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Stand der Technik
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Es wird eine Beschallungsanlage zur Beschallung eines Beschallungsbereichs vorgeschlagen. Die Beschallungsanlage weist eine Mehrzahl an im Beschallungsbereich angeordneten Lautsprechern zur Ausgabe eines Eingangssignals als Ausgangssignal auf. Ferner umfasst die Beschallungsanlage eine Messeinrichtung zur Detektion des Audiosignals an einem Messpunkt im Beschallungsbereich, wobei die Messeinrichtung ausgebildet ist, eine Laufzeitdifferenz der Audiosignale zwischen jeweils zwei Lautsprechern zum Messpunkt zu bestimmen und die Laufzeitdifferenz als Laufzeitdifferenzdaten bereitzustellen. Weiterhin umfasst die Beschallungsanlage ein Verzögerungsmodul, wobei das Verzögerungsmodul ausgebildet ist, eine Zeitverzögerung den Eingangssignalen basierend auf den Laufzeitdifferenzen hinzuzufügen, um die Laufzeitdifferenz zwischen den Audiosignalen am Messpunkt auszugleichen. Es wird ferner ein Verfahren zur Beschallung des Beschallungsbereichs vorgeschlagen und ein Computerprogramm zur Durchführung des Verfahrens.
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In professionellen Beschallungsanlagen werden häufig mehrere getrennte Lautsprecher, insbesondere für verschiedene Frequenzbänder, verwendet. Für die Beschallung größerer Bereiche werden zusätzlich zu einem zentralen Lautsprechersystem an der Bühne noch weitere verteilte Lautsprechersysteme eingesetzt, um eine gleichmäßige Schallverteilung im gesamten Zuhörerbereich zu erzielen. Wegen der verschiedenen Positionen der einzelnen Lautsprecher sind auch die Distanzen und somit die Schalllaufzeiten zum Zuhörerbereich verschieden. Um zu vermeiden, dass die Audiosignale zu unterschiedlichen Zeiten beim Zuhörer eintreffen und unerwünschte Effekte erzeugen, müssen die Ausgangssignale für die näher am Zuhörerbereich befindlichen Lautsprecher verzögert werden. Dazu werden von einem Fachmann die Audiosignale detektiert und die so ermittelten Messwerte manuell in dem Audiosystem implementiert.
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Die Druckschrift
EP 2 286 601 B1 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, betrifft ein Konferenzaudiosystem. Das Konferenzaudiosystem weist eine Vielzahl von Delegierteneinheiten auf, wobei jede Delegierteneinheit einen Delegiertenlautsprecher und ein Delegiertenmikrofon aufweist. Ferner umfasst das Konferenzaudiosystem ein Steuerelement zum Verteilen mindestens eines Audiosignales von mindestens einem Delegiertenmikrofon oder von einer anderen Schallquelle auf eine Vielzahl von Delegiertenlautsprechern, wobei die Vielzahl von Delegiertenlautsprechern eine gemeinsame Audioatmosphäre erzeugt. Ein Verzögerungselement ist ausgebildet, um eine Zeitverzögerung zu dem Audiosignal hinzuzufügen, wobei die Zeitverzögerung abhängig ist von dem Abstand zwischen der Position des Delegiertenmikrofons beziehungsweise der Schallquelle, die das Audiosignal erzeugt und der individuellen Delegiertenlautsprecherposition. Die Zeitverzögerung wird in einer Art und Weise hinzugefügt, dass eine Richtungscharakteristik oder Richtungseigenschaft zu der gemeinsamen Audioatmosphäre hinzugefügt, die unter der Beteiligung des erzeugten Audiosignals erzeugt wurde.
