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Die Erfindung betrifft eine Müdigkeitsdetektionsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug zum Detektieren einer Müdigkeit eines Nutzers des Kraftfahrzeugs. Die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung weist eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen eines den Nutzer charakterisierenden Parameters auf, wobei eine elektronische Recheneinrichtung der Müdigkeitsdetektionsvorrichtung dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit des erfassten charakterisierenden Parameters die Müdigkeit des Nutzers zu detektieren. Ferner betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einem Fahrerassistenzsystem sowie ein Verfahren zum Detektieren einer Müdigkeit.
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Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass für die Detektion der Müdigkeit unterschiedliche Lösungen herangezogen werden können. Beispielsweise kann zur Bestimmung der Müdigkeit eine Erfassung zur Einhaltung der Fahrspuren des Nutzers herangezogen werden. Des Weiteren kann ein Fahrstil des Nutzers beziehungsweise des Fahrers überwacht werden und beispielsweise durch die Überwachung des Lenkverhaltens darauf geschlossen werden, sollten beispielsweise Abweichungen vom normalen Fahrverhalten auftreten, dass eine Müdigkeit des Nutzers beziehungsweise des Fahrers vorliegt. Ferner ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass mittels einer Messung der Augen, insbesondere der Augenlider, insbesondere das Lidschlussverhalten, mittels einer Erfassungseinrichtung erfasst werden kann und entsprechend ausgewertet werden kann, wobei dadurch dann auf die Müdigkeit des Nutzers rückgeschlossen werden kann.
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Nachteilig an den im Stand der Technik bekannten Verfahren ist, dass Abweichungen beim Fahrverhalten oder Abweichungen des Lidschlags aufgrund von Müdigkeit sehr spät auftreten, so dass dann insbesondere der Fahrer unter Umständen nicht mehr in der Lage ist, das Kraftfahrzeug zu kontrollieren.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Müdigkeitsdetektionsvorrichtung, ein Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren zu schaffen, mittels welchen frühzeitig bereits die Müdigkeit des Nutzers detektiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Müdigkeitsdetektionsvorrichtung, ein Fahrerassistenzsystem, ein Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Müdigkeitsdetektionsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug zum Detektieren einer Müdigkeit eines Nutzers des Kraftfahrzeugs. Die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung weist eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen eines den Nutzer charakterisierenden Parameters auf, wobei eine elektronische Recheneinrichtung der Müdigkeitsdetektionsvorrichtung dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit des erfassten charakterisierenden Parameters die Müdigkeit des Nutzers zu detektieren.
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Es ist vorgesehen, dass die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung zumindest eine Infrarotkamera als Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer Temperatur zumindest einer Fingerspitze des Nutzers als charakterisierenden Parameter aufweist und eine elektronische Recheneinrichtung dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit eines Vergleichs die Temperatur der Fingerspitze mit einer Referenztemperatur die Müdigkeit des Nutzers zu detektieren.
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Dadurch kann bereits frühzeitig die Müdigkeit des Nutzers, welcher auch ein Fahrer des Kraftfahrzeugs sein kann, detektiert werden. Insbesondere da bereits die Körpertemperatur innerhalb der Fingerspitzen frühzeitig bei Müdigkeit sinkt, kann dadurch bereits frühzeitig die Müdigkeit des Nutzers bestimmt werden.
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Mit anderen Worten kann durch die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung bereits frühzeitig ein Vitalparameter als charakterisierender Parameter des Nutzers erfasst werden, und auf Basis des erfassten Vitalparameters, welcher die Temperatur der Fingerspitze ist, zuverlässig auf die Müdigkeit des Nutzers geschlossen werden. Insbesondere hat dies den Hintergrund darin, dass bei zunehmender Müdigkeit Energie im Körper gespart wird, was wiederum zum Sinken sowohl der Körpertemperatur als auch des Blutdrucks führt. Insbesondere sind dabei die ersten betroffenen Körperteile der Energiesparmaßnahmen bei der Müdigkeit die Fingerspitzen und die Zehenspitzen.
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Insbesondere ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Temperaturänderung der Fingerspitze erfasst werden kann. Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass neben der zumindest eine Fingerspitze oder auch eine Mehrzahl, insbesondere vier, insbesondere fünf, insbesondere acht, insbesondere zehn Fingerspitzen erfasst werden können.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Referenztemperatur als normale Körpertemperatur durch die elektronische Recheneinrichtung vorgegeben wird. Beispielsweise kann dann angenommen werden, dass eine Referenztemperatur von 36,6 Grad Celsius als Referenztemperatur vorgegeben wird. Sollte dann beispielsweise detektiert werden, dass an der zumindest einen erfassten Fingerspitze die Temperatur unterhalb dieser Referenztemperatur beziehungsweise unterhalb eines vorgegebenen Temperaturabstands zu den 36,6 Grad Celsius liegt, so kann darauf geschlossen werden, dass der Körper des Nutzers Energie einspart, so dass auf eine Müdigkeit des Nutzers geschlossen werden kann.
