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Die Erfindung betrifft ein Proportionalventil zum Steuern eines gasförmigen Mediums, insbesondere Wasserstoff, beispielsweise zur Anwendung in Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb.
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Stand der Technik
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Die
DE 10 2012 204 565 A1 beschreibt ein Proportionalventil zum Steuern eines gasförmigen Mediums, insbesondere Wasserstoff, wobei das Proportionalventil einen Düsenkörper, ein Schließelement und ein elastisches Dichtelement umfasst. In dem Düsenkörper ist wenigstens eine Durchlassöffnung ausgebildet, welche durch das Schließelement an einem Ventilsitz freigegeben oder verschlossen werden kann. Das elastische Dichtelement dichtet dabei am Ventilsitz ab und weist eine Ausnehmung mit einem Innenwandbereich auf. Der Innenwandbereich ist im geschlossenen Zustand des Proportionalventils mit Druck des gasförmigen Mediums beaufschlagt.
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Proportionalventile zeichnen sich dahingehend aus, dass bei Verwendung von diesen nur geringe Druckschwankungen im Anodenpfad einer Brennstoffzelle auftreten und ein leiser Betrieb gewährleistbar ist. Im normalen Betriebsbereich des Proportionalventils treten häufige Öffnungs- und Schließvorgänge auf. Zur Optimierung von Spülvorgängen im Anodenpfad der Brennstoffzelle oder zum optimierten Betrieb einer Saugstrahlpumpe in einer Brennstoffzellenanordnung können auch zusätzliche Schaltvorgänge gewünscht sein. Häufiges Öffnen und Schließen des Proportionalventils führt zu Verschleiß am Ventilsitz, insbesondere wenn ein Schließelement mit einem elastischen Dichtelement verwendet wird. Weiterhin führt ein häufiges Öffnen und Schließen des Ventils zu einer erhöhten Beanspruchung der Schaltkraft des Elektromagneten, was wiederum zum Verschleiß des gesamten Proportionalventils führt.
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Vorteile der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Proportionalventil zum Steuern eines gasförmigen Mediums, insbesondere Wasserstoff, weist demgegenüber den Vorteil auf, dass auch bei hohen Anforderungen an die Regelbarkeit des Proportionalventils eine geringe Schaltkraft des Elektromagneten sowie im gleichen Maße eine geringe Federkraft bzw. Federsteifigkeit der im Betrieb benötigten Federn erzielt wird. Somit ist ein geringer Verschleiß an dem Proportionalventil gewährleistet.
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Dazu weist das Proportionalventil zum Steuern eines gasförmigen Mediums, insbesondere Wasserstoff, ein Ventilgehäuse auf. In dem Ventilgehäuse ist ein Innenraum ausgebildet, in dem ein erstes Schließelement angeordnet ist. Das erste Schließelement wirkt dabei zum Öffnen oder Schließen einer ersten Durchlassöffnung mit einem ersten Ventilsitz zusammen. Darüber hinaus ist in dem Innenraum ein zweites Schließelement angeordnet ist, wobei das zweite Schließelement zum Öffnen und Schließen einer zweiten Durchlassöffnung mit einem zweiten Ventilsitz zusammenwirkt. Der erste Ventilsitz ist weiterhin an dem zweiten Schließelement ausgebildet. Weiterhin mündet die erste Durchlassöffnung in die zweite Durchlassöffnung.
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Dieser Aufbau begünstigt eine geringe Schaltkraft des Elektromagneten für die Öffnung der ersten Durchlassöffnung. Dadurch wird neben der Reduzierung des Verschleißes eine präzisere Einstellbarkeit der Schaltkraft erzielt. Dies führt zu einer optimierten Regelbarkeit und Funktionsweise des gesamten Proportionalventils. Außerdem ist bei unterschiedlichen Durchflussanforderungen keine neue Auslegung des Proportionalventils erforderlich, da hierfür die Durchlassöffnung angepasst werden kann.
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In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das zweite Schließelement topfförmig ausgebildet ist und eine Ausnehmung aufweist, wobei das erste Schließelement in der Ausnehmung aufgenommen ist. Dadurch kann die in dem zweiten Schließelement ausgebildete erste Durchlassöffnung auf einfache und bauraumsparende Weise geöffnet oder geschlossen werden.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Ventilgehäuse einen Düsenkörper umfasst, an welchem Düsenkörper eine Düse angeordnet ist, wobei der zweite Ventilsitz an der Düse ausgebildet ist. So kann eine platzsparende und konstruktiv einfache Montierung des Proportionalventils erzielt werden.
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In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist zwischen dem ersten Schließelement und dem ersten Ventilsitz ein inneres elastisches Dichtelement angeordnet. Vorteilhafterweise ist zwischen dem zweiten Schließelement und dem zweiten Ventilsitz ein äußeres elastisches Dichtelement angeordnet. Durch die Verwendung eines elastischen Dichtelements beispielsweise in Verbindung mit einem flachen Ventilsitz kann in einfacher Weise und ohne große konstruktive Veränderungen die Dichtheit des Proportionalventils sichergestellt werden.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist es weiterhin vorgesehen, dass in dem Düsenkörper eine Durchgangsöffnung ausgebildet ist, wobei die Durchgangsöffnung mit der zweiten Durchlassöffnung über den zweiten Ventilsitz verbindbar ist. Dadurch kann gasförmiges Medium von der Durchgangsöffnung in Richtung der zweiten Durchlassöffnung durch das Proportionalventil geleitet werden.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung umfasst der Innenraum einen Steuerraum, wobei der Steuerraum über die erste Durchlassöffnung mit einem Abströmbereich an der zweiten Durchlassöffnung verbindbar ist. So kann über die Veränderung der Druckverhältnisse im Steuerraum die Hubbewegung des zweiten Schließelements und damit die Öffnung der zweiten Durchlassöffnung gesteuert werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Innenraum einen Magnetankerraum umfasst, wobei der Magnetankerraum über einen Verbindungskanal mit der Durchgangsöffnung verbunden ist. Durch diese Verbindung ist der Druck in dem Steuerraum beeinflussbar, da durch den Magnetankerraum gasförmiges Medium von der Durchgangsöffnung über eine Leckage in den Steuerraum geleitet werden kann.
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In vorteilhafter Weiterbildung ist es vorgesehen, dass in dem Magnetankerraum eine hubbewegliche Magnetankervorrichtung angeordnet ist, welche Magnetankervorrichtung mit dem ersten Schließelement fest verbunden ist. Vorteilhafterweise ist in dem Innenraum ein Elektromagnet angeordnet, wobei die Magnetankervorrichtung durch den Elektromagnet hubbewegbar ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist in dem Innenraum zwischen dem Ventilgehäuse und der Magnetankervorrichtung eine Schließfeder angeordnet, wobei die Schließfeder die Magnetankervorrichtung mit einer Kraft in Richtung der zweiten Durchlassöffnung beaufschlagt. Dadurch ist die Dichtheit des Proportionalventils im ausgeschalteten Zustand gewährleistet, so dass kein gasförmiges Medium durch das Proportionalventil fließen kann.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass zwischen der Düse und dem zweiten Schließelement eine weitere Feder angeordnet ist, wobei die Feder das zweite Schließelement mit einer Kraft in Richtung der Magnetankervorrichtung beaufschlagt. Durch die weitere Feder kann die Hubbewegung des zweiten Schließelements und damit die Öffnung der zweiten Durchlassöffnung beschleunigt werden.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind der Steuerraum und der Magnetankerraum über eine Verbindungsbohrung miteinander verbunden. Dadurch kann das Steuervolumen von gasförmigem Medium in dem Steuerraum vergrößert werden. Vorteilhafterweise sind der Steuerraum und die Durchgangskanäle fluidisch miteinander verbunden. In diesem Fall erfolgt eine zügigere Schließung des gesamten Proportionalventils. Der Öffnungs- und Schließvorgang des Proportionalventils ist somit über Verbindungen der Durchgangskanäle mit dem Magnetankerraum, dem Steuerraum und dem Abströmbereich beeinflussbar.
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Das beschriebene Proportionalventil eignet sich vorzugsweise in einer Brennstoffzellenanordnung zum Steuern einer Wasserstoffzufuhr zu einem Anodenbereich einer Brennstoffzelle. Vorteile sind die geringen Druckschwankungen im Anodenpfad und ein leiser Betrieb.
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Figurenliste
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Proportionalventils zur Steuerung einer Gaszufuhr, insbesondere Wasserstoff, zu einer Brennstoffzelle, dargestellt. Es zeigt in
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Proportionalventils mit zwei Schließelementen im Längsschnitt,
- 2a das Ausführungsbeispiel aus der 1 im geschlossenen Zustand,
- 2b das Ausführungsbeispiel aus der 1 beim Öffnen des Proportionalventils,
- 2c das Ausführungsbeispiel aus der 1 in einem geöffneten Zustand,
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Proportionalventils mit zwei Schließelementen im Längsschnitt,
- 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Proportionalventils mit zwei Schließelementen im Längsschnitt.
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Bauteile mit gleicher Funktion wurden mit derselben Bezugsziffer bezeichnet.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Proportionalventils 1 im Längsschnitt. Das Proportionalventil 1 weist ein Ventilgehäuse 2 auf, wobei das Ventilgehäuse 2 einen Haltekörper 3 und einen Düsenkörper 13 umfasst, die gasdicht miteinander verbunden sind. In dem Düsenkörper 13 ist eine Düse 131 aufgenommen. In dem Proportionalventil 1 ist ein Elektromagnet 24 angeordnet, wobei der Elektromagnet 24 eine Magnetspule 23 und einen Magnetkern 7 umfasst. Weiterhin ist in dem Ventilgehäuse 2 ein Innenraum 9 ausgebildet, in welchem eine hubbewegliche Magnetankervorrichtung 25 angeordnet ist.
Die Magnetankervorrichtung 25 umfasst einen Magnetanker 8 und ein zylinderförmig ausgebildetes Verbindungselement 10, wobei das Verbindungselement 10 in einer Ausnehmung 22 des Magnetankers 8 aufgenommen ist und somit fest mit dem Magnetanker 8 verbunden ist, beispielsweise durch eine Schweißnaht oder durch Verpressung. Der Magnetanker 8 ist als Tauchanker ausgebildet und in dem Magnetkern 7 aufgenommen. Das Verbindungselement 10 ist in einer Ausnehmung des Magnetkerns 7 an einer ersten Dichtung 11 an einem ersten Führungsabschnitt 6 aufgenommen und geführt.
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Das Ventilgehäuse 2 und der Magnetkern 7 begrenzen einen Federraum 90, welcher einen Teil des Innenraums 9 bildet. In dem Federraum 90 ist eine Schließfeder 4 angeordnet, welche sich zwischen dem Ventilgehäuse 2 und einem tellerförmigen Ende 5 des Verbindungselements 10 abstützt. Die Schließfeder 4 beaufschlagt die Magnetankervorrichtung 25 mit einer Kraft in Richtung des Düsenkörpers 13. Der Innenraum 9 umfasst weiterhin einen Magnetankerraum 91, welcher durch das Ventilgehäuse 2, den Magnetkern 7 und den Düsenkörper 13 begrenzt ist. In diesem Magnetankerraum 91 ist der Magnetanker 8 angeordnet.
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In dem Düsenkörper 13 sind senkrecht zu einer Längsachse 40 des Proportionalventils 1 zwei Durchgangskanäle 12 ausgebildet, wodurch der Innenraum 9 mit gasförmigem Medium, beispielsweise Wasserstoff, befüllbar ist. In dem Düsenkörper 13 ist ein Verbindungskanal 15 ausgebildet, worüber gedrosselt gasförmiges Medium aus den Durchgangskanälen 12 in den Magnetankerraum 91 eintreten kann. An dem Düsenkörper 13 ist an einer zweiten Dichtung 17 ein zweiter Führungsabschnitt 28 für das Verbindungselement 10 der Magnetankervorrichtung 25 ausgebildet.
