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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unterstützen eines Benutzers beim Planen eines Ladevorganges zum Laden einer Energiespeichereinrichtung eines Kraftfahrzeugs. Als Energiespeichereinrichtung wird dabei ein Gerät oder eine Gerätekomponente verstanden, das oder die zum Speichern von Energie, vorzugsweise elektrischer Energie, dient und beispielsweise als Traktionsbatterie oder Batterie oder Akkumulator ausgestaltet sein kann.
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Elektrokraftfahrzeuge und Hybrid-Kraftfahrzeuge beziehen ihre Energie vollständig oder teilweise aus einer Energiespeichereinrichtung. Von einem aktuellen Ladezustand („State of Charge“, „SoC“) der Energiespeichereinrichtung hängt eine Reichweite des Kraftfahrzeugs ab. Zum Aufladen der Energiespeichereinrichtung kann beispielsweise eine öffentliche Ladestation oder ein eigener Stromanschluss verwendet werden. In vielen Elektro- oder Hybrid-Kraftfahrzeugen kann vor oder bei dem Ladevorgang ein Soll-Ladezustand vorgegeben werden, d.h. ein gewünschter Ladezustand, wie er nach dem Aufladevorgang und/oder bei einem Zeitpunkt einer Abfahrt des Kraftfahrzeugs vorhanden sein soll. Im besten Fall wird dabei noch eine Reichweitenangabe gemacht.
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Die
DE 10 2014 226 031 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Prognostizieren einer Reichweite eines Kraftfahrzeugs mit zumindest teilweise elektrischem Antrieb. Es wird erfasst, wenn zu einem ersten Zeitpunkt ein erster Betriebsmodus des Fahrzeugs beendet wird und das Fahrzeug in einen zweiten Betriebsmodus wechselt. Bei Beendigung des ersten Betriebsmodus wird die Reichweite des Kraftfahrzeugs ermittelt. In Abhängigkeit von der Reichweite und einer zeitlichen Entwicklung eines Umgebungsparameters wird eine zeitliche Entwicklung der Reichweite für eine bestimmte Dauer prognostiziert und angezeigt.
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Aus der
DE 10 2011 104 153 A1 ist ein Verfahren zum Anzeigen einer Reichweite eines Fahrzeugs mit Elektroantrieb bekannt, wobei eine Batterieenergie und eine daraus resultierende, maximale Reichweite des Fahrzeugs und damit ein Zielpunkt mindestens einer Batterieservicestation ermittelt wird.
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Die
DE 10 2012 023 632 A1 beschreibt ein Konzept zur Reichweitenbeeinflussung eines Fahrzeugs, wobei ein Benutzer eine Mindestreichweite vorgibt und anhand der vorgegebenen Mindestreichweite eine Systemkonfiguration des Kraftfahrzeugs ermittelt wird.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Reichweitenangaben sind jedoch teilweise ungenau und ein Benutzer des Kraftfahrzeugs kann meist nicht genau erkennen, ob zum Beispiel ein bestimmtes Ziel mit der angegebenen Ladung erreicht werden kann. Bei einem bekannten Reiseziel kann unter Umständen erkannt werden, ob ein bestimmter Soll-Ladezustand reicht, oder ob während der Fahrt noch einmal nachgeladen werden muss. Möchte der Benutzer jedoch einen Ladevorgang vor der Reise möglichst zeitsparend oder in einem bestimmten Zeitraum durchführen, und ist er nicht auf ein bestimmtes Reiseziel festgelegt, sondern möchte möglichst wenige oder gar keine Unterbrechung der Reise zum Aufladen durchzuführen, bieten die Verfahren aus dem Stand der Technik keine Lösung. Der Benutzer kann beispielsweise an einem möglichst seltenen Aufladen der Energiespeichereinrichtung interessiert sein, um zum Beispiel eine Lebensdauer der Energiespeichereinrichtung zu verlängern.
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Eine der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe ist das Unterstützen des Benutzers beim Planen eines Ladevorganges für eine Reise bei einem vor dem Ladevorgang unbekannten Reiseziel.
