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Die Erfindung betrifft eine Planetenträgeranordnung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft auch einen Getriebeabschnitt mit der Planetenträgeranordnung sowie eine elektrische Achse mit dem Getriebeabschnitt und/oder mit der Planetenträgeranordnung.
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Planetendifferenziale werden bei Fahrzeugen im Antriebsstrang häufig eingesetzt, um Antriebsmomente zu teilen, zu vereinen oder umzusetzen. Üblicherweise umfassen derartige Differenziale einen Planetenträger sowie eine Mehrzahl von Planeten, welche auf dem Planetenträger drehbar angeordnet sind. Die Momentenflüsse werden über die Planeten geleitet, sodass diese im Betrieb dynamisch stark beansprucht werden. Beispielsweise können die Planeten im Differenzial so gefertigt sein, dass die Verzahnung und der Bolzen als ein Teil ausgeführt werden, welche in dem Planetenträger den dynamischen Anforderungen entsprechend gelagert sein müssen.
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Die Druckschrift
DE 10 2011 087 578 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, offenbart ein Planetenrad für eine Getriebeeinheit, wie ein Stirnraddifferenzial mit einem Körper, der einen Formschlussabschnitt aufweist, welcher eine Außenverzahnung aufweist, um in formschlüssigen Eingriff mit einem Sonnenrad und/oder einem weiteren Planetenrad gebracht zu sein, wobei der Körper so geschaffen ist, dass er über ein stiftartiges Lagerelement drehbar zu einem Planetenträger lagerbar ist, wobei das stiftartige Lagerelement als einteilig mit dem Körper verbundener, integraler Zapfen ausgestaltet ist. Die Erfindung betrifft auch ein Stirnraddifferenzial mit einem Planetenträger und mit zumindest einem solchen Planetenrad, wobei vorzugsweise eine gehärtete Hülse zwischen dem Planetenrad und dem Planetenträger angeordnet ist.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Planetenträgeranordnung vorzuschlagen, welche sich durch eine verbesserte Lagerung der Planetenräder auszeichnet. Diese Aufgabe wird durch eine Planetenträgeranordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch einen Getriebeabschnitt mit den Merkmalen des Anspruchs 8 sowie durch eine elektrische Achse mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Planetenträgeranordnung, welche für einen Getriebeabschnitt eines Fahrzeugs ausgebildet und/oder geeignet ist. Insbesondere bildet die Planetenträgeranordnung einen Teil des Antriebsabschnitts des Fahrzeugs. Bei dem Fahrzeug handelt es sich insbesondere um einen Pkw, Lkw oder Bus. Insbesondere dienen die Planetenträgeranordnung, der Getriebeabschnitt und/oder der Antriebsabschnitt zum Führen eines Antriebsmoments des Fahrzeugs.
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Die Planetenträgeranordnung weist mehrere Planetenräder auf, wobei die Planetenräder auf mindestens einem Teilkreisdurchmesser um eine Hauptachse, optional auf zwei unterschiedlichen Teilkreisdurchmessern angeordnet sind. Insbesondere weist die Planetenträgeranordnung mindestens oder genau drei, vorzugsweise mindestens oder genau sechs der Planetenräder auf. Die Planetenräder sind besonders bevorzugt als Zahnräder, insbesondere als Stirnräder, ausgebildet.
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Die Planetenräder weisen jeweils einen Radabschnitt sowie einen Bolzenabschnitt auf. Der Radabschnitt ist vorzugsweise drehfest mit dem Bolzenabschnitt verbunden. Hierzu können die Planetenräder einteilig ausgebildet sein, wobei der Bolzenabschnitt durch jeweils einen einteilig mit dem Radabschnitt verbundenen ersten und zweiten Zapfen gebildet ist. Insbesondere ist einteilig dahingehend zu verstehen, dass die beiden Zapfen an den Radabschnitt angeformt sind und somit einen integralen Bestandteil des Planetenrads bilden. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass der Radabschnitt und der Bolzenabschnitt als zwei separate Bauteile ausgebildet sind, welche formschlüssig und/oder kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig in Umlaufrichtung in Bezug auf eine Planetenachse drehfest miteinander verbunden sind. Insbesondere bildet der Radabschnitt den Teil des Planetenrads, welcher an seinem Außenumfang eine Verzahnung, insbesondere eine Gerad- oder Schrägverzahnung, trägt. Der Bolzenabschnitt kann je nach Ausgestaltung der Planetenräder als ein zylindrischer Ansatz oder Zylinderbolzen ausgebildet sein.
