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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung der Anwesenheit und/oder Bewegung eines Fahrzeuginsassen. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und ein Fahrzeug, das eingerichtet ist, ein solches Verfahren auszuführen oder eine solche Vorrichtung aufweist.
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Mittlerweile wird in Kraftfahrzeugen eine Vielzahl von Sensoren verbaut, insbesondere um den Fahrer im Bereich Komfort und Sicherheit zu unterstützen. Die Sensoren können technische Parameter des Fahrzeugs, aber auch Informationen über das Fahrzeugumfeld, den Fahrzeuginnenraum, den Fahrer oder auch weitere Fahrzeuginsassen ermitteln. Hierbei können die Sensordaten mehrerer Sensoren zusammengefasst bzw. verknüpft werden um die Qualität der gewonnenen Informationen zu verbessern. Sind beispielsweise die gewonnenen Informationen eines oder mehrerer Sensoren nicht verlässlich, so kann sich dieses mittels Daten weiterer Sensoren teilweise oder vollständig ausgleichen lassen. Ebenso können aber auch mittels Daten weiterer Sensoren bereits vorhandene Informationen bestätigt werden.
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Zur Erhöhung der Sicherheit von Fahrer und weiteren Fahrzeuginsassen ist es bekannt mit Sitzbelegungssensoren die Belegung der Fahrzeugsitze zu ermitteln. Dieses ermöglicht Sicherheitsfunktionen des Fahrzeugs an die aktuelle Sitzbelegung anzupassen. So kann das Auslösen eines Airbags gezielt in Abhängigkeit von der Sitzbelegung angesteuert werden, wobei das Auslöseverhalten ggfs. auch an die Körpergröße und das Gewicht der Fahrzeuginsassen angepasst werden kann. Ebenso kann erfasst werden, wenn ein Sicherheitsgurt von einem der Fahrzeuginsassen nicht angelegt wurde und daraufhin ein Gurtalarm ausgelöst werden.
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Für die Erkennung der Sitzbelegung kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Häufig werden in den Sitzen verbaute Sensoren verwendet, bei denen die durch einen auf einem Sitz befindlichen Fahrzeuginsassen erzeugte Druckbelastung kapazitiv ermittelt wird. Dabei wird die Verringerung des Abstands zweier leitender Schichten aufgrund des Gewichtes der auf dem Sitz befindlichen Person gemessen. Die Sensoren können hierbei nicht nur in der Sitzfläche, sondern auch in der Sitzlehne vorgesehen werden, wobei durch die gleichzeitige Verwendung mehrerer Sensoren an verschiedenen Orten des Sitzes auch auf die Körpergröße, das Gewicht und die genaue Sitzposition der Person oder eines auf dem Sitz abgelegten oder befestigten Gegenstandes (z.B. eines Kindersitzes) geschlossen werden kann.
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Ebenso kann die Sitzbelegung aber beispielsweise auch durch Ultraschall-, Infrarot-, Kamera-, oder Radarsensoren ermittelt werden.
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Ein System zur Erfassung der Belegung eines Fahrzeugsitzes mittels geeigneter Sensoren ist beispielsweise in der
WO 2001/094157 offenbart. Hierbei wird mit einem Radarsensor auch die Position eines Insassen in Bezug auf einen Airbag des Fahrzeugs ermittelt. Basierend hierauf kann das Entfalten des Airbags bei einem erkannten Aufprall des Fahrzeugs angepasst werden, umso die Verletzungsgefahr für den Insassen zu verringern.
