-
Die Erfindung betrifft eine Gehäuseanordnung zur Aufnahme elektrischer Speichermittel für ein elektromotorisch antreibbares Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Gehäuseanordnung.
-
Ein Elektrofahrzeug umfasst unter anderem eine elektrische Maschine als Antriebsquelle, die mit elektrischen Speichermitteln elektrisch verbunden ist. Im Antriebsmodus wandelt die elektrische Maschine elektrische Energie in mechanische Energie zum Antreiben des Kraftfahrzeugs um. Die elektrischen Speichermittel, die auch als Batterie oder Akkumulator bezeichnet werden können, sind in der Regel in einem Batteriekasten aufgenommen, der an der Fahrzeugunterseite mit der Fahrzeugkarosserie befestigt ist.
-
Aus der
DE 10 2016 108 849 B3 ist ein Batteriehalter für ein Kraftfahrzeug bekannt, der ein Bodenblech, einen seitlich umlaufenden Rahmen und einen Deckel aufweist. Das Bodenblech und der Rahmen sind einstückig und wannenförmig aus einem dreilagigen Schichtverbundstahl als Blechumformbauteil hergestellt. Eine innere Lage ist aus einer säurebeständigen Stahllegierung ausgebildet und eine äußere Lage ist aus einer rostfreien Stahllegierung ausgebildet.
-
Aus der
DE 10 2014 226 566 B3 ist ein Batteriekasten für eine Traktionsbatterie eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs bekannt. Der Batteriekasten umfasst Seitenwände, die aus einer Strebenkonstruktion aufgebaut sind.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gehäuseanordnung zur Aufnahme elektrischer Speichermittel für ein elektromotorisch antreibbares Kraftfahrzeug vorzuschlagen, das ein geringes Gewicht und gute Dichtigkeitseigenschaften aufweist sowie einfach und kostengünstig herstellbar ist. Die Aufgabe besteht weiter darin, ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung einer solchen Gehäuseanordnung vorzuschlagen.
-
Eine Lösung besteht in einer Gehäuseanordnung zur Aufnahme elektrischer Speichermittel für den Antrieb eines elektrisch antreibbaren Kraftfahrzeugs, umfassend: eine Wannenanordnung, in welche elektrische Speichermittel einsetzbar sind, und eine Deckelanordnung, welche auf die Wannenanordnung aufsetzbar und mit dieser lösbar verbindbar ist; wobei zumindest eine von der Wannenanordnung und der Deckelanordnung ein erstes Formteil und ein zweites Formteil aufweist, die jeweils einen Boden und Seitenwände aufweisen; wobei das erste Formteil und das zweite Formteil nebeneinander angeordnet und in einem sich in Längsrichtung erstreckenden Verbindungsbereich miteinander verbunden sind; wobei das erste Formteil und das zweite Formteil jeweils aus flexibel gewalztem metallischem Material hergestellt sind, so dass sie eine variable Blechdicke in Längsrichtung des jeweiligen Formteils aufweisen.
-
Ein Vorteil liegt darin, dass einzelne Teile der Wannenanordnung und/oder der Deckelanordnung hinsichtlich der Materialdicke über der Länge des jeweiligen Teils individuell an die Anforderungen in Bezug auf die Festigkeit und Steifigkeit angepasst werden können. Die Dimensionierung der einzelnen Abschnitte der Formteile kann individuell in Abhängigkeit von den zu erwartenden Belastungen erfolgen. Durch gezielte Reduktion der Dicke der Formteile in geringer belasteten Bereichen kann Material eingespart werden, so dass die Gehäuseanordnung letztlich ohne Einbußen in Bezug auf die mechanischen Eigenschaften ein geringes Gewicht aufweist und somit kostengünstig hergestellt werden kann. Durch gezielte Erhöhung der Dicke der Formteile in höher belasteten Bereichen, insbesondere in crashrelevanten Bereichen, kann eine höhere Festigkeit erreicht werden, so dass die Gehäuseanordnung eine hohe Last aufnehmen kann ohne zerstört zu werden. Der Boden und die Seitenwände des jeweiligen Formteils sind vorzugsweise einteilig gestaltet. Dies führt zu einer integralen Wannenform, die in sich dicht ist. Ein Austreten von Batterieflüssigkeit aus dem Formteil beziehungsweise ein Eindringen von Schmutz in das Formteil wird effektiv vermieden. Die einteilige Wannenform wird aus einer Platine als Ausgangsprodukt hergestellt, beispielsweise durch einen Umformprozess der Platine, oder durch Schneid-, Kant- und Schweißoperationen der Platine. Die Wannenanordnung hat in vorteilhafter Weise eine in sich geschlossene, abgedichtete und selbsttragende Struktur mit einer hohen Steifigkeit und Festigkeit.
-
Mit dem Begriff Formteil soll im Rahmen der vorliegenden Offenbarung jedes metallische Bauteil mit umfasst sein, das aus einem Metallflachprodukt wie einer Blechplatine zu einem dreidimensionalen Element umgeformt wird. Die Wannenanordnung und/oder die Deckelanordnung können jeweils aus mehreren Formteilen zusammengesetzt sein, die auch als Wannenteile beziehungsweise Deckelteile bezeichnet werden können. Es ist jedoch auch möglich, dass nur eine der Anordnungen (Wannen- oder Deckelanordnung) aus mehreren miteinander verbundenen Formteilen zusammengesetzt ist, während die andere Anordnung (Deckel- oder Wannenanordnung) nur aus einem Formteil besteht. Die Herstellung der Formteile kann nach einer ersten Möglichkeit so erfolgen, dass diese inklusive Umformprozess zunächst separat hergestellt und nachträglich miteinander verbunden werden. Alternativ ist es auch möglich, dass die Stahlflachprodukte zunächst miteinander verbunden und, dann gemeinsam umgeformt werden, um die beiden Formteile auszubilden.