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Offenbarung der Erfindung
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Im Rahmen der Erfindung wird eine Beschallungsanlage zur Beschallung eines Beschallungsbereichs mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Ferner wird ein Verfahren zur Beschallung des Beschallungsbereichs mit den Merkmalen des Anspruchs 11 und ein Computerprogramm zur Durchführung des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 12 vorgeschlagen. Bevorzugte und/oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Erfindungsgemäß wird eine Beschallungsanlage zur Beschallung eines Beschallungsbereiches vorgeschlagen. Der Beschallungsbereich wird insbesondere mit einem Ton, mit Musik und/oder einem Signal, beispielsweise einem Warnsignal, beschallt. Der Beschallungsbereich kann ein Außenbereich oder ein Innenbereich sein. Insbesondere ist der Beschallungsbereich beispielsweise ein Stadion, eine Konzerthalle, ein Open-Air-Gelände oder eine Bahnhofshalle. Das Audiosignal ist insbesondere als ein Schallsignal ausgebildet.
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Die Beschallungsanlage umfasst eine Mehrzahl an Lautsprechern, wobei die Lautsprecher im Beschallungsbereich angeordnet sind. Vorzugsweise umfasst die Beschallungsanlage genau zwei Lautsprecher oder mehr als zwei Lautsprecher. Im Speziellen kann es vorgesehen sein, dass die Beschallungsanlage mehr als zehn Lautsprecher oder mehr als fünfzig Lautsprecher umfasst. Die Lautsprecher können als passive Lautsprecher oder als aktive Lautsprecher ausgebildet sein. Im Speziellen sind die Lautsprecher Subwoofer, Mitteltonlautsprecher und/oder Top-Lautsprecher. Ferner kann es vorgesehen sein, dass ein Lautsprecher mehrere Einzellautsprecher umfasst. Die Lautsprecher sind zur Ausgabe eines Audiosignals, basierend auf einem Eingangssignal, ausgebildet. Das Eingangssignal ist vorzugsweise ein digitales Eingangssignal, alternativ ist das Eingangssignal ein analoges Eingangssignal. Beispielsweise kann das Eingangssignal das Audiosignal in codierter Form umfassen, wobei der Lautsprecher ausgebildet ist, das codierte Eingangssignal zu decodieren und als Audiosignal auszugeben.
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Die Beschallungsanlage weist eine Messeinrichtung zur Detektion des Audiosignals an einem Messpunkt im Beschallungsbereich auf. Der Messpunkt ist insbesondere von den Lautsprechern unterschiedlich weit entfernt. Der Abstand zwischen einem Lautsprecher und der Messeinrichtung wird als Laufstrecke bezeichnet. Die Messeinrichtung ist insbesondere ein Schallwandler, im Speziellen ein elektromagnetischer Schallwandler, ein elektrodynamischer Schallwandler, ein elektrostatischer Schallwandler, ein piezoelektrischer Schallwandler oder ein piezoresistiver Schallwandler. Im Speziellen umfasst die Messeinrichtung ein Mikrofon zur Detektion des Audiosignals. Die Messeinrichtung ist ausgebildet, eine Laufzeitdifferenz der Audiosignale zwischen jeweils zwei Lautsprechern zum Messpunkt zu bestimmen. Die Laufzeitdifferenz basiert insbesondere auf den unterschiedlichen Laufstrecken. Die Messeinrichtung ist ferner ausgebildet, die Laufzeitdifferenz als Laufzeitdifferenzdaten bereitzustellen. Die Laufzeitdifferenz wird vorzugsweise in Sekunden oder in Millisekunden gemessen.
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Die Beschallungsanlage weist ein Verzögerungsmodul auf. Das Verzögerungsmodul ist vorzugsweise als eine Rechnereinheit, als ein Prozessor, beispielsweise einem Signalprozessor, oder als ein Mikrocontroller ausgebildet. Das Verzögerungsmodul ist ausgebildet, eine Zeitverzögerung den Eingangssignalen basierend auf den Laufzeitdifferenzen hinzuzufügen, um die Laufzeitdifferenz zwischen den Audiosignalen am Messpunkt auszugleichen. Insbesondere ist das Verzögerungsmodul ausgebildet, für unterschiedliche Lautsprecher der Mehrzahl an Lautsprechern, den Eingangssignalen der Lautsprecher eine unterschiedliche und/oder andere Zeitverzögerung hinzuzufügen. Im Speziellen ist es vorgesehen, dass die Laufzeitdifferenz zwischen zwei Lautsprechern direkt dem Eingangssignal des Lautsprechers hinzugefügt wird, dessen Audiosignal zuerst am Messpunkt detektiert wird. Insbesondere ist ein Eingangssignal zeitverzögert.
