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Die vorliegende Erfindung betrifft ein kosmetisches Produkt aufweisend einen Druckbehälter mit Entnahmeventil enthaltend eine kosmetische Zubereitung umfassend mindestens 8 Gew.-% ein oder mehrere Wachse und ein oder mehrere Polyacrylsäurepolymere, wobei die Zubereitung keine Tenside und Emulgatoren enthält. Der Druckbehälter enthält darüber hinaus mindestens ein die kosmetische Zubereitung aufschäumendes und/oder austragendes Treibmittel. Das erfindungsgemäße kosmetische Produkt ermöglicht die Bereitstellung eines pflegenden Schaumes, der besonders dazu geeignet ist auf nasse oder angefeuchtete Haut aufgetragen zu werden und anschließend abgespült wird. Der erhaltene Schaum weist eine überraschende strukturelle Stabilität auf und erlaubt die Auftragung eines pflegenden Schutzfilmes auf die Haut.
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Schön und attraktiv auszusehen ist ein Bedürfnis von vielen Menschen. Oftmals gilt dabei eine reine und gepflegte Haut als Schönheitsideal. Um diesem zu entsprechen, werden die verschiedensten kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen zur täglichen Reinigung und Pflege der Haut eingesetzt.
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Generell können derartige kosmetische und dermatologische Zubereitungen in zwei Kategorien eingeordnet werden. Auf der einen Seite stehen die „rinse-off“ Zubereitungen, welche sofort nach dem Auftragen mit Wasser von der Haut abgewaschen werden. Typische Zubereitungen dieser Kategorie sind beispielsweise Duschgele oder Haarshampoos. Auf der anderen Seite stehen die so genannten „leave-on“ Zubereitungen, welche nach dem Auftragen auf der Haut verbleiben, um von dieser absorbiert zu werden. Typische Zubereitungsbeispiele sind Cremes, Lotionen und Bodymilch.
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Sowohl „leave-on“ als auch „rinse-off“ Zubereitungen können in Form von Emulsionen formuliert sein, bei denen Öl dispergiert in Wasser oder Wasser dispergiert in Öl vorliegt.
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Versucht man Öl in Wasser oder Wasser in Öl zu dispergieren tritt in der Regel das Problem auf, dass sich die dispergierten Tröpfchen schnell agglomerieren und so eine Phasentrennung hervorrufen. Um dieses zu verhindern werden Emulgatoren eingesetzt, welche es ermöglichen, die dispergierten Tröpfchen zu stabilisieren. Auf diese Weise kann eine Phasentrennung auch langfristig verhindert werden. Insbesondere in Dusch- und Shampoozubereitungen sind Tenside enthalten, welche unter anderem dazu dienen Schaum beim Auftragen auf die Haut zu bilden.
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Abspülbaren „Rinse-off“ Zubereitungen, welche auf die feuchte oder nasse Haut aufgetragen werden, wie Dusch- und Shampoozubereitungen, dienen zumeist weniger der Pflege der Haut. Vielmehr erlauben die enthaltenen Tenside eine effektive Entfernung von Fett, Schweiß und Verunreinigungen, welche sich auf der Haut befinden.
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Alternativ zu den klassischen Duschgelen, die zur Reinigung der Haut im flüssigen Zustand aus dem Vorratsbehältnis entnommen und auf der Haut aufgetragen werden, gibt es eine geringe Anzahl an Produkten, bei denen die tensidbasierte Reinigungszubereitung zur Anwendung auf der Haut mit Hilfe von Treibgas aufgeschäumt wird. Dabei wird ein Schaum mit moussiger Textur erhalten, der dem Anwender nicht nur Spaß bei Auftragen auf die Haut bereitet, sondern auch zumeist als gut auf der Haut verteilbar wahrgenommen wird.
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Die in diesen Produkten enthaltenen Tenside und Emulgatoren fördern die Schaumbildung, so dass zumeist strukturell stabile Schäume erhalten werden. Nachteilig ist jedoch, dass derartige Produkte es nicht erlauben, die Haut ausreichend zu pflegen. So fühlt sich die Haut nach dem Duschen oft trocken und gespannt nach der Anwendung an. Um diesen Entgegenzusteuern ist es zumeist notwendig pflegende Körperlotionen nach dem Duschen aufzutragen.
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Werden pflegende Körperlotionen, welche meist als Öl-in-Wasser Emulsion formuliert sind, jedoch direkt unter der Dusche auf nasse Haut aufgetragen, so besteht der Nachteil, dass aufgrund der enthaltenen Emulgatoren kein pflegender Rückstand auf der Haut verbleibt. Stattdessen werden die in der Körperlotion emulgiert vorliegenden Lipidkomponenten in Lösung gehalten. Demensprechend ist ein Auftragen in der Dusche auf nasse Haut wenig sinnvoll. Dieses gilt ebenso für mit Treibgas aufgeschäumte als O/W-Emulsion vorliegende Körperlotionen.
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Nachteilig ist insbesondere, dass ein Verzicht oder eine Reduktion von Tensiden und Emulgatoren zu unzureichenden Schäumen führt. Demensprechend lassen sich insbesondere tensid- und emulgatorfreie Zubereitungen mit einem hohen Anteil von pflegenden Wachsen nur schlecht oder gar nicht aufschäumen. Darüber hinaus weisen diese Produkte den Nachteil auf, dass sie sich schlecht mit Wasser abspülen lassen. Nachteilig ist weiterhin, dass die erhaltenen Schäume schnell zerfallen, zumeist in weniger als 5 Minuten, und so keine strukturelle Stabilität aufweisen. Darüber hinaus ist es nachteilig, dass eine unzureichende Menge an Lipiden (Öl- oder Wachskomponenten) auf der Haut abgelagert wird.
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Der Stand der Technik kennt das Dokument
EP 1992323 A1 , welches schaumförmige Zubereitungen betrifft, die ausschließlich Feststoffemulgatoren enthalten. Die Zubereitungen weisen jedoch keine Wachse auf.
