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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Plausibilisierung der Funktionsfähigkeit eines Hochdrucksensors eines Kraftstoffeinspritzsystems eines Kraftfahrzeugs.
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Bei Gasoline- sowie Diesel-Hochdruckeinspritzsystemen wird zur Regelung des Einspritzdrucks ein Hochdrucksensor verwendet, um den aktuellen Ist-Druckwert zu ermitteln und ein oder mehrere Stellglieder, beispielsweise Ventile, auf Basis dieses Ist-Druckwertes auf einen derzeit vorliegenden Soll-Druckwert nachzuregeln.
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Ist der mittels des Hochdrucksensors ermittelte Ist-Druckwert beispielsweise aufgrund eines Bauteilfehlers oder einer Bauteildrift fehlerhaft, dann wird das Kraftstoffeinspritzsystem aufgrund dieses fehlerhaften Ist-Druckwertes auf einen fehlerhaften Kraftstoffsystemdruck nachgeregelt. Dies hat zur Folge, dass der Druck im Kraftstoffeinspritzsystem dauerhaft von seiner eigentlichen betriebspunktabhängigen Solldruckvorgabe abweicht. Aufgrund dieser Abweichung werden fehlerhafte Parameter für die Kraftstoffeinspritzung berechnet. Dies wiederum führt zu einer schlechteren Verbrennung und erhöhten Schadstoffemissionen sowie zu einem Kraftstoffmehrverbrauch und zu einer Verschlechterung der Fahrbarkeit.
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Um die vorstehend angegebenen Nachteile zu vermeiden muss bei einem Vorliegen einer nicht tolerierbaren Abweichung des mittels des Hochdrucksensors gemessenen Ist-Druckwertes vom tatsächlich vorliegenden Druckwert die Fehlfunktion des Hochdrucksensors erkannt werden. Des Weiteren ist eine hinreichend genaue Überwachung der Plausibilität der vom Hochdrucksensor gemessenen Ist-Druckwerte durch eine On-Board-Diagnose-Gesetzgebung (OBD) gefordert.
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Es ist bekannt, eine Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Hochdrucksensors in einem drucklosen Zustand durchzuführen. Dabei wird die Funktionsfähigkeit des Hochdrucksensors im Fahrzeug in der Start- bzw. Stopphase gegenüber dem Umgebungsdruck verifiziert bzw. plausibilisiert. Nachteilig bei dieser Vorgehensweise ist, dass etwaige Abweichungen der vom Hochdrucksensor bereitgestellten Messwerte von den tatsächlich vorliegenden Druckwerten nicht über den gesamten Arbeitsbereich des Kraftstoffdrucksystems ermittelt werden können, beispielsweise beim Auftreten eines Gradientenfehlers. Dies wirkt sich -wie bereits oben ausgeführt wurde- negativ auf den Betrieb des Kraftfahrzeugs aus.
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Des Weiteren wurde bereits vorgeschlagen, zur Verifizierung der Funktionsfähigkeit eines Hochdrucksensors eines Kraftstoffeinspritzsystems einen zweiten Hochdrucksensor zu verwenden. Dieses Vorgehen wurde jedoch in der Fahrzeugserienproduktion aus Kostengründen nicht in Betracht gezogen.
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Ferner wurde bereits vorgeschlagen, zur Plausibilisierung der Funktionsfähigkeit eines Hochdrucksensors den vom Hochdrucksensor gemessenen Ist-Druckwert mit einem Erwartungswert basierend auf der Ansteuerung eines Stellglieds, beispielsweise eines Volumenstromventils oder eines Druckregelventils, zu vergleichen. Dieses Vorgehen ist jedoch im Hinblick auf die Fehlererkennungsgenauigkeit limitiert, da bei einem bestimmten Ansteuerwert der tatsächlich ausgeführte Wert, beispielsweise eine eingestellte Ventilposition, aufgrund von Komponententoleranzen von der eigentlich gewünschten Ventilposition abweicht. Handelt es sich bei dem angesteuerten Ventil beispielsweise um ein Druckregelventil, dann ist dies darauf zurückzuführen, dass die Ansteuerung des Ventils kraftbasiert erfolgt. Dabei wird durch die Aufprägung eines bestimmten Ansteuerstroms eine Bohrung im Ventil mit einer entsprechenden Kraft zugehalten. Diese Kraft ist jedoch aufgrund von Bauteiltoleranzen im Kraft-Feder-System sehr unterschiedlich. Dies führt dazu, dass kein definierter Kraftstoffabfluss durch das Ventil einzustellen ist. Folglich ist dieses Verfahren für eine Plausibilisierung der Funktionsfähigkeit eines Hochdrucksensors nicht geeignet.
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In der
DE 100 20 629 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftstoffversorgungssystems für eine Brennkraftmaschine, insbesondere eines Kraftfahrzeugs beschrieben. Bei dem Kraftstoffversorgungssystem kann Kraftstoff von einer Pumpe in einen Druckspeicher gepumpt werden. Der Druck in dem Druckspeicher kann gemessen werden und der Druck in dem Druckspeicher kann durch die Ansteuerung eines Drucksteuerventils verändert werden. Durch ein Steuergerät kann das Drucksteuerventil vollständig geöffnet werden, und es kann durch das Steuergerät der gemessene Druck in den Druckspeicher mit einem erwarteten Druck verglichen werden. Der erwartete Druck kann dabei in Abhängigkeit von Parametern eines intakten Drucksteuerventils oder in Abhängigkeit von aktuellen Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine ermittelt werden.
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Die
DE 197 57 655 A1 zeigt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Funktionsüberwachung eines Drucksensors, der den Druck in einem über ein Druckstellglied geregelten Druckspeicher aufnimmt. Es wird eine Modellberechnung des zu erwartenden Druckwertes in dem Druckspeicher zu einem bestimmten Zeitpunkt auf der Grundlage des von dem Druckstellglied vorgenommenen Druckes und der Änderungsrate in der Massenbilanz eines in dem Druckspeicher enthaltenen Mediums zu einem bestimmten Zeitpunkt durchgeführt und dieser erwartete Druckwert mit dem von dem Drucksensor aufgenommenen Druckwert verglichen.
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Aus der
DE 100 20 627 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftstoffversorgungssystems für eine Brennkraftmaschine insbesondere eines Kraftfahrzeugs bekannt. Bei dem Kraftstoffversorgungssystem kann Kraftstoff von einer Pumpe in einen Druckspeicher gepumpt werden. Der Druck in dem Druckspeicher kann gemessen werden und der Druck in dem Druckspeicher kann derart angesteuert werden, dass sich ein erwarteter Druck in dem Druckspeicher ergeben müsste. Durch ein Steuergerät ist das Drucksteuerventil auf einen vorgegebenen Wert steuerbar. Durch das Steuergerät ist ein erwarteter Druck in dem Druckspeicher ermittelbar. Und es kann durch das Steuergerät aus dem erwarteten Druck und aus dem gemessenen Druck auf die Funktionsfähigkeit des Drucksteuerventils geschlossen werden. Der erwartete Druck und der gemessene Druck werden miteinander verglichen und das Drucksteuerventil als defekt erkannt, wenn der gemessene Druck wesentlich von dem erwarteten Wert abweicht.
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Die
DE 10 2006 000 117 A1 zeigt ein Kraftstoffeinspritzsystem, das einen Fehler beim Betrieb eines Druckreduzierventils überwacht. Das Kraftstoffeinspritzsystem ist mit einem Druckreduzierventil für ein common-rail ausgestattet, in der Kraftstoff auf einen ausgewählten Druck akkumuliert wird. Das System dient zum Schätzen eines maximalen Kraftstoffdruckabfalls, der durch ein Auslassen von Kraftstoff verursacht wird, der ein maximaler Druckabfall innerhalb der common-rail ist, der nach dem Öffnen des Druckreduzierventil bei einem Zustand auftritt, bei dem eine Durchsatzrate des Kraftstoffes, der durch das Druckreduzierventil auszulassen ist, an einer oberen Grenze eines standardisierten Funktionsbereiches des Druckreduzierventils liegt. Wenn ein Ist-Rail-Druckabfall, der einen Druckabfall innerhalb der common-rail ist, der durch eine Betätigung des Druckreduzierventils bei dem Druckreduziermodus erreicht wird, einen Fehlerentscheidungsdruckabfall überschreitet, der die Summe des maximalen Druckabfalls, der durch das Auslassen von Kraftstoff verursacht wird, und eines Druckabfalls ist, der durch einen anderen Faktor verursacht wird, der aus einem Faktor außer dem Öffnen des Druckreduzierventils geschätzt wird, dann bestimmt die Steuervorrichtung, dass das Druckreduzierventil beim Schließen einen Fehler aufweist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Plausibilisierung der Funktionsfähigkeit eines Hochdrucksensors eines Kraftstoffeinspritzsystems eines Kraftfahrzeugs anzugeben, bei denen die vorstehend beschriebenen Nachteile nicht auftreten.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 10 angegeben. Der Anspruch 11 hat eine Vorrichtung zur Plausibilisierung der Funktionsfähigkeit eines Hochdrucksensors eines Kraftstoffeinspritzsystems eines Kraftfahrzeugs zum Gegenstand.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, dass die Plausibilisierung der Funktionsfähigkeit eines Hochdrucksensors eines Kraftstoffeinspritzsystems unter Verwendung eines systemspezifischen Verhaltens des Druckwertes erfolgt. Dabei wird ein Druckabbaugradient durch die vollständige Öffnung eines im Kraftstoffeinspritzsystem vorhandenen Ventils mit einer definierten Drossel zu einer Druckregulierung eingestellt. Bei diesem Ventil handelt es sich vorzugsweise um ein Druckabbauventil, welches lediglich einen geschlossenen und einen geöffneten Zustand aufweist. Der Druckabbau ist bei dieser Vorgehensweise nicht von Ansteuergrößen bzw. einer Federkennlinie oder einer Magnetkraftkennlinie abhängig, sondern ausschließlich vom physikalischen Verhalten des durch die definierte Drossel fließenden Kraftstoffs. Ist das Ventil vollständig geöffnet, dann strömt ein definierter Volumenstrom über die genannte definierte Drossel durch das Ventil zurück zum Kraftstofftank. Die das Ventil durchfließende Kraftstoffmenge ist druck- und viskositätsabhängig und aufgrund der bekannten Daten des Kraftstoffes bekannt.
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Nach alledem zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere dadurch aus, dass es unabhängig von Ansteuertoleranzen bzw. Bauteiltoleranzen arbeitet und aus diesem Grund eine präzise Erkennung von Abweichungen der vom Hochdrucksensor gemessenen Ist-Druckwerte von den tatsächlich vorliegenden Druckwerten ermöglicht.
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Weitere vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus deren nachfolgender beispielhafter Erläuterung anhand der Figuren. Es zeigt:
- 1 eine Skizze einer Vorrichtung zur Plausibilisierung der Funktionsfähigkeit eines Hochdrucksensors eines Kraftstoffeinspritzsystems,
- 2 eine Schnittdarstellung des in der 1 gezeigten Druckabbauventils im geschlossenen Zustand,
- 3 eine Schnittdarstellung des in der 1 gezeigten Druckabbauventils im geöffneten Zustand und
- 4 ein Diagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zur Plausibilisierung der Funktionsfähigkeit eines Hochdrucksensors eines Kraftstoffeinspritzsystems.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Plausibilisierung der Funktionsfähigkeit eines Hochdrucksensors eines Kraftstoffeinspritzsystems eines Kraftfahrzeugs, wobei die Funktionsfähigkeit des Hochdrucksensors unter Verwendung einer Auswertung des systemspezifischen Verhaltens des Kraftstoffdruckes im Kraftstoffeinspritzsystem plausibilisiert wird.
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Die 1 zeigt eine Skizze einer Vorrichtung zur Plausibilisierung der Funktionsfähigkeit eines Hochdrucksensors eines Kraftstoffeinspritzsystems.
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Die gezeigte Vorrichtung weist einen Kraftstofftank 1, eine Kraftstoffniederdruckleitung 2, eine Kraftstoffhochdruckpumpe 3, eine Kraftstoffhochdruckleitung 4, ein Volumenstromregelventil 5, einen Hochdruckspeicher 6, einen Hochdrucksensor 7, Kraftstoffinjektoren 8, eine Drossel 9, ein Druckabbauventil 10, eine Kraftstoffrückführleitung 11 und eine Steuereinheit 12 auf.
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Im normalen Betrieb der in der 1 gezeigten Vorrichtung wird Kraftstoff aus dem Kraftstofftank 1 über die Kraftstoffniederdruckleitung 2 der Kraftstoffhochdruckpumpe 3 zugeführt und dort auf einen hohen Druck gebracht. Der am Ausgang der Kraftstoffhochdruckpumpe 3 bereitgestellte Kraftstoff hohen Druckes wird über die Kraftstoffhochdruckleitung 4, innerhalb derer das Volumenstromregelventil 5 angeordnet ist, dem Hochdruckspeicher 6 zugeführt. Von diesem aus wird der unter hohem Druck stehende Kraftstoff Kraftstoffinjektoren 8 zugeleitet und mittels dieser in nicht gezeichnete Brennräume der Brennkraftmaschine des jeweiligen Kraftfahrzeugs eingespritzt. An einen Ausgang des Hochdruckspeichers 6 ist über eine Drossel 9 ein Druckabbauventil 10 angeschlossen, durch welches überschüssiger Kraftstoff an eine Kraftstoffrückführleitung 11 ausgegeben und über diese in den Kraftstofftank 1 zurückgeführt wird.
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Die Kraftstoffhochdruckpumpe 3, das Volumenstromregelventil 5, die Kraftstoffinjektoren 8 und das Druckabbauventil 10 werden von einer Steuereinheit 12 mit Steuersignalen st versorgt, die einen ordnungsgemäßen Betrieb der genannten Bauteile gewährleisten. Die Steuereinheit 12 generiert die genannten Steuersignale st unter Berücksichtigung von ihr zugeführten Sensorsignalen se, eines abgespeicherten Arbeitsprogrammes und abgespeicherter Daten. Zu den genannten Sensorsignalen gehören unter anderem die Ausgangssignale des Hochdrucksensors 7, mittels dessen der im Hochdruckspeicher 6 herrschende Kraftstoffdruck gemessen wird. Zu den abgespeicherten Daten gehört unter anderem Kennfelder und Daten, die einem Druckabbaugradienten entsprechen, der dann entsteht, wenn ausgehend von einem vorgegebenen Anfangsdruck des Kraftstoffs im Hochdruckspeicher für ein vorgegebenes Zeitintervall eine vollständige Öffnung des Druckabbauventils 10 vorgenommen wird, so dass aus dem Innenraum 6a des Hochdruckspeichers 6 durch die Drossel 9 und das Druckabbauventil 10 Kraftstoff in die Kraftstoffrückführleitung 11 ausgegeben und durch diese in den Kraftstofftank 1 zurückgeführt wird.
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Diese Daten, die dem Druckabbaugradienten entsprechen, sind im Voraus bekannt, da die Abmessungen der Drossel, der Anfangsdruck, die Kraftstoffeigenschaften und die Kraftstoffmenge, