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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Hydraulikaggregat einer Fahrzeugbremsanlage mit mindestens einem Pumpenelement, das mittels eines Exzenters angetrieben ist, der von einem Exzenterraum umgeben ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Hydraulikaggregats und eine Verwendung eines solchen Hydraulikaggregats in einer Fahrzeugbremsanlage.
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In Fahrzeugbremsanlagen von Kraftfahrzeugen, beispielsweise Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, werden Hydraulikaggregate eingesetzt, um in zugehörigen Bremskreisen einen geregelten Bremsdruck bereitstellen zu können. Insbesondere sind damit Funktionen eines Antiblockiersystems (ABS) und/oder eines elektronischen Stabilitätsprogramms (ESP) zu realisieren. Bekannte Hydraulikaggregate weisen einen Hydraulikblock als blockförmiges Gehäuse auf, in dem mehrere funktionelle Bohrungen vorgesehen sind. Mit mindestens einer entsprechenden Bohrung dient der Hydraulikblock auch als Pumpengehäuse für mindestens ein Pumpenelement, das nach dem Prinzip einer Kolbenpumpe funktioniert. Dazu umfasst das einzelne Pumpenelement einen Pumpenkolben, der mittels eines Exzenters in einem zugehörigen Pumpenzylinder translatorisch hin und her zu bewegen ist. Derart bewegt, kann ein Bremsfluid als Hydraulikfluid gefördert und gepumpt werden, mit dem der Bremsdruck zu erzeugen ist. Dabei ist der Exzenter mittels einer im Hydraulikblock gelagerten Welle angetrieben, die mit einem Antriebsmotor kraftübertragend derart gekoppelt ist, dass die Welle in eine Rotationsbewegung versetzt werden kann.
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Insbesondere können die Rotationsbewegung der Welle und Translationsbewegung des einzelnen Pumpenkolbens während eines Betriebs des Hydraulikaggregats Schwingungen im und am Hydraulikaggregat verursachen. Die Schwingungen können sich auf verschiedenste Dichtungen übertragen, die in einem zugehörigen Hydrauliksystem zum Abdichten des Hydraulikfluids gegenüber einem das Hydrauliksystem umgebenden Außenraum dienen. Insbesondere sind davon Dichtungen der Pumpenelemente bzw. Kolbenpumpen betroffen. Dieses Phänomen ist allgemein im Bereich der Hydraulik bekannt und nicht auf Fahrzeugbremsanlagen beschränkt.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß ist ein Hydraulikaggregat einer Fahrzeugbremsanlage mit mindestens einem Pumpenelement, das mittels eines Exzenters angetrieben ist, der von einem Exzenterraum umgeben ist, geschaffen. Dabei ist eine Vakuumpumpe vorgesehen, mittels der während des Betriebs des Hydraulikaggregats in dem Exzenterraum ein Vakuum aufrechterhalten ist.
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Mittels der erfindungsgemäßen Vakuumpumpe kann in dem Exzenterraum ein Vakuum bzw. Unterdruck aufrechterhalten und/oder erzeugt werden, solange das Hydraulikaggregat in Betrieb ist. Damit können ein in dem Exzenterraum herkömmlicherweise vorhandenes Gas, insbesondere Luft, und/oder andere Verunreinigungen aus dem Exzenterraum abgesaugt werden. Derart abgesaugt, kann verhindert werden, dass das Gas aus dem Exzenterraum in ein dem Hydraulikaggregat zugehöriges Hydrauliksystem eindringt. Unter dem Hydrauliksystem ist dabei ein Hydraulikfluid führendes System zu verstehen, das insbesondere das mindestens eine Pumpenelement, mindestens eine zugehörige Hydraulikleitung und mindestens ein zugehöriges Ventil umfasst. Bevorzugt ist das Hydrauliksystem als Hydraulikkreislauf eines Bremskreises gestaltet.
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Ein andernfalls während des Betriebs des Hydraulikaggregats in das Hydrauliksystem eindringendes Gas, insbesondere Luft, hat je nach Funktion des Hydrauliksystems unerwünschte Auswirkungen. So kann eingedrungene Luft das Hydrauliksystem in seiner Leistung reduzieren oder sich sogar mit einer Hydraulikflüssigkeit entzünden.