-
Die Formteile können aus jedem technisch geeigneten Metall hergestellt sein, insbesondere aus einem Stahlflachprodukt, wie höherfesten, höchstfesten oder ultrahochfesten Stählen, wie beispielsweise Dualphasen-, Komplexphasen-, TRIP-Stählen, oder aus härtbaren Stählen, wie borlegierten Vergütungsstählen hergestellt werden. Es ist auch der Einsatz von Leichtmetall, wie Aluminium oder Aluminiumlegierungen als Flachprodukt möglich.
-
Zum Erreichen einer besonders hohen Festigkeit der Gehäuseanordnung ist es günstig, wenn zumindest eine Teilzahl der Formteile gehärtet ist. Unter einem gehärteten Formteil wird vorliegend insbesondere ein metallisches Bauteil verstanden, das aus einem härtbaren Stahlwerkstoff hergestellt und im Rahmen eines Umformprozesses umgeformt und gleichzeitig oder anschließend zumindest in Teilbereichen, vorzugsweise vollständig gehärtet worden ist. Nach dem Härten hat das Bauteil eine höhere Festigkeit als vor dem Härten. Das Umformen und Härten kann insbesondere mittels Warmumformen erfolgen. Es können beispielsweise mangan-bor-legierte Vergütungsstähle, wie 17MnB3, 22MnB5, 26MnB5 oder 34MnB5, verwendet werden. Das Ausgangsmaterial (Bandmaterial) hat vorzugsweise eine Zugfestigkeit von mindestens 500 MPa. Das fertig hergestellte Formteil kann eine Endzugfestigkeit von mindestens 1100 MPa, vorzugsweise mindestens 1300 MPa, besonders bevorzugt sogar von mehr als 1500 MPa zumindest in Teilbereichen aufweisen.
-
Nach einer möglichen Ausführungsform können Endabschnitte des ersten und/oder zweiten Formteils eine größere Blechdicke aufweisen, als zumindest ein zwischen den Endabschnitten liegender Zwischenabschnitt des jeweiligen Formteils. Durch die größere Blechdicke in den Endabschnitten wird eine hohe Festigkeit erreicht, so dass in diesen Bereichen Kräfte, die beispielsweise aufgrund eines möglichen Unfalls auf die Gehäuseanordnung einwirken können, aufgenommen und abgestützt werden können. Die Endabschnitte mit größerer Blechdicke können eine Länge von 20 mm bis 200 mm aufweisen, ohne hierauf eingeschränkt zu sein. Die Blechdicke kann in den Endabschnitten beispielsweise zwischen 1,0 mm und 3,5 mm, insbesondere zwischen 1,5 und 2,0 mm liegen. Zwischen den Endabschnitten können ein oder mehrere Abschnitte mit kleinerer Blechdicke vorgesehen sein. Diese können eine Blechdicke von 0,5 mm bis 1,5 mm aufweisen. Es versteht sich, dass die angegebenen Dickenwerte beispielhaft sind und von dem verwendeten Stahlmaterial und den technischen Anforderungen an die Festigkeit haben.
-
Für eine besonders hohe Stabilität der Gehäuseanordnung kann vorgesehen werden, dass das erste Formteil und/oder das zweite Formteil zwischen den Endabschnitten des jeweiligen Formteils zumindest einen Verstärkungsabschnitt aufweist, der eine größere Blechdicke aufweist als die hieran angrenzenden Zwischenabschnitte. Beispielsweise können die Formteile, je nach gewünschter Steifigkeit, ein, zwei, drei oder mehr Verstärkungsabschnitte mit größerer Blechdicke aufweisen. Die verdickten Verstärkungsabschnitte verlaufen parallel zueinander, beziehungsweise parallel zu den verdickten Endabschnitten. Zwischen jeweils einem Abschnitt mit größerer Blechdicke und einem Abschnitt mit dünnerer Blechdicke ist jeweils ein Übergangsabschnitt mit variabler Blechdicke vorgesehen, wobei die Übergangsabschnitte vorzugsweise einen rampenartigen Verlauf haben. Die Ausgestaltung von einem oder mehreren der Formteile mit variabler Blechdicke über der Länge ist besonders günstig, da gegebenenfalls auf sonst nötige separate Verstärkungselemente in der Gehäuseanordnung verzichtet werden kann.
-
Nach einer Ausführungsform können die Verstärkungsabschnitte des jeweiligen Formteils so angeordnet sein, dass er in einem Angrenzungsbereich zwischen zwei in das Formteil benachbart zueinander einzusetzenden Batteriemodulen angeordnet ist. Hierdurch wird eine effiziente Bauraumausnutzung erreicht. Dies gilt für die Formteile der Wannenanordnung und/oder für die Formteile der Deckelanordnung. Sofern zwei oder mehr Formteile parallel nebeneinander angeordnet sind ist es für eine gute Kraftübertragung günstig, wenn zumindest ein Verstärkungsabschnitt eines ersten Formteils und ein Verstärkungsabschnitt eines zweiten Formteils miteinander fluchten. Die Verstärkungsabschnitte können jedoch auch versetzt zueinander angeordnet sein.
-
Das erste und das zweite Formteil können im Verbindungsbereich im stupfen Stoß, überlappend und/oder mittels eines Verstärkungselements miteinander verbunden sein. Vorzugsweise sind das erste Formteil und das zweite Formteil im Verbindungsbereich miteinander verschweißt, wobei andere Befestigungsmethoden wie Verschrauben und/oder Kleben ebenso möglich sind. Für eine einfache und kostengünstige Fertigung sind zumindest einige der Formteile der Wannenanordnung untereinander identisch gestaltet. Dies gilt vorzugsweise entsprechend auch für die Formteile der Deckelanordnung, von denen zumindest zwei untereinander gleich gestaltet sind.