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Die gestellte Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäßen Vorrichtungen gemäß der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Die Erfindung basiert auf der Idee, durch eine Verwendung einer Karte, beispielsweise einer Navigationskarte und einer Reichweitendarstellung auf der Karte vor dem Ladebeginn festzulegen, ob der Benutzer mit einer angegebenen maximalen Ladung sein Ziel erreicht. Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäßen Vorrichtungen stellen eine grafische Darstellung mit einer Zielregion und/oder einem Zielort auf einer Karte bereit. Dem Benutzer des Kraftfahrzeugs wird dadurch erst bewusst, welche Ziele bei einer Abfahrt an einem Ausgangsstandort des Kraftfahrzeugs zu Beginn der Reise angefahren werden können und wird so über eine tatsächliche Reichweite informiert, vorzugsweise unter Berücksichtigung von zum Beispiel Steigungen und/oder Umwegen auf etwaigen Reiserouten.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Unterstützen des Benutzers beim Planen eines Ladevorganges einer Energiespeichereinrichtung eines Kraftfahrzeugs weist die folgenden, durch eine Ladeplanungseinrichtung durchgeführten Schritte auf. Als Ladeplanungseinrichtung wird dabei ein Gerät oder eine Gerätekomponente verstanden, das oder die zum Empfangen, Auswerten und Erzeugen von Signalen und/oder Steuersignalen ausgestaltet und eingerichtet ist, und Kartendaten auswerten kann. Die Ladeplanungseinrichtung kann beispielsweise als Steuergerät oder Steuerplatine ausgestaltet sein, und vorzugsweise eine Ladeplanungseinrichtung des Kraftfahrzeugs sein. Das Kraftfahrzeug selbst kann dabei vorzugsweise ein Elektrokraftfahrzeug oder ein Hybrid-Kraftfahrzeug sein.
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In einem ersten Verfahrensschritt erfolgt ein Empfangen eines Bediensignals aus einer Bedieneinrichtung, wobei das Bediensignal einen Soll-Ladezustand der Energiespeichereinrichtung des Kraftfahrzeugs beschreibt. Es erfolgt, in Abhängigkeit von dem empfangenen Bediensignal, ein Vorgeben des Soll-Ladezustands, und ein Feststellen eines geographischen Ausgangsstandorts des Kraftfahrzeugs als Ausgangspunkt für eine Fahrt mit dem Kraftfahrzeug. Als Bedieneinrichtung wird ein Gerät oder eine Gerätekomponente verstanden, die zum Empfangen einer Bedienhandlung des Benutzers, beispielsweise ein Drücken eines Schalters oder ein Berühren eines Anzeigefelds ausgestaltet und eingerichtet ist, und beispielsweise ein Bedienelement wie zum Beispiel einen Schalter und/oder einen berührungssensitiven Bildschirm umfassen kann. Das Feststellen des geographischen Ausgangsstandorts kann beispielsweise anhand einer weiteren Bedieneingabe, also einer weiteren Bedienhandlung, erfolgen, oder der Ausgangsstandort kann ein aktueller Standort des Kraftfahrzeugs sein.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist gekennzeichnet durch die folgenden, durch die Ladeplanungseinrichtung durchgeführten Schritte:
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In Abhängigkeit von dem vorgegebenen Soll-Ladezustand erfolgt ein Reiseziel-unabhängiges Ermitteln eines Reichweitenradius um den festgestellten Ausgangsstandort, und in Abhängigkeit von dem ermittelten Reichweitenradius erfolgt ein Festlegen einer geographischen, durch den ermittelten Reichweitenradius begrenzten Zielregion. Es erfolgt ein Bereitstellen von Kartendaten, die eine geographische Karte beschreiben, vorzugsweise wobei die geographische Karte eine Region abdeckt, in der der festgestellte Ausgangsstandort und die Zielregion liegen. Die Ladeplanungseinrichtung erzeugt ein Bildsignal, das die geographische Karte und die darin markierte Zielregion beschreibt, und überträgt das erzeugte Bildsignal an eine Anzeigeeinrichtung zum Ausgeben des erzeugten Bildsignals. Im Sinne der Erfindung wird unter einer Anzeigeeinrichtung ein Gerät oder eine Gerätekomponenten zum Ausgeben von Bildsignalen und dadurch Anzeigen von Bildinhalten verstanden, wobei die Anzeigeeinrichtung vorzugsweise eine Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs sein und zum Beispiel einen Bildschirm umfassen kann.