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Demgegenüber kann mittels der erfindungsgemäßen Vakuumpumpe über den gesamten Betrieb des Hydraulikaggregats hinweg ein unerwünschtes Eindringen von Gas, insbesondere Luft, in das Hydrauliksystem verhindert werden. Es ist ein über den gesamten Betrieb hinweg besonders leistungsfähiges und betriebssicheres Hydraulikaggregat geschaffen.
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Zudem hat sich gezeigt, dass mittels der erfindungsgemäßen Vakuumpumpe sogar eine Dichtwirkung der Dichtungen im Hydrauliksystem verbessert werden kann. Aufgrund der eingangs beschriebenen Schwingungen, die sich während des Betriebs des Hydraulikaggregats auf die Dichtungen übertragen, ist herkömmlich oftmals eine verringerte Dichtwirkung der Dichtungen zu beobachten. Die verringerte Dichtwirkung kann mit dem erfindungsgemäß aufrechterhaltenen Vakuum zuverlässig ausgeglichen werden. Insgesamt kann damit eine Abdichtsituation in der zugehörigen Fahrzeugbremsanlage, insbesondere im und/oder am Hydraulikaggregat, erheblich verbessert werden.
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Ferner tritt während des Betriebs im Hydrauliksystem ein Unterdruck auf, der bei einem Hin- und Herbewegen eines Pumpenkolbens in dem einzelnen Pumpenelement entsteht. Einem solchen Pumpenvakuum kann mit der erfindungsgemäßen Vakuumpumpe zielgerichtet entgegengewirkt werden, sodass kein Gas an einem zugehörigen Dichtring vorbei in das Pumpenelement strömen kann. Der Dichtring kann damit bautechnisch einfach und kostengünstig vor allem zum Abdichten von Flüssigkeiten ausgelegt sein, während ein Vorbeiströmen von Gas an dem Dichtring mittels des erfindungsgemäßen Vakuums verhindert ist.
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Dazu ist erfindungsgemäß vorzugsweise eine Vakuumpumpe vorgesehen, mittels der während des Betriebs des Hydraulikaggregats in dem Exzenterraum ein Vakuum derart aufrechterhalten ist, dass das Vakuum verhindert, dass während des Betriebs des Hydraulikaggregats ein in dem Pumpenelement auftretendes Pumpenvakuum Gas von dem Exzenterraum ansaugt. Damit kann mittels der Vakuumpumpe energiesparend ein hinreichend großes Vakuum erzeugt werden, das dem Pumpenvakuum gezielt entgegenwirkt und ein unerwünschtes Eindringen von Gas in das Pumpenelement immer verhindert.
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Der Exzenter umfasst insbesondere eine Welle bzw. Exzenterwelle, an der ein Exzenterlager angeordnet ist, an dem ein dem einzelnen Pumpenelement zugehöriger Pumpenkolben abgestützt ist.
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Der den Exzenter umgebende Exzenterraum ist bevorzugt mittels einer entsprechenden Exzenterbohrung in einem Hydraulikblock des Hydraulikaggregats geschaffen. In der Exzenterbohrung ist der Exzenter insbesondere mit seinem Exzenterlager angeordnet, an dem der einzelne Pumpenkolben abgestützt ist. Damit ist der Exzenterraum insbesondere begrenzt von einer die Exzenterbohrung bildenden Wand des Hydraulikblocks und von einer Außenwand des in dem Exzenterraum sich befindenden Exzenters, insbesondere des Exzenterlagers.
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Ferner ist die erfindungsgemäße Vakuumpumpe bevorzugt dazu angepasst, dass das Vakuum während des Betriebs des Hydraulikaggregats in dem Exzenterraum kontinuierlich aufrechterhalten ist. Damit kann das Hydraulikaggregat ohne große Schwankungen im Unterdruck besonders gleichmäßig betrieben werden.