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Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass beispielsweise bei der Detektion der Müdigkeit, wobei beispielsweise dann ein Müdigkeitsschwellwert überschritten sein muss, ein entsprechendes Warnsignal für den Nutzer ausgegeben wird, sodass dieser wieder angeregt wird und eine erhöhte Aufmerksamkeit auf die Fahraufgabe richten kann. Beispielsweise kann als Warnsignal eine optische Warnung und/oder eine akustische Warnung für den Nutzer ausgegeben werden.
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Bevorzugt ist, wenn die Infrarotkamera als Nah-Infrarotkamera ausgebildet ist. Die Nah-Infrarotkamera kann auch als NIR-Infrarotkamera bezeichnet werden und ist insbesondere zum Erfassen eines Wellenlängenbereichs von 780 nm bis 3 um ausgebildet. Insbesondere durch die Ausbildung als Nah-Infrarotkamera ist es ermöglicht, dass zuverlässig auch kleine Temperaturunterschiede erkannt werden können. Insbesondere ist vorgesehen, dass mittels der Nah-Infrarotkamera Temperaturunterschied im 0,1 Grad Schritt beziehungsweise 0,01 Grad Schritt zuverlässig detektiert werden kann. Insbesondere da sich die Temperatur der Fingerspitze gegenüber der Referenztemperatur nur gering ändert, ist eine präzise Erfassung der Fingerspitzentemperatur ermöglicht, was mittels der Nah-Infrarotkamera durchgeführt werden kann. Dadurch ist eine zuverlässige und präzise Bestimmung der Temperatur der Fingerspitze ermöglicht, sodass zuverlässig die Müdigkeit des Nutzers detektiert werden kann.
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Die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung kann auch als Müdigkeitsüberwachungsvorrichtung bezeichnet werden. Mit anderen Worten wird der Nutzer hinsichtlich seiner Müdigkeit mittels dieser Vorrichtung überwacht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform ist die elektronische Recheneinrichtung dazu ausgebildet, bei einer zur Referenztemperatur niedriger erfassten Temperatur der zumindest einen Fingerspitze die Müdigkeit zu detektieren. Mit anderen Worten, sollte die Temperatur der Fingerspitzen niedriger sein als die Referenztemperatur, so kann dann auf die Müdigkeit des Nutzers geschlossen werden. Dadurch kann auf einfache Art und Weise und dennoch zuverlässig und frühzeitig die Müdigkeit des Nutzers erfasst werden, sodass kritische Situationen im Straßenverkehr dadurch verhindert werden können.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn die Infrarotkamera zusätzlich zum Erfassen einer Temperatur des Kopfes des Nutzers ausgebildet ist und die elektronische Recheneinrichtung dazu ausgebildet ist, die Temperatur des Kopfes als Referenztemperatur mit der Temperatur der zumindest einen Fingerspitze zu vergleichen. Mit anderen Worten ist die Referenztemperatur nicht vorgegeben, sondern wird aktuell durch die Temperatur des Kopfes erfasst. Durch den Vergleich der Temperatur des Kopfes mit der Temperatur der Fingerspitzen kann insbesondere der Temperaturgradient zwischen der zumindest einen Fingerspitze und dem Kopf bestimmt werden. Abhängig von dem Gradienten wiederum kann dann darauf geschlossen werden, ob der Nutzer müde ist oder nicht. Neben der Temperatur des Kopfes ist es auch möglich, dass weitere lokale Temperaturen am Körper, beispielsweise am Torso des Nutzers, erfasst werden können und als Referenztemperatur herangezogen werden können. Insbesondere da die Temperatur am Kopf und/oder am Torso aufgrund der Müdigkeit zuletzt fällt, kann dadurch zuverlässig der Temperaturgradient zwischen der Fingerspitze und dem Kopf beziehungsweise dem Torso detektiert werden, wodurch zuverlässig und frühzeitig die Müdigkeit des Nutzers erkannt werden kann.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung zumindest einen Temperatursensor zum Erfassen einer Umgebungstemperatur der Müdigkeitsdetektionsvorrichtung aufweist und die elektronische Recheneinrichtung dazu ausgebildet ist, die Umgebungstemperatur bei dem Vergleich zu berücksichtigen. Mit anderen Worten wird auch die Temperatur der Umgebung der Müdigkeitsdetektionsvorrichtung mit berücksichtigt. Insbesondere kann dadurch zuverlässig der Vergleich durchgeführt werden, da äußere Umwelteinflüsse mit bei dem Vergleich berücksichtigt werden können. Dies führt zu einer zuverlässigen Bewertung der Müdigkeit des Nutzers. Insbesondere kann dadurch eine kritische Situation im Straßenverkehr verhindert werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Müdigkeitsdetektionsvorrichtung ist vorgesehen, dass die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung einen weiteren Temperatursensor, welcher unterschiedlich zur Infrarotkamera ist, zum Erfassen der Temperatur zumindest einer Fingerspitze aufweist und die elektronische Recheneinrichtung dazu ausgebildet ist, die zusätzlich mittels des weiteren Temperatursensors erfassten Temperatur der zumindest einen Fingerspitze zu berücksichtigen. Das hat den Vorteil, dass die Recheneinrichtung eine weitere Möglichkeit erhält, die Temperatur der Fingerspitzen zu messen, um die übrigen Messungen zu plausibilisieren, so dass die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung zuverlässiger arbeiten kann.