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Die Erfindung betrifft einen Stabilisatorarm für einen Wankstabilisator mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Stabilisatoranordnung mit dem Stabilisatorarm und ein Verfahren zur Herstellung des Stabilisatorarms.
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Wankstabilisatoren werden in Fahrzeugen eingesetzt um Wankbewegungen zu unterdrücken und die Fahrdynamik zu verbessern. Die Wankstabilisatoren sind im Fahrwerk des Fahrzeugs angeordnet. Allgemein unterscheidet man zwischen passiven und aktiven Wankstabilisatoren. Aktive Wankstabilisatoren ermöglichen das gegeneinander verdrehen von Stabilisatorarmen mittels einem Aktuator. Zur Kraftübertragung werden die Enden des Wankstabilisators mittels einer Schraubverbindung an das Fahrzeug angebunden. Ein ungewolltes Lösen der Schraubverbindung kann gravierende Folgen für die Sicherheit darstellen.
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Die Druckschrift
DE 102014219605 A1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, beschreibt einen Stabilisator
1 eines Fahrzeuges, insbesondere eines Kraftfahrzeuges, welcher als Rohr- und/oder Rundstab ausgebildet ist und der über zumindest eines seiner Enden an ein Anbindungselement, insbesondere an eine Koppelstange, montierbar ist. Der Rohr- und/oder Rundstab ist mit einer Stirnfläche des Endes an das Anbindungselement anlegbar und über die Stirnfläche des Endes, die in Fahrtrichtung oder gegen die Fahrtrichtung des Fahrzeuges ausgerichtet ist an das Anbindungselement montierbar.
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Die Erfindung hat die Aufgabe einen Wankstabilisator bereitzustellen, welcher ein sichereres Betriebsverhalten aufweist. Die Aufgabe wird gelöst durch den Stabilisatorarm mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch die Stabilisatoranordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 8 sowie durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Bevorzugte und/oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Stabilisatorarm für einen Wankstabilisator. Insbesondere dient der Wankstabilisator zur Kontrolle, insbesondere Steuerung, Dämpfung und/oder Kompensation einer Rollbewegung und/oder Wankbewegung des Fahrzeugs um dessen Fahrzeuglängsachse. Der Wankstabilisator wird besonders bevorzugt an einer Vorderachse des Fahrzeugs eingesetzt, alternativ oder optional ergänzend kann der oder ein weiterer Wankstabilisator an der Hinterachse angeordnet sein. Der Wankstabilisator weist insbesondere genau zwei Stabilisatorarme auf.
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Prinzipiell kann der Wankstabilisator als ein passiver Wankstabilisator ausgebildet sein. Bevorzugt jedoch ist der Wankstabilisator als ein aktiver Wankstabilisator ausgebildet, wobei die beiden Stabilisatorarme an einem Aktuator des Wankstabilisators angebunden sind. Insbesondere verdreht der Aktuator die beiden Stabilisatorarme gegeneinander um eine Drehachse. Der aktive Wankstabilisator ist bevorzugt als ein elektromechanischer Wankstabilisator ausgebildet. Alternativ kann der aktive Wankstabilisator jedoch beispielsweise auch als ein hydraulischer Wankstabilisator ausgebildet sein.
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Der Stabilisatorarm weist einen Drehstababschnitt auf. Insbesondere ist der Drehstababschnitt als ein Torsionsstab oder Drehstab ausgebildet. Der Drehstababschnitt weist an einem ersten freien Ende vorzugsweise einen Flanschabschnitt auf, wobei der Drehstabschnitt über den Flanschabschnitt mit einem Gehäuse des Aktuators oder mit dem Aktuator selbst verbunden und/oder verbindbar ist, sodass insbesondere der aktive Wankstabilisator gebildet ist.
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Alternativ kann der Drehstababschnitt über einen Verbindungsabschnitt unmittelbar mit einem weiteren Drehstababschnitt verbunden sein. Insbesondere sind die beiden Drehstababschnitte sowie der Verbindungsabschnitt einteilig, insbesondere durch ein Fügeverfahren, z.B. durch Reibschweißen, miteinander verbunden, sodass insbesondere der passive Wankstabilisator gebildet ist.
