaten, Hotels, Sportstadien, Kinos, Museen, Sehenswürdigkeiten und Freizeitangebote. Zusatzinformationen können auch Wetterinformationen, insbesondere Temperatur- oder Niederschlagsinformation, Kurzinformationen zu Sehenswürdigkeiten oder die Öffnungszeiten diverser POls.
-
In Kraftfahrzeugen sind Navigationsvorrichtungen zudem inzwischen meist Teil eines komplexen Fahrerinformationssystems, wobei der Bildschirm oder die Bildschirme des Fahrerinformationssystems nicht nur zur Darstellung der Bildschirminformationen des Navigationssystems verwendet werden, sondern außerdem unterschiedlichste Informationen des Fahrerinformationssystems anzeigen, beispielsweise Multimediainformationen, Informationen der Klimaanlage, Informationen zum Fahrzeugstatus und vieles mehr. Insbesondere wenn die Kartendarstellung der Navigationsvorrichtung im Vollbildmodus gewissermaßen als Hintergrundbild angezeigt wird, werden Karteninformationen durch eine Vielzahl von Informationsfenster und Icons überdeckt, die keinen unmittelbaren Bezug zur Fahrzeugnavigation haben.
-
Moderne Navigationsvorrichtungen haben meist ein Einstellungsmenü, in welchem die Präferenzen des Nutzers, beispielsweise über die Art der Ausgabe der Leithinweise oder die anzuzeigenden Nebeninformationen aus dem Fahrerinformationssystem vorgegeben werden können.
-
Für eine besonders ergonomische Nutzung verfügen moderne Navigationsvorrichtungen über eine so genannte Autozoom-Funktion, bei welcher der Vergrößerungsmaßstab (Zoomlevel) der Karteninformation situationsabhängig automatisch verändert werden kann. So wird beispielsweise bei einer Fahrt mit höherer Geschwindigkeit ohne unmittelbar bevorstehende Straßen- oder Fahrspuränderungen ein kleiner Vergrößerungsmaßstab gewählt, so dass zur besseren Übersicht ein größeres Gebiet um die Position des Nutzers herum auf dem Bildschirm sichtbar ist. Wenn sich die Geschwindigkeit des Nutzers verringert, wird der Vergrößerungsmaßstab üblicherweise erhöht, um mehr Details in der unmittelbaren Umgebung des Nutzers darzustellen, insbesondere wenn eine Richtungsänderung, wie beispielsweise eine Abzweigung in eine andere Straße, oder eine komplexere Verkehrssituation, wie beispielsweise ein Verkehrskreisel, unmittelbar bevorsteht.
-
Die Vielzahl möglicher Zusatzinformationen können unter bestimmten Umständen die Nutzung der Karteninformationen und der Leithinweise bei der Routenführung beeinträchtigen, da der Nutzer oft Schwierigkeiten haben kann, die ihn aktuell eigentlich interessierenden Informationen aus der Vielzahl der dargestellten Informationen herauszufiltern. Es sind daher bereits zahlreiche Maßnahmen vorgeschlagen worden, wie die anzuzeigenden Informationen an bestimmte Situationen angepasst werden können.
-
So beschreibt die
DE 10 2004 043 861 A1 ein System zur adaptiven Routenführung, bei dem das Darstellungskonzept der Leithinweise abhängig von einem Fahrsituationsmodell verändert wird. Das Fahrsituationsmodell bildet dabei die gesamte Situation in und um das Fahrzeug ab, in das der Zustand des Fahrzeugs, das Verhalten des Fahrzeugführers, aber auch eventuelle Fahrerintentionen einfließen. Unterschiedliche Darstellungskonzepte sind dabei beispielsweise ein straßenorientiertes Darstellungskonzept, bei dem die Leithinweise primär an den Straßentyp angepasst werden oder ein Informationsdichte-orientiertes Darstellungskonzept, das insbesondere auf der Anzahl der als nächstes auftretenden markanten Routenpunkte basiert. Es wird auch erwähnt, dass die Wahl des Darstellungskonzeptes entweder automatisch oder durch den Fahrzeugführer erfolgen kann.
-
In der
DE 10 2014 203 665 A1 wird ein so genanntes Score-System beschrieben, welches festlegt, welche Beschriftungselemente in einem Navigationssystem zu welchem Zeitpunkt angezeigt werden. Damit können beispielsweise unmittelbar vor einer Abbiegesituation in diesem Moment überflüssige Informationen wie Sehenswürdigkeiten, ausgeblendet werden.
