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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Inspektion und/oder Sanierung einer unterirdischen Rohrleitung, insbesondere einer unter einer Deponie verlegten Drainagerohrleitung.
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Wegen des hohen pH-Wertes von Flüssigkeiten, die aus Deponien, z.B. für Klärschlamm, ablaufen, kommt es zu Schäden an unter den Deponien verlegten Rohrleitungen, die der Drainage dienen. Weil die Rohrleitungen verkalken und darüber hinaus auf sie große mechanische Belastungen wirken, werden sie im Laufe der Zeit oftmals eingedrückt und dadurch weniger durchlässig oder gänzlich zerstört.
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Durch Benutzung ist es bekannt, Rohrleitungen mittels eines Roboters zu inspizieren und sanieren. Der Roboter kann innerhalb der Rohrleitungen bewegt werden und ist mit einer Kamera sowie einem Werkzeug zum Entfernen von weichen und lediglich leicht anhaftenden Ablagerungen versehen. Problematisch ist, dass mit dem Roboter nur relativ geringe Kräfte aufgebracht werden können und deshalb die Möglichkeiten, die Rohrleitungen zu bearbeiten, ziemlich beschränkt sind. Außerdem kann der Roboter nur eingesetzt werden, wenn die Rohrleitungen einen ausreichend großen Durchmesser aufweist und sich die Schadenstelle in ausreichender Nähe einer Zugangsöffnung zu den Rohrleitungen befindet. Die oftmals unterhalb von Deponien angeordneten langen, schmalen Rohre, insbesondere solche mit einem Durchmesser kleiner 300 mm lassen sich mit den bekannten Roboter weder inspizieren noch sanieren.
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Aus
DE 101 06 614 C1 und
DE 20 2013 007 512 U1 sind Kanalinspektionsvorrichtungen bekannt, welche mehrere miteinander flexibel bzw. biegbar verbundene Abschnitte umfassen, um ein Durchfahren von gekrümmten Rohre zu ermöglichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Möglichkeiten zur Inspektion und Sanierung von Rohrleitungen zu erweitern.
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Hinsichtlich der Vorrichtung wir die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch eine Inspektions- oder/und Sanierungseinrichtung, die zumindest ein Gerät zur Inspektion oder Sanierung der Rohrleitung und einen Geräteträger aufweist, der aus mehreren, miteinander verbindbaren Trägerabschnitten in Form von miteinander verschraubbaren und/oder verrrastbaren Rohren zusammensetzbar ist, an dem sich das Gerät lösbar befestigen und mittels dessen sich das Gerät in der Rohrleitung bewegen lässt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren löst die Aufgabe dadurch, dass zur Inspektion und Sanierung an einem ersten, zur Bildung eines Geräteträgers vorgesehenen Trägerabschnitt zumindest ein Gerät zur Inspektion und/oder Sanierung der Rohrleitung angeordnet wird und zum Bewegen des ersten Trägerabschnitts und des Geräts in die Rohrleitung der erste Trägerabschnitt mit weiteren, miteinander verbindbaren Trägerabschnitten unter Bildung eines Geräteträgers verbunden wird, wobei die Trägerabschnitte und das Gerät in der Rohrleitung bewegt werden.
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Um die Rohrleitung zu inspizieren bzw. zu sanieren wird das Gerät an dem ersten Trägerabschnitt befestigt und in die Rohrleitung eingelegt. Danach wird ein weiterer Trägerabschnitt mit dem ersten Trägerabschnitt und sukzessive weitere Trägerabschnitte miteinander verbunden, dadurch der Geräteträger nach und nach aufgebaut und das Gerät immer weiter in die Rohrleitung hineinbewegt. Umgekehrt kann die Vorrichtung wieder aus der Rohrleitung genommen werden, indem der Geräteträger aus der Rohrleitung herausgezogen wird und die Trägerabschnitte nach und nach wieder voneinander getrennt werden.
