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Die Erfindung betrifft ein Bandteil eines Bandes zur scharniergelenkigen Verbindung eines Flügels an einem Rahmen, mit einem Bandkörper, der eine Montageaufnahme aufweist, mit einem an dem Bandkörper lösbar montierbarem Bauteil, mit einem formschlüssig mit dem Bauteil in Eingriff bringbaren Befestigungselement, welches einen Montagefortsatz umfasst, der im montierten Zustand in die Montageaufnahme hineinragt, und mit einer einen Gewindeschaft aufweisenden Fixierschraube, mit welcher der Montagefortsatz in der Montageaufnahme in einen fixierten Zustand bringbar ist.
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Ein derartiges Bandteil ist aus der
DE 20 2015 104 714 U1 bekannt. Bei diesem Bandteil weist der Bandkörper eine Gewindebohrung auf, die in die Montageaufnahme mündet. Die Fixierschraube befindet sich im montierten Zustand im Gewindeeingriff mit dieser Gewindebohrung. Ihr Gewindeschaft ragt in eine in dem Montagefortsatz vorgesehenen Ausnehmung hinein und liegt an einer in der Ausnehmung vorgesehenen Anlagefläche derart an, dass beim Eindrehen der Fixierschraube der Montagefortsatz und damit das gesamte Befestigungselement zum Bandkörper hingezogen wird.
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Zwar ist bei dem aus der
DE 20 2015 104 714 bekannten Bandteil das Bauteil, das insbesondere als Abdeckkappe ausgebildet ist, auf einfache Weise montier- und lösbar. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, dass es zu unerwünschtem Spiel zwischen dem Bauteil und dem Bandkörper kommen kann.
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Darüber hinaus ist aus der
DE 296 16 715 U1 ein Bandteil mit einem Bandkörper bekannt, bei dem innerhalb einer in einem Montagefortsatz eines Befestigungselements ausgebildeten Querbohrung eine Madenschraube angeordnet ist, welche zur Fixierung des Befestigungselements in einer Montageaufnahme des Bandkörpers durch ein teilweises Herausdrehen aus der Querbohrung in einen formschlüssigen Eingriff mit dem Bandkörper verlagert wird.
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Es hat sich hierbei jedoch gezeigt, dass der Justierbereich zum Justieren des Bauteils gegenüber dem Bandkörper relativ klein ausgebildet ist und es daher auch hierbei zu unerwünschtem Spiel zwischen dem Bauteil und dem Bandkörper kommen kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein diesbezüglich verbessertes Bandteil zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 wiedergegebene Bandteil gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Bandteil durchsetzt die Fixierschraube den Bandkörper lose und befindet sich im fixierten Zustand im Gewindeeingriff mit dem Montagefortsatz. Mit „lose durchsetzt“ ist gemeint, dass die hierfür beispielsweise vorgesehene Bohrung kein Gewinde aufweist, so dass sich die Fixierschraube nicht in einem formschlüssigen Eingriff mit dem Bandkörper befindet, oder anders gesagt, dass die Fixierschraube sich in einem spielbehafteten Eingriff mit dem Bandkörper befindet. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Bandteils eine spielfreie Montierbarkeit des Bauteils selbst dann gewährleistet ist, wenn die Fixierschraube in den Montagefortsatz schräg zu dessen Längserstreckung eingreift und ihn hierdurch mit einer Kraftkomponente gegen eine Wand der Montageaufnahme zieht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Montagefortsatz eine Gewindeaufnahme auf, in die die Fixierschraube mit zumindest einem Teil ihres Gewindeschafts eingreift.