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EP 2335675 A1 offenbart Schaumformulierungen, welche einen Feststoffemulgator enthalten und somit nicht emulgatorfrei sind. Die erhaltenen Schäume zerfallen in wenigen Minuten.
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Keine der vorstehend genannten Schriften konnte dem Fachmann zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung führen.
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Überraschend wurde nun ein kosmetisches Produkt zur Bereitstellung eines gut abwaschbaren, strukturell stabilen Schaumes gefunden, welcher die beschriebenen Nachteile und Probleme nicht aufweist.
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Die Erfindung ist ein kosmetisches Produkt aufweisend einen Druckbehälter mit Entnahmeventil enthaltend
- a) eine kosmetische Zubereitung - bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zubereitung - umfassend
- (i) insgesamt 8 Gew.-% bis 35 Gew.-%, bevorzugt 9,5 Gew.-% bis 25 Gew.-% und insbesondere bis 22 Gew.-% ein oder mehrere von Fettalkoholen verschiedene Wachse, und
- (ii) ein oder mehrere Polyacrylsäurepolymere,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zubereitung keine Tenside und keine Emulgatoren enthält; - b) mindestens ein die kosmetische Zubereitung aufschäumendes und/oder austragendes Treibmittel.
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Auch Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen kosmetischen Produkts zur Bereitstellung eines Schaumes zur Applikation auf nasse Haut.
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Auch Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen kosmetischen Produkts zur Bereitstellung eines Rasierschaumes. Wird ein derartiger Schaum als Rasierschaum verwendet, zeigt die Rasierklinge besonders gute Gleiteigenschaften. Darüber hinaus wird im Vergleich zu Rasierschäumen, die auf Tensiden, wie Seifen basieren, eine überraschend geringe Hautaustrocknung erreicht. Demensprechend werden derartige Schäume als angenehmer und pflegend empfunden.
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Auch Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von
- (i) insgesamt 8 Gew.-% bis 35 Gew.-%, bevorzugt 9,5 Gew.-% bis 25 Gew.-% und insbesondere bis 22 Gew.-% ein oder mehrere von Fettalkoholen verschiedene Wachse, und
- (ii) ein oder mehrere Polyacrylsäurepolymere
in einer mit Treibgas aufgeschäumten kosmetischen Zubereitung, welche keine Tenside und Emulgatoren enthält, zur Bereitstellung eines Schaumes, der bei Applikation auf nasse Haut auf dieser einen Lipidfilm ablagert, wobei sich die Gew.-% Angaben auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zubereitung ohne Berücksichtigung des Treibgases beziehen.
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Auch Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von
- (i) insgesamt 8 Gew.-% bis 35 Gew.-%, bevorzugt 9,5 Gew.-% bis 25 Gew.-% und insbesondere bis 22 Gew.-% ein oder mehrere von Fettalkoholen verschiedene Wachse, und
- (ii) ein oder mehrere Polyacrylsäurepolymere
in einer mit Treibgas aufgeschäumten kosmetischen Zubereitung, welche keine Tenside und Emulgatoren enthält, zur Bereitstellung eines strukturell stabilen Schaumes, wobei sich die Gew.-% Angaben auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zubereitung ohne Berücksichtigung des Treibgases beziehen. Der erhaltene Schaum fällt nach Austragen und/oder Aufschäumen mit dem Treibmittel, insbesondere über einen Zeitraum von 5 Minuten, weniger schnell zusammen, als Schäume des Standes der Technik.
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Auch Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Anwendung des erfindungsgemäßen kosmetischen Produktes dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt die kosmetische Zubereitung aus dem Druckbehälter entnommen wird, in einem zweiten Schritt die kosmetische (aufgeschäumte) Zubereitung auf die mit Wasser befeuchtete Haut aufgetragen wird und in einem dritten Schritt mit Wasser von der Haut abgespült wird.
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Auch Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Anwendung des erfindungsgemäßen kosmetischen Produktes dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt die kosmetische Zubereitung aus dem Druckbehälter entnommen wird, in einem zweiten Schritt die kosmetische (aufgeschäumte) Zubereitung auf die mit Wasser befeuchtete behaarte Haut aufgetragen wird und in einem dritten Schritt die Haare im Hautbereich, auf den die kosmetische (aufgeschäumte) Zubereitung aufgetragen wurde, mit einer Rasierklinge rasiert werden.
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Wird in dieser Offenbarung der Begriff Haut verwendet, so bezieht sich dieser ausschließlich auf die menschliche Haut.
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Das erfindungsgemäße kosmetische Produkt bildet nach Ausbringen einen überraschend strukturell stabilen Schaum, welcher auch über einen Zeitraum von 5 Minuten weniger zerfällt als vergleichbare Schäume des Standes der Technik. Es war auch überraschend, dass nach dem Aufbringen des erhaltenen Schaums auf der Haut und Abspülen des Schaumes innerhalb von 5 Minuten nach dem Auftragen ein Rückstand dort verbleibt, der ein pflegendes, angenehmes Gefühl vermittelt. Der Rückstand besteht vorwiegend aus Lipiden. Demensprechend war es überraschend möglich einen Schaum bereitzustellen, der auf nasse Haut aufgetragen wird und anschließend mit Wasser abgespült wird, und dabei das bei schäumenden Produkten auftretende trockene Hautgefühl nicht aufweist oder dieses reduziert. Es war auch überraschend, dass sich der erfindungsgemäße Schaum trotz des hohen Gehalts an Wachsen besonders leicht auf der nassen Haut verteilen lässt. Darüber hinaus sind die erfindungsgemäß erhaltenen Schäume sind überraschend feinporig.
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Alle nachfolgend aufgeführten Gewichtsprozentangaben (Gew.-%) beziehen sich, sofern nicht anders angegeben, jeweils auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zubereitung.
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Sofern nicht anders angegeben wurden alle Versuche unter Normalbedingungen durchgeführt. Der Begriff „Normalbedingungen“ bedeutet 20°C, 1013 hPa und eine relative Luftfeuchtigkeit von 50%.