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Die Planetenträgeranordnung weist einen Planetenträger zur Aufnahme der Planetenräder auf, wobei der Planetenträger hierzu mehrere Aufnahmeabschnitte aufweist, welche zur abschnittsweisen Aufnahme der Bolzenabschnitte ausgebildet und/oder geeignet sind. Die Bolzenabschnitte sind mit einer ersten Endseite und mit einer zweiten Endseite jeweils in einem zugehörigen Aufnahmeabschnitt angeordnet. Die oder zumindest ein Teil der Aufnahmeabschnitte können als Durchgangsöffnungen und/oder Sacklochöffnungen ausgebildet sein, welche vorzugsweise einen zu den Bolzenabschnitten ähnlichen Öffnungsquerschnitt aufweisen. Der Planetenträger definiert insbesondere mit seiner Rotationsachse und/oder Symmetrieachse die Hauptdrehachse.
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Die Planetenträgeranordnung weist mehrere Gleitlagerhülsen auf. Insbesondere weist die Planetenträgeranordnung je Planetenrad mindestens oder genau eine Gleitlagerhülse auf, welche zur Lagerung des Planetenrads an jeweils einem der Bolzenabschnitte angeordnet ist. Insbesondere ist jeweils eine Gleitlagerhülse an der ersten und/oder der zweiten Endseite der Bolzenabschnitte, im Speziellen an dem ersten und/oder dem zweiten Zapfen angeordnet. Die Gleitlagerhülsen sind zumindest abschnittsweise in den jeweiligen Aufnahmeabschnitt eingepresst, wobei die Bolzenabschnitte abschnittsweise in der jeweiligen Gleitlagerhülse aufgenommen und über die Gleitlagerhülsen drehbar in dem jeweiligen Aufnahmeabschnitt gelagert sind. Die Gleitlagerhülse dient insbesondere zur radialen und/oder axialen Lagerung des Planetenrads an dem Planetenträger. Beispielsweise ist die Gleitlagerhülse in einer Grobform als eine Zylinderhülse ausgebildet.
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Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Planetenträgeranordnung mindestens oder genau eine Gleitlageeinrichtung aufweist. Die Gleitlagereinrichtung umfasst mindestens oder genau zwei der Gleitlagerhülsen, wobei die mindestens zwei Gleitlagerhülsen in Umlaufrichtung miteinander verbunden sind, sodass die Gleitlagerhülsen in dem zugehörigen Aufnahmeabschnitt gegen ein Verdrehen gesichert sind. Insbesondere sind die Gleitlagerhülsen jeweils paarweise in Umlaufrichtung miteinander verbunden, wobei jeweils immer zwei der Gleitlagerhülsen in jeweils einer separaten Gleitlagereinrichtung integriert sind. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass mehr als zwei der Gleitlagerhülsen, insbesondere alle Gleitlagerhülsen der ersten und/oder der zweiten Endseite jeweils in Umlaufrichtung miteinander verbunden sind.
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Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass ein Verdrehen der eingepressten Gleitlagerhülsen in den Aufnahmeabschnitten unter Last verhindert wird, sodass eine Beschädigung des Planetenträgers verhindert und die Lagerung verbessert wird. Durch die Integration mehrerer Gleitlagerhülsen in einer Gleitlagereinrichtung kann zudem die Anzahl der Einzelteile reduziert werden, wodurch die Montage deutlich vereinfacht und die Montagezeiten verkürzt werden können.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Planetenträgeranordnung mehrere der Gleitlagereinrichtungen aufweist. Prinzipiell können die mehreren Gleitlagereinrichtungen einseitig auf einer der Endseiten angeordnet sein. Bevorzugt jedoch sind die Gleitlagereinrichtungen beidseitig der Planetenräder angeordnet. Die Gleitlagereinrichtungen umfassen vorzugsweise jeweils mindestens oder genau zwei benachbart zueinander angeordnete Gleitlagerhülsen, welche in Umlaufrichtung miteinander verbunden sind. Besonders bevorzugt weisen die Gleitlagereinrichtungen jeweils eine Brillengeometrie auf, wobei je Gleitlagereinrichtung genau zwei Gleitlagerhülsen paarweise miteinander verbunden sind. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass je Gleitlagereinrichtung mehr als zwei der Gleitlagerhülsen in Umlaufrichtung miteinander verbunden sind.
