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Die Erfindung betrifft einen Haltegriff für Fahrzeuge, mit zumindest einem Anhängelement für Kleidungsstücke oder anderes nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 der Erfindung. Gemäß Anspruch 10 der Erfindung betrifft dieselbe ferner ein Fahrzeug mit einem derartigen Haltegriff.
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Die
DE 92 09 887 U1 beschreibt einen schwenkbaren Haltegriff für Kraftfahrzeuge, welcher aus einem ein- oder mehrteiligen U-förmigen Griffbügel besteht, dessen Schenkelenden jeweils mit einer am Kraftfahrzeug befestigbaren Scharnierplatte verbunden sind. Eine der Scharnierplatten weist einen Mantelhaken auf. Die
DE 39 28 871 A1 beschreibt einen in Kraftfahrzeugen einsetzbaren Haltegriff, welcher aus einem Griffkörper und einer Abdeckkappe besteht, die den Griffkörper auf einer Seite sowie auf seiner gewölbten Außenseite übergreift und mittels parallel zur Griffebene koaxial verlaufender Filmscharniere an Befestigungsbereichen des Griffkörpers schwenkbar verbunden ist. An der Abdeckkappe ist materialeinheitlich ein sogenannter Mantelhaken angeformt. Die
EP 0 753 427 A2 beschreibt einen bügelförmigen Haltegriff für Kraftfahrzeuge mit einer Einrichtung zum Aufhängen von Kleidungsstücken. Hierzu ist zumindest ein beweglich gelagertes Bügelteil respektive Anhängelement vorgesehen, dessen Stellung zwischen einer Funktionsstellung und einer Verwahrstellung veränderbar ist. Das Anhängelement ist an einem Griffteil des Haltegriffs klapp- und/oder verschiebbar gelagert.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen im Hinblick auf den Stand der Technik alternativen Haltegriff der gattungsgemäßen Art für Fahrzeuge mit zumindest einem Anhängelement zu schaffen, welcher bei Beibehaltung seiner Vorteile, nämlich Gewährleistung einer Halterungsmöglichkeit für insbesondere Kleidungsstücke am Haltegriff, bauraumoptimiert ist und dessen bestimmungsgemäße Funktion an sich durch das Anhängelement nicht oder nur in geringem Maße behindert ist. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein Fahrzeug mit einem derartigen Haltegriff zur Verfügung zu stellen.
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Ausgehend von einem Haltegriff für Fahrzeuge, welcher einen bügelförmigen Grundkörper mit einem Griffabschnitt und beidenends desselben je einem Lagerungsabschnitt aufweist, wobei die Lagerungsabschnitte jeweils in einem an der Karosserie des Fahrzeugs festgelegten oder festlegbaren Lagerbock schwenkbar gelagert sind, und wobei der Grundkörper zumindest ein Anhängelement zum Anhängen eines Kleidungsstücks oder eines anderen im Fahrzeug mitzuführenden Utensils aufweist, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass das zumindest eine Anhängelement in oder an einem der Lagerungsabschnitte von einer Ruhestellung in eine Funktionsstellung und zurück schwenkbar gelagert ist.
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Vorteilhaft ist mit einem solchen Haltegriff die bestimmungsgemäße Grifffunktion desselben mit einer Anhängefunktion für beispielsweise Kleidungsstücke oder andere Utensilien kombiniert, ohne besagte Grifffunktion nachteilig zu beeinflussen. Die gesamte Breite des Griffabschnitts ist nutzbar und wird vom etwaig in Funktionsstellung befindlichen Anhängelement nicht eingeschränkt.
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Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder Ausgestaltungen der Erfindung.
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Danach sind das Anhängelement und der zugeordnete Lagerungsabschnitt mittels einer gemeinsamen Lagerachse am Lagerbock schwenkgelagert. Vorteilhaft resultiert hieraus eine geminderte Bauteileanzahl, einhergehend mit gemindertem Materialaufwand sowie minimiertem Bauraumbedarf.
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Wie die Erfindung weiter vorsieht, ist dem Anhängelement bevorzugt ein Mittel zur lösbaren Fixierung desselben in besagter Ruhestellung zugeordnet. Das Anhängelement befindet sich demnach zweckmäßigerweise nur bei Bedarf in der ausgeschwenkten Funktionsstellung.
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Weiter bevorzugt weist besagtes Mittel zur Fixierung einen Push-Push-Mechanismus auf. Unter einem Push-Push-Mechanismus wird dabei ein an sich bekannter Mechanismus zur Verriegelung einer Zuhaltung verstanden, welche Zuhaltung durch Ausübung einer Kraft entgegen der Wirkrichtung der Kraft einer vorgespannten Zuhaltungsfeder bei einer ersten Kraftausübung respektive Betätigung in eine schließende Raststellung und nach einer weiteren Kraftausübung respektive Betätigung in gleicher Richtung in eine offene Raststellung gedrückt ist.
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Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass das Anhängelement mittels Federkraft in besagter Ruhestellung gehalten und bevorzugt manuell gegen besagte Federkraft in Funktionsstellung schwenkbar ist und allein durch beispielsweise das anhängende Kleidungsstück in dieser Funktionsstellung beharrt. Wird das besagte Kleidungsstück vom Anhängelement genommen, schwenkt dasselbe infolge Federkraft selbstständig in die Ruhestellung.
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Wie die Erfindung noch vorsieht, ist das Anhängelement in besagter Ruhestellung, die Außenkontur des Grundkörpers mit ausbildend, in denselben integriert. Die Oberfläche des Anhängelements ist dazu zumindest überwiegend bündig mit der Oberfläche des Grundkörpers ausgebildet, so dass demnach das Anhängelement besonders ästhetisch im Grundkörper angeordnet und sozusagen aus der Oberfläche des Grundkörpers heraus schwenkbar ist.
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Um die Schwenkbewegung des Anhängelements auf einen bestimmten Maximalwert zu begrenzen, weist dieses einen Anschlag auf bzw. bildet einen solchen aus, welcher Anschlag mit einem Gegenanschlag des Lagerbocks korrespondiert.
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In Fortbildung der Erfindung ist des Weiteren vorgesehen, dass das Anhängelement hakenartig, sozusagen als Mantelhaken ausgebildet ist. Ein derartiges Anhängelement lässt sich besonders einfach in den Lagerabschnitt des Grundkörpers des Haltegriffs integrieren.
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Vorteilhaft ist besagter Haltegriff als Dach-Haltegriff eines Fahrzeugs, demgemäß als Haltegriff, der im Dachbereich desselben angeordnet ist, einsetzbar.
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Die Erfindung betrifft auch ein Fahrzeug mit einem Haltegriff der vorbeschriebenen Art.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Sie ist jedoch nicht auf dieses beschränkt, sondern erfasst alle durch die Patentansprüche definierten Ausgestaltungen. Es zeigen:
- 1 eine Einzeldarstellung eines erfindungsgemäßen Haltegriffs in einer Aufsicht,
- 2 den Haltegriff nach 1 in einer Unteransicht,
- 3 eine Detaildarstellung des Haltegriffs nach 1 mit einem Anhängelement,
- 4 eine Schnittansicht des Haltegriffs nach 1, angebracht an der Karosserie eines Fahrzeugs (Schnitt I-I nach 3), und
- 5 eine vergrößerte Schnittansicht des Haltegriffs nach 1 mit der schematischen Darstellung des Anhängelements sowohl in seiner Ruhestellung als auch in seiner Funktionsstellung.
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Die 1 und 2 zeigen einen Haltegriff 1, welcher beispielgebend als Dach-Haltegriff 1 zum Einbau im Dachbereich eines Fahrzeugs 2 (vgl. 4), insbesondere Kraftfahrzeugs, vorgesehen ist. Der Haltegriff 1 weist einen bügelförmigen bzw. C-förmigen Grundkörper 3 mit einem weitestgehend geradlinig verlaufenden Griffabschnitt 4 und beidenends desselben je einem abgestellten Lagerungsabschnitt 5, 6 auf. Bevorzugt besteht der Grundkörper 3 aus einem Kunststoff.