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Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass das Verzögerungsmodul datentechnisch mit der Messeinrichtung verbunden ist. Insbesondere kann das Verzögerungsmodul auch von der Messeinrichtung umfasst sein. Die datentechnische Verbindung von Verzögerungsmodul und Messeinrichtung kann eine kabelgebundene Verbindung sein oder eine kabellose Verbindung, beispielsweise eine IR-Verbindung oder eine Funkverbindung. Dem Verzögerungsmodul sind die Laufzeitdifferenzdaten datentechnisch bereitgestellt. Insbesondere sind die Laufzeitdifferenzdaten dem Verzögerungsmodul über die datentechnische Verbindung von Verzögerungsmodul und Messeinrichtung bereitgestellt.
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Es ist eine Überlegung der Erfindung, eine Beschallungsanlage bereitzustellen, welche besonders einfach konfigurierbar und/oder einstellbar ist. Insbesondere ist es eine Überlegung, eine Beschallungsanlage bereitzustellen, bei der zur Konfiguration kein Fachmann gebraucht wird, sondern auch ein Laie diese Konfiguration durchführen kann. Ferner ist es eine Überlegung, die Anzahl der Bedienschritte zur Konfiguration der Beschallungsanlage zu reduzieren. Durch das Wegfallen der manuellen Einstellung der Laufzeitdifferenzen und dem Ablesen der Laufzeitdifferenzen kann eine weitere Fehlerquelle ausgeschlossen.
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Eine mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Messeinrichtung ausgebildet ist, die Laufzeitdifferenz basierend auf einer Messung einer Impulsantwort der Audiosignale in der Messeinrichtung zu bestimmen. Hierbei wird das Audiosignal der einzelnen Lautsprecher mittels der Messeinrichtung gemessen und als Impulsantwort detektiert. Die Messung der Impulsantworten erfolgt entweder gleichzeitig oder nacheinander. Falls die Messung der Impulsantworten nacheinander erfolgt, ist die Messeinrichtung ausgebildet, die gemessenen Impulsantworten zwischenzuspeichern. Die Messeinrichtung ist ausgebildet, die Abstände der gemessenen Impulse und/oder der Impulsantworten zu detektieren. Die Abstände zwischen den Impulsen entspricht insbesondere der den Laufzeitdifferenzen. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, eine Beschallungsanlage bereitzustellen, welche gute und sichere Ergebnisse für verteilte Lautsprecher, insbesondere bei großen Abständen, liefert.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Messeinrichtung ausgebildet ist, die Laufzeitdifferenz basierend auf einer Messung einer Phasenlage der Audiosignale bei der Messeinrichtung und/oder am Messpunkt zu bestimmen. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, aus den Impulsantworten der einzelnen Lautsprecher die jeweiligen Phasenverläufe zu berechnen und/oder zu extrahieren. Die Messeinrichtung ist im Speziellen ausgebildet, die Phasenverläufe in definierten und/oder festlegbaren Frequenzbereichen zu analysieren und dabei im Speziellen eine Phasenverschiebung als Phasenlage zu detektieren. Basierend auf den Phasenverschiebungen ist die Messeinrichtung ausgebildet, die Laufzeitdifferenzen zu bestimmen. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, eine Beschallungsanlage bereitzustellen, die insbesondere bei niedrigen Übergangsfrequenzen und/oder geringen Laufzeitdifferenzen genaue Ergebnisse der Laufzeitdifferenzen bestimmt.
