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Die Erfindung betrifft eine Rosettengarnitur für einen Griff bei einer Tür oder einem Fenster, insbesondere bei einer Hebe-Schiebetür, mit einem in einer Vertiefung in einem Tür- oder Fensterflügel montierbaren Unterkonstruktionsteil und mit einer auf das Unterkonstruktionsteil aufbringbaren und lösbar fixierbaren Abdeckrosette, wobei die Abdeckrosette einen ebenen Flachmaterialabschnitt umfasst, der im aufgebrachten und fixierten Zustand im Wesentlichen parallel und flächenbündig mit einer die Vertiefung umgebenden Sichtseite des Tür- oder Fensterflügels und parallel zu einer Anlageebene oder Anlageseite des Unterkonstruktionsteils angeordnet ist und in Richtung orthogonal zu der Ebene des Tür- oder Fensterflügels und der Ebene des Flachmaterialabschnitts wenigstens ein vorstehendes Fixiermittel aufweist, wobei an dem Unterkonstruktionsteil wenigstens ein Gegenfixiermittel vorgesehen ist.
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Es ist bereits bekannt, flächenhafte Abdeckrosetten für die flächenbündige Anbringung an einem Tür- oder Fensterflügel mit vorspringenden Rast- oder Klemmelementen zur Befestigung an dem Unterkonstruktionsteil auszubilden. Zum Abnehmen dieser flächenhaften Abdeckrosetten muss ein Werkzeug verwendet werden, das entweder an der äußeren Fuge zwischen Abdeckrosette und Fenster- oder Türflügel angreift, wobei solchenfalls diese Fuge in optisch nicht ansprechender Weise sehr breit gehalten werden muss, damit das Werkzeug eingreifen kann. Oder es werden im Bereich der zentralen Öffnung für den Griff zusätzliche Ausnehmungen vorgesehen, um die Abdeckrosette mittels eines speziellen Werkzeugs aus ihrer Klemmverankerung abzuziehen. Hierfür ist es allerdings erforderlich, dass der Griff zuvor abgenommen wird, damit die Ausnehmungen für das Werkzeug zugänglich sind. Dies impliziert aber wiederum, dass der Griff mittels einer seitlichen Madenschraube am Vierkantstab lösbar fixiert werden muss. Eine solche seitliche Madenschraube ist wiederum optisch nicht optimal. Aus
DE 20 2007 006 438 U1 ist es bekannt, die Abdeckrosette gegen ein Federelement aufzudrücken und dann bajonettartig in eine Hintergriffsstellung mit dem Unterkonstruktionsteil zu verdrehen. Diese Druckschrift bildet den Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rosettengarnitur der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei der die Montage und Demontage einfacher durchführbar ist, ohne dass optisch wenig gefällige breit bauende Fugen zwischen der Abdeckrosette und dem Fenster- oder Türflügel vorgesehen werden müssen. Außerdem soll aber ein ungewolltes Loslösen der Abdeckrosette sicher verhindert werden.
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Diese Aufgabe wird bei einer Rosettengarnitur der genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass beim Aufdrücken der Abdeckrosette auf das Unterkonstruktionsteil durch Fingerdruck im Wesentlichen orthogonal zur Ebene des Flachmaterialabschnitts, das Fixiermittel der Abdeckrosette mit dem Gegenfixiermittel an dem Unterkonstruktionsteil eine schnappende oder rastende hintergreifende Fixierverbindung eingeht und dass diese Fixierverbindung bei erneutem Drücken der Abdeckrosette gegen das Unterkonstruktionsteil wieder gelöst wird, so dass die Abdeckrosette von dem Unterkonstruktionsteil abgenommen oder entlang dem Griff weg bewegt werden kann, wobei diese Lösung nur dann erfolgt, wenn sich der Griff in einer hierfür vorgesehenen Drehstellung bezüglich des Unterkonstruktionsteils befindet.