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Die
US 2017/0039835 A1 betrifft einen Radarsensor zur Erfassung der Sitzbelegung, bei dem ein zurückgeworfenes Radarsignal auf einen Herzschlag eines Insassen hin ausgewertet wird. Hieraus wird eine Wahrscheinlichkeit der Belegung eines Sitzes durch einen Insassen ermittelt, wobei auch erkannt werden kann ob der Sitz durch ein Baby oder ein Kind belegt wird. In Abhängigkeit von der ermittelten Wahrscheinlichkeit werden dann vordefinierte Handlungen ausgewählt und vorgenommen.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung zur Erkennung der Anwesenheit und/oder Bewegung eines Fahrzeuginsassen zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, sowie durch eine entsprechende Vorrichtung gemäß Anspruch 8 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Erkennung der Anwesenheit und/oder Bewegung eines Fahrzeuginsassen wird im Innenraum eines Fahrzeugs ein Signal ausgesandt und ein reflektiertes Signal erfasst und ausgewertet. Bei der Auswertung des reflektierten Signals sind mindestens zwei Betriebsarten vorgesehen, wobei in einer ersten Betriebsart mittels des reflektierten Signals ermittelt wird ob ein Sitz des Fahrzeugs durch einen Fahrzeuginsassen belegt ist und in einer zweiten Betriebsart mittels des reflektierten Signals ein Körperteil eines Fahrzeuginsassen erfasst wird und aus der Bewegung des Körperteils eine Geste ermittelt wird.
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Die Erfindung beruht hierbei auf der Erkenntnis, dass sowohl bei der neuerdings in Kraftfahrzeugen Verwendung findenden Gestensteuerung, bei der eine von einem Fahrzeuginsassen im freien Raum ausgeführte Geste erfasst und ausgewertet wird, als auch bei einer Ermittlung der Belegung von Fahrzeugsitzen die gleichen oder zumindest ähnliche Bereiche des Fahrzeuginnenraums erfasst werden und daher mit derselben Sensorik bestimmt werden können. Durch die Mehrfachnutzung lässt sich die Anzahl der verwendeten Sensoren reduzieren und damit eine Kostenoptimierung erzielen.
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Vorzugsweise ist das ausgestrahlte Signal ein Radarsignal. Radarsignale bzw. die sie aussendenden Radarsensoren liefern eine gute Messgenauigkeit für die Positionsbestimmung bei hoher Abtastrate und zeichnen sich durch einen breiten Erfassungsbereich mit großem Öffnungswinkel aus. Ebenso haben Radarsensoren den Vorteil, dass sie sich aufgrund der geringen Absorption hinter Blenden oder anderen Oberflächenmaterialien im Innenraum des Kraftfahrzeugs verbauen lassen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird in der ersten Betriebsart eine Sicherheitsmaßnahme ausgelöst, wenn ermittelt wird, dass ein Sitz des Fahrzeugs belegt ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird in der zweiten Betriebsart in Abhängigkeit von der ermittelten Geste eine Fahrzeugfunktion angesteuert.
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Vorteilhafterweise wird unterschieden, ob der Sitz des Fahrzeugs durch einen Fahrzeuginsassen oder ein Objekt belegt ist.
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Ebenso erfolgt vorteilhafterweise die Auswertung des erfassten reflektierten Signals automatisch in der zweiten Betriebsart, wenn vorher eine Belegung des Sitzes durch einen Fahrzeuginsassen in der ersten Betriebsart ermittelt worden ist.
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Vorteilhafterweise erfolgt bei der ersten Betriebsart ein Vergleich mit Referenzdaten, die auf einer Kalibrierung auf einen leeren Innenraum des Fahrzeugs beruhen.