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Der Stabilisatorarm weist einen Anbindungsabschnitt zur Anbindung an eine Koppelstange des Fahrzeugs auf. Der Anbindungsabschnitt ist vorzugsweise über eine Schraubverbindung mit der Koppelstange verbunden. Besonders bevorzugt bildet die Koppelstange die Verbindung zwischen dem Stabilisatorarm und einem Radträger des Fahrzeugs. Insbesondere dient die Koppelstange dazu Druck- und/oder Zugkräfte zu übertragen, sodass der Stabilisatorarm gelenkig und/oder schwenkbar an dem Radträger angeordnet ist.
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Der Drehstabschnitt und der Anbindungsabschnitt sind unmittelbar miteinander verbunden. Insbesondere sind Drehstababschnitt und der Anbindungsabschnitt als ein einstückiges Bauteil ausgebildet. Vorzugsweise ist der Stabilisatorarm aus einem gebogenen Rohr oder Vollstab gebildet, wobei der Drehstababschnitt und der Anbindungsabschnitt vorzugsweise einstückig miteinander verbunden sind. Besonders bevorzugt ist der Anbindungsabschnitt an einem zweiten freien Ende des Stabilisatorarms angeordnet. Insbesondere ist der Anbindungsabschnitt als ein abgeflachtes und/oder geplättetes Ende des Stabilisatorarms ausgebildet.
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Der Anbindungsabschnitt weist eine Anschrauböffnung auf. Insbesondere ist die Anschrauböffnung als eine Bohrung oder als ein Durchbruch ausgebildet. Die Anschrauböffnung kann auch als eine Stanzung ausgebildet sein, insbesondere kann die Anschrauböffnung einen Stanzeinzug und/oder einen Stanzausriss umfassen. Die Anschrauböffnung weist beispielsweise ein zylindrisches Loch mit einer Lochtiefe auf, wobei die Lochtiefe auch als Öffnungstiefe bezeichnet wird.
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Im Rahmen der Erfindung weist der Anbindungsabschnitt eine Buchse zur Aufnahme eines Schraubmittels auf. Die Buchse ist in der Anschrauböffnung angeordnet und/oder kleidet die Anschrauböffnung aus. Die Buchse ist vorzugsweise eine zylindrische Buchse und/oder Hülse. Die Buchse dient insbesondere zur Führung des Schraubmittels und/oder ein Rohrinneres des Stabilisatorarms abzudichten. Die Buchse ist bevorzugt als eine Bundbuchse und/oder als eine Einpressbuchse ausgebildet. Besonders bevorzugt ist die Buchse aus einem korrosionsbeständigen Werkstoff, z.B. Edelstahl, gefertigt. Im Speziellen kann die Buchse eine Korrosionsschutzschicht aufweisen und/oder ist galvanisiert.
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Besonders bevorzugt ist es, dass die Buchse als ein Spanprodukt ausgebildet. Beispielsweise ist die Buchse mittels Fräsen und/oder Drehen hergestellt. Durch die Verwendung einer spanend hergestellten Buchse kann ein härterer Werkstoff als beim Tiefziehen benötigter Werkstoff eingesetzt werden.
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Vorzugsweise ist das Schraubmittel als ein Gewindebolzen oder eine Gewindeschraube ausgebildet. Insbesondere verschraubt das Schraubmittel den Stabilisatorarm mit der Koppelstange. Beispielsweise wird zur Anbindung des Stabilisatorarms an die Koppelstange, das Schraubmittel durch die Buchse und/oder die Koppelstange geführt und zumindest an einem axialen Ende mit einer Schraubenmutter versehen, sodass die Schraubverbindung gebildet ist.
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Die Buchse umfasst zwei Buchsenhälften. Die Buchsenhälften können gleichartig ausgebildet sein. Die Buchse ist mehrstückig ausgebildet, insbesondere kann die Buchse neben den zwei Buchsenhälften weitere Buchsenabteile aufweisen. Die Buchsenhälften, im Speziellen zusammen mit weiteren Buchsenteilen, ergänzen und/oder bilden die Buchse. Vorzugsweise sind die Buchsenhälften so ausgebildet, dass die Buchsenhälften von gegenüberliegenden Seiten der Anschrauböffnung eingesetzt werden und/oder eingesetzt sind.