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Zweckmäßigerweise wird die Rohrleitung zunächst mittels einer Kamera inspiziert und nach Auffinden einer Schadenstelle an dem Trägerabschnitt ein zur Bearbeitung der Rohrleitung im Bereich der Schadenstelle geeignetes Gerät befestigt, das Gerät mittels des Geräteträgers zu der Schadenstelle bewegt und die Rohrleitung dort bearbeitet.
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Vorteilhaft können der Geräteträger und das Gerät in einer im Vergleich zu dem aus dem Stand der Technik bekannten Roboter geringen Breite vorgesehen werden, sodass sich auch Rohrleitungen mit vergleichsweise kleinen Durchmessern inspizieren und bearbeiten lassen. Darüber hinaus lassen sich mit der Vorrichtung in der Rohrleitung auch Sanierungsarbeiten durchführen, die die Aufbringung von größeren Kräften erfordern.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine Einrichtung zur Bewegung des Geräteträgers in der Rohrleitung, die vorzugsweise dazu vorgesehen ist, jeweils an dem Geräteträger, bevorzugt an den zuletzt angesetzten Trägerabschnitt, anzugreifen. Da auf die Rohrleitung oftmals aus einem Schacht, in den sie mündet, zugegriffen wird, ist die Bewegungseinrichtung zweckmäßigerweise zur Anordnung in einem Schacht, insbesondere zur Abstützung an einer Schachtwand, eingerichtet. Zweckmäßigerweise ist die Bewegungseinrichtung ferner dazu vorgesehen, den Träger und das Gerät unter Angriff an zumindest einem der Trägerabschnitte in die Rohrleitung hineinzudrücken und/oder aus der Rohrleitung herauszuziehen.
Während die Bewegungseinrichtung zur Inspektion oder Sanierung, insbesondere der eingangs genannten Drainagerohrleitung, meist zur Bewegung des Geräteträgers in horizontaler oder im Wesentlichen horizontaler Richtung vorgesehen ist, ist in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung dazu eingerichtet, den Geräteträger in vertikaler Richtung zu bewegen, um vertikal oder im Wesentlichen vertikal angeordnete Rohrleitungen inspizieren und/oder sanieren zu können. Eine mögliche Anwendung dafür ist die Inspektion oder Sanierung von Rohrleitungen, die in einem Untergrund, beispielsweise in einer Deponie, vertikal angeordnet sind und dazu dienen, die Höhe des Grundwasserstandes zu bestimmen. Da solche Rohre im Zuge des Aufbaus einer Deponie oftmals beschädigt werden, erweisen sich die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren für diese Verwendung als besonders vorteilhaft. Die Bewegungseinrichtung kann zum Bewegen des Geräteträgers eine Vertikalpress- und/oder-bohranlage umfassen.
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Zweckmäßigerweise sind die Trägerabschnitte jeweils durch ein Gestänge oder/und ein Rohr gebildet und an ihren Enden lösbar miteinander verbindbar, insbesondere miteinander verschraubbar und/oder miteinander verrastbar. Vorzugsweise sind die Trägerabschnitte dazu mit einem Gewinde versehen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind der Geräteträger und das Gerät in ihren Formen, vorzugsweise dadurch, dass sie mit zueinander passenden Gewinden ersehen sind, derart aneinander angepasst, dass sich das Gerät direkt an dem Geräteträger, insbesondere an einem der Trägerabschnitte, befestigen lässt. Alternativ oder ergänzend dazu kann der Geräteträger eine Einrichtung zum Halten unterschiedlicher der Geräte aufweisen, wobei die Halteeinrichtung vorzugsweise einen Adapter bildet, der zur lösbaren Befestigung der Geräte eingerichtet ist.
