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Die Erfindung betrifft eine Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung für Kraftfahrzeug, insbesondere Cabrioletfahrzeug, mit einem um eine Querachse des Kraftfahrzeugs verschwenkbar gelagerten / lagerbaren Abdeckung, die an zumindest einer Längsseitenkante ein um eine Längsachse der Abdeckung verschwenkbar gelagertes Flügelelement aufweist, und mit einem an dem Flügelelement verlagerbar angeordneten Klappenelement, das von einer zumindest teilweise unter dem Flügelelement liegenden Nichtgebrauchsposition in eine von dem Flügelelement vorstehende Gebrauchsposition verlagerbar ist.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug, insbesondere Cabrioletfahrzeug, mit einem verlagerbaren Cabrioletverdeck, dem ein Verdeckkasten, in welchem das Cabrioletverdeck bei Nichtgebrauch ablegbar ist und welcher eine Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung, wie sie oben stehend beschrieben wurde, zugeordnet ist.
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Verdeckkastenabdeckungsvorrichtungen der oben genannten Art sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. So offenbart die Patentschrift
DE 102007020034 B4 eine solche vorbekannte Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung die eine verschwenkbare Abdeckung aufweist, die seitliche angeordnete Flügelelemente trägt, welche um Längsachsen der Abdeckung verschwenkbar sind. An den Flügelelementen sind jeweils Klappenelemente angeordnet, die teleskopartig relativ zu den Flügelelemente bewegbar sind, um aus einer Nichtgebrauchsposition, in welcher sie unterhalb der Flügelelemente, und damit versteckt liegen, in eine Gebrauchsposition verschiebbar sind, in welcher sie von dem jeweiligen Flügelelement vorstehen, um die Gesamtabdeckfläche der Abdeckung mit Flügelelement und Klappenelement zu maximieren.
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Nachteilig bei dieser Lösung ist es, dass durch die teleskopartige Verschiebung des Klappenelements seitliche Fugen verbleiben können, die nur mit hohem technischen Aufwand anschließend geschlossen werden können, um eine insbesondere flächenbündige Gesamtabdeckung zu erhalten.
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Eine weitere Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung ist beispielsweise auch aus der
DE 102015008639 A1 bekannt. Diese weist jedoch nur Flügelelemente und keine zusätzlichen Klappenelemente auf.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung zu schaffen, durch welche eine große Abdeckfläche im Gebrauch realisierbar ist, und bei Nichtgebrauch nur kleine Abmaße aufweist und insbesondere genügend Bauraum für das Cabrioletverdeck in Hochrichtung des Fahrzeugs zur Verfügung stellt.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch eine Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dies hat den Vorteil, dass durch die vorteilhafte Verlagerung des Klappenelements zum einen eine einfache Bewegungsmechanik genutzt wird, die kostengünstig darstellbar ist, und dass zum anderen durch das Klappenelement ein größerer Abdeckungsbereich bzw. eine größere Abdeckungsfläche erreicht werden können. Erfindungsgemäß ist hierzu vorgesehen, dass das Klappenelement um eine Schwenkachse verschwenkbar an dem Flügelelement gelagert ist, wobei die Schwenkachse zumindest im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse, um welche das Flügelelement verschwenkbar ist, ausgerichtet ist. Ist die Längsachse beispielsweise horizontal ausgerichtet, so ist die Schwenkachse senkrecht dazu bzw. vertikal ausgerichtet. Damit ist das Klappenelement in dieser Stellung des Flügelelements um eine Hochachse verschwenkbar gelagert. Durch eine Schwenkbewegung um beispielsweise 180 Grad kann damit das Klappenelement einfach von der Nichtgebrauchsposition in die Gebrauchsposition verschwenkt werden. Die Schwenkachse ist dazu bevorzugt am vorderen Ende des Flügelelements angeordnet, so dass das Klappenelement vor das Flügelelement verlagerbar ist. Durch die Schwenkbewegung wird erreicht, dass das Klappenelement nicht translatorisch nach vorne, sondern entlang einer Kreisbahn nach vorne bewegt wird, wodurch weitere Bereiche durch die Abdeckungsvorrichtung überdeckt werden können, insbesondere solche, die vor der Abdeckung liegen und bei einer teleskopartigen Ausführung des Klappenelements nicht ohne Weiteres abdeckbar/verdeckbar wären.