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Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, eine Gleitlagereinrichtung vorgeschlagen, welche sich besonders einfach montieren lässt. Durch die bevorzugte paarweise Verbindung der Gleitlagerhülsen, können die Gleitlagereinrichtungen zudem kostengünstig und einfach gefertigt werden.
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In einer weiteren Konkretisierung ist vorgesehen, dass die mindestens eine Gleitlagereinrichtung mehrere, vorzugsweise mehr als zwei, der Gleitlagerhülsen umfasst. Insbesondere umfasst die Gleitlagereinrichtung alle Gleitlagerhülsen der ersten oder der zweiten Endseite. Im Speziellen umfasst die Gleitlagereinrichtung alle Gleitlagerhülsen der einen Endseite und eine weitere Gleitlagereinrichtung alle Gleitlagerhülsen der anderen Endseite. Die Gleitlagerhülsen, insbesondere der ersten und/oder der zweiten Endseite, sind in Umlaufrichtung ringförmig miteinander verbunden. Bevorzugt weist die Gleitlagereinrichtung und optional die weitere Gleitlagereinrichtung eine Ringgeometrie auf, wobei die Gleitlagereinrichtung in Bezug auf die Hauptachse koaxial an dem Planetenträger angeordnet ist. Im Speziellen sind die Gleitlagerhülsen der Gleitlagerlagereinrichtung und/oder der weiteren Gleitlagereinrichtung in Umlaufrichtung einteilig und/oder ununterbrochen miteinander verbunden.
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Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, eine Gleitlagereinrichtung vorgeschlagen, welche sich durch eine Reduzierung der Einzelteile auszeichnet. Durch die ringförmige Verbindung der Gleitlagerhülsen, können die Gleitlagereinrichtungen zudem schnell an dem Planetenträger montiert werden, da vorzugsweise pro Seite alle Gleitlagerhülsen in der Gleitlagereinrichtung integriert sind.
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In einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Gleitlagerhülsen jeweils einen Zylinderabschnitt zur radialen Lagerung des Planetenrads und einen Kragenabschnitt zur axialen Lagerung des Planetenrads aufweist. Insbesondere ist der Zylinderabschnitt als ein hohlzylindrischer Teil und der Kragenabschnitt als eine flanschartige Verbreiterung der Gleitlagerhülse ausgebildet. Insbesondere schließt sich der Kragenabschnitt unmittelbar an den Zylinderabschnitt an und ist in Bezug auf die Planetenachse radial nach außen gerichtet. In einer bestimmungsgemäßen Einbausituation läuft der in der Gleitlagerhülse gelagerte Bolzenabschnitt über den Zylinderabschnitt zumindest abschnittsweise radial an und der Radabschnitte über den Kragenabschnitt zumindest abschnittsweise axial an. Die Gleitlagerhülsen übernehmen somit die Funktion einer Anlaufscheibe mit einem axialen und einem radialen Anlauf. Durch den Zylinderabschnitt ist zudem ein axialer Abstand zwischen dem Planetenrad, insbesondere dem Radabschnitt, und dem Planetenträger definiert.
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Die Kragenabschnitte der mindestens zwei Gleitlagerhülsen sind zur Bildung der Gleitlagereinrichtung über einen Verbindungsabschnitt miteinander verbunden. Insbesondere erstreckt sich der Verbindungsabschnitt in Bezug auf die Planetenachse in einer gemeinsamen Radialebene mit den beiden Kragenabschnitten. Insbesondere kann sich der Verbindungsabschnitt tangential an die jeweils zu verbindenden Kragenabschnitte anschließen. In der brillenförmigen Ausgestaltung sind jeweils zwei der Gleitlagerhülsen über den Verbindungsabschnitt paarweise verbunden. Alternativ sind in der ringförmigen Ausgestaltung die Gleitlagerhülsen der ersten bzw. der zweiten Endseite über mehrere Verbindungsabschnitte ringförmig miteinander verbunden.