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Mit der Erfindung wird also vorgeschlagen, die Abdeckrosette mittels eines im Stand der Technik grundsätzlich vorbekannten Befestigungsmechanismus zu fixieren und zu lösen, welcher zum Fixieren und zum Lösen durch eine drückende Stellbewegung betätigt wird. Ein solcher Mechanismus ist im Stand der Technik auch als „Push-Push“ Mechanismus bekannt, hat aber seither keinen Eingang in die hier in Rede stehende Beschlagtechnik gefunden. Bei einem solchen „Push-Push“ Mechanismus wird durch einmaliges Drücken eine Hintergriffsverbindung erzielt, die durch nochmaliges Drücken wieder gelöst wird. Eine zusätzliche Entriegelungsmaßnahme, etwa Drehen, wie bei einem Bajonettmechanismus ist dabei nicht erforderlich und auch nicht vorgesehen.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung braucht also zur Montage und zur Demontage der Abdeckrosette mit dem Finger lediglich ein kurzer Druck auf die Abdeckrosette ausgeübt zu werden, was dazu führt, dass die Abdeckrosette fixiert wird bzw. aus ihrer Fixierverbindung gelöst wird und dann abgenommen oder entlang dem Griff wegbewegt werden kann. Es muss also kein Werkzeug eingesetzt werden, um unter Ausübung einer Zugkraft die Klemmkräfte der Abdeckrosette zu überwinden. Daher kann die Abdeckrosette auch im Wesentlichen fugenfrei und flächenbündig in die Sichtseite des Fenster- oder Türflügels übergehen.
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Um zu verhindern, dass eine unbewusste Druckbeaufschlagung auf die Abdeckrosette, etwa beim Reinigen des Fensters oder des Fenstergriffs zum unbeabsichtigten Lösen der Abdeckrosette führt, wird erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Lösung der Fixierverbindung durch Fingerdruck nur dann erfolgen kann, wenn sich der Griff bei dem Tür- oder Fensterflügel in einer hierfür vorgesehenen Drehstellung, beispielsweise 45° zur Vertikalen schräg nach oben oder schräg nach unten stehend, befindet. Erfahrungsgemäß wird nämlich der Griff beim Reinigen in seiner betreffenden Grundstellung, also parallel zur Vertikalen oder 90° zur Vertikalen, belassen. Sollte in dieser Stellung unbeabsichtigter Fingerdruck auf die Abdeckrosette ausgeübt werden, so führt dies erfindungsgemäß nicht zum Lösen der schnappenden oder rastenden Fixierverbindung zwischen der Abdeckrosette und dem Unterkonstruktionsteil.
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Um dies zu realisieren, wären zahlreiche Möglichkeiten denkbar. Es könnte hierfür sogar ein elektrifizierter Sperrmechanismus vorgesehen werden, der deaktiviert wird, wenn der Griff in die betreffende vorbestimmte Drehstellung gebracht wird. Demgegenüber wäre es natürlich einfacher und deshalb vorteilhafter, die Rosettengarnitur so auszubilden, dass der Griff und die mit ihm drehfest verbundenen Teile eine Stellbewegung der Abdeckrosette bzw. des die Abdeckrosette bildenden Flachmaterialabschnitts verhindern, indem sie mechanisch den hierfür erforderlichen Stellweg der Abdeckrosette blockieren bzw. erst dann freigeben, wenn der Griff in die hierfür vorgesehene Drehstellung gebracht wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rosettengarnitur ist hierfür vorgesehen, dass zwischen der Abdeckrosette und dem Unterkonstruktionsteil ein mit dem Griff drehfest verbundenes oder durch Drehen des Griffs verlagerbares Bauteil angeordnet ist, welches eine Stellbewegung des Flachmaterialabschnitts durch Fingerdruck im Wesentlichen orthogonal zur Ebene des Flachmaterialabschnitts blockiert, wenn sich das Bauteil und der Griff nicht in der vorgesehenen Drehstellung befinden.
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Es wäre denkbar, dass der die Abdeckrosette bildende Flachmaterialabschnitt flächenhaft gegen das eine weitere Stellbewegung blockierende Bauteil anliegt. Demgegenüber wird vorgeschlagen, dass mindestens ein von der Ebene des Flachmaterialabschnitts in Richtung auf das Unterkonstruktionsteil vorstehender Vorsprung vorgesehen ist, welcher bei Fingerdruck auf die Abdeckrosette an das Bauteil anliegt oder anschlägt, wenn sich das Bauteil und der Griff nicht in der vorgesehenen Drehstellung befinden. Diese Ausbildung ermöglicht weitere technisch vorteilhafte Gestaltungsmaßnahmen; insbesondere kann die Tiefe des Vorsprungs einen Stellweg der Abdeckrosette zum Lösen der Abdeckrosette definieren.
