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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine numerische Steuerung.
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Zum Stand der Technik
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Bei Erzeugung eines Programmes zum Steuern einer Maschine, in der ein Werkstück (zu bearbeitender Gegenstand), der auf einem Tisch montiert ist, um eine Drehachse gedreht wird, wird als Koordinatensystem für das Programm zum Beispiel ein Koordinatensystem gewählt, welches zusammen mit der Drehung des Werkstückes 1 gemäß 5 gedreht wird (nachfolgend bezeichnet als „rotierendes Koordinatensystem“) oder es wird ein Koordinatensystem verwendet, welches nicht zusammen mit der Drehung des Werkstückes 1 rotiert (nachfolgend als "nicht-rotierendes Koordinatensystem bezeichnet), wie in 6 dargestellt ist. In den 5 und 6 bedeutet das Bezugszeichen 2 einen Tisch, auf dem das Werkstück 1 montiert ist.
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Insbesondere wird das nicht-rotierende Koordinatensystem eingesetzt bei multifunktionalen Maschinen mit einer Funktion als Drehmaschine und als numerisch gesteuerte Drehmaschine sowie einer Funktion als Bearbeitungszentrum. In solchen Fällen werden die nachfolgenden zwei Verfahren zum Interpolieren zwischen Programmbefehlspunkten eingesetzt.
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(1) Verfahren A: Ein Verfahren zum Ausführen einer Interpolation bezüglich eines rotierenden Koordinatensystems.
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Wie
7 zeigt werden Koordinaten eines Startpunktes und eines Befehlspunktes eines Befehlsweges ((1) in
7), wie im nicht-rotierenden Koordinatensystem instruiert (Programmkoordinatensystem), einmal in Punkte in einem rotierenden Koordinatensystem konvertiert. Sodann erfolgt der Interpolationsprozess gemäß der Befehlsgeschwindigkeit im rotierenden Koordinatensystem auf Basis der konvertierten Koordinatenwerte des Startpunktes und des Befehlspunktes ((2) in
7) und jeder Koordinatenwert des interpolierten Weges wird konvertiert in einen Koordinatenwert im nicht-rotierenden Koordinatensystem (Programmkoordinatensystem) ((3) in
7). Dieses Verfahren ist beispielsweise beschrieben in der offengelegten
japanischen Patentanmeldung 2003-195917 ).
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(2) Verfahren B: Verfahren zum Ausführen einer Interpolation gemäß der Befehlsgeschwindigkeit im nicht-rotierenden Koordinatensystem.
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Entsprechend 8 erfolgt auf Basis von Koordinaten des Startpunktes und eines Befehlspunktes eines Befehlsweges ((1) in 8), befohlen im nicht-rotierenden Koordinatensystem (Programmkoordinatensystem), eine Interpolation gemäß der Befehlsgeschwindigkeit direkt im nicht-rotierenden Koordinatensystem (Programmkoordinatensystem) ((2) in 8).
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Das oben beschriebene Verfahren A hat einen Vorteil darin, dass die Relativgeschwindigkeit zwischen einem Werkzeug und einem Werkstück die Befehlsgeschwindigkeit F gemäß einer Programminstruktion ist, jedoch den Nachteil, dass ein tatsächlicher Weg vom Befehlsweg abweicht, weil ein Interpolationsweg aus Sicht des Programmkoordinatensystems (nicht-rotierendes Koordinatensystem) durch die Drehachse beeinflusst wird. Wird beispielsweise eine lineare Interpolationsinstruktion abgegeben, wird ein tatsächlicher Werkzeugweg aus Sicht des nicht-rotierenden Koordinatensystems (Programmkoordinatensystem) keine gerade Linie, wie mit Bezugszeichen (3) in 7 dargestellt ist.
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Das oben genannte Verfahren B hat einen Vorteil darin, dass ein Interpolationsweg aus Sicht des nicht-rotierenden Koordinatensystems (Programmkoordinatensystem) wie befohlen gewonnen wird, jedoch einen Nachteil darin, dass es schwierig ist zu erkennen, wie sich die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Werkzeug und dem Werkstück ändert, weil die Geschwindigkeit des Werkzeuges aus Sicht des nicht-rotierenden Koordinatensystems (Programmkoordinatensystem) die Befehlsgeschwindigkeit ist.