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung einen Geschwindigkeitssensor aufweist, mittels welchem eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs erfassbar ist, und die elektronische Recheneinrichtung dazu ausgebildet ist, bei einem Überschreiten eines vorgegebenen Geschwindigkeitsschwellwerts die Müdigkeitsdetektion durchzuführen. Ebenfalls möglich ist, dass beispielsweise mittels eines Geschwindigkeitssensors des Kraftfahrzeugs die Geschwindigkeit als Signal an die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung gesendet wird, wobei dann die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung wiederum dieses Signal entsprechend auswerten kann. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass bei einer Geschwindigkeit über 65 Kilometer pro Stunde des Kraftfahrzeugs die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung anfängt die Müdigkeit zu detektieren. Ebenfalls kann beispielsweise vorgesehen sein, dass erst bei einer Geschwindigkeit von 80 Kilometer pro Stunde die Müdigkeit des Nutzers detektiert wird. Dies hat den Hintergrund, dass eine Ermüdung des Nutzers beispielsweise auf Landstraßen, auf welchen beispielsweise durchschnittlich 65 Kilometer pro Stunde gefahren wird, oder auf Autobahnen, auf welchen beispielsweise durchschnittlich 80 Kilometer pro Stunde oder mehr gefahren wird, eher eintreten kann, da gerade dort nur kleine Lenkaufgaben durchzuführen sind und so gehäuft dort die Müdigkeit eintreten kann. Insbesondere auf Landstraßen beziehungsweise auf Autobahnen ist es zu verzeichnen, dass ein erhöhter Müdigkeitsgrad des Nutzers auftreten kann. Somit ist insbesondere die Detektion auf den Landstraßen beziehungsweise auf den Autobahnen notwendig, sodass kritische Situationen dort verhindert werden können.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform weist die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung eine weitere Infrarotkamera als weitere Erfassungseinrichtung auf und die weitere Infrarotkamera ist derart positioniert, dass die Temperatur einer zur Fingerspitze unterschiedlichen weiteren Fingerspitze des Nutzers erfassbar ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass mittels der Infrarotkamera eine erste Hand des Nutzers detektiert werden kann und mittels der weiteren Infrarotkamera eine zweite Hand des Nutzers detektiert werden kann. Insbesondere kann dann mittels der Infrarotkamera zumindest eine Fingerspitze der ersten Hand detektiert werden und mittels der weiteren Infrarotkamera kann zumindest eine Fingerspitze der zweiten Hand detektiert werden. Insbesondere ist dies vorteilhaft, sollte beispielsweise die erste Hand des Nutzers lokal unterschiedlich im Kraftfahrzeug aufgelegt sein als die zweite Hand des Nutzers. Beispielsweise kann dann auch eine Überwachung der Müdigkeit durchgeführt werden, sollte beispielsweise der Nutzer die erste Hand am Lenkrad haben und beispielsweise die zweite Hand an einem Schaltknüppel beziehungsweise auf einer Mittelarmkonsole. Somit kann an unterschiedlichen Orten die Temperatur der Fingerspitze erfasst werden und eine Müdigkeitserkennung durchgeführt werden. Des Weiteren kann durch die Detektion der Fingerspitze der ersten Hand und der Detektion der Fingerspitze der zweiten Hand es ermöglicht werden, dass die Müdigkeitsdetektion validiert wird. Dadurch kann zuverlässig und frühzeitig die Müdigkeit des Nutzers erkannt werden.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, wenn die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung die Infrarotkamera oder die weitere Infrarotkamera derart positioniert ist, dass die Temperatur einer Fingerspitze an einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs erfassbar ist, wobei insbesondere die Infrarotkamera oder die weitere Infrarotkamera an einem Lenkstockmodul des Kraftfahrzeuges vorgesehen ist. Dadurch ist es ermöglicht, dass über die jeweilige Erfassungseinrichtung die Temperatur der Fingerspitze besonders genau erfassbar ist. Somit kann in unterschiedlichen Fingerspitzenpositionen auch am Lenkrad die Temperatur der Fingerspitze zuverlässig erfasst werden, wodurch eine zuverlässige Müdigkeitsdetektion ermöglich ist. Somit kann hochfunktionell an unterschiedlichen Positionen im Kraftfahrzeug die Temperatur der Fingerspitze erfasst werden.