-
Die Wannenanordnung und die Deckelanordnung können aus gleichem oder unterschiedlichem Material hergestellt sein. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass eine der Anordnungen, das heißt die Wannen- oder Deckelanordnung, aus Stahlblech hergestellt wird, während die andere Anordnung, das heißt die Deckel- oder Wannenanordnung, aus einem anderen Material hergestellt wird. Dabei kann das andere Material beispielsweise ein anderer Stahlwerkstoff, ein anderer metallischer Werkstoff, wie Aluminium oder eine Aluminiumlegierung, oder ein nichtmetallischer Werkstoff, insbesondere ein faserverstärkter Kunststoff sein.
-
Die Gehäuseanordnung kann so gestaltet sein, dass nur die Wannenanordnung entsprechend mit variabler Blechdicke ausgeführte Formteile aufweist, oder nur die Deckelanordnung entsprechend mit variabler Blechdicke ausgeführte Formteile aufweist, oder beide, die Wannenanordnung und die Deckelanordnung, entsprechend mit variabler Blechdicke gestaltete Formteile aufweist. Sofern die Wannenanordnung und die Deckelanordnung jeweils aus miteinander verbundenen ersten und zweiten oder mehr Formteilen zusammengesetzt sind, ist es zum Erreichen einer hohen Steifigkeit günstig, wenn die Formteile der Wannenanordnung eine variable Dicke in einer ersten Richtung haben, und die Formteile der Deckelanordnung eine variable Dicke in einer hierzu quer verlaufenden zweiten Richtung haben. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Formteile der Wannenanordnung eine variable Blechdicke in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs und, dass die Formteile der Deckelanordnung eine variable Blechdicke in Querrichtung des Kraftfahrzeugs aufweisen.
-
Die Lösung der oben genannten Aufgabe umfasst weiter ein Verfahren zur Herstellung einer Gehäuseanordnung umfassend eine Wannenanordnung und eine Deckelanordnung zur Aufnahme elektrischer Speichermittel für den Antrieb eines elektrisch antreibbaren Kraftfahrzeugs, wobei zumindest ein Formteil der Gehäuseanordnung hergestellt wird durch die Schritte: Flexibles Walzen eines Stahlbands zur Erzeugung einer variablen Dicke über der Länge; Vereinzeln des flexibel gewalzten Stahlbands zu Blechplatinen; Umformen einer Blechplatine zu einem Formteil mit einem Boden und Seitenwänden, wobei das Formteil zumindest einen Abschnitt mit größerer Blechdicke aufweist, der sich quer zur Längserstreckung des Formteils erstreckt.
-
Mit dem genannten Verfahren lassen sich in vorteilhafter Weise Gehäuseanordnungen herstellen, die hinsichtlich ihrer Materialdicken an die Anforderungen in Bezug auf die Belastung angepasst sind. Unter verbesserter Ausnutzung des eingesetzten Materials können die erfindungsgemäß hergestellten Gehäuseanordnungen denselben oder höheren Belastungen standhalten, wie kastenartig mit separaten Versteifungen aufgebaute Gehäuse, wobei das Gewicht und damit die Herstellungs- und Betriebskosten reduziert werden können. Es gelten alle oben im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Erzeugnis gemachten Ausführungen gleichermaßen auch für das Verfahren, insbesondere im Hinblick auf die Dickenverläufe der Bauteile, und umgekehrt, vom Verfahren auch für das Erzeugnis. Es versteht sich, dass weitere Fertigungsschritte vor-, zwischen oder nachgeschaltet sein können. Insbesondere können vor oder nach dem Umformen mehrere einzelne Blechplatinen miteinander verschweißt werden, um eine größere Wannen- beziehungsweise Deckelanordnung zu bilden.
-
Beim Flexiblen Walzen wird Bandmaterial mit im Wesentlichen einheitlicher Blechdicke durch Verändern des Walzspalts während des Prozesses zu Bandmaterial mit variabler Blechdicke über der Länge ausgewalzt. Die durch das Flexible Walzen erzeugten Abschnitte unterschiedlicher Dicke erstrecken sich quer zur Längsrichtung beziehungsweise zur Walzrichtung des Bandmaterials. Das Bandmaterial kann nach dem Flexiblen Walzen auf einfache Weise wieder zum Coil aufgewickelt werden und an anderer Stelle der Weiterverarbeitung zugeführt werden, oder es kann direkt weiterverarbeitet werden, beispielsweise durch Ablängen des Bandmaterials zu einzelnen Blechelementen. Aus flexibel gewalztem Bandmaterial hergestellte Blechplatinen werden auch als Tailor Rolled Blanks bezeichnet.
-
Das Vereinzeln des flexibel gewalzten Bandmaterials zu Blechplatinen kann mittels Stanzen oder Schneiden erfolgen. Bei dem Vereinzelungsschritt kann es sich im einfachsten Fall um ein Ablängen des Bandmaterials in Teilstücke handeln.
-
Das Umformen der Blechplatine oder eines aus mehreren verbundenen Blechplatinen gebildeten Platinenverbundes kann beispielsweise ein Pressen und/oder Tiefziehen umfassen.
-
Zum Erreichen einer besonders hohen Festigkeit kann als Ausgangsmaterial ein Stahlband aus einem härtbaren Stahlwerkstoff, insbesondere einem mangan-bor-legierten Stahlwerkstoff, verwendet werden, wobei das Umformen der Blechplatine zum Formteil vorzugsweise im Wege eines Warmumformens erfolgt. Das Warmumformen umfasst die Teilschritte: Erwärmen der Blechplatine auf Austenitisierungstemperatur, anschließendes Umformen der erwärmten Blechplatine in einem Warmumformwerkzeug und schnelles Abkühlen, so dass ein gehärtetes Formteil entsteht. In Konkretisierung erfolgt das Erwärmen derart, dass zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig austenitisches Gefüge vorliegt (Austenitisierungstemperatur). Anschließend wird das erwärmte Werkstück in ein Warmformwerkzeug eingelegt und darin umgeformt und derart stark abgekühlt, dass eine gehärtete, martensitische Gefügestruktur entsteht. Dieser Prozess wird auch als Presshärten bezeichnet.