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Besonders bevorzugt ist eine Regeleinheit vorgesehen, mittels der die Vakuumpumpe derart geregelt ist, dass ein an erforderliche Druckbedingungen entsprechend angepasstes Vakuum in dem Exzenterraum aufrechterhalten ist.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft ist die Vakuumpumpe mittels des Exzenters angetrieben. Derart angetrieben, ist der Exzenter mit seinem Antrieb auch für die Vakuumpumpe genutzt. Ein solcher Antrieb spart Bauteile, Bauraum und Energie. Dazu umfasst der Exzenter bevorzugt eine Welle, an der das Exzenterlager angeordnet ist. Dabei weist die Welle eine Wellenachse auf und ist über ihre gesamte Längserstreckung hinweg bevorzugt konzentrisch zur Wellenachse ausgebildet, während das Exzenterlager exzentrisch zur Wellenachse gestaltet ist. Alternativ ist die Welle abschnittsweise mit einer Abschnittsachse selbst exzentrisch zur Wellenachse und das daran angeordnete Exzenterlager konzentrisch zu der Abschnittsachse gestaltet. Aufgrund einer derartigen Exzentrizität ist bei einer Rotationsbewegung des Exzenters ein am Exzenterlager bevorzugt abgestützter Antrieb der Vakuumpumpe in eine Translationsbewegung versetzt und angetrieben. Alternativ und besonders bevorzugt ist die Vakuumpumpe besonders energie- und bauraumsparend mittels der Rotationsbewegung des Exzenters selbst in eine Rotationsbewegung versetzt und angetrieben.
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Bevorzugt ist die Vakuumpumpe als eine Pumpe gestaltet, die eine Pumpkammer aufweist, die während des Betriebs des Hydraulikaggregats zumindest teilweise geschlossen ist. In einer solchen Pumpkammer können das Gas und/oder sonstige Verunreinigungen aus dem Exzenterraum gezielt und ohne Verluste herausgepumpt werden.
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Vorteilhaft ist die Vakuumpumpe erfindungsgemäß als eine Schlauchpumpe gestaltet. Die Schlauchpumpe ist eine Verdrängerpumpe, die einen Schlauch als Leitungsverbindung umfasst, durch den das Gas aus dem Exzenterraum mittels eines äußeren mechanischen Verformens des Schlauches hindurchzudrücken ist. Der derartige Schlauch verbraucht nur wenig Bauraum und ist zudem besonders leicht. Damit ist mit der erfindungsgemäß bevorzugten Schlauchpumpe eine sehr platz- und gewichtssparende Vakuumpumpe des Hydraulikaggregats geschaffen.
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Besonders platzsparend ist erfindungsgemäß vorteilhaft die Vakuumpumpe, insbesondere als Schlauchpumpe, im Wesentlichen direkt in dem Exzenterraum angeordnet. Bevorzugt ist dazu der Schlauch derart angeordnet, dass der Schlauch mittels des Exzenters bei seiner Rotationsbewegung abgedrückt ist. Dabei ist der Schlauch zwischen dem Exzenter und einer den Exzenter umgebenden Wand des Exzenterraums eingeklemmt und dort mit seiner Schlauchinnenwand aneinandergedrängt. Damit ist eine abgeklemmte bzw. geschlossene Pumpkammer des Schlauchs gebildet, in der das Gas als abgeschlossenes Volumen während der Rotationsbewegung aus dem Exzenterraum ausgeschoben ist. Die Rotationsbewegung des Exzenters ist also besonders energieeffizient sowohl für das Verformen des Schlauches als auch für den Antrieb des mindestens einen Pumpenelements ausgenutzt. Besonders bevorzugt ist der Schlauch umfänglich um den Exzenter radial zwischen der Außenwand des Exzenters und einer gegenüberliegenden Wand des Hydraulikblocks geführt gelagert. Damit kann die Vakuumpumpe im Hydraulikaggregat besonders kompakt eingebaut sein. Außerdem verformt der Exzenter über seine gesamte Rotationsbewegung hinweg den Schlauch. Eine besonders gleichmäßige Pumpwirkung kann erreicht werden.