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An dem dem tellerförmigen Ende 5 des Verbindungselements 10 entgegengesetzte Ende ist ein erstes Schließelement 16 angeordnet. Dieses erste Schließelement 16 ist mit dem Verbindungselement 10 fest verbunden, beispielsweise durch eine Schweißnaht oder durch Verpressung. Weiterhin schließt sich an das erste Schließelement 16 ein inneres elastisches Dichtelement 18, welches scheibenförmig ausgebildet ist, an und ist mit diesem fest verbunden.
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Weiterhin ist in dem Innenraum 9 ein zweites Schließelement 36 angeordnet und an einem Führungsbereich 34 in dem Düsenkörper 13 aufgenommen und geführt. Das zweite Schließelement 36 ist topfförmig ausgebildet und weist eine Ausnehmung 31 auf. In dieser Ausnehmung 31 ist das Verbindungselement 10 und das erste Schließelement 16 mit dem inneren elastischen Dichtelement 18 aufgenommen. In dem zweiten Schließelement 36 ist eine erste Durchlassöffnung 14 ausgebildet, wobei das erste Schließelement 16 zum Öffnen und Schließen der ersten Durchlassöffnung 14 mit einem ersten Ventilsitz 19 an dem zweiten Schließelement 36 zusammenwirkt. Der erste Ventilsitz 19 ist flach ausgebildet.
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Die erste Durchlassöffnung 14 mündet in eine in einem Abströmbereich 32 ausgebildete zweite Durchlassöffnung 20. An das zweite Schließelement 36 schließt sich ein äußeres elastisches Dichtelement 38, welches scheibenförmig ausgebildet ist, an und ist mit diesem fest verbunden. So dichtet das zweite Schließelement 36 die zweite Durchlassöffnung 20 beim Anliegen des äußeren elastischen Dichtelements 38 an einem an der Düse 131 ausgebildeten zweiten Ventilsitz 29 ab, so dass kein gasförmiges Medium aus dem Proportionalventil 1 treten kann. Der zweite Ventilsitz 29 ist funktional so ausgelegt, dass er teilweise vom Druck der Durchgangskanäle 12 beaufschlagt ist, so dass eine Kraft in Öffnungsrichtung, d.h. in Richtung der Magnetankervorrichtung 25, wirkt. Diese Kraft ist jedoch bei unbestromter Magnetspule 23 kleiner als die Kraft der Schließfeder 4, so dass die zweite Durchlassöffnung 20 durch das zweite Schließelement 36 abgedichtet ist.
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Das zweite Schließelement 36 und der Düsenkörper 13 begrenzen einen Steuerraum 92, wobei der Innenraum 9 den Steuerraum 92 umfasst. An der zweiten Dichtung 17 an dem zweiten Führungsabschnitt 28 des Verbindungselements 10 ist eine Leckage ausgebildet, so dass der Steuerraum 92 mit dem Magnetankerraum 91 fluidisch verbunden ist. Über die erste Durchlassöffnung 14 ist der Steuerraum 92 mit dem Abströmbereich 32 verbindbar.
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Funktionsweise des ersten Ausführungsbeispiels
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2a zeigt das Proportionalventil 1 aus der 1 im ausgeschalteten Zustand. Bei nicht bestromter Magnetspule 23 werden das erste Schließelement 16 über die Kraft der Schließfeder 4 mittels der Magnetankervorrichtung 25 an den ersten Ventilsitz 19 und das zweite Schließelement 36 an den zweiten Ventilsitz 29 gedrückt, so dass die erste Durchlassöffnung 14 und die zweite Durchlassöffnung 20 gesperrt sind. So kann kein gasförmiges Medium durch das Proportionalventil 1 hindurchfließen. Im Magnetankerraum 91 und dem Steuerraum 92 herrscht aufgrund des Verbindungskanals 15 derselbe Druck wie in den Durchgangskanälen 12. In dem Abströmbereich 32 ist der Druck geringer als in dem Steuerraum 92.
