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Die Erfindung betrifft einen Sichter (in der Ausführungsform als Windsichter) zur Abtrennung von Grobpartikeln aus einem Partikelstrom im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten, insbesondere Holzfaserplatten, mit zumindest einem Sichtergehäuse, welches zumindest einen Materialeinlass und zumindest einen Zulufteinlass aufweist, wobei das durch den Materialeinlass zugeführte Material zur Sichtung mit einem durch den Zulufteinlass zugeführten Luftstrom beaufschlagbar ist, wobei das Sichtergehäuse zumindest zwei in der Breitenrichtung des Sichters (bzw. quer zur Strömungsrichtung der Zuluft) beabstandete und die Sichtraumbreite begrenzende Seitenwände aufweist.
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Ein derartiger Sichter dient zum Aufreinigen von Partikelströmen in der Holzwerkstoffindustrie und insbesondere zum Heraussichten von unterwünschten Bestandteilen aus dem Partikelstrom. So sollen z. B. Metallteile, Grobfasern, Roststücke, Klebstoffpartikel bzw. Klebstoffklumpen entfernt werden, um nachgeschaltete Anlagen oder Anlagenteile, insbesondere die Stahlbänder von kontinuierlichen arbeitenden Holzwerkstoffpressen vor Beschädigung zu schützen. Besonders bevorzugt wird der Sichter im Zuge der Herstellung von Holzfaserplatten zur Abtrennung von Grobpartikeln aus dem Faserstrom und folglich aus den (beleimten) Holzfasern genutzt. Faserplatten meint dabei z. B. MDF-Platten (medium density fiber). Im Zuge der Herstellung der Fasern für Holzfaserplatten wird das Holz zunächst (in einem Refiner) zerfasert und (z. B. in einer Blowline) nass beleimt und anschließend getrocknet. Der Sichter ist bevorzugt diesen Anlagenkomponenten und besonders bevorzugt dem Trockner einer solchen Anlage nachgeordnet.
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Der Sichter arbeitet als Windsichter, in dem das zu sichtende Material über den Materialeinlass in das Sichtergehäuse eingebracht und über den Zulufteinlass mit einem Luftstrom beaufschlagt wird. Dabei können zwei übereinander angeordnete Zulufteinlässe, z. B. ein oberer Zulufteinlass und ein unterer Zulufteinlass vorgesehen sein, wobei die Zulufteinlässe in der Regel unterhalb des Materialeinlasses angeordnet sind. Außerdem weist der Sichter einen (oberen) Abluftauslass und eine daran angeschlossene Abluftleitung auf, so dass die Fasern von dem Luftstrom erfasst und mit dem Luftstrom über den (oberen) Abluftauslass und die daran angeschlossene Abluftleitung abgeführt werden. Grobpartikel mit größerem Gewicht werden von dem Luftstrom nicht erfasst und fallen nach unten in den Bereich des Grobgutauslasses, der mit einer Schleuse versehen sein kann, so dass die (unerwünschten) Grobpartikel abgeführt werden.
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Ein Sichter der eingangs beschriebenen Art ist z. B. aus der
EP 1 900 445 A1 bekannt. Der Sichter bzw. dessen Sichtergehäuse weist eine Materialaufgabeöffnung, wenigstens zwei übereinander angeordnete Eintrittsöffnungen für die Sichtluft, wenigstens eine Austrittsöffnung zur Abfuhr von Sichtluft und gesichtetem Material sowie eine Austragseinrichtung für das ausgeschiedene Grobmaterial auf. Im Nahbereich der Austrittsöffnung ist eine den Querströmungsquerschnitt zwischen Eintrittsöffnung und Austrittsöffnung bestimmende, verstellbare Leiteinrichtung vorgesehen. Diese Leiteinrichtung soll vor den Auslassöffnungen eine Art Düseneffekt mit im verengten Querschnitt erhöhten Strömungsgeschwindigkeiten bewirken, um nicht nur den Sichtungseffekt einzustellen, sondern auch Materialansammlungen in Bereichen vor den Austrittsöffnungen zu vermeiden.