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In weiterer Ausbildung dieses Erfindungsgedankens erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Bauteil eine Ausnehmung aufweist, die in Bezug auf den Vorsprung des Flachmaterialabschnitts so ausgebildet und positionierbar ist, dass der Vorsprung des Flachmaterialabschnitts beim Drücken der Abdeckrosette gegen das Unterkonstruktionsteil in diese Ausnehmung eintaucht, so dass eine Stellbewegung des Flachmaterialabschnitts und damit ein Lösen der Fixierverbindung erfolgt. Wenn dies gewünscht ist, kann durch eine Verlagerung des Bauteils, vorzugsweise durch eine Drehbewegung des Bauteils, die Ausnehmung in fluchtende Anordnung mit dem Vorsprung gebracht werden, so dass der Flachmaterialabschnitt eine Stellbewegung ausführen kann, wenn ein Fingerdruck auf ihn ausgeübt wird.
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Nach einer weiteren Ausführungsform erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Ausnehmung bei dem Bauteil randoffen ausgebildet ist. Weiter kann die Ausnehmung in vorteilhafter Weise sichelförmig ausgebildet sein.
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Weiter kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass bei dem Bauteil mehrere Ausnehmungen vorgesehen sind, so dass der Flachmaterialabschnitt nicht nur in einer einzigen Drehstellung des Griffs, sondern in mehreren Drehstellungen des Griffs bzw. des Bauteils gelöst werden kann.
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Weiter kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn mehrere Ausnehmungen bei dem Bauteil und mehrere Vorsprünge bei dem Flachmaterialabschnitt vorgesehen sind, die in dem vorstehend geschilderten Sinn bei geeigneter Stellung oder Lage des Bauteils zusammenwirken. Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Bauteil vier in Umfangsrichtung vorzugsweise gleichmäßig angeordnete Ausnehmungen und der Flachmaterialabschnitt zwei diametral gegenüberliegende Vorsprünge aufweist. Beispielsweise wäre es denkbar, dass die zwei Vorsprünge des Flachmaterialabschnitts vertikal übereinander angeordnet sind und die vier Ausnehmungen bei dem Bauteil bezüglich eines Drehmittelpunkts der Garnitur auf jeweils 45° zur Vertikalen positioniert sind, so dass sie durch eine 45°-Drehung des Bauteils in fluchtende Anordnung mit den Vorsprüngen des Flachmaterialabschnitts gebracht werden können.
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Es erweist sich als konstruktiv besonders einfach, kostengünstig und daher vorteilhaft, wenn das genannte Bauteil, welches eine Stellbewegung oder Stellbetätigung des Flachmaterialabschnitts nur in einer bestimmten Position des Griffs zulässt, ebenfalls von einem Flachmaterialabschnitt gebildet ist, der nachfolgend als zweiter Flachmaterialabschnitt bezeichnet wird, und der eine zentrale Öffnung aufweist, durch die sich der Griff hindurcherstreckt. Auf diese Weise lässt sich eine Drehbewegung des Bauteils um ein Drehzentrum des Griffs sehr einfach realisieren. Hierfür erweist es sich weiter als vorteilhaft, dass in die zentrale Öffnung des zweiten Flachmaterialabschnitts wenigstens ein radialer Vorsprung einragt, der eine drehfeste Kopplung mit dem Griff bewirkt.
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Zur Realisierung des Push-Push-Mechanismus können zahlreiche Konstruktionen eingesetzt werden. Für die vorliegende Anmeldung erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Gegenfixiermittel am Unterkonstruktionsteil wenigstens einen schwenkbaren oder auslenkbaren, insbesondere federnd oder biegsam elastisch schwenkbaren oder auslenkbaren, Schenkel mit einem Hintergriffsmittel aufweist, welches die Fixierverbindung mit dem Fixiermittel der Abdeckrosette eingeht, indem der Schenkel beim Aufdrücken der Abdeckrosette auf das Unterkonstruktionsteil ausgelenkt wird und dann in eine Hintergriffsstellung mit einem korrespondierenden Hintergriffsmittel des Fixiermittels der Abdeckrosette gelangt.