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Entsprechend umfasst eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erkennung der Anwesenheit und/oder Bewegung eines Fahrzeuginsassen mindestens eine im Innenraum des Kraftfahrzeuges angeordneten Sensoreinheit, die ein Signal im Innenraum des Kraftfahrzeuges aussendet und ein reflektiertes Signal erfasst und eine Auswerte- und Steuereinheit, der Daten von der Sensoreinheit zur Auswertung zugeführt werden. Hierbei weist die Auswerte- und Steuereinheit mindestens zwei Betriebsarten auf, wobei in einer ersten Betriebsart mittels des reflektierten Signals ermittelt wird ob ein Sitz des Fahrzeugs durch einen Fahrzeuginsassen belegt ist und in einer zweiten Betriebsart mittels des reflektierten Signals ein Körperteil eines Fahrzeuginsassen erfasst wird und aus der Bewegung des Körperteils eine Geste ermittelt wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die mindestens eine Sensoreinheit als Radarsensor ausgestaltet, der ein Radarsignal im Innenraum des Kraftfahrzeuges aussendet und ein reflektiertes Radarsignal erfasst.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist eine Speichereinheit vorgesehen, in der Referenzdaten für den von dem Signal abgedeckten Bereich des Innenraums abgespeichert sind, wobei die Referenzdaten auf einer Kalibrierung auf einen leeren Innenraum des Fahrzeugs beruhen, und die Auswerte- und Steuereinheit in der ersten Betriebsart durch Vergleich des erfassten reflektierten Radarsignals mit den Referenzdaten ermittelt ob ein Sitz des Fahrzeugs durch einen Fahrzeuginsassen belegt ist.
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Die Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeug, in dem das erfindungsgemäße Verfahren oder die erfindungsgemäße Vorrichtung eingesetzt wird.
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Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung und den Ansprüchen in Verbindung mit den Figuren ersichtlich.
- 1 zeigt schematisch das erfindungsgemäße Verfahren zur Erkennung der Anwesenheit und/oder Bewegung eines Fahrzeuginsassen; und
- 2 zeigt schematisch ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Zum besseren Verständnis der Prinzipien der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Ausführungsformen der Erfindung anhand der Figuren detaillierter erläutert. Es versteht sich, dass sich die Erfindung nicht auf diese Ausführungsformen beschränkt und dass die beschriebenen Merkmale auch kombiniert oder modifiziert werden können, ohne den Schutzbereich der Erfindung, wie er in den Ansprüchen definiert ist, zu verlassen.
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1 zeigt schematisch das erfindungsgemäße Verfahren zur Erkennung der Anwesenheit und/oder Bewegung eines Fahrzeuginsassen. Gemäß Verfahrensschritt 1 erfolgt zunächst eine Kalibrierung auf einen leeren Innenraum des Fahrzeugs um so insbesondere für eine Erkennung der Sitzbelegung Reflexionen an Ausstattungsmerkmalen des Innenraums herausrechnen zu können. Hierbei werden Referenzdaten für den von dem Radarsignal abgedeckten Bereich des Innenraums ermittelt und abgespeichert um diese für einen späteren Vergleich mit reflektierten Radarsignalen heranziehen zu können.
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Dieser Verfahrensschritt kann bereits werkseitig erfolgen, wobei die Referenzdaten dann aus den Konstruktionsdaten des Fahrzeugs oder auch aus einer Messung von reflektierten Radarsignalen während der Produktion generiert werden können. Ebenso können die Referenzdaten aber auch beim Kunden generiert werden. Dieses kann einmalig bei der Übernahme des Fahrzeugs oder aber auch regelmäßig durchgeführt werden. So kann beispielsweise eine Erfassung der reflektierten Radarsignale jeweils dann durchgeführt werden, wenn das Fahrzeug verschlossen oder geöffnet wird.
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In Verfahrensschritt 2 werden dann Radarwellen von einem im Innenraum des Fahrzeugs angebrachten Radarsensor ausgestrahlt. Befindet sich ein Fahrzeuginsasse im Fahrzeug, so werden die Radarwellen unter anderem an Körperteilen des Fahrzeuginsassen, wie beispielsweise dem Oberkörper oder den Händen, aber auch an Ausstattungsmerkmalen des Innenraums reflektiert. Die reflektierten Radarwellen werden in einem darauffolgenden Verfahrensschritt 3 durch den Radarsensor erfasst und ausgewertet.