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Der Erfindung liegt die Überlegung zu Grunde durch das Verwenden von zwei Buchsenhälften eine sicherere Betriebsfestigkeit bereitzustellen, wobei die Fertigung kostengünstig erfolgen kann, wie beispielsweise in einer Serienfertigung. Mittels der Buchse kann eine erhöhte Korrosionsbeständigkeit im Bereich der Anschrauböffnung und Schraubenkopfauflage gewährleistet werden. Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die Buchse die Anschrauböffnung, insbesondere zum Rohrinneren des Stabilisatorarms, abgedichtet wird. Dadurch wird die Korrosionsbeständigkeit der unbeschichteten Anschrauböffnung und/oder der Rohrinnenfläche des Stabilisatorarms signifikant erhöht, da z.B. kein Wasser eindringen kann. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Betriebsfestigkeit des Stabilisatorarms sowie die Betriebssicherheit des Wankstabilisators aus, da eine Korrosion des Stabilisatorarms deutlich reduziert werden kann. Ein weiterer entscheidender Vorteil der Erfindung besteht in der Möglichkeit, die Anschraubflächen komplett beschichtungsfrei zu gestalten, ohne die Korrosionsbeständigkeit zu reduzieren. Der aktuelle Stand der Technik sieht im Bereich der Anschraubflächen eine, im Vergleich zum restlichen Bauteil, reduzierte Schichtdicke vor. Durch die Erfindung kann sowohl voller Korrosionsschutz, als auch deutlich reduziertes Setzverhalten im Vergleich zum aktuellen Stand der Technik gewährleistet werden.
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Die Buchse ist in die Anschrauböffnung eingesetzt. Vorzugsweise sind die Buchsenhälften in die Anschrauböffnung eingesetzt. Im Speziellen ist die Buchse und/oder sind die Buchsenhälften in die Anschrauböffnung eingepresst. Beispielsweise sind die Buchse und/oder die Buchsenhälften mit einem Übermaß in die Anschrauböffnung eingesetzt. Insbesondere ist die Buchse und/oder die Buchsenhälften formschlüssig und/oder kraftschlüssig und/oder reibschlüssig und/oder stoffschlüssig mit dem Anbindungsabschnitt, vorzugsweise mit der Anschrauböffnung, verbunden und/oder verbindbar. Beispielsweise wird die Buchse in die Anschrauböffnung eingesteckt und/oder eingepresst. Besonders bevorzugt ist die Buchse in der Anschrauböffnung verliersicher gehalten.
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Besonders bevorzugt ist es, dass der Anbindungsabschnitt eine erste Auflagefläche und eine zweite Auflagefläche aufweist. Insbesondere sind die erste Auflagefläche und die zweite Auflagefläche auf gegenüberliegenden Seiten des Anbindungsabschnitts angeordnet. Die Anschrauböffnung erstreckt sich beispielsweise von der ersten Auflagefläche zur zweiten Auflagefläche. Insbesondere sind die erste Auflagefläche und die zweite Auflagefläche parallel zueinander. Die erste Auflagefläche und die zweite Auflagefläche sind vorzugsweise ebene Flächen. Im speziellen bildet die Anschrauböffnung eine Bohrung und/oder einen Durchbruch der senkrecht auf der ersten und der zweiten Auflagefläche steht. Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass beispielsweise bei gestanzten Schrauböffnungen, die erste und/oder zweite Auflagefläche einen Stanzausriss und/oder einen Stanzeinzug aufweisen.
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Die Buchsenhälften weisen jeweils einen Hülsenabschnitt und einen Bundabschnitt auf. Der Hülsenabschnitt ist beispielsweise als ein Hohlzylinder ausgebildet. Der Bundabschnitt kann beispielsweise als ein Falz und/oder ein Bördelrand ausgebildet sein. Der Bundabschnitt weist vorzugsweise einen flächigen Abschnitt auf und/oder bildet einen flächigen Abschnitt. Insbesondere ist der Bundabschnitt als eine endseitig angeordnete flanschartige Verbreitung der Buchse ausgebildet. Der Bundabschnitt kann eine runde oder ovale oder eckige Form aufweisen. Insbesondere schließt sich der Bundabschnitt unmittelbar an einen zylinderförmigen Hülsenabschnitt an.
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Der Bundabschnitt liegt vorzugsweise an der ersten Auflagefläche und/oder zweiten Auflagefläche des Anbindungsabschnitts an. Insbesondere wird in einem Fertigungsschritt des Stabilisatorarms, die Buchse in die Anschrauböffnung eingesetzt, sodass der Bundabschnitt auf der Auflagefläche aufliegt. Besonders bevorzugt liegt der Bundabschnitt formschlüssig auf der Auflagefläche auf.