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Klappenelement in der Nichtgebrauchsposition teilweise über das Flügelelement vorsteht. Somit ist das Klappenelement auch in der Nichtgebrauchsposition sichtbar und wirkt beispielsweise auch in der Nichtgebrauchsposition als Teil der Abdeckung mit. Dadurch dass das Klappenelement von dem Flügelelement auch in der Nichtgebrauchsposition teilweise vorsteht, kann das Klappenelement beispielsweise größer ausgebildet werden als das Flügelelement und insbesondere mit einer Geometrie, die von der des Flügelelements abweicht. Dadurch kann das Klappenelement optimal an seiner Aufgabe insbesondere in der Gebrauchsposition angepasst werden.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der vorstehende Teil des Klappenelements in der Gebrauchsposition zumindest im Wesentlichen bündig mit einer Oberseite des Flügelelements abschließt. Dadurch wird eine durchgehende Abdeckfläche in der Gebrauchsposition geboten, die optisch und strömungstechnisch Vorteile bietet. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass das Klappenelement an dem vorstehenden Teil eine größere Höhe aufweist als an dem versteckten Teil, so dass eine bündige Gesamtoberfläche erhalten wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Klappenelement derart an dem Flügelelement gelagert ist, dass es bei einem Verschwenken entlang der Schwenkachse verschoben wird. Das Klappenelement führt somit beim Verlagern von der Nichtgebrauchsposition in die Gebrauchsposition und zurück nicht nur eine Rotationsbewegung aus, sondern auch eine Translationsbewegung senkrecht zur Schwenkbewegung bzw. entlang der Schwenkachse. Damit wird das Klappenelement beim Verschwenken bezüglich des Flügelelements gleichzeitig angehoben oder abgesenkt. Dadurch wird eine komplexe Bewegung des Klappenelement erreicht, die zum einen die vorteilhafte bündige Stellung des Klappenelements mit den Flügelelement in der Gebrauchsstellung gewährleistet, und zum anderen die im Wesentlichen versteckte Anordnung des Klappenelements in der Gebrauchsstellung.
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Um dies zu erreichen ist bevorzugt vorgesehen, dass zwischen Flügelelement und Klappenelement eine Kulissenführung zum Verschieben des Klappenelements beim Verschwenken ausgebildet ist. Die Kulissenführung ist eine einfache mechanische Lösung, die kostengünstig darstellbar ist und die gewünschte Bewegung präzise und genau ausführt. Die Kulissenführung erlaubt es, auch einen komplexen Bewegungsverlauf des Klappenelements beim Verschwenken darzustellen. Gemäß der ersten Ausführungsform wird das Klappenelement beim Verschwenken in die Gebrauchsstellung nur gesenkt oder nur angehoben und beim Verschwenken in die Nichtgebrauchsstellung nur angehoben oder entsprechend gesenkt. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist jedoch vorgesehen, dass beim Verschwenken das Klappenelement sowohl gesenkt als auch angehoben wird, um eine optimale Gebrauchsposition oder Nichtgebrauchsposition zu erreichen.
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Insbesondere weist die Kulissenführung eine dem Flügelelement zugeordnete Führungsrolle auf, die auf einer Führungskulisse des Klappenelements abläuft. Alternativ ist die Führungsrolle bevorzugt an dem Klappenelement und die Führungskulisse an dem Flügelelement angeordnet. In beiden Fällen wird durch den Verlauf der Führungskulisse die gewünschte Verschiebung des Klappenelements beim Verschwenken erreicht. Die Kulissenführung erstreckt sich dabei zweckmäßigerweise auf einer Kreisbahn um die Schwenkachse herum, so dass die Rolle stets auf der Kulissenführung abläuft. Die Führungsrolle ist bevorzugt drehbar gelagert, so dass nur ein geringer Reibwiderstand beim Verschwenken des Klappenelements besteht.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass die Kulissenführung zumindest ein Federelement aufweist, das die Führungsrolle gegen die Kulissenführung vorspannt. Durch das Federelement wird erreicht, dass die Rolle stets auf der Kulissenführung abläuft und sich nicht von dieser löst. Dadurch ist gleichzeitig gewährleistet, dass das Klappenelement stets entlang der durch die Kulissenführung vorgegebenen Bahn verschwenkt wird. Durch das Federelement wird somit eine Art Zwangsführung für das Klappenelement sichergestellt.
