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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung zum Anbinden einer Stoßfängerverkleidung an eine Fahrzeugkarosserie, insbesondere zum Anbinden an einen Kotflügel, eines Kraftwagens.
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Hintergrund
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Üblicherweise wird eine Stoßfängerverkleidung eines Kraftwagens, auch als Fascia bezeichnet, mit einer Fahrzeugkarosserie des Kraftwagens verbunden, indem eine Haltevorrichtung an der Fahrzeugkarosserie befestigt wird, wobei die Haltevorrichtung die Stoßfängerverkleidung aufnimmt und auf diese Weise die Stoßfängerverkleidung mit der Fahrzeugkarosserie, beispielsweise einem Kotflügel, auch als Fender bezeichnet, verbindet.
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Eine Haltevorrichtung der vorgenannten Art ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 10 2012 004 814 A1 bekannt.
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Um ein möglichst ästhetisches Erscheinungsbild des Kraftwagens im Übergangsbereich zwischen der Stoßfängerverkleidung und der Fahrzeugkarosserie, insbesondere im Bereich der Frontscheinwerfer, zu erreichen, sollte ein Spalt zwischen der Stoßfängerverkleidung und der Fahrzeugkarosserie gleichbleibend und insbesondere möglichst gering ausgebildet sein.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Haltevorrichtung zum Anbinden einer Stoßfängerverkleidung an eine Fahrzeugkarosserie eines Kraftwagens zu schaffen, die es bei einem geringen Montageaufwand ermöglicht, einen homogenen Spalt zwischen der Stoßfängerverkleidung und der Fahrzeugkarosserie zu erzielen. Darüber hinaus wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Gestaltung der Haltevorrichtung oder die Gestaltung von zumindest einem Element der Haltevorrichtung unabhängig von der speziellen Fahrzeuggeometrie und somit als sogenanntes Gleichteil oder Übernahmeteil (COP - Carry Over Parts) ausgebildet sein kann. Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anbindung einer Stoßfängerverkleidung an eine Fahrzeugkarosserie eines Kraftwagens zu schaffen, die einen homogenen Spalt zwischen der Stoßfängerverkleidung und der Fahrzeugkarosserie aufweist.
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Diese Aufgaben werden mit einer Haltevorrichtung, die die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist, sowie einer Anbindung, die die Merkmale des Patentanspruchs 15 aufweist, gelöst.
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Die Haltevorrichtung zum Anbinden einer Stoßfängerverkleidung an eine Fahrzeugkarosserie, insbesondere zum Anbinden an einen Kotflügel, eines Kraftwagens, weist einen Grundkörper und einen Klemmkörper auf. Der Grundkörper ist mit der Fahrzeugkarosserie verbindbar und weist einen Aufnahmeabschnitt zum Aufnehmen der Stoßfängerverkleidung, einen Stützabschnitt sowie einen zwischen dem Aufnahmeabschnitt und dem Stützabschnitt ausgebildeten Führungsabschnitt auf. Dabei bildet der Aufnahmeabschnitt eine erste Führungsfläche des Führungsabschnitts und der Stützabschnitt bildet eine der ersten Führungsfläche gegenüberliegende zweite Führungsfläche des Führungsabschnitts. Der Klemmkörper ist in dem Führungsabschnitt zwischen einer Ausgangsposition und einer Klemmposition verschiebbar gelagert. Dabei weist der Führungsabschnitt oder der Klemmkörper einen sich von der Ausgangsposition in Richtung der Klemmposition verjüngenden Querschnitt auf.
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Um die Ausbildung eines gleichbleibenden Spaltmaßes zwischen der Stoßfängerverkleidung und der Fahrzeugkarosserie zu ermöglichen, kann der Klemmkörper in dem Führungsabschnitt von der Ausgangsposition in Richtung der Klemmposition verschoben werden, wobei der Klemmkörper aufgrund der Querschnittsform des Führungsabschnitts oder aufgrund der Querschnittsform des Klemmkörpers bei Verschieben in Richtung der Klemmposition derart auf den Aufnahmeabschnitt einwirkt, dass der Aufnahmeabschnitt in die dem Klemmkörper abgewandte Richtung und folglich in Richtung der Fahrzeugkarosserie gedrückt wird, wodurch der Spalt zwischen der in dem Aufnahmeabschnitt gelagerten Stoßfängerverkleidung und der mit dem Grundkörper verbundenen Fahrzeugkarosserie beeinflusst werden kann.