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Die jeweiligen Nachteile beider oben beschriebener Verfahren werden insbesondere bedeutsam, wenn eine durch einen Programmblock instruierte Befehlsweglänge relativ lang ist. Zwar ist das Verfahren B vorzuziehen unter Berücksichtigung des Einflusses des Weges, jedoch tritt dann ein Problem dahingehend auf, dass die Qualität einer spanabhebend erzeugten Oberfläche beeinträchtigt wird, beispielsweise weil die Relativgeschwindigkeit zwischen Werkzeug und Werkstück nicht die Befehlsgeschwindigkeit ist, wie oben erläutert. Bei einer Laserbearbeitung ist es erforderlich, die Ausgangsleistung des Lasers entsprechend der Relativgeschwindigkeit zwischen Werkzeug und Werkstück zu steuern und dies bedingt ein Problem dahingehend, dass es schwierig ist, den Laserausgang exakt anzupassen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Deshalb liegt ein Ziel der Erfindung darin, eine numerische Steuerung bereitzustellen, welche in der Lage ist, eine Relativgeschwindigkeit zwischen einem Werkzeug und einem Werkstück im Wesentlichen konstant zu halten, wobei verhindert ist, dass ein tatsächlicher Pfad von einem Befehlspfad abweicht, auch wenn die Bearbeitung unter Drehung des Werkstückes in Bezug auf das Werkzeug erfolgt.
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In der erfindungsgemäßen numerischen Steuerung wird bei Ausführung des Interpolationsprozesses zunächst eine vorläufige (provisorische) Interpolation ausgeführt entsprechend der Befehlsgeschwindigkeit F in einem nicht-rotierenden Koordinatensystem, es werden ein Startpunkt und ein Endpunkt der vorläufigen Interpolation konvertiert in Positionen in einem rotierenden Koordinatensystem, um eine Geschwindigkeit F' im rotierenden Koordinatensystem zu gewinnen, und ein Verhältnis r der Geschwindigkeit F' relativ zur Befehlsgeschwindigkeit F wird gewonnen. Sodann wird die Befehlsgeschwindigkeit F eingestellt auf Basis des gewonnenen Verhältnisses und es erfolgt eine Hauptinterpolation im nicht-rotierenden Koordinatensystem, wodurch es möglich wird, die Relativgeschwindigkeit zwischen Werkzeug und Werkstück im Wesentlichen konstant zu halten.
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Die numerische Steuerung gemäß der Erfindung steuert eine Werkzeugmaschine, welche mehrere lineare Bewegungsachsen hat und zumindest eine Rotationsbewegungsachse für einen Tisch und welche mit dem Werkzeug ausgerüstet ist, wobei die Steuerung auf Basis eines Bearbeitungsprogrammes erfolgt und das auf dem Tisch befestigte Werkstück kontinuierlich bearbeitet wird unter Verwendung des Werkzeuges. Die numerische Steuerung enthält: eine Instruktionsanalyseeinheit, welche einen Instruktionsblock aus einem Bearbeitungsprogramm ausliest und den ausgelesenen Instruktionsblock analysiert und Bewegungsbefehlsdaten erzeugt zum Bewegen des Werkzeuges relativ zum Werkstück; und eine Interpolationseinheit, welche einen Interpolationsprozess ausführt auf Basis der Bewegungsbefehlsdaten und Interpolationsdaten für jeden Interpolationszyklus erzeugt und ausgibt. Die Interpolationseinheit enthält eine erweiterte Interpolationseinheit, welche einen vorläufigen (provisorischen) Interpolationsprozess ausführt entsprechend der Befehlsgeschwindigkeit F, welche instruiert ist auf Basis des Bearbeitungsprogrammes in dem nicht-rotierenden Koordinatensystem, einen Startpunkt und einen Endpunkt eines durch den vorläufigen Interpolationsprozess gewonnenen Interpolationsweges in Positionen in dem rotierenden Koordinatensystem konvertiert zur Gewinnung der Geschwindigkeit F' im rotierenden Koordinatensystem, das Verhältnis r der Geschwindigkeit F' relativ zur Befehlsgeschwindigkeit F gewinnt und einen Hauptinterpolationsprozess im nicht-rotierenden Koordinatensystem ausführt mit einer Geschwindigkeit, die gewonnen wird durch Multiplikation der Befehlsgeschwindigkeit F mit dem Kehrwert des Verhältnisses r.