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Ein Sichter der beschriebenen Art ist außerdem aus der
EP 0 795 359 B1 bekannt. Dieser Sichter weist einen ersten (oberen) Materialeinlass für die Zuführung von Oberluft und einen darunter angeordneten zweiten (unteren) Materialeinlass für die Zuführung von Unterluft auf. Solche Sichter mit Oberluftleitung und Unterluftleitung haben sich in der Praxis grundsätzlich bewährt. Die bekannten Ausführungsformen sind jedoch weiterentwicklungsfähig.
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So werden die in der Praxis eingesetzten Sichter für eine bestimmte Maximalkapazität ausgelegt und hergestellt. Die Geometrie dieser Sichter richtet sich dann stets nach der maximal garantierten Leistung der Holzwerkstoffanlage, in welche der Sichter integriert ist. In Anlagen zur kontinuierlichen Herstellung von Holzwerkstoffplatten (z. B. MDF-Platten), die in der Regel mit kontinuierlich arbeitenden Doppelbandpressen arbeiten, ist es systembedingt in der Regel nicht möglich, sämtliche Plattenstärken mit derselben Vorschubgeschwindigkeit (Pressengeschwindigkeit) zu fahren. Dementsprechend wird je nach Plattenstärke eine unterschiedliche Tonnage an Fasern durch die Anlage transportiert, d. h. die durch die Anlage transportierte Tonnage schwankt z. B. bei einer MDF-Anlage je nach Plattenstärke in erheblichem Maße. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass mit zunehmender Plattenstärke eine höhe Gefahr besteht, durch Fremdmaterialien im Fasergut Stahlbandbeschädigungen der kontinuierlichen Presse hervorzurufen. Problematisch ist in der Praxis, dass die auf eine bestimmte Kapazität ausgelegten Sichter bei unterschiedlichen Fasermengen nicht mit optimalem Wirkungsgrad arbeiten. Selbst wenn die Anlage bei bestimmten Plattenstärken mit niedrigen Tonnagen an Fasern arbeitet, muss der zur Verfügung stehende Innenraum des Sichters mit der notwendigen Luftmenge versorgt werden, um die Sichtluftgeschwindigkeiten nicht zu gering werden zu lassen, da andernfalls ein hoher Anteil an Fasern als Ausschuss ausgetragen würde und für die Produktion verloren ginge. In der Praxis wird versucht, diesem Problem dadurch entgegenzuwirken, dass die Luftmenge, die für den Fasertransport benötigt wird, durch einen Separierbogen begrenzt wird.
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Dennoch arbeiten diese anlagesystembedingt nicht im optimalen Wirkungsgrad, da sie nur die Luftmenge für den Fasertransport, nicht aber für die Rückluft begrenzen können. Des Weiteren bedingt ein solches System einen höheren Steuerungsbedarf, da die Luftrückführung über den Separierbogen über eine Klappenregelung gefahren werden muss.
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Ausgehend von der beschriebenen Situation liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, einen Sichter der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, der auch bei unterschiedlichen Fasermengen stets mit optimalen Wirkungsgrad betrieben werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung einen Sichter mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bei einem gattungsgemäßen Sichter der eingangs beschriebenen Art ist vorgesehen, dass das Sichtergehäuse Mittel zur (variablen) Einstellung der Sichtraumbreite (als Sichtraumbegrenzung) aufweist.