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In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist der schwenkbare oder auslenkbare Schenkel derart vorgesehen und ausgebildet, dass bei erneutem Drücken der Abdeckrosette gegen das Unterkonstruktionsteil der Schenkel in eine Freigabestellung verschwenkt oder ausgelenkt wird.
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Da bei den hier in Rede stehenden Unterkonstruktionsteilen der zur Verfügung stehende Bauraum naturgemäß begrenzt ist, erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Gegenfixiermittel eine von dem Unterkonstruktionsteil lösbare bauliche Einheit bildet, welche in eine hierfür vorgesehene Aufnahmeöffnung an dem Unterkonstruktionsteil einsetzbar ist. Dies eröffnet die Möglichkeit, dass derjenige Teil des Fixier- und Lösemechanismus, welcher dem Unterkonstruktionsteil zugeordnet ist, als eine separate bauliche Einheit realisiert, dargeboten und dann an dem Unterkonstruktionsteil vorgesehen werden kann, so dass am Unterkonstruktionsteil lediglich eine hierfür korrespondierende Aufnahme in Form der Aufnahmeöffnung vorgesehen werden muss.
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Hierbei erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Aufnahmeöffnung in einer Anlageseite des Unterkonstruktionsteils für die Abdeckrosette mündet und derart ausgebildet ist, dass die bauliche Einheit in Tiefenrichtung, also orthogonal zu der Ebene des Tür- oder Fensterflügels und zu der Anlageseite des Unterkonstruktionsteils für die Abdeckrosette, in diese Aufnahmeöffnung einsetzbar ist und darin verliersicher gehalten ist. Es wäre hier denkbar, dass die bauliche Einheit beim Einsetzen in die Ausnehmung in eine Raststellung in dem Unterkonstruktionsteil gelangt.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Aufnahmeöffnung eine Schiebesitzaufnahme für die bauliche Einheit bildet. Dabei ist es weiter vorteilhaft, wenn die Schiebesitzaufnahme zugleich einen Hintergriff mit der baulichen Einheit ausbildet, derart, dass die bauliche Einheit orthogonal zu der Ebene des Tür- oder Fensterflügels oder zu der Anlageseite des Unterkonstruktionsteils für die Abdeckrosette nicht aus der Aufnahmeöffnung herausgezogen werden kann.
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Das Fixiermittel, welches von dem ebenen Flachmaterialabschnitt in Richtung auf das Unterkonstruktionsteil vorsteht, könnte L-förmig oder T-förmig oder pilzförmig ausgebildet sein. Es könnte mit dem Flachmaterialabschnitt der Abdeckrosette einstückig ausgebildet oder an den Flachmaterialabschnitt der Abdeckrosette angespritzt, angeschweißt oder angelötet sein, vorzugsweise je nach Materialbeschaffenheit des Flachmaterialabschnitts, der vom Grundsatz her beliebig sein kann, also insbesondere aus Metall und/oder aus Kunststoff hergestellt sein kann.
