DE102017209704A1 - Vorrichtung zum Abtragen von Material von einer Unterlage - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum partiellen Abtragen der Beschichtung einer Metallplatte, umfassend die folgenden Merkmale:
- eine Matrize sowie einen Stempel, die gemeinsam einen Spalt zum Hindurchführen der Metallplatte miteinander bilden;
- einen Antrieb zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen Matrize und Stempel einerseits sowie der Metallplatte andererseits;
- die Matrize trägt auf ihrer der Metallplatte zugewandten Fläche eine überstehende Klinge, deren Schneide der Bewegungsrichtung der Metallplatte entgegengerichtet ist;
- eine Druckeinrichtung zum Zusammendrücken von Matrize und Stempel;
- Stempel trägt eine Rolle, die auf der der Klinge gegenüberliegenden Fläche der Metallplatte abrollt.
- eine Matrize sowie einen Stempel, die gemeinsam einen Spalt zum Hindurchführen der Metallplatte miteinander bilden;
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- eine Druckeinrichtung zum Zusammendrücken von Matrize und Stempel;
- Stempel trägt eine Rolle, die auf der der Klinge gegenüberliegenden Fläche der Metallplatte abrollt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtragen einer Materialschicht von einer Unterlage. Dabei handelt es sich insbesondere um das Abtragen einer Beschichtung von einer Metallplatte. Die Beschichtung kann aus Zink bestehen, insbesondere aus einer Bandverzinkung.
- Das Abtragen wird beispielsweise dann angewandt, wenn eine zinkbeschichtete Metallplatte weiter verarbeitet wird und die Zinkschicht beim Weiterverarbeiten störend ist. Dies kommt dann in Betracht, wenn die Metallplatte mit anderen Gegenständen, beispielsweise einer weiteren Metallplatte, durch Schweißen verbunden werden soll.
-
DE 103 03 063 A1 beschreibt ein Verfahren zum Abtragen von Material, insbesondere von Metall, durch einen Laserstrahl, der in das abzutragende Material eingebracht wird, sodass dieses verdampft. Dieses Verfahren ist jedoch mit erheblichem apparativem Aufwand verbunden. Auch entstehen hierbei giftige Dämpfe. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, mit der sich von einer zinkbeschichteten Metallplatte auf den flächigen Bereichen die Zinkbeschichtung entfernen lässt. Die Vorrichtung soll einfach und kostengünstig in der Herstellung sein. Das Abtragen der Schicht soll auf beliebig großen Flächen vorgenommen werden können. Die Abtragfläche soll beliebige Konturen haben, beispielsweise die Gestalt von geradlinigen oder gekrümmten Streifen, von Kreisflächen oder eckigen Flächen usw.
- Diese Aufgabe wird mittels einer Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.
- Eine solche Vorrichtung umfasst die folgenden Merkmale:
- - Eine Matrize sowie einen Stempel, zwischen denen die beschichtete Metallplatte hindurchgeführt wird.
- - Einen Antrieb zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen Matrize und Stempel einerseits sowie der Metallplatte andererseits.
- - Die Matrize trägt auf ihrer der Metallplatte zugewandten Seite eine überstehende Klinge, deren Schneide der Bewegungsrichtung der Metallplatte entgegengerichtet ist.
- - Eine Druckeinrichtung zum Zusammendrücken von Matrize und Stempel.
- - Der Stempel trägt eine Rolle, die auf der der Klinge gegenüberliegenden Fläche der Metallplatte abrollt.
- Je nach Breite der Klinge lässt sich mit dieser Vorrichtung ein Streifen der Beschichtung von der Metallplatte abtragen. Die Abtragtiefe liegt im Bereich von wenigen Mikrometern bis zu 1 mm oder mehr. Der Streifen kann gradlinig oder gekrümmt verlaufen. Auch eine größere zusammenhängende Fläche kann durch Bearbeitung nebeneinander liegender Streifen abgetragen werden. Im beschichtungsfreien Bereich kann ein Gegenstand angeschweißt werden. Durch das Entfernen der Beschichtung, insbesondere einer Zinkbeschichtung, lassen sich Schweißvorgänge problemfrei durchführen. Das erfindungsgemäße mechanische Abtragen von Beschichtungen hat sich als sehr rationell erwiesen. Das Beseitigen von Beschichtungen mittels Laserstrahlen entfällt und somit auch die hiermit verbundenen Nachteile wie das Entstehen giftiger Dämpfe.
- Die Erfindung lässt sich auf verschiedenen Gebieten der industriellen Fertigung anwenden, besonders in der Serienproduktion von Fahrzeugkarosserien, bei der Herstellung von Autowaschanlagen und anderem mehr.
- Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert.