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Bevorzugt ist es auch, wenn die Gewindeaufnahme und der Gewindeschaft derart ausgebildet sind, dass der Gewindeschaft beim ersten Eindrehen der Fixierschraube in der Gewindeaufnahme ein Gegengewinde erzeugt, mit welchem er dann in Eingriff steht. Ein ganz besonderer Vorteil dieser Weiterbildung ist, dass durch die Selbsterzeugung des Gegengewindes Fertigungstoleranzen ausgeglichen werden. Denn es ist nicht erforderlich, dass ein zuvor maschinell in dem Montagefortsatz erzeugtes Gewinde mit der von der Fixierschraube durchsetzten Bohrung im Bandkörper exakt fluchten muss. Vielmehr ist es ausreichend, wenn im Rahmen der Fertigungstoleranzen sichergestellt ist, dass der Gewindeschaft zumindest mit einer Teilfläche der Gewindeaufnahme in Berührung kommt und in dieser beim ersten Eindrehen das Gegengewinde erzeugt.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn die Gewindeaufnahme und der Gewindeschaft derart ausgebildet sind, dass das Gegengewinde zumindest im Wesentlichen spanlos durch plastische Verformung erzeugt wird. Denn einerseits wird hierdurch vermieden, dass bei der Gewindeerzeugung entstandene Späne in Lagerbereiche eines das Bandteil umfassenden Bandes gelangen und den Verschleiß bei der Nutzung wesentlich erhöhen können. Andererseits hat sich überraschenderweise gezeigt, dass die zumindest im Wesentlichen spanlose Erzeugung des Gewindes im Montagefortsatz durch Verwendung einer Standard-Maschinenschraube als Fixierschraube kostengünstig möglich ist.
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Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bandteils, bei welcher der Montagefortsatz ein beim Einführen in die Montageaufnahme voreilendes Einführende und einen sich von diesem bis zur Gewindeaufnahme erstreckenden Schlitz umfasst, derart, dass der Montagefortsatz zwei durch den Schlitz voneinander beabstandete Teilfortsätze aufweist. Aufgrund dieser Maßnahme ist es möglich, den Montagefortsatz mit geringem Übermaß gegenüber der Montageaufnahme bereitzustellen, so dass dieser unter elastischer Anlage der Teilfortsätze an der Montageaufnahme vorfixiert ist. Mit „vorfixiert“ ist gemeint, dass das mit Hilfe des Befestigungselements montierte Bauteil nicht allein aufgrund der Lockerung der Gewichtskraft sich selbsttätig löst, wenn die Fixierschraube noch nicht eingedreht ist. Aufgrund dieser Maßnahme wird somit die Montierbarkeit des Bauteils wesentlich erleichtert.
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Um den kraftschlüssigen Sitz zu verbessern, kann an zumindest einer der Teilfortsätze, vorzugsweise an beiden Teilfortsätzen, jeweils eine Auswölbung vorgesehen sein. Sind zwei Auswölbungen vorgesehen, so sind diese vorzugsweise einander gegenüberliegend angeordnet.
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Auch ist es bevorzugt, wenn die Teilfortsätze jeweils eine sich vom Einführende bis zur Gewindeaufnahme erstreckende Ausnehmung aufweisen. Mit „Ausnehmungen“ sind Materialabtragungen gemeint, die dazu führen, dass der Durchmesser des Montagefortsatzes auf Seiten der Ausnehmungen reduziert ist. Die Ausnehmungen sind auf der der Fixierschraube zugewandten Seite vorgesehen. Hierdurch wird bewirkt, dass die Fixierschraube zum Lösen des Bauteils, was mit einem Herausziehen des Montagefortsatzes aus der Montageaufnahme einhergeht, nicht vollständig aus der Montageaufnahme heraus verlagert werden muss, was die Handhabung des erfindungsgemäßen Bandteils in der Praxis deutlich erleichtert.
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Bei dem Bauteil kann es sich insbesondere um eine lösbar montierbare Abdeckkappe handeln, die im montierten Zustand beispielsweise Befestigungsschrauben, mit welchen das Bandteil an einem Rahmen oder einem Flügel montiert ist, abdeckt und die somit das optische Erscheinungsbild des Bandteils deutlich verbessern kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bandteils (nachfolgend kurz „Bandteil“) dargestellt. Es zeigen:
- 1 dieses Bandteil in einer Explosionsdarstellung in einer ersten Ansicht;
- 2 dasselbe Bandteil in einer perspektivischen Explosionsdarstellung in einer zweiten Ansicht;
- 3 ein als Abdeckelement ausgebildetes Bauteil, ein Befestigungselement sowie eine Fixierschraube in einer perspektivischen Einzeldarstellung;
- 4 dasselbe Befestigungselement in einer Ansicht vom Einführende her (Ansicht IV in 5);
- 5 dasselbe Ausführungsbeispiel des Befestigungselements in einer Seitenansicht quer zur Erstreckung des Schlitzes (Ansicht V in 6) sowie
- 6 dasselbe Ausführungsbeispiel des Befestigungselements in einer Seitenansicht in Schlitzrichtung, die im montierten Zustand der Fixierschraube zugewandt ist (Ansicht VI in 5).