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Der Ausdruck „frei von“ bedeutet im Sinne der vorliegenden Offenbarung, dass der Anteil der jeweiligen Substanz kleiner 0,05 Gew.-% ist. Dadurch wird gewährleistet, dass Einschleppungen oder Verunreinigungen mit diesen Stoffen nicht als erfindungsgemäß „frei von“ mitumfasst werden.
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Erfindungsgemäß zählen zu den Fettalkoholen langkettige, lineare primäre Alkohole mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen. Des Weiteren zählen die Fettalkohole mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen definitionsgemäß nicht zu den Tensiden und Emulgatoren.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind unter den Wachsen natürliche und synthetische Substanzen zu verstehen, die bei 20°C knetbar, fest bis brüchig hart, grob bis feinkristallin, durchscheinend bis opak, jedoch nicht glasartig; über 40°C ohne Zersetzung schmelzend, schon wenig oberhalb des Schmelzpunktes verhältnismäßig niedrigviskos und nicht fadenziehend, stark temperaturabhängige Konsistenz und Löslichkeit, unter leichtem Druck polierbar sind.
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Erfindungsgemäß können der oder die von den Fettalkoholen verschiedenen Wachse ausgewählt sein unter den natürlichen und/oder den synthetischen Wachsen.
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Unter den natürlichen vorkommenden Wachsen können die üblicher Weise in kosmetischen Produkten eingesetzten natürlichen, pflanzlichen Wachse gewählt werden, beispielsweise Carnaubawachs, Candelillawachs, Sonnenblumenwachs und/oder Fruchtwachse (Bspw. Apfelwachs oder Citruswachs). Weitere erfindungsgemäße natürliche Wachse sind tierische Wachse, wie Bienenwachs, Wollwachs, Walrat und Bürzeldrüsenfett.
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Zu den synthetischen Wachsen zählen erfindungsgemäß sowohl Wachse, welche vollständig synthetisch gewonnen werden, als auch chemische modifizierte Wachse. Demensprechend können als synthetische Wachse beispielsweise Hartparaffin oder Cera Mikrokristallina in der erfindungsgemäßen Zubereitung enthalten sein. Dabei steht Cera Mikrokristallina als Oberbegriff für die alternativen Namen, wie Microcrystalline Wax, Mirkrokristalline Wachse oder Cire Minerale.
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Cera Mikrokristallina ist eine komplexe Kombination von langen, verzweigten Kohlenwasserstoffketten, die aus Rückstandsölen durch Lösemittelkristallisation gewonnen werden. Cera Mikrokristallina besteht vorwiegend aus gesättigten geraden und verzweigten Kohlenwasserstoffketten, überwiegend mit mehr als 35 Kohlenstoffatomen. Cera Mikrokristallina wurde früher als Vaseline® bezeichnet, welches heute als Markenname von ChesePorough Ponds angeboten wird.
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Wird erfindungsgemäß als Wachs Cera Mikrokristallina eingesetzt, so ist diese vorteilhaft dadurch gekennzeichnet, dass keine polyzyklischen Aromaten oder schwefelhaltigen Verbindungen enthalten sind. Werden diese Vorgaben eingehalten, so weist Cera Mikrokristallina aufgrund seiner chemischen Neutralität kein allergisches Potenzial auf.
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Weitere erfindungsgemäße synthetische Wachse sind Ester aus langkettigen Fettsäuren und langkettigen Fettalkoholen, wobei es vorteilhaft ist, wenn die Fettsäuren 15 bis 36 Kohlenstoffatome und die Fettalkoholen 15 bis 36 Kohlenstoffatome aufweisen. Erfindungsgemäße Beispiele sind unter anderem Cetyl Stearate oder Cetyl Palmitate.
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Ferner zählen zu den chemische modifizierten Wachsen gehärtete oder hydrierte Pflanzenöle. Typische erfindungsgemäße Beispiele sind unter den INCI-Bezeichnungen Hydrogenated Castor Oil, Hydrogenated Vegetable Oil, Hydrogenated Avocado Oil, Hydrogenated Cotton Seed Oil, Hydrogenated Rapeseed Oil, Hydrogenated Sunflower Oil, Hydrogenated Palm Oil, Hydrogenated Jojoba Oil, Hydrogenated Soybean Oil oder Hydrogenated Coconut Oil bekannt.
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Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn mindestens ein Wachs gewählt aus der Gruppe Cera Mikrokristallina, Hydrogenated Jojoba Oil und/oder Hydrogenated Vegetable Oil in der kosmetischen Zubereitung enthalten ist.
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Der maximale Anteil der in der kosmetischen Zubereitung enthaltenen Wachse beträgt 35 Gew.-%, bevorzugt 25 Gew.-% und insbesondere bevorzugt 22% Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zubereitung.
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Erfindungsgemäß werden unter dem Begriff Polyacrylsäurepolymer in der Kosmetik eingesetzten Polymere verstanden, die aus einem Monomorengemisch polymerisiert werden, welches Acrylsäure und/oder Methacrylsäure (a.) umfasst. Ein Beispiel von Polyacrylsäurepolymeren, welche aus Polyacrylsäure und gegebenenfalls geringen Mengen einer quervernetzenden Substanz bestehen, werden gemäß INCI Nomenklatur als Carbomere bezeichnet. Als quervernetzende Substanz werden oftmals beispielsweise Pentaerythritolallylether, Allylether von Propylen, oder Allylether von Saccharose (beispielsweise bekannt unter der CAS-Nummer: 68784-14-5) eingesetzt.
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Carbomer weisen die Eigenschaft auf, dass diese abhängig vom pH-Wert in wässriger Lösung anionische Ladungen an den Carboxygruppen ausbilden. Dieses führt dazu, dass sich die deprotonierten Gruppen abstoßen und sich die Polymerketten strecken. Durch diesen Effekt bildet sich ein Linearkolloidgerüst aus, welches Wasser einlagern kann. Durch die Einlagerung von Wasser bildet sich ein Gelgerüst aus, was zu einer Erhöhung der Viskosität der Lösung führt. Die Deprotonierung der Carboxygruppen ist vom pH-Wert abhängig, so dass es in Abhängigkeit von diesem zur Auflösung des Gelnetzwerks kommen kann. Erfindungsgemäße Polyacrylsäurepolymer die unter der INCI-Bezeichnung Carbomer käuflich erhältlich sind, sind die Handelsprodukte mit der Bezeichnung Carbopol und dem Zusatz EDT 2050, 934, 940, 941, 980, 981, 2984, 5984, 934P sowie Ultrez 10, welche alle von der Fa. Lubrizol bezogen werden können.