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In einem Verfahrensschritt 4 wird zunächst ermittelt, ob gegenwärtig eine erste Betriebsart, in der die Belegung eines Fahrzeugsitzes durch einen Fahrzeuginsassen ermittelt wird, vorliegt.
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Ist dieses der Fall, so wird in einem Verfahrensschritt 5 durch einen Vergleich der reflektierten Radarsignale mit den Referenzdaten für einen leeren Fahrzeuginnenraum überprüft, ob im Bereich eines Fahrzeugsitzes eine Veränderung vorliegt. Im Fall einer Veränderung kann aus den reflektierten Radarsignalen auch die Form des auf dem Fahrzeugsitz befindlichen Objekts ermittelt werden um hiermit eine Klassifizierung vorzunehmen. So kann ermittelt werden, ob sich tatsächlich ein Fahrzeuginsasse auf dem Fahrzeugsitz befindet oder statt einer Person beispielsweise eine Tasche auf dem Fahrzeugsitz abgelegt wurde. Ebenso kann beispielsweise ein auf dem Fahrzeugsitz montierter Kindersitz erkannt werden.
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Zusätzlich zur Form kann gegebenenfalls auch ermittelt werden, ob in dem erfassten Bereich eine Bewegung erfolgt und gegebenenfalls ein Bewegungsverlauf bzw. Bewegungsmuster ermittelt und für die Klassifizierung herangezogen werden. Dieses kann durch Auswertung der reflektierten Radarsignale für mehrere aufeinanderfolgende Zeitpunkte oder einer Dopplerverschiebung der reflektierten Radarsignale erfolgen.
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Wird ein Sitzplatz als belegt erkannt, so kann dieses in einem Verfahrensschritt 6 für die Auslösung einer Sicherheitsmaßnahme bzw. die Ansteuerung weiterer Fahrzeugfunktionen verwendet werden.
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So kann erfasst werden, wenn im Fahrbetrieb ein Sicherheitsgurt von einem der Fahrzeuginsassen nicht angelegt wurde und daraufhin ein Gurtalarm in Form eines akustischen oder optischen Warnsignals ausgelöst werden. Dies ist insbesondere für die Sicherheitsgurte des Beifahrers und gegebenenfalls weiterer Mitfahrer in dem Fahrzeug hilfreich, da für diese, anders als für den Fahrer, aus dem Fahrbetrieb des Fahrzeugs nicht auf eine Belegung des entsprechenden Fahrzeugsitzes geschlossen werden kann. Ebenso kann von dem Auslösen eines Gurtalarms abgesehen werden, wenn die Auswertung der Radarsignale ergibt, dass der entsprechende Sitzplatz nicht von einer Person belegt ist.
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Ferner kann das Auslösen eines Airbags davon abhängig gemacht werden, ob ein Fahrzeuginsasse auf einem Fahrzeugsitz detektiert wurde bzw. unterbunden werden, wenn ein rückwärtsgewandter Kindersitz erkannt wurde. Auch kann noch vor Auftreten einer Gefahrensituation bei der Montage des Kindersitzes unmittelbar ein Warnhinweis erfolgen, der an die Gefährdung des im Kindersitz befindlichen Kindes durch den Airbag erinnert und gegebenenfalls zum Abschalten des Airbags auffordert.
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Weiterhin können auch Sicherheitsgurt-Vorstraffer oder ein ausfahrbarer Überrollbügel basierend auf der erkannten Sitzplatzbelegung automatisch angesteuert werden.
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Schließlich ist die Ansteuerung basierend auf einer erkannten Sitzbelegung nicht auf Bestandteile des Sicherheitssystems des Fahrzeugs beschränkt. Beispielsweise ist es auch möglich bei einer Erkennung der Sitzbelegung automatisch ein Assistenz- oder Infotainmentsystem zu aktivieren. Auch kann beispielsweise ein Display für den Beifahrer oder Mitfahrer auf der Rücksitzbank des Fahrzeugs automatisch aktiviert werden, wenn eine Belegung des entsprechenden Fahrzeugsitzes detektiert wird bzw. automatisch deaktiviert werden, wenn der entsprechende Fahrzeugsitz nicht mehr belegt ist.