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Der Bundabschnitt weist insbesondere eine Anschraubfläche auf. Insbesondere ist die Anschraubfläche durch die der Auflagefläche abgewandte Seite des Bundabschnitts gebildet. Vorzugsweise kontaktiert das Schraubmittel oder die Schraubenmutter, unmittelbar die Anschraubfläche. Alternativ kann auch die Koppelstange oder ein Unterlegmittel die erste Anschraubfläche kontaktieren. Die Hülsenabschnitte erstrecken sich vorzugsweise jeweils bis zur halben Öffnungstiefe. Die Anschrauböffnung wird so insbesondere je zur Hälfte von einer der Hülsenhälften ausgekleidet.
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Insbesondere in einer Schnittdarstellung gesehen, ist die Buchse klammerartig ausgebildet, wobei die Bundabschnitte den Anbindungsabschnitt im Bereich der Anschrauböffnung beidseitig umgreifen.
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Optional weist der Bundabschnitt einen Fasenabschnitt auf. Der Fasenabschnitt ist beispielsweise als ein abgeschrägter und/oder auslaufender Rand ausgebildet. Der Fasenabschnitt kann als ebene, zum Beispiel im Querschnitt dreieckige, Abschrägung ausgebildet sein. Alternativ kann der Fasenabschnitt zum Beispiel als abgerundete Abschrägung ausgebildet sein. Insbesondere bildet der Fasenabschnitt einen Übergang von der Buchse und/oder dem Bundabschnitt zu dem Anbindungsabschnitt. Beispielsweise kann dadurch bei einer nachfolgenden Beschichtung ein kontinuierlicher Übergang von einem beschichteten Abschnitt zu einem unbeschichteten Abschnitt erreicht werden.
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Besonders bevorzugt ist es, dass mindestens einer der Bundabschnitte einen Freistich aufweist. Der Freistich bildet insbesondere eine Kerbe zur Aufnahme eines Materialgrats. Der Freistich ist auf einer der Auflagefläche zugewandten Seite des Bundabschnittes angeordnet. Der Freistich ist insbesondere kreisförmig oder ellipsenförmig ausgebildet und/oder bildet eine geschlossene Kurve um die Anschrauböffnung. Beispielsweise ist die an Schrauböffnung eine Ausstanzung und weist einen Materialgrat auf, wobei der Materialgrat im Freistich aufgenommen wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist der Anbindungsabschnitt eine Schutzschicht auf, wobei die Anschraubflächen und/oder die Auflageflächen unbeschichtet sind. Insbesondere ist die Schutzschicht durch eine Lackschicht oder eine Pulverbeschichtung gebildet. Insbesondere wird in einem ersten Beschichtungsschritt die Buchse, vorzugsweise die erste und/oder die zweite Anschraubfläche, abgedeckt. Beispielsweise sind die erste und/oder die zweite Anschraubfläche durch eine Silikonabdeckung oder eine Magnetabdeckung oder eine Maskierung abgedeckt. In einem zweiten Beschichtungsschritt wird anschließend die Schutzschicht aufgetragen. Vorzugsweise wird die Schutzschicht bis zu der ersten und/oder der zweiten Anschraubfläche mit voller Schichtdicke aufgetragen. Optional ergänzend weisen der Drehstabschnitt und/oder der Flanschabschnitt die Schutzschicht auf. Insbesondere kann die Schutzschicht übergangsfrei mittels des Fasenabschnitts in einem Beschichtungsschritt aufgebracht werden.
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Bei Verwendung eines korrosionsbeständigen Buchsenwerkstoffs kann auf die Beschichtung der Anschraubfläche vollständig verzichtet werden. Durch die unbeschichtete Anschraubfläche, wird das Setzverhalten und damit die Gefahr des Lösens der Schraubverbindung reduziert, sodass die Betriebssicherheit des Wankstabilisators verbessert wird. Ferner ergibt sich zudem eine Kostenersparnis, da insbesondere auf diverse manuelle Prozessschritte zur Beschichtung der Anschraubfläche, wie z.B. Absaugen, manuelles Nachpulvern, Schichtdickenmessung etc., verzichtet werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht insbesondere darin, dass eine optische Prüfung des beschichtungsfreien Bereichs ausreichend ist. Dies führt somit zu einer deutlichen Erleichterung des Prüfablaufs sowie zu einer Zeit- und Kostenersparnis.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung weisen der Bundabschnitt in einem Überlappungsbereich die Schutzschicht auf. Bevorzugt ist der Überlappungsbereich ein äußerer Randbereich des Bundabschnittes. Insbesondere schließt sich unmittelbar an den Überlappungsbereich ein Übergangsbereich an, wobei in dem Übergangsbereich der Bundabschnitt mit dem Anbindungsabschnitt kontaktiert, sodass vorzugsweise eine Stoßkante gebildet ist, oder alternativ einen Spalt bildet. Bevorzugt erstreckt sich die Schutzschicht vollständig in dem Überlappungsbereich und in den Übergangsbereich, sodass die Buchse nach außen hin versiegelt ist. Optional ergänzend endet die Schutzschicht in dem Überlappungsbereich mit einer auslaufenden Abrisskante. Durch die auslaufende Abrisskante können somit Lackausrisse und/oder Lackabplatzungen reduziert werden.