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Es ergeben sich die oben genannten Vorteile. Plant der Benutzer des Kraftfahrzeugs beispielsweise einen Tagesausflug mit noch unbekanntem Ziel, möchte er aber die Energiespeichereinrichtung dahingehend schonen, dass er eine möglichst lange Lebensdauer der Energiespeichereinrichtung bewahren möchte, kann er mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens verstehen, in welcher Region er den Tagesausflug machen kann, ohne allein schon auf der Hinfahrt zu dem Tagesausflugsziel noch einmal die Energiespeichereinrichtung aufladen zu müssen, oder er kann zum Beispiel mögliche Reiseziele erkennen, die auch bei einem die Energiespeichereinrichtung schonenden Ladevorgang zu erreichen sind. Der Zusammenhang zu der Lebensdauer der Energiespeichereinrichtung besteht darin, dass diese von einem tatsächlichen Ladezustand abhängt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden auch spezifische Wünsche des Benutzers berücksichtigt, beispielsweise wenn der Benutzer beispielsweise ein gutes Verhältnis von Aufladezeit zu Reichweite wünscht. Der Benutzer muss also bei der Planung des Ladevorganges nicht mehr gedanklich abschätzen, welcher Soll-Ladezustand für seinen Zweck der Beste ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens berücksichtigt die Ladeplanungseinrichtung beim Ermitteln des Reichweitenradius mindestens eine oder mehrere durch das Kraftfahrzeug befahrbare Reiserouten, vorzugsweise durch Berücksichtigen einer jeweiligen geographisch bedingten Eigenschaft der jeweiligen Reiseroute. Eine solche Eigenschaft kann beispielsweise ein steiles Ansteigen und eine Vielzahl von Serpentinen einer Reiseroute über zum Beispiel einen Bergpass sein, die einen hohen Energieverbrauch bedingt und somit die Reichweite entlang dieser Reiseroute gegenüber einer alternativen Reiseroute zu einem alternativen Reiseziel verkürzt, wobei die alternative Reiseroute zum Beispiel eine längere, aber gerade und eben verlaufende Strecke sein kann. Dadurch wird die Zielregion noch genauer definiert und die bereits oben genannten Vorteile werden durch diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens verstärkt.
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In Abhängigkeit von der festgestellten Zielregion kann optional ein Ermitteln von mindestens einem optionalen Reiseziel in der Zielregion erfolgen, wobei zu der Zielregion zum Beispiel auch Verlauf des Reichweitenradius zählen kann. Dabei kann das Bildsignal eine Markierung des mindestens einen ermittelten Reiseziels zu beschreiben. Der Benutzer kann damit sofort erfassen, zum Beispiel welche Städte er mit dem vorgegebenen Soll-Ladezustand erreichen kann und muss nicht mehr aufwendig zum Beispiel in die Karte hineinzoomen, um ein potentielles Reiseziel zu erkennen. Mit anderen Worten kann der Benutzer potentielle Reiseziele schneller erfassen und damit eine Reise besser planen.
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Die oben beschriebenen Vorteile werden durch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens verstärkt, gemäß der die Ladeplanungseinrichtung mindestens einen Betriebsparameter der Energiespeichereinrichtung feststellt, beispielsweise eine Betriebstemperatur und/oder eine maximale Ladekapazität der Energiespeichereinrichtung. Das Ermitteln des Reichweitenradius kann dann den festgestellten Betriebsparameter berücksichtigen.
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Zur noch viel unkomplizierteren Reiseplanung und zur unkomplizierteren Planung des Ladevorganges kann optional vorgesehen sein, dass die Ladeplanungseinrichtung ein Empfangen eines Positionssignals durchführen kann, beispielsweise ein GPS Signal empfängt, wobei das Positionssignal eine aktuelle Position des Kraftfahrzeugs beschreiben kann. Die durch das Positionssignal beschriebene, aktuelle Position des Kraftfahrzeugs kann dann als Ausgangsstandort festgestellt werden. Benutzer können somit das erfindungsgemäße Verfahren auch beispielsweise während einer Reise durchführen, falls er beispielsweise gerade an einer Ladestation steht und den aktuellen Ladevorgang der Ladestation planen möchte.