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Die Bewegungseinrichtung ist zweckmäßigerweise zum Aufbringen relativ großer Druck- und Zugkräfte auf den Geräteträger vorgesehen, damit sich bei der Bearbeitung der Rohrleitung bzw. von Verschmutzungen in der Rohrleitung mittels des jeweiligen Gerätes die nötigen großen Kräfte ausüben lassen. Sie ist zur Bewegung in horizontaler Richtung vorzugsweise dazu vorgesehen, Schub- und/oder Zugkräfte von mindestens 20 kN, vorzugsweise mindestens 40 kN, aufzubringen. Zur Bewegung in vertikaler Richtung ist die Bewegungseinrichtung zweckmäßigerweise zum Aufbringen von Schub- und/oder Zugkräften von mindestens 4 kN, vorzugsweise mindestens 5 kN eingerichtet.
Es versteht sich, dass die Trägerabschnitte dazu bevorzugt aus Stahl gebildet sind. Es kämen grundsätzlich aber auch andere Materialien in Betracht, die die dafür notwendigen mechanischen Eigenschaften aufweisen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Träger einen maximalen Außendurchmesser von 250 mm, vorzugsweise 150 mm, besonders bevorzugt 80 mm, auf. Mit der Vorrichtung lassen sich dann auch Rohrleitungen bearbeiten, die einen Innendurchmesser aufweisen, der kleiner als 300 mm, 200 mm oder 100 mm ist. Es versteht sich, dass auch die Geräte in ihrer jeweiligen Größe an die zu bearbeitenden Rohrleitungsinnendurchmesser angepasst sind.
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Umfasst die Vorrichtung, wie nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, zumindest zwei, vorzugsweise mehrere, verschiedene Inspektions- oder/und Sanierungsgeräte, die sich gegeneinander austauschbar an dem Geräteträger lösbar befestigen lassen, kann die Vorrichtung je nach aufgefundenem Schaden flexibel mit dem passenden Gerät versehen werden und kann dadurch vielseitig angewendet werden.
In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Vorrichtung mehrere Gerätemodule, aus denen das Gerät aufgebaut werden kann und die sich vorzugsweise in ihren Funktionen unterscheiden. Die Gerätemodule sind zweckmäßigerweise lösbar miteinander verbindbar, vorzugsweise verschraubbar oder verrastbar.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst das Gerät bzw. umfassen die Geräte bzw. die Gerätemodule eine Inspektionseinheit, die vorzugsweise eine Kamera aufweist, und/oder ein Werkzeug, vorzugsweise ein Bohrwerkzeug, einen Imlochhammer, ein Fräswerkzeug, eine Einrichtung zum Schneiden, Kleben oder/und Verschweißen des Rohrs, einen Ultraschallsender, einen Presskopf, eine Einrichtung zur Aufspreizung der Rohrleitung oder/und eine Einrichtung zum Verspritzen von Flüssigkeit, insbesondere eine Düse.
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Zweckmäßigerweise umfassen der Geräteträger, die Trägerabschnitte und ggf. die Halteeinrichtung eine Einrichtung zur Versorgung des jeweiligen Geräts mit einem Betriebsmittel, vorzugsweise mit elektrischer Energie, Gas, insbesondere Druckluft, oder Flüssigkeit, insbesondere Hydraulikflüssigkeit zum Antrieb eines der Geräte.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Vorrichtung mindestens eine das Gerät mit dem Betriebsmittel versorgende Leitung, die zur Anordnung innerhalb des Trägers vorgesehen ist. Die Leitung ist zweckmäßigerweise durch einen Schlauch gebildet.
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Alternativ oder ergänzend dazu ist der Träger bzw. sind die Trägerabschnitte, insbesondere die genannten Rohre dazu vorgesehen, selbst das Betriebsmittel zu dem Gerät zu leiten. Vorteilhaft kann die genannte Flüssigkeit oder das Gas direkt durch den Träger bzw. die Trägerabschnitte zu dem Werkzeug transportiert werden.