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Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass sich der Sichter optimal variabel an die jeweiligen Betriebsbedingungen und insbesondere an den gewünschten Durchsatz anpassen lässt, wenn die Sichtraumbreite (quer/senkrecht zur Strömungsrichtung) variabel eingestellt und folglich variabel begrenzt werden kann, so dass die Sichtraumbreite stets an die jeweils zu sichtende Fasertonnage angepasst werden kann. Wenn z. B. für die Bearbeitung einer bestimmten Plattenstärke eine Reduzierung des Faserdurchsatzes gegenüber der möglichen Maximalkapazität des Sichters erforderlich ist, lässt sich der Sichtraum über die Sichterbreite reduzieren, so dass dann auch bei reduziertem Faserdurchsatz ein optimaler Wirkungsgrad und eine optimale Sichtleistung erzeugt wird. Dabei ist es zweckmäßig, auch die Zuluftzufuhr, über entsprechende gesteuerte oder geregelte Ventilatoren, an die jeweiligen Bedingungen anzupassen.
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Konstruktiv wird dieses im Rahmen der Erfindung dadurch realisiert, dass innerhalb des Sichtergehäuses eine oder mehrere relativ zu den Seitenwänden verstellbare Innenwände angeordnet sind. Das Sichtergehäuse wird seitlich insgesamt durch die (festen) Seitenwände begrenzt, die zugleich die maximale Sichtraumbreite definieren. Innerhalb des Sichtergehäuses sind jedoch zusätzlich verstellbare Innenwände vorgesehen, die parallel zu den Seitenwänden orientiert sind, wobei besonders bevorzugt jeder (der beiden) Seitenwände jeweils eine verstellbare Innenwand zugeordnet ist. Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, lediglich im Bereich einer Seitenwand eine verstellbare Innenwand vorzusehen, da auch auf diese Weise eine Anpassung der Sichtraumbreite möglich ist.
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In bevorzugter Ausführungsform sind die eine oder mehreren Innenwände an den Seitenwänden mit Verstellmitteln befestigt, mit denen der (jeweilige) Abstand der Innenwand zu der (jeweiligen) Seitenwand variabel einstellbar ist. Das bedeutet, dass die Innenwand über die Verstellmittel relativ zu der entsprechenden Seitenwand positionierbar ist. Je geringer der Abstand der verstellbaren Innenwand zu der jeweiligen Seitenwand ist, desto größer ist die Sichtraumbreite. Sofern die Innenwände vollständig an die Seitenwände herangefahren werden, entspricht die dann eingestellte Sichtraumbreite (in etwa) der durch die Seitenwände begrenzten maximalen Sichtraumbreite. Konstruktiv lassen sich als Verstellmittel z. B. Spindeln einsetzen, die jeweils mit zumindest einem Antrieb, z. B. einem Elektromotor, versehen sind. Die Innenwände können folglich mit Spindeln an die Seitenwände angeschlossen und über Elektromotoren, z. B. Servoantriebe, verstellt werden. Grundsätzlich kommt jedoch auch eine manuelle Verstellung in Betracht. Besonders bevorzugt erfolgt jedoch eine Verstellung über motorische Antriebe, wobei solche Antriebe auch in eine (übergeordnete) Anlagensteuerung integriert bzw. von einer solchen Steuerung angesteuert werden können. Durch besondere Einfachheit zeichnet sich eine Lösung aus, bei der jeder Spindel ein eigener kleiner Servomotor zugeordnet ist. Alternativ kommen jedoch auch Antriebe anderer Art, z. B. pneumatische oder hydraulische Antrieb in Betracht.