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Vorzugsweise kann durch die Ladeplanungseinrichtung ein Erzeugen eines Bildsignals erfolgen, das einen Schieberegler zum Vorgeben des Soll-Ladezustands beschreiben kann, und ein Übertragen des erzeugten Bildsignals an die Anzeigeeinrichtung, die in dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Bedieneinrichtung aufweisen kann. Weiterhin erfolgt durch die Bedieneinrichtung ein Erzeugen des Bediensignals in Abhängigkeit von einer empfangenen Bedienhandlung, wobei die empfangene Bedienhandlung ein Verstellen eines Positionsmarkers des angezeigten Schiebereglers und damit das Vorgeben des Soll-Ladezustands beschreiben kann. Das Erzeugen des Bildsignals kann dann in Abhängigkeit von der empfangenen Bedienhandlung erfolgen. Durch eine Bedienung mithilfe eines als Schieberegler ausgestalteten Bedienelements wird auf die Wahrnehmung des Benutzers und seine Aufnahmefähigkeit zum Aufnehmen der Informationen des Ladevorgangsplanungssignals Rücksicht genommen und der Zusammenhang zwischen dem Soll-Ladezustand und dem möglichen Vorteil oder Nachteil kann durch den Benutzer besser erfasst werden.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch eine Ladungsplanungseinrichtung, die vorzugsweise eine Prozessoreinrichtung aufweisen kann, wobei die Ladeplanungseinrichtung dazu eingerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren nach einer der oben beschriebenen Ausführungsformen durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung ist zum Verarbeiten von Daten und Signalen eingerichtet und kann hierzu vorzugsweise mindestens einen Mikrokontroller und/oder mindestens einen Mikroprozessor aufweisen. Das Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann zum Beispiel mithilfe eines in einer Speichereinrichtung, also in einem Datenspeicher, gespeicherten Programmcode erfolgen, wobei der Programmcode bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung das erfindungsgemäße Verfahren durchführen kann.
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Die oben gestellte Aufgabe wird, unter Erreichen der oben genannten Vorteile, gelöst durch ein Kraftfahrzeug, das vorzugsweise als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen, ausgestaltet sein kann. Das Kraftfahrzeug kann dabei vorzugsweise ein Elektrokraftfahrzeug oder Hybrid-Kraftfahrzeug sein. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist eine Energiespeichereinrichtung und eine Anzeigeeinrichtung auf und ist durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ladeplanungseinrichtung gekennzeichnet.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt die einzige Figur („Fig.“):
eine schematische Skizze zu einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die Figur veranschaulicht schematisch das Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand eines ersten Ausführungsbeispiels. Hierzu zeigt die Figur ein Kraftfahrzeug 10, das beispielsweise als Elektrokraftfahrzeug ausgestaltet sein kann. Das beispielhafte Elektrokraftfahrzeug weist eine Energiespeichereinrichtung 12 auf, die beispielsweise als Akkumulator oder Traktionsbatterie ausgestaltet sein kann.
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Die beispielhafte Anzeigeeinrichtung 14 kann auf einer Anzeigefläche 18 zum Beispiel eine Navigationskarte als geographische Karte 20 anzeigen und optional ein Anzeigefeld 22, das zum Beispiel einen Schieberegler 24 zum Einstellen des Soll-Ladezustandes zeigen kann. Der beispielhafte Schieberegler 24 der Figur kann dabei beispielsweise durch Angeben eines minimalen Ladezustandes („0%“) und eines maximalen, möglichen Soll-Ladezustandes („100%“) gekennzeichnet sein, und es kann beispielsweise ein Positionsmarker 26 dargestellt werden, der einen aktuell vorgegebenen Wert des Soll-Ladezustands entsprechend der Position des Positionsmarkers 26 („60 %“) zeigen kann.