-
Das Warmumformen kann nach einer ersten Möglichkeit als indirekter Prozess durchgeführt werden, der die Teilschritte Kaltvorformen, anschließendes Erwärmen des kalt vorgeformten Bauteils auf Austenitisierungstemperatur sowie anschließendes Warmumformen zur Erzeugung der Endkontur des Erzeugnisses umfasst. Das Warmumformen kann nach einer zweiten Möglichkeit auch als direkter Prozess durchgeführt werden, der dadurch gekennzeichnet ist, dass das Bauteil direkt auf Austenitisierungstemperatur erwärmt und anschließend zur gewünschten Endkontur in einem Schritt warmumgeformt wird. Ein vorhergehendes (kaltes) Vorformen findet hier nicht statt.
-
Nach einer möglichen Verfahrensführung ist als weiterer Schritt vorgesehen: Verbinden einer ersten Blechplatine und einer hierzu parallel angeordneten zweiten Blechplatine zu einem Platinenverbund, wobei zwischen der ersten Blechplatine und der zweiten Blechplatine ein sich in Längsrichtung erstreckender Verbindungsbereichs gebildet ist; und Umformen des Platinenverbunds in einem Umformwerkzeug derart, dass das erste Blechelement zu einem ersten Formteil und das zweite Blechelement zu einem zweiten Formteil umgeformt werden, wobei der Verbindungsbereich nach dem Umformen zwischen den zwei Formteilen liegt.
-
Bevorzugte Ausführungsformen werden nachstehend anhand der Zeichnungsfiguren erläutert. Hierin zeigt:
- 1A eine erfindungsgemäße Gehäuseanordnung zur Aufnahme elektrischer Speichermittel in einer ersten Ausführungsform in perspektivischer Ansicht, teilweise geschnitten;
- 1B die Gehäuseanordnung aus 1A in Draufsicht;
- 1C die Gehäuseanordnung gemäß Schnittlinie I-I aus 1B;
- 1D die Gehäuseanordnung gemäß Schnittlinie II-II aus 1B;
- 1E die Einzelheit III aus 1D als Detail;
- 1F die Gehäuseanordnung aus 1A in perspektivischer Explosionsdarstellung mit eingezeichnetem Verlauf der Materialdicke über der Länge eines Wannenformteils;
- 1G den Verlauf der Materialdicke des Wannenformteils aus 1F;
- 2A eine erfindungsgemäße Gehäuseanordnung zur Aufnahme elektrischer Speichermittel in einer abgewandelten zweiten Ausführungsform im Querschnitt;
- 2B die Einzelheit IV aus 2A als Detail;
- 2C die Einzelheit V aus 2A als Detail;
- 3A eine erfindungsgemäße Gehäuseanordnung zur Aufnahme elektrischer Speichermittel in einer abgewandelten weiteren Ausführungsform im Querschnitt;
- 3B die Einzelheit VI aus 3A als Detail;
- 3C die Einzelheit VII aus 3A als Detail;
- 4A eine erfindungsgemäße Gehäuseanordnung zur Aufnahme elektrischer Speichermittel in einer weiteren Ausführungsform in perspektivischer Ansicht, in teilweiser Explosionsdarstellung;
- 4B den Verlauf der Materialdicke des Deckelformteils aus 4A;
- 4C den Schnitt VIII-VIII auch 4A als Einzelheit;
- 5 den Verbindungsbereich einer Gehäuseanordnung in einer weiteren Ausführungsform im Querschnitt;
- 6 den Verbindungsbereich einer Gehäuseanordnung in einer weiteren Ausführungsform im Querschnitt;
- 7 eine erfindungsgemäße Gehäuseanordnung zur Aufnahme elektrischer Speichermittel in einer weiteren Ausführungsform mit Wannenanordnung mit über der Länge und
- 8 ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung einer Wannenanordnung und/oder Deckelanordnung für eine erfindungsgemäße Gehäuseanordnung in einer Ausführungsform.
-
Die 1A bis 1G, welche im Folgenden gemeinsam beschrieben werden, zeigen eine erfindungsgemäße Gehäuseanordnung 2, in welcher elektrische Speichermittel 3 aufgenommen werden können, in einer ersten Ausführungsform. Eine solche Gehäuseanordnung 2 kann mit der Karosserie eines Kraftfahrzeugs verbunden werden. Die elektrischen Speichermittel 3 dienen zum Speichern elektrischer Energie, mit welcher ein Elektromotor des elektrisch antreibbaren Kraftfahrzeugs mit Strom versorgt werden kann.
-
Die Gehäuseanordnung 2 weist eine Wannenanordnung 4 und eine Deckelanordnung 5 auf, die miteinander lösbar verbindbar sind, beispielsweise mittels Schraubverbindungen (nicht gezeigt). Die Wannenanordnung 4 umfasst ein erstes Formteil 6 und ein zweites Formteil 7, die miteinander fest verbunden sind, beispielsweise mittels Schweißen. Die beiden Formteile 6, 7 sind vorliegend gleich gestaltet, wobei es sich versteht, dass diese auch unterschiedlich gestaltet sein können. Wie insbesondere in den 1C und 1D erkennbar, sind die beiden Formteile 6, 7 wannenförmig gestaltet und umfassen jeweils einen Boden 19 und eine umlaufenden Seitenwand 20, die einteilig ausgebildet sind. Die beiden Formteile 6, 7 sind nebeneinander angeordnet und über ihre Länge L4 miteinander verbunden. Die Gehäuseanordnung 2 kann in das Kraftfahrzeug so eingebaut werden, dass die Längserstreckungsrichtung x des Gehäuses parallel zur Längsrichtung des Kraftfahrzeugs ausgerichtet ist.