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In einer weiteren Konkretisierung ist vorgesehen, dass der Planetenträger einen Grundkörper und einen mit dem Grundkörper verbundenen Planetenträgerdeckel aufweist. Der Planetendeckel ist mit dem Grundkörper, insbesondere kraftschlüssig und/oder formschlüssig und/oder stoffschlüssig, verbunden. Insbesondere weist der Grundkörper einen Planetenaufnahmebereich zur Aufnahme der Planetenräder oder zumindest von einem Teil der Planetenräder auf, wobei der Aufnahmebereich in axialer Richtung in Bezug auf die Planetenachse bzw. die Hauptdrehachse durch den Planetendeckel begrenzt ist.
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Die Bolzenabschnitte sind mit der ersten Endseite an dem Grundkörper über die mindestens eine Gleitlagereinrichtung und mit der zweiten Endseite an dem Planetenträgerdeckel über mindestens eine weitere Gleitlagereinrichtung jeweils in einem zugehörigen Aufnahmeabschnitt drehbar gelagert. Insbesondere ist jedem Bolzenabschnitt endseitig jeweils eine separate Gleitlagerhülse zugeordnet, wobei mindestens die Gleitlagerhülsen eines Planetenrads mit mindestens einer Gleitlagerhülse des benachbarten Planetenrads verbunden sind. Bevorzugt sind die Gleitlagereinrichtungen und die mindestens eine weitere Gleitlagereinrichtung als Gleichteile ausgebildet und beliebig untereinander austauschbar sind.
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Somit wird eine besonders robuste Planetenträgeranordnung vorgeschlagen, wobei die Bolzenabschnitte vollständig gleitgelagert sind und vorzugsweise sämtliche Gleitlagerhülse verdrehsicher in den jeweiligen Aufnahmeabschnitten fixiert sind.
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In einer weiteren Umsetzung ist vorgesehen, dass die mindestens eine Gleitlagereinrichtung als ein Tiefziehbauteil ausgebildet ist. Die Gleitlagereinrichtung ist insbesondere einteilig, vorzugsweise aus einem Halbzeug, gefertigt. Insbesondere ist die Gleitlagerhülse als ein tiefgezogenes Umformteil aus einem Metallblech ausgebildet. Die Zylinderabschnitte der Gleitlagerhülsen können prinzipiell einseitig geschlossen ausgebildet sein. Bevorzugt jedoch ist sind die Zylinderabschnitte durchgehend geöffnet.
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Durch die Verwendung einer tiefgezogenen Gleitlagerhülse können die Kosten für das Differenzial reduziert werden, da die Gleitlagereinrichtung kostengünstig gefertigt werden kann.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Gleitlagereinrichtung(en) zumindest teilweise gehärtet sind. Insbesondere können jeweils der Zylinderabschnitt und/oder der Flanschabschnitt selektiv an den Stellen gehärtet sein an denen ein aufzutretender Verschleiß zu erwarten ist. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Gleitlagereinrichtung(en) vollständig gehärtet sind.
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Der Vorteil besteht insbesondere darin, dass nur noch die Gleitlagerhülsen gehärtet werden müssen, wobei der Planetenträger, insbesondere der Grundkörper und/oder Planetendeckel, ungehärtet bleiben können. Zudem kann das gesamte Härteverfahren des bzw. der Planetenräder eingespart werden. Somit kann die Planetenträgeranordnung deutlich günstiger produziert werden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft einen Getriebeabschnitt für ein Fahrzeug, wobei der Getriebeabschnitt eine Planetenträgeranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche und/oder wie diese zuvor beschrieben wurde aufweist. Der Getriebeabschnitt ist vorzugsweise als ein Planetendifferenzial, insbesondere als ein Stirnraddifferenzial, ausgebildet. In dieser Ausgestaltung weist der Getriebeabschnitt ein erstes und ein zweites Sonnenrad auf, wobei das erste und das zweite Sonnenrad einen ersten Ausgang und einen zweiten Ausgang aus dem Getriebeabschnitt bilden.