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Durch die Versiegelung der Buchse wird sichergestellt, dass die Buchse gegenüber dem Anbindungsabschnitt vollständig abgedichtet bzw. versiegelt ist, sodass insbesondere kein Wasser zwischen der Buchse und der Anschrauböffnung eindringen kann. Ferner dient die Schutzschicht zur Absicherung der Korrosionsbeständigkeit, sodass insbesondere eine Korrosion aufgrund des Potentialunterschieds von Rohr- und Buchsenwerkstoffs verhindert wird.
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Die Anschraubflächen sind durch den unbeschichteten Bereich des Bundabschnitts gebildet. Insbesondere sind die Anschraubflächen so groß bemessen, dass in einem montierten Zustand des Stabilisatorarms, das Schraubmittel und/oder die Schraubenmutter und/oder die Koppelstange und/oder ein Unterlegmittel die Anschraubfläche direkt kontaktieren.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Stabilisatoranordnung mit dem Stabilisatorarm gemäß der vorhergehenden Beschreibung beziehungsweise nach einem der vorhergehenden Ansprüche. Die Stabilisatoranordnung weist die Koppelstange auf, wobei der Stabilisatorarm über den Anbindungsabschnitt mit der Koppelstange verbunden ist. Insbesondere weist die Stabilisatoranordnung einen Wankstabilisator mit vorzugsweise zwei der Stabilisatorarme auf, wie diese zuvor beschrieben wurden.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung und/oder Fertigung des Stabilisatorarms und/oder der Stabilisatoranordnung gemäß der vorherigen Beschreibung. Die Buchse, insbesondere die Buchsenhälften, werden im Übermaß bezüglich der Anschrauböffnung gefertigt. Die Buchsenhälften werden in die Anschrauböffnung eingesetzt und/oder eingepresst. Das Einsetzten und/oder Einpressen der Buchsenhälften erfolgt insbesondere bündig, im Speziellen bündig zwischen Bundabschnitt und Auflagefläche.
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Beispielsweise wird der Stabilisatorarm im Zuge einer Endenbearbeitung erwärmt um Umformungen durchzuführen, wobei das Einsetzen der Buchsenhälften im erwärmten Zustand des Stabilisatorarms erfolgt. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, die Montage der Übermaßanpassung von Buchsenhälften und Anschrauböffnung während der Endenbearbeitung des Stabilsatorarms durchzuführen.
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Insbesondere ist es vorgesehen, dass der Anbindungsabschnitt mit einer Schutzschicht beschichtet wird. Beispielsweise erfolgt die Beschichtung in einem Pulverbeschichtungsverfahren. Bei dem Beschichten wird die Buchse maskiert. Das Maskieren erfolgt beispielsweise mittels Silikon- oder Magnetverschluss.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 einen Stabilisatorarm für einen Wankstabilisator in einer dreidimensionalen Darstellung;
- 2 einen Querschnitt durch eine Buchsenhälfte;
- 3 einen Anbindungsabschnitt des Stabilisatorarms aus 1 in einer Schnittdarstellung;
- 4 den Anbindungsabschnitt in gleicher Darstellung wie in 3 mit Maskierung;
- 5 den Anbindungsabschnitt aus 4 ohne Maskierung;
- 6 eine dreidimensionale Darstellung eines beschichteten Anbindungsabschnitts.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer dreidimensionalen Darstellung einen Stabilisatorarm 1 für einen Wankstabilisator. Beispielsweise ist der Wankstabilisator als ein elektromechanischer Wankstabilisator ausgebildet. Ein derartiger Wankstabilisator weist dabei zwei der Stabilisatorarme 1 auf, welche mit einem Aktuator, beispielsweise einen elektromechanischen Aktuator, verbunden sind. Der Aktuator ist hierzu in einem Gehäuse angeordnet, wobei die beiden Stabilisatorarme beispielsweise drehbar oder schwenkbar gegenüber dem Gehäuse gelagert sind. Der Aktuator ist ausgebildet, die beiden Stabilisatorarme um eine Torsionsachse gegeneinander zu verdrehen, um auf diese Weise ein Wanken des Fahrzeugs zu steuern, insbesondere zu dämpfen.