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Das Kraftfahrzeug 10 weist zusätzlich eine Ladeplanungseinrichtung 28 auf, die beispielsweise als Steuergerät oder Steuerplatine ausgestaltet sein kann. Die Ladeplanungseinrichtung 28 kann optional eine Prozessoreinrichtung 30 zum Beispiel mit einem oder mehreren Mikroprozessoren und/oder einem oder mehreren Mikrokontroller aufweisen, und/oder eine Speichereinrichtung 32, die beispielsweise als Speicherkarte oder Steuerchip oder als anderer, dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannten Datenspeicher ausgestaltet sein kann. In der Speichereinrichtung kann optional ein Programmcode zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens abgespeichert sein.
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In dem Beispiel der Figur möchte ein Benutzer des Kraftfahrzeugs 10 beispielsweise gerne am nächsten Tag einen Tagesausflug unternehmen und hierzu die Energiespeichereinrichtung 12 zum Beispiel an einer heimischen Steckdose in der Nacht vor dem Ausflug aufladen. Als bewusster Autofahrer kann dem Benutzer dabei wichtig sein, dass die Energiespeichereinrichtung 12 schonend aufgeladen wird, und dass die Energiespeichereinrichtung 12 eine möglichst lange Lebensdauer bewahrt. Die Ladeplanungseinrichtung 28 kann beispielsweise ein Lademanagement umfassen, das den nächtlichen Ladevorgang steuern kann. Vorher will der Benutzer des Kraftfahrzeugs 10 jedoch mittels der Bedieneinrichtung 16 festlegen, welchen Soll-Ladezustand das Kraftfahrzeug 10 am nächsten Morgen haben soll. Der Benutzer kann sich beispielsweise überlegt haben, am nächsten Tag zum Beispiel von seinem Heimatort Ingolstadt, wo das Kraftfahrzeug 10 gerade steht, nach München zu fahren. Die Strecke kann über die Autobahn zum Beispiel 110 Kilometer lang sein, aber der Benutzer weiß beispielsweise nicht, welchen Soll-Ladezustand die Energiespeichereinrichtung 12 als Mindest-Ladezustand aufweisen muss, um die Strecke ohne Zwischenstopp zum erneuten Laden der Energiespeichereinrichtung 12 zu bewältigen.
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Durch Betätigen des Schiebereglers 24 kann er beispielsweise zunächst den Soll-Ladezustand auf einen Wert von 60 % einstellen. Die Bedieneinrichtung 16 kann die Bedienhandlung empfangen (Verfahrensschritt S1), zum Beispiel durch eine dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannte Technologie zum berührungssensitiven Empfangen und Erfassen einer Berührung. In Abhängigkeit von dem Verschieben des Positionsmarkers 26 kann die Bedieneinrichtung ein Bediensignal in Abhängigkeit von der empfangenen Bedienhandlung erzeugen (S2), das beispielsweise das Verschieben des Positionsmarkers 26 auf einen Wert des Soll-Ladezustandes von 60 % beschreiben kann.
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Ein entsprechendes Bildsignal zum Darstellen des Anzeigefeldes 22 mit dem Schieberegler 24 kann beispielhaft durch die Ladeplanungseinrichtung 28 erzeugt (S3) und an die Anzeigeeinrichtung 14 übertragen werden (S4). Eine entsprechende Datenkommunikationsverbindung ist dabei in der Figur als schwarze Verbindungslinie gezeigt und mit dem Bezugszeichen 33 gekennzeichnet. Die Datenkommunikationsverbindung 33 kann beispielsweise eine drahtgebundene Datenkommunikationsverbindung 33 sein, beispielsweise ein Bestandteil eines Datenbussystems des Kraftfahrzeugs 10, oder eine drahtlose Datenkommunikationsverbindung 33, die beispielsweise eine WLAN- oder eine Bluetooth-Verbindung sein kann. Auch alle weiteren Datenkommunikationsverbindungen 33 sind in der Figur als schwarze Verbindungslinien gezeigt und mit dem Bezugszeichen 33 gekennzeichnet.
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Die Ladeplanungseinrichtung 28 empfängt im Verfahrensschritt S5 das Bediensignal. Beispielsweise anhand eines Positionssignals, das zum Beispiel aus einer Navigationseinrichtung 34 empfangen werden kann (S6), wobei die Navigationseinrichtung beispielsweise als Navigationsgerät ausgestaltet sein kann, kann der Ausgangsstandort 36 des Kraftfahrzeugs festgestellt werden (S7), beispielsweise durch Auswerten des Navigationssignals. Alternativ kann das Positionssignal zum Beispiel direkt über eine drahtlose Datenkommunikationsverbindung 33 zu einem Satelliten empfangen werden (S6).