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Ein nochmals weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem Fahrerassistenzsystem nach dem vorhergehenden Aspekt. Das Kraftfahrzeug ist insbesondere als Personenkraftwagen ausgebildet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Müdigkeitsdetektionsvorrichtung ist die Infrarotkamera oder die weitere Infrarotkamera an einem Dachhimmel des Kraftfahrzeugs angeordnet. Insbesondere durch die Anordnung am Dachhimmel kann zuverlässig die Fingerspitze des Nutzers detektiert werden, da insbesondere eine freie Aufnahme, ohne dass Gegenstände im Erfassungsbereich der Infrarotkamera sind. Somit kann zuverlässig die Temperatur der Fingerspitze erfasst werden.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn der Temperatursensor zum Erfassen einer Innenraumtemperatur des Kraftfahrzeugs, in welchem sich der Nutzer befindet, als Umgebungstemperatur ausgebildet ist. Somit ist es insbesondere ermöglicht, dass die Innenraumtemperatur des Kraftfahrzeugs mit bei dem Vergleich berücksichtigt werden kann, sodass eine präzise Bestimmung der Müdigkeit durchgeführt werden kann.
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Weiterhin vorteilhaft ist, wenn der weitere Temperatursensor an einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs ausgebildet ist. Insbesondere da sich bei der Fahraufgabe die Hand eines Nutzers an dem Lenkrad befindet, kann durch die Anordnung des Temperatursensors am Lenkrad zusätzlich die Temperatur der Fingerspitze erfasst werden. Dadurch ist es insbesondere ermöglicht, dass die mittels der Infrarotkamera erfasste Temperatur mittels des weiteren Temperatursensors validiert werden kann. Somit kann zuverlässig und fehlerreduziert die Müdigkeit des Nutzers erfasst werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform kann die Infrarotkamera oder die weitere Infrarotkamera an einem Rückspiegel des Kraftfahrzeugs ausgebildet sein und zum Erfassen einer Fingerspitze an einem Schalthebel und/oder an einer Mittelarmlehne ausgebildet sein und/oder die nochmals weitere Infrarotkamera an einem Lenkrad des Kraftfahrzeugs angeordnet ist und zum Erfassen einer Fingerspitze am Lenkrad ausgebildet ist. Dadurch ist es ermöglicht, sollte beispielsweise der Nutzer eine Hand am Lenkrad haben und eine zweite Hand beispielsweise am Schalthebel und/oder an der Mittelarmlehne, dass zusätzlich auch die Fingerspitze der Hand am Schalthebel und/oder an der Mittelarmlehne und/oder am Lenkrad erfasst werden kann. Insbesondere ist es dadurch ermöglicht, dass die Temperatur der Fingerspitze an zwei unterschiedlichen Händen bei unterschiedlichen Positionen der Hände und/oder der Fingerspitzen erfasst werden kann, wodurch die Müdigkeitsdetektion validiert werden kann. Dadurch ist eine präzise und zuverlässige Bestimmung der Müdigkeit realisiert.
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Ein nochmals weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Detektieren einer Müdigkeit eines Nutzers eines Kraftfahrzeugs mittels einer Müdigkeitsdetektionsvorrichtung. Mittels einer Erfassungseinrichtung wird ein den Nutzer charakterisierender Parameter erfasst, wobei mittels einer elektronischen Recheneinrichtung der Müdigkeitsdetektionsvorrichtung in Abhängigkeit des erfassten charakterisierenden Parameters die Müdigkeit des Nutzers detektiert wird.
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Es ist vorgesehen, dass mittels zumindest einer Infrarotkamera als Erfassungseinrichtung eine Temperatur zumindest einer Fingerspitze des Nutzers als charakterisierender Parameter erfasst wird und mittels der elektronischen Recheneinrichtung die erfasste Temperatur der Fingerspitze mit einer Referenztemperatur verglichen wird und in Abhängigkeit des Vergleichs die Müdigkeit des Nutzers detektiert wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform des Verfahrens wird mittels der Müdigkeitsdetektionsvorrichtung eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs erfasst und bei einem Überschreiten eines vorgegebenen Geschwindigkeitsschwellwerts wird die Müdigkeitsdetektion mittels der elektronischen Recheneinrichtung durchgeführt. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass bei einer Geschwindigkeit über 65 Kilometer pro Stunde des Kraftfahrzeugs erst die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung anfängt die Müdigkeit zu detektieren. Ebenfalls kann beispielsweise vorgesehen sein, dass erst bei einer Geschwindigkeit von 80 Kilometer pro Stunde die Müdigkeit des Nutzers detektiert werden kann. Dies hat den Hintergrund, dass eine Ermüdung des Nutzers beispielsweise auf Landstraßen, auf welchen beispielsweise durchschnittlich 65 Kilometer pro Stunde gefahren wird, oder auf Autobahnen, auf welchen beispielsweise durchschnittlich 80 Kilometer pro Stunde oder mehr gefahren wird, eher eintreten kann, da gerade dort nur kleine Lenkaufgaben durchzuführen sind und so gehäuft dort die Müdigkeit eintreten kann. Insbesondere auf Landstraßen beziehungsweise auf Autobahnen ist es zu verzeichnen, dass ein erhöhter Müdigkeitsgrad des Nutzers auftreten kann. Somit ist insbesondere die Detektion auf den Landstraßen beziehungsweise auf den Autobahnen notwendig, sodass kritische Situationen dort verhindert werden können.