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2b zeigt das Ausführungsbeispiel aus der 1 mit bestromter Magnetspule 23. Bei Bestromung der Magnetspule 23 wird eine magnetische Kraft auf den Magnetanker 8 erzeugt, welche der Kraft der Schließfeder 4 entgegengerichtet ist. Wird die Kraft der Schließfeder 4 durch die magnetische Kraft überkompensiert, bewegt sich die Magnetankervorrichtung 25 in Richtung der Feder 4. Das erste Schließelement 16 hebt vom ersten Ventilsitz 19 ab. Ein Gasdurchfluss vom Steuerraum 92 über die erste Durchlassöffnung 14 in die zweite Durchlassöffnung 20 und damit in den Abströmbereich 32 ist freigegeben.
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Durch den Druckausgleich des Steuerraums 92 mit dem Abströmbereich 32, welche nicht sehr von der Leckage an der zweiten Dichtung 17 an dem zweiten Führungsabschnitt 28 des Verbindungselements 10 beeinträchtigt ist, und die Druckunterwanderung des zweiten Ventilsitzes 29 durch das gasförmige Medium aus den Durchgangskanälen 12, hebt auch das zweite Schließelement 36 vom zweiten Ventilsitz 29 ab. Die zweite Durchlassöffnung 20 ist nun auch freigegeben, wie in 2c gezeigt. Das zweite Schließelement 36 folgt dabei der Hubbewegung des ersten Schließelements 16 und schließt zu dem ersten Schließelement 16 auf. Dadurch liegt das erste Schließelement 16 wieder an dem ersten Ventilsitz 19 an und verschließt dadurch die erste Durchlassöffnung 14.
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Der Hub des ersten Schließelements 16 und damit des zweiten Schließelements 36 kann über die Höhe der Stromstärke an der Magnetspule 23 eingestellt werden. Je höher die Stromstärke an der Magnetspule 23, desto größer ist der Hub des ersten Schließelements 16 bzw. des zweiten Schließelements 36 und desto höher ist auch der Gasdurchfluss in dem Proportionalventil 1, da die Kraft der Schließfeder 4 hubabhängig ist. Wird die Stromstärke an der Magnetspule 23 reduziert, wird auch der Hub des ersten Schließelements 16 bzw. des zweiten Schließelements 36 reduziert und somit der Gasdurchfluss gedrosselt.
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Verharrt die Magnetankervorrichtung 25 über einen längeren Zeitraum in der gleichen Öffnungsposition, baut sich in dem Steuerraum 92 aufgrund von Leckage an der zweiten Dichtung 17 an dem zweiten Führungsabschnitt 28 des Verbindungselements 10 ein Druck auf, welcher größer ist als der Druck im Abströmbereich 32. Dadurch bewegt sich das zweite Schließelement 36 in Richtung der zweiten Durchlassöffnung 20, so dass der erste Ventilsitz 19 und damit die erste Durchlassöffnung 14 freigegeben sind. Ein erneuter Druckausgleich des Steuerraums 92 mit dem Abströmbereich 32 führt wieder zu einer Schließung der ersten Durchlassöffnung 14. Dieser Effekt führt zu einer geringfügigen Oszillation des zweiten Schließelements 36 um die eingestellte Position der Magnetankervorrichtung 25.
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Wird der Strom an der Magnetspule 23 unterbrochen, wird die magnetische Kraft auf den Magnetanker 8 abgebaut, so dass die Kraft auf die Magnetankervorrichtung 25 reduziert wird. Die Magnetankervorrichtung 25 und das erste Schließelement 16 bewegen sich simultan mit dem zweiten Schließelement 36 in Richtung der zweiten Durchlassöffnung 20, wobei das zweite Schließelement 36 mit dem äußeren elastischen Dichtelement 38 an dem zweiten Ventilsitz 29 abdichtet. Der Gasdurchfluss in dem Proportionalventil 1 ist unterbrochen.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Proportionalventils 1 im Längsschnitt. Bauteile mit gleicher Funktion wurden mit derselben Bezugsziffer bezeichnet wie in 1. Hier ist zusätzlich zu dem Ausführungsbeispiel aus der 1 eine weitere Feder 26 in dem Proportionalventil 1 angeordnet. Diese Feder 26 stützt sich zwischen einem Absatz 21 an dem zweiten Schließelement 36 und dem Ende der Düse 131 ab, an welchem auch der zweite Ventilsitz 29 ausgebildet ist. Durch den Einsatz einer weiteren Feder 26 und der zusätzlichen Druckunterwanderung des Absatzes 21 durch den Druck in den Durchgangskanälen 12 hebt das zweite Schließelement 36 früher vom zweiten Ventilsitz 29 ab und folgt der Hubbewegung des ersten Schließelements 16 schneller. Das heißt, ein geringfügiger Druckabbau in dem Steuerraum 92 ist ausreichend, um eine Hubbewegung des zweiten Schließelements 36 zu erreichen. Bei unbestromter Magnetspule 23 überdrückt die Schließfeder 4 die weitere Feder 26, so dass das erste Schließelement 16 und das zweite Schließelement 36 in Schließstellung die erste Durchlassöffnung 14 und die zweite Durchlassöffnung 20 nicht freigeben.
