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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Offenbarung betrifft allgemein das Gebiet der Eingabevorrichtungen zum Tätigen von Benutzereingaben. Konkret wird eine Eingabevorrichtung vorgestellt, die einen Erschütterungssensor zum Validieren von Eingaben umfasst. Ferner wird ein entsprechendes Validierungsverfahren angegeben.
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Hintergrund
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Eingabevorrichtungen finden in vielen technischen Systemen Verwendung, wie beispielsweise in Bildschirmen, Mobilfunktelefonen, Kraftfahrzeugen und Tablet-Computern, usw.
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Bei Eingabevorrichtungen kommen zunehmend berührungssensitive Oberflächen zum Einsatz. Diese sind intuitiv zu bedienen und können in Kombination mit einer Anzeige-Einheit einem Benutzer optische Rückmeldung bei einer Berührung geben. Ferner kann eine Eingabevorrichtung einen Kraftsensor umfassen, der eine Krafteinwirkung auf die berührungssensitive Oberfläche erfasst. So kann beispielsweise ein Benutzer mittels der berührungssensitiven Oberfläche einen Mauszeiger auf ein Schaltsymbol bewegen und über eine erhöhte Krafteinwirkung auf die berührungssensitive Oberfläche eine Betätigung des Schaltsymbols auslösen.
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Eingabevorrichtungen der oben genannten Art werden unter anderem auch in mobilen oder maschinennahen Bereichen eingesetzt, in denen sie Erschütterungen ausgesetzt sind. Diese Bereiche umfassen beispielsweise Mobilfunktelefone, Sportelektronik, Fahrzeuge oder Industriemaschinen. Hierbei möglicherweise auftretende Erschütterungen können zu einer unbeabsichtigten Betätigung der Eingabevorrichtung führen. Grund hierfür ist beispielsweise eine erschütterungsbedingte Beschleunigung der Eingabevorrichtung oder eines Benutzers, so dass der Benutzer unbeabsichtigt die berührungssensitive Oberfläche berührt oder darauf eine erhöhte Kraft ausübt. Die Eingabevorrichtung kann dies als Eingaben fehlinterpretieren.
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Fehlerhafte Eingaben können zu Zeitverlust, Fehlkommunikation und Unfällen führen. Gerade bei der Bedienung von Kraftfahrzeugen und anderen Maschinen spielen entsprechende Sicherheitsbedenken eine große Rolle.
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Die Druckschrift
US 2009/0243817 A1 offenbart eine Eingabevorrichtung, welche mittels einer Matrix von kapazitativen Sensoren Berührungen und Krafteinwirkungen erfassen kann. Die Eingabevorrichtung ist mit einem Beschleunigungssensor ausgerüstet, um Krafteinwirkungen bei vom Beschleunigungssensor detektierten Vibrationen zu ignorieren. Da jedoch sowohl die Krafteinwirkung als auch die Berührung über die gleichen Sensorik erfasst werden, kann die Eingabevorrichtung nicht zuverlässig zwischen einer benutzererzeugten und einer externen Erschütterung unterscheiden. Eine zu kraftvolle Eingabe durch einen Benutzer könnte als externe Erschütterung fehlinterpretiert und fälschlicherweise verworfen werden.
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Kurzer Abriss
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Der vorliegenden Offenbarung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Eingabevorrichtung bereitzustellen, die eine verbesserte Validierung einer Eingabe gestattet.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird eine Eingabevorrichtung angegeben, die eine berührungssensitive Oberfläche, einen Erschütterungssensor und einen Kraftsensor umfasst, wobei der Kraftsensor ausgebildet ist, eine auf die berührungssensitive Oberfläche einwirkende Kraft zu erfassen. Ferner umfasst die Eingabevorrichtung eine Steuereinheit, die mit dem Kraftsensor, der berührungssensitiven Oberfläche und dem Erschütterungssensor gekoppelt ist, wobei die Steuereinheit ausgebildet ist, eine durch den Kraftsensor erfasste Kraft in Abhängigkeit einer Berührung der berührungssensitiven Oberfläche und in Abhängigkeit einer vom Erschütterungssensor erfassten Erschütterung als Eingabe zu validieren.
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Die berührungssensitive Oberfläche kann eine Berührung beispielsweise optisch, akustisch, resistiv oder kapazitativ erfassen. Die berührungssensitive Oberfläche kann die Berührung in Form eines Berührungssignals an die Steuereinheit ausgeben. Die Steuereinheit kann eine Berührung erst ab einer Berührung einer Mindestfläche als Hinweis auf eine Eingabe erfassen. Die Mindestfläche kann abhängig von Signalen der Kraft- und/oder Erschütterungssensoren gewählt werden.
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Der Kraftsensor kann eine Kraftwirkung beispielsweise aufgrund einer elastischen Verformung, einer Distanzänderungen oder mittels Piezokeramik-Elementen oder resistiver Sensoren messen. Der Kraftsensor kann die Krafteinwirkung in Form eines Kraftsignals an die Steuereinheit ausgeben. Die Steuereinheit kann eine einwirkende Kraft als Hinweis auf eine Eingabe erfassen, wenn die einwirkende Kraft eine Kraftschwelle überschreitet. Die Kraftschwelle kann abhängig von Signalen der berührungssensitiven Oberfläche und/oder des Erschütterungssensors gewählt werden. Der Kraftsensor kann ausgebildet sein, eine Krafteinwirkung im Wesentlichen senkrecht zur berührungssensitiven Oberfläche zu erfassen. Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, erst ab einem Zeitpunkt einer erfassten Berührung der berührungssensitiven Oberfläche ein Kraftsignal zu erfassen, zu verarbeiten oder zu speichern (z. B. durch Aktivieren und/oder Auslesen des Kraftsensors).