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Die Anbindung der Stoßfängerverkleidung an die Fahrzeugkarosserie mittels der Haltevorrichtung kann sowohl in einem Frontbereich des Kraftwagens als auch in einem Heckbereich des Kraftwagens erfolgen.
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Um eine gleichmäßige, möglichst großflächige Krafteinwirkung des Klemmkörpers auf den Aufnahmeabschnitt zu erreichen, wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn der Führungsabschnitt und der Klemmkörper jeweils einen sich von der Ausgangsposition in Richtung der Klemmposition verjüngenden Querschnitt aufweisen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der Aufnahmeabschnitt eine dem Führungsabschnitt abgewandte Aufnahmefläche für die Stoßfängerverkleidung auf. Diese Aufnahmefläche kann beispielsweise der Aufnahme eines gegenüber einer Außenfläche der Stoßfängerverkleidung abgewinkelten Flanschbereichs dienen. Auf diese Weise kann die Stoßfängerverkleidung im Flanschbereich mit dem Aufnahmeabschnitt verbunden werden, beispielsweise der Flanschbereich auf die Aufnahmefläche aufgelegt und mit dieser verschraubt und/oder verclipst werden. Vorzugsweise ist zumindest der Bereich der Aufnahmefläche, in dem die Stoßfängerverkleidung aufliegt eben ausgebildet.
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Um die Krafteinwirkung des Klemmkörpers, bei Verschieben des Klemmkörpers von der Ausgangsposition in Richtung der Klemmposition, in Richtung des Aufnahmeabschnitts zu leiten, ist in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass eine dem Stützabschnitt zugewandte zweite Seitenfläche des Klemmkörpers und/oder die durch den Stützabschnitt gebildete zweite Führungsfläche geneigt zu der Aufnahmefläche ausgebildet ist. Um zu gewährleisten, dass eine nicht zu starke Verformung des Aufnahmeabschnitts oder gar eine Zerstörung des Aufnahmeabschnitts bei Verschieben des Klemmkörpers in die Klemmposition auftritt, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn der zwischen der zweiten Seitenfläche und der Aufnahmefläche bzw. zwischen dem Stützabschnitt und der Aufnahmefläche eingeschlossene Winkel relativ klein ist, vorzugsweise der eingeschlossene Winkel ≥ 0,5° und ≤ 5°, insbesondere ≥ 1,0° und ≤ 3° beträgt.
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Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die dem Stützabschnitt zugewandte zweite Seitenfläche des Klemmkörpers und die durch den Stützabschnitt gebildete zweite Führungsfläche parallel zueinander ausgebildet sind, insbesondere geneigt zu der Aufnahmefläche ausgebildet sind.
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Vorzugsweise sind die dem Aufnahmeabschnitt zugewandte erste Seitenfläche des Klemmkörpers und die durch den Aufnahmeabschnitt gebildete erste Führungsfläche parallel zueinander ausgebildet, insbesondere parallel zu der Aufnahmefläche ausgebildet. Dadurch wird eine homogene Krafteinwirkung des Klemmkörpers auf den Aufnahmeabschnitt und eine gleichmäßige Krafteinwirkung auf die Aufnahmefläche des Aufnahmeabschnitts erreicht, wodurch wiederum die Ausbildung eines homogenen Spalts zwischen der Stoßfängerverkleidung und der Fahrzeugkarosserie erzielt werden kann.