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Mit der Erfindung wird die Relativgeschwindigkeit zwischen Werkzeug und Werkstück konstant (bei der Befehlsgeschwindigkeit), auch wenn die Länge eines Blockes relativ lang ist und im Ergebnis ist es möglich, die Qualität einer spanabhebend erzeugten Oberfläche konstant zu halten und weiterhin ist es möglich, eine Bearbeitung mit einem Laser auszuführen, bei der der Laserausgang (Ausgangsleistung) konstant ist.
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Figurenliste
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- 1 zeigt schematisch den Aufbau einer numerischen Steuerung gemäß einem Ausführungsbeispiel und hauptsächliche Komponenten einer Werkzeugmaschine, die durch die numerische Steuerung gesteuert wird;
- 2 ist ein schematisches funktionales Blockdiagramm der numerischen Steuerung gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 3 erläutert die Grundzüge eines erweiterten Interpolationsprozesses;
- 4 ist ein schematisches Flussdiagramm zur Erläuterung des Ablaufs des erweiterten Interpolationsprozesses;
- 5 ist eine Ansicht zur Beschreibung eines rotierenden Koordinatensystems;
- 6 ist eine Ansicht zur Beschreibung des Betriebs bei Ausführung eines Interpolationsprozesses im rotierenden Koordinatensystem;
- 7 zeigt den Betrieb bei Interpolation im rotierenden Koordinatensystem; und
- 8 zeigt eine Ansicht zur Beschreibung des Betriebs bei Ausführung eines Interpolationsprozesses in einem nicht-rotierenden Koordinatensystem.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE IM EINZELNEN
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Nachfolgend wird ein Beispiel für eine Konfiguration einer numerischen Steuerung zur Ausführung der vorliegenden Erfindung näher beschrieben. Die Konfiguration der numerischen Steuerung für die Erfindung ist aber nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt und es kann eine jegliche Konfiguration angepasst werden zur Verwirklichung des Gegenstandes der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt schematisch den Hardwareaufbau zur Erläuterung der numerischen Steuerung gemäß einem Ausführungsbeispiel und wesentliche Komponenten einer Werkzeugmaschine, welche durch die numerische Steuerung gesteuert wird.
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Eine CPU 11 in der numerischen Steuerung 1 ist bei diesem Ausführungsbeispiel ein Prozessor, welcher die numerische Steuerung 1 als Ganzes steuert. Die CPU 11 liest ein Systemprogramm, welches in einem ROM 12 gespeichert ist, über einen Bus 20 und steuert die gesamte numerische Steuerung 1 gemäß dem Systemprogramm. Zeitweise gewonnene Rechendaten und Anzeigedaten, verschiedene Arten von Eingabedaten, die von einer Bedienungsperson über eine Anzeige-/MDI-Einheit 70 eingegeben werden, welche weiter unten näher beschrieben werden, und dergleichen werden in einem RAM 13 gespeichert.
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Ein nicht-flüchtiger Speicher 14 ist eingerichtet als Speicher, dessen Speicherzustand aufrechterhalten bleibt, auch wenn eine Stromversorgung für die numerische Steuerung 1 abgeschaltet wird, beispielsweise durch Stützung mittels einer Batterie (nicht dargestellt). Ein über eine Schnittstelle 15 ausgelesenes Bearbeitungsprogramm, ein über die Anzeige/MDI-Einheit 70 eingegebenes Bearbeitungsprogramm, welches weiter unten beschrieben wird, und dergleichen werden in dem nicht-flüchtigen Speicher 14 abgelegt. Ein Programm zum Betrieb eines Bearbeitungsprogrammes und dergleichen ist weiterhin abgespeichert in dem nicht-flüchtigen Speicher 14, jedoch laufen diese Programme bei ihrer Ausführung über den RAM 13. Weiterhin sind verschiedene Systemprogramme zur Ausführung der Prozesse bei der Edition und dergleichen, welche erforderlich sind zur Erzeugung und Edition eines Bearbeitungsprogrammes (einschließlich eines Systemprogrammes für den Interpolationsprozess) im Voraus in den ROM 12 eingeschrieben.