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Die prinzipielle Funktionsweise des weiteren Ausführungsbeispiels ist die gleiche wie die des ersten Ausführungsbeispiels.
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4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Proportionalventils 1 im Längsschnitt. Bauteile mit gleicher Funktion wurden mit derselben Bezugsziffer bezeichnet wie in 1. Hier ist zusätzlich zu dem Ausführungsbeispiel aus der 1 eine Verbindungsbohrung 33 in dem Düsenkörper 13 ausgebildet, wodurch der Magnetankerraum 91 mit dem Steuerraum 92 verbunden ist. Auf diese Weise kann das Steuervolumen von gasförmigem Medium in dem Steuerraum 92 vergrößert werden. Dies hat zur Folge, dass die Schließung des gesamten Proportionalventils 1 schneller abläuft.
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Die prinzipielle Funktionsweise des weiteren Ausführungsbeispiels ist die gleiche wie die des ersten Ausführungsbeispiels.
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Auch eine Verbindung mittels einer Bohrung bzw. Drossel zwischen den Durchgangskanälen 12 und dem Steuerraum 92 vergrößert das Steuervolumen von gasförmigem Medium in dem Steuerraum 92 und führt so zu ebenfalls zu einer schnelleren Schließung des gesamten Proportionalventils 1. Weiterhin kann durch Verbindungen der Durchgangskanäle 12 mit dem Magnetankerraum 91 und dem Steuerraum 92 sowie dem Abströmbereich 32 der Öffnungs- bzw. Schließvorgang des gesamten Proportionalventils 1 beeinflusst werden.
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Das erfindungsgemäße Proportionalventil 1 kann beispielsweise in einer Brennstoffzellenanordnung Verwendung finden. Mittels des Proportionalventils 1 kann einem Anodenbereich der Brennstoffzelle Wasserstoff aus einem Tank zugeführt werden. Je nach Höhe der Stromstärke an der Magnetspule 23 des Proportionalventils 1, durch welche der Hub des Schließelements 16 und damit des zweiten Schließelements 36 betätigt wird, wird damit ein Strömungsquerschnitt an der zweiten Durchlassöffnung 20 derart verändert, dass kontinuierlich eine bedarfsgerechte Einstellung der der Brennstoffzelle zugeführten Gasströmung erfolgt.
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Das Proportionalventil 1 zum Steuern eines gasförmigen Mediums weist somit den Vorteil auf, dass hierbei die Zuführung des ersten gasförmigen Mediums und die Zudosierung von Wasserstoff in den Anodenbereich der Brennstoffzelle mittels elektronisch gesteuerten Anpassung des Strömungsquerschnitts der zweiten Durchlassöffnung 20 bei gleichzeitiger Regelung des Anodendrucks wesentlich exakter erfolgen kann. Hierdurch werden die Betriebssicherheit und Dauerhaltbarkeit der angeschlossenen Brennstoffzelle deutlich verbessert, da Wasserstoff immer in einem überstöchiometrischen Anteil zugeführt wird. Zudem können auch Folgeschäden, wie zum Beispiel Beschädigungen eines nachgeordneten Katalysators, verhindert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012204565 A1 [0002]