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Der Erschütterungssensor kann einen Beschleunigungssensor umfassen. Der Erschütterungssensor kann die Erschütterung in Form eines Erschütterungssignals an die Steuereinheit ausgeben. Die Steuereinheit kann eine Erschütterung als solche erfassen, wenn sie einen Erschütterungsschwellwert überschreitet. Der Erschütterungsschwellwert kann abhängig von Signalen der berührungssensitiven Oberfläche und/oder des Kraftsensors gewählt werden. Der Erschütterungssensor kann ausgebildet sein, eine Richtung der Erschütterung zu erfassen. Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, erst ab einem Zeitpunkt einer erfassten Berührung ein Erschütterungssignal zu erfassen, zu verarbeiten oder zu speichern (z. B. durch Aktivieren und/oder Auslesen des Erschütterungssensors).
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Der Erschütterungssensor kann an der berührungssensitiven Oberfläche, an einem Gehäuse der Eingabevorrichtung oder an einem mit dem Gehäuse starr verbundenen Element angeordnet sein. Der Erschütterungssensor kann eine Erschütterung in eine Richtung im Wesentlichen senkrecht zur berührungssensitiven Oberfläche erfassen. Der Erschütterungssensor kann alternativ hierzu eine Erschütterung in jede Raumrichtung erfassen.
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Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, eine vom Kraftsensor erfasste Kraft im Fall einer gleichzeitigen Berührung der berührungssensitiven Oberfläche und bei Ausbleiben einer zeitlich mit der Krafterfassung korrelierenden Erschütterung als Eingabe zu werten. Die Steuereinheit kann zusätzlich oder alternative dazu ausgebildet sein, eine vom Kraftsensor erfasste Kraft im Fall einer gleichzeitigen Berührung der berührungssensitiven Oberfläche und bei einer zeitlich mit der Krafterfassung korrelierenden Erschütterung als Eingabe zu verwerfen.
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Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, eine zeitweilige Unterbrechung einer vom Kraftsensor erfassten Kraft bei Ausbleiben einer zeitlich mit der Unterbrechung korrelierenden Erschütterung als Hinweis auf eine Beendigung oder Unterbrechung der Eingabe (und gegebenenfalls als eine neue Eingabe) zu werten. Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, eine zeitweilige Unterbrechung einer vom Kraftsensor erfassten Kraft bei einer zeitlich mit der Unterbrechung korrelierenden Erschütterung als Hinweis auf eine Beendigung oder Unterbrechung der Eingabe zu verwerfen.
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Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, aus der erfassten Erschütterung und der erfassten Kraft einen von einem Benutzer beabsichtigten Anteil der erfassten Kraft zu ermitteln und den beabsichtigten Kraftanteil als Eingabe zu werten. Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, aus der erfassten Erschütterung und der erfassten Kraft einen von einem Benutzer beabsichtigten Anteil der erfassten Kraft zu ermitteln und die erfasste Kraft als Eingabe zu verwerfen, wenn der von einem Benutzer beabsichtigter Kraftanteil der erfassten Kraft nicht ermittelbar ist. Das Validieren nach Anspruch 1 kann das als Eingabe werten und/oder als Eingabe verwerfen in diesem Sinne beinhalten.
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Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, den beabsichtigten Anteil der erfassten Kraft mittels Reduzierens der erfassten Kraft um einen erschütterungsabhängigen Wert zu ermitteln. Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, bei der Ermittlung des beabsichtigten Anteils der erfassten Kraft zeitliche Ableitungen und/oder Integrale der erfassten Kraft und/oder der Erschütterung miteinzubeziehen.
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Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, beim Validieren Zeitdauern der Kraftwirkung und der Erschütterung zu berücksichtigen. Zusätzlich oder alternativ hierzu kann die Steuereinheit ausgebildet sein, beim Validieren eine zeitliche Abfolge des Erfassens der Krafteinwirkung und der Erschütterung zu berücksichtigen. Die Steuereinheit kann ein Zeitkriterium für eine zeitliche Korrelation zwischen einer Erschütterung und einer Kraftweinwirkung vorgeben. Das Zeitkriterium kann einen Zeitschwellwert für eine Zeitdifferenz zwischen Zeitdauern der Kraftwirkung und der Erschütterung umfassen. Das Zeitkriterium kann einen Höchst- und/oder Mindestwert für ein Verhältnis zwischen den Zeitdauern der Kraftwirkung und der Erschütterung umfassen. Die Steuereinheit kann ein zeitliches Abfolgekriterium für eine Korrelation zwischen einer Erschütterung und einer Kraftweinwirkung aufzuweisen. Das Abfolgekriterium kann einen Höchstzeitversatz zwischen dem Erfassen der Erschütterung und der Krafteinwirkung umfassen. Das Abfolgekriterium kann ein Erfassen der Erschütterung zeitlich vor einem Erfassen der Krafteinwirkung umfassen.
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Gemäß einem zweiten Aspekt wird eine Eingabevorrichtung angegeben, die eine berührungssensitive Oberfläche umfasst. Ferner umfasst die Eingabevorrichtung einen Erschütterungssensor und einen Näherungssensor, wobei der Näherungssensor ausgebildet ist, eine Annäherung eines Eingabeelements an die berührungsempfindliche Oberfläche zu erfassen. Ferner umfasst die Eingabevorrichtung eine Steuereinheit, die mit der berührungssensitiven Oberfläche, dem Näherungssensor und dem Erschütterungssensor gekoppelt ist, wobei die Steuereinheit ausgebildet ist, eine durch die berührungssensitive Oberfläche erfasste Berührung in Abhängigkeit einer vom Näherungssensor erfassten Annäherung und einer vom Erschütterungssensor erfassten Erschütterung als Eingabe zu validieren.