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Als geographischer Ausgangsstandort 36 des Kraftfahrzeugs 10 kann im Beispiel ein Standort in Ingolstadt festgestellt werden (S7). Alternativ kann der Ausgangsstandort festgestellt werden (S7), indem der Benutzer beispielsweise eine entsprechende Eingabe über die Bedieneinrichtung 16 tätigen kann. Anhand des festgestellten Ausgangsstandortes 36 und in Abhängigkeit von dem vorgegebenen Soll-Ladezustand, der in Abhängigkeit von der empfangenen Bedienhandlung vorgegeben werden kann (S8), wird im Verfahrensschritt S9 ein Reichweitenradius um den festgestellten Ausgangsstandort 36 ermittelt. Hierzu kann die Ladeplanungseinrichtung 28 beispielsweise in der Speichereinrichtung 32 voreingestellte Werte und/oder Koordinaten ablesen, die jeweils einem jeweiligen Soll-Ladezustand in Abhängigkeit zu Koordinaten des jeweiligen Ausgangsstandortes 36 zugeordnet sein können.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Ladeplanungseinrichtung 28 beispielsweise mehrere, mögliche Reiserouten ausgehend von dem Ausgangsstandort 36 Ermitteln (S10), wodurch zum Beispiel ein dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannter Algorithmus für Navigationssysteme verwendet werden kann. Beispielsweise kann dann für jede der Reiserouten ermittelt werden, wie weit das Kraftfahrzeug 10 mit dem vorgegebenen Soll-Ladezustand von 60 % fahren kann. Entsprechende Reiseziele können dann durch entsprechende, beispielsweise in der Speichereinrichtung 32 abgelegten geographische Koordinate beschrieben werden, und eine entsprechende Zielregion 38, die in der Figur in Form eines Spiegeleis dargestellt ist, kann zum Beispiel durch Verknüpfen der entsprechenden Reiseziele ermittelt werden (S11). Hierfür kann beispielsweise durch Verbinden Koordinaten der ermittelten Reiseziele zunächst der Reichweitenradius ermittelt (S9) und anhand des Reichweitenradius die Fläche und damit die von der Zielregion 38 umfassten Koordinaten festgelegt werden (S11). Beispielsweise durch die Kartendaten vorgegebene Eigenschaften einer Straße, auf der eine Reiseroute liegen kann, beispielsweise eine Straßenart, kann dabei ebenfalls berücksichtigt werden. So kann zum Beispiel ein Energieverbrauch beim Befahren einer Landstraße pro 100 Kilometer geringer sein als beim Befahren einer Reiseroute, die eine Autobahn umfasst, sodass in Fahrtrichtung der beispielhaften Autobahn der Reichweitenradius über ein Luftlinie weiter von dem Ausgangsstandort entfernt sein kann als in einer Fahrtrichtung entlang der Landstraße.
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Im Beispiel der Figur kann die Zielregion 38 beispielsweise in Form eines Kreises oder eines Spiegeleis, das über die Karte 20 gelegt sein kann, dargestellt sein. Die Ladeplanungseinrichtungseinrichtung 28 kann beispielsweise diejenigen Städte ermitteln (S12), die innerhalb der Zielregion 38 liegen. Hierzu kann die Ladeplanungseinrichtung 28 zum Beispiel in der Speichereinrichtung 32 abgelegte Kartendaten verwenden, und vorgegebene Koordinaten von Städten mit den Koordinaten der Zielregion 38 vergleichen. Im Beispiel der Figur kann somit beispielsweise hervorgehoben werden, dass bei dem beispielhaften Soll-Ladezustand die Städte Regensburg R und Augsburg A noch innerhalb der Zielregion 38 liegen können. Der Benutzer kann somit sofort erfassen, dass er mit dem von ihm gewählten Soll-Ladezustand von 60 % nicht bis nach München kommt und beispielsweise auch nicht mehr in den Bayerischen Wald B, er aber alternativ zum Beispiel mit dem Soll-Ladezustand von 60 % den Tagesausflug nach Regensburg R oder Augsburg A machen kann. Dem Benutzer steht es nun frei, den Ladevorgang derart zu planen, dass die Energiespeichereinrichtung 12 in der Nacht auf 60 % aufgeladen wird, wozu er beispielsweise durch eine weitere Bedienhandlung den vorgegebenen Soll-Ladezustand bestätigen kann. Alternativ kann er zum Beispiel einen anderen Soll-Ladezustand vorgeben, beispielsweise einen Ladezustand von 100 %, und danach entscheiden, ob er die verlängerte Ladezeit und die dadurch ein vorhergehenden technischen Auswirkungen auf die Energiespeichereinrichtung 12 in Kauf nehmen möchte.