-
In
DE 10 2006 038 551 A1 wird ein vergleichbarer Vorschlag beschrieben, bei dem die Relevanz von Objektinformationen zu Kartendaten bezüglich des aktuell benutzten Streckenabschnitts ermittelt und abhängig von dieser Relevanz Objektinformationen entweder angezeigt oder nicht angezeigt werden.
-
DE 10 2012 023 481 A1 beschreibt ein Verfahren zur verbesserten räumlichen Wahrnehmung von angezeigtem Kartenmaterial durch räumliche Plastizität auf der Basis von Höheninformationen, wobei vorgeschlagen wird, Informationen wie Städtenamen, Flussnamen oder Straßen jeweils abhängig von der gewähnten Zoomstufe anzuzeigen oder nicht anzuzeigen.
-
Auch in der
DE 11 2013 002 790 T5 wird ein Verfahren zur 3D-Kartendarstellung durch animierte Bewegung einer virtuellen Kamera beschrieben, wobei die Kartendarstellung und die angezeigten Informationen abhängig vom Zoomlevel sind.
-
Die im Stand der Technik beschriebenen automatisierten Verfahren können zwar in vielen Fällen gewährleisten, dass in bestimmten Situationen die Aufmerksamkeit des Nutzers beispielsweise auf Leithinweise für die Routenführung gerichtet wird und Ablenkungen durch in diesem Moment unnötige Zusatzinformationen vermieden werden, jedoch können automatisierte Systeme den tatsächlichen Informationsbedarf eines Nutzers zu jedem Moment nur ungenügend vorhersagen. Außerdem macht der Stand der Technik keine Lösungsvorschläge für Zusatzinformationen, die nicht von der Navigationsvorrichtung selbst stammen, sondern als navigationsunabhängige Zusatzinformationen von Fahrerinformationssystem dargestellt werden.
-
Es besteht daher ein Bedarf nach einem Verfahren und einer Vorrichtung zur Darstellung von Informationen auf einem Bildschirm einer Navigationsvorrichtung, die es dem Nutzer zuverlässig ermöglicht, in einem gewünschten Moment Zusatzinformationen auf dem Bildschirm der Navigationsvorrichtung zu verringern.
-
Gelöst wird dieses technische Problem durch das Verfahren gemäß vorliegendem Anspruch 1 und die Vorrichtung gemäß vorliegendem Anspruch 10. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Die Erfindung betrifft demnach ein Verfahren zur Darstellung von Informationen auf einem Bildschirm einer Navigationsvorrichtung, wobei die dargestellten Informationen Karteninformationen und den Karteninformationen überlagerte Zusatzinformationen umfassen. Das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass man den Einfluss bestimmter Zusatzinformationen auf die Sichtbarkeit der Karteninformationen verringert, wenn der Vergrößerungsmaßstab der Karteninformationen manuell geändert wird.
-
Der Erfindung liegt daher die Überlegung zugrunde, dass sich die Navigationsvorrichtung standardmäßig in einem Modus befindet, in dem entweder eine automatische, situationsbedingte Anpassung des Vergrößerungsmaßstabs der Karteninformationen erfolgt, den der Nutzer durch den manuellen Eingriff zumindest temporär aufheben kann, oder dass die Karte sich in einem vom Nutzer vorab festgelegten festen Vergrößerungsmaßstab befindet, den der Nutzer ebenfalls manuell ändern kann. Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, den manuellen Nutzereingriff zur Änderung des Vergrößerungsmaßstabs als Hinweis zu verwerten, dass der Nutzer speziell an den durch die Karteninformationen gelieferten Daten interessiert ist, so dass in diesem Moment bestimmte Zusatzinformationen von geringerem Interesse sind. Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, den Einfluss bestimmter Zusatzinformationen auf die Sichtbarkeit der Karteninformation entsprechend zu verringern.
-
Unter „Einfluss auf den Sichtbarkeit der Karteninformation“ versteht man dabei, das die der Karteninformation überlagerten Zusatzinformationen die jeweils hinter der Zusatzinformation liegenden Karteninformation überdeckt. Eine Verringerung des Einflusses der Zusatzinformationen auf die Sichtbarkeit der Karteninformationen besteht im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens daher in erster Linie in einer Verringerung des flächenmäßigen Anteils der Zusatzinformationen, der die Karteninformationen überdeckt. Dies kann auf unterschiedlichste Weise geschehen.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden die bestimmten Zusatzinformationen minimiert, beispielsweise indem Points of Interest statt mit einer Beschriftung nur noch mit kleinen Symbolen oder gar nur durch unbeschriftete Punkte symbolisiert werden. Zusatzinformation aus dem Fahrerinformationssystem können beispielsweise dadurch minimiert werden, dass statt einem Medienfenster Angaben zu Künstler und Titel eines gerade laufenden Liedes, lediglich ein kleines Symbol angezeigt wird, das symbolisiert, dass gerade eine Medienangebot aktiv ist.