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Weiter erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Abdeckrosette eine einer Außenform und Außenabmessung des Griffs komplementär entsprechende kreisförmige Öffnung aufweist, mit der sie einen Außenumfang eines Halses des Griffs im Wesentlichen spielfrei umgibt und gegenüber diesem Hals verschieblich und vorzugsweise drehbar ist. Wenn die Abdeckrosette entlang des Halses des Griffs bewegt werden kann, bringt dies den wesentlichen Vorteil mit sich, dass zum Lösen der Abdeckrosette der Griff nicht zuvor entfernt werden muss. Sondern durch Fingerdruck auf die Abdeckrosette kann die Abdeckrosette gelöst und dann entlang des Halses des Griffs vom Tür- oder Fensterflügel, insbesondere nur geringfügig wegbewegt und dann beispielsweise um 90° verdreht werden, so dass Zugang zu den Schrauben genommen werden kann, mittels derer das Unterkonstruktionsteil in der Vertiefung in dem Tür- oder Fensterflügel festgelegt ist. Es kann dann durch Lösen dieser Schrauben die Sachgesamtheit von Unterkonstruktionsteil, Abdeckrosette, Vierkantstab und Griff gelöst und abgenommen werden. In gleicher Weise können diese Komponenten als werksseitig vorgefertigte Einheit vormontiert werden und dann in der Vertiefung des Tür- oder Fensterflügels montiert werden.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen und der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rosettengarnitur.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 eine perspektivische, schematische und teilweise Darstellung der Anordnung einer erfindungsgemäßen Rosettengarnitur an einem Tür- oder Fensterflügel;
- 2 und 3 eine erfindungsgemäße Rosettengarnitur mit weiteren Montageteilen in explosionsartiger Darstellung;
- 4 a-c eine Draufsicht des Unterkonstruktionsteils auf eine Anlageseite für die Abdeckrosette und Teilansichten von Fixiermittel und Gegenfixiermittel der erfindungsgemäßen Rosettengarnitur zur Verdeutlichung einer Schließstellung und einer Lösestellung;
- 5 a-c verschiedene Ansichten der erfindungsgemäßen Rosettengarnitur in einer Drehstellung des Griffs, in der sich die Abdeckrosette nicht lösen lässt, und
- 6 a-c verschiedene Ansichten der erfindungsgemäßen Rosettengarnitur in einer Drehstellung des Griffs, in der sich die Abdeckrosette lösen lässt.
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Die Figuren zeigen eine erfindungsgemäße Rosettengarnitur 2 für einen Tür- oder Fensterflügel 4. Die Rosettengarnitur 2 umfasst ein Unterkonstruktionsteil 6 und eine flächenhafte Abdeckrosette 8. Die Abdeckrosette 8 ist aus einem ebenen Flachmaterialabschnitt 9 gebildet und umfasst an den Flachmaterialabschnitt 9 angefügte oder einstückig mit diesem ausgebildete in Richtung orthogonal zu einer Ebene 10 des Tür- oder Fensterflügels 4 bzw. orthogonal zu einer Anlageebene oder Anlageseite 12 des Unterkonstruktionsteils 6 für die Abdeckrosette 8 vorstehende Fixiermittel 14. Diese Fixiermittel 14 der Abdeckrosette 8 wirken mit Gegenfixiermitteln 15 an dem Unterkonstruktionsteil 6 auf noch näher zu beschreibende Weise fixierend und lösend zusammen. Ferner sind von der Rosettengarnitur 2 umfasst oder mit dieser zusammenwirkend vorgesehen ein Griff 16 und ein nicht dargestellter Vierkantstab, wobei der Vierkantstab in eine Montageöffnung des Unterkonstruktionsteils 6 einsteckbar und drehfest mit einem dort vorgesehenen Stell- oder Betätigungsmechanismus verbindbar ist.