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Um die Montage der Haltevorrichtung weiter zu vereinfachen, weist der Aufnahmeabschnitt in einer vorteilhaften Weiterbildung der Haltevorrichtung ein Haltemittel zum Verbinden des Grundkörpers mit der Fahrzeugkarosserie auf, wobei das Haltemittel von der Aufnahmefläche hervorstehend ausgebildet ist. Als besonders vorteilhaft wird es in diesem Zusammenhang angesehen, wenn ein Teilbereich des Haltemittels die Fahrzeugkarosserie auf einer dem Grundkörper abgewandten Seite hintergreift. Die Montage der Haltevorrichtung an der Fahrzeugkarosserie kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Haltemittel in in der Fahrzeugkarosserie ausgebildete Ausnehmungen eingeführt werden und im Anschluss daran der Grundkörper senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht zu der Einführrichtung der Haltemittel verschoben wird, wodurch die Haltemittel mit der Fahrzeugkarosserie in Eingriff gebracht werden, wobei ein Teilbereich des Haltemittels die Fahrzeugkarosserie auf einer dem Grundkörper abgewandten Seite hintergreift.
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Um ein sicheres Halten der Haltevorrichtung an der Fahrzeugkarosserie bzw. der Stoßfängerverkleidung an der Haltevorrichtung zu gewährleisten, ist in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass der Aufnahmeabschnitt ein erstes Rastmittel zum rastierenden Verbinden des Grundkörpers mit der Fahrzeugkarosserie und/oder ein zweites Rastmittel zum rastierenden Verbinden des Grundkörpers mit der Stoßfängerverkleidung aufweist.
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Es ist durchaus denkbar, dass der Grundkörper mittels einer Schraube mit der Fahrzeugkarosserie fest verbunden wird, wobei auf Grund der Haltemittel und insbesondere auf Grund des Klemmkörpers auf eine Verschraubung über den gesamten Anlagebereich der Stoßfängerverkleidung an der Fahrzeugkarosserie verzichtet werden kann und dennoch eine stabile Verbindung zwischen der Stoßfängerverkleidung und der Fahrzeugkarosserie sowie ein homogenes Spaltmaß erzielt werden kann. Dadurch werden der Materialaufwand und insbesondere der Montageaufwand reduziert.
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Vorzugsweise wird der Grundkörper mittels einer einzigen Schraube mit der Fahrzeugkarosserie verbunden. Dabei ist es durchaus denkbar, dass die Schraube zudem der Befestigung der Stoßfängerverkleidung dient.
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Um ein definiertes Spaltmaß zwischen der Stoßfängerverkleidung und der Fahrzeugkarosserie zu erzielen, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn der Aufnahmeabschnitt einen von der Aufnahmefläche hervorstehenden Abstandshalter aufweist. Beim Verschieben des Klemmkörpers in Richtung der Klemmposition wird der Aufnahmeabschnitt in Richtung der Fahrzeugkarosserie gedrückt, bis der Abstandshalter die Fahrzeugkarosserie kontaktiert. Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Abstandshalter als Einschub zur Aufnahme der Stoßfängerverkleidung ausgebildet ist. Dadurch ist die Stoßfängerverkleidung definiert in dem Aufnahmeabschnitt gelagert.
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Um die Ausbildung eines homogenen Spaltmaßes bei Verwendung der Haltevorrichtung weiter zu verbessern, weist der Klemmkörper in einer vorteilhaften Weiterbildung der Haltevorrichtung einen von der Aufnahmefläche hervorstehenden Niederhalter auf, wobei der Niederhalter durch Verschieben des Klemmkörpers mit der Fahrzeugkarosserie in Eingriff bringbar ist, wobei ein Teilbereich des Niederhalters die Fahrzeugkarosserie auf der dem Grundkörper abgewandten Seite hintergreift.
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Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine feste Verbindung zwischen dem Grundkörper und der Fahrzeugkarosserie und ggf. der Stoßfängerverkleidung lediglich im Bereich eines dem Niederhalter abgewandten Endes des Grundkörpers besteht, beispielsweise der Grundkörper an diesem Ende mittels einer Schraube mit der Fahrzeugkarosserie verbunden ist.
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Vorzugsweise hintergreift der Niederhalter die Fahrzeugkarosserie in einem Flanschbereich der Fahrzeugkarosserie.