- Darin ist im Einzelnen folgendes dargestellt:
-
1 zeigt im Aufriss und in schematischer Darstellung eine Vorrichtung im Betrieb, mit einer zwischen Matrize und Stempel hindurchlaufenden Metallplatte. -
2 zeigt die Matrize gemäß1 in einer Draufsicht. -
3 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Matrize im Aufriss. -
4 zeigt eine dritte Ausführungsform einer Matrize. - Aus den
1 und2 erkennt man im Einzelnen Folgendes: - Matrize
1 und Stempel2 sind in einem gewissen Abstand zueinander angeordnet, sodass sich zwischen diesen beiden ein Spalt befindet. Durch den Spalt wird eine Blechtafel3 hindurchgeführt. Blechtafel3 ist auf ihrer der Matrize zugewandten Seite mit einer Beschichtung4 versehen. Bei der Beschichtung handelt es sich um eine Bandverzinkung. Durch die Verzinkung wird die Blechtafel3 über längere Zeiträume gegen Korrosion des Grundmaterials geschützt. - Stempel
2 trägt eine drehbar gelagerte Rolle5 . Diese ist vorteilhafterweise aus einem flexiblen Material gefertigt, beispielsweise aus Hartgummi. Auch kann der gesamte Stempel2 um seine Rotationsachse8 verdrehbar sein. Auch kann er um eine Schwenkachse verschwenkbar sein, die parallel zur Drehachse der Rolle verläuft. - Im vorliegenden Falle sind Matrize
1 und Stempel2 stationär. Hingegen wird die Blechtafel3 in1 gesehen von rechts nach links bewegt - siehe Pfeil. Hierbei rollt die Rolle5 auf der Oberseite der Blechtafel3 ab. - Es ist eine hier nicht dargestellte Einrichtung zum Andrücken von Stempel
2 gegen die Matrize1 vorgesehen. - Wie man aus
1 erkennt, ist die obere Fläche1.1 der Matrize1 , die der Blechtafel3 zugewandt ist, bombiert, d.h. Sie ist konvex gekrümmt. Hierdurch wird der Flächendruck vergrößert. - An der oberen Fläche
1.1 der Matrize1 befindet sich eine Klinge6 . Die Schneide6.1 der Klinge6 ist der Bewegungsrichtung der Blechtafel3 entgegengerichtet. Bewegt sich die Blechtafel3 , so wie oben ausgeführt, von rechts nach links, so wird von der Beschichtung4 ein Materialstreifen abgetragen, der gleich der Breite der Klinge entspricht. - Man beachte Folgendes: Blechtafel
3 kann sich in der x-richtung als auch in der y-Richtung oder in einer Zwischenrichtung zwischen diesen beiden bewegen. Die Matrize1 und der Stempel2 werden je nach Bewegungsrichtung der Blechplatte3 um ihre gemeinsame Rotationsachse gedreht, um die Schneide6.1 immer gegen die Bewegungsrichtung der Blechplatte auszureichten. Ein gradliniger beschichtungsfreier Streifen entsteht bei gleichförmiger Bewegung in einer oder beiden Richtung - je nach der Richtung des Verfahrens der Blechtafel3 . Durch die Kombination von zwei unabhängigen Translationsbewegungen und einer rotatorischen Bewegung von Matrize und Stempel lassen sich somit jegliche Konfigurationen von beschichtungsfreien Flächen erzeugen. - Wie aus den
1 und2 erkennbar, weist Matrize1 eine Bohrung7 auf. Dabei handelt es sich um eine Durchgangsbohrung, die durch Matrize1 von deren oberer zu deren unterer Begrenzungsfläche hindurchgeht. Die Bohrung dient zum Abführen des spanförmigen Abfalls, der an der Klinge6 anfällt. Bohrung7 kann in ihrem Einlassbereich trichterförmig gestaltet sein, somit einen Einlassquerschnitt aufweisen, der sich in Abführrichtung der Späne verjüngt. Siehe Kontur7.1 der Bohrung7 . - Auch ist es denkbar, eine Blaseinrichtung vorzusehen - hier nicht gezeigt -, statt der Bohrung
7 oder zusätzlich zu dieser. Eine Blaseinrichtung kann verhindern, dass sich im Raum zwischen Klinge6 und oberer Fläche1.1 der Matrize1 Späne ansammeln. - Wie man aus den
1 und2 erkennt, liegt die Schneide6.1 der Klinge6 am Scheitelpunkt der konvex gekrümmten oberen Fläche1.1 der Matrize1 . - An die Bohrung
7 wird im Allgemeinen eine Absaugeinrichtung angeschlossen sein, die die Späne zuverlässig entfernt. - Eine interessante Ausführungsform einer Matrize
1 ist in3 gezeigt, wohlgemerkt im Aufriss, somit nicht in Draufsicht. Dabei ist die Matrize als zylindrischer Körper gestaltet, der koaxial zur Rolle5 angeordnet ist. Er weist auf seinem Umfang vier Klingen6 auf. Er ist drehbar gelagert. Während des Betriebes steht der zylindrische Körper still. Nach einer gewissen Betriebsdauer und damit nach einer gewissen Abnutzung kann er jedoch um seine eigene Achse verdreht werden, sodass eine weitere der vier Klingen in Arbeitsposition kommt, somit dem Scheitel der Rolle5 gegenüberliegend. - Der zylindrische Körper