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Das Unterkonstruktionsteil 6 wird in eine entsprechend komplementär ausgebildete Vertiefung in dem Fenster- oder Türflügel 4 eingesetzt und dort beispielsweise mittels nicht dargestellter Schrauben fixiert, die durch axiale Schraubendurchgangsöffnungen 24 in dem Unterkonstruktionsteil 6 hindurchgreifen. Hierbei kann die Rosettengarnitur 2 als werksseitig vorgefertigte Sachgesamtheit die in den Figuren dargestellten vormontierten Komponenten umfassen, wobei der Griff 16 bereits an dem Unterkonstruktionsteil 6 drehbar festgelegt sein kann. Nach Befestigen des Unterkonstruktionsteils an dem Flügel 4 wird die Abdeckrosette 8 gegen die Anlageebene 12 des Unterkonstruktionsteils 6 gedrückt. Hierbei und hierdurch gelangen das Fixiermittel 14 der Abdeckrosette 8 und das Gegenfixiermittel 15 an dem Unterkonstruktionsteil 6 in eine schnappende, rastende oder in sonstiger Weise hintergreifende Fixierverbindung. Erfindungsgemäß sind Fixierelement 14 und Gegenfixierelement 15 so ausgebildet, dass bei erneutem Fingerdruck auf die Abdeckrosette 8 diese Fixierverbindung wieder gelöst wird. Man erkennt am besten aus 3 und 4b, dass das Fixierelement 14 der Abdeckrosette 8 in Form eines beispielhaft T-förmigen Vorsprungs ausgebildet ist. Das Fixiermittel 14 umfasst vorzugsweise wenigstens eine Anlaufschräge 30 und durch seine T-Form einen hintergreifbaren Bereich 32, der ein Hintergriffsmittel 34 bildet. Das Gegenfixiermittel 15, welches bei dem Unterkonstruktionsteil 6 vorgesehen und insbesondere in das Unterkonstruktionsteil 6 eingesetzt ist, umfasst eine bauliche Einheit 36, die beispielhaft ungefähr quaderförmig ausgebildet ist und schwenkbare und insbesondere auch in Tiefenrichtung auslenkbare Schenkel 38 aufweist, die jeweils einen hintergreifbaren Bereich 40 als Hintergriffsmittel 42 umfassen und mit dem Hintergriffsmittel 34 des Fixiermittels 14 der Abdeckrosette 8 formschlüssig zusammenwirken. Die beiden Schenkel 38 können miteinander gekoppelt sein und sind Teil eines in der baulichen Einheit 36 gelagerten Greif- und Freigabemechanismus, der durch die darstellte Feder 39 nur angedeutet ist und im Stand der Technik als solcher für sich genommen bekannt ist. Die bauliche Einheit 36 ist derart ausgebildet, dass bei erneutem Drücken der Abdeckrosette 8 gegen die Anlageebene 12 des Unterkonstruktionsteils 6 die Schenkel 38 in eine Freigabestellung verschwenkt oder ausgelenkt werden, so dass die Hintergriffsverbindung mit dem Fixiermittel 14 der Abdeckrosette 8 gelöst wird, damit die Abdeckrosette abgenommen oder abgezogen werden kann. Dies eröffnet die Möglichkeit, dass die Abdeckrosette 8 im eingeschraubten Zustand des Unterkonstruktionsteils 6 mit montiertem Griff 16 und Vierkantstab von dem Unterkonstruktionsteil 6 gelöst werden kann und vorzugsweise entlang des Halses des Griffs 16 von dem Unterkonstruktionsteil 6 wegbewegt werden kann. Die Abdeckrosette kann auch um die Achse des Halses des Griffs verdreht werden, so dass Zugriff auf die in den Durchgangsöffnungen 24 eingeschraubten Schrauben genommen werden kann, um das Unterkonstruktionsteil 6 von dem Tür- oder Fensterflügel 4 zu lösen. Die Verwendung eines Instruments zur Überwindung einer Klemmverbindung zwischen Abdeckrosette und Unterkonstruktionsteil ist nicht erforderlich. Demgemäß müssen auch keine störenden Fugen als Werkzeugansetzstelle vorgesehen werden, und es ist auch nicht erforderlich, den Griff 16 vor Demontage der Abdeckrosette 8 abzunehmen. In weiterer Konsequenz ist es deshalb auch nicht erforderlich, dass der Griff 16 mittels einer optisch störenden Madenschraube seitlich am Vierkantstab befestigt werden muss, vielmehr kann diese Befestigung in dem Bereich des Unterkonstruktionsteils 6, beispielsweise mittels eines Sicherungsrings 37, erfolgen und damit in die Vertiefung in dem Tür- oder Fensterflügel 4 verlegt werden.
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Die in 4b, 4c dargestellte bauliche Einheit 36 ist vorzugsweise vorgefertigt und im beispielhaft dargestellten Fall in eine Aufnahmeöffnung 44 in dem Unterkonstruktionsteil 6 einsetzbar und dort vorzugsweise gegen Wiederherausziehen verrastbar. Die Aufnahmeöffnung 44 mündet in der Anlageseite 12 des Unterkonstruktionsteils 6. Das Einsetzen der baulichen Einheit 36 erfolgt im beispielhaft dargestellten Fall orthogonal zur Anlageseite 12 des Unterkonstruktionsteils 6. Wie am besten aus 4b, 4c ersehen werden kann, bildet die Aufnahmeöffnung 44 eine Schiebesitzaufnahme 46.