-
Das erste und das zweite Formteil 6, 7 sind jeweils aus flexibel gewalztem Stahlblech hergestellt, so dass sie eine variable Blechdicke D6 über der Länge des jeweiligen Formteils 6, 7 aufweisen. Eine Projektion der Seitenfläche des Wannenteils 5 ist in 1F am Ende der Pfeile P6 dargestellt sowie in 1G als Detail dargestellt. Soweit die beiden Formteile gleich gestaltet sind, gelten die für eines der Formteile 6, 7 beschriebenen Einzelheiten auch für das jeweils andere (7, 6). Es ist erkennbar, dass das Wannenteil 6 verdickte Endabschnitte 8, 9 hat. Durch die größere Blechdicke D8, D9 in den Endabschnitten 8, 9 haben die Wannenteile 6, 7 hier eine hohe Festigkeit, so dass hohe Kräfte aufgenommen und abgestützt werden können. Die Endabschnitte 8, 9 haben eine Dicke D8, D9 von vorzugsweise 1,0 mm bis 3,5 mm, und eine Länge L8, L9 von vorzugsweise 20 mm bis 200 mm.
-
Zwischen den Endabschnitten 8, 9 sind dünnere Abschnitte 10 und dickere Verstärkungsabschnitte 11 gebildet, die abwechselnd angeordnet sind. Zwischen den verdickten Endabschnitten 8, 9 und den hierzu benachbarten dünneren Abschnitten 10, sowie zwischen den dünneren Abschnitten 10 und den hierzu benachbarten Verstärkungsabschnitten 11 sind jeweils Übergangsabschnitte 12, 13 mit stetig veränderlicher Blechdicke gebildet. Die Wannenteile 6, 7 sind vorliegend so gestaltet, dass diese eine ebene Oberfläche 14 aufweisen, auf der die Batteriemodule 3 aufliegen, das heißt die Veränderung der Blechdicke D ist nach außen gerichtet. Die Verstärkungsabschnitte 11 haben vorliegend eine Dicke D11, die kleiner ist als die Dicke D8, D9 der Endabschnitte D8, D9 und größer ist als die Dicke D10 der dünneren Abschnitte 10. Dabei können die dünneren Abschnitte 10 eine Blechdicke von 0,5 mm bis 1,5 mm aufweisen, beispielsweise 1,0 mm. Die Verstärkungsabschnitte 11 können beispielsweise eine Dicke D11 von 1,0 mm bis 3,5 mm aufweisen.
-
Wie insbesondere in 1G erkennbar, sind die Verstärkungsabschnitte 11 in einem Angrenzungsbereich zwischen zwei in das Wannenteil 6, 7 benachbart zueinander einzusetzenden Batteriemodulen 3 angeordnet. Es wird somit in diesen Angrenzungsbereichen zwischen zwei Batteriemodulen 3 eine aussteifende Funktion erreicht, so dass die Gehäuseanordnung 2 mit darin eingesetztem Batterien 3 insgesamt eine hohe Steifigkeit erhält. Zwischen jeweils zwei verdickten Verstärkungsabschnitten 11 liegen jeweils die dünneren Abschnitte 10. Die verdickten Endabschnitte 8, 9, die jeweils an das letzte Batteriemodul 3 anschließen, dienen jeweils als Energieabsorptionsabschnitt (in 1 G mit einem Pfeil dargestellt).
-
Die beiden Wannenteil 6, 7 sind entlang ihrer innenliegenden Längskanten 16, 17 in einem in Längsrichtung x verlaufenden Verbindungsbereich 15 miteinander verschweißt. Dabei bilden die Längskanten 16, 17 im Verbindungsbereich die Seitenkanten eines umlaufenden Flanschabschnitts 18, 18' des jeweiligen Wannenteils 6, 7. Bei der vorliegenden Ausführungsform sind die Längskanten 16, 17 der beiden Wannenteile 6, 7 im stumpfen Stoß miteinander verschweißt, wie in 1E schematisch dargestellt. Es versteht sich, dass auch andere Ausgestaltungen der Verbindung möglich sind, was weiter unten noch näher erläutert wird.
-
Die Deckelanordnung 4 ist ähnlich aufgebaut wie die Wannenanordnung 3 und umfasst ein erstes Formteil 21 und ein zweites Formteil 22, die im Verbindungsbereich 23 fest miteinander verbunden sind. Die beiden Formteile 21, 22 sind vorliegend gleich gestaltet, wobei es sich versteht, dass diese auch unterschiedlich gestaltet sein können. Ferner kann die Deckelanordnung auch aus einem Teil hergestellt sein. Wie insbesondere in den 1C und 1D erkennbar, sind die beiden Formteile 21, 22 wannenförmig gestaltet und umfassen einen Boden 24 und eine umlaufenden Seitenwand 25 sowie einen umlaufenden Flanschabschnitt 26, die einteilig ausgebildet sind. Die beiden Formteile 21, 22 sind nebeneinander angeordnet und über ihre Länge L5 miteinander verbunden.
-
Bei der vorliegenden Ausführungsform sind die beiden Formteile 21, 22, die auch als Deckelteile bezeichnet werden können, aus Stahlblech mit einer konstanten Blechdicke D21, D22 hergestellt, ohne hierauf eingeschränkt zu sein. Beispielsweise kann die Deckelanordnung 5 auch - wie die Wannenanordnung - aus Blech mit variabler Dicke oder aus einem anderen Werkstoff, wie beispielsweise Leichtmetall oder Kunststoff, insbesondere aus faserverstärktem Kunststoff hergestellt sein. Die Materialdicke der Deckelteile 21, 22 wird dabei nach Bedarf an die Festigkeit beziehungsweise Crasheigenschaften ausgelegt.