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Ferner ist vorteilhaft, wenn mittels der Infrarotkamera zusätzlich eine Temperatur des Kopfes des Nutzers erfasst wird und mittels der elektronischen Recheneinrichtung die Temperatur des Kopfes als Referenztemperatur mit der Temperatur der zumindest einen Fingerspitze verglichen wird. Mit anderen Worten ist die Referenztemperatur nicht vorgegeben, sondern wird aktuell durch die Temperatur des Kopfes erfasst. Durch den Vergleich der Temperatur des Kopfes mit der Temperatur der Fingerspitzen kann insbesondere der Temperaturgradient zwischen der zumindest einen Fingerspitze und dem Kopf bestimmt werden. Abhängig von dem Gradienten wiederum kann dann darauf geschlossen werden, ob der Nutzer müde ist oder nicht. Neben der Temperatur des Kopfes ist es auch möglich, dass weitere lokale Temperaturen am Körper, beispielsweise am Torso des Nutzers, erfasst werden können und als Referenztemperatur herangezogen werden können. Insbesondere da die Temperatur am Kopf und/oder am Torso aufgrund der Müdigkeit zuletzt fällt, kann dadurch zuverlässig der Temperaturgradient zwischen der Fingerspitze und dem Kopf beziehungsweise dem Torso detektiert werden, wodurch zuverlässig und frühzeitig die Müdigkeit des Nutzers erkannt werden kann.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn mittels eines Temperatursensors eine Umgebungstemperatur der Müdigkeitsdetektionsvorrichtung erfasst wird und mittels der elektronischen Recheneinrichtung die Umgebungstemperatur bei dem Vergleich berücksichtigt wird. Mit anderen Worten wird auch die Temperatur der Umgebung der Müdigkeitsdetektionsvorrichtung mit berücksichtigt. Insbesondere kann dadurch zuverlässig der Vergleich durchgeführt werden, da äußere Umwelteinflüsse mit bei dem Vergleich berücksichtigt werden können. Dies führt zu einer zuverlässigen Bewertung der Müdigkeit des Nutzers. Insbesondere kann dadurch eine kritische Situation im Straßenverkehr verhindert werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform wird mittels der elektronischen Recheneinrichtung bei einer zur Referenztemperatur niedriger erfassten Temperatur der zumindest einen Fingerspitze die Müdigkeit detektiert. Mit anderen Worten, sollte die Temperatur der Fingerspitzen niedriger sein als die Referenztemperatur, so kann dann auf die Müdigkeit des Nutzers geschlossen werden. Dadurch kann auf einfache Art und Weise und dennoch zuverlässig und frühzeitig die Müdigkeit des Nutzers erfasst werden, sodass kritische Situationen im Straßenverkehr dadurch verhindert werden können.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Müdigkeitsdetektionsvorrichtung, des Fahrerassistenzsystems sind als vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Verfahrens anzusehen. Die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung, das Fahrerassistenzsystem sowie das Kraftfahrzeug weisen dazu gegenständliche Merkmale auf, welche eine Durchführung des Verfahrens oder eine vorteilhafte Ausgestaltungsform davon zu ermöglichen.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nahfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch aus separierten Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Es sind auch Ausführungen und Merkmalskombinationen als offenbart anzusehen, die somit nicht alle Merkmale eines ursprünglich formulierten Anspruchs aufweisen. Es sind darüber hinaus Ausführungen und Merkmalskombinationen, insbesondere durch die oben dargelegten Ausführungsformen, als offenbart anzusehen, die über die in Rückbezügen der Ansprüche dargelegten Merkmalskombinationen hinausgehen oder abweichen.
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Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand von schematischen Zeichnungen erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs; und
- 2 ein schematisches Blockschaltbild einer Ausführungsform einer Müdig keitsdetektionsvorrichtung.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Ansicht eine Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs 1. Das Kraftfahrzeug 1 weist ein Fahrerassistenzsystem 2 auf. Das Fahrerassistenzsystem 2 ist insbesondere zum Unterstützen eines Nutzers 3 des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet. Beispielsweise kann der Nutzer 3 auch als Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 bezeichnet werden. Das Fahrerassistenzsystem 2 weist eine Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 auf. Die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 weist eine elektronische Recheneinrichtung 5 auf. Ferner weist die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 eine Erfassungseinrichtung auf, welche als Infrarotkamera 6 ausgebildet ist und vorliegend insbesondere als Nah-Infrarotkamera 6 ausgebildet ist. Mittels der Infrarotkamera 6 kann ein Erfassungsbereich E erfasst werden. Insbesondere kann mittels der Infrarotkamera 6 eine Temperatur T1, T2 eines Körperteils des Nutzers 3 erfasst werden.