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Besonders bevorzugt lässt sich die Erfindung bei einem Sichter realisieren, bei dem sich der Zulufteinlass durchgehend über (im Wesentlichen) die gesamte Breite des Sichtergehäuses erstreckt. Während beim Stand der Technik in der Regel mehrere nebeneinander angeordnete Zulufteinlässe bzw. mehreren nebeneinander angeordneten Zuluftleitungen an das Sichtergehäuse angeschlossen sind, schlägt die Erfindung bevorzugt eine Zuführung der Sichtluft über einen sich über die gesamte Breite erstreckenden (einheitlichen) Lufteinlass und dementsprechend eine sich über die gesamte Breite erstreckenden Zuluftstutzen bzw. eine Zuluftleitung vor. Dabei können ein oberer Zulufteinlass und ein unterer Zulufteinlass vorgesehen sein und die beschriebene Ausgestaltung kann sowohl für den oberen Zulufteinlass als auch für den unteren Zulufteinlass realisiert werden. Eine solche Ausgestaltung hat zunächst einmal den Vorteil, dass die zugeführte Luftmenge sich für einen Zulufteinlass über eine einzige Klappe variieren lässt, so dass eine einfache und schnellere Verstellung der Luftmengen realisierbar ist. Im Zusammenhang mit der beschriebenen Breitenverstellung hat die Ausgestaltung mit einem einheitlichen Zulufteinlass den Vorteil, dass eine besonders einfache Breitenverstellung möglich ist. So schlägt die Erfindung optional vor, dass in den an den Zulufteinlass angeschlossenen Zuluftkanal (im Übergangsbereich in das Sichtergehäuse) ein oder mehrere Übergangswände (bzw. Leitbleche) angeordnet sind, die vorzugsweise mit den verstellbaren Innenwänden des Sichtergehäuses verbunden sind. Dabei kann es zweckmäßig sein, diese Übergangswände beweglich an die verstellbaren Innenwände des Sichtergehäuses und/oder beweglich an die Kanalwände des jeweiligen Zuluftkanals anzuschließen. Es besteht die Möglichkeit, eine gelenkige Verbindung zu realisieren, so dass die Übergangswände sowohl an die Innenwand des Sichtergehäuses als auch an die Kanalwand des Zuluftkanals gelenkig angeschlossen sind. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, die Übergangswand lediglich an eine der zugeordneten Wände gelenkig und an die andere Wand verschiebbar anzuschließen.
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Es ist außerdem vorgesehen, dass auch der Materialeinlass an die erfindungsgemäße Ausgestaltung mit verstellbaren Innenwänden angepasst wird. So ist das Sichtergehäuse im Bereich des Materialeinlasses seitlich von Einlasswänden begrenzt, die ggf. Abschnitte der Seitenwände des Sichtergehäuses bilden können. In den Materialeinlass können optional mehrere Verteilerelemente bzw. Distributorelemente, z. B. Auflösewalzen oder dergleichen, integriert sein. Die Erfindung schlägt vor, dass die Einlasswände über Leitwände mit den (verstellbaren) Innenwänden des Sichtergehäuses verbunden sind. Auf diese Weise gelingt auch im Bereich der Materialzuführung eine Anpassung an die Breitenverstellung des Sichters. Dabei besteht die Möglichkeit, dass der Materialeinlass selbst eine konstante Breite aufweist und lediglich der Übergangsbereich zum Sichtergehäuse variabel verstellt wird. Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, die Breite des Materialeinlasses selbst einzustellen, so dass sich der Materialeinlass nicht erst unterhalb der Verteilerelemente verjüngt, sondern grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, bereits im Bereich der Verteilerelemente oder darüber eine Verjüngung vorzusehen, indem auch im Bereich der Verteilerelemente oder darüber verstellbare Einlasswände oder darin verstellbare Innenwände vorgesehen sind.
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Das erfindungsgemäße Sichtergehäuse weist in grundsätzlich bekannter Weise ein oder mehrere Entlastungsöffnungen auf, die jeweils mit einer lösbaren Entlastungsklappe bzw. einem endlösbaren Entlastungsdeckel verschlossen sind.