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Ferner umfasst die Planetenträgeranordnung einen ersten sowie einen zweiten Planetensatz, wobei der erste Planetensatz mit dem ersten Sonnenrad, der zweite Planetensatz mit dem zweiten Sonnenrad und die Planetenräder der beiden Planetensätze paarweise miteinander kämmen. Insbesondere bildet der Planetenträger einen Eingang in den Getriebeabschnitt und die zwei Sonnenräder jeweils einen Ausgang aus dem Getriebeabschnitt. Gerade in dieser Ausgestaltung weist der Getriebeabschnitt mindestens sechs Planetenräder auf, wobei jeweils mindestens drei Planetenräder einem der Planetensätze zugeordnet sind.
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Es ist dabei besonders bevorzugt, dass jeweils mindestens oder genau ein Planetenrad des ersten Planetensatzes und jeweils mindestens oder genau ein Planetenrad des zweiten Planetensatzes gemeinsam über die mindestens eine Gleitlagereinrichtung gelagert sind. Insbesondere weist die Planetenträgeranordnung vorzugsweise je Paar miteinander kämmender Planetenräder jeweils eine der brillenförmigen Gleitlagereinrichtungen auf. Bei beispielsweise drei Planetenräder je Satz weist die Planetenträgeranordnung somit genau drei der Gleitlagereinrichtungen je Endseite auf. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass sämtliche Planetenräder des ersten und des zweiten Planetensatzes je Endseite jeweils gemeinsam in der ringförmigen Gleitlagereinrichtung gelagert sind.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine elektrische Achse für ein Fahrzeug, wobei die elektrische Achse die Planetenträgeranordnung wie diese zuvor beschrieben wurde und/oder die Getriebevorrichtung wie dieser zuvor beschrieben wurde aufweist. Besonders bevorzugt ist der Planetenträger mit einem Elektromotor als Antrieb für das Fahrzeug wirkverbunden. Beispielsweise ist der Elektromotor in Bezug auf die Hauptdrehachse koaxial zu dem Planetenträger angeordnet. Die Wirkverbindung zwischen Elektromotor und der Getriebevorrichtung kann bei einer ersten Alternative eine direkte Verbindung zwischen Rotorwelle und dem Planetenträger sein. Bei einer zweiten Alternative kann zwischen dem Elektromotor und dem Planetenträger eine oder mehrere Übersetzungsstufen angeordnet sein.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine elektrische Achse für ein Fahrzeug, wobei die elektrische Achse die Planetenträgeranordnung wie diese zuvor beschrieben wurde und/oder den Getriebeabschnitt wie dieser zuvor beschrieben wurde aufweist. Besonders bevorzugt sind der Planetenträger, insbesondere der Grundkörper, mit einem Elektromotor als Antrieb für das Fahrzeug wirkverbunden. Beispielsweise ist der Elektromotor koaxial zu der Hauptdrehachse an dem Planetenträger angeordnet.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkung der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Diese zeigen:
- 1 eine schematische Schnittdarstellung der Planetenträgeranordnung als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 eine axiale Ansicht der Planetenträgeranordnung der 1;
- 3a,b unterschiedliche Ansichten einer Gleitlagereinrichtung der Planetenträgeranordnung der 1 und 2.
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1 zeigt in einer schematischen Schnittdarstellung eine Detailansicht einer Planetenträgeranordnung 1, welche beispielsweise für einen Getriebeabschnitt einer elektrischen Achse eines Fahrzeugs ausgebildet und/oder geeignet ist. Die Planetenträgeranordnung 1 weist einen Planetenträger 2 auf, wobei auf dem Planetenträger 2 mehrere Planetenräder 3 angeordnet sind.
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Die Planetenräder 3 sind einstückig, z.B. aus einem Vollmaterial gefertigt, ausgebildet. Jedes der Planetenräder 3 weist einen Radabschnitt 4 sowie einen an den Radabschnitt 4 angeformten ersten und zweiten Zapfen 5a,b als einen Bolzenabschnitt 5 auf. Der erste und der zweite Zapfen 5a,b schließen sich koaxial zu einer Planetenachse P jeweils an einer axialen Stirnseite des Radabschnitts 4 an. Dabei weist der Radabschnitt 4 an seinem Außenumfang zumindest abschnittsweise eine Schrägverzahnung auf.