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Falls die erste Betriebsart nicht vorliegen sollte, wird in einem Verfahrensschritt 7 ermittelt, ob eine zweite Betriebsart, in der Gesten eines Fahrzeuginsassen ermittelt werden sollen, vorliegt.
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Wenn dieses der Fall ist, wird für die Gestensteuerung die Art und Weise der ausgeführten Bewegung ermittelt, indem die räumliche Position des die Geste ausführenden Körperteils des Fahrzeuginsassen für verschiedene Zeitpunkte ermittelt wird. Mittels der sich hieraus ergebenden Bewegungstrajektorie kann dann in einem Verfahrensschritt 8 die ausgeführte Geste erkannt werden. Daraufhin wird die der erkannten Geste zugeordnete Fahrzeugfunktion ermittelt und in einem Verfahrensschritt 9 ausgeführt.
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Es kann vorgesehen werden, dass bei einem Öffnen von einer vorher verschlossenen Fahrzeugtür, beispielsweise mittels eines Schlüssel des Fahrzeugs, einem Keyless-Go-Zugang oder auch einer Fingerabdruckerkennung, zunächst eine Auswertung der reflektierten Radarsignale in der ersten Betriebsart erfolgt um eine Belegung eines Sitzes durch einen Fahrzeuginsassen zu ermitteln, da eine Gestensteuerung durch den Fahrzeuginsassen üblicherweise nicht unmittelbar beim Öffnen einer Fahrzeugtür bzw. beim Einsteigen in das Fahrzeug erfolgt, sondern erst nachdem dieser auf einem Fahrzeugsitz Platz genommen hat. Auf die zweite Betriebsart zur Erkennung einer Geste des Fahrzeuginsassen wird dann automatisch umgeschaltet, wenn eine Belegung des Sitzes durch den Fahrzeuginsassen erkannt wird.
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2 zeigt schematisch ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Es ist mindestens ein Radarsensor 10 vorgesehen, der auf dem Aussenden einer Radarwelle und dem Auswerten eines empfangenen Echos beruht. Aus der Laufzeit der Radarwelle und ggfs. dem Frequenzunterschied der zurückkommenden Radarwelle aufgrund des Doppler-Effekts können sowohl der Abstand als auch die Geschwindigkeit des reflektierenden Objekts räumlich aufgelöst ermittelt werden. Die Radarwellen können hierbei in einem Impulsbetrieb oder auch in einem Dauerstrichbetrieb ausgesandt werden. Im Impulsbetrieb werden voneinander getrennte Radarimpulse ausgesendet, die beispielsweise jeweils eine Dauer im Mikrosekundenbereich aufweisen. Im Dauerstrichbetrieb ist das Radarsignal vorzugsweise frequenzmoduliert. Ist nur ein einzelner Radarsensor 10 vorgesehen, so kann dieser vorzugsweise im Bereich des Dachmoduls oder des Armaturenbretts bzw. der Mittelkonsole verbaut sein, da typischerweise vor diesem Bereich eine Gesteneingabe durch den Fahrer oder gegebenenfalls Beifahrer erfolgt und so, ebenso wie auch die Belegung von Fahrer- und Beifahrersitz, gut erfasst werden kann. Vorzugsweise sollte die Antennencharakteristik des Radarsensors an den Fahrzeuginnenraum zur Erfassung der Sitze und an den Erfassungsbereich für Gesten angepasst sein.
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Von dem Radarsensor 10 werden Sensordaten einer Auswerte- und Steuereinheit 12 zugeführt, die dann je nach aktuell vorliegender Betriebsart eine Sitzbelegung durch einen Fahrzeuginsassen oder Gesten eines Fahrzeuginsassen bestimmt.
