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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufnahmevorrichtung für einen Vorratsschrank zur Aufnahme von zu kühlenden Behältnissen, einen Fachboden und einen Vorratsschrank mit einem entsprechenden Fachboden bzw. Aufnahmevorrichtung.
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Vorratsschränke zur klimatisierten oder temperierten Getränkelagerung umfassen zumindest einen im Innenraum angebrachten Tragrost, auf dem die zu lagernden Flaschen gelegt sind. Der Tragrost mit seinen Tragstreben und den Lücken zwischen den jeweils benachbarten Tragstreben hat den Vorteil, dass zylindrische Behältnisse bzw. Flaschen sicher liegen und nicht seitlich wegrollen.
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Aus der
EP 2 549 213 A2 ist ein Fachboden aus einem Rahmen mit darin angebrachten Tragstreben bekannt, der mittels Zubehörteilen für verschiedene Verwendungen konfiguriert werden kann. So kann beispielsweise anstelle von Tragstreben eine Platte in den Rahmen aufgesetzt werden, um Vorbereitungen zum Getränkeservieren vornehmen zu können.
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Nachteilig ist hierbei, dass die Platte nur für einen einzigen Zweck, nämlich das temporäre Hinstellen von Gläsern oder Flaschen eignet. Bei Lagerung von liegenden Flaschen auf der ebenen Platte können diese seitlich wegrollen.
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In einer anderen Konfiguration gemäß der
EP 2 549 213 A2 ist der Fachboden mit einem Kasten zur Aufnahme von Gläsern oder anderen Utensilien bestückt. Auch bei dieser Konfiguration ist die Nutzung nur auf den Kasten beschränkt, weil die Abdeckung zu klein ist zur Nutzung einer temporären Ablage zur Serviervorbereitungen oder zur dauerhaften Lagerung von Flaschen.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Aufnahmevorrichtung bereitzustellen, bei der der zur Verfügung stehende Raum, insbesondere die Raumhöhe optimal ausgenutzt werden kann.
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Unter anderem diese Aufgabe wird durch eine Aufnahmevorrichtung und einen Fachboden mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 5 und durch einen Vorratsschrank gemäß Anspruch 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen abhängigen Ansprüchen.
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Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Aufnahmevorrichtung ist, dass sie einfach aufgebaut und extrem einfach zu handhaben ist. Ferner ist sie für verschiedene Anwendungen einsetzbar, ohne dass weitere Mittel erforderlich sind. Das erleichtert einerseits die Handhabung und vermeidet das Problem der Platzsuche für Komponenten des Fachbodens, die für den jeweils ausgewählten Verwendungsfall nicht benötigt werden.
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Die Aufnahmevorrichtung umfasst dazu
- - einen Aufnahmekasten mit einer Zugangsöffnung zum Einlegen und Herausnehmen von zu lagernden oder zu temperierenden Gegenständen;
- - ein Auflageelement, das zur Abdeckung der Zugangsöffnung angepasst und ausgebildet ist, wobei das Auflageelement als Wendeplatte ausgebildet ist und eine Seite als ebene Fläche und die zweite Seite als oder mit einer Auflagekontur für ein zylindrisches Behältnis oder mehrere zylindrische Behältnisse ausgebildet ist. Damit werden mit einem einzigen Bauteil, also dem Auflageelement, zumindest zwei unterschiedliche Anwendungen bereitgestellt. Wenn das Auflageelement so aufgelegt ist, dass die ebene Fläche nach außen oder nach oben zeigt, kann diese Fläche zum Abstellen von Gläsern oder Flaschen verwendet werden, wie es zur Vorbereitung zum Getränkeservieren erforderlich ist. Wenn das Servieren anders vorbereitet wird, kann dieser Raum zur Lagerung von Flaschen genutzt werden. Dazu wird das Auflageelement von dem Kasten abgenommen, gewendet, sodass sich die vorherige ebene Oberseite unten befindet und die mit der Auflagekontur versehene Seite nach oben zeigt. Diese Auflagekontur besteht aus Erhebungen und Tälern zwischen den Erhebungen, sodass die in den Tälern eingelegten Flaschen oder zylindrische Gegenstände nicht seitlich wegrollen können. Der Kasten ist bevorzugt so flach gestaltet, dass darin normale Weingläser liegend gelagert werden können.
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In einer bevorzugten Ausführung ist die Auflagekontur gebildet durch auf der Platte aufliegende Leisten, die jeweils benachbart zueinander beabstandet angebracht sind. Diese Anordnung ist sehr flachbauend, wenn die Leisten beispielsweise eine Höhe im Bereich von 0,5 bis 2 cm aufweisen. Ferner kann durch die Wahl des Abstandes die optimale Breite für die zu lagernden Behältnisse eingestellt oder ausgewählt werden.