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Eine weitere Gruppe an erfindungsgemäßen Polyacrylsäurepolymeren sind dadurch gekennzeichnet, dass diese aus einem Monomerengemisch polymerisiert werden, welches neben den kurzkettigen Monomeren Acrylsäure und/oder Methacrylsäure (a.), zusätzlich C1-bis C40-Alkylacrylate und/oder C1- bis C40-Alkylmethacrylate (b.) als Monomerbestanteile enthält. Auch diese Polymere können als Copolymer oder quervernetzt als Crosspolymer vorliegen. Typische Beispiele dieser Polymere sind unter den INCI-Bezeichnungen Acrylates/C12-22 Alkylmethacrylate Copolymer, Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer und Acrylates Copolymer bekannt. Acrylates/C12-22 Alkylmethacrylate Copolymer ist unter der Handelsbezeichnung Soltex OPT von der Fa. DOW Chemical erhältlich. Das Polymer Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer kann unter anderem unter den Handelsnamen Pemulen TR-1 Polymer, Pemulen TR-2 Polymer, Carbopol Ultrez 20 Polymer, Carbopol Ultrez 21 Polymer, Carbopol 1342 Polymer, Carbopol 1328 Polymer oder Carbopol ETD 2020 Polymer von der Fa. Lubrizol bezogen werden. Das Polymer Acrylates Copolymer ist unter den Handelsnamen Aculyn 33 von der Fa. DOW Chemical oder Carbopol Aqua SF-1 von der Fa. Lubrizol käuflich erhältlich.
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Weitere erfindungsgemäße Polyacrylsäurepolymere enthalten zusätzlich als Monomerbestandteile ethylenisch ungesättigte hydrophob modifizierte Monomere (c.), welche ausgewählt sein können aus der Gruppe polyethoxyliertem Cetyl(meth)-acrylat, polyethoxyliertem Cetearyl(meth)acrylat, polyethoxyliertem Stearyl(meth)acrylat, polyethoxyliertem Arachidyl(meth)acrylat, polyethoxyliertem Behenylmethacrylat, polyethoxyliertem Cerotyl-(meth)acrylat, polyethoxyliertem Montanyl(meth)acrylat, polyethoxyliertem Melissyl(meth)acrylat, polyethoxyliertem Lacceryl-(meth)acrylat, polyethoxyliertem Nonylphenol(meth)acrylat, polyethoxyliertem Tristyrylphenol(meth)acrylat, polyethoxyliertem Palmylitaconat, polyethoxyliertem Stearylitaconat, polyethoxyliertem Behenylitaconat, polyethoxyliertem Palmylmaleat, polyethoxyliertem Stearylmaleat, polyethoxyliertem Behenylmaleat, polyethoxyliertem Palmylallylether, polyethoxyliertem Stearylallylether, polyethoxyliertem Behenylallylether, wobei der polyethoxylierte Teil der vorstehenden Monomere 15 bis 60 Ethylenoxid-Repetiereinheiten enthält. Typische erfindungsgemäße Beispiele derartiger Polymere sind unter der INCI-Bezeichnung Acrylates/Beheneth-25-methacrylat-Copolymer (beispielsweise Aculyn 28 von der Fa. DOW Chemical) oder Acrylates/Steareth-20 Methacrylate Copolymer (beispielsweise Aculyn 22 von der Fa. DOW Chemical) bekannt.
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Bevorzugte Polyacrylsäurepolymere sind die unter den INCI Bezeichnungen bekannten Substanzen Carbomer und/oder Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer. Dabei ist es bevorzugt, wenn Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer in der kosmetischen Zubereitung enthalten ist.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft sind die Polyacrylsäurepolymere dadurch gekennzeichnet, dass diese Polyacrylsäurepolymere als 0,2 prozentige Lösungen in Wasser nach Neutralisierung eine Viskosität von 1500 bis 10000 mPa·s bei einer Temperatur von 25°C aufweisen. Die Messung erfolgt mit einem Brookfield RV Viskosimeter, RV Spindel 4 oder RV Spindel 5 (Auswahl je nach Viskositätsbereich), gemäß Lubrizol Test Procedure 430-I, Edition August, 2010. Handelsprodukte mit einer Viskosität im definierten Bereich sind unter anderem Carbopol 981 von Lubrizol, welches die INCI-Bezeichnung Carbomer aufweist, und Pemulen TR-1 von Lubrizol, welches die INCI-Bezeichnung Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer aufweist.
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Vorteilhaft beträgt der Gesamtanteil der Polyacrylsäurepolymere in der kosmetischen Zubereitung 0,02 bis 2 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 1 Gew.-% und insbesondere bevorzugt 0,1 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zubereitung.
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Erfindungsgemäß enthält die kosmetische Zubereitung keine Tenside.
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Tenside sind Substanzen, die die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit oder die Grenzflächenspannung zwischen zwei Phasen herabsetzen und die Bildung von Dispersionen ermöglichen oder unterstützen. Tenside bewirken, dass zwei eigentlich nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Öl und Wasser, dispergiert werden können.
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Des Weiteren werden Tenside als amphiphile Stoffe beschrieben, die organische, unpolare Substanzen in Wasser lösen können. Sie sorgen, bedingt durch ihren spezifischen Molekülaufbau mit mindestens einem hydrophilen und einem hydrophoben Molekülteil, für eine Herabsetzung der Oberflächenspannung des Wassers, die Benetzung der Haut, die Erleichterung der Schmutzentfernung und -lösung, ein leichtes Abspülen und -je nach Wunsch - für Schaumregulierung.