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Für eine Gestenerkennung werden die reflektierten Radarsignale über einen gewissen Zeitraum erfasst um aus der Änderung der erfassten Radarsignale in diesem Zeitraum die von dem Fahrzeuginsassen, beispielsweise mit seiner Hand, ausgeführte Geste zu ermitteln. So kann der Fahrzeuginsasse beispielsweise mit seiner Hand eine Wischgeste in waagerechter oder senkrechter Richtung ausführen, wobei dann aus der mit den reflektierten Radarsignalen ermittelten Position der Hand zu verschiedenen Zeitpunkten die Wischgeste ermittelt werden kann. Zur Optimierung der Messgenauigkeit kann hierbei zusätzlich auch die Dopplerverschiebung der empfangenen Radarsignale ermittelt werden. Eine Reduzierung des Rechenaufwands kann hierbei erreicht werden, wenn die Auswertung der reflektierten Radarsignale auf Bereiche beschränkt werden, in denen ein Fahrzeuginsasse eine Geste typischerweise ausführt. Beispielsweise kann die Auswertung lediglich für den räumlichen Bereich links und rechts vom Lenkrad erfolgen, da typischerweise in diesem Bereich der Fahrer des Fahrzeugs eine Geste mit seinen Händen ausführt. Hierbei kann sowohl eine Bewegung der gesamten Hand als Geste erkannt werden oder aber auch, bei ausreichender Genauigkeit des eingesetzten Radarsensors, die Position und Bewegung einzelner Finger für sogenannte Mikrogesten.
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Die Positions- und Geschwindigkeitsangaben werden einer Gestenerkennungseinheit 13 zugeführt, die beispielsweise durch Vergleich mit in einem Speicher 11 abgelegten Bewegungstrajektorien verschiedener Gesten eine dieser Gesten bestimmt. Hierbei ist es für die Erkennung von Vorteil, wenn nur eine begrenzte Auswahl von Gesten implementiert bzw. je nach Kontext zur Auswertung aktiv ist. Auch für den Fahrzeuginsassen ist eine begrenzte Anzahl von Gesten von Vorteil, da diese dann leichter zu erlernen bzw. behalten sind. In dem Speicher 11 können auch Bewegungstrajektorien abgelegt werden, die keine Geste darstellen sollen, sondern beispielsweise der Betätigung von Bedienelementen dienen. Auf diese Weise lässt sich eine fälschliche Zuordnung zu einer Geste mit ähnlichem Bewegungsablauf verhindern.
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Den verschiedenen im Speicher 11 abgelegten Gesten sind unterschiedliche Fahrzeugfunktionen, die bei Ermittlungen der jeweiligen Geste ausgeführt werden sollen, zugeordnet. Diese Zuordnung kann bereits werksseitig vorgenommen werden, oder auch erst durch den Nutzer des Fahrzeugs erfolgen. Hierbei können auch verschiedene Nutzerprofile für verschiedene Nutzer des Fahrzeugs angelegt werden.
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Da verschiedene Nutzer für die gleiche Geste unterschiedlich ausgeprägte Bewegungsmuster ausführen können, kann zur Verbesserung der Erkennung der Gesten zunächst eine Trainings- bzw. Lernphase für den jeweiligen Nutzer durchgeführt werden. Hierbei kann dem Nutzer beispielsweise durch eine Anzeige auf einem Display des Fahrzeugs oder eine akustische Ausgabe mitgeteilt werden wie er eine bestimmte Geste auszuführen hat. Führt nun der Nutzer diese Geste tatsächlich aus, so kann die hierdurch verursachte Positionsänderung aus den erfassten Radarsignalen ermittelt werden. Diese individuelle Bewegungstrajektorie kann dann für die trainierte Geste abgelegt und zukünftig verwendet werden. Dieses kann jedoch ebenfalls durch die werkseitige Aufnahme vieler individueller Nutzergesten, welche dann KI-gestützte Algorithmen zur Auswertung trainieren, erreicht werden. Zusammen mit kontextbedingt wenig aktiven Gesten, kann eine hohe Erkennungsrate auch ohne anschließendes Anlernen durch den Nutzer erreicht werden.