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Der Planetenträger 2 weist einen Grundkörper 6 und einen Planetendeckel 7 auf, wobei die Planetenräder 3 mit einer ersten Endseite 8a, insbesondere dem ersten Zapfen 5a, an dem Planetendeckel 7 und mit einer zweiten Endseite 8b, insbesondere dem zweiten Zapfen 5b, an dem Grundkörper 6 angeordnet sind. Der Planetendeckel 7 ist mit dem Grundkörper 6 beispielsweise verschraubt, wobei in dem Grundkörper 6 Planetenaufnahmebereiche 9 vorgesehen sind, welche axial endseitig durch den Planetendeckel 7 abgeschlossen werden. Der Grundkörper 6, die Planetenräder 3 sowie der Planetendeckel 7 bilden gemeinsam die Planetenträgeranordnung 1.
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Der Grundkörper 6 und der Planetendeckel 7 weisen je Planetenrad 3 jeweils einen Aufnahmeabschnitt 10 zur Aufnahme der Zapfen 5a,b auf. Die Zapfen 5a,b sind jeweils über eine Gleitlagerhülse 11 drehbar in dem zugehörigen Aufnahmeabschnitt 10 gelagert, wobei die Gleitlagerhülsen 11 hierzu jeweils koaxial zu der Planetenachse P auf den Zapfen 5a,b angeordnet sind. Beispielsweise werden die Gleitlagerhülsen 11 in die Aufnahmeabschnitte 10 eingepresst, wobei die Zapfen 5a,b in der jeweiligen Gleitlagerhülse 11 gleitgelagert sind.
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2 zeigt den Planetenträger 8, insbesondere den Planetendeckel 7 mit den Gleitlagerhülse 11 in einer axialen Ansicht in Bezug auf eine Hauptachse H. Der Planetenträger 8 dient zur Aufnahme von zwei Planetensätzen mit jeweils drei der Planetenräder 3. Die Planetenräder 3 des ersten und des zweiten Planetensatzes kämmen beispielsweise jeweils mit einem Sonnenrad. Ferner kämmen die Planetenräder 3 der beiden Planetensätze paarweise miteinander.
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Die Planetenräder 3 sind jeweils in einem separaten Aufnahmeabschnitt 10 angeordnet und zumindest annähernd auf einem gemeinsamen Teilkreis TK um die Hauptachse H angeordnet. Die Planetenträgeranordnung 1 weist mehrere Gleitlagereinrichtungen 12 auf, wobei die Gleitlagerhülsen 11 zur Bildung der Gleitlagereinrichtung 12 in Umlaufrichtung um die Hauptachse H paarweise miteinander verbunden sind. Die Gleitlagereinrichtungen 12 weisen jeweils eine brillenförmige Geometrie auf, wobei jeweils ein Planetenrad 3 des ersten und jeweils ein Planetenrad 3 des zweiten Planetensatzes in der Gleitlagereinrichtung 12 gelagert ist. Dabei können je Endseite 8a,b jeweils drei der Gleitlagereinrichtungen 12 zur Lagerung der sechs Planetenräder 3 vorgesehen sein. Die Gleitlagereinrichtungen 12 sind vorzugsweise als Gleichteile ausgebildet und können beliebig untereinander getauscht werden. Somit kann die Teilevielfalt deutlich reduziert und die Planetenträgeranordnung 1 kostengünstig gefertigt werden. Zudem ist der Montageaufwand deutlich reduziert. Durch die brillenförmige Geometrie ist wird zudem ein Verdrehen der Gleitlagerhülsen 11 ausgeschlossen. Ferner kann sich die Anzahl der zu montierenden Bauteile um die Hälfte, ggf. um mehr reduzieren, wenn sich die Gleitlagerhülse 11 zu einer Scheibe verbinden lassen.
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Die 3a, b zeigen die Gleitlagereinrichtung 12 in einer Vorderansicht, 3a, und einer Seitenansicht, 3b, als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Gleitlagerhülsen 11 weisen jeweils einen Zylinderabschnitt 13 und einen Kragenabschnitt 14 auf. Der Kragenabschnitt 14 ist als ein Kreisringbereich ausgebildet, welcher sich in einer Radialebene zu der Planetenachse P erstreckt. An den Kragenabschnitt 14 schließt sich in axialer Richtung in Bezug auf die Planetenachse P der Zylinderabschnitt 13 an, wobei der Zylinderabschnitt 13 hohlzylindrisch ausgebildet ist und koaxial zu der Planetenachse P verläuft.