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Das Federelement ist bevorzugt als Spiralfeder ausgebildet, die einendig an dem Flügelelement und anderendig an dem Klappenelement befestigt ist, so dass sie das Klappenelement mit einer Federkraft beaufschlagt, die das Klappenelement in die Gebrauchsposition drängt. Damit ist das Klappenelement in vorteilhafter Weise stets in Richtung der Gebrauchsposition vorgespannt, so dass die Bewegung in die Gebrauchsposition durch Federkraft erfolgt und kein zusätzlicher insbesondere ansteuerbarer Antrieb für die Bewegung des Klappenelements notwendig ist. Bevorzugt weisen das Flügelelement und/oder das Klappenelement zumindest einen Anschlag auf, welcher den Bewegungsweg des Klappenelements begrenzt. So definiert beispielsweise ein erster Anschlag die Gebrauchsposition und ein zweiter Anschlag die Nicht-Gebrauchsposition. Vorzugsweise weist das Flügelelement einen Anschlag auf, der mit dem Klappenelement sowohl in der Gebrauchsposition als auch in der Nicht-Gebrauchsposition jeweils schwenkwegbegrenzend zusammenwirkt. Durch den oder die Anschläge wird gewährleistet, dass das Klappenelement durch die Spiralfeder nicht über die Gebrauchsposition hinaus bewegt werden kann. Auch wird durch den jeweiligen Anschlag ein Überanspruchen des Federelements beziehungsweise der Spiralfeder in der Nicht-Gebrauchsposition verhindert.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass das Klappenelement durch eine Seilzugeinrichtung, insbesondere Bowdenzugeinrichtung, entgegen der Federkraft verschwenkbar ist. Zur Betätigung des Klappenelements entgegen der Federkraft der Spiralfeder ist somit vorteilhafterweise die Seilzugeinrichtung vorgesehen. Diese ist insbesondere mit einem weiteren Element der Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung und / oder beispielsweise mit dem Verdeck selbst verbunden oder verbindbar, um bei einem Ablegen oder Aufschwenken des Verdecks gleichzeitig das Klappenelement entgegen der Kraft des Federelements von der Gebrauchsposition in die Nichtgebrauchsposition oder umgekehrt zu verlagern. Vorzugsweise weist zumindest das Klappenelement eine Führung für die Seilzugeinrichtung, insbesondere für ein Zugseil der Seilzugeinrichtung auf, welche ein Verrutschen der Seilzugeinrichtung insbesondere in Richtung der Schwenkachse, verhindert. Durch die vorteilhafte Ausbildung der Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung wird erreicht, dass das Klappenelement rein mechanisch angetrieben wird, sodass auf eine zusätzliche Antriebseinrichtung, beispielsweise eine elektrische oder hydraulische Antriebseinrichtung, verzichtet werden kann. Insbesondere ist die Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung insgesamt antriebseinrichtungsfrei ausgebildet und wird daher allein durch die Bewegung des Verdecks betätigt. Lediglich der Abdeckung und optional dem Flügelelement ist jeweils eine Antriebseinrichtung zu deren Bewegung zugeordnet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist weiterhin vorgesehen, dass die Seilzugeinrichtung, insbesondere die Bowdenzugeinrichtung, einen Kipphebel mit zwei Hebelenden, zwischen denen ein Kipplager liegt, aufweist, wobei an einem der Enden ein mit dem Klappenelement verbundenes Zugseil befestigt ist, und wobei an dem anderen Ende ein Betätigungselement, insbesondere eine Betätigungsrolle, derart angeordnet ist, dass es von einem Verdeckelement beim Ablegen des Verdecks in den Verdeckkasten betätigt wird. Wird also der Kipphebel an dem Betätigungselement mit dem in den Verdeckkasten abgelegten Verdeck mit beispielsweise der Gewichtskraft des Verdeckelements oder des Verdecks beaufschlagt, so wird dadurch das Zugseil gespannt oder beispielsweise der Bowdenzug entspannt, so dass die der Federkraft entgegen wirkende Kraft reduziert und damit das Klappenelement federkraftbetätigt in die Gebrauchsstellung verlagert wird.