-
Alternativ oder zusätzlich kann man die bestimmten Zusatzinformationen auch zumindest teilweise transparent darstellen. Teilweise Transparenz kann dabei in unterschiedlicher Weise realisiert werden, beispielsweise indem bestimmte Zusatzinformationen nur noch als Umrisse symbolisiert werden und/oder dass die bestimmten Zusatzinformationen durchscheinend dargestellt werden, so dass die dahinterliegenden Karteninformationen sichtbar werden.
-
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die bestimmten Zusatzinformationen ausgeblendet.
-
Die Maßnahmen zur Verringerungen des Einflusses der bestimmten Zusatzinformationen auf die Karteninformationen können einzeln oder kombiniert angewendet werden, beispielsweise können bestimmte Zusatzinformationen komplett ausgeblendet werden, während andere Zusatzinformationen minimiert und wieder andere Zusatzinformationen teilweise transparent dargestellt werden.
-
Vorzugsweise werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht alle Zusatzinformationen gleich behandelt. Besonders bevorzugt unterteilt man die zur Verfügung stehenden einzelnen Zusatzinformationen in wenigstens zwei Anzeigegruppen, wobei man bei manueller Änderung des Vergrößerungsmaßstabs den Einfluss von zumindest einer der Anzeigegruppen auf die Kartendarstellung verringert. Wenn beispielsweise navigationsfremde Informationen aus dem Fahrerinformationssystem regulär angezeigt werden, kann man davon ausgehen, dass bei einer manuellen Veränderung des Vergrößerungsmaßstabs der Karteninformation diese navigationsfremden Information aktuell uninteressant sind und minimiert oder ausgeblendet werden können. Diese navigationsfremden Zusatzinformationen kann man daher in eine auszublendende Anzeigegruppe einteilen, während navigationsrelevante Zusatzinformatioen die eine weiterhin anzuzeigende Anzeigegruppe eingeteilt werden. Aber auch die navigationsrelevanten Zusatzinformationen kann man in auszublendende und nicht auszublendende Zusatzinformationen unterteilen. Beispielsweise kann der Routenverlauf eine Zusatzinformation sein, den man auch bei manueller Änderung des Vergrößerungsmaßstabs der Karteninformation nicht ausblenden will, während Zusatzinformationen, wie Ankunftszeit, Points of Interesst usw. ausgeblendet werden, um eine übersichtlichere Kartendarstellung zu gewährleisten.
-
Über ein Einstellungsmenü der Navigationsvorrichtung kann dann beispielsweise vorgegeben werden, bei welchen Anzeigegruppen der Einfluss auf die Kartendarstellung in welcher Weise verändert bzw. nicht verändert werden soll.
-
Das Verhalten der jeweiligen Anzeigegruppen kann darüber hinaus davon abhängen, ob der Vergrößerungsmaßstab manuell vergrößert oder verkleinert wird. Bei einer Vergrößerung des Abbildungsmaßstabs geht man davon aus, dass der Nutzer an mehr Detailinformationen in seiner unmittelbaren Umgebung interessiert ist. In diesem Fall kann man beispielsweise Zusatzinformationen wie Städtenamen ausblenden, aber Straßennamen und Points of Interest wie Parkplätze, Tankstellen und ähnliches aber beispielsweise sichtbar lassen. Bei einer Verkleinerung des Vergrößerungsmaßstabs kann man wiederum davon ausgehen, dass der Nutzer an einem Überblickseindruck der weiteren Umgebung interessiert ist, so dass man in diesem Fall beispielsweise Straßennamen ausblenden kann, Städtenamen und/oder Sehenswürdigkeiten aber nicht ausblendet. Vorzugsweise kann man auch das Verhalten bei Vergrößerung bzw. Verkleinerung des Vergrößerungsmaßstabs im Einstellungsmenü der Navigationsvorrichtung individuell konfigurieren.