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Der Näherungssensor kann eine Annäherung beispielsweise induktiv, kapazitativ, magnetisch oder optisch erfassen. Die Steuereinheit kann eine Annäherung als solche werten, wenn eine Distanz zwischen der berührungssensitiven Oberfläche und einem Eingabeelement einen Schwellwert unterschreitet. Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, erst ab einem Zeitpunkt einer erfassten Annäherung ein Berührungssignal zu erfassen, zu verarbeiten oder zu speichern (z. B. durch Aktivieren und/oder Auslesen der berührungssensitiven Oberfläche).
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Die Steuereinheit kann ausgebildet ist, eine von der berührungssensitiven Oberfläche erfasste Berührung im Fall einer gleichzeitig vom Näherungssensor erfassten Annäherung und bei Ausbleiben einer zeitlich mit der erfassten Berührung korrelierenden Erschütterung als Eingabe zu werten. Die Steuereinheit kann zusätzlich oder alternativ ausgebildet sein, eine von der berührungssensitiven Oberfläche erfassten Berührung im Fall einer gleichzeitig vom Näherungssensor erfassten Annäherung und bei einer zeitlich mit der Berührungserfassung korrelierenden Erschütterung als Eingabe zu verwerfen.
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Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, eine zeitweilige Unterbrechung einer von der berührungssensitiven Oberfläche erfassten Berührung bei Ausbleiben einer zeitlich mit der Unterbrechung korrelierenden Erschütterung als Hinweis auf eine Beendigung oder Unterbrechung der Eingabe (und gegebenenfalls als eine neue Eingabe) zu werten. Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, eine zeitweilige Unterbrechung einer von der berührungssensitiven Oberfläche erfassten Berührung bei einer zeitlich mit der Unterbrechung korrelierenden Erschütterung als Hinweis auf eine Beendigung oder Unterbrechung der Eingabe zu verwerfen.
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Die Steuereinheit kann ausgebildet sein, beim Validieren Zeitdauern der Berührung und der Erschütterung zu berücksichtigen. Zusätzlich oder alternativ hierzu kann die Steuereinheit ausgebildet sein, beim Validieren eine zeitliche Abfolge des Erfassens der Berührung und der Erschütterung zu berücksichtigen. Die Steuereinheit kann ein Zeitkriterium für eine zeitliche Korrelation zwischen einer Erschütterung und einer Berührung vorgeben. Das Zeitkriterium kann einen Zeitschwellwert für eine Zeitdifferenz zwischen Zeitdauern der Berührung und der Erschütterung umfassen. Das Zeitkriterium kann einen Höchst- und/oder Mindestwert für ein Verhältnis zwischen den Zeitdauern der Berührung und der Erschütterung umfassen. Die Steuereinheit kann ein zeitliches Abfolgekriterium für eine Korrelation zwischen der Erschütterung und der Berührung aufzuweisen. Das Abfolgekriterium kann einen Höchstzeitversatz zwischen dem Erfassen der Berührung und der Erschütterung umfassen. Das Abfolgekriterium kann ein Erfassen der Erschütterung zeitlich vor einem Erfassen der Berührung umfassen.
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Ferner kann die Eingabevorrichtung eine Anzeige-Einheit umfassen. Die berührungssensitive Oberfläche kann ausgebildet sein, eine Berührung im Bereich der Anzeige-Einheit zu erfassen. Die Anzeige-Einheit kann beispielsweise auf Flüssigkristall-, Plasma-, Leuchtdioden- oder auch organischer Leuchtdiodentechnologie basieren. Die Anzeige-Einheit kann zur berührungssensitiven Oberfläche beabstandet angeordnet sein. Alternativ hierzu kann die Anzeige-Einheit mit der berührungssensitiven Oberfläche als eine gemeinsame Einheit ausgebildet sein.
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Gemäß einem dritten Aspekt wird ein Kraftfahrzeug angegeben, wobei das Kraftfahrzeug die hier vorgestellte Eingabevorrichtung umfasst. Die Eingabevorrichtung kann beispielsweise ein Radio, einen Bordcomputer, ein Navigationssystem oder ein Infotainmentsystem des Kraftfahrzeugs ansteuern.
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Gemäß einem vierten Aspekt wird ein Verfahren zum Erfassen einer Eingabe an einer Eingabevorrichtung angegeben. Die Eingabevorrichtung weist eine berührungssensitive Oberfläche, einen Erschütterungssensor und einen Kraftsensor auf, wobei der Kraftsensor ausgebildet ist zur Erfassung einer auf die berührungssensitive Oberfläche einwirkende Kraft. Das Verfahren umfasst ein Validieren einer durch den Kraftsensor erfassten Kraft als Eingabe in Abhängigkeit einer Berührung der berührungssensitiven Oberfläche und in Abhängigkeit einer vom Erschütterungssensor erfassten Erschütterung.
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Eine vom Kraftsensor erfasste Kraft kann im Fall einer gleichzeitigen Berührung der berührungssensitiven Oberfläche und bei Ausbleiben einer zeitlich mit der Krafterfassung korrelierenden Erschütterung als Eingabe gewertet werden.
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Gemäß einem fünften Aspekt wird ein Verfahren zum Erfassen einer Eingabe an einer Eingabevorrichtung angegeben. Die Eingabevorrichtung weist eine berührungssensitive Oberfläche, einen Erschütterungssensor und einen Näherungssensor auf, wobei der Näherungssensor ausgebildet ist zur Erfassung einer Annäherung eines Eingabeelements an die berührungssensitive Oberfläche. Das Verfahren umfasst ein Validieren einer durch die berührungssensitive Oberfläche erfassten Berührung als Eingabe in Abhängigkeit einer vom Näherungssensor erfassten Annäherung und einer vom Erschütterungssensor erfassten Erschütterung.