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Bei dem Ermitteln des Reichweitenradius (S9) kann optional zum Beispiel eine aktuelle Betriebstemperatur oder eine vorgegebene Betriebstemperatur des Kraftfahrzeugs 10 berücksichtigt werden (S13). Hierzu kann der entsprechende Betriebsparameter, der alternativ beispielsweise eine maximale Ladekapazität der Energiespeichereinrichtung sein kann, im Verfahrensschritt S14 festgestellt werden, oder zum Beispiel durch ein an der Energiespeichereinrichtung 12 angeordnetes Temperaturmessgerät (in der Figur nicht gezeigt) eine Temperatur messen. Die Ladeplanungseinrichtung 28 kann beispielsweise ein entsprechendes, den Betriebsparameter beschreibendes Signal zum Beispiel aus der Energiespeichereinrichtung 12 empfangen, oder beispielsweise ein entsprechendes Signal, das mittels des Lademanagements zum Beispiel bereitgestellt werden kann.
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Damit die Ladeplanungseinrichtung 28 ein Bildsignal erzeugen kann (S15) das die geographische Karte 20 und die darin markierte Zielregion 38 beschreibt, können Kartendaten bereitgestellt werden (S16), die beispielsweise in der Speichereinrichtung 32 abgelegt sein können. Das Übertragen des erzeugten Bildsignals (S17) kann über die bereits erwähnte Datenkommunikationsverbindung 33 erfolgen.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Benutzer beispielsweise von Ingolstadt nach Berlin unterwegs sein und während der Fahrt an einer Ladestation die Energiespeichereinrichtung 12 neu aufladen müssen. Muss der Benutzer beispielsweise um 16 Uhr in Berlin sein, hat er Interesse daran, dass die Ladezeit möglichst kurz ist. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann er nun durch das zur Verfügung Stellen einer optisch dargestellten Zielregion 38 in Kombination mit der Karte 20 an der Ladestation sehr schnell abschätzen, mit welchem Soll-Ladezustand er von seinem jetzigen Standort noch nach Berlin kommt, und gleichzeitig die Ladezeit bestmöglichst verkürzen kann, damit er nicht zu lange an der Ladestation steht.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie durch die Erfindung ein Einstellen eines Soll-Ladezustandes, beispielsweise einer maximalen Ladung, mit einer prädiktiven Reichweitenanzeige auf einer Karte 20, beispielsweise einer Navigationskarte, bereitgestellt werden kann.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann zur technischen Umsetzung eine Reichweitenberechnung und eine Navigationskarte und ein Reichweitenradius (beispielsweise in Form eines Spiegeleis) auf der Karte 20 und ein justierten Wert des Soll-Ladezustandes („SOC“) verwendet werden. Dabei kann eine grafische Ausgabe der Zielregion 38 auf der Karte 20 erfolgen, wie sie beispielhaft in der Figur gezeigt ist. Der Benutzer kann beispielsweise mittels der Anzeigeeinrichtung 14 aufgefordert werden, festzulegen, zu wieviel Prozent der Benutzer seinen Kraftfahrzeug 10 zum Beispiel zum Abfahrtzeitpunkt geladen sein soll. Der Benutzer kann dabei beispielsweise den Schieberegler 24 auf einen Soll-Ladezustand von 60 % einstellen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014226031 A1 [0003]
- DE 102011104153 A1 [0004]
- DE 102012023632 A1 [0005]