-
Bevorzugt wird die Verringerung des Einflusses bestimmter Zusatzinformationen auf die Sichtbarkeit der Karteninformation automatisch beendet. Beispielsweise kann diese Verringerung des Einflusses nur temporär erfolgen, so dass man die Verringerung des Einflusses nach einem bestimmten Zeitintervall automatisch beendet. Alternativ oder zusätzlich kann man vorsehen, dass die Verringerung des Einflusses der bestimmten Zusatzinformationen auf die Sichtbarkeit der Karteninformation situationsabhängig erfolgt. Beispielsweise kann man vorsehen, dass Leithinweise, wie Abbiegepfeile und Ähnliches, bei einer manuellen Änderung des Vergrößerungsmaßstabes zunächst ausgeblendet werden. Wenn aber eine Abbiegesituation gemäß Routenführung unmittelbar bevorsteht, kann man vorsehen, dass die entsprechenden Leithinweise eingeblendet werden, auch wenn das vorgegebene Zeitintervall zur automatischen Beendigung der Verringerung des Einflusses noch nicht abgelaufen ist. Selbstverständlich kann man auch vorsehen, dass die Verringerung des Einflusses der bestimmten Zusatzinformation auf die Karteninformation zu einem beliebigen Zeitpunkt manuell beendet werden kann, beispielsweise durch Betätigen eines entsprechenden Druckknopfes.
-
Die Erfindung betrifft außerdem eine Navigationseinrichtung mit wenigstens einen Bildschirm zur Darstellung von Karteninformationen und den Karteninformationen überlagerten Zusatzinformationen, wenigstens einer Betätigungseinrichtung zur manuellen Einstellung des Vergrößerungsmaßstabs der Karteninformationen und einer Steuereinrichtung zur Steuerung der Darstellung der Karteninformationen und der Zusatzinformationen. Die erfindungsgemäße Navigationseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 eingerichtet ist.
-
Die Betätigungseinrichtung zur manuellen Einstellung des Vergrößerungsmaßstabs ist hier sehr breit auszulegen, wobei „manuell“ hier insbesondere als Gegensatz zu „automatisch“ zu verstehen ist und nicht zwingend auf eine händische oder gar mechanische Einstellung beschränkt werden soll. Häufig wird eine manuelle Einstellung des Vergrößerungsmaßstabs zwar mittels geeigneter mechanischer Drehknöpfe oder Einstellräder erfolgen, die typischerweise in der Mittelkonsole oder im Lenkrad verbaut sind, jedoch kann eine manuelle Veränderung des Vergrößerungsmaßstabs genauso gut über ein berührungsempfindliches oder annäherungsempfindliches Display der Navigationseinrichtung oder ein separates Touchpad, das typischerweise wiederum in der Mittelkonsole oder im Lenkrad verbaut sein kann, erfolgen. Bei einer sprachsteuerbaren Navigationseinrichtung kann eine manuelle Einstellung des Vergrößerungsmaßstabs auch über entsprechende Sprachbefehle erfolgen.
-
Vorzugsweise weist die Navigationseinrichtung auch eine Betätigungseinrichtung zum Beenden des manuellen Einstellungsmodus für den Vergrößerungsmaßstab auf. Beispielsweise kann der oben angesprochene Drehknopf oder das Einstellrad mit einer zusätzlichen Drückfunktion zur Deaktivierung des manuellen Einstellmodus des Vergrößerungsmaßstabs versehen sein.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung kommen bevorzugt in Kraftfahrzeugen zum Einsatz, insbesondere wenn die Navigationsvorrichtung Teil eines Fahrerinformationssystems eines Kraftfahrzeugs ist.
-
Der Begriff Zusatzinformationen ist im vorliegenden Zusammenhang daher weit auszulegen. Die Bildschirme/Displays moderner Fahrerinformationssysteme eines Kraftfahrzeugs werden nämlich typischerweise nicht nur zur Darstellung von Informationen der Navigationseinrichtung des Fahrzeugs verwendet, sondern bieten eine graphische Benutzerschnittstelle für zahlreiche weitere Fahrzeuginformationen, die in vielen Darstellungsmodi dem Navigationsfenster überlagert sein können. Hierzu gehören beispielsweise Informationen des Multimediasystems des Fahrzeugs, des Klimatisierungssystems des Fahrzeugs und ähnliche, von der Navigationseinrichtung völlig unabhängige Informationen.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines sehr schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels ausführlicher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine Innenansicht eines Kraftfahrzeugs;
- 2a eine schematische Darstellung des Bildschirms des Fahrerinformationssystems der 1 mit eingeblendeten Zusatzinformationen; und
- 2b eine schematische Darstellung des Bildschirms der 2 mit ausgeblendeten Zusatzinformationen.