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Eine durch die berührungssensitive Oberfläche erfasste Berührung kann im Fall einer gleichzeitig durch den Näherungssensor erfassten Annäherung und bei Ausbleiben einer zeitlich mit der Berührungserfassung korrelierenden Erschütterung als Eingabe gewertet werden.
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Gemäß einem sechsten Aspekt wird ein Computerprogrammprodukt angegeben, das auf einem computerlesbaren Medium gespeichert ist, wobei das Computerprogrammprodukt Anweisungen umfasst, die, wenn auf einem Prozessor ausgeführt, ein Durchführen eines Verfahrens veranlassen.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der vorliegenden Offenbarung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie aus den Figuren. Es zeigen:
- 1 eine Schnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer Eingabevorrichtung;
- 2a eine Schnittansicht des ersten Ausführungsbeispiels während einer Betätigung ohne externe Erschütterung;
- 2b eine Schnittansicht des ersten Ausführungsbeispiels ohne Betätigung und mit externer Erschütterung;
- 2c eine Schnittansicht des ersten Ausführungsbeispiels während einer Betätigung und mit externer Erschütterung;
- 3 schematische Diagramme von Sensorsignalen der Sensoren aus den 2a-2c;
- 4 schematische Diagramme von Sensorsignalen mit einem zeitlichen Versatz zwischen erfasster Kraft und erfasster Erschütterung;
- 5 schematische Diagramme von Sensorsignalen während einer Unterbrechung einer erfassten Kraft aufgrund einer Erschütterung mit einem zeitlichen Versatz zwischen erfasster Kraft und erfasster Erschütterung;
- 6 ein Flussdiagramm eines ersten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Erfassen einer Eingabe;
- 7 ein Flussidagramm eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Erfassen einer Eingabe;
- 8 eine Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Eingabevorrichtung; und
- 9 ein Flussdiagramm eines dritten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Erfassen einer Eingabe.
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Ausführliche Beschreibung
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1 zeigt eine Schnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer Eingabevorrichtung 10. Die Eingabevorrichtung 10 kann stationär in einem Kraftfahrzeug verbaut sein oder in einer mobilen Vorrichtung, etwa einem Tablet-Computer oder einem Smartphone.
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Die Eingabevorrichtung 10 umfasst eine Funktionseinheit 12 mit einer berührungssensitiven Oberfläche 14, wobei die berührungssensitive Oberfläche 14 auf einer benutzerzugewandten Seite der Funktionseinheit 12 angeordnet ist. An einer der berührungssensitiven Oberfläche 14 abgewandten Seite der Funktionseinheit 12 ist beabstandet davon eine Anzeige-Einheit 16 vorgesehen. Die berührungssensitive Oberfläche 14 ist lichtdurchlässig, so dass ein Benutzer durch die berührungssensitive Oberfläche Sicht auf die Anzeige-Einheit 16 hat. Die jeweils zugewandten Seiten der Funktionseinheit 12 und der Anzeige-Einheit 16 verlaufen im Wesentlichen parallel zueinander.
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In einer alternativen Ausführung ist die Anzeige-Einheit mit der berührungssensitiven Oberfläche 14 als eine gemeinsame Einheit ausgebildet. Diese gemeinsame Einheit bildet somit zumindest einen Teil der Funktionseinheit 12 gemäß 1. In diesem Fall ist das zur Krafterfassung erforderliches Gegenelement für die Funktionseinheit 12 nicht die Anzeige-Einheit 16 gemäß 1, sondern ein anderes starres Element, wie beispielsweise eine Leiterplatte oder ein Teil eines Gehäuses.
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Zwischen der Funktionseinheit 12 und dem Anzeige-Einheit 16 sind elastische Elemente 18 vorgesehen, welche jeweils mit der Funktionseinheit 12 und dem Anzeige-Einheit 16 mechanisch verbunden sind. Bei einer Krafteinwirkung auf die berührungssensitive Oberfläche 14 in eine Richtung im Wesentlichen senkrecht zur berührungssensitiven Oberfläche 14 verformen sich die elastischen Elemente 18 mit einer daraus resultierenden Distanzveränderung zwischen der Funktionseinheit 12 und der Anzeige-Einheit 16.
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Zwischen der Funktionseinheit 12 und der Anzeige-Einheit 16 ist ferner ein Kraftsensor 20 vorgesehen. Der Kraftsensor 20 kann beispielsweise aus einer erfassten Distanzänderung zwischen der Funktionseinheit 12 und der Anzeige-Einheit 16 und einem bekannten Verformungswiderstand der elastischen Elemente 18 eine auf die berührungssensitive Oberfläche 14 wirkende Kraft ermitteln. Für die Eingabevorrichtung 10 ist es jedoch nicht erforderlich, dass eine Krafteinwirkung zu einer signiflkanten Distanzveränderung führt. Der Kraftsensor 20 kann alternativ hierzu eine Kraft auch mittels Piezokeramik-Elementen oder resistiver Sensoren messen. Ferner kann der Kraftsensor 20 auch zwischen der Funktionseinheit 12 und einem anderen Bauteil, wie beispielsweise einem Gehäuse (nicht dargestellt) angeordnet sein. Auch könnte der Kraftsensor 20 bei Wegfall der elastischen Elemente 18 auf einer der Funktionseinheit 12 gegenüber liegenden Seite der Anzeige-Einheit 16 angeordnet sein.