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Ferner ist erfindungsgemäß vorteilhaft die Vakuumpumpe mit einer aus dem Exzenterraum herausführenden Leitungsverbindung versehen, in der ein Rückschlagventil angeordnet ist. Mittels der Leitungsverbindung ist das Gas und/oder sind sonstige Verunreinigungen durch die Leitungsverbindung hindurch gezielt aus dem Exzenterraum herauszuführen. Dabei ist das Rückschlagventil insbesondere dazu angepasst, dass ein Nachströmen von Gas und/oder sonstiger Verunreinigungen von außen zurück in die Leitungsverbindung verhindert ist. Damit kann das Vakuum in dem Exzenterraum zuverlässig und gleichmäßig erhalten bleiben.
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Besonders vorteilhaft ist die Leitungsverbindung platzsparend direkt in dem Exzenterraum angeordnet. Bevorzugt ist die Leitungsverbindung als Schlauch gestaltet, der besonders bevorzugt Bestandteil einer Schlauchpumpe ist.
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Darüber hinaus ist erfindungsgemäß vorzugsweise die Leitungsverbindung in die Umgebung des Hydraulikaggregats führend gestaltet. Derart gestaltet, können das Gas und/oder sonstige Verunreinigungen nicht nur aus dem Exzenterraum, sondern sogar aus dem Hydraulikaggregat herausgeführt und von diesem weg geführt werden. Das Gas und/oder sonstige Verunreinigungen können sicher aus dem empfindlichen Hydrauliksystem entfernt werden.
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Des Weiteren ist erfindungsgemäß vorteilhaft die Leitungsverbindung bezogen auf die Einbaulage des Hydraulikaggregats an der Unterseite des Exzenterraums aus diesem herausführend gestaltet. Derart gestaltet, kann mittels der Vakuumpumpe zusätzlich eine eventuell auftretende Leckage an Hydraulikfluid und/oder Motorfluid abgepumpt werden, die sich an der Unterseite des Exzenterraums sammelt.
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Ferner ist die Erfindung auch auf ein Verfahren zum Betreiben eines, insbesondere derartigen, Hydraulikaggregats einer Fahrzeugbremsanlage mit mindestens einem Pumpenelement gerichtet, bei dem das mindestens eine Pumpenelement mittels eines Exzenters angetrieben wird, der von einem Exzenterraum umgeben wird. Dabei wird eine Vakuumpumpe vorgesehen, mittels der während des Betriebs des Hydraulikaggregats in dem Exzenterraum ein Vakuum aufrechterhalten wird. Mittels des Vakuums können Gas, insbesondere Luft, oder sonstige störende Stoffe aus dem Exzenterraum abgesaugt werden. Damit wird verhindert, dass das Gas aus dem Exzenterraum in ein dem Hydraulikaggregat zugehöriges Hydrauliksystem eindringt, dessen Leistung erniedrigt und dort Schäden verursacht. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Hydraulikaggregat einer Fahrzeugbremsanlage besonders leistungsfähig und sicher betrieben.
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Bevorzugt wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren während des Betriebs des Hydraulikaggregats in dem Exzenterraum ein Vakuum derart aufrechterhalten, dass das Vakuum verhindert, dass während des Betriebs des Hydraulikaggregats ein in dem Pumpenelement auftretendes Pumpenvakuum Gas von dem Exzenterraum ansaugt. Während des gesamten Betriebs wird also ein unerwünschtes Eindringen von Gas in das einzelne Pumpenelement zuverlässig verhindert. Damit kann das Pumpenelement mit gleichbleibender Leistungsfähigkeit arbeiten. Zudem wird in dem Exzenterraum gezielt ein Vakuum aufrechterhalten, das hinreichend stark ist, um gezielt dem Pumpenvakuum entgegenwirken zu können. Es hat sich gezeigt, dass ein solches Vakuum ausreicht, um einen stabilen Betrieb des Hydraulikaggregats zu ermöglichen und damit keine unnötige Energie verbraucht wird.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft wird die Vakuumpumpe mittels des Exzenters angetrieben, was ein besonders energiesparendes Verfahren ermöglicht.