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Bei den hydrophilen Anteilen eines Tensidmoleküls handelt es sich meist um polare funktionelle Gruppen, beispielweise -COO-, -OSO3 2-, -SO3 -, während die hydrophoben Teile in der Regel unpolare Kohlenwasserstoffreste darstellen. Tenside werden im Allgemeinen nach Art und Ladung des hydrophilen Molekülteils klassifiziert. Hierbei können vier Gruppen unterschieden werden:
- • anionische Tenside,
- • kationische Tenside,
- • amphotere Tenside und
- • nichtionische Tenside.
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Anionische Tenside weisen als funktionelle Gruppen in der Regel Carboxylat-, Sulfat- oder Sulfonatgruppen auf. In wässriger Lösung bilden sie im sauren oder neutralen Milieu negativ geladene organische Ionen. Kationische Tenside sind beinahe ausschließlich durch das Vorhandensein einer quartären Ammoniumgruppe gekennzeichnet. In wässriger Lösung bilden sie im sauren oder neutralen Milieu positiv geladene organische Ionen. Amphotere Tenside enthalten sowohl anionische als auch kationische Gruppen und verhalten sich demnach in wässriger Lösung je nach pH-Wert wie anionische oder kationische Tenside. Im stark sauren Milieu besitzen sie eine positive und im alkalischen Milieu eine negative Ladung.
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Bekannt sind des Weiteren waschaktive Substanzen, wie beispielsweise kationische Tenside insbesondere quartäre Ammoniumverbindungen. Eine waschaktive Substanz findet in Waschmitteln, Spülmitteln, Shampoos, Duschgels Verwendung und bezeichnet den Anteil der Formulierung, der die Wasch- oder Reinigungsleistung beeinflusst. Waschaktive Substanzen erhöhen die „Löslichkeit“ von Fett- und Schmutzpartikeln in Wasser, die in der Wäsche oder am Körper haften. Darüber hinaus fördern derartige Tenside die Schaumbildung. Die Tenside können natürlichen oder synthetischen Ursprungs sein.
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Ferner ist die erfindungsgemäße kosmetische Zubereitung dadurch gekennzeichnet, dass diese keine Emulgatoren enthält.
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Emulgatoren bewirken, dass zwei nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten (zum Beispiel Öl in Wasser) sich zu einer Emulsion vermengen können. Aufgrund des amphiphilen Charakters dringen sie mit ihrem fettlöslichen Teil in das Öl ein. Durch den hydrophilen Teil kann das nun durch Rühren entstandene Öltröpfchen in der wässrigen Umgebung dispergiert“ werden. Emulgatoren haben primär keinen waschaktiven, tensidischen Charakter. Darüber hinaus kann der Einsatz von Emulgatoren die Schaumbildung einer Zubereitung erhöhen, sowie die strukturelle Stabilität des Schaums verbessern.
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Vor diesem Hintergrund ist es insbesondere überraschend, dass sich die erfindungsgemäße Zubereitung aufschäumen lässt und, wie beschrieben, ein besonders vorteilhafter Schaum erhalten wird.
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Die kosmetische Zubereitung der vorliegenden Erfindung ist erfindungsgemäß in einem Druckbehälter enthalten. In diesem befindet sich neben der erfindungsgemäßen Zubereitung ein Treibmittel.
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Als Treibmittel werden erfindungsgemäß die Gase der Gruppe Propan, Butan, Iso-Butan, Pentan, Iso-Pentan, Dimethylether, Stickstoff und Kohlenstoffdioxid bezeichnet. Dabei ist es erfindungsgemäß von Vorteil, wenn als Treibmittel Butan, Iso-Butan und/oder Propan gewählt werden. Nicht zu verwenden sind Fluorchlorkohlenwasserstoffe, welche die Umwelt beeinträchtigen. Der Einsatz von Pentan oder Iso-Pentan ist weniger bevorzugt, da diese aufgrund des niedrigen Siedepunktes nach Ausgabe aus dem Packmittel langsam verdampfen und so die Schaumbildung langsamer erfolgt. Zudem wird ein weniger voluminöser Schaum erhalten. Es ist insbesondere von Vorteil, wenn Butan, Iso-Butan und/oder Propan enthalten sind und bevorzugt keine weiteren Treibmittel enthalten sind. Bei der ausschließlichen Verwendung von Butan, Iso-Butan und/oder Propan wird ein auf die Porengröße bezogen gleichmäßigerer Schaum erhalten.
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Das Mischungsverhältnis dieser Gase variiert dabei je nach Druckstufe, zum Beispiel:
- Druckstufe 2,7 bar: 60 Gew.-% Butan, 20 Gew.-% Propan und 20 Gew.-% Iso-Butan;
- Druckstufe 3,0 bar: 5,3 Gew.-% Butan, 15,3 Gew.-% Propan und 79,4 Gew.-% Iso-Butan;
- Druckstufe 3,5 bar: 5 Gew.-% Butan, 23 Gew.-% Propan und 72 Gew.-% Iso-Butan; jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des gesamten Treibmittels.
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Erfindungsgemäß bevorzugt sind die Druckstufen 2,7 bar, 3,0 bar und 3,5 bar. Besonders bevorzugt sind die Druckstufen 3,0 bar und 3,5 bar.
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Unter dem Begriff „Druckstufe“ wird der Druck bezeichnet unter dem bei 20°C die erfindungsgemäße kosmetische Zubereitung mit dem entsprechenden Treibgas oder Treibgasgemisch in dem Druckbehälter gelagert bzw. abgefüllt wird.
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Es ist erfindungsgemäß von Vorteil, wenn im Druckbehälter 90 Gew.-% bis 98 Gew.-% kosmetische Zubereitung und 2 Gew.-% bis 10 Gew.-% Treibgas oder Treibgasgemisch, bezogen auf das Gesamtgewicht aller im Druckbehälter enthaltenen Flüssigkeiten und Gase, vorliegen. Dabei ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn der Anteil der erfindungsgemäßen kosmetischen Zubereitung 92 Gew.-% bis 96 Gew.-% und der Anteil des Treibgases oder des Treibgasgemisches 4 Gew.-% bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht aller im Druckbehälter enthaltenen Flüssigkeiten und Gase, beträgt.