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Optional ist es vorgesehen, dass die Messeinrichtung ausgebildet ist, die Laufzeitdifferenz an mehreren Messpunkten zu bestimmen. Dabei kann die Messeinrichtung eine Mehrzahl an Schallwandlern, beispielsweise Mikrofonen, umfassen, die räumlich beabstandet angeordnet sind, alternativ ist die Messeinrichtung von einem Benutzer an verschiedene Messpunkte zu stellen. Die Messeinrichtung ist dabei ausgebildet, aus den für unterschiedliche Messpunkte bestimmten Laufzeitdifferenzen einen Mittelwert der Laufzeitdifferenzen dem Verzögerungsmodul als Laufzeitdifferenzdaten bereitzustellen. Der Mittelwert kann das arithmetische Mittel, das geometrische Mittel oder das quadratische Mittel darstellen. Im Speziellen kann der Mittelwert ein gewichteter Mittelwert sein. Alternativ und/oder ergänzend ist es vorgesehen, dass für unterschiedliche Messpunkte bestimmte Laufzeitdifferenzen dem Benutzer angeboten werden, wobei der Benutzer basierend auf seiner Erfahrung einen Wert auswählen kann. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, eine Kompensation der Laufzeitunterschiede für einen größeren Raumbereich einzustellen.
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Besonders bevorzugt ist es, dass die Beschallungsanlage ein Modellmodul umfasst. Das Modellmodul ist vorzugsweise eine Rechnereinheit oder ein Mikroprozessor. Das Modellmodul umfasst ein Modell des Beschallungsbereiches und umfasst die Position der Lautsprecher im Beschallungsbereich. Das Modell des Beschallungsbereichs ist insbesondere ein dreidimensionales oder ein zweidimensionales Modell. Besonders bevorzugt ist es, dass das Modell des Beschallungsbereiches ein CAD-Modell ist und beispielsweise von einem Benutzer dem Modellmodul bereitstellbar ist. Das Modellmodul umfasst beispielsweise eine Anzeigeeinheit. Die Anzeigeeinheit ist ausgebildet, das Modell anzuzeigen. Das Modellmodul ist ausgebildet, einem Benutzer einen Messpunkt und/oder eine Vielzahl von Messpunkten basierend auf dem Modell vorzuschlagen. Dabei kann das Modellmodul basierend auf Informationen und/oder Regeln auswählen, wo die Messung mit der Messeinrichtung besonders sinnvoll erscheint. Alternativ und/oder ergänzend können vom dem Benutzer Messpunkte im Modell festlegbar sein. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, eine Beschallungsanlage bereitzustellen, welche auch von einem Laien bedienbar ist und kein Fachmann nötig ist, der die Kenntnis hat, an welchen Stellen das Ausmessen der Beschallungsanlage besonders sinnvoll ist.
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Insbesondere kann die Anzeigeeinheit das Modell mit dem vorgeschlagenen Messpunkt dem Benutzer anzeigen.
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Optional ist es vorgesehen, dass das Modellmodul das Modell des Beschallungsbereiches, Positionen der Lautsprecher im Beschallungsbereich und den Messpunkt umfasst. Das Modellmodul umfasst insbesondere ein Eingabemodul. Mittels des Eingabemoduls kann der Benutzer einen Punkt im Beschallungsbereich auswählen und/oder festlegen. Das Modellmodul ist dabei ausgebildet, für den festgelegten und/oder ausgewählten Zielpunkt im Beschallungsbereich die Laufzeitdifferenzen so zu bestimmen, dass die Laufzeitdifferenz am Zielpunkt ausgeglichen ist. Vorzugsweise ist das Modellmodul ausgebildet, die Laufzeitdifferenzen bestimmt an einem Messpunkt für einen Zielpunkt zu extrapolieren. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, eine besonders wandlungsfähige Beschallungsanlage bereitzustellen, bei der der Punkt, an dem die Laufzeitdifferenzen ausgeglichen sind, selbstständig festlegbar ist.