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Solche Entlastungsdeckel werden auch als „Berstscheiben“ bezeichnet. Besonders bevorzugt sind die Entlastungsöffnungen (bzw. die darin angeordneten Entlastungsdeckel) in einer oder mehreren der verstellbaren Innenwände integriert. Die Ausgestaltung mit Berstscheiben wird erfindungsgemäß folglich an die Ausgestaltung mit verstellbaren Innenwänden angepasst. Dazu ist es zweckmäßig, wenn an die Entlastungsöffnung ein Entlastungskanal angeschlossen ist, der bevorzugt durch die Gebäudeaußenwand aus dem jeweiligen Gebäude, in dem der Sichter angeordnet ist, herausgeführt wird. Dieser an die Innenwand angeschlossene Entlastungskanal ist dann folglich auch durch die Seitenwand des Sichtergehäuses herausgeführt. Dabei muss trotzdem eine Verstellung der Innenwand zur Anpassung der Sichterbreite möglich bleiben. Dieses lässt sich z. B. dadurch realisieren, dass variabel stauchbare Kanäle oder Kanalabschnitte, z. B. über Faltenbalglösungen oder dergleichen verwendet werden. Besonders bevorzugt lässt sich der Ablasskanal jedoch starr an die verstellbare Innenwand anschließen, wenn der Ablasskanal mit der Innenwand gemeinsam relativ zu der Seitenwand verschiebbar ist. Dieses lässt sich z. B dadurch realisieren, dass der Ablasskanal doppelwandig ausgebildet ist und einerseits einen fest an die Innenwand angeschlossenen Innenkanal und andererseits einen an die Seitenwand des Sichters angeschlossenen Außenkanal aufweist, wobei der Innenkanal relativ zu dem Außenkanal bzw. innerhalb des Außenkanals verschiebbar ist. Dabei kann der Innenkanal über entsprechende Lager, z. B. Gleitlager in dem Außenkanal gelagert sein.
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Es versteht sich, dass der erfindungsgemäße Sichter zusätzlich mit entsprechenden Komponenten für die Zuluft- und Abluftversorgung ausgerüstet ist, insbesondere mit entsprechenden Leitungen, Ventilatoren und Steuerungseinrichtungen. Im Zuge der Anpassung der Sichterbreite bzw. der Breitenverstellung kann dann auch eine Anpassung der Ventilatoren und damit eine Anpassung der Zuluftmengen und/oder Abluftmengen realisiert werden.
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Der erfindungsgemäße Sichter lässt sich insbesondere in Kombination mit einer nachgeschalteten kontinuierlich arbeitenden Presse für die Herstellung von Holzwerkstoffplatten kombinieren, so dass eine optimale Anpassung des Sichters an die jeweiligen Betriebsbedingungen der Presse und insbesondere die verpresste Plattenstärke möglich ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- 1 einen erfindungsgemäßen Sichter an einer vereinfachten perspektivischen Darstellung,
- 2 einen vereinfachten Horizontalschnitt durch den Sichter nach 1,
- 3 einen Horizontalschnitt durch den Sichter nach 1 im Bereich einer Zuluftleitung,
- 4 eine Seitenansicht des Sichters nach 1,
- 5 einen Schnitt durch den Gegenstand nach 4 (Ausschnitt),
- 6 eine Aufsicht auf den Sichter aus Richtung des Pfeils A im Bereich des Materialeinlasses,
- 7 eine Vertikalschnitt durch den Sichter nach 1 im Bereich des Materialeinlasses.
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In den Figuren ist ein Sichter für die Abtrennung von Grobpartikeln aus einem Partikelstrom, insbesondere Faserstrom, im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten insbesondere Holzfaserplatten dargestellt. Ein solcher Sichter wird bevorzugt in einer Anlage zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten integriert, insbesondere um unerwünschte Bestandteile (z. B. Metallteile, Klebstoffklumpen, Grobfasern, Roststücke oder dergleichen) aus einem Stoffstrom (z. B. aus beleimten Fasern) heraus zu sichten, und zwar vor allem um nachgeschaltete Anlagen bzw. Anlagenteile, z. B. eine kontinuierlich arbeitende Presse oder die Stahlbänder einer solchen kontinuierlich arbeitenden Presse vor Beschädigungen zu schützen.