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Die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 für das Kraftfahrzeug 1 ist zum Detektieren einer Müdigkeit des Nutzers 3 des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet. Die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 weist die Erfassungseinrichtung zum Erfassen eines den Nutzer 3 charakterisierenden Parameters T1, T2 auf, wobei die elektronische Recheneinrichtung 5 der Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit des erfassten charakterisierenden Parameters T1, T2 die Müdigkeit des Nutzers 3 zu detektieren.
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Die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 weist die Infrarotkamera 6 als Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer Temperatur T1 zumindest einer Fingerspitze des Nutzers 3 als charakterisierender Parameter T1, T2 auf und die elektronische Recheneinrichtung 5 ist dazu ausgebildet, in Abhängigkeit eines Vergleichs der erfassten Temperatur T1 der Fingerspitze mit einer Referenztemperatur die Müdigkeit des Nutzers 3 zu detektieren.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass die elektronische Recheneinrichtung 5 dazu ausgebildet ist, bei einer zur Referenztemperatur niedriger, erfassten Temperatur T1 der zumindest einen Fingerspitze die Müdigkeit zu detektieren.
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Dadurch kann bereits frühzeitig die Müdigkeit des Nutzers 3, welcher auch ein Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 sein kann, detektiert werden. Insbesondere da bereits die Körpertemperatur innerhalb der Fingerspitzen frühzeitig bei Müdigkeit sinkt, kann dadurch bereits frühzeitig die Müdigkeit des Nutzers 3 bestimmt werden.
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Mit anderen Worten kann durch die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 bereits frühzeitig ein Vitalparameter als charakterisierender Parameter T1, T2 des Nutzers 3 erfasst werden, und auf Basis des erfassten Vitalparameters, welcher die Temperatur T1 der Fingerspitze ist, zuverlässig auf die Müdigkeit des Nutzers 3 geschlossen werden. Insbesondere hat dies den Hintergrund darin, dass bei zunehmender Müdigkeit Energie im Körper gespart wird, was wiederum zum Sinken sowohl der Körpertemperatur als auch des Blutdrucks führt. Insbesondere sind dabei die ersten betroffenen Körperteile der Energiesparmaßnahmen bei der Müdigkeit die Fingerspitzen und die Zehenspitzen.
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Insbesondere ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Temperaturänderung der Fingerspitze erfasst werden kann. Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass neben der zumindest eine Fingerspitze oder auch eine Mehrzahl, insbesondere vier, insbesondere fünf, insbesondere acht, insbesondere zehn Fingerspitzen erfasst werden können.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Referenztemperatur als normale Körpertemperatur durch die elektronische Recheneinrichtung 5 vorgegeben wird. Beispielsweise kann dann angenommen werden, dass eine Referenztemperatur von 36,6 Grad Celsius als Referenztemperatur vorgegeben wird. Sollte dann beispielsweise detektiert werden, dass an der zumindest einen erfassten Fingerspitze die Temperatur T1 unterhalb dieser Referenztemperatur beziehungsweise unterhalb eines vorgegebenen Temperaturabstands zu den 36,6 Grad Celsius liegt, so kann darauf geschlossen werden, dass der Körper des Nutzers 3 Energie einspart, so dass auf eine Müdigkeit des Nutzers 3 geschlossen werden kann.
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Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass beispielsweise bei der Detektion der Müdigkeit, wobei beispielsweise dann ein Müdigkeitsschwellwert überschritten sein muss, ein entsprechendes Warnsignal für den Nutzer 3 ausgegeben wird, sodass dieser wieder angeregt wird und eine erhöhte Aufmerksamkeit auf die Fahraufgabe richten kann. Beispielsweise kann als Warnsignal eine optische Warnung und/oder eine akustische Warnung für den Nutzer 3 ausgegeben werden.
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Bevorzugt ist, wenn die Infrarotkamera 6 als Nah-Infrarotkamera ausgebildet ist. Die Nah-Infrarotkamera kann auch als NIR-Infrarotkamera bezeichnet werden und ist insbesondere zum Erfassen eines Wellenlängenbereichs von 780 nm bis 3 um ausgebildet. Insbesondere durch die Ausbildung als Nah-Infrarotkamera ist es ermöglicht, dass zuverlässig auch kleine Temperaturunterschiede erkannt werden können. Insbesondere ist vorgesehen, dass mittels der Nah-Infrarotkamera Temperaturunterschied im 0,1 Grad Schritt beziehungsweise 0,01 Grad Schritt zuverlässig detektiert werden kann. Insbesondere da sich die Temperatur T1 der Fingerspitze gegenüber der Referenztemperatur nur gering ändert, ist eine präzise Erfassung der Fingerspitzentemperatur ermöglicht, was mittels der Nah-Infrarotkamera durchgeführt werden kann. Dadurch ist eine zuverlässige und präzise Bestimmung der Temperatur T1 der Fingerspitze ermöglicht, sodass zuverlässig die Müdigkeit des Nutzers 3 detektiert werden kann.