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Vorzugsweise weist die Seilzugeinrichtung oder Bowdenzugeinrichtung mindestens ein weiteres Federelement auf, das den Kipphebel derart mit einer Federkraft beaufschlagt, dass der Seilzug stets gespannt ist. Die Federkraft des weiteren Federelements wirkt somit der Federkraft des ersten Federelements bzw. der Spiralfeder entgegen und gewährleistet, dass das Klappenelement nicht selbsttätig von der Nichtgebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung oder zurück verlagert wird. Insbesondere ist die Federkraft des weiteren Federelements größer als die Federkraft des ersten Federelements, um ein ungewolltes Auslösen des Klappenelements zu vermeiden. Erst wenn der Kipphebel durch das Ablegen des Verdecks betätigt wird, wird die Federkraft des weiteren Federelements überwunden, in dem dies durch die mechanisch auf den Kipphebel wirkende Kraft weiter bzw. überspannt wird, so dass das Klappenelement in die Gebrauchsstellung ausschwenkt.
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Bevorzugt ist die Abdeckung eine Heckscheibe. Dabei sind insbesondere zwei Flügelelemente an beiden Längsseiten der Abdeckung bzw. der Heckscheibe angeordnet. Dadurch, dass die Heckscheibe selbst als Abdeckung genutzt wird, ist ein weiteres Abdeckungselement nicht notwendig und die Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Bauraums ist optimiert. Alternativ kann die Abdeckung auch als herkömmliche beziehungsweise undurchsichtige Verdeckkastenabdeckung, beispielsweise als Verdeckkastendeckel, ausgebildet sein.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 14 zeichnet sich durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung aus. Es ergeben sich hierdurch bereits Vorteile.
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Weitere Vorteile und bevorzugte Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich insbesondere aus dem zuvor beschriebenen Ansprüchen.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Dazu zeigen
- 1A bis 1F ein Cabrioletverdeck in mehreren Betriebsstellungen,
- 2A und 2B eine ersten Detailansicht einer Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung in der Gebrauchsposition und in einer Nichtgebrauchsposition,
- 3A und 3B eine perspektivische Darstellung der Detailansichten von 2A und 2B,
- 4 eine vereinfachte Darstellung von Funktionsbauteilen der Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung.
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1A - F zeigen jeweils das Heck eines Kraftfahrzeugs 1, das als Cabrioletfahrzeug ausgebildet ist. Dazu weist das Kraftfahrzeug 1 ein Cabrioletverdeck 2 auf, das in den 1A - F in unterschiedlichen Stellungen gezeigt ist. 1A zeigt das Cabrioletverdeck 2 in der Gebrauchsstellung, in welcher es einen Fahrgastraum überdeckt. Zur besseren Darstellbarkeit ist das Cabrioletverdeck 2 hierbei ohne Dachelemente gezeichnet. 1F zeigt das Cabrioletverdeck in der Nichtgebrauchsstellung, in welcher es in einem Verdeckkasten 3 am Heck es Kraftfahrzeugs versenkt ist. Im Verdeckkasten 3 ist eine Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung 4 zugeordnet, welche den Verdeckkasten 3 sowohl im Gebrauchszustand als auch im Nichtgebrauchszustand des Cabrioletverdecks 2 abgedeckt bzw. verschließt.
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Die Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung 4 weist eine Abdeckung 5 auf, die vorliegend als Heckscheibe des Kraftfahrzeugs 1 ausgebildet ist. Dies Heckscheibe bzw. die Abdeckung 5 ist an einem hinteren Ende des Verdeckkastens 3 bzw. des Kraftfahrzeugs um eine Querachse 6 des Kraftfahrzeugs 1 bzw. des Verdeckkastens 3 verschwenkbar gelagert, so dass sie von einer aufgestellten Gebrauchsposition, wie insbesondere in 1A gezeigt, in eine abgelegte Nichtgebrauchsposition, wie in 1F gezeigt, in welcher sie den Verdeckkasten 3 überdeckt / verschließt und das drin liegende Verdeck 2 schützt, verschwenkbar ist.