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Die Eingabevorrichtung 10 weist einen Erschütterungssensor 22 auf. Der Erschütterungssensor kann beispielsweise ein Beschleunigungssensor sein. Der Erschütterungssensor 22 ist im Ausführungsbeispiel auf einer der Funktionseinheit 12 zugewandten Seite der Anzeige-Einheit 16 angeordnet. Die Anzeige-Einheit 16 wiederum ist starr mit einem Gehäuse (nicht dargestellt) verbunden, so dass eine externe Erschütterung, die auf das Gehäuse wirkt, durch die starre Verbindung über die Anzeige-Einheit 16 bis zum Erschütterungssensor 22 übertragen wird. Natürlich könnte der Erschütterungssensor 22 auch unmittelbar am Gehäuse oder an einer anderen Stelle (aber starr bezüglich der Anzeige-Einheit 16) angeordnet sein. Der Erschütterungssensor 22 kann auch an der Funktionseinheit 12 oder einem anderen Element, das mit der Eingabevorrichtung 10 starr gekoppelt ist, angeordnet sein. Der Erschütterungssensor 22 kann aus platzsparenden Gründen auch in einer Aussparung eines Bauteils wie der Funktionseinheit 12, der Anzeige-Einheit 16, des Kraftsensors 20 oder eines Gehäuses angeordnet sein.
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Die Eingabevorrichtung 10 weist eine Steuereinheit 24 auf, welche mit dem Kraftsensor 20, dem Erschütterungssensor 22 und der berührungssensitiven Oberfläche 14 elektrisch gekoppelt ist. Die Steuereinheit 24 kann beispielsweise an der Anzeige-Einheit 16, der Funktionseinheit 14 oder einem Gehäuse der Eingabevorrichtung 10 (nicht dargestellt) angeordnet sein. Die Steuereinheit 24 kann auch von einer anderen Recheneinheit wie beispielsweise einem Mobiltelefonprozessor oder dem Steuergerät eines Fahrzeugs implementiert werden.
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Das elastische Element 18, der Kraftsensor 20, der Erschütterungssensor 22 und die Steuereinheit 24 sind so bezüglich der Anzeige-Einheit 16 angeordnet, dass eine Sicht auf eine Anzeigefläche der Anzeige-Einheit 16 durch diese Bauteile nicht beeinträchtigt ist.
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Die Steuereinheit 24 ist ausgebildet, ein Kraftsignal vom Kraftsensor 20 zu empfangen. Das Kraftsignal kann eine Absolutmessung sein (z. B. in Newton [N]) oder in willkürlichen Einheiten angegeben sein. Das Kraftsignal kann auch eine Zeitangabe umfassen oder eine Zuordnung zu einer Zeitangabe durch die Steuereinheit 24 gestatten.
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Die Steuereinheit 24 ist ferner ausgebildet, ein Berührungssignal von der berührungssensitiven Oberfläche 14 zu empfangen. Das Berührungssignal ist kennzeichnend dafür, ob die berührungssensitive Oberfläche 14 berührt wird. Das Berührungssignal kann ferner Informationen über eine Größe und/oder Anzahl von Berührungsflächen angeben. So kann beispielsweise eine Vielzahl von Berührungen über einen kurzen Zeitraum als ein weiteres Indiz für eine unbeabsichtigte Berührung der berührungssensitiven Oberfläche 14 mit mehreren Fingern gedeutet werden. Es kann auch ein Berührungsschwellwert für die Berührungsfläche eingeführt werden. Der Berührungsschwellwert kann abhängig vom gemessene Kraft- und/oder Erschütterungssignal sein. Das Berührungssignal kann auch eine Zeitangabe umfassen oder eine Zuordnung zu einer Zeitangabe durch die Steuereinheit 24 gestatten.
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Die Steuereinheit 24 ist ferner ausgebildet, ein Erschütterungssignal von dem Erschütterungssensor 22 zu empfangen. Das Erschütterungssignal ist zumindest kennzeichnend für eine Erschütterung in eine Richtung im Wesentlichen senkrecht zur berührungssensitiven Oberfläche 14. Erschütterungen in diese Richtung haben verglichen mit anderen Richtungen eine höhere Wahrscheinlichkeit, die Funktionseinheit 12 oder den Benutzer so zu beschleunigen, dass die Eingabevorrichtung 10 unbeabsichtigt betätigt wird und die Steuereinheit 24 fälschlicherweise eine Eingabe erkennt. Ferner kann das Erschütterungssignal auch kennzeichnend dafür sein, in welche Richtungen die Erschütterungen wirken. Eine Information über eine Richtung einer Erschütterung hat den Vorteil, dass abgewägt werden kann, wie sehr eine Erschütterung bei der Validierung der Eingabe berücksichtigt werden muss. Eine Erschütterung, die parallel zur berührungssensitiven Oberfläche 20 gerichtet ist, weist eine geringere Wahrscheinlichkeit auf, eine unbeabsichtigte Betätigung zu bewirken, als eine Erschütterung, die senkrecht zur berührungssensitiven Oberfläche 20 gerichtet ist. Das Erschütterungssignal kann auch eine Zeitangabe umfassen oder eine Zuordnung zu einer Zeitangabe durch die Steuereinheit 24 gestatten.
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Die Steuereinheit 24 kann die empfangenen Signale kontinuierlich oder in periodischen Zeitabständen empfangen und verarbeiten. Die Steuereinheit 24 kann auch ausgebildet sein, ein Empfangen oder Verarbeiten von bestimmten Signalen zu initiieren, wenn eine Voraussetzung erfüllt ist. Die Sensoren können ebenfalls ausgebildet sein, die Signale zu erzeugen oder zu senden, wenn eine Voraussetzung erfüllt ist. So kann beispielsweise erst ab einer registrierten Berührung ein Aktivieren und/oder Auslesen der entsprechenden Sensoren für die Kraft- und/oder Erschütterungssignale erfolgen.