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Ferner wird die Vakuumpumpe in erfindungsgemäß vorteilhafter Weise als eine Schlauchpumpe gestaltet. Die Schlauchpumpe umfasst einen Schlauch als Leitungsverbindung, der insbesondere im Exzenterraum angeordnet ist. Derart angeordnet, wird der Schlauch von dem Exzenter während seines Rotierens gegen eine den Exzenter umgebende Wand des Exzenterraums abgedrückt. Damit wird im Inneren des Schlauches eine abgeschlossene Pumpkammer gebildet, deren Volumen von dem rotierenden Exzenter aus dem Exzenterraum ausgeschoben wird. Der Schlauch braucht dabei besonders wenig Platz im Exzenterraum und kann besonders energieeffizient mittels des Exzenters verformt werden. Damit ist ein zum Betrieb der Fahrzeugbremsanlage geeignetes Verfahren geschaffen, das wenig Bauraum in einem zugehörigen Fahrzeug benötigt und keine zusätzliche Energie verbraucht.
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Besonders bevorzugt wird mittels eines in einer aus dem Exzenterraum herausführenden Leitungsverbindung angeordneten Rückschlagventils verhindert, dass Gas von außen in die Leitungsverbindung strömen kann. Derart verhindert, wird das Vakuum im Exzenterraum beständig aufrechterhalten. Insbesondere ist dabei die Leitungsverbindung ein Schlauch einer Schlauchpumpe, in dem ein solches Rückschlagventil angeordnet ist.
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Darüber hinaus ist die Erfindung auch auf eine Verwendung eines solchen Hydraulikaggregats in einer Fahrzeugbremsanlage gerichtet. Mittels des erfindungsgemäßen Hydraulikaggregats wird ein unerwünschtes Eindringen von Gas, insbesondere Luft, in das Hydrauliksystem verhindert. Damit wird die Leistung des Hydrauliksystems, insbesondere des zugehörigen mindestens einen Pumpenelements, während des gesamten Betriebs des Hydraulikaggregats stabil und gleichmäßig aufrechterhalten. Eine besonders leistungsfähige und zuverlässige Fahrzeugbremsanlage ist geschaffen.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lösung anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf einen Teil eines Hydraulikaggregats gemäß dem Stand der Technik,
- 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf einen Teil eines erfindungsgemäßen Hydraulikaggregats,
- 3 das Detail III gemäß 2 in einer ersten Rotationsposition des Exzenters,
- 4 das Detail III gemäß 2 in einer zweiten Rotationsposition des Exzenters,
- 5 das Detail V gemäß 4 in einer dritten Rotationsposition des Exzenters, und
- 6 eine Seitenansicht des Hydraulikaggregats gem. 2.
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1 zeigt ein Hydraulikaggregat 10 einer weiter nicht dargestellten Fahrzeugbremsanlage, das insbesondere eine Antiblockier-, eine Antischlupf- und eine Fahrdynamik-Regelfunktion (ABS, ASR und ESP) ermöglicht.
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Das Hydraulikaggregat 10 umfasst einen nur teilweise dargestellten quaderförmigen Hydraulikblock 12 als blockförmiges Pumpengehäuse und einen daran außenseitig befestigten Antriebsmotor, der weiter nicht dargestellt ist.
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Der Antriebsmotor ist vorliegend in herkömmlicher Weise als ein Elektromotor gestaltet, der eine rotierbare Motorwelle bzw. Welle 14 umfasst. Die Welle 14 ist durch eine Bohrung 16 in den Hydraulikblock 12 hineingeführt und dient dort als Exzenterwelle zum Antreiben eines in dem Hydraulikblock 12 angeordneten Exzenterlagers 18. Das Exzenterlager 18 umgreift die Welle 14 exzentrisch und ist mit der Welle 14 kraftübertragend gekoppelt. Die Welle 14 gehört zusammen mit dem Exzenterlager 18 zu einem Exzenterantrieb bzw. Exzenter 20.