-
Die Wannenanordnung 4 und die Deckelanordnung 5 werden nach dem Einsetzen der Batteriemodule 3 fest miteinander verbunden. Dies kann beispielsweise mittels Schraubverbindungen (nicht dargestellt) vorgenommen werden, mit denen die Flanschabschnitte 18, 26 der aufeinander liegenden Formteile 6, 21; 7, 22 miteinander verbunden werden. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Fügestelle zwischen der Wannenanordnung 4 und der Deckelanordnung 5 mittels geeigneter Dichtmittel, beispielsweise eines umlaufenden Dichtringes oder klebenden Dichtmasse nach außen abgedichtet werden. Die so aus Wannenanordnung 4 und Deckelanordnung 5 zugsammengesetzte Gehäuseanordnung 2 bildet eine in sich geschlossene, abgedichtete und selbsttragende Struktur mit einer hohen Steifigkeit und Festigkeit.
-
Die 2A bis 2C zeigen eine erfindungsgemäße Gehäuseanordnung 2 in einer weiteren Ausführungsform. Diese entspricht weitestgehend der Ausführungsform nach 1A bis 1G, so dass hinsichtlich der Gemeinsamkeiten auf die obige Beschreibung Bezug genommen wird. Dabei sind gleiche beziehungsweise einander entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in 1.
-
Ein erster Unterschied besteht in der Ausgestaltung der Verbindung 15 zwischen dem ersten Wannenteil 6 und dem zweiten Wannenteil 7. Wie in der in 2B gezeigten Einzelheit IV aus 2A erkennbar, sind der Flanschabschnitt 18 der ersten Wannenteils 6 und der Flanschabschnitt 18' des zweiten Wannenteils 7 so ausgestaltet, dass sie einander im Verbindungsbereich 15 überlappen. Auf diese Weise ist hier die Materialdicke verdoppelt, so dass in Längsrichtung der Anordnung 2 insgesamt eine höhere Festigkeit und Steifigkeit erreicht wird.
-
Ein weiterer Unterschied ist, dass die Wannenteile 6, 7 jeweils entlang ihrer äußeren Seitenwände 20 Verstärkungsbleche 27 eingeschweißt haben, die sich vorzugsweise über die gesamte Länge der Wannenabschnitte erstrecken und somit ebenfalls für eine gesteigerte Festigkeit beziehungsweise Steifigkeit sorgen.
-
Die 3A bis 3C zeigen eine erfindungsgemäße Gehäuseanordnung 2 in einer weiteren Ausführungsform. Diese entspricht weitestgehend der Ausführungsform nach 1A bis 1G, so dass hinsichtlich der Gemeinsamkeiten auf die obige Beschreibung Bezug genommen wird. Dabei sind gleiche beziehungsweise einander entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in 1.
-
Ein Unterschied besteht in der Ausgestaltung der Verbindung 15 zwischen dem ersten Wannenteil 6 und dem zweiten Wannenteil 7. Wie in der in 3B gezeigten Einzelheit VI aus 3A erkennbar, sind der Flanschabschnitt 18 der ersten Wannenteils 6 und der Flanschabschnitt 18' des zweiten Wannenteils 7 mit ihren Kanten 16, 17 aneinander angelegt und mittels eines Verstärkungselements 28, auch Patch genannt, miteinander verbunden. Die Verbindung kann beispielsweise mittels Schweißen im Bereich der Flansche 18, 19 mit dem Verstärkungselement 28 vorgenommen werden. Durch diese Weise ist die Materialdicke im Verbindungsbereich 15 verdoppelt, so dass in Längsrichtung der Anordnung 2 insgesamt eine höhere Festigkeit und Steifigkeit erreicht wird.
-
Eine weitere Besonderheit der vorliegenden Ausführungsform besteht darin, dass sowohl die Wannenteile 6, 7 - wie bei der Ausführungsform nach 2 - als auch die Deckelteile 21, 22 jeweils entlang ihrer äußeren Seitenwände 20, 25 Verstärkungsbleche 27, 29 eingeschweißt haben, die sich vorzugsweise über die gesamte Länge der wannenförmigen Formabschnitte erstrecken und somit ebenfalls für eine gesteigerte Festigkeit und Steifigkeit in Längsrichtung sorgen.
-
Es versteht sich, dass diese Ausführungsformen nur beispielhaft und weitere Abwandlungen denkbar sind. Beispielsweise ist auch eine Verbindungsanordnung mit stumpfem Stoß der Wannenteile 6, 7 wie in 1 gezeigt, mit einer Aussteifung des Randbereichs der Wanne und/oder des Deckels wie in 2C beziehungsweise 3C gezeigt, möglich. Ebenso ist auch eine Verbindung 15, wie in 2B oder 3B gezeigt, ohne weitere Versteifung im Randbereich der Wanne beziehungsweise des Deckels möglich.
-
Die 4A bis 4C zeigen eine erfindungsgemäße Gehäuseanordnung 2 in einer weiteren Ausführungsform. Diese entspricht weitestgehend der Ausführungsform nach 1A bis 1G, so dass hinsichtlich der Gemeinsamkeiten auf die obige Beschreibung Bezug genommen wird. Dabei sind gleiche beziehungsweise einander entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in 1.
-
Die Ausgestaltung der Wannenanordnung 4 entspricht der Wannenanordnung gemäß 1, so dass diesbezüglich zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obige Beschreibung zur 1 Bezug genommen wird.
-
Bei der vorliegenden Ausführungsform nach 4A bis 4C umfasst auch die Deckelanordnung 5 aus flexibel gewalztem Bandmaterial hergestellte Formteile 21, 22. Dabei liegt die Besonderheit darin, dass die Formteile 21, 22 eine variable Blechdicke in Querrichtung y der Gehäuseanordnung 2 haben, das heißt senkrecht zum variablen Dickenverlauf der Wannenanordnung 4. Die Formteile 21, 22 erstrecken sich über die gesamte Breite B der Gehäuseanordnung 2, das heißt von einer Außenkante 35 zur anderen Außenkante 36.