-
In 1 ist die Innenansicht eines Kraftfahrzeugs 10 dargestellt. Das Kraftfahrzeug 10 umfasst eine Mittelkonsole 11, in der ein Bildschirm 12 eines nicht detaillierter dargestellten Fahrerinformationssystems/Infotainmentsystems 13 eingebaut ist. Das Fahrerinformationssystem 13 umfasst eine Navigationseinrichtung, welche Karten und Routenführung auf dem Bildschirm 13 anzeigt. Unterhalb des Bildschirms 12 ist schematisch ein Dreh-/Drückknopf 14 zur manuellen Einstellung des Vergrößerungsmaßstabs der Kartendarstellung angeordnet. Wie oben dargelegt, ist dieser Drehknopf lediglich stellvertretend für unterschiedlichste Eingabemöglichkeiten für die Änderung des Vergrößerungsmaßstabs zu verstehen. Entsprechende Bedienelemente zur manuellen Einstellung des Vergrößerungsmaßstabs der Kartendarstellung können beispielsweise auch im Lenkrad 15 verbaut sein oder können gar als nicht näher dargestellte Gesten- oder Sprachsteuerung realisiert sein.
-
2 zeigt den Bildschirm 12 des Fahrerinformationssystems 13 der 1 schematisch in den zwei erfindungsgemäß vorgestehen Darstellungsmodi.
-
Dabei zeigt 2a zeigt eine schematische Darstellung des Bildschirms 12 bei aktivierter Navigationsansicht, d. h. ein Großteil des Bildschirms 12 oder im Vollbildmodus auch der gesamte Bildschirm ist mit Karteninformationen der Navigationsvorrichtung des Fahrerinformationssystems 13 gefüllt. Die grundlegenden Karteninformationen umfassen beispielsweise Straßen 16, Orte, Gewässer, sowie ein hier nicht dargestelltes, typischerweise zentral angeordnetes Fahrzeugsymbol, welches den Ort des Fahrzeugs auf der Karte repräsentiert. Wie dargestellt, sind der Kartendarstellung zahlreiche Zusatzinformationen 17, 18 überlagert, die entweder von der Navigationseinrichtung oder von anderen Datenquellen des Fahrerinformationssystems stammen können. Im Darstellungsmodus der 2a ist eine automatische Einstellung des Vergrößerungsmaßstabs aktiviert, was durch eine entsprechendes Maßstabssymbol 19 angezeigt werden kann, das auf die Automatikfunktion hinweist.
-
Wenn der Fahrer den Drehknopf 14 betätigt, um den Vergrößerungsmaßstab der Kartendarstellung manuell zu ändern, wird dies von der entsprechenden Steuereinrichtung der Navigationseinrichtung oder des Fahrerinformationssystems 13 als Hinweis gewertet, dass der Fahrer aktuell in erster Linie an Karteninformationen interessiert ist. Daher werden für einen bestimmten Zeitraum, beispielsweise für einen voreingestellten Zeitraum oder bis der Fahrer diese Funktion aktiv wieder deaktiviert, bestimmte Zusatzinformationen 17, 18 ausgeblendet, so dass die Aufmerksamkeit des Fahrers unmittelbar auf die Kartendarstellung gerichtet ist und ein größtmöglicher Informationsgehalt aus der Kartendarstellung entnommen werden kann. Die Bildschirmdarstellung geht daher von dem in 2a dargestellten Zustand gemäß Pfeil 20 in den in 2b dargestellten Zustand über. Im dargestellten Beispiel ist im Darstellungsmodus der 2b die Kartendarstellung vergrößert und die Zusatzinformationen 17, 18 sind ausgeblendet. Diese Kartenmodus kann beispielsweise durch ein verändertes Maßstabssymbol 19' angezeigt werden, das im manuellen Modus beispielsweiße einen konkreten Wert für den jeweiligen Vergrößerungsmaßstab anzeigt.
-
Nach Ablauf eines voreingestellten Zeitintervalls oder bei manueller Rückstellung durch den Nutzer mittel Dreh/Drückknopf 14 schaltet der Bildschirm 12 aus dem Darstellungsmodus der 2b gemäß Pfeil 21 wieder in den Darstellungsmodus der 2a mit automatischer Einstellung des Vergrößerungsmaßstabs zurück.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Kraftfahrzeug
- 11
- Mittelkonsole
- 12
- Bildschirm
- 13
- Fahrerinformationssystem
- 14
- Dreh/Drückknopf
- 15
- Lenkrad
- 16
- Straße auf Karte
- 17, 18
- Zusatzinformationen
- 19, 19'
- Maßstabssymbol
- 20,21
- Pfeile
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102004043861 A1 [0007]
- DE 102014203665 A1 [0008]
- DE 102006038551 A1 [0009]
- DE 102012023481 A1 [0010]
- DE 112013002790 T5 [0011]