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Ferner weist die Gleitlagereinrichtung 12 einen Verbindungsabschnitt 15 auf, wobei sich der Verbindungsabschnitt 15 zumindest annähernd tangential an den beiden Kragenabschnitten 14 anschließt und die beiden Gleitlagerhülsen 11 miteinander verbindet. Die Gleitlagereinrichtung 12 ist als ein tiefgezogenes Umformteil aus einem Metallblech ausgebildet. Optional ist die Gleitlagereinrichtung 12 gehärtet. Dies hat den Vorteil, dass der Planetenträger 8 sowie die Planetenräder 3 selbst nicht mehr gehärtet werden müssen.
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In einer Einbausituation, wie in 1 dargestellt, sind die Zapfen 5a,b jeweils über die Gleitlagereinrichtung 12 in dem zugehörigen Aufnahmeabschnitt 10 gleitgelagert, wobei die Planetenräder 3 in axialer Richtung in Bezug auf die Planetenachse P beispielsweise formschlüssig oder mit einem geringen Spiel jeweils zwischen den Flanschabschnitten 14 der beiden zugehörigen Gleitlagerhülsen 11 bzw. der Gleitlagereinrichtungen 12 aufgenommen sind. Mit dem Flanschabschnitt 14 liegt die Gleitlagereinrichtung 12 formschlüssig an einer Innenseite des Planetendeckels 7 bzw. des Grundkörpers 6 an.
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In radialer Richtung in Bezug auf die Planetenachse P liegen die Zapfen 5a,b an einem Innenumfang des jeweils zugehörigen Zylinderabschnitts 13 formschlüssig oder mit einem geringen Spiel an, wobei die Zylinderabschnitte 13 in radialer Richtung in Bezug auf die Planetenachse P formschlüssig an einem Innenumfang des entsprechenden Aufnahmeabschnitts 10 anliegen. In einem Betriebszustand können die Planetenräder 3 mit dem Radabschnitt 4 in axialer Richtung in Bezug auf die Planetenachse P an den Flanschabschnitten 14 anlaufen. In radialer Richtung in Bezug auf die Planetenachse P können die Planetenräder 3 mit dem Bolzenabschnitt 5, insbesondere den Zapfen 5a,b, an den Zylinderabschnitten 14 anlaufen. Somit stellt die Gleitlagereinrichtung 12 in axialer und in radialer Richtung für den Bolzenabschnitt 5 des jeweiligen Planetenrads 3 eine Gleitlagerung in dem Planetenträger 8 zur Verfügung, wobei der Verschleiß nur noch zwischen Planetenrad 3 und den Gleitlagereinrichtungen 12 auftritt.
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Wie sich wieder aus 1 ergibt, sind die Aufnahmeabschnitte 10 des Planetendeckels 7 und des Grundkörpers 6 als axial verlaufende Durchgangsbohrungen ausgebildet. Die Planetenräder 3 weisen jeweils eine axial verlaufende Durchgangsöffnung 16 auf, welche einen Ölkanal ausbilden und beispielsweise ein Getriebeöl in axialer Richtung führen. Die Durchgangsöffnungen 16 können axial durch die Bohrungen der Aufnahmeabschnitte 10 verlängert sein, so dass das Getriebeöl zur Schmierung und/oder zur Kühlung in das Innere des Getriebeabschnitts geführt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Planetenträgeranordnung
- 2
- Planetenträger
- 3
- Planetenräder
- 4
- Radabschnitt
- 5
- Bolzenabschnitt
- 5a,b
- Zapfen
- 6
- Grundkörper
- 7
- Planetendeckel
- 8a,b
- Endseiten
- 9
- Aufnahmebereiche
- 10
- Aufnahmeabschnitte
- 11
- Gleitlagerhülsen
- 12
- Gleitlagereinrichtungen
- 13
- Hülsenabschnitte
- 14
- Kragenabschnitte
- 15
- Verbindungsabschnitte
- 16
- Durchgangsöffnung
- H
- Hauptasche
- P
- Planetenachse
- TK
- Teilkreis
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011087578 A1 [0003]