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Der Sichter weist ein Sichtergehäuse 1 auf, welches in seinem grundsätzlichen Aufbau eine Vorderwand 2, eine Rückwand 3 und zwei Seitenwände 4 aufweist. Die Bezeichnungen Vorderwand 2 und Rückwand 3 beziehen sich dabei auf die Hauptströmungsrichtung der einströmenden Sichtluft. Das Sichtergehäuse 1 weist an seiner Oberseite einen Materialeinlass 5 auf, über den z. B. beleimte Fasern eingebracht werden, die z. B. für einen Trockner nach der Beleimung zugeführt werden. Im Bereich des Materialeinlasses 5 oder auch oberhalb oder unterhalb des Materialeinlasses können Auflöseelemente, z. B. Auflösewalzen 6 angeordnet sein, die in den Figuren lediglich angedeutet sind. Die Fasern gelangen über den Materialeinlass 5 in den Innenraum 7 des Sichtergehäuses 1. Das Sichtergehäuse 1 weist unterhalb des Materialeinlasses 5 zumindest einen Zulufteinlass auf. Im Ausführungsbeispiel sind im Bereich der Vorderwand 2 ein erster, oberer Zulufteinlass 8 sowie ein unterhalb des ersten Zulufteinlasses 8 vorgesehener zweiter, unterer Zulufteinlass 9 angeordnet. An den oberen Zulufteinlass 8 ist eine obere Zuluftleitung 8a (oder ein Zuluftstutzen) angeschlossen und an den unteren Zulufteinlass 9 ist eine untere Zuluftleitung 9a (oder ein unterer Zuluftstutzen) angeschlossen. Unterhalb der Zulufteinlässe 8, 9 bzw. am unteren Ende des Sichtergehäuses 1 ist ein Grobgutauslass 10 angeordnet. Über die Zulufteinlässe 8, 9 wird Zuluft zugeführt und die über den Materialeinlass 5 eintretenden Fasern werden von dem Luftstrom erfasst und in dem Bereich des Abluftauslasses 11 nach oben transportiert, an den eine Abluftleitung 11a angeschlossen ist. Grobpartikel, z. B. Metall oder Gummiteilchen werden von dem Luftstrom nicht in dem Bereich des Abluftauslasses 11 transportiert, sondern sie fallen nach unten in den Bereich des Grobgutauslasses 10 und werden dort z. B. über eine nicht dargestellte Schleuse abtransportiert. Die Sichteffizienz lässt sich in dem dargestellten Ausführungsbeispiel optimieren, indem ein oberer Zulufteinlass und ein unterer Zulufteinlass vorgesehen sind.
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Erfindungsgemäß lässt sich der Sichter je nach Betriebsbedingungen und insbesondere zur Anpassung an die Arbeitsgeschwindigkeit einer nachgeordneten kontinuierlichen Presse variabel anpassen. Dazu ist erfindungsgemäß eine variable Einstellung der Sichtraumbreite vorgesehen. Dieses ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch realisiert, dass innerhalb des Sichtergehäuses 1 verstellbare Innenwände 12 vorgesehen sind. Jeder der beiden Seitenwände 4 ist jeweils eine verstellbare Innenwand 12 zugeordnet (vgl. 2). Die verstellbare Innenwand 12 ist dabei parallel zu der jeweils zugeordneten Seitenwand 4 orientiert. In 2 ist ferner erkennbar, dass die Innenwände 12 an den Seitenwänden 4 mit Verstellmitteln 13, 14 befestigt sind, wobei mithilfe dieser Verstellmittel 13, 14 der Abstand der jeweiligen Innenwand 12 zu der jeweiligen Seitenwand 4 einstellbar ist. Das bedeutet, dass die Innenwand 12 mithilfe der Verstellmittel 13, 14 relativ zu der zugeordneten Seitenwand positionierbar ist und in 2 ist erkennbar, dass sich auf diese Weise die Sichtraumbreite b variabel einstellen lässt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind als Verstellmittel Spindeln 13 vorgesehen, die mit jeweils einen Antrieb, z. B. einem Elektromotor 14 ausgerüstet sind.