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Das Exzenterlager 18 weist einen Innenring 22 und einen exzentrisch zum Innenring 22 angeordneten und an den Innenring 22 kraftübertragend gekoppelten Außenring 24 auf. An dem Außenring 24 ist mindestens ein Pumpenkolben 26 eines Pumpenelements 28 abgestützt. Vorliegend sind zwei Pumpenelemente 28 weitgehend diametral gegenüber an der Welle 14 angeordnet, wobei der jeweils zugehörige Pumpenkolben 26 an dem Exzenterlager 18 abgestützt ist. Der einzelne Pumpenkolben 26 ist in einem Pumpenzylinder 30 geführt, der in einer senkrecht zur Bohrung 16 sich erstreckenden Bohrung 32 im Hydraulikblock 12 angeordnet ist.
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Derart angeordnet, ist bei einem Rotieren der Welle 14 jeder einzelne Pumpenkolben 26 entlang seiner Kolbenachse 34 mittels des Exzenters 20 in dem zugehörigen Pumpenzylinder 30 hin- und herbewegt. Derart bewegt, wird ein Hydraulikfluid herkömmlicherweise mittels weiterer bekannter, hier nicht genannter Bauteile in den Pumpenzylinder 30 hinein und durch den Pumpenzylinder 30 hindurch in ein vorliegend nicht dargestelltes Hydrauliksystem gepumpt.
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Der Exzenter 20 ist dabei von einer mittels der Bohrung 16 gebildeten Wand 36 im Hydraulikblock 12 umgeben. Die Wand 36 bildet zusammen mit dem Exzenter 20 an seiner Außenkontur, insbesondere mit einer Außenwand 38 des Exzenterlagers 18, im Wesentlichen einen den Exzenter 20 umgebenden Exzenterraum 40. In dem Exzenterraum 40 befindet sich vor allem Gas, in der Regel Luft. Auch andere Bestandteile, wie Leckageverunreinigungen, können in dem Exzenterraum 40 vorhanden sein.
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2 bis 5 zeigen ein Hydraulikaggregat 10, bei dem im Unterschied zu 1 eine Vakuumpumpe 42 vorgesehen ist, mit der in dem Exzenterraum 40 ein Vakuum während eines Betriebs des Hydraulikaggregats 10 aufrechterhalten ist. Vorliegend ist die Vakuumpumpe 42 in dem Exzenterraum 40 direkt angeordnet und ist als eine Schlauchpumpe bzw. Schlauchquetschpumpe bzw. Peristaltikpumpe gestaltet. Dazu umfasst die Vakuumpumpe 42 eine als Schlauch ausgebildete Leitungsverbindung 44. Die Leitungsverbindung 44 weist zwei Enden 46 und 48 auf, wovon das eine Ende 46 in dem Exzenterraum 40 und das andere Ende 48 außerhalb des Exzenterraums 40 angeordnet ist. Derart angeordnet, führt die Leitungsverbindung 44 aus dem Exzenterraum 40 in eine Umgebung 50 des Hydraulikaggregats 10 hinaus. Ferner ist an dem herausgeführten Ende 48 der Leitungsverbindung 44 ein Rückschlagventil 52 vorgesehen, mit dem ein Rückführen von Gas, insbesondere Luft und/oder sonstiger Bestandteile aus der Umgebung 50 in den Exzenterraum 40 verhindert ist.
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Während des Betriebs des Hydraulikaggregats 10 wird die Vakuumpumpe 42 mittels des Exzenters 20 angetrieben und erzeugt damit in dem Exzenterraum 40 ein Vakuum, das während des gesamten Betriebs des Hydraulikaggregats 10 aufrechterhalten wird. Dazu werden in dem Exzenterraum 40 vorhandenes Gas, insbesondere Luft und/oder sonstige Bestandteile, durch das Ende 46 der Leitungsverbindung 44 mittels eines von der Vakuumpumpe 42 erzeugten Sogs in die Leitungsverbindung 44 gezogen. Von dort werden das Gas und/oder sonstige Bestandteile aus der Leitungsverbindung 44 durch das Rückschlagventil 52 hindurch von dem Exzenter 20 in die Umgebung 50 des Hydraulikaggregats 10 ausgeschoben (4 bis 5).