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Die 2a-2c zeigen Schnittansichten des ersten Ausführungsbeispiels unter verschiedenen Berührungs- und Erschütterungsbedingungen. 3 zeigt schematisch die dazugehörigen zeitlichen Verläufe der erfassten Berührungs-, Kraft- und Erschütterungssignale, wobei die Spalten a-c in 3 den Fällen aus 2a-2c entsprechen. Die horizontalen Linien im Kraftsignal- und Erschütterungssignaldiagramm geben jeweils einen Schwellwert für ein Erkennen eines vorliegenden Ereignisses (also Krafteinwirkung und Erschütterung) an. Das Diagramm in der vierten Zeile zeigt, in welchen der Fälle eine erfasste Kraft nach Auswertung der anderen Signale von der Steuereinheit 24 als Eingabe gewertet wird.
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2a zeigt eine Schnittansicht des ersten Ausführungsbeispiels während einer Betätigung ohne externe Erschütterung. Ein Benutzer berührt die berührungssensitive Oberfläche 14 und übt darauf eine Kraft aus. Somit wird von der berührungssensitiven Oberfläche 14 ein Berührungssignal und von dem Kraftsensor 20 ein Kraftsignal gemessen. Da keine Erschütterung vorliegt, wird kein signifikantes Erschütterungssignal über dem entsprechenden Schwellwert gemessen.
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Das Vorliegen einer Berührung initiiert ein Validieren des Kraftsignals durch die Steuereinheit 24. Hierbei wird über ein Korrelieren des Kraftsignals mit den anderen Signalen festgestellt, ob es sich bei der Krafteinwirkung um eine beabsichtigte Eingabe handelt. Das Vorliegen einer Berührung lässt erkennen, dass der Benutzer zumindest am Bedienen der Eingabevorrichtung 10 ist und dass die Krafteinwirkung nicht nur die Folge einer Erschütterung sein kann. Da kein Erschütterungssignal oberhalb eines Schwellwerts erfasst wird, ist zu erwarten, dass die Krafteinwirkung durch den Benutzer beabsichtigt ist. Die Krafteinwirkung wird somit von der Steuereinheit 24 unter Berücksichtigung des Berührungssignals und des Erschütterungssignals als Eingabe gewertet. Das Eingabesignal kann beispielsweise zur Steuerung einer Funktion weitergeleitet werden.
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2b zeigt eine Schnittansicht des ersten Ausführungsbeispiels ohne Betätigung und mit externer Erschütterung 26. In 3, Spalte b ist zu sehen, dass der Kraftsensor 20 eine Kraft erfasst. Die berührungssensitive Oberfläche 14 erfasst jedoch keine Berührung. Daraus kann man darauf schließen, dass der Benutzer gegenwärtig die Eingabevorrichtung 10 nicht bedient. Es ist zu vermuten, dass eine fehlerhafte Eingabe durch eine Erschütterung bewirkt wird. Nun kann der Validierungsprozess von der Steuereinheit 24 bereits beendet und das Kraftsignal verworfen werden. Dies hat den Vorteil, dass ein Verbrauch an Prozessorleistung und Energie reduziert wird. Alternativ hierzu kann zusätzlich das Erschütterungssignal berücksichtigt werden, welches in der Tat anzeigt, dass eine Erschütterung 26 vorliegt. Ein Vorteil der zusätzlichen Berücksichtigung des Erschütterungssignals ist eine verbesserte Validierung des Kraftsignals auf Basis zweier unabhängiger Sensoren.
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2c zeigt eine Schnittansicht des ersten Ausführungsbeispiels während einer Betätigung und mit externer Erschütterung 26. In 3, Spalte c ist wiederum zu sehen, dass die berührungssensitive Oberfläche 14 eine Berührung erfasst. Zudem erfasst der Kraftsensor 20 eine Krafteinwirkung. Aus diesen beiden Informationen ist noch nicht ersichtlich, ob eine beabsichtigte Eingabe vorliegt oder ob der Benutzer aufgrund der Erschütterung eine unbeabsichtigte Krafteinwirkung auf die berührungssensitive Oberfläche 14 ausübt. Berücksichtigt man nun zusätzlich das Erschütterungssignal, so ist zu erkennen, dass eine Erschütterung 26 vorliegt. Das Kraftsignal wird daher von der Steuereinheit 24 nicht als Eingabe gewertet, sondern verworfen.
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4 zeigt schematische Diagramme von Sensorsignalen mit einem zeitlichen Versatz zwischen erfasster Kraft und erfasster Erschütterung. In den Diagrammen werden beispielhaft nochmals die beiden Fälle b und c aufgezeigt. Ferner werden im Fall c Zeitdauern der Kraftwirkung und der Erschütterung und eine zeitliche Abfolge des Erfassens der Krafteinwirkung und der Erschütterung berücksichtigt. Im Fall c werden eine Berührung, eine Krafteinwirkung und eine Erschütterung erfasst. Die Dauer der Krafteinwirkung entspricht im Wesentlichen der Dauer der Erschütterung. Wäre hingegen die Dauer der Krafteinwirkung beispielsweise ein Zehnfaches der Dauer der Erschütterung, so ist ein geringerer kausaler Zusammenhang zwischen der Erschütterung und der Krafteinwirkung zu erwarten. Da in dem hier vorliegenden Fall jedoch im Wesentlichen gleichlange Dauern erfasst werden, ist zu erwarten, dass die Krafteinwirkung eine Folge der Erschütterung ist.