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Die Schnittstelle 15 ist eingerichtet, die numerische Steuerung 1 mit einer externen Einrichtung 72, wie einem Adapter, zu verbinden. Das Bearbeitungsprogramm, verschiedene Parameter und dergleichen werden von der externen Einrichtung 72 her ausgelesen. Das in der numerischen Steuerung 1 editierte Bearbeitungsprogramm kann in einer externen Speichereinrichtung (nicht dargestellt) über die externe Einrichtung 72 abgespeichert werden. Eine programmierbare Maschinensteuerung (PMC) 16 gibt ein Signal an eine periphere Einrichtung (beispielsweise einen Aktuator, wie eine Roboterhand, für einen Werkzeugwechsel) einer Werkzeugmaschine gemäß einem Sequenzprogramm, welches in die numerische Steuerung 1 über eine Eingabe-/Ausgabeeinheit 17 (I/O-Einheit) eingegeben wird, womit die periphere Einrichtung steuerbar ist. Die PMC 16 empfängt ein Signal von verschiedenen Schaltern einer Bedientafel am Hauptgehäuse der Werkzeugmaschine, führt die erforderlichen Signalverarbeitungen am empfangenen Signal aus und liefert das verarbeitete Signal an die CPU 11.
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Die Eingabe-/MDI-Einheit 70 ist eine manuelle Dateneingabeeinrichtung einschließlich einer Anzeigeeinrichtung, einer Tastatur und dergleichen. Eine Schnittstelle 18 empfängt eine Instruktion und Daten über die Tastatur der Anzeige-/MDI-Einheit 70 und gibt die empfangene Instruktion sowie die Daten an die CPU 11. Eine Schnittstelle 19 ist mit dem Bedienfeld 71 für die Bedienungsperson für eine manuelle Achsensteuerung mittels Pulsgeneratoren oder dergleichen verbunden.
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Eine Achsensteuerschaltung 30 ist eingerichtet zum Steuern einer Achse der Werkzeugmaschine und empfängt einen Bewegungsbefehl bezüglich der Achse von der CPU 11 und gibt den Befehl für eine Achse an einen Servoverstärker 40. Der Servoverstärker 40 empfängt den Befehl und treibt einen Servomotor 50 zum Bewegen der Achse der Werkzeugmaschine. Der Servomotor 50 der Achse hat einen Positions- und Geschwindigkeitsdetektor, meldet eine Position und Geschwindigkeit vom Positions- und Geschwindigkeitsdetektor zurück zur Achsensteuerschaltung 30 für eine Rückmeldungsregelung bezüglich Position und Geschwindigkeit.
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Zwar sind in der Konfiguration gemäß 1 jeweils nur eine Achsensteuerschaltung 30, ein Servoverstärker 40 und ein Servomotor 50 dargestellt, jedoch sind für diese Einheiten tatsächlich jeweils so viele vorgesehen, wie der Anzahl von zu steuernden Achsen der Werkzeugmaschine entspricht. Bei einer fünf-achsigen Werkzeugmaschine zum Beispiel mit drei Linearachsen und zwei Drehachsen sind jeweils eine Achsensteuerschaltung 30, ein Servoverstärker 40 und ein Servomotor 50 vorgesehen, also eine fünffache Ausführung, für die X-Achse, die Y-Achse und die Z-Achse als Linearachsen einschließend und eine A-Achse und eine C-Achse als Drehachsen.
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Eine Spindelsteuerschaltung 60 empfängt einen Spindelrotationsbefehl für die Werkzeugmaschine und gibt ein Spindelgeschwindigkeitssignal an einen Spindelverstärker 61. Der Spindelverstärker 61 empfängt das Spindelgeschwindigkeitssignal und dreht einen Spindelmotor 62 der Werkzeugmaschine mit der befohlenen Rotationsgeschwindigkeit zum Antrieb des Werkzeuges.
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Ein Positionsdetektor 63 ist mit dem Spindelmotor 62 verbunden. Der Positionsdetektor 63 gibt einen Rückmeldungspuls synchron mit der Drehung der Spindel ab und der Rückmeldungspuls wird durch die CPU 11 gelesen.
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2 ist ein schematisches funktionales Blockdiagramm einer numerischen Steuerung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem ein zur Implementierung einer erweiterten Interpolationsfunktion eingerichtetes Systemprogramm in der numerischen Steuerung 1 nach 1 installiert ist.
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Jeder in 2 dargestellte Funktionsblock wird durch die CPU 11 in der numerischen Steuerung 1 gemäß 1 verwirklicht und es wird das Systemprogramm der erweiterten Interpolationsfunktion ausgeführt und jede Operation der einzelnen Einheiten der numerischen Steuerung 1 wird entsprechend gesteuert. Die numerische Steuerung 1 dieses Ausführungsbeispiels hat eine Instruktionsanalyseeinheit 100, eine Interpolationseinheit 110, eine Servosteuereinheit 120 und eine Spindelsteuereinheit 130.