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Die Abdeckung 5 trägt an ihren Längsseitenkanten 7 jeweils ein Flügelelement 8. Das jeweilige Flügelelement 8 ist im Wesentlichen keilförmig ausgebildet und erstreckt sich von der hinteren Querkante der Abdeckung 5 bis zur vorderen Querkante, wobei seine Breite von der hinteren Querkante bis zur vorderen Querkante zunimmt. Das jeweilige Flügelelement 8 ist verschwenkbar um eine Längsachse 9 an der Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung 4 verschwenkbar gelagert. Damit sind die seitlichen Flügelelemente 8 an der Abdeckung 5 verschwenkbar gelagert, um die Gesamtabdeckfläche, die durch die Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung 4 zur Verfügung stellbar ist, zu vergrößern um beispielsweise in der Nichtgebrauchsstellung eine möglichst große Fläche des Verdeckkastens 3 und ggf. darin liegenden Gelenk / Gestänge des Verdecks 2 zu überdecken, und in der Gebrauchsstellung strömungsoptimiert beispielsweise unterhalb der Abdeckung 5 zu liegen oder eine Seitenwand zwischen Abdeckung 5 und Fahrzeugheck bildend zu verbleiben, wie beispielsweise in 1 gezeigt.
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An dem jeweiligen Flügelelement 8 ist außerdem ein Klappenelement 10 angeordnet. Mit Bezug auf 2A und 2B soll dies näher erläutert werden.
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2A und 2B zeigen jeweils eine Draufsicht auf eines der Flügelelemente 8 und das jeweilig daran angeordnete Klappenelement 10. 2A zeigt das Klappenelement 10 in einer Nichtgebrauchsstellung, in welcher es im Wesentlichen unterhalb des Flügelelements 8 liegt, jedoch teilweise von diesem auch vorsteht. Dabei steht das Klappenelement 10 seitlich von dem Flügelelement 8 vor. An dem in Fahrtrichtung vorneliegenden Ende des Flügelelements 8 ist das Klappenelement 10 durch ein Gelenk 11 um eine Schwenkachse 12 verlagerbar gehalten, wobei die Schwenkachse 12 senkrecht oder zumindest im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse 9 ausgerichtet ist. Das Klappenelement 10 ist damit durch ein Verschwenken um die Schwenkachse 12 von der in 2A gezeigten Nichtgebrauchsposition in die in 2B gezeigte Gebrauchsposition gemäß Pfeil 13 derart verschwenkbar, dass es vor dem Flügelelement 8 liegt. Hierzu ist das Gelenk 11 derart ausgebildet, dass das Klappenelement 8 vorliegend um etwa 180 Grad verschwenkbar ist. Dazu ist dem Gelenk 11 ein Anschlag 27 zugeordnet, der radial beabstandet zu der Schwenkachse 12 an dem Flügelelement 8 ausgebildet ist und in Richtung des Klappenelements 10 von dem Flügelelement 8 vorsteht, wie beispielsweise in 3A gezeigt. Der Anschlag 27 begrenzt den Schwenkweg des Klappenelements 8 in beide Schwenkrichtungen, da es im Bewegungsweg des Klappenelements 10 liegt und mit diesem sowohl in der Gebrauchsposition als auch in dessen Nicht-Gebrauchsposition formschlüssig schwenkwegbegrenzend zusammenwirkt.
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In der Gebrauchsposition liegen dabei die Längsseitenkanten des Flügelelements 8 und des Klappenelements 10 bündig aneinander und bilden eine gemeinsame Längsseitenkante. Auf der der Abdeckung 5 zugewandten Seite ragt das Klappenelement 10 in der Gebrauchsposition, wie in 2b gezeigt, über das Flügelelement 8 seitlich vor, so dass es auch oberhalb der Abdeckung 5 liegt. Dadurch wird das Klappenelement 10 oberhalb bzw. auf einem Bereich des Verdeckkastens 3 abgelegt, so dass der Verdeckkasten 3 insbesondere auch im vorderen Bereich sicher abgeschlossen und vor äußeren Einflüssen geschützt wird. Das Klappenelement 10 ist insbesondere derart ausgebildet, dass es großflächig ein Gelenk bzw. Gestänge im Bereich des abgelegten Verdecks in dem Verdeckkasten 3 sicher überdeckt. Wird es in die Nichtgebrauchsposition verschwenkt, so ist das besonders kompakt an dem Flügelelement 8 gehalten und kann vorteilhaft in den Verdeckkasten verbracht werden, wenn sich das Verdeck 2 in der Gebrauchsposition befindet.
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Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel sind an dem Klappenelement 10 und an dem Flügelelement 8 jeweils eine oder mehrere ansteuerbare Antriebseinrichtungen angeordnet, welche die Bewegung des Flügelelements 8 und des Klappenelements 10 jeweils automatisieren.