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Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Niederhalter an einem der Ausgangsposition zugewandten Ende des Klemmkörpers ausgebildet ist, um ein Öffnen des Spalts zwischen der Fahrzeugkarosserie und der Stoßfängerverkleidung in diesem Bereich zu verhindern. Hinsichtlich einer Anbindung einer Stoßfängerverkleidung im Frontbereich des Kraftwagens wird es als vorteilhaft angesehen, wenn der Niederhalter benachbart zu einem Scheinwerfer des Kraftwagens ausgebildet ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Niederhalter derart gestaltet, dass dieser eine den Niederhalter durchsetzende Nut aufweist, wobei die Nut der Aufnahme der Fahrzeugkarosserie dient. Die durchsetzende Nut gewährleistet dabei, dass, im Falle eines Unfalls und somit einer Krafteinwirkung auf die Fahrzeugkarosserie und/oder die Stoßfängerverkleidung, die Fahrzeugkarosserie aus der Nut des Niederhalters bzw. der Niederhalter aus der Fahrzeugkarosserie herausspringen kann, um die Fahrzeugkarosserie von dem Grundkörper und somit von der Stoßfängerverkleidung zu lösen. Dadurch ist gewährleistet, dass im Falle eines Unfalls sich die Stoßfängerverkleidung von der Fahrzeugkarosserie lösen kann, wodurch sich diese nicht negativ auf die gewünschte Kraftumlenkung auswirkt.
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Hinsichtlich eines Lösens der Stoßfängerverkleidung von der Fahrzeugkarosserie wird es ebenfalls als vorteilhaft angesehen, wenn das Haltemittel und/oder das erste und/oder das zweite Rastmittel derart gestaltet ist, dass dieses im Falle einer Krafteinwirkung auf die Haltevorrichtung brechen und somit im Falle eines Unfalls ein Lösen der Stoßfängerverkleidung von der Fahrzeugkarosserie begünstigen.
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Um die Bildung eines möglichst homogenen Spalts zu begünstigen und ein Öffnen des Spalts zu verhindern, ist der Klemmkörper in einer Weiterentwicklung der Haltevorrichtung als Klemmleiste ausgebildet. Dadurch kann ein möglichst großflächiges Einwirken des Klemmkörpers auf den Aufnahmeabschnitt erreicht werden. Vorzugsweise entspricht eine Längsausdehnung der Klemmleiste annähernd einer Längsausdehnung des Aufnahmeabschnitts. Besonders bevorzugt ist hierbei ein Verhältnis der Längsausdehnung der Klemmleiste und der Längsausdehnung des Aufnahmeabschnitts, das ≥ 0,7 und ≤ 1,3, insbesondere ≥ 0,9 und ≤ 1,1 beträgt.
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Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Abstand zwischen der Klemmposition und der Ausgangsposition klein gegenüber der Längsausdehnung des Klemmkörpers ist, insbesondere ein Verhältnis zwischen diesem Abstand und der Längsausdehnung ≥ 0,05 und ≤ 0,2 beträgt.
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Um einen Verschiebeweg, insbesondere in Richtung der Klemmposition zu begrenzen, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn der Grundkörper eine Anschlagsfläche für den Klemmkörper aufweist.
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Um die Montage der Haltevorrichtung, insbesondere das Verschieben des Klemmkörpers zu vereinfachen, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn der Klemmkörper mittels eines im Wesentlichen parallel oder parallel zu einer Verschieberichtung des Klemmkörpers auf den Klemmkörper einwirkenden Stellmittels, insbesondere parallel zu der Aufnahmefläche auf den Klemmkörper einwirkenden Stellmittels, verschiebbar ist. Vorzugsweise ist das Stellmittel als Schraube ausgebildet. Dabei ist es durchaus denkbar, dass die Schraube zudem der Befestigung der Stoßfängerverkleidung an dem Grundkörper dient. Es ist auch möglich, dass das als Schraube ausgebildete Stellmittel zudem der Anbindung von weiteren Anbauteilen, wie beispielsweise einer Radkastenauskleidung, dient.
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Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Klemmkörper ein Gewinde zum Einschrauben des als Schraube ausgebildeten Stellmittels aufweist.
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Dabei ist es als vorteilhaft anzusehen, wenn sich das als Schraube ausgebildete Stellmittel beim Drehen in einer Drehrichtung zum Klemmen des Klemmkörpers mit einem dem Klemmkörper abgewandten Ende an dem Grundkörper mittelbar oder unmittelbar abstützt.