-
Die Blechplatinen, aus denen die Formteile 21, 22 hergestellt sind, sind vorliegend untereinander gleich gestaltet, können aber auch unterschiedliche Blechdickenverläufe aufweisen. Soweit die beiden Formteile 21, 22 gleich gestaltet sind, gelten die für das eine Formteil 21 beschriebenen Einzelheiten auch für das andere Formteil 22. Es ist in 4A erkennbar, dass das das Formteil 21 eine variable Blechdicke D21 über der Länge des Formteils 21 aufweist. Eine Projektion der Seitenfläche des Formteils 21, das auch als Deckelteil bezeichnet werden kann, ist in 4A am Ende der Pfeile dargestellt sowie in 4B als Detail dargestellt. Es ist erkennbar, dass das Deckelteil 21 verdickte Endabschnitte 31, 32 hat. Durch die größere Blechdicke D31, D32 in den Endabschnitten 31, 32 haben die Deckelteile 21, 22 hier eine hohe Festigkeit, so dass hohe Seitenkräfte aufgenommen und abgestützt werden können. Der Dickenverlauf kann individuell entsprechend den Anforderungen in Bezug auf die Festigkeit und Steifigkeit eingestellt werden. Vorliegend hat der seitlich außenliegende Endabschnitt 31 eine größere Dicke D31, als der innenliegende Abschnitt 32, welcher an das benachbarte Deckelteil 22 angeschlossen ist. Die Dicke der Endabschnitte 31, 32 kann beispielsweise zwischen 1,0 mm und 3,5 mm liegen, die Breite B31, B32 kann beispielsweise zwischen 20 mm bis 200 mm sein. Zwischen den Endabschnitten 31, 32 ist ein dünnerer Abschnitt 33 vorgesehen, der eine Dicke von beispielsweise 0,5 mm bis 1,5 mm haben kann. Zwischen den verdickten Endabschnitten 31, 32 und dem dünneren Abschnitt 33 sind jeweils Übergangsabschnitte 34 mit stetig veränderlicher Blechdicke gebildet.
-
Es ist ferner in 4C erkennbar, dass zwei benachbarte Deckelteile 21, 22 überlappend miteinander verbunden sind, insbesondere mittels Schweißen. Durch die überlappende Verbindung wir eine erhöhte Steifigkeit in Querrichtung y der Gehäuseanordnung 2 erreicht. Die Fügestellen 37, 38 der parallel zueinander verlaufenden Blechplatinen, aus denen die Deckelteile 21, 22 hergestellt sind, sind so angeordnet, dass sie in gefügtem Zustand im Bereich zweier aneinander angrenzender Batteriemodule 3 liegen.
-
Alle der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen haben gemein, dass sowohl das Wannenteil 4 als auch das Deckelteil 5 wannenförmig gestaltet sind, mit einem Unterboden 19 beziehungsweise Oberboden 24 und einem umlaufenden Wandungsabschnitt 20, 25. Nach einer hierzu abgewandelten Ausführungsform, die in 5 gezeigt ist, ist es auch möglich, dass die Wannenanordnung 4 im Verbindungsbereich 15 flach ausgebildet ist und sich die Wannenform des Deckels 5 über die gesamte Höhe H2 erstreckt. Nach einer umgekehrten Ausführungsform, die in 6 gezeigt ist, ist es auch möglich, dass die Deckelanordnung 5 im Verbindungsbereich 23 flach ausgebildet ist und sich die Wannenform der Wanne 4 über die gesamte Höhe H2 erstreckt.
-
Die 7 zeigt eine erfindungsgemäße Gehäuseanordnung 2 in einer weiteren Ausführungsform. Diese entspricht weitestgehend der Ausführungsform nach 1A bis 1G, beziehungsweise der Ausführungsform nach 4A bis 4C, auf deren Beschreibung hinsichtlich der Gemeinsamkeiten insofern Bezug genommen wird. Dabei sind gleiche beziehungsweise einander entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in den obigen Figuren.
-
Bei der vorliegenden Ausführungsform nach 7 entspricht die Ausgestaltung der Wannenanordnung 4 derjenigen gemäß 1, auf deren Beschreibung zur Vermeidung von Wiederholungen verwiesen wird. Es sind im Flanschbereich 18 der Wannenanordnung 4 über den Umfang verteilte Durchgangsöffnungen 39 für die Schraubverbindungen erkennbar. Die Deckelanordnung 5 hat entsprechende Bohrungen 40, durch welche geeignete Schrauben durchgesteckt und verspannt werden können. Auch im Verbindungsbereich 15, 23 ist eine Reihe mit Löchern zum Verschrauben der Wannen- und Deckelanordnung 4, 5 vorgesehen.
-
Die Deckelanordnung 5 ist aus mehreren Blechplatinen aus flexibel gewalztem Bandmaterial hergestellt. Dabei haben die endseitigen Formteile 21, 21' einen ersten Blechdickenverlauf, dessen Projektion am Ende der Pfeile P21 erkennbar ist. Das zwischen den endseitigen Formteilen 21, 21' liegende Formteil 22 hat einen zweiten Blechdickenverlauf, dessen Projektion am Ende der Pfeile P22 erkennbar ist. Alle Formteile 21, 22 des Deckels 5 haben eine variable Blechdicke in Querrichtung y der Gehäuseanordnung 2, das heißt senkrecht zum variablen Dickenverlauf der Wannenanordnung 4. Die Formteile 21, 22 erstrecken sich jeweils über die gesamte Breite B2 der Gehäuseanordnung 2, das heißt von einer Außenkante 35 zur anderen Außenkante 36.