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Im Detail ist dazu der Schlauch als Leitungsverbindung 44 teilweise umfänglich um die Außenwand 38 des Exzenterlagers 18 angeordnet. Derart angeordnet, befindet sich der Schlauch radial zwischen der Außenwand 38 und einem der Außenwand 38 gegenüberliegenden Teil der Wand 36 des Hydraulikblocks 12. Bei einer Rotationsbewegung des Exzenters 20 wird der Schlauch von dem Exzenter 20 von außen mechanisch verformt. Damit werden durch das Ende 46 eingedrungenes Gas und/oder sonstige Bestandteile als zu förderndes Medium durch den Schlauch hindurchgedrückt.
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Dazu drängt das Exzenterlager 18 mit dessen Außenwand 38 beim Rotieren des Exzenters 20 den Schlauch über einen Rotationsteilbereich 54 hinweg gegen die Wand 36. Dabei wird der Schlauch mit seiner Schlauchwand 56 abdichtend derart aneinandergedrückt, dass zusammen mit dem Rückschlagventil 52 im Inneren des Schlauchs eine vorerst geschlossene Pumpkammer 58 gebildet ist.
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In der Pumpkammer 58 ist das durch das Ende 46 eingeströmte zu fördernde Medium zunächst eingeschlossen. Das eingeschlossene Medium drängt die Schlauchwand 56 bei einer weiteren Rotation des Exzenters 20 stromabwärts in Richtung des Rückschlagventils 52 auseinander. Zudem drängt das eingeschlossene Medium gegen das Rückschlagventil 52. Eine solche Rotationsposition des Exzenters 20 ist in 4 dargestellt.
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Die Schlauchwand 56 wird von dem eingeschlossenen Medium bei einer weiteren Rotation des Exzenters 20 solange auseinandergedrängt bis dessen Druck ausreicht, um das Rückschlagventil 52 zu öffnen. Bei geöffnetem Rückschlagventil 52 strömt das Medium dann in die Umgebung 50 des Hydraulikaggregats aus und der Schlauch nimmt wieder seine ursprüngliche Form an (5).
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Die beschriebene Verformung des Schlauches wiederholt sich nach einer Rotationsumdrehung des Exzenters 20, womit kontinuierlich ein Vakuum in dem Exzenterraum 40 während des Betriebs des Hydraulikaggregats 10 zu erzeugen ist. Dabei verhindert das Rückschlagventil 52 einen Rückstrom des ausgeschobenen Mediums und ermöglicht, dass das Vakuum in dem Exzenterraum 40 sicher erhalten bleibt.
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2 bis 5 zeigen das Hydraulikaggregat 10 mit einer Leitungsverbindung 44, die bezogen auf 2 bis 5 seitlich aus dem Exzenterraum 40 herausgeführt ist. Ein solches seitliches Herausführen ist bevorzugt möglich.
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6 verdeutlicht eine Einbaulage 60 des Hydraulikaggregats 10 gemäß 2 bis 5 in einem weiter nicht dargestellten Fahrzeug. Dabei ist seitlich am Hydraulikblock 12 ein Motorgehäuse 62 angeordnet, in dem ein Teil der Welle 14 mit dem damit gekoppelten weiter nicht dargestellten Antriebsmotor aufgenommen ist.
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In der Regel sammelt sich im, mittels der Einbaulage 60 definierten, unteren Bereich des Hydraulikaggregats 10 eine auftretende Leckage aus Hydraulikfluid und/oder Motorfluid insbesondere an einer Unterseite 64 des Exzenterraums 40. Von dort kann die Leckage mittels der Vakuumpumpe 42 zusammen mit dem im Exzenterraum 40 vorhandenen Gas abgepumpt werden. Das zu fördernde Medium schließt dann Gas und sonstige Bestandteile, wie Hydraulikfluid und Motorfluid mit ein.
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Dazu ist in einer vorteilhaften, nicht dargestellten Ausführungsform die Leitungsverbindung 44 an der Unterseite 64 des Exzenterraums 40 angeordnet und aus dem Exzenterraum 40 herausgeführt.