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Um bei Einwirken des Klemmkörpers auf den Stützabschnitt und den Aufnahmeabschnitt ein Drücken des Aufnahmeabschnitts in Richtung der Fahrzeugkarosserie zu begünstigen, ist es durchaus denkbar, dass der Grundkörper Versteifungsstreben oder -rippen aufweist. Die Versteifungsstreben erstrecken sich insbesondere über den Führungsbereich.
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Es ist durchaus denkbar, dass Teilbereiche der Versteifungsstreben die erste Führungsfläche und/oder die zweite Führungsfläche bilden.
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Vorzugsweise sind der Grundkörper und/oder der Klemmkörper einteilig ausgebildet. Bei dem Grundkörper kann es sich beispielsweise um ein Kunststoffspritzgussteil handeln. Der Klemmkörper kann durchaus aus einem Metall gefertigt sein.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung besteht darin, dass der Klemmkörper als Übernahmeteil auslegbar ist, wodurch Kosten gegenüber herkömmlichen Haltevorrichtungen eingespart werden können. Erforderlich ist dann lediglich eine fahrzeugspezifische Ausbildung des Grundkörpers.
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Eine erfindungsgemäße Anbindung einer Stoßfängerverkleidung an eine Fahrzeugkarosserie eines Kraftwagens erfolgt mittels einer Haltevorrichtung, insbesondere mittels einer Haltevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei die Stoßfängerverkleidung und die Fahrzeugkarosserie jeweils einen Flanschbereich aufweisen, die Stoßfängerverkleidung und die Fahrzeugkarosserie im Bereich des jeweiligen Flanschbereichs aneinander angrenzen, wobei ein Grundkörper der Haltevorrichtung im Flanschbereich der Fahrzeugkarosserie mit der Fahrzeugkarosserie verbunden ist und der Flanschbereich der Stoßfängerverkleidung zwischen dem Flanschbereich der Fahrzeugkarosserie und einer der Fahrzeugkarosserie zugewandten Aufnahmefläche eines Aufnahmeabschnitts des Grundkörpers angeordnet ist und der Aufnahmeabschnitt mittels eines in einem Führungsabschnitt des Grundkörpers im Wesentlichen parallel zu der Aufnahmefläche verschiebbaren Klemmkörpers gegen den Flanschbereich der Fahrzeugkarosserie gedrückt ist.
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Figurenliste
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Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Ausgestaltungen und Anwendungsmöglichkeiten der Haltevorrichtung und der Anbindung werden in der nachfolgenden Beschreibung eines konkreten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Hierbei zeigen:
- 1 einen Teilbereich eines Frontbereichs eines Kraftwagens in einer perspektivischen Ansicht,
- 2 einen Teilbereich einer Stoßfängerverkleidung und einen Teilbereich einer Fahrzeugkarosserie in einem mittels einer Haltevorrichtung verbundenen Zustand,
- 3 einen Grundkörper der Haltevorrichtung in einer perspektivischen Ansicht,
- 4 der Grundkörper in einer Aufsicht,
- 5 die Haltevorrichtung in einer Aufsicht,
- 6 ein Klemmkörper der Haltevorrichtung in einer perspektivischen Ansicht,
- 7 ein erster Montageschritt zum Anbinden der Stoßfängerverkleidung an die Fahrzeugkarosserie in einer perspektivischen Ansicht,
- 8 ein zweiter Montageschritt zum Anbinden der Stoßfängerverkleidung an die Fahrzeugkarosserie in einer perspektivischen Ansicht,
- 9 ein dritter Montageschritt zum Anbinden der Stoßfängerverkleidung an die Fahrzeugkarosserie in einer perspektivischen Ansicht,
- 10 ein vierter Montageschritt zum Anbinden der Stoßfängerverkleidung an die Fahrzeugkarosserie in einer perspektivischen Ansicht.