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Besonders bevorzugt ist es, dass die Messeinrichtung Regeln umfasst. Insbesondere sind die Regeln der Messeinrichtung von einem Benutzer bereitstellbar und/oder festlegbar. Die Regeln umfassen insbesondere Informationen, auf welche Weise Lautsprecher nacheinander, paarweise und/oder gruppenweise am besten anzusteuern sind, um gute Messwerte für die Laufzeitdifferenzen zu erhalten. Die Messeinrichtung ist dabei ausgebildet, basierend auf den Regeln die Lautsprecher einzeln, paarweise und/oder gruppenweise mit dem Eingangssignal zur Bestimmung der Laufzeitdifferenzen anzusteuern. Beispielsweise ist die Regel nacheinander paarweise immer zwei Lautsprecher, beispielsweise von links nach rechts, anzusteuern und die Laufzeitdifferenzen zwischen den beiden Lautsprechern jeweils zu messen. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, eine besonders einfach einstellbare Beschallungsanlage bereitzustellen, welche insbesondere zeitsparend arbeitet, da das Ansteuern der unterschiedlichen Lautsprecher automatisch erfolgt.
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In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Beschallungsanlage ein Splitmodul zum Splitten des Eingangssignals in eine Mehrzahl an frequenzselektierten Eingangssignalen. Insbesondere ist das Splitmodul eine Frequenzweiche. Beispielsweise ist das Splitmodul ausgebildet, das Eingangssignal in einen Niederfrequenzteil, einen Mittelfrequenzteil und einen Hochfrequenzteil zu splitten, wobei der Niederfrequenzteil beispielsweise Subwoofern bereitgestellt wird, der Mittelfrequenzteil Mitteltonlautsprechern bereitgestellt wird und der Hochfrequenzteil Hochtonlautsprechern bereitgestellt wird. Die Lautsprecher sind ausgebildet, jeweils ein frequenzselektiertes Eingangssignal als Audiosignal auszugeben. Insbesondere kann die Beschallungsanlage eine Vielzahl an Splitmodulen umfassen, wobei die Splitmodule beispielsweise in den Lautsprechern eingebaut sind und das Eingangssignal selbstständig filtern. Dabei kann es vorgesehen sein, dass das Splitmodul als Frequenzfilter fungiert.
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Eine mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Beschallungsanlage ein Speichermodul zum Speichern der Messpunkte als Messpunktdaten aufweist. Die Messpunktdaten umfassen die Koordinaten, die Position und/oder die Lage des Messpunktes im Beschallungsbereich. Insbesondere ist den Positionen, Lagen und/oder Koordinaten des Messpunktes die zugehörige Laufzeitdifferenz zum jeweiligen Lautsprecher und/oder zu allen Lautsprechern zugeordnet. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, eine Beschallungsanlage bereitzustellen, welche dem üblichen Qualitätsmanagement standhält.
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Optional kann es vorgesehen sein, dass die Beschallungsanlage ein Lernmodul umfasst. Das Lernmodul ist beispielsweise eine Rechnereinheit oder ein neuronales Netzwerk. Das Lernmodul ist ausgebildet, häufig verwendete Methoden, Parameter, Positionen und/oder Laufzeitdifferenzen als eine Vorauswahl einem Benutzer bereitzustellen. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, eine Beschallungsanlage bereitzustellen, bei welcher ein Benutzer die Beschallungsanlage besonders schnell und einfach konfigurieren kann.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Beschallung eines Beschallungsbereiches. Das Verfahren sieht vor, dass ein Audiosignal, das von Lautsprechern ausgegeben wird, an einem Messpunkt bestimmt wird. Basierend auf dem gemessenen Audiosignal wird eine Laufzeitdifferenz der Audiosignale zwischen zwei Lautsprechern zum Messpunkt bestimmt. Die Laufzeitdifferenzen werden datentechnisch mittels einer datentechnischen Verbindung einem Verzögerungsmodul bereitgestellt. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Verzögerungsmodul ein Eingangssignal der Lautsprecher mittels einer Zeitverzögerung so anpasst, dass am Messpunkt keine Laufzeitdifferenz zwischen den Audiosignalen auftritt.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Computerprogramm, wobei das Computerprogramm ausgebildet ist, alle Schritte des Verfahrens zur Beschallung des Beschallungsbereiches durchzuführen, wenn das Computerprogramm auf einer Datenverarbeitungsanlage, einer Rechnereinheit oder der Beschallungsanlage ausgeführt wird.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 eine schematisierte Ansicht einer Beschallungsanlage als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 ein Frequenzspektrum von zwei detektierten Audiosignalen;
- 3 eine schematisierte Ansicht einer Beschallungsanlage als ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt die schematische Ansicht einer Beschallungsanlage 1. Die Beschallungsanlage 1 ist ausgebildet, einen Beschallungsbereich 2 zu beschallen. Insbesondere ist die Beschallungsanlage 1 zur Beschallung des Beschallungsbereichs 2 mit einem Audiosignal ausgebildet, wobei das Audiosignal beispielsweise ein Musikstück darstellt. Der Beschallungsbereich ist ein großflächiger Bereich, beispielsweise ein Stadion oder eine Halle.