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Um zu verhindern, dass eine unbewusste Druckbeaufschlagung auf die Abdeckrosette 8, etwa beim Reinigen des Flügels oder des Griffs, zum unbeabsichtigten Lösen der Abdeckrosette führt, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Lösung der Fixierverbindung zwischen der Abdeckrosette 8 und dem Unterkonstruktionsteil 6 nur dann erfolgen kann, wenn sich der Griff 16 in einer hierfür vorgesehenen Drehstellung befindet, vorliegend beispielhaft 45° zur Vertikalen schräg nach oben oder schräg nach unten stehend. Hierfür ist vorgesehen, dass zwischen der Abdeckrosette 8 und dem Unterkonstruktionsteil 6 ein mit dem Griff 16 drehfest verbundenes Bauteil 50 angeordnet ist. Das Bauteil 50 blockiert eine Stellbewegung der Abdeckrosette 8, wenn sich das Bauteil 50 und der Griff 16 nicht in der vorgesehenen Drehstellung (hier 45°) befinden. Das Bauteil 50 ist im beispielhaft dargestellten Fall von einem zweiten Flachmaterialabschnitt 52 gebildet, welcher beispielhaft vier randoffene, sichelförmige Ausnehmungen 54 aufweist. An dem Flachmaterialabschnitt 9 der Abdeckrosette 8 sind in der Einbausituation vertikal übereinander zwei Vorsprünge 56 orthogonal zur Ebene des Flachmaterialabschnitts 9 ausgebildet, die bei der dargestellten Vertikalstellung des Griffs 16 oder bei einer nicht dargestellten Horizontalstellung des Griffs 16 gegen das Bauteil 50 anliegen und so verhindern, dass sich die Abdeckrosette 8 durch Fingerdruck gegen das Unterkonstruktionsteil 6 bewegen lässt. Diese Situation ist auch in 5a-c dargestellt, wobei die Abdeckrosette 8 weggelassen ist. Wenn nun der Griff 16 in die in 6 a-c dargestellte 45°-Stellung zur Vertikalen gebracht ist, so wird das Bauteil 50 zusammen mit dem Griff 16 ebenfalls um 45° verdreht, und zwei gegenüberliegende Ausnehmungen 54 des Bauteils 50 gelangen hierdurch in fluchtende Anordnung mit den Vorsprüngen 56 der Abdeckrosette 8 bzw. des Flachmaterialabschnitts 9. In dieser Position lässt sich nun die Abdeckrosette 8 in Richtung auf das Unterkonstruktionsteil 6 drücken, da deren Vorsprünge 56 in die sichelförmigen Ausnehmungen 54 des Bauteils 50 eingreifen oder eintauchen können so wie dies in 6b dargestellt ist. Hierdurch können die Fixiermittel 14 der Abdeckrosette 8 weiter gegen die Gegenfixiermittel 15 bewegt werden, so dass sich im Ergebnis die Schenkel 38 des „Push-Push“-Mechanismus öffnen und die Abdeckrosette 8 aus ihrer Verriegelungsstellung gelöst und von dem Unterkonstruktionsteil 6 abgenommen werden kann.
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Das Bauteil 50 ist mit einer zentralen Öffnung 58 ausgebildet und ist mit dieser Öffnung auf einen Längsendabschnitt 60 des Griffs 16 aufgeschoben, wobei der Längsendabschnitt 60 sich dann durch die Abdeckrosette 8 hindurcherstreckt. Das Bauteil 50 weist weiter zwei in diese zentrale Öffnung 58 einragende radiale Vorsprünge 62 auf, die federartig in eine jeweilige Längsnut 64 an dem Längsendabschnitt 60 einragen, wodurch das Bauteil 50 drehfest mit dem Griff 16 gekoppelt ist.
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Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, dass sich der „Push-Push“-Mechanismus durch Drücken der Abdeckrosette 8 durch Fingerdruck orthogonal auf die Ebene der Abdeckrosette 8 bzw. des Flachmaterialabschnitts 9 nur dann betätigen lässt, wenn der Drücker 16 und damit das Bauteil 50 in einer vorbestimmten Drehstellung sind, die vorliegend 45° zur Vertikalen beträgt, so dass die Vorsprünge 56 an der Abdeckrosette 8 in die sichelförmigen Ausnehmungen 54 des Bauteils 50 eingreifen können und so ein Stellweg für die Abdeckrosette 8 und deren Fixiermittel 14 freigegeben ist.