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Detaillierte Beschreibung
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Die 1 zeigt einen Frontbereich eines Kraftwagens 22, wobei eine Stoßfängerverkleidung 2 mit einer Fahrzeugkarosserie 3, vorliegend einem Kotflügel 3, des Kraftwagens 22 verbunden ist. Das Anbinden der Stoßfängerverkleidung 2 an den Kotflügel 3 erfolgt mittels einer mit dem Kotflügel 3 verbundenen Haltevorrichtung 1, wobei die Anbindung der Stoßfängerverkleidung 2 an den Kotflügel 3 in einem Bereich zwischen einem Scheinwerfer 25 des Kraftwagens 22 und einem Radkasten 26 des Kraftwagens 22 erfolgt, wobei die Haltevorrichtung 1 im Bereich zwischen dem Scheinwerfer 25 und dem Radkasten 26 angeordnet und mit dem Kotflügel 3 verbunden ist.
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Die 2 zeigt den Bereich, in dem die Stoßfängerverkleidung 2 mit dem Kotflügel 3 mittels der Haltevorrichtung 1 verbunden, ist in einer rückseitigen Ansicht.
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Wie der 2 und den 7 bis 10 zu entnehmen ist, weisen sowohl die Stoßfängerverkleidung 2 als auch der Kotflügel 3 jeweils einen Flanschbereich 23 auf, wobei sich diese Flanschbereiche 23 im verbundenen Zustand gegenüberliegen und aneinander angrenzen.
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Die Anbindung der Stoßfängerverkleidung 2 an den Kotflügel 3 mittels der Haltevorrichtung 1 ist derart ausgebildet, dass die Stoßfängerverkleidung 2 und der Kotflügel 3 im Bereich des jeweiligen Flanschbereichs 23 aneinander angrenzen, wobei ein Grundkörper 4 der Haltevorrichtung 1 im Flanschbereich 23 des Kotflügels 3 mit diesem verbunden ist und der Flanschbereich 23 der Stoßfängerverkleidung 2 zwischen einer dem Kotflügel 3 zugewandten Aufnahmefläche 9 eines Aufnahmeabschnitts 6 des Grundkörpers 4 und dem Flanschbereich 23 des Kotflügels 3 angeordnet ist, wobei der Aufnahmeabschnitt 6 mittels eines in einem Führungsabschnitt 8 des Grundkörpers 4 im Wesentlichen parallel zu der Aufnahmefläche 9 verschiebbaren Klemmkörpers 5 gegen den Flanschbereich 23 des Kotflügels 3 gedrückt ist.
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Durch das Andrücken des Aufnahmeabschnitts 6 gegen den Flanschbereich 23 des Kotflügels 3 wird ein über den gesamten Bereich der Aufnahmefläche 9 homogener Spalt zwischen dem Kotflügel 3 und der Stoßfängerverkleidung 2 ausgebildet.
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Der Führungsabschnitt 8 ist zwischen dem Aufnahmeabschnitt 6 und einem Stützabschnitt 7 des Grundkörpers 4 ausgebildet, wobei der Aufnahmeabschnitt 6 eine erste Führungsfläche 11 und der Stützabschnitt 7 eine der ersten Führungsfläche 11 gegenüberliegende zweite Führungsfläche 12 des Führungsabschnitts 8 bildet. Dabei weist der Grundkörper 4 mehrere Versteifungsstreben 24 auf, wobei sich die Versteifungsstreben 24 vom Aufnahmeabschnitt 6 in Richtung des Stützabschnitts 7 erstrecken. Die jeweilige Versteifungsstrebe 24 weist im Bereich des Führungsabschnitts 8 eine Ausnehmung für den Klemmkörper 5 auf, wobei die erste Führungsfläche 11 durch dem Aufnahmeabschnitt 6 zuzuordnende Teilbereiche der Versteifungsstreben 24 und die zweite Führungsfläche 12 durch dem Stützabschnitt 7 zuzuordnende Teilbereiche der Versteifungsstreben 24 gebildet sind.
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Der Klemmkörper 5 ist in dem Führungsabschnitt 8 zwischen einer Ausgangsposition und einer Klemmposition verschiebbar gelagert. Dabei weisen sowohl der Führungsabschnitt 8 als auch der Klemmkörper 5 jeweils einen sich von der Ausgangsposition in Richtung der Klemmposition verjüngenden Querschnitt auf.