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Beispielsweise können das Bohrwerkzeug, der Imlochhammer oder das Fräswerkzeug mit Druckluft versorgt werden, um sie anzutreiben. Ferner kann Säure zu den zu bearbeitenden Stellen transportiert und dort ggf. mittels einer Düse versprüht werden, um Material, das die Rohrleitung belegt, chemisch zu lösen. Um die Stelle mittels Ultraschall zu bearbeiten, kann durch den Träger ein Koppelmittel, z.B. Wasser, geleitet werden, um die Rohrleitung im Bereich der Stelle zu fluten.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist zumindest einer der Trägerabschnitte ein Ventil, vorzugsweise ein Rückschlagventil, auf, um zu vermeiden, dass die zu der Stelle hin transportierte Flüssigkeit bzw. das Gas durch den Träger wieder zurückläuft. Vorzugsweise ist vorgesehen, das Ventil in mehreren der Trägerabschnitte vorzusehen, beispielsweise in jedem zweiten oder dritten.
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Die Leitung oder die zu dem Träger verbundenen Trägerabschnitte sind zweckmäßigerweise dazu vorgesehen, das Medium unter einem Druck von mindestens 200 bar, vorzugsweise mindestens 250 bar, aufzunehmen.
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Zweckmäßigerweise wird die Inspektions- und Sanierungseinrichtung zum Inspizieren der Rohrleitung zunächst mit der Inspektionseinheit versehen und die Rohrleitung unter Bewegung des Geräts in der Rohrleitung inspiziert. Sofern ein Schaden aufgefunden wird, wird die Position der Schadenstelle bestimmt. Die Inspektions- oder/und Sanierungseinrichtung wird nun wieder aus der Rohrleitung herausgenommen, die Inspektionseinheit von dem Geräteträger abgenommen, der Geräteträger bzw. einer der Trägerabschnitte mit dem Gerät bestückt, das zur Bearbeitung des Schadens geeignet ist, und das Gerät, wie oben beschrieben, unter erneutem Aufbau des Geräteträgers aus den Trägerabschnitten und Angriff der Bewegungseinrichtung an den Trägerabschnitten an die Stelle in der Rohrleitung gebracht, an der die Sanierung durchgeführt werden soll. Dabei kann beispielsweise Material, welches sich in der Rohrleitung abgelagert hat und/oder die Rohrleitung verstopft, aus der Rohrleitung entfernt werden oder ein beschädigter Rohrabschnitts, insbesondere ein durch den Rohrabschnitt gebildetes Filterelement, von der Rohrleitung getrennt werden.
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In einer Ausführungsform der Erfindung weist die Inspektions- und Sanierungseinrichtung ein Mittel zum lösbaren Halten eines zur Sanierung in die Rohrleitung einzusetzenden Sanierungsrohrs auf. Zweckmäßigerweise lässt sich das Haltemittel, das vorzugsweise durch eine Schelle gebildet ist, außen an dem Träger anordnen derart, dass es von dem Träger in radialer Richtung absteht, sodass sich ein um den Träger herum angeordnetes Sanierungsrohr darauf abstützen lässt. Um das Sanierungsrohr zu der Stelle hin zu bewegen, wird es in Bewegungsrichtung vor dem Haltemittel auf den Träger aufgeschoben und wie oben erläutert unter Aufbau des Trägers aus den Trägerabschnitten zu der Stelle bewegt. Wird nun der Träger wieder aus der Rohrleitung herausgezogen, verbleibt das Sanierungsrohr an der Stelle und kann anschließend mittels eines der Geräte mit der Rohrleitung verbunden, beispielsweise verklebt oder verschweißt, werden.
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Die Anmeldung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der beigefügten Zeichnungen, die sich auf die Ausführungsbeispiele beziehen, näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine unter einer Deponie verlegt Drainagerohrleitung, die mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung bearbeitet wird,
- 2 einen Teil einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in verschiedenen Detailansichten,
- 3 einen Teil der Vorrichtung nach 1 in weiteren Konfigurationen,
- 4 einen Teil der Vorrichtung nach 1 in einer weiteren Konfiguration,
- 5 verschiedene Geräte zur Anordnung an der Vorrichtung nach 1, und
- 6 den Teil der Vorrichtung nach 1 in einer weiteren Konfiguration.
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Unter einer in 1 dargestellten Deponie 20 ist zwischen Schächten 21,22 in einem Deponieboden 19 eine Rohrleitung 15, beispielsweise eine Drainagerohrleitung zum Abführen von Sickerwasser angeordnet, die in einem Bereich 16 einen Schaden aufweist.
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Die Rohrleitung 15 wird mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 inspiziert und bearbeitet, die eine Einrichtung 2 zur Inspektion und Sanierung sowie eine Einrichtung 14 zur Bewegung der Inspektions- und Sanierungseinrichtung 2 in der Rohrleitung 15 umfasst.
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Wie insbesondere 2 zu entnehmen ist, ist ein Geräteträger 7 der Inspektions- und Sanierungseinrichtung 2 aus mehreren Trägerabschnitten gebildet, die als miteinander verschraubbare Rohre 7a,7b,7c,7d ausgebildet sind und an ihren jeweiligen Enden in 2b gezeigte Gewinde 18 aufweisen. Der Geräteträger 7 ist dazu vorgesehen, Schub- und Zugkräfte von mindestens 20 kN standzuhalten und im Inneren einen Druck von mindestens 200 bar aufzunehmen, um eine Flüssigkeit oder ein Gas hin zu einem Gerät 3 zu fördern, das an dem in Einschubrichtung gesehen vordersten Trägerabschnitt 7a angeordnet ist. Der Außendurchmesser der Rohre 7a,7b,7c,7d beträgt 150 mm. Das Gerät 3 weist ein Sichtfenster 17 und eine unterhalb des Sichtfensters 17 angeordnete Kamera 4 auf, die in dem Gerät 3 schwenkbar angeordnet ist, um unterschiedliche Bereiche des Inneren der Rohrleitung 15 inspizieren zu können. Es versteht sich, dass sich die Kamera 4 auch dadurch ausrichten lässt, dass das Gerät 3 gemeinsam mit dem Geräteträger 7 um die Längsachse gedreht wird. Von der Kamera 4 aus ist durch den Geräteträger 7 eine Leitung 9 zur Übertragung von Informationen zwischen der Kamera 4 und einer Steuer- und Empfangseinheit 31 für die Kamera 4 geführt.
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Um die Rohrleitung 15 zu inspizieren wird zunächst das Gerät 3, das mit einem Gewinde zur Verbindung mit den Gewinden 18 der Rohre 7a, 7b,7c,7d versehen ist, auf den ersten Trägerabschnitt 7a aufgeschraubt und die Leitung 9 durch den Trägerabschnitt 7a geführt. Das Gerät 3 und das Rohr 7a werden nun in die Bewegungseinrichtung 14 eingesetzt und in die Rohrleitung 15 eingeschoben, ein weiteres Rohr 7b mit dem ersten Rohr 7a verschraubt, die Gesamtheit aus Gerät 3 und den Rohren 7a und 7b weiter in die Rohrleitung 15 geschoben und danach sukzessive in gleicher Weise weitere Rohrabschnitte von den in der vorliegenden Zeichnung lediglich die Rohre 7c,7d gezeigt sind verschraubt und in die Rohrleitung 15 hineingeschoben, wobei die Leitung 9 durch sämtliche der Trägerabschnitte hindurch geführt ist. Während des Hineinbewegens des Geräts 3 in die Rohrleitung 15 wird mit der Kamera 4 das Innere der Rohrleitung 15 gefilmt, der entsprechend Film mittels der Empfangseinheit 31 direkt betrachtet und/oder aufgezeichnet und Bereiche in der Rohrleitung 15, die Schäden aufweisen, lokalisiert. Anhand der direkten Bildübertragung oder des Films können die Schadensbereiche 16 beurteilt werden und entschieden werden, auf welche Art und Weise die Rohrleitung 15 zur Behebung des Schadens bearbeitet werden kann.
Nachdem die Rohrleitung 15 inspiziert worden ist, wird der Geräteträger 7 mit dem Gerät 3 nach und nach mittels der Bewegungseinrichtung 14 wieder aus der Rohrleitung 15 hinausgezogen, wobei die einzelnen Trägerabschnitte 7d,7c,7b,7a sukzessive auseinandergeschraubt werden.
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Zur Sanierung des Rohrabschnitts 15 wird nun ein anderes Gerät 3a, das beispielsweise eine in 3a gezeigte Düse, die mehrere, zum Sprühen in verschiedene Richtungen vorgesehene Einzeldüsen 5 aufweist, an den ersten Trägerabschnitt 7a geschraubt und nach und nach wie oben für die Kamera 4 erläutert, zu einer Schadensstelle 16 bewegt. Mittels der Düse lässt sich beispielsweise Säure in die mit den Pfeilen D gezeigten Richtungen versprühen, um Material im Bereich der Schadensstelle 16 zu versetzen und zu lösen. Um die Düse 3a mit der Flüssigkeit zu versorgen, können die Trägerabschnitte 7a,7b,7c,7d derart dicht miteinander verschraubbar sein, dass sich die Flüssigkeit durch den Träger 7 bis hin zur Düse 3a pumpen lässt.
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3a und 3b zeigen, dass auch das Gerät 3a mit einer schwenkbaren Kamera 4a versehen sein kann, um die Auswirkungen der Bearbeitung der Rohrleitung 15 mit der Düse 3a in verschiedenen Richtungen (vgl. Pfeile K) zu beobachten. Die Kamera 4a ist hinter einem Fenster 17 angeordnet, um sie vor Verschmutzung zu schützen. Um das Fenster 17 reinigen zu können, kann das Gerät 3a mit einer Sprüheinrichtung 8 versehen sein, mit der Verschmutzung von dem Fenster entfernt werden können (vgl. 3b).
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Um zu vermeiden, dass die Flüssigkeit innerhalb des Trägers 7 wieder zurückläuft, könnte in dem Träger 7 zumindest ein Rückschlagventil 11 vorgesehen sein, wie in 2b beispielhaft am Trägerabschnitt 7b gezeigt.
In 3a ist gezeigt, dass die Säure auch mittels eines Schlauches 10 zu den Düsen transportiert werden kann, anstatt sie unmittelbar durch den Träger 7 zu bewegen.
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3c und d zeigen, dass die Rohre 7a,7b,7c,7d derart vorgesehen sind, dass sich an ihrer Außenseite Ansätze 23 befestigen, z.B. festschrauben oder einrasten, lassen. Die Ansätze 23 dienen dazu, den Träger 7 an den jeweiligen Innendurchmesser der Rohrleitung 15 anzupassen. Es versteht sich, dass die Ansätze 23 zur Inspektion oder Sanierung nicht unbedingt an jedem der Rohre 7a,7b,7c,7d des Trägers 7 befestigt werden müssen, sondern dass es ausreichend sein kann, sie lediglich an einzelnen der Rohre 7a,7b,7c,7d vorzusehen, beispielsweise an jedem dritten oder fünften Rohr. Ferner ist vorstellbar, auch das Gerät 3a mit Ansätzen zu versehen, damit es sich besser in der Rohrleitung 15 anordnen lässt. Um die Vorrichtung 1 an Rohrleitungen unterschiedlichen Innendurchmessers anpassen zu können, kann die Vorrichtung 1 Ansätze unterschiedlicher Größe umfassen, die am Träger 7 gegeneinander ausgetauscht werden können.
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4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem an dem Träger 7 ein aus mehreren Modulen aufgebautes Gerät 3b angeordnet ist. Ein in Einschubrichtung gesehen ganz vorne angeordnetes Modul ist eine Ultraschalleinrichtung 6, die einen Ultraschallsender 30, und einen Auslass 34 umfasst, über den Flüssigkeit in die Rohrleitung 15 gegeben werden kann. Um die Schadensstelle 16 mit Ultraschall bearbeiten zu können, wird durch den Träger 7 und das Gerät 3b zu dem Auslass 34 Wasser gepumpt und die Rohrleitung 15 damit geflutet. Der Schadensbereich 16 wird nun mittels des Ultraschallsenders 30 beschallt, um die Rohrleitung 15 belegendes Material zu lösen. Hinter der Ultraschalldüse 6 sitzt eine Einrichtung 32 zum Aufspreizen der Rohrleitung 15 in dem Bereich 16, die beispielsweise benutzt werden kann, um die Rohrleitung 15 in einem Bereich, in dem sie eingedrückt worden ist, wieder aufzuweiten. In Einschubrichtung hinter der Aufspreizeinrichtung 32 sitzt ein Modul 33, das eine Kamera 4b umfasst, mit der sich beobachten lässt, wie sich die Bearbeitung des Schadensbereichs 16 durch die Ultraschalleinrichtung 6 und die Aufspreizeinrichtung 32 ausgewirkt hat.
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Eine Fräseinrichtung 3c, die ebenfalls anstatt der Geräte 3,3a,3b an dem Träger 7 befestigt werden kann, ist in 5a gezeigt. Sie umfasst ein Vorderteil 24, an dessen Frontseite ein Fräswerkezug 26 befestigt ist, und ist gegenüber einem Hinterteil 25, der an dem Träger 7 sitzt, drehbar. Dazu ist die Fräseinrichtung 3c mit einem hier nicht gezeigten Elektromotor versehen, der über eine ebenfalls nicht gezeigte Stromleitung, die durch den Träger 7 geführt ist, mit Energie versorgt wird.
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Wie 5b zeigt, kann die Fräseinrichtung 3c zusätzlich mit einer Kettenschleuder 27 versehen sein, mit der das Material im Schadensbereich 16 der Rohrleitung 15 auch in radialer Richtung bearbeitet werden kann.
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In 5c ist ein Imlochhammer 3d dargestellt, der sich alternativ an dem Träger 7 befestigen lässt. Ein Bohrhammer 28 des Imlochhammers 3d, der mit Druckluft angetrieben wird, wird mittels einer hier nicht gezeigten Druckluftleitung, die durch den Träger 7 und ein Gestänge 29 des Imlochhammers 3d geführt ist, gespeist. Der Imlochhammer 3d eignet sich insbesondere dann zur Bearbeitung der Rohrleitung 15, wenn sich dort sehr feste Ablagerungen gebildet haben oder Gestein in die Rohrleitung 15 eingebrochen ist. Abweichend von der Darstellung in 5c könnte der Imlochhammer 3d, z.B. im Bereich des Gestänges 29, mit einer Auswölbung, beispielsweise entsprechend der Aufspreizeinrichtung 32 aus 4, versehen sein, damit sich mittels des Imlochhammers die Rohrleitung auch aufspreizen lässt.
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In dem Ausführungsbeispiel nach 6 ist gezeigt, wie sich mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 ein Sanierungsrohr 13 in der Rohrleitung 15 anordnen lässt. Dazu wird an dem Träger 7, hier gezeigt an dem Trägerabschnitt 7b, als Halterung für das Sanierungsrohr 13 eine Klemmschelle 12 befestigt und das Sanierungsrohr 13 in Einschubrichtung vor der Klemmschelle 12 angeordnet, so dass es mit einem Ende an der Klemmschelle 12 anliegt. Das Sanierungsrohr 13 kann nun mittels der Vorrichtung 1 in der Rohrleitung 15 in gleicher Weise wie oben erläutert bis zu einer Stelle transportiert werden, an der das Sanierungsrohr 13 in die Rohrleitung 15 eingesetzt werden soll. Anschließend kann das Sanierungsrohr 13 mittels eines geeigneten Geräts, beispielsweise eines Klebe- oder Schweißgeräts, mit der Rohrleitung 15 verbunden werden.