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In 1 ist im Übrigen erkennbar, dass die Zulufteinlässe 8, 9 und auch die entsprechenden Zuluftleitungen 8a, 9a sich im Wesentlichen über die gesamte Breite B des Sichtergehäuses 1 erstrecken. Es wird folglich bevorzugt nicht mit mehreren getrennten Zuluftleitungen über die Breite gearbeitet, sondern es ist jeweils ein sich über die gesamte Breite B des Sichtergehäuses erstreckende Zuluftleitung 8a, 9a vorgesehen. Der Zulufteinlass 8 (und optional der Zulufteinlass 9) weisen dabei bevorzugt einen rechteckigen Querschnitt auf. In einen Zuluftkanal 8a oder auch beide Zuluftkanäle 8a, 9a lassen sich nun für die Breitenanpassung des Sichters ein oder mehrere Übergangswände 15 integrieren. Diese können z. B. beweglich sowohl mit den Innenwänden 12 als auch mit den Kanalwänden 8b, 9b verbunden sein. In 3 ist angedeutet, dass die Übergangswände 15 gelenkig mit den Innenwänden 12 verbunden sind und sich dann z. B. gleitend an den Kanalwänden 8b bzw. 9b abstützen. Alternativ ist jedoch auch eine gelenkige Anbindung an die Kanalwände 8b, 9b oder auch eine gelenkige Anbindung sowohl an die Kanalwände als auch an die Innenwände 12 möglich.
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Ferner ist bevorzugt auch eine Anpassung des Sichtergehäuses 1 im Bereich des Materialeinlasses vorgesehen. Der Materialeinlass 5 ist z. B. von Einlasswänden 5b begrenzt, wobei in dem Materialeinlass 5 die bereits erwähnten Verteilerelemente 6 integriert sein können, die entlang der Breitenrichtung orientiert sind. Die Einlasswände 5b können über Leitwände 16 mit den Innenwänden 12 des Sichtergehäuses verbunden sein, um auch hier eine Anpassung an die variable Position der Innenwände 12 zu ermöglichen. Dabei ist auch hier eine gelenkige Anbindung und/oder eine gleitende Anbindung oder Abstützung möglich. In 7 ist optional dargestellt, dass die Übergangswände 16 gelenkig an die verstellbaren Innenwände 12 des Sichtergehäuses angelenkt sind und sich gleitend an den Kanalwänden 5b des Materialeinlasses abstützen.
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Ferner ist in der Seitenansicht nach 4 erkennbar, dass einer oder mehreren Seitenwänden ein oder mehrere Entlastungsöffnungen 17 zugeordnet sind, die jeweils mit einem lösbaren Entlastungsdeckel 18 verschlossen sind. In 5 ist erkennbar, dass die Entlastungsöffnung 17 (mit dem Entlastungsdeckel 18) in die verstellbare Innenwand 12 integriert ist. Dabei ist an die Entlastungsöffnung 17 ein Entlastungskanal 19 angeschlossen, der durch die Seitenwand 4 des Sichtergehäuses hindurch in den Bereich einer Gebäudeaußenwand 20 und aus dieser Gebäudeaußenwand herausgeführt sein kann. Dabei ist vorgesehen, dass der Ablasskanal bzw. Entlastungskanal 19 mit der verstellbaren Innenwand 12 relativ zu der Seitenwand 4 des Sichtergehäuses verschiebbar ist. Dazu ist der Ablasskanal 19 im Ausführungsbeispiel doppelwandig ausgebildet. Er setzt sich aus einerseits einem an die Innenwand angeschlossenen Innenkanal 19a und andererseits einem an die Seitenwand angeschlossenen Außenkanal 19b zusammen, weil der Innenkanal 19a relativ zu dem Außenkanal 19b verschiebbar ist. Dazu sind in 5 vereinfacht Gleitlager 21 angedeutet.