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Der Klemmkörper 5 ist als Klemmleiste ausgebildet und weist eine dem Aufnahmeabschnitt 6 zugewandte erste Seitenfläche 14 und eine dem Stützabschnitt 7 zugewandte, der ersten Seitenfläche 14 gegenüberliegende, zweite Seitenfläche 13 auf. Eine Längsausdehnung L der Klemmleiste 5 ist annähernd gleich einer Längsausdehnung I des Aufnahmeabschnitts 6. Ein Verhältnis der Längsausdehnung L der Klemmleiste zu der Längsausdehnung I des Aufnahmeabschnitts 6 beträgt ungefähr 0,75.
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Die zweite Seitenfläche 13 des Klemmkörpers 5 und die durch den Stützabschnitt 7 gebildete zweite Führungsfläche 12 sind zueinander parallel und geneigt zu der Aufnahmefläche 9 ausgebildet, wobei ein eingeschlossener Winkel α ungefähr 2° beträgt.
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Die erste Seitenfläche 14 des Klemmkörpers 5 und die durch den Stützabschnitt 7 gebildete erste Führungsfläche 11 sind zueinander parallel und parallel zu der Aufnahmefläche 9 ausgebildet.
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Zwecks Verbinden der Haltevorrichtung 1 mit dem Kotflügel 3 weist der Aufnahmeabschnitt 6 zwei von der Aufnahmefläche 9 hervorstehend ausgebildete Haltemittel 15 auf, wobei im mit dem Kotflügel 3 verbundenen Zustand des Grundkörpers 4 ein Teilbereich des jeweiligen Haltemittels 15 den Flanschbereich 23 des Kotflügels 3 auf einer dem Grundkörper 4 abgewandten Seite hintergreift.
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Der Vorgang des Anbindens der Stoßfängerverkleidung 2 an den Kotflügel 3 mittels der Haltevorrichtung 1 ist in den 7 bis 10 schrittweise dargestellt.
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In einem ersten Schritt wird die Haltevorrichtung 1 in Richtung des Flanschbereichs 23 des Kotflügels 3 verschoben, wobei die Haltemittel 15 in korrespondierende Aussparungen des Flanschbereichs 23 des Kotflügels 3 eingeführt werden.
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Im Anschluss daran wird der Grundkörper 4 senkrecht zu der Einführrichtung und im Wesentlichen parallel zu einer Verschieberichtung 10 des Klemmkörpers 5 verschoben, wodurch die Haltemittel 15 den Flanschbereich 23 hintergreifen und zudem ein erstes Rastmittel 16 des Grundkörpers 4 in eine korrespondierende Ausnehmung des Flanschbereichs 23 eingeführt wird, wodurch eine rastierende Verbindung zwischen dem Grundkörper 4 und dem Kotflügel 3 hergestellt ist. Beim Verbinden der Haltevorrichtung 1 mit dem Kotflügel 3 befindet sich der Klemmkörper 5 in seiner Ausgangsposition.
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Im darauf folgenden Schritt wird der Flanschbereich 23 der Stoßfängerverkleidung 2 zwischen den Flanschbereich 23 des Kotflügels 3 und der Aufnahmefläche 9 des Aufnahmeabschnitts 6 eingeführt und der Kotflügel 3, die Stoßfängerverkleidung 2 und der Grundkörper 4 mittels einer Schraube miteinander verbunden.
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Wie insbesondere einem Vergleich der 10 und der 2 zu entnehmen ist, wird zwecks Andrücken des Aufnahmeabschnitts 6 an den Flanschbereich 23 des Kotflügels 3 der Klemmkörper 5 von der Ausgangsposition in Richtung der Klemmposition verschoben, wobei das Verschieben des Klemmkörpers 5 mittels eines parallel zu der Verschieberichtung 10 des Klemmkörpers 5 auf den Klemmkörper 5 einwirkenden, als Schraube ausgebildeten Stellmittels 20 erfolgt. Zu diesem Zweck weist der Klemmkörper 5 ein Gewinde 21 zum Einschrauben des als Schraube ausgebildeten Stellmittels 20 auf. Dabei stützt sich das Stellmittel 20 beim Drehen in einer Drehrichtung zum Klemmen des Klemmkörpers 5 mit einem dem Klemmkörper 5 abgewandten Ende an einem Teilbereich der Stoßfängerverkleidung 2 ab, wobei sich dieser Teilbereich wiederum an dem Grundkörper 4 abstützt. Das Stellmittel 20 dient somit zusätzlich einer Befestigung der Stoßfängerverkleidung 2 an dem Grundkörper 4.