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Die Instruktionsanalyseeinheit 100 liest sequenziell Instruktionsblöcke in einem Bearbeitungsprogramm 200 aus dem nicht-flüchtigen Speicher 14, analysiert die ausgelesenen Instruktionsblöcke und berechnet Bewegungsbefehlsdaten einschließlich eines Instruktionswertes F einer Vorschubgeschwindigkeit der Spindel und Spindelrotationsbefehlsdaten einschließlich eines Befehlswertes S für die Spindelrotationsgeschwindigkeit.
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Die Interpolationseinheit 110 erzeugt Interpolationsdaten, die gewonnen werden durch Ausführung einer Interpolationsrechnung bezüglich Punkten auf einem Befehlsweg, welche instruiert sind auf Basis der Bewegungsbefehlsdaten in einem Interpolationszyklus (Steuerzyklus) auf Basis des Instruktionswertes F bezüglich der Vorschubgeschwindigkeit der Spindel, wie durch die Instruktionsanalyseeinheit 100 berechnet. Der durch die Interpolationseinheit 110 ausgeführte Interpolationsprozess wird für jeden Interpolationszyklus (Steuerzyklus) ausgeführt.
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Die Interpolationseinheit
110 hat eine erweiterte Interpolationseinheit
112, welche einen erweiterten Interpolationsprozess anstelle eines normalen Interpolationsprozesses ausführt, wenn eine Drehachse, welche das Werkstück relativ zur Hauptachse dreht, angetrieben wird. Die erweiterte Interpolationseinheit
112 führt den erweiterten Interpolationsprozess aus, um die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Werkzeug und dem Werkstück im Wesentlichen konstant zu halten, entsprechend der nachfolgend beschriebenen Prozedur, wenn die Rotationsachse, welche das Werkstück relativ zur Spindel dreht, angetrieben wird. Angemerkt sei, dass ein Verfahren zum Konvertieren eines Koordinatenwertes zwischen einem nicht-rotierenden Koordinatensystem und einem rotierenden Koordinatensystem bereits als solches gut bekannt ist, beispielsweise aus der offengelegten
japanischen Patentanmeldung 2003 -
195917 , weshalb dies hier nicht näher beschrieben ist.
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Prozedur 1: Eine vorläufige Interpolation wird ausgeführt entsprechend der Befehlsgeschwindigkeit bezüglich des nicht-rotierenden Koordinatensystems gemäß dem oben beschriebenen Verfahren B.
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Prozedur 2: Ein Startpunkt und ein Endpunkt des mit dem vorläufigen Interpolationsprozesses gewonnenen Interpolationsweges werden konvertiert in Positionen im rotierenden Koordinatensystem zur Gewinnung der Geschwindigkeit F' im rotierenden Koordinatensystem.
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Prozedur 3: Ein Verhältnis r der Geschwindigkeit F' zur Befehlsgeschwindigkeit F, welche durch das Programm instruiert ist, wird gewonnen.
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Prozedur 4: Es erfolgt die Hauptinterpolation bezüglich des nicht-rotierenden Koordinatensystems mit einer Geschwindigkeit, die gewonnen ist durch Multiplikation der Befehlsgeschwindigkeit F mit dem Kehrwert des Verhältnisses r.
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3 ist eine Darstellung der Grundzüge des erweiterten Interpolationsprozesses.
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Beim erweiterten Interpolationsprozess wird dieser ausgeführt im nicht-rotierenden Koordinatensystem, so dass der Interpolationsweg gewonnen wird entsprechend dem Befehlsweg und die Geschwindigkeit wird eingestellt auf Basis der Geschwindigkeit im rotierenden Koordinatensystem, so dass die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Werkzeug und dem Werkstück im Wesentlichen konstant gehalten werden kann, wie in 3 dargestellt ist.
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Die Servosteuereinheit 120 steuert den Servomotor 50, welche jede zu steuernde Achse der Maschine antreibt auf Basis der mit der Interpolationseinheit 110 gewonnenen Interpolationsdaten.
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Die Spindelsteuereinheit 130 steuert den Spindelmotor 62, welcher die Spindel der zu steuernden Maschine dreht, auf Basis der Spindelrotationsbefehlsdaten.