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Das in der Zeichnung als Ganzes mit 100 bezeichnete Bandteil umfasst einen Bandkörper 1, der ein Befestigungsteil 2 und ein Scharnierteil 3 aufweist. In dem Befestigungsteil 2 sind zwei Durchgangsbohrungen 4 eingearbeitet, durch die in der Zeichnung nicht dargestellte Befestigungsschrauben hindurchragen, die der Befestigung des Bandteils 100 an einem in der Zeichnung nicht dargestellten Rahmen oder an einem in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellten Flügel dienen.
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Das Scharnierteil 3 weist eine Lagerhülsenaufnahme 5 auf, die der Aufnahme einer in der Zeichnung nicht dargestellten Bandbolzenlagerhülse dient.
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Das Bandteil 100 umfasst weiterhin ein wahlweise an dem Bandkörper 1 befestigbares Bauteil 6, bei welchem es sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel um ein Abdeckelement 7 zur Abdeckung der Sichtseite des Befestigungsteils 2 und damit der Köpfe der in der Zeichnung nicht dargestellten Befestigungsschrauben dient.
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Das Bauteil 6 weist auf seiner dem Bandkörper 1 zugewandten Seite eine C-förmige Nut 8 mit Hinterschneidungen 9 auf. Ferner umfasst das Bauteil 6 zwei sich parallel zur Nut erstreckende Ränder 10, die derart umgebördelt sind, so dass die seitlichen Ränder im montierten Zustand zumindest nahezu spaltfrei an dem Bandkörper 1 anliegen.
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Zur lösbaren Befestigung des Bauteils 6 dient ein als Ganzes mit 11 bezeichnetes Befestigungselement, wie es einzeln in den 4 bis 6 dargestellt ist. Es umfasst einen Montagefortsatz 12, der zwei Teilfortsätze 13 aufweist, die über einen Schlitz 14 voneinander getrennt sind. Die äußeren Mantelflächen 15 bilden im Wesentlichen einen Teil eines durch den Schlitz 14 gebildeten Zylinders, an dessen freien Ende eine Fase 16 vorgesehen ist. Das freie Ende bildet ein Einführende 17. An dem dem Einführende 17 gegenüberliegendem Ende ist an dem Montagefortsatz 12 ein Kopf 18 angeformt. Er umfasst im Querschnitt etwa rautenförmige Fortsätze 19, die quer zur Erstreckung des Schlitzes 14 über dem Montagefortsatz 12 überstehen. Die Fortsätze 19 sind an einem Zentralbereich 20 des Kopfes 18 angeformt. Der Zentralbereich 20 weist quer zur Erstreckung des Schlitzes 14 eine Breite auf, die geringfügig kleiner als die Öffnungsbreite der C- förmigen Nut 8 ist. Die Abmessungen der Fortsätze 19 sind an die Hinterschneidungen 9 der C-förmigen Nut derart angepasst, dass der Kopf 18 an einem Längsende der C-förmigen Nut 8 unter Eingriff der beiden Fortsätze 19 hinter die Hinterschneidungen 9 in die C-förmige Nut 8 einschiebbar ist. Aufgrund des rautenförmigen Querschnitts ist eine gewisse Verkippung des Befestigungselements 11 relativ zum Bauteil 6 um eine sich durch die Fortsätze 19 erstreckende, senkrecht zum Schlitz 14 verlaufende Achse S möglich.
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Die Hinterschneidungen 9 der C-förmigen Nut 8 umfassen an der Stelle P die Höhe der Hinterschneidungen 9 reduzierende Einbuchtungen 21. Durch sie wird verhindert, dass das Befestigungselement 11 vollständig durch die Nut 8 hindurchrutschen kann, wenn es beispielsweise in 1 und 2 vorne links mit seinem Kopf 18 in die Nut 8 eingeführt worden ist.
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Zur Aufnahme des Befestigungselements 11 umfasst der Bandkörper 1 eine Montageaufnahme 22, die einen zylindrischen Querschnitt aufweist, welcher an den Montagefortsatz 12 angepasst ist, so dass dieser mit geringem Spiel in die Montageaufnahme 22 einführbar ist.