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Gemäß einem bevorzugten zweiten Ausführungsbeispiels ist vorgesehen, dass zumindest die Bewegung des Klappenelements 10 automatisiert mechanisch erfolgt, jedoch ohne dass hierzu eine separate Antriebseinrichtung notwendig ist. Dies soll anhand von 3A, 3B und 4 näher erläutert werden.
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3A und 3B zeigen in einer perspektivischen Detailansicht den Bereich des Gelenks 11 zwischen dem jeweiligen Klappenelement 10 und dem Flügelelement 8. Das Gelenk 11 wird beispielsweise durch einen mit dem Flügelelement 8 fest verbundenen Drehbolzen 14 und einer in den Figuren nicht ersichtlichen Bolzenaufnahme gebildet, in welcher der Drehbolzen 14 drehbar gelagert einliegt. Der Drehbolzen 14 ist dabei derart lang - axial gesehen - ausgebildet, dass er über die für die Drehlagerung notwendige Länge hinaus über das Klappenelement 10 vorsteht. Damit kann das Klappenelement 10 axial bzw. in Richtung der Schwenkachse 12 zu dem Flügelelement 8 verlagert werden, ohne dass das Drehlager aufgelöst wird.
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Dem Drehbolzen 14 ist außerdem ein erstes Federelement 15 zugeordnet, das als Spiralfeder ausgebildet ist. Die Spiralfeder ist einendig an dem Klappenelement 10 und anderendig an dem Flügelelement 8 befestigt. Dabei ist die Spiralfeder 15 vorgespannt, so dass sie das Klappenelement 10 mit einer Federkraft beaufschlagt, welche das Klappenelement 10 in die Gebrauchsstellung drängt. 3A zeigt hierbei die Nichtgebrauchsstellung des Klappenelements 10, in welcher die Spiralfeder 15 maximal, insbesondere radial und axial, vorgespannt ist. 3B zeigt die Stellung, in welcher die Spiralfeder 15 das Klappenelement 10 in die Gebrauchsstellung verlagert hat und dadurch eine minimale Vorspannung aufweist, welche noch dazu ausreicht, das Klappenelement 10 in der Gebrauchsstellung zu halten.
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Wie aus 3A und 3B außerdem ersichtlich ist, verändert das Klappenelement 10 zu dem Flügelelement 8 beim Verschwenken um die Drehachse 12 seinen Abstand bzw. seine Höhenlage, so dass die Spiralfeder 15 in der Gebrauchsstellung gemäß 3B in eine Ebene zusammengeschoben ist, und in der Nichtgebrauchsstellung gemäß 3A axial bzw. entlang der Drehachse auseinander gezogen ist. Das Klappenelement 10 wird also beim Verschwenken entlang der Drehachse 12 verschoben.
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Dies wird vorliegend durch eine Kulissenführung 16 erreicht, die eine an dem Klappenelement 10 drehbar gelagerte Führungsrolle 17 und eine an der Unterseite des Flügelelements 8 ausgebildete Führungskulisse 18, in 3a nur gestrichelt gezeichnet, aufweist. Die Führungskulisse 18 erstreckt sich auf einer Kreisbahn um die Drehachse 12, so dass die Führungsrolle 17 stets der Führungskulisse 18 zugeordnet ist. Die Spiralfeder 15, die auch axial aufgespannt wird, zieht das Klappenelement 10 stets gegen das Flügelelement 8, so dass eine sichere Anlage von Führungsrolle 17 und Führungskulisse 18 gewährleistet ist. Somit wird eine Zwangsführung für das Klappenelement 10 entlang der Führungskulisse 18 gewährleistet.
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Die Führungskulisse 18 ist derart ausgebildet, dass das Klappenelement 10 axial in der Gebrauchsstellung näher an dem Flügelelement 8 anliegt, als in der Nichtgebrauchsstellung. Dadurch wird insbesondere erreicht, dass das Klappenelement 10 in der Gebrauchsstellung eine bündige Gesamtabdeckfläche mit dem Flügelelement 8 an deren Oberseiten bildet, und in der Nichtgebrauchsstellung unterhalb des Flügelelements liegt. Dadurch werden sowohl optische als auch strömungstechnische Vorteile in der Gebrauchsstellung erreicht, bei gleichzeitig vorteilhafter Verstaumöglichkeit der Klappe 10 unterhalb des Flügelelements 8. Zusätzlich zum Verschwenken wird also auch ein translatorisches Verschieben des Klappenelements 10 durch die vorteilhafte Kulissenführung 16 und das Gelenk 11 gewährleistet.
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Damit das Klappenelement 10 nicht ungewollt durch das Federelement 15 in die Gebrauchsstellung bewegt wird, ist dem Klappenelement 10 außerdem eine Seilzugvorrichtung 24 zugeordnet, welche entgegen der Federkraft des Federelements 15 wirkt.
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4 zeigt dazu in einer vereinfachten Darstellung ein Flügelelement 8 mit daran angeordneten Klappenelement 10 in der Nichtgebrauchsstellung, jedoch in einer Ansicht von unten, sowie daneben eine Seitenansicht in den Verdeckkasten 3, in welchem das Verdeck 2 gelagert und versenkbar ist. Dazu ist in dem Verdeckkasten 3 insbesondere ein nach oben vorstehendes Tragelement 19 angeordnet, das als feststehende Lagerung der Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung 4 dient. Außerdem ist auf einem Boden 20 des Verdeckkastens 3 oder alternativ an dem Tragelement 19 ein Kipphebel 21 angeordnet. An einem Ende weist der Kipphebel 21 ein Betätigungselement 22 auf, das in dem Bewegungsweg des Verdecks 2 liegt, so dass dann, wenn das Verdeck 2 in den Verdeckkasten 3 abgelegt wird, das Verdeck auf das Betätigungselement 22 trifft und dadurch den Kipphebel 21 betätigt.
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An dem anderen Ende des Kipphebels 21 ist ein Zugseil 23 der Seilzugvorrichtung 24 befestigt. Eine Druckhülle 25 der Seilzugvorrichtung 24, die insoweit einen Bowdenzug bildet, ist einendig an dem Träger 19 gehalten und anderendig an der Abdeckung 5 beabstandet zu dem Klappenelement 10. Das andere Ende des Zugseils 23 ist an dem Klappenelement 10 nahezu zu der Drehachse 12 befestigt.
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Dem Kipphebel 21 ist ein weiteres Federelement 25, vorliegend eine Zugfeder in Form einer Schraubenfeder zugeordnet, welche es gewährleistet, dass das Zugseil 23 stets gespannt ist. Das Federelement 25 ist vorliegend zwischen dem Ende des Hebels, der das Zugseil 23 trägt, und dem Kipplager 26 des Hebels angeordnet. Während das Federelement 25 einendig an dem Kipphebel 21 befestigt ist, ist es anderendig vorliegend am Boden 20 befestigt. Alternativ kann das Federelement 25 anderendig aber auch beispielsweise an dem Tragelement 19 befestigt sein oder der Boden 20 von dem Tragelement 19 gebildet werden. Auch ist es denkbar, das Federelement 25 einendig an dem Kipphebel 21 im Abschnitt zwischen dem Betätigungselement 22 und dem Lager 26 zu befestigen. Je nachdem, wo das Federelement 25 befestigt ist, ist es entweder als Zugfeder, wie vorliegend, oder als Druckfeder ausgebildet, um das Zugseil 23 stets gespannt zu halten. In dem vorliegenden Fall könnte das Federelement 25 beispielsweise alternativ einendig in dem Abschnitt des Kipphebels 21 zwischen Betätigungselement 22 und Lager 26 und anderendig an dem Boden 20 befestigt sein, wobei es dann als Druckfeder ausgebildet ist, um das Zugseil 23 stets gespannt zu halten.