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Eine Information über die erkannte Geste wird dann an eine nicht dargestellte Einheit zum Ausführen einer Fahrzeugfunktion weitergegeben, welche die der Geste zugeordnete Fahrzeugfunktion zur Ausführung bringt. So kann mittels der erkannten Geste beispielsweise eine Infotainment-Einheit angesteuert werden um einen Titelwechsel bei einer Audiowiedergabe vorzunehmen, die Lautstärke der Audiowiedergabe zu verändern oder einen Telefonanruf anzunehmen oder abzulehnen.
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Weiterhin kann die von der Gestenerkennungseinheit erkannte Geste dem Fahrzeuginsassen, der die Geste ausgeführt hat, mitgeteilt werden. Hierfür kann eine Anzeige auf einem Display im Sichtbereich des Fahrzeuginsassen erfolgen. Stattdessen oder aber auch zusätzlich kann ein akustischer Hinweis über einen oder mehrere Lautsprecher ausgegeben werden. Gegebenenfalls kann eine Ausführung der erkannten Geste dann von einer zusätzlichen Bestätigung durch den Fahrzeuginsassen abhängig gemacht werden. Ebenso kann ein Hinweis an den Fahrzeuginsassen ausgegeben werden, falls die Geste von der Gestenerkennungseinheit nicht eindeutig erkannt werden konnte.
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Für eine Erkennung der Belegung eines Fahrzeugsitzes durch einen Fahrzeuginsassen werden, wie oben beschrieben, durch die Auswerte- und Steuereinheit 12 reflektierte Radarsignale mit in der Speichereinheit 11 abgespeicherten Referenzdaten für einen leeren Fahrzeuginnenraum verglichen, wobei auch die Form bzw. ein Bewegungsmuster zur Klassifizierung ermittelt werden kann.
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Wird ein Sitzplatz als belegt erkannt, so kann die Auswerte- und Steuereinheit 12 daraufhin Bestandteile eines Sicherheitssystems des Fahrzeugs, wie beispielsweise eine Gurtalarmeinrichtung 14 oder eine Airbag-Einrichtung 15, oder auch andere Komponenten der Fahrzeugelektronik geeignet ansteuern.
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Die Analyse- und Steuereinheit 12 kann einen Mikroprozessor, einen internen elektronischen Speicher und eine oder mehrere elektrische Schnittstellen aufweisen. Über die elektrischen Schnittstellen kann, beispielsweise über ein CAN- oder Ethernet-Bussystem, eine Kommunikation mit dem Radarsensor 10, dem Speicher 11, der Gestenerkennungseinheit 13, der Gurtalarmeinrichtung 14, der Airbag-Einrichtung 15 und ggfs. weiteren Steuergeräten für weitere Fahrzeugfunktionen erfolgen.
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Die Erfindung kann in beliebigen Bereichen der Fahrzeugtechnik eingesetzt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kalibrierung auf leeren Innenraum
- 2
- Aussendung eines Radarsignals
- 3
- Erfassung und Auswertung des reflektierten Radarsignals
- 4
- Abfrage, ob eine erste Betriebsart vorliegt
- 5
- Erkennung Sitzbelegung
- 6
- Auslösung einer Sicherheitsmaßnahme
- 7
- Abfrage, ob eine zweite Betriebsart vorliegt
- 8
- Erkennung einer Geste
- 9
- Ansteuerung Fahrzeugfunktion
- 10
- Radarsensoreinheit
- 11
- Speichereinheit
- 12
- Auswerte- und Steuereinheit
- 13
- Gestenerkennungseinheit
- 14
- Gurtalarm-Einrichtung
- 15
- Airbag-Einrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2001/094157 [0006]
- US 2017/0039835 A1 [0007]