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Gemäß den 2 und 3 sind Lagerungsabschnitte 5 und 6 jeweils mittels je einer Lagerachse 7, 8 in je einem an der Karosserie 9 des Fahrzeugs 2 festgelegten (4) oder festlegbaren Lagerbock 10, 11 schwenkbar gelagert. Die Lagerböcke 10, 11 weisen gemäß diesem Ausführungsbeispiel eine Rastfunktion zur Festlegung an der Fahrzeug-Karosserie 9 auf und bestehen zumindest überwiegend aus einem Kunststoff.
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Die Lagerachsen 7, 8 stützen sich jeweils beidenends in Lagerwangen 12 des betreffenden Lagerungsabschnitts 5, 6 des Grundkörpers 3 ab. Der Haltegriff 1 bzw. dessen Grundkörper 3 ist mittels vorliegend einer Schraubenfeder 13 federkraftbelastet ausgebildet und zwar derart, dass dieser in einer Ausgangsstellung parallel oder weitestgehend parallel zu einer benachbarten Fläche der Fahrzeug-Karosserie 9, vorliegend einer benachbarten Fläche eines Dachrahmens 14 derselben positioniert ist. Die Schraubenfeder 13 ist vorliegend auf die Lagerachse 7 aufgefädelt und stützt sich einenends am Lagerbock 10 und anderenends am Haltegriff 1 bzw. dessen Grundkörper 3 ab. Im Anwendungsfall ist der Haltegriff 1 manuell greifbar und in einem vorgegebenen Winkel um eine durch die Lagerachsen 7, 8 bestimmte Schwenkachse 15 schwenkbar.
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Gemäß den 2 bis 5 weist der Grundkörper 3 des Haltegriffs 1 ein Anhängelement 16 für beispielsweise ein Kleidungsstück oder ein anderes im Fahrzeug 2 hängend mitzuführendes Utensil auf. Das Anhängelement 16 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel hakenartig, sozusagen als Mantelhaken ausgebildet und weist einenends einen Lagerbereich 17 und anderenends einen Funktionsbereich 18 auf, wobei letzterer durch einen Haken 19 gebildet ist. Der Lagerbereich 17 ist durch zwei Lagerwangen 20 mit je einem Lagerauge 21 gebildet.
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Vermittels besagter Lagerwangen 20 ist das Anhängelement 16 derart auf die Lagerachse 7 aufgefädelt und somit schwenkgelagert, dass der gebildete Haken 19 in den Grundkörper 3 des Haltegriffs 1 bzw. in dessen Lagerungsabschnitt 5 eindringt. Hierzu verfügt der Grundkörper 3 über eine zum Haken 19 komplementäre Ausnehmung 22 (4 und 5) die so bemessen ist, dass zum einen eine Schwenkbewegung des Anhängelements 16 relativ zum Grundkörper 3 des Haltegriffs 1 ermöglich ist. Zum anderen ist besagte Ausnehmung 22 so bemessen, dass das Anhängelement 16 in einer Ruhestellung 23 bzw. Grundposition desselben innerhalb besagter Ausnehmung 22 die Außenkontur des Grundkörpers 3 mit ausbildend in denselben integriert ist (vgl. 4 und 5). Die Oberfläche des Anhängelements 16 ist dazu zumindest überwiegend bündig mit der Oberfläche des Grundkörpers ausgebildet.
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Gemäß 5 ist das Anhängelement 16 innerhalb des Lagerungsabschnitts 5 von besagter Ruhestellung 23 in eine Funktionsstellung 24 und zurück schwenkbar. Zur Begrenzung der Schwenkbewegung weist dasselbe gemäß diesem Ausführungsbeispiel im Lagerbereich 17 einen Anschlag 25 auf, welcher mit einem Gegenanschlag 26 des Lagerbocks 10 korrespondiert.
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5 zeigt zum einen das Anhängelement 16 in besagter Ruhestellung 23 innerhalb des Lagerungsabschnitts 5 (durchgezogene Linienführung) und zum anderen in besagter Funktionsstellung 24 (gestrichelte Linienführung), in welcher das Anhängelement 16 aus der Ausnehmung 22 des Grundkörpers 3 bzw. aus dessen Lagerungsabschnitts 5 heraus geschwenkt ist. Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist das Anhängelement 16 in besagter Ruhestellung 23 lösbar fixiert. Hierzu findet bevorzugt ein Mittel zur lösbaren Fixierung mit einem Push-Push-Mechanismus Anwendung (nicht zeichnerisch dargestellt). Wie bereits oben dargetan, wird unter einem Push-Push-Mechanismus ein an sich bekannter Mechanismus zur Verriegelung einer Zuhaltung verstanden, welche Zuhaltung durch Ausübung einer Kraft entgegen der Wirkrichtung der Kraft einer vorgespannten Zuhaltungsfeder bei einer ersten Kraftausübung respektive Betätigung in eine schließende Raststellung und nach einer weiteren Kraftausübung respektive Betätigung in gleicher Richtung in eine offene Raststellung gedrückt ist.
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Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass das Anhängelement 16 allein mittels Federkraft in Ruhestellung 23 gehalten und vorzugsweise manuell gegen besagte Federkraft in Funktionsstellung 24 schwenkbar ist. Hierzu ist dem Anhängelement 16 weiter bevorzugt eine nicht zeichnerisch dargestellte Schraubenfeder zugeordnet, die beispielsweise ebenfalls auf der Lagerachse 7 aufgefädelt ist. Sowohl diese Schraubenfeder als auch die Schraubenfeder 13 zur Beaufschlagung des Haltegriffs 1 mit Federkraft sind dabei bevorzugt axial hintereinander auf der Lagerachse 7 angeordnet (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel stellt auf ein Anhängelement 16 an einem der beiden Lagerungsabschnitte 5, 6 ab. Durch die Erfindung selbstverständlich mit erfasst ist auch ein Haltegriff 1, welcher an jedem Lagerungsabschnitt 5, 6 ein Anhängelement 16 der beschriebenen Art aufweist (nicht zeichnerisch dargestellt). Darüber hinaus sind durch die Erfindung Ausführungsvarianten mit erfasst, bei denen an einem oder an beiden Lagerungsabschnitten 5, 6 zwei oder mehr derartige Anhängelemente 16 vorgesehen sind, die gegebenenfalls mit Abstand zueinander auf einer gemeinsamen Lagerachse 7, 8 angeordnet sind. Eine solche Ausbildung eines Haltegriffs 1 geht dann sicherlich mit einer in Achsrichtung vergrößerten Ausbildung des betreffenden Lagerungsabschnittes 5, 6 einher (nicht zeichnerisch dargestellt).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haltegriff
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Grundkörper
- 4
- Griffabschnitt
- 5
- Lagerungsabschnitt
- 6
- Lagerungsabschnitt
- 7
- Lagerachse
- 8
- Lagerachse
- 9
- Karosserie (Fahrzeug 2)
- 10
- Lagerbock
- 11
- Lagerbock
- 12
- Lagerwangen (Lagerungsabschnitt 5, 6)
- 13
- Schraubenfeder
- 14
- Dachrahmen
- 15
- Schwenkachse
- 16
- Anhängelement
- 17
- Lagerbereich (Anhängelement 16)
- 18
- Funktionsbereich (Anhängelement 16)
- 19
- Haken
- 20
- Lagerwangen (Lagerbereich 17)
- 21
- Lagerauge (Lagerwange 20)
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Ruhestellung (Anhängelement 16)
- 24
- Funktionsstellung (Anhängelement 16)
- 25
- Anschlag
- 26
- Gegenanschlag
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 9209887 U1 [0002]
- DE 3928871 A1 [0002]
- EP 0753427 A2 [0002]