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4 ist ein schematisches Flussdiagramm des durch die erweiterte Interpolationseinheit 112 gemäß 2 ausgeführten Prozesses. Der Prozess wird nachfolgend näher erläutert mit Blick auf die einzelnen Schritte.
- [Schritt SA01] Die erweiterte Interpolationseinheit 112 führt eine vorläufige Interpolation aus bezüglich des nicht-rotierenden Koordinatensystems.
- [Schritt SA02] Die erweiterte Interpolationseinheit 112 konvertiert den Startpunkt und den Endpunkt des Interpolationsweges, wie mit dem vorläufigen Interpolationsprozess in Schritt SA01 gewonnen, in Positionen im rotierenden Koordinatensystem.
- [Schritt SA03] Die erweiterte Interpolationseinheit 112 berechnet die Geschwindigkeit F' im rotierenden Koordinatensystem aus dem Startpunkt und dem Endpunkt des Interpolationsweges im rotierenden Koordinatensystem, wie in Schritt SA02 gewonnen.
- [Schritt SA04] Die erweiterte Interpolationseinheit 112 gewinnt das Verhältnis r der Geschwindigkeit F' im rotierenden Koordinatensystem, wie als Ergebnis des vorläufigen Interpolationsprozesses berechnet, zu der Befehlsgeschwindigkeit F, wie durch das Bearbeitungsprogramm instruiert.
- [Schritt SA05] Die erweiterte Interpolationseinheit 112 führt den Hauptinterpolationsprozess aus bezüglich des nicht-rotierenden Koordinatensystems unter Verwendung der Geschwindigkeit als Befehlsgeschwindigkeit, die gewonnen wird durch Multiplikation der Befehlsgeschwindigkeit F mit dem Kehrwert des Verhältnisses r.
- [Schritt SA06] Die erweiterte Interpolationseinheit 112 gibt Interpolationsdaten an die Servosteuereinheit 120 auf Basis des Interpolationsweges, der im Hauptinterpolationsprozess in Schritt SA05 gewonnen ist.
- [Schritt SA07] Die erweiterte Interpolationseinheit 112 prüft, ob die Achsenbewegungssteuerung auf Basis des Bearbeitungsprogrammes 20 kontinuierlich ausgeführt ist oder nicht. Der Prozess geht zu Schritt SA01, wenn die Bewegungssteuerung kontinuierlich ausgeführt wird und dieser Prozess endet, wenn die Bewegungssteuerung abgeschlossen ist.
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Mit obiger Konfiguration wird die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Werkzeug und dem Werkstück konstant gehalten (bei der Befehlsgeschwindigkeit), wenn ein Werkstück bearbeitet wird durch Steuerung der Linearachse bei Rotation des Werkstückes relativ zum Werkzeug mittels der Drehachse, auch wenn der Befehlsweg, wie durch den Block im Maschinenprogramm instruiert, relativ lang ist und somit ist es möglich, die Qualität der spanabhebend erzeugten Oberfläche konstant zu halten.
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Oben wurde ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben, jedoch ist die Erfindung nicht darauf beschränkt und sie kann mit verschiedenen Abwandlungen ausgeführt werden.
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Das oben beschriebene Ausführungsbeispiel betrifft die Steuerung einer Werkzeugmaschine mit einer Spindel, jedoch kann die Erfindung auch bei einer Werkzeugmaschine eingesetzt werden, die beispielsweise eine Bearbeitung mit einem Laser vorsieht, mit einem Mechanismus zur Steuerung des Ausgangs des Lasers als Werkzeug. Wird die Laser-Bearbeitungsmaschine mit der numerischen Steuerung gemäß der Erfindung gesteuert, ist es möglich, die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Werkzeug und dem Werkstück konstant zu halten, auch wenn das Werkstück gedreht wird in Bezug auf einen den Laserstrahl emittierenden Ausgang mittels einer Drehachse und somit ist es möglich, eine Bearbeitung auszuführen mit relativ konstantem Laser-Ausgangspegel.
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Das obige Ausführungsbeispiel wurde näher beschrieben mit einer erweiterten Interpolationseinheit 112 in der Interpolationseinheit 110, jedoch kann die erweiterte Interpolationseinheit 112 auch außerhalb der Interpolationseinheit 110 vorgesehen sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2003195917 [0005]
- JP 2003 [0029]
- JP 195917 [0029]