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Zudem ist ein zeitlicher Versatz zwischen der Erschütterung und der Krafteinwirkung zu beobachten, wobei die Erschütterung vor der Krafteinwirkung erfasst wird. Hierbei können sowohl aus dem zeitlichen Versatz als auch aus der zeitlichen Abfolge Informationen für eine mögliche Korrelation zwischen der Erschütterung und der Krafteinwirkung entnommen werden. Grund für einen zeitlichen Versatz kann beispielsweise eine Dämpfung durch das elastische Element 18 sein. Eine Erschütterung, die die Anzeige-Einheit 16 bewegt, wird über den Erschütterungssensor 22 erfasst. Die Bewegung der Anzeige-Einheit 16 wird anfangs durch eine elastische Verformung des elastischen Elements 18 ausgeglichen. Die Erschütterung wird zeitversetzt an die Funktionseinheit 20 weitergegeben und daher verspätet am Kraftsensor 20 erfasst. Ein geringer zeitlicher Versatz spricht für einen kausalen Zusammenhang zwischen der Erschütterung und der Krafteinwirkung. Bei einem großen zeitlichen Versatz ist hingegen zu erwarten, dass die Krafteinwirkung und die Erschütterung zwei unterschiedliche Ursachen aufweisen.
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Ferner kann die zeitliche Abfolge der Erfassung ausgewertet werden. Wird eine Erschütterung zeitlich vor oder gleichzeitig mit der Krafteinwirkung erfasst, so spricht das für einen kausalen Zusammenhang zwischen der Erschütterung und der Krafteinwirkung. Wird hingegen eine Krafteinwirkung vor der Erschütterung erfasst, so ist zu erwarten dass die Krafteinwirkung nicht die Erschütterung als Ursache aufweist.
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Die oben erläuterten zeitlich kausalen Auswertungen können durch die Steuereinheit 24 zur (ggf. zusätzlichen) Validierung eines Hinweises auf eine Eingabe durchgeführt werden. In Abhängigkeit von der Auswertung kann die Eingabe gewertet oder verworfen werden
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5 zeigt schematische Diagramme von Sensorsignalen während einer Unterbrechung einer erfassten Kraft aufgrund einer Erschütterung. Hierbei handelt es sich um eine zeitlich andauernde Betätigung der Eingabevorrichtung 10. Möchte ein Benutzer beispielsweise einen Fensterheber betätigen oder ein Musikaufzeichnung vorspulen, so muss der Benutzer für die Zeitdauer, in der diese Aktion durchgeführt werden soll, eine Eingabe tätigen. Für die Eingabe muss eine Krafteinwirkung über einer bestimmten Schwelle auf die berührungssensitive Oberfläche 14 für diese Zeitdauer wirken und vom Kraftsensor 20 erfasst sein. Eine Erschütterung kann dieser gewollt langanhaltenden Krafteinwirkung entgegenwirken und diese unterbrechen. Diese Unterbrechung wird im Folgenden von der Steuereinheit 24 plausibilisiert.
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Zumindest der Beginn der Eingabe entspricht Fall a gemäß 3, d. h. es werden eine Berührung, eine Krafteinwirkung und keine signifikante Erschütterung gemessen. Somit wird die Krafteinwirkung als Eingabe gewertet. Im Bereich d werden nun eine Unterbrechung der Krafteinwirkung und eine Erschütterung erfasst. Die berührungssensitive Oberfläche 14 erfasst nach wie vor eine Berührung. Da die Erschütterung zeitlich mit der Unterbrechung der Krafteinwirkung korreliert, wird die Unterbrechung der Krafteinwirkung verworfen. Die Betätigung wird daher weiterhin als Eingabe (z. B. des Fensterhebers oder zum Vorspulen) gewertet. Sobald die Erschütterung wieder abnimmt, stellt sich wieder Fall a ein. Es werden somit eine Berührung, eine Krafteinwirkung und keine signifikante Erschütterung erfasst. Die Krafteinwirkung wird weiterhin als Eingabe erfasst. Durch eine Berücksichtigung der Erschütterung ist über die gesamte Eingabedauer eine Eingabe getätigt worden, obwohl eine Erschütterung zu einer unbeabsichtigten Unterbrechung der Krafteinwirkung führte. Dies hat eine verbesserte, zuverlässigere und damit auch angenehmere Bedienung zur Folge.
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6 zeigt ein Flussdiagramm eines ersten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens 100 zum Erfassen einer Eingabe.
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In Schritt 102 wird geprüft, ob eine Berührung der berührungssensitiven Oberfläche 16 erfasst wird. Sobald eine Berührung erfasst wird, wird in Schritt 104 geprüft, ob eine Krafteinwirkung erfasst wird. Wenn keine Krafteinwirkung erfasst wird, wird lediglich eine berührungsspezifische Funktion 112, wie beispielsweise ein Bewegen eines Mauszeigers, durchgeführt. Diese Funktion wird durchgeführt, bis ein Ausbleiben 114 der Berührung erfasst wird.
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Werden hingegen eine Berührung und eine Krafteinwirkung erfasst, so wird in Schritt 106 ferner geprüft, ob eine Erschütterung erfasst wird. Wenn ein Ausbleiben einer Erschütterung erfasst wird, so wird in Schritt 110 die erfasste Kraft als Eingabe gewertet. Wird hingegen eine Erschütterung erfasst, welche mit der Krafteinwirkung wie vorstehend erläutert korreliert, so wird die Eingabe verworfen und es wird nur die berührungsspezifische Funktion 112 durchgeführt.
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Die Schritte 110 und 112 sind im Flussdiagramm gestrichelt umrahmt. Damit werden Schritte gekennzeichnet, die in alternativen Ausführungen auch weitere oder andere Funktionen umfassen können.
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7 zeigt ein Flussidagramm eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Erfassen einer Eingabe. Das zweite Ausführungsbeispiel des Verfahrens unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel (siehe 6) im Wesentlichen durch den Schritt 216.