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Mit anderen Worten, sollte die Temperatur T1 der Fingerspitzen niedriger sein als die Referenztemperatur, so kann dann auf die Müdigkeit des Nutzers 3 geschlossen werden. Dadurch kann auf einfache Art und Weise und dennoch zuverlässig und frühzeitig die Müdigkeit des Nutzers 3 erfasst werden, sodass kritische Situationen im Straßenverkehr dadurch verhindert werden können.
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Ferner kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Infrarotkamera 6 zusätzlich zum Erfassen einer Temperatur T2 des Kopfes des Nutzers 3 ausgebildet ist und die elektronische Recheneinrichtung 5 dazu ausgebildet ist, die Temperatur T2 des Kopfes als Referenztemperatur mit der Temperatur T1 der zumindest einen Fingerspitze zu vergleichen.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 einen Temperatursensor 7 zum Erfassen einer Umgebungstemperatur Ti der Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 aufweist und die elektronische Recheneinrichtung 5 dazu ausgebildet ist, die Umgebungstemperatur Ti bei dem Vergleich zu berücksichtigen. Insbesondere ist der Temperatursensor 7 zum Erfassen einer Innenraumtemperatur, in welchem sich der Nutzer 3 des Kraftfahrzeugs 1 befindet, als Umgebungstemperatur Ti ausgebildet.
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Insbesondere zeigt die 1, dass die Infrarotkamera 6 an einem Dachhimmel des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet ist. Ferner kann vorgesehen sein, dass die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 zusätzlich einen weiteren Temperatursensor 8 aufweist, welcher unterschiedlich zur Infrarotkamera 6 ist, zum Erfassen der Temperatur T1 zumindest einer Fingerspitze, und die elektronische Recheneinrichtung 5 dazu ausgebildet ist, die zusätzlich mittels des weiteren Temperatursensors 8 erfasste Temperatur T1 der zumindest einen Fingerspitze zu berücksichtigen.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 einen Geschwindigkeitssensor 9 aufweist, welcher beispielsweise auch als Geschwindigkeitssensor 9 des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet sein kann, mittels welchem eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 1 erfassbar ist und die elektronische Recheneinrichtung 5 dazu ausgebildet ist, bei einem Überschreiten eines vorgegebenen Gechwindigkeitsschwellwertes die Müdigkeitsdetektion durchzuführen. Insbesondere kann beispielsweise vorgesehen sein, dass erst bei einer Geschwindigkeit von 65 Kilometer pro Stunde, insbesondere von 80 Kilometer pro Stunde, die Müdigkeitsdetektion durchgeführt wird. Insbesondere sind derartige Geschwindigkeiten auf Landstraßen beziehungsweise Autobahnen zu verzeichnen. Insbesondere auf Landstraßen beziehungsweise Autobahnen ist die Detektion der Müdigkeit von entscheidender Bedeutung, da dort nur wenige Lenkbewegungen stattfinden, was zu einer erhöhten Müdigkeit des Nutzers 3 führen kann.
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Ferner kann weiterhin vorgesehen sein, dass die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 eine weitere Infrarotkamera 10 als weitere Erfassungseinrichtung aufweisen kann und die weitere Infrarotkamera 10 derart positioniert ist, dass die Temperatur T1 eine zur Fingerspitze unterschiedlichen weiteren Fingerspitze des Nutzers 3 erfassbar ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass mittels der Infrarotkamera 6 eine erste Hand des Nutzers detektiert werden kann und mittels der weiteren Infrarotkamera 10 eine zweite Hand des Nutzers 3 detektiert werden kann. Insbesondere kann dann mittels der Infrarotkamera 6 zumindest eine Fingerspitze der ersten Hand detektiert werden und mittels der weiteren Infrarotkamera 10 kann zumindest eine Fingerspitze der zweiten Hand detektiert werden. Insbesondere ist dies vorteilhaft, sollte beispielsweise die erste Hand des Nutzers 3 lokal unterschiedlich im Kraftfahrzeug 1 aufgelegt sein als die zweite Hand des Nutzers 3. Beispielsweise kann dann auch eine Überwachung der Müdigkeit durchgeführt werden, sollte beispielsweise der Nutzer 3 die erste Hand an einem Lenkrad 11 haben und beispielsweise die zweite Hand an einem Schaltknüppel beziehungsweise auf einer Mittelarmkonsole. Somit kann an unterschiedlichen Orten die Temperatur T1 der Fingerspitze erfasst werden und eine Müdigkeitserkennung durchgeführt werden. Des Weiteren kann durch die Detektion der Fingerspitze der ersten Hand und der Detektion der Fingerspitze der zweiten Hand es ermöglicht werden, dass die Müdigkeitsdetektion validiert wird. Dadurch kann zuverlässig und frühzeitig die Müdigkeit des Nutzers 3 erkannt werden.