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Ferner ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn die kosmetische Zubereitung dadurch gekennzeichnet ist, dass diese mindestens einen Schmelzbereich zwischen 35°C und 42°C nach DSC aufweist. Ein weiterer Schmelzbereich oder mehrere Schmelzbereiche können außerhalb dieser Temperaturspanne liegen.
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DSC (Differential Scanning Calorimetry) ist ein thermisches Verfahren zur Messung von abgegebener/aufgenommener Wärmemenge einer Probe bei isothermer Arbeitsweise, Aufheizung oder Abkühlung (siehe DIN 53765:1994-03, DIN 51007:1994-06, ASTM E 474-80, ASTM D 3418-15). DSC ist eine vergleichende Messmethode, die die Bestimmung von Wärmemengen physikalischer und chemischer Prozesse ermöglicht. Wenn ein Material seinen physikalischen Zustand ändert, wie z.B. Schmelzen oder Umwandlung einer Kristallform in eine andere oder wenn es chemisch reagiert, wird Wärme dabei aufgenommen oder abgegeben. Diese Wärmemengen sind mit Hilfe der DSC quantitativ messbar. Die Methode verläuft zyklisch, so dass nach der ersten Aufheizkurve ein definiertes Abkühlen stattfindet und anschließend die Probe noch einmal im angegebenen Temperaturbereich aufgeheizt wird. Man erhalt somit zweierlei Informationen: In der ersten Aufheizkurve sind alle thermische Effekte inklusiv Vorgeschichte erkennbar. In der zweiten Aufheizkurve ist die Vorgeschichte eliminiert worden und das reine thermische Verhalten der Probe unter definierten Abkühlbedingungen ist auswertbar. Der Schmelzbereich der kosmetischen Zubereitung zwischen 35°C und 42°C nach DSC wird in der in der ersten Aufheizkurve ermittelte Bereich.
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Weist die kosmetische Zubereitung mindestens einen Schmelzbereich zwischen 35°C und 42°C nach DSC auf, so hat sich gezeigt, dass die Zubereitung besonders effektiv auf nasse Haut aufzieht und dort nach Abspülen der Zubereitung einen Wachsefilm hinterlässt. Daher ist die Ablagerung der Lipide bei Vorliegen mindestens eines Schmelzbereiches zwischen 35°C und 42°C besonders effektiv.
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Ferner ist die erfindungsgemäße kosmetische Zubereitung vorteilhaft dadurch gekennzeichnet, dass diese ein oder mehrere Fettalkohole aufweisend 6 bis 22 Kohlenstoffatomen in einem Gesamtanteil von 0,1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zubereitung, enthält. Bevorzugt ist, wenn der Gesamtanteil der Fettalkohole aufweisend 6 bis 22 Kohlenstoffatomen 2 Gew.-% bis 9 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zubereitung, beträgt.
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Bevorzugt werden die Fettalkohole aufweisend 6 bis 22 Kohlenstoffatomen gewählt aus der Gruppe der linearen Fettalkohole, insbesondere Myristylalkool (C14H30O), Cetylalkohol (C16H34O), Stearylalkohol (C18H38O) und Gemische dieser, wie beispielsweise Cetearylalkohol. Werden Mischungen von Fettalkoholen eingesetzt, so sind insbesondere Myristylalkohol, Cetylalkohol und Stearylalkohol in der erfindungsgemäßen Zubereitung enthalten. Dabei ist es insbesondere bevorzugt, wenn der Gewichtsanteil von Fettalkoholen mit 14 Kohlenstoffatomen im Vergleich zu den Gewichtsanteilen von Fettalkoholen mit mehr als 14 Kohlenstoffatomen 1:3 bis 1:8 beträgt.
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Ferner ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn die kosmetische Zubereitung zusätzlich ein oder mehrere Öle enthält, die zur Pflege der Haut beitragen können. Im Sinne der vorliegenden Offenbarung sind Öle als wasserunlösliche, bei 20°C und 1013 HPa flüssige, organische Verbindungen definiert. Wasserunlöslich bedeutet, dass die Löslichkeit der jeweiligen Substanz bei 20°C weniger als 0,1g/100g beträgt.
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Erfindungsgemäß kann die die kosmetische Zubereitung unter anderem ein oder mehrere Kohlenwasserstofföle gewählt aus der Gruppe Mineralöl, Paraffin- und Isoparaffinöl enthalten.
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Ist beispielsweise Paraffinöl und/oder Isoparaffinöl in der kosmetischen Zubereitung enthalten, so beträgt der Gesamtanteil dieser Öle vorteilhaft 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zubereitung. Paraffinöl und/oder Isoparaffinöl werden bevorzugt in Kombination mit dem Wachs Cera Mikrokristallina eingesetzt, wobei der Gewichtsanteil von Paraffinöl und/oder Isoparaffinöl in Bezug zu Cera Mikrokristallina bevorzugt 1:1 bis 1:3 beträgt.
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Ferner ist es ebenfalls erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn die kosmetische Zubereitung ein oder mehrere pflanzliche Öle gewählt aus der Gruppe Nachtkerzenöl, Reiskleieöl, Kokosnussöl, Mandelöl, Walnussöl, Pfirsichkernöl, Aprikosenkernöl, Avocadoöl, Teebaumöl (Tea Tree Oil), Sojaöl, Sesamöl, Sonnenblumenöl, Tsubakiöl, Palmkernöl, Mangokernöl, Wiesenschaumkrautöl, Distelöl, Macadamianussöl, Traubenkernöl, Amaranthsamenöl, Arganöl, Bambusöl, Olivenöl, Weizenkeimöl, Kürbiskernöl, Malvenöl, Haselnussöl, Safloröl, Canolaöl, Sasanquaöl, flüssige Sheabutter Öl (INCI: Butyrospermum Parkii (Shea Butter) Oil), Jojobaöl und Rambutanöl enthält.
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Sind ein oder mehrere pflanzliche Öle enthalten, so beträgt deren Gesamtanteil in der kosmetischen Zubereitung vorteilhaft 0,5 bis 5 Gew.-%.
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Durch den Einsatz der vorstehend beschriebenen pflanzlichen Öle, fühlt sich die Haut nach Anwendung der Zubereitung gemäß dem spezifizierten Verfahren als besonders weich an. Ferner ergibt sich ein Schaum, der besonders leicht auf der Haut zu verteilen ist. Nach Anwendung spannt die Haut wenig und die Haut fühlt sich besonders gepflegt an.
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Darüber hinaus, ist es vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäße Zubereitung dadurch gekennzeichnet ist, dass keine partikulär vorliegenden Substanzen enthalten sind. Vorteilhaft hat sich gezeigt, dass bei Verzicht auf partikuläre Substanzen, wie sie beispielsweise in Pickering Emulsionen eingesetzt werden, deutlich formstabilere Schäume erhalten werden. Darüber hinaus werden die Schäume als besser auf der nassen Haut verteil- und abwaschbar wahrgenommen.
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Vorteilhaft kann die erfindungsgemäße kosmetische Zubereitung Glycerin enthalten. Es ist dabei erfindungsgemäß bevorzugt, wenn Glycerin in einem Anteil von 3 Gew.-% bis 16 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zubereitung, enthalten ist.
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Weitere erfindungsgemäß vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, dass die erfindungsgemäße kosmetische Zubereitung zur Konservierung Phenoxyethanol, Hydroxyacetophenone und/oder Ethylhexylglycerin enthält.
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Enthält die kosmetische Zubereitung Phenoxyethanol, so ist es erfindungsgemäß von Vorteil, wenn der Anteil an Phenoxyethanol 0,1 Gew.-% bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zubereitung, beträgt.
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Enthält die kosmetische Zubereitung Hydroxyacetophenone so ist es erfindungsgemäß von Vorteil, wenn der Anteil an Hydroxyacetophenone 0,01 Gew.-% bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zubereitung, beträgt.
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Enthält die kosmetische Zubereitung Ethylhexylglycerin, so ist es erfindungsgemäß von Vorteil, wenn der Anteil an Ethylhexylglycerin 0,1 Gew.-% bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zubereitung, beträgt.
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Es ist erfindungsgemäß außerdem vorteilhaft, wenn die kosmetische Zubereitung Wasser in einem Anteil von 40 Gew-% bis 80 Gew.-%, bevorzugt in einem Anteil von 50 Gew.-% bis 70 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zubereitung, enthält.
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Es ist erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäße kosmetische Zubereitung einen oder mehrere Wirkstoffe gewählt aus der Gruppe der Verbindungen Gylcyrrhetinsäure, Harnstoff, Arctiin, alpha-Liponsäure, Folsäure, Phytoen, D-Biotin, Coenzym Q10, Hyaluronsäure, alpha-Glucosylrutin, Carnitin, Carnosin, Coffein, natürliche und/oder synthetische Isoflavonoide, Glycerylglucose, Kreatin, Kreatinin, Taurin, β-Alanin und/oder Licochalcon A, Panthenol, Tocopherol, Tocopherolacetat, Vitamin C, Vitamin C Derivat, Glycyrrhiza Inflata Root Extract, Magnolienextrakt, Aloe Vera enthält.
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Ferner ist die erfindungsgemäße kosmetische Zubereitung vorteilhaft dadurch gekennzeichnet, dass diese eine Viskosität im Bereich von 1000 mPa·s bis 10000 mPa·s, bevorzugt 2000 mPa·s bis 8000mPa·s, und insbesondere bevorzugt 1500 mPa·s bis 5000 m Pa·s bei 25°C aufweist. Es war insbesondere überraschend, dass sich eine Zubereitung mit einer derart hohen Viskosität aufschäumen lässt und dabei ein besonders feinporiger und strukturell stabiler Schaum erhalten wird.
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Die Viskosität der erfindungsgemäßen kosmetischen Zubereitung wird wie folgt bestimmt: Messung bei 25°C im 150 ml Rollrandglas mittels Rheomat R 123 von der Firma proRheo. Der Rheomat R 123 der Firma proRheo GmbH ist ein Rotationsviskosimeter, d.h. ein Messkörper rotiert in der zu vermessenden Substanz. Es wird die Kraft gemessen, die benötigt wird, um den Messkörper in der Probe mit einer vorgegebenen Drehzahl rotieren zu lassen. Aus diesem Drehmoment, der Drehzahl des Messkörpers und den geometrischen Abmessungen des verwendeten Messystems wird die Viskosität berechnet. Als Messkörper wird der Messkörper Nr.1 (Artikelnr. 200 0191) geeignet für einen Viskositätsbereich von 500 bis 9000 mPas, Drehzahl Bereich 62,5 min-1, verwendet.
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Ferner ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn die kosmetische Zubereitung einen pH-Wert im Bereich von 5 bis 7,5 aufweist.
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Zur Anwendung wird das erfindungsgemäße kosmetische Produkt durch Schütteln des Druckbehälters zuerst durchmischt und anschließend über das Entnahmeventil entnommen und auf die nasse Haut appliziert. Bei Entnahme aus dem Druckbehälter wird ein Schaum bzw. eine aufgeschäumte kosmetische Zubereitung erhalten.
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Als Druckbehälter mit Entnahmeventil können die üblichen für kosmetische Zwecke bekannten Aerosoldosen-Systeme eingesetzt werden. Bevorzugt weisen die Druckbehälter ein inneres Steigrohr auf, welches innerhalb des Druckbehälters mit dem Entnahmeventil verbunden ist, so dass bei Betätigen des Entnahmeventils die Zubereitung mit dem Treibmittel aus dem Druckbehälter über das Steigrohr und anschließend durch das Entnahmeventil entnommen wird. Vorteilhaft berührt das Steigrohr zumindest mit einem Teil den Boden des Druckbehälters.
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Erfindungsgemäße kosmetische Zubereitungen mit einer Viskosität im Bereich von 1000mPa·s bis 10000 mPa·s, bevorzugt 2000 mPa·s bis 8000mPa·s, und insbesondere bevorzugt 1500 mPa·s bis 5000 mPa·s bei 25°C konnten überraschend gut durch den Einsatz eines Aerosoldosensystem umfassend einen Druckbehälter mit Entnahmeventil und einem innerem Steigrohr aufgeschäumt werden. Durch Einsatz eines inneren Steigrohres konnte bei der vorliegenden Viskosität ein überraschend gleichmäßiger Schaum erhalten werden.
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Bevorzugt werden Druckbehälter mit Sprüh- bzw. Schaumköpfen eingesetzt. Ein Beispiel eines geeigneten Schaumkopfes ist der APTAR Accessories Foam Upright S25 Foam.
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Die kosmetischen Produkte der vorliegenden Erfindung werden erfindungsgemäß vorteilhaft wie folgt hergestellt. Die kosmetische Zubereitung wird über die folgenden Schritte erhalten:
- (I) die Polyacrylsäurepolymere werden in Wasser dispergiert die erhaltene wässrige Phase auf 80°C erwärmt.
- (II) Wachse und ggf. weitere Lipide, wie Öle oder Fettalkohole, werden bei 80°C erwärmt bzw. aufgeschmolzen
- (III) Beide vorstehend beschriebenen Ansätze bei 80°C mischen und homogenisieren
- (IV) Nach Abkühlen des Ansatzes auf 25°C können weitere temperatursensitive Bestandteile, wie Parfumstoffe oder ggf. Konservierungsmittel zugegeben und der Ansatz homogenisiert werden.
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Anschließend wird das kosmetische Produkt erhalten, in dem die kosmetische Zubereitung zusammen mit Treibmitteln in den Druckbehälter gefüllt wird.
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Im Stand der Technik werden Polyacrylsäurepolymere üblicher Weise zunächst in einem Lipid, bspw. einem Öl, vordispergiert, bevor diese in Wasser dispergiert werden. Dadurch, dass erfindungsgemäß vorteilhaft die Polyacrylsäurepolymere direkt ohne Lipide in Wasser dispergiert werden, wird eine vermehrte Ablagerung von Lipiden bei Anwendung der Zubereitung auf nasser Haut ermöglicht.
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Vergleichsversuche und Beispiele
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Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen, ohne sie einzuschränken. Alle Mengenangaben, Anteile und Prozentanteile sind, soweit nicht anders angegeben, auf das Gewicht und die Gesamtmenge bzw. auf das Gesamtgewicht der kosmetischen Zubereitungen bezogen.
INCI | Bsp.1 | Bsp.2 | Bsp.3 | Bsp. 4 | Bsp. 5 |
Cera Microcristallina | 13 | | 10 | | 5 |
Paraffinum Liquidum | 12 | | 10 | | |
Glycerin | 5 | 5 | 10 | 15 | 8 |
Hydrogenated Coco-Glycerides | 3 | | 2 | | 5 |
Acrylates/C1 0-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer | 0,2 | 0,30 | 0,25 | 0,2 | 0,1 |
Carbomer | 0,02 | 0,03 | | | |
Myristyl Alcohol | 1 | 1 | | | |
Cetearyl Alcohol | 5 | 4 | 3 | 3 | |
Stearyl Alcohol | 2 | | 4 | | |
Butyrospermum Parkii (Shea Butter) Oil | | 2 | | | |
Hydrogenated Vegetable Oil | | 15 | | 12 | 5 |
Prunus Amygdalus Dulcis Oil | 0,5 | 0,5 | | | |
Simmondsia Chinensis (Jojoba) Seed Oil | | | | 3 | |
Helianthus Annuus Seed Oil | | | | | 2 |
Cocos Nucifera (Coconut) Oil | | | | | 1 |
Cetyl Palmitate | | 3 | | 2,5 | |
Aluminum Starch Octenylsuccinate | 1 | | | | |
Parfum | 1 | 1 | 0,8 | 0,6 | |
Sodium Hydroxide zur pH-Wert Einstellung | q.s. | q.s. | q.s. | q.s. | q.s. |
Phenoxyethanol | 0,5 | 0,8 | | 0,3 | |
Ethylhexylglycerin | | | 0,3 | 0,3 | 0,5 |
Aqua | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
pH Werte | 7,0 | 6,5 | 7,2 | 6,8 | 7,0 |
Befüllung in 200 mL Dose: | | | | | |
Kosmetische Zubereitung | 94% | 90% | 94% | 92% | 94% |
Anteil Treibmittel | 6% | 10% | 6% | 8% | 6% |
Treibmittel | Propan/ Butan/ iso-Butan | Propan/ Butan/ iso-Butan | Propan/ Butan/ iso-Butan | Propan/ Butan/ iso-Butan | Propan/ Butan/ iso-Butan |
Druckstufe | 3,5 bar | 3,0 | 2,7 | 4,2 | 2,7 |
Sensorik des Schaums | cremiger, stabiler, feinblasiger Schaum | cremiger, stabiler, feinblasiger Schaum | cremiger, stabiler, feinblasiger Schaum | cremiger, stabiler, feinblasiger Schaum | cremiger, stabiler, feinblasiger Schaum |
Strukturelle Stabilität des Schaums nach 5 Minuten | stabil | stabil | stabil | stabil | stabil |
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Die Beispiele Bsp. 1, Bsp. 2, Bsp. 3, Bsp. 4 und Bsp. 5 stellen erfindungsgemäße Beispiele dar.
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Nach Austragen des Schaumes der Beispielrezeptur Bsp.1 war dieser bei Normalbedingungen über mehr als eine Stunde stabil und ist in dieser Zeit nicht zusammen gefallen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1992323 A1 [0011]
- EP 2335675 A1 [0012]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 53765:1994-03 [0061]
- DIN 51007:1994-06 [0061]
- ASTM E 474-80 [0061]
- ASTM D 3418-15 [0061]