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Um zu gewährleisten, dass sich das Gewinde 21 des Klemmkörpers 5 und das Stellmittel 20 bei Verschieben des Klemmkörpers 5 ungehindert in Richtung des Kotflügels 3 bzw. in die entgegengesetzte Richtung bewegen können, weist der Grundkörper 4 im Bereich des Stellmittels 20 ein Langloch auf.
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Zusätzlich zu dem Andrücken des Aufnahmeabschnitts 6 an den Flanschbereich 23 des Kotflügels 3 kommt ein von der Aufnahmefläche 9 hervorstehender Niederhalter 19, welcher an einem dem Gewinde 21 abgewandten Ende des Klemmkörpers 5 ausgebildet ist, beim Verschieben des Klemmkörpers 5 in die Klemmposition mit dem Kotflügel 3 in Eingriff, wobei ein Teilbereich des Niederhalters 19 den Kotflügel 3 auf der dem Grundkörper 4 abgewandten Seite hintergreift, wodurch ein öffnen des Spalts im Bereich des Niederhalters 19 zusätzlich verhindert wird. Der Niederhalter 19 weist eine durchsetzende Nut auf, die der Aufnahme des Kotflügels 3 dient.
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Im Bereich des Aufnahmeabschnitts 6 weist der Grundkörper 4 drei zweite Rastmittel 17 zum rastierenden Verbinden des Grundkörpers 4 mit der Stoßfängerverkleidung 2 auf. Diese können mit korrespondierenden Ausnehmungen im Flanschbereich 23 der Stoßfängerverkleidung 2 in Eingriff gebracht werden, um dadurch ein Lösen der Stoßfängerverkleidung 1 von dem Grundkörper 4 der Haltevorrichtung 1 zu verhindern.
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Des Weiteren weist der Aufnahmeabschnitt 6 zwei von der Aufnahmefläche 9 hervorstehende Abstandshalter 18 auf, wobei diese Abstandshalter 18 zudem als Einschübe zur Aufnahme der Stoßfängerverkleidung 2 dienen. Die Abstandshalter 18 dienen als Anschläge beim Andrücken des Aufnahmeabschnitts 6 an den Kotflügel 3, um auf diese Weise ein definiertes Spaltmaß zwischen dem Kotflügel 3 und der Stoßfängerverkleidung 2 zu erzielen.
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Die Haltevorrichtung 1 ermöglicht somit bei einfacher Montage und geringem Herstellungsaufwand die Ausbildung eines definierten, homogenen Spalts über die gesamte Länge zwischen dem Kotflügel 3 und der Stoßfängerverkleidung 2.
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Der Grundkörper 4 und der Klemmkörper 5 sind jeweils einteilig ausgebildet. Vorzugsweise ist der Grundkörper 4 aus einem weicheren Material als der Klemmkörper 5 gefertigt.
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Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Ansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haltevorrichtung
- 2
- Stoßfängerverkleidung
- 3
- Fahrzeugkarosserie / Kotflügel
- 4
- Grundkörper
- 5
- Klemmkörper
- 6
- Aufnahmeabschnitt
- 7
- Stützabschnitt
- 8
- Führungsabschnitt
- 9
- Aufnahmefläche
- 9'
- Parallelverschiebung der Aufnahmefläche
- 10
- Verschieberichtung
- 11
- erste Führungsfläche
- 12
- zweite Führungsfläche
- 13
- zweite Seitenfläche
- 14
- erste Seitenfläche
- 15
- Haltemittel
- 16
- erstes Rastmittel
- 17
- zweites Rastmittel
- 18
- Abstandshalter
- 19
- Niederhalter
- 20
- Stellmittel
- 21
- Gewinde
- 22
- Kraftwagen
- 23
- Flanschbereich
- 24
- Versteifungsstrebe
- 25
- Scheinwerfer
- 26
- Radkasten
- L
- Längsausdehnung des Klemmkörpers
- I
- Längsausdehnung des Aufnahmeabschnitts
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012004814 A1 [0003]