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Im Beschallungsbereich ist eine Mehrzahl an Lautsprechern 3a und 3b angeordnet. Die Lautsprecher 3a sind an einer Decke befestigt. Die Lautsprecher 3b sind im Bodenbereich des Beschallungsbereichs 2 angeordnet. Die Lautsprecher 3a und 3b sind ausgebildet ein Eingangssignal 4 als Audiosignal auszugeben. Dazu werden die Lautsprecher 3a und 3b jeweils mit einem frequenzselektierten Eingangssignal 4a und 4b versorgt. Das frequenzselektierte Eingangssignal 4a ist beispielsweise das Eingangssignal 4 frequenzgefiltert, wobei dieses frequenzgefilterte Eingangssignal 4a nur Frequenzen größer als eine Grenzwellenlänge aufweist. Das frequenzselektierte Eingangssignal 4b ist insbesondere das frequenzgefilterte Eingangssignal 4, wobei dieses frequenzselektierte Eingangssignal 4b nur Wellenlängen kleiner als die Grenzwellenlänge aufweist. Die Lautsprecher 3a und 3b sind ausgebildet, das Eingangssignal 4 und/oder die frequenzselektierten Eingangssignale 4a und 4b in ein Audiosignal, insbesondere in Schall umzuwandeln.
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Die Lautsprecher 3a und 3b sind in einem Abstand d voneinander beabstandet angeordnet. Im Beschallungsbereich 2 ist eine Messeinrichtung 5 angeordnet. Die Messeinrichtung 5 ist ausgebildet an einem Messpunkt 6 das Audiosignal abgestrahlt von den Lautsprechern 3a und 3b zu messen und/oder zu detektieren. Dazu umfasst die Messeinrichtung 5 am Messpunkt 6 einen Schallwandler, beispielsweise ein Mikrofon 7. Durch die im Abstand d beabstandete Anordnung der Lautsprecher 3a und 3b sind die Lautsprecher 3a und 3b unterschiedlich weit vom Messpunkt 6 entfernt. Dadurch entstehen für das Audiosignal abgestrahlt vom Lautsprecher 3a eine Laufstrecke 7a und für die Lautsprecher 3b entsteht für das Audiosignal eine Laufstrecke 7b. Durch die endliche Schallgeschwindigkeit treffen die Audiosignale abgestrahlt von 3a und 3b zu unterschiedlichen Zeitpunkten am Messpunkt 6 an. Die Messeinrichtung 5 ist ausgebildet, den basierend auf den unterschiedlichen Laufstrecken resultierenden Laufzeitdifferenz Δtn zu detektieren.
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Die Messeinrichtung 5 ist über eine datentechnische Verbindung 9 mit einem Verzögerungsmodul 10 verbunden. Die datentechnische Verbindung 9 ist vorzugsweise eine kabelgebundene Verbindung, alternativ ist die datentechnische Verbindung 9 eine Funkverbindung. Dem Verzögerungsmodul 10 werden über die datentechnische Verbindung 9 die Laufzeitdifferenz Δtn bereitgestellt.