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Wird nun das Verdeck 2 von der Gebrauchsposition in die Nichtgebrauchsposition gemäß 1F bewegt, so wird das Betätigungselement 22, welches insbesondere als Betätigungsrolle ausbildet ist, betätigt und dadurch die Zugfeder 25 gespannt. Dabei wird gleichzeitig das Zugseil 23 entlastet, so dass das Federelement 15 das Klappenelement 10 in die Gebrauchsstellung verlagern kann. Das Zugseil 23 ist dabei in einer Führung 28 des Klappenelements 10, die als nutförmige Vertiefung ausgebildet ist, geführt, sodass ein Hoch- oder insbesondere Herunterrutschen des Zugseils 23 parallel zur Schwenkachse 12 im Betrieb sicher verhindert ist. Dadurch, dass das Zugseil 23 stets gespannt ist, ist eine sichere Führung des Zugseils 23 in der Führung 28 stets gewährleistet. Ein Verrutschen in Schwenkachsrichtung ist damit sicher verhindert. Hierdurch erfolgt automatisiert das Ausschwenken des Klappenelements 10 in die Gebrauchsstellung beim Ablegen des Verdecks 2 in den Verdeckkasten 3. Wird das Verdeck 2 aus dem Verdeckkasten 3 in seine Gebrauchsposition bewegt, so zieht das Federelement 25 durch das Zugseil 23 das Klappenelement entgegen der Kraft des Federelements 15 zurück in die Nichtgebrauchsstellung. Hierdurch ist ein einfacher mechanischer Antrieb des Klappenelements 10 gewährleistet. Insbesondere ist der Antrieb des Klappenelements 10 mechanisch gewährleistet, ohne dass eine zusätzlicher Antriebseinrichtung notwendig ist.
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Die vorgestellte Vorrichtung benötigt in der Nicht-Gebrauchsstellung des Verdecks 2 einen nur geringen Bauraum in Richtung Fahrzeughöhe, wodurch ein Verstauraum für das das abgelegte Verdeck 2 vergrößert wird, was zu geringeren Quetschungen eines Verdeckstoffes führt. Darüber hinaus wird durch das Verschwenken des Klappenelements 10 ein Fugenlager optimiert und insbesondere ein dichtes Abschließen des Verdeckkastens 3 gewährleistet. Zudem ist keine separate Antriebseinrichtung zum Betreiben des Klappenelements 10 notwendig. Vorliegend ist die Spiralfeder als Bandfeder mit einem rechteckförmigen Querschnitt ausgebildet, so dass erhöhte Federkräfte in axialer Richtung der Drehachse 12 erreicht werden. Vorzugsweise ist daher die vorgestellte Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung 4 antriebsfrei oder mit nur einem Antrieb für die Abdeckung 5 und optional für das Flügelelement 8 oder die Flügelelemente 8 ausgebildet. So ist bevorzugt vorgesehen, dass die Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung 4 lediglich eine Antriebseinrichtung zum Bewegen der Abdeckung 5 aufweist, wobei sich aus der Bewegung der Abdeckung 5 die Bewegungen der Flügelelemente 8 und der Klappenelemente 10 mechanisch ergeben.
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Alternativ ist jedoch auch denkbar, anstelle der mechanischen Kopplung, dem Klappenelement 10 einen separaten elektrischen, elektromechanischen, pneumatischen und/oder hydraulischen Antrieb zuzuordnen, durch welchen das jeweilige Klappenelement 10 stets in die gewünschte Stellung beziehungsweise Position verschwenkt werden kann. Diese Klappenelemente 10 werden auch als Gestängeklappen bezeichnet, wobei sie das Gestänge des abgelegten Verdecks 2 bei Nichtgebrauch überdecken. Üblicherweise sind sie bisher direkt an dem Verdeckkastendeckel oder an einer Seitenverkleidung 29 angeordnet. Durch die Integration in die Abdeckung ist jedoch der Bauraum für das Verdeck in Ablegestellung vergrößert, mit den zuvor bereits genannten Vorteilen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Cabrioletverdeck
- 3
- Verdeckkasten
- 4
- Verdeckkastenabdeckungsvorrichtung
- 5
- Abdeckung
- 6
- Querachse
- 7
- Längsseitenkante
- 8
- Flügelelement
- 9
- Längsachse
- 10
- Klappenelement
- 11
- Gelenk
- 12
- Schwenkachse
- 13
- Pfeil
- 14
- Drehbolzen
- 15
- Spiralfeder
- 16
- Kulissenführung
- 17
- Führungsrolle
- 18
- Führungskulisse
- 19
- Tragelement
- 20
- Boden
- 21
- Kipphebel
- 22
- Betätigungselement
- 23
- Zugseil
- 24
- Seilzugvorrichtung
- 25
- Federelement
- 26
- Kipplager
- 27
- Anschlag
- 28
- Führung
- 29
- Seitenverkleidung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007020034 B4 [0003]
- DE 102015008639 A1 [0005]