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Der weitere Temperatursensor 8 ist insbesondere am Lenkrad 11 des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet. Insbesondere ist die weitere Infrarotkamera 10 an einem Rückspiegel des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet und zum Erfassen einer Fingerspitze an einem Schalthebel und/oder an einer Mittelarmlehne des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet.
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Ferner zeigt die 1, dass beim Verfahren zum Detektieren einer Müdigkeit eines Nutzers 3 des Kraftfahrzeugs 1 mittels der Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 mittels der Erfassungseinrichtung der den Nutzer 3 charakterisierende Parameter T1, T2 erfasst wird, wobei mittels der elektronischen Recheneinrichtung 5 der Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 in Abhängigkeit des erfassten charakterisierenden Parameters T1, T2 die Müdigkeit des Nutzers 3 detektiert wird.
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Es ist vorgesehen, dass mittels der Infrarotkamera 6 als Erfassungseinrichtung eine Temperatur T1 zumindest einer Fingerspitze des Nutzers 3 als charakterisierender Parameter T1, T2 erfasst wird und mittels der elektronischen Recheneinrichtung 5 die erfasste Temperatur T1 der Fingerspitze mit einer Referenztemperatur verglichen wird und in Abhängigkeit des Vergleichs die Müdigkeit des Nutzers 3 detektiert wird.
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2 zeigt in einer schematischen Ansicht ein Blockschaltbild der Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4. 2 zeigt beispielsweise unterschiedliche Eingangsinformationen 12 für die elektronische Recheneinrichtung 5. Beispielsweise kann in einem ersten Block B1 als Eingangssignal für die elektronische Recheneinrichtung 5 die Temperaturmessung am Lenkrad 11 angesehen werden. Als weiteres Eingangssignal 12 kann beispielsweise im Block B2 die Umgebungstemperatur Ti, welche insbesondere die Innenraumtemperatur darstellt, angesehen werden. Im Block B3 kann beispielsweise eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 1 als Eingangsinformation 12 angesehen werden.
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Die elektronische Recheneinrichtung 5 ist dazu ausgebildet, dass im Schritt S1 ein Vergleich zwischen der erfassten Temperatur T1 am Lenkrad 11 und der erfassten Temperatur T2 des Kopfes beziehungsweise der Körpertemperatur erfolgt. Insbesondere kann dies in einem logischen Baustein 13 durch eine Und/oder-Verknüpfung durchgeführt werden. Im logischen Baustein 14 kann insbesondere eine Und-Funktion dargestellt werden, sodass die Information aus dem logischen Baustein 13, aus dem zweiten Block B2 und aus dem dritten Block B3 hineingeführt wird. Im Schritt S2 ist insbesondere vorgesehen, dass ein Vergleich der Temperatur T1 der Fingerspitze mit der Temperatur T2 des Körpers durchgeführt wird, wobei insbesondere ebenfalls noch die Temperatur Ti des Innenraums des Kraftfahrzeugs 1 mit berücksichtigt wird. Als ein Ausgangssignal 15 kann beispielsweise im Schritt S3 ein Warnsignal ausgegeben werden, wodurch der Nutzer 3 vor der Müdigkeit gewarnt wird, sodass beispielsweise ein akustisches und/oder ein optisches Warnsignal für den Nutzer 3 ausgegeben wird, sodass dieser eine erhöhte Aufmerksamkeit auf die Fahraufgabe übernehmen kann.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass die Müdigkeitsdetektionsvorrichtung 4 eine nochmals weitere Infrarotkamera 12 als nochmals weitere Erfassungseinrichtung aufweist und die nochmals weitere Infrarotkamera 12 derart positioniert ist, dass die Temperatur T1 einer Fingerspitze an dem Lenkrad 11 des Kraftfahrzeugs 1 erfassbar ist. Dadurch ist es ermöglicht, dass über eine nochmals weitere Erfassungseinrichtung die Temperatur T1 der Fingerspitze erfassbar ist. Somit kann in unterschiedlichen Fingerspitzenpositionen auch am Lenkrad 11 die Temperatur T1 der Fingerspitze zuverlässig erfasst werden, wodurch eine zuverlässige Müdigkeitsdetektion ermöglich ist. Somit kann hochfunktionell an unterschiedlichen Positionen im Kraftfahrzeug 1 die Temperatur T1 der Fingerspitze erfasst werden.