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Zunächst werden in den Schritten 202 bis 208 - wie oben für die entsprechenden Schritte 102 bis 108 erläutert - eine Berührung, eine Krafteinwirkung und eine Erschütterung erfasst und eine Korrelation zwischen der Erschütterung und der erfassten Kraft bestätigt. In Schritt 216 wird dann aus der erfassten Erschütterung und der erfassten Kraft ein von einem Benutzer beabsichtigter Anteil der erfassten Kraft ermittelt. Der beabsichtigte Kraftanteil kann beispielsweise mittels Reduzierens der erfassten Kraft um einen erschütterungsabhängigen Wert ermittelt werden. Der erschütterungsabhängige Wert kann aus einem skalierten Erschütterungssignal abgeleitet sein. Für die Ermittlung kann alternativ oder zusätzlich das Kraftsignal neu skaliert werden. Wenn der beabsichtigte Kraftanteil ermittelt werden kann, so wird dieser beabsichtigte Kraftanteil als Eingabe gewertet.
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Wenn der beabsichtigte Kraftanteil nicht ermittelt werden kann, so wird die erfasste Kraft als Eingabe verworfen. Der beabsichtigte Kraftanteil kann beispielsweise als nicht ermittelbar gelten, wenn eine Differenz eines Kraftsignals und des skalierten Erschütterungssignals einen Schwellwert unterschreitet.
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Die Schritte 210 und 212 sind im Flussdiagramm wieder gestrichelt umrahmt. Damit werden Schritte gekennzeichnet, die in alternativen Ausführungen auch weitere oder andere Funktionen umfassen können.
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Ein Ermitteln des beabsichtigten Kraftanteils hat unter anderem den Vorteil, dass Fehleingaben nicht nur ignoriert, sondern auch korrigiert werden können. Dadurch werden eine Eingabesicherheit und ein Eingabekomfort für einen Benutzer verbessert.
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8 zeigt eine Schnittansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Eingabevorrichtung 10. Die Eingabevorrichtung 10 gemäß 8 unterscheidet sich von derjenigen es ersten Ausführungsbeispiels im Wesentlichen darin, dass sie anstatt eines Kraftsensors 20 (siehe 1) einen Näherungssensor 28 aufweist, und kann in Bezug auf den Näherungssensor 28 im Wesentlichen ähnliche Validierungen wie vorstehend beschrieben durchführen. Selbstverständlich kann eine Eingabevorrichtung 10 auch sowohl den Kraftsensor 20 als auch den Näherungssensor 28 aufweisen. Zur Beschreibung einer Validierung der Berührung ist der Kraftsensor jedoch nur nebensächlich.
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Der Näherungssensor 28 ist an der Funktionseinheit 12 angeordnet. Der Näherungssensor 28 kann auch an der Anzeige-Einheit 16 oder einem Gehäuse angeordnet sein. Der Näherungssensor 28 kann beispielsweise eine Distanz zwischen der berührungssensitiven Oberfläche 14 und einem sich annähernden Eingabeelement (z. B. des Fingers eines Benutzers) erfassen. Ein Kriterium für ein Erfassen einer Annäherung kann beispielsweise ein Unterschreiten dieser Distanz unter einen Schwellwert umfassen.
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Die Validierung einer erfassten Berührung verläuft analog zur oben geschilderten Validierung einer Krafteinwirkung. In beiden Validierungen wird ein Hinweis auf eine Eingabe mit einer Erschütterung und einem zweiten erfassten Signal korreliert. Bei der Krafteinwirkungsvalidierung ist der Hinweis auf die Eingabe eine erfasste Kraft und das zweite erfasste Signal eine erfasste Berührung. Bei der Berührungsvalidierung hingegen ist der Hinweis auf die Eingabe eine erfasste Berührung und das zweite erfasste Signal eine erfasste Annäherung.
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Wird dementsprechend von der berührungssensitiven Oberfläche 14 eine Berührung erfasst, so wird geprüft, ob eine Annäherung und eine mit der Berührung korrelierende Erschütterung erfasst wurden. Wird eine Erschütterung oder ein Ausbleiben einer Annäherung erfasst, so wird die erfasste Berührung verworfen. Wird jedoch eine Annäherung und ein Ausbleiben einer Erschütterung erfasst, so wird die Berührung als Eingabe gewertet.
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9 zeigt ein Flussdiagramm eines dritten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Erfassen einer Eingabe 300 auf der Grundlage der Eingabevorrichtung gemäß 8. In Schritt 302 wird geprüft, ob eine Annäherung an die berührungssensitive Oberfläche 16 erfasst wird. Sobald eine Annäherung erfasst wird, wird in Schritt 304 geprüft, ob eine Berührung der berührungssensitiven Oberfläche 14 erfasst wird. Wenn keine Berührung erfasst wird, wird lediglich eine annäherungsspezifische Funktion 312, wie beispielsweise ein Aktivieren einer Anzeigebeleuchtung, durchgeführt. Diese Funktion wird durchgeführt, bis ein Ausbleiben 314 der Annäherung erfasst wird.
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Werden hingegen eine Annäherung und eine Berührung erfasst, so wird in Schritt 306 ferner geprüft, ob eine Erschütterung erfasst wird. Wenn ein Ausbleiben einer Erschütterung erfasst wird, so wird in Schritt 310 die erfasste Berührung als Eingabe gewertet. Wird hingegen eine Erschütterung erfasst, welche mit der Berührung korreliert, so wird die Eingabe verworfen und es wird nur die annäherungsspezifische Funktion 312 durchgeführt.
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Die Schritte 310 und 312 sind im Flussdiagramm wieder gestrichelt umrahmt. Damit werden Schritte gekennzeichnet, die in alternativen Ausführungen auch weitere oder andere Funktionen umfassen können.
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In den vorgestellten Beispielen sind unterschiedliche Merkmale und Funktionen der vorliegenden Offenbarung getrennt voneinander sowie in bestimmten Kombinationen beschrieben worden. Es versteht sich jedoch, dass viele dieser Merkmale und Funktionen, wo dies nicht explizit ausgeschlossen ist, miteinander frei kombinierbar sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2009/0243817 A1 [0006]