-
Die Blechplatinen, aus denen die endseitigen Formteile 21, 21' hergestellt sind, sind vorliegend untereinander gleich gestaltet, können aber auch unterschiedliche Blechdickenverläufe aufweisen. Es ist erkennbar, dass das Deckelteil 21 verdickte Endabschnitte 31, 32 hat, an den sich jeweils in Richtung Verbindungsabschnitt 23 dünnere Zwischenabschnitte 33 sowie im Zentralbereich einer jeweiligen wannenförmigen Vertiefung wieder eine Verdickung 42, 43 vorgesehen ist. Zwischen den beiden Verdickungen 42, 43 befindet sich wieder ein zentraler Abschnitt 33 mit geringer Blechdicke D33, welcher in montiertem Zustand mit dem Verbindungsabschnitt 15 der Wannenanordnung 4 verbunden ist. Die endseitigen Verdickungen 31, 32 bewirken eine erhöhte Festigkeit gegen seitliche Aufprallkräfte. Die mittigen Verdickungen 42, 43 erhöhen die Lastaufnahmefähigkeit in Längsrichtung x der Gehäuseanordnung 2.
-
Der Dickenverlauf der Blechplatine, aus denen das mittlere Deckelteil 22 hergestellt wird, ist ähnlich wie in der Ausführungsform gemäß 4. Die Endabschnitte 31, 32 sind verdickt, wobei die Dicke hier insbesondere so eingestellt werden kann wie bei den Endabschnitten der endseitigen Platinen 21, 21'. Zwischen den Endabschnitten 31, 32 ist ein Zwischenabschnitt 33 mit gleichbleibender geringerer Blechdicke D33 vorgesehen. Es ist weiter erkennbar, dass die Breite B22 der zentralen Platine 22 größer ist als die Breite B21, B21' der endseitigen Platinen 21, 21'. Die jeweils aneinander angrenzenden Platinen 21, 22; 22, 21' können in stumpfem Stoß oder überlappend miteinander verbunden werden. Eine oder mehrere der Formteile 21, 22, 21' können mit Versteifungssicken 44, 45, 44' versehen sein.
-
In 8 ist exemplarisch ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung einer Wannen- beziehungsweise Deckelabschnitt 4, 5 für eine erfindungsgemäße Gehäuseanordnung 2 in einer möglichen Ausführungsform gezeigt.
-
Im Verfahrensschritt V1 wird das Bandmaterial 50, das im Ausgangszustand auf einem Coil 51 aufgewickelt ist, walzend bearbeitet, und zwar mittels flexiblem Walzen. Hierfür wird das Bandmaterial 50, das vor dem flexiblen Walzen eine weitestgehend konstante Blechdicke über der Länge aufweist, mittels Walzen 52 derart gewalzt, das es längs der Walzrichtung eine variable Blechdicke erhält. Während des Walzens wird der Prozess überwacht und gesteuert, wobei die von einer Blechdickenmessung ermittelten Daten als Eingangssignal zur Steuerung der Walzen 52 verwendet werden. Nach dem flexiblen Walzen hat das Bandmaterial 50 sich jeweils quer zur Walzrichtung erstreckende Bereiche mit unterschiedlicher Dicke. Das Bandmaterial wird nach dem flexiblen Walzen wieder zum Coil aufgewickelt, so dass es dem nächsten Verfahrensschritt zugeführt werden kann.
-
Im Verfahrensschritt V2 wird das flexibel gewalzte Stahlband zu Blechplatinen 53, 53' vereinzelt.
-
In einem nachfolgenden Verfahrensschritt V3 werden zwei Blechplatinen 53, 53' miteinander zu einem Platinenverbund 54 verbunden, insbesondere verschweißt. Das Verbinden erfolgt vorliegend entlang der längsten Länge der Blechplatinen 53, 53', das heißt quer zu den einzelnen dicken und dünnen Abschnitten der Platinen.
-
In einem nachfolgenden Verfahrensschritt V4 wird der Platinenverbund 54 mittels Warmumformen umgeformt. Das Warmumformen umfasst die Teilschritte Erwärmen in einem Ofen 56, Transfer in das Warmformwerkzeug 57, wo der Platinenverbund 54 zu einer Wannenanordnung 4 beziehungsweise Deckelanordnung 5 umgeformt und gehärtet wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 2
- Gehäuseanordnung
- 3
- Speichermittel
- 4
- Wannenanordnung
- 5
- Deckelanordnung
- 6
- erstes Formteil
- 7
- zweites Formteil
- 8
- Endabschnitt
- 9
- Endabschnitt
- 10
- dünnerer Abschnitt
- 11
- Verstärkungsabschnitt
- 12
- Übergangsabschnitt
- 13
- Übergangsabschnitt
- 14
- Oberfläche
- 15
- Verbindungsbereich
- 16
- Längskante
- 17
- Längskante
- 18, 18'
- Flanschabschnitt
- 19
- Boden
- 20
- Seitenwand
- 21
- erstes Formteil
- 22, 22'
- zweites Formteil
- 23
- Verbindungsbereich
- 24
- Boden
- 25, 25'
- Seitenwand
- 26
- Flanschabschnitt
- 27
- Verstärkungsblech
- 28
- Verstärkungselement
- 29
- Verstärkungsblech
- 31
- Endabschnitt
- 32
- Endabschnitt
- 33
-
- 34
- Übergangsabschnitt
- 35
- Außenkante
- 36
- Außenkante
- 37
- Fügestelle
- 38
- Fügestelle
- 39
- Durchgangsöffnung
- 40
- Durchgangsöffnung
- 41
-
- 42
- Verdickung
- 43
- Verdickung
- 44
- Versteifungssicke
- 45
- Versteifungssicke
- B
- Breite
- D
- Dicke
- H
- Höhe
- L
- Länge
- P
- Pfeil
- V
- Verfahrensschritt
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102016108849 B3 [0003]
- DE 102014226566 B3 [0004]