1 kann massiv sein. In diesem Falle weist er Bohrungen7 auf, die vom Klingenbereich zu einer zentralen Bohrung7.3 führen, an die sich wiederum eine nicht gezeigte Absaugeinrichtung anschließt. - Der zylindrische Körper
1 kann aber auch hohl sein siehe4 . Der Mantel des zylindrischen Körpers1 weist wiederum im Bereich der Klingen6 Bohrungen7 auf, durch die die Späne des abgetragenen Schichtmaterials in das Innere des zylindrischen Körpers1 fallen. Wenigstens eine Stirnfläche des zylindrischen Körpers1 ist offen, sodass die Späne aus dem Inneren nach außen gelangen können. Deshalb kann bei dieser Variante eine Absaugvorrichtung entfallen. - Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich wie folgt zusammenfasen:
- - Die Vorrichtung erlaubt es, eine beschichtete Metallplatte von der Beschichtung zu befreien, insbesondere eine zinkbeschichtete Blechtafel. Dabei kann das Entfernen der Beschichtung an jeglicher Stelle des Werkstückes erfolgen. Die beschichtungsfreie Fläche kann jegliche Größe und jegliche Gestalt aufweisen, beispielsweise streifenförmig oder rund oder eckig sein.
- - Dickentoleranzen des Ausgangsmateriales, somit des unbeschichteten Bleches, werden ausgeglichen durch die flexible Rolle, die Bestandteil des Stempels ist.
- - Die Vorrichtung lässt sich anwenden für jegliche Arten von Flachblechen. Alle Konturen und Positionen sind frei programmierbar.
- - Die Vorrichtung ist einfach im Aufbau, und unkompliziert und zuverlässig im Betrieb. Die abgetragenen Späne fallen in einem örtlich sehr begrenzten Bereich an und werden zuverlässig abgesaugt, sodass sie nicht in die Umgebung gelangen und diese verschmutzen.
- - Das flächige Verdampfen des Zinks mit allen seinen Nachteilen wird vermieden, ein nachgeschaltetes Laserschweißen lässt sich bei hoher Prozesssicherheit durchführen. Die Investitionskosten für das Werkzeug sind sehr niedrig.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Matrize
- 1.1
- konvex gekrümmte obere Fläche der Matrize
- 2
- Stempel
- 3
- Metallplatte
- 4
- Beschichtung
- 5
- Gegendruckrolle
- 6
- Klinge
- 6.1
- Schneide
- 7
- Bohrung
- 7.1
- Trichterkontur der Bohrung
- 8
- Rotationsachse
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10303063 A1 [0003]
Claims (7)
- Vorrichtung zum partiellen Abtragen der Beschichtung (4) einer Metallplatte (3), umfassend die folgenden Merkmale: 1.1 eine Matrize (1) sowie einen Stempel (2), die gemeinsam einen Spalt zum Hindurchführen der Metallplatte (3) miteinander bilden; 1.2 einen Antrieb zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen Matrize (1) und Stempel (2) einerseits sowie der Metallplatte (3) andererseits; 1.3 die Matrize (1) trägt auf ihrer der Metallplatte (3) zugewandten Fläche (1.1) eine überstehende Klinge (6), deren Schneide (6.1) der Bewegungsrichtung der Metallplatte (3) entgegengerichtet ist; 1.4 einen Rotationsantrieb zum Drehen von Matrize (1) und Stempel (2) in Schneiderichtung 1.5 eine Druckeinrichtung zum Zusammendrücken von Matrize (1) und Stempel (2); 1.6 Stempel (2) trägt eine Rolle (5), die auf der der Klinge (6) gegenüberliegenden Fläche der Metallplatte (3) abrollt.
- Vorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass Matrize (1) und Stempel (2) stationär und um eine gemeinsame Achse rotierbar sind. - Vorrichtung nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (5) elastisch gelagert ist oder aus einem elastischen Material wie Hartgummi besteht. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis3 , dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize (1) eine konvex gekrümmte obere Auflagefläche (1.1) aufweist. - Vorrichtung nach
Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize (1) ein zylindrischer Körper (1) ist, der koaxial zur Rolle (5) angeordnet ist. - Vorrichtung nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize ein Hohlzylinder (1) ist. - Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis6 , dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize (1) zur Späneabfuhr eine Bohrung (7) aufweist, deren Eingang sich im Bereich der Klinge (6) befindet, und deren Ausgang an eine Späneabfuhreinrichtung angeschlossen ist.
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