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Dazu sind in einer bevorzugten Ausführung die Leisten auf der Platte lösbar oder abnehmbar angebracht und können in verschiedenen Positionen auf der Platte aufgesetzt werden. Die Platte deshalb dazu eingerichtet oder mit Aufnahmemitteln versehen, die Leisten in verschiedenen Positionen auf der Platte befestigend aufzunehmen. Damit kann der Benutzer die Abstände der Leisten selber festlegen für seine individuell zu lagernden Gegenstände.
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In einer insgesamt zweckmäßigen Ausführung umfasst das Auflageelement an zwei gegenüberliegenden Außenseiten einen stehkragenförmigen Rand, bevorzugt quer zur Erstreckung der Leisten oder dem Längsverlauf der Täler der Auflagekontur. Dadurch wird verhindert, dass auf der Auflagekontur aufgelegte Gegenstände, wie Flaschen, von dem Abdeckelement abrutschen oder abrollen. Der stehkragenförmige Rand bietet einen nach oben gerichteten Steg, der als Begrenzung für die aufliegenden Gegenstände dient.
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Insgesamt beziehen sich alle Richtungs- und Positionsangaben auf die betriebsgemäße Aufstellposition oder Einbauposition des Vorratsschranks.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Fachboden für einen Vorratsschrank zur Lagerung und Temperierung von Getränkeflaschen und/oder zylindrische Behältnisse, umfassend
- - ein Tragrost, der mittels Auszugsmitteln, bevorzugt Teleskopschienen, herausziebar im Innenraum des Vorratsschranks geführt ist; wobei der Tragrost einen Rahmen mit einer Auflagekontur zur Positionierung von nebeneinander zu platzierenden Tragstreben umfasst und
- - eine Aufnahmevorrichtung wie vorstehend genannt, die am Tragrost bevorzugt unterhalb der Tragstreben angebracht ist. Damit ist eine kompakte, vielseitig verwendbare Einheit bereitgestellt, wobei durch die Auszugsmittel der Fachboden aus dem Innenraum herausgezogen werden kann, sodass dann das Auflageelement bequem als Ablagefläche benutzt werden kann und der Zugriff in das Innere des Kastens erleichtert wird.
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In einer bevorzugten Weiterbildung des Fachbodens ist das Auflageelement hinsichtlich zumindest einer Erstreckung zur Auflage auf bzw. in die Aufnahmekontur bemessen. Damit kann ein Standardfachboden, der für die ausschließliche Lagerung von Flaschen oder zylindrischen Behältern ausgebildet ist, auf einfache Weise mit dem zuvor genannten Auflageelement versehen werden, um die bereits genannten Vorteile zu erreichen.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausführung des Fachbodens ist dieser so gestaltet, dass die Aufnahmevorrichtung mit dem Auflageelement nur einen Teilbereich der durch den Rahmen aufgespannten und bereitgestellten Fläche einnimmt. Damit kann ein Bereich für die ständige Lagerung von liegenden Flaschen vorgesehen sein, wobei ein Bereich daneben als Auswahlbereich zur Verfügung steht, entweder auch als Lagerbereich oder als ebene Fläche zum Abstellen von Gegenständen, wie Gläser oder Flaschen stehend. Insgesamt wird somit eine vielseitige Nutzung des Innenraumes erreicht.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Vorratsschrank zur klimatisierten und/oder temperierten Lagerung von länglichen zylindrischen Gefäßen, beispielsweise Flaschen oder Dosen, mit einem Gehäuse, einem Innenraum, umfassend einen Fachboden wie vorstehend genannt und/oder einer Aufnahmevorrichtung wie vorstehend definiert.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen
- 1: einen Vorratsschrank mitsamt einer Aufnahmevorrichtung im Überblick;
- 2: die Aufnahmevorrichtung mit angehobenen Deckel;
- 3: die Aufnahmevorrichtung während einer Änderung der Konfiguration und
- 4 die Aufnahmevorrichtung im verschlossenen Zustand in einer ausgewählten Konfiguration.
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Gleiche oder ähnliche Elemente können in den unterschiedlichen Figuren durch gleiche oder ähnliche Bezugszeichen versehen sein, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit auf eine wiederholte Beschreibung verzichtet wurde.