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Um zu vermeiden, dass der Montagefortsatz 12 während des Montagevorganges des Bauteils 6 leicht und unerwünscht außer Eingriff mit der Montageaufnahme 22 gelangen kann, ist an jedem der Teilfortsätze 13 des Montagefortsatzes 12 ein vorstehender Bereich 23 vorgesehen, welcher mit etwa konvexer Auswölbung 26 ausgebildet ist. Jede der Auswölbungen 26 erstreckt sich etwa parallel zu den Schlitzwandungen 25 zwischen jeweils zwei Rändern 27.
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Die Auswölbung 26 ist so gewählt, dass der Montagefortsatz 12 unter elastischer Anlage der vorstehenden Bereiche 23 an der Innenfläche der Montageaufnahme 22 einführbar ist. Aufgrund der elastischen Anlage wird ein Kraftschluss bewirkt, der ein unerwünschtes selbsttätiges Verlagern des Montagefortsatzes 12 aus der Montageaufnahme 22 verhindert.
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Wie insbesondere in 3 und 6 erkennbar ist, weist der Montagefortsatz 12 eine Gewindeaufnahme 28 auf, die seitlich in den Schlitz 14 symmetrisch zur Längsachse A eingearbeitet ist. Die Gewindeaufnahme 28 ragt schräg zum Kopf 18 unter einem Winkel tief in den Schlitz 14 hinein. Unter etwa demselben Winkel mündet eine Bohrung 29 in die Montageaufnahme 22. Sie dient der losen Aufnahme einer Fixierschraube 30, die durch die Bohrung 29 mit ihrem Gewindeschaft 31 in die Gewindeaufnahme 28 des Montagefortsatzes 12 hineinragt und diesen und somit das gesamte Befestigungselement 11 und das mit diesem befestigte Bauteil 6 an dem Bandkörper 1 fixiert.
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Bei der Fixierschraube 30 handelt es sich um eine Maschinenschraube. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Gewindeschaft 31 ein metrisches Gewinde auf. Die Gewindeaufnahme 28 weist in fabrikneuem Zustand zumindest über einen Teil ihres Innenumfangs ein Innenmaß auf, welches kleiner als der Außendurchmesser des Gewindeschafts 31 ist und vorzugsweise etwa dem Kerndurchmesser des Gewindeschafts 31 entspricht. Aufgrund dieser Maßnahme erzeugt der Gewindeschaft 31 der Fixierschraube 30 beim ersten Eindrehen das Gegengewinde in der Gewindeaufnahme 28 im Wesentlichen spanlos durch plastische Verformung des die Gewindeaufnahme 28 umgebenden Materials des Montagefortsatzes 12.
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Auf der der Befestigungsschraube 30 zugewandten Seite weisen die beiden Teilfortsätze 13 Ausnehmungen 24 auf. Diese bewirken, dass zum Einführen des Montagefortsatzes 12 in die Montageaufnahme 22 der Gewindeschaft 31 nicht vollständig in die Bohrung 29 zurückverlagert werden muss, wodurch der Montage- und Demontagevorgang des Befestigungsteils 2 wesentlich erleichtert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Bandteil
- 1
- Bandkörper
- 2
- Befestigungsteil
- 3
- Scharnierteil
- 4
- Durchgangsbohrungen
- 5
- Lagerhülse
- 6
- Bauteil
- 7
- Abdeckelement
- 8
- C-förmige Nut
- 9
- Hinterschneidung
- 10
- Ränder
- 11
- Befestigungselement
- 12
- Montagefortsatz
- 13
- Teilfortsätze
- 14
- Schlitz
- 15
- Mantelflächen
- 16
- Fase
- 17
- Einführende
- 18
- Kopf
- 19
- Fortsätze
- 20
- Zentralbereich
- 21
- Einbuchtungen
- 22
- Montageaufnahme
- 23
- vorstehender Bereich
- 24
- Ausnehmungen
- 25
- Schlitzwandungen
- 26
- Auswölbungen
- 27
- Ränder
- 28
- Gewindeaufnahme
- 29
- Bohrung
- 30
- Fixierschraube
- 31
- Gewindeschaft
- A
- Längserstreckung
- S
- Achse
- P
- Stelle
- IV, V, VI
- Ansichten