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Das Verzögerungsmodul 10 ist ausgebildet, dem Eingangssignal 4 und/oder den frequenzselektierten Eingangssignalen 4a und 4b eine Zeitverzögerung hinzuzufügen. Insbesondere ist die Zeitverzögerung die Laufzeitdifferenz Δtn oder basiert auf der Laufzeitdifferenz Δtn . Dabei ist das Verzögerungsmodul 10 ausgebildet dem Lautsprecher 3b, welcher näher am Messpunkt 6 angeordnet ist, die Laufzeitdifferenz Δtn als Zeitverzögerung hinzuzufügen. Das Verzögerungsmodul 10 gleicht dabei die Laufzeitdifferenz Δtn der Audiosignale von 3a und 3b am Messpunkt 6 aus, sodass bei Hinzufügen der Zeitverzögerung die Audiosignale von 3a und 3b gleichzeitig am Messpunkt 6 ankommen.
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Das Verzögerungsmodul 10 umfasst ein Splitmodul 11, wobei das Splitmodul 11 ausgebildet ist, das Eingangssignal 4 so zu splitten, insbesondere in das frequenzselektiertes Eingangssignal 4a und in das frequenzselektiertes Eingangssignal 4b, damit der Lautsprecher 3a nur der Frequenzbereich des Eingangssignals 4 bereitgestellt ist, der von diesem abgestrahlt werden soll. Insbesondere können den Lautsprechern 3a und 3b von Splitmodul auch der gesamte Frequenzbereich bereitgestellt werden.
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2 zeigt die schematische Ansicht eines gemessenen Audiosignals abgestrahlt von Lautsprecher 3a und Lautsprecher 3b. Die Darstellung umfasst eine Zeitachse t und eine Intensitätsachse I. In dem Diagramm ist das Audiosignal abgestrahlt von Lautsprecher 3b als Impulsantwort 12b dargestellt. Ferner ist als Impulsantwort 12a das detektierte Audiosignal abgestrahlt von Lautsprecher 3a dargestellt. In der gemessenen Impulsantwort wird ein charakteristischer Bereich rausgesucht, beispielsweise hier der höchste Peak der Impulsantwort 12a und 12b. Durch Messung der Beabstandung des charakteristischen Bereiches der Impulsantworten 12a und 12b kann die Zeitdifferenz, insbesondere die Laufzeitdifferenz Δtn bestimmt werden.
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3 zeigt schematisiert ein weiteres einer Beschallungsanlage 1. Die Beschallungsanlage 1 ist ausgebildet, den Beschallungsbereich 2 zu beschallen. Die Beschallungsanlage weist als einen wesentlichen Unterschied als Lautsprecher 3a und 3b zwei unterschiedliche Typen auf. Die Lautsprecher 3a sind Hochton- und Mitteltonlautsprecher und vorzugsweise an einer Decke befestigt. Die Lautsprecher 3b sind Subwoofer und im Bodenbereich des Beschallungsbereichs 2 angeordnet.
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Die Lautsprecher 3a und 3b sind in einem Abstand d voneinander beabstandet angeordnet. Die Messeinrichtung 5 ist ausgebildet an einem Messpunkt 6 das Audiosignal abgestrahlt von den Lautsprechern 3a und 3b zu messen und/oder zu detektieren. Die Messeinrichtung 5 ist ausgebildet, den basierend auf den unterschiedlichen Laufstrecken resultierenden Laufzeitdifferenz Δtn zu detektieren.
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Das Verzögerungsmodul 10 umfasst das Splitmodul 11, wobei das Splitmodul 11 ausgebildet ist, das Eingangssignal 4 so zu splitten, insbesondere in das frequenzselektiertes Eingangssignal 4a und in das frequenzselektiertes Eingangssignal 4b, damit der Lautsprecher 3a nur der Frequenzbereich des Eingangssignals 4 bereitgestellt ist, der von diesem abgestrahlt werden soll. Ferner splittet das Splitmodul 11 das Eingangssignal 4 so, sodass dem Lautsprecher 4b nur die Frequenzen bereitgestellt werden, die kleiner sind als die Grenzfrequenz.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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