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1 zeigt eine Kühlvorrichtung 1 mitsamt einer Aufnahmevorrichtung 10 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Beispielhaft handelt sich bei der Kühlvorrichtung 1 um einen Weintemperierer mit geöffneter Tür 5 und bevorzugt mehreren Sichtfenstern 51. Die Kühlvorrichtung 1 (die im Folgenden auch synonym als Weintemperierer bezeichnet werden kann) verfügt über ein Gehäuse 2 und einen Innenraum 3, in dem mehrere Fachböden 4 mit Tragrosten 40 eingelegt oder angeordnet sind. Auf einem dieser Trageroste 4 befindet sich die Präsentationsvorrichtung 10. Die Kühlvorrichtung 1 umfasst ferner ein Aggregat 6 zur Erzeugung der kalten Luft für den Innenraum 3. Der Tragrost 40 ist dabei bevorzugt aus einem umlaufenden Rahmen 41 gebildet, in den mehrere Tragstreben 42 in einem Abstand jeweils zueinander eingelegt sind. Die Abstände sind dabei so gewählt, dass eine auf zwei benachbarte Tragstreben 42 aufgelegte Flasche 15 nicht hindurchfällt. Die Aufnahmevorrichtung 10 ist dabei auf dem Tragrost 40 bzw. auf zwei benachbarte Streben 42 aufgestellt. In der gezeigten Situation ist die Aufnahmevorrichtung 10 mit der Wendeplatte 30 so abgedeckt, dass die ebene Oberfläche 32 sich oben befindet und dort mehrere Gläser 14 abgestellt sind. Ferner ist zu erkennen, dass der Fachboden 4 mit seinem Tragrost 40 mit Auszugsmitteln 43 im Innenraum mit der Gehäusewand gekoppelt ist, wobei bevorzugt Teleskopschienen 43 als Auszugsmittel dienen. Der Fachboden ist in der dargestellten Situation aus dem Innenraum 3 herausgezogen, sodass die ebene Fläche 21 zum Vorbereiten der Getränkeservierung dient. In der gezeigten Situation sind Gläser 14 auf der Fläche 32 abgestellt, damit diese bequem befüllt werden können.
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2 zeigt einen Blick in den Innenraum 3 mit ausgezogenem Fachboden 4 mit der Aufnahmevorrichtung 10, wobei die Abdeckplatte 30 von der Zugangsöffnung 21 abgehoben ist.
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Der Innenraum des Aufnahmekastens 20 ist dabei sichtbar. In dem dargestellten Beispiel nimmt die Aufnahmevorrichtung, also der Kasten 20 mit dem Auflageelement 30 nur einen Teilbereich TB der gesamten Breite B des Fachbodens 4 oder des Rahmens 41 ein. Die Tiefe der Aufnahmevorrichtung 10 ist dabei so bemessen, dass die Aufnahmevorrichtung 10 sich über die gesamte Tiefe T des Fachbodens 4 erstreckt. In einer zweckmäßigen Ausführung kann die Aufnahmevorrichtung 10 kürzer ausgebildet sein, als die Gesamttiefe T des Fachbodens 4, beispielsweise wenn der hintere Bereich des Fachbodens 4 zur Querlagerung von Flaschen vorgesehen ist.
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Diese Darstellung zeigt den Beginn des Wendens der als Wendeplatte 30 ausgebildeten Abdeckplatte 30.
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3 zeigt den Blick in den Innenraum 3 mit ausgezogenem Fachboden 4 mit der Aufnahmevorrichtung 10, wobei die Abdeckplatte 30 von der Zugangsöffnung 21 immer noch abgehoben ist, jedoch weiter umgedreht ist, sodass die Leisten 34 zur Ausbildung der Auflagekontur 31 für weitere Flaschen oder zylindrische Behälter 15, wie Getränkedosen, zu erkennen sind. In der gezeigten Situation sind ferner die in dem Kasten 20 gelagerten Gegenstände, hier Gläser 14, zu erkennen. Zu erkennen ist ferner die Aufnahmekontur 46, die die Auflage des Abdeckelements 30 bereitstellt. In bevorzugter Ausführung ist dies die Aufnahmekontur 46 für die Tragstreben 42, wenn der Fachboden 4 als Rost 40 mit einer Mehrzahl von benachbarten Tragstreben 42 konfiguriert ist, sodass an dem Standardrahmen 41 die Aufnahmevorrichtung 10 als Zusatzeinrichtung angebracht werden kann. Eine nachträgliche Bestückung ist dadurch ebenfalls einfach vorzunehmen.
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4 zeigt den Blick in den Innenraum 3 mit ausgezogenem Fachboden 4 mit der Aufnahmevorrichtung 10, wobei die Abdeckplatte 30 auf der Aufnahmekontur 46 aufliegt und dadurch die Zugangsöffnung 21 abdeckt. Die Seite mit der Auflagekontur 31 ist nun sichtbar. Die Auflagekontur 31 ist durch nebeneinander angebrachten Leisten 34 gebildet, die bevorzugt hinsichtlich ihrer Abstände zueinander beeinflusst werden können. Mit der Einstellung der Abstände können Anpassungen oder Optimierungen an die Durchmesser der liegend zu lagernden zylindrischen Gegenstände 15 vorgenommen werden. Die Abdeckplatte 30 besitzt frontseitig und rückseitig einen stehkragenförmigen Rand 35, sodass ein nach sich nach oben ragender Steg ergibt. Dieser Rand 35 dient als stirnseitiger Anschlag für die zylindrischen Behälter 15, sodass diese nicht in Auszugsrichtung T (2) herausrutschen können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2549213 A2 [0003, 0005]