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Alternativ kann der Wankstabilisator jedoch auch als ein passiver Wankstabilisator ausgebildet sein, wobei zwei der Stabilisatorarme 1 über einen Verbindungsabschnitt miteinander verbunden sind.
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Der Stabilisatorarm 1 weist einen Drehstababschnitt 2, einen Flanschabschnitt 3 und einen Anbindungsabschnitt 4 auf. Der Drehstabschnitt 2 ist als ein Drehstab oder Torsionsstab ausgebildet, wobei sich an seinem ersten axialen Ende der Flanschabschnitt 3 und an seinem zweiten axialen Ende der Anbindungsabschnitt 4 anschließt. Der Flanschabschnitt 3 ist beispielsweise drehbar mit dem Aktuator oder drehfest mit Gehäuse oder dem Verbindungsabschnitt verbunden. Der Drehstababschnitt 2 und der Flanschabschnitt 3 sind z.B. über eine Schweißverbindung oder eine Pressverbindungen oder eine Pressverbindungen mit zusätzlicher Verzahnung oder eine Schraubverbindungen etc. drehfest miteinander verbunden.
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Der Drehstababschnitt 2 ist beispielsweise als ein gebogenes oder Rohr oder Vollstab ausgebildet, wobei der Anbindungsabschnitt 4 als ein geplättetes Ende des Stabilisatorarms 1 ausgebildet ist. Der Anbindungsabschnitt 4 weist eine erste und eine zweite Auflagefläche 5, 6 auf. Ferner weist der Anbindungsabschnitt 4 eine Anschrauböffnung 7 auf. Der Anbindungsabschnitt 4 dient dabei als Schnittstelle zu einer Fahrzeugachse. Der Anbindungsabschnitt 4 ist hierzu über eine Schraubverbindung mit einer Koppelstange verbunden.
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2 zeigt einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer Buchsenhälfte 8. die Buchsenhälfte ist als ein gespantes Werkstück ausgebildet. Die Buchsenhälfte 8 ist beispielsweise aus einem Edelstahl oder einem anderweitigen harten und/oder spröden Material gefertigt.
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Die Buchsenhälfte 8 weist einen Hülsenabschnitt 11 und einen Bundabschnitt 10 auf. Die Buchsenhälfte 8 ist rotationssymmetrisch zu einer Symmetrieachse S ausgebildet. Die Buchsenhälfte 8 weist eine zentrale Aussparung 12 auf. Um die zentrale Aussparung12 erstreckt sich in Form eines Hohlzylinders der Hülsenabschnitt 11. Der Hülsenabschnitt 11 weist eine Hülsenlänge IH auf, wobei die Hülsenlänge IH einer halben Öffnungstiefe lö entspricht.
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Der Bundabschnitt 10 ist in einem Endbereich des Hülsenabschnitts 11 flanschartig angeordnet. Der Bundabschnitt 10 weist eine Anschraubfläche 13 auf. Die Anschraubfläche 13 bildet beispielsweise eine Ringfläche um die zentrale Aussparung 12. Die Endabschnitte der Anschraubfläche 13 bilden einen Fasenabschnitt 14. Der Fasenabschnitt 14 bildet eine radial auslaufende Abschrägung des Bundabschnitts 10.
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In einem Übergangsbereich von Hülsenabschnitt 11 und Bundabschnitt 10 ist ein Freistich 15 angeordnet. Der Freistich 15 ist eine ringförmige Vertiefung in der Buchsenhälfte. Der Freistich 15 kann beispielsweise als eine Ausfräsung ausgebildet sein.
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Die 3 zeigt den Anbindungsabschnitt 4 aus der 1 in einer Schnittdarstellung. Der Anbindungsabschnitt 4 weist eine Buchse 9 auf, wobei die Buchse 9 in der Anschrauböffnung 7 eingesetzt ist. Die Buchse 9 ist beispielsweise formschlüssig und/oder kraftschlüssig und/oder reibschlüssig in der Anschrauböffnung 7 angeordnet. Bevorzugt ist die Buchse 9 aus einem korrosionsbeständigen Werkstoff gebildet. Beispielsweise ist der korrosionsbeständige Werkstoff ein rostfreier Stahl oder Stahllegierung. Die Buchse 9 ist als eine Bundbuchse ausgebildet.
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Die Buchse umfasst zwei Buchsenhälften 8. Die Buchsenhälften 8 sind mit dem Hülsenabschnitt 11 in der Anschrauböffnung 7 angeordnet. Die Hülsenabschnitte halbieren die Öffnungstiefe lö. Der Bundabschnitt 10 schließt bündig an die Auflagefläche 5, 6 an. Die Buchsenhälften 8 sind spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet, insbesondere bezüglich einer Parallelebene zu einer der Auflageflächen 5, 6.
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Die Anschrauböffnung 7 ist als eine Bohrung oder Ausstanzung ausgebildet und weist einen Stanzeinzug 16 und einen Stanzausriss 17 auf. Der Freistich 15 der Hülsenhälften ist so angeordnet, dass der Stanzausriss 17 im Freistich 15 angeordnet ist. Ferner verdeckt der Bundabschnitt 10 mit der Anschraubfläche 13 sowohl den Stanzausriss 17 als auch den Stanzeinzug. Vorteil ist eine maximal ausgeprägte Anschraubfläche ohne Flächenreduzierung durch den Stanzeinzug. Weiterhin wird der Stanzausriss und/oder Stanzaufwurf abgedeckt, so dass das Risiko des Setzens bzw. Lösens der Schraubverbindung minimiert wird.
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4 zeigt den Anbindungsabschnitt 4 aus 3, wobei die Anschrauböffnung 7 mit einer Maskierung 18 verschlossen ist. Die Maskierung 18 ist ein Silikonkörper, welcher die Anschrauböffnung 7 verschließt und/oder ausfüllt und gleichzeitig die Anschraubflächen 13 bedeckt. Die Maskierung 18 kann ferner als eine magnetische Maskierung ausgebildet sein, welche basierend auf magnetischer Wechselwirkung mit dem Anbindungsabschnitt 4 in der Anschauöffnung 7 gehalten wird.
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Der mit der Maskierung 18 verschlossene Anbindungsabschnitt wird in einem Beschichtungsverfahren mit einer Schutzschicht 19 beschichtet. Nach dem Beschichten wird die Maskierung 18 entfernt.
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5 zeigt den Anbindungsabschnitt 4 aus 4 nachdem die Maskierung 18 entfernt wurde. Der so beschichtete Anbindungsabschnitt 4 ist mit der Schutzschicht 19 im Fasenabschnitt und im nicht von dem Bundabschnitt bedeckten Teil beschichtet. Der Bundabschnitt 10 und insbesondere die Schraubflächen 13 sind frei von der Schutzschicht 19. Somit ist es möglich einen korrosionsbeständigen Stabilisatorarm bereitzustellen, welcher einfach herstellbar ist und eine unbeschichtete, korrosionsbeständige und vollflächige an Schraubfläche zur sicheren Befestigung aufweist.
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6 zeigt beispielhaft den Anbindungsabschnitt 4 aus 5 in einer Draufsicht. Der Anbindungsabschnitt 4 ist mit der Schutzschicht 19 teilweise beschichtet. In der Anschrauböffnung ist die Buchse 9 angeordnet. Die Anschraubfläche 13 ist als eine ebene Ringfläche ausgebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stabilisatorarm
- 2
- Drehstababschnitt
- 3
- Flanschabschnitt
- 4
- Anbindungsabschnitt
- 5
- erste Auflagefläche
- 6
- zweite Auflagefläche
- 7
- Anschrauböffnung
- 8
- Buchsenhälfte
- 9
- Buchse
- 10
- Bundabschnitt
- 11
- Hülsenabschnitt
- 12
- Aussparung
- 13
- Anschraubfläche
- 14
- Fasenabschnitt
- 15
- Freistich
- 16
- Stanzeinzug
- 17
- Stanzausriss
- 18
- Maskierung
- 19
- Schutzschicht
- IH
- Hülsenlänge
- IÖ
- Öffnungstiefe
- S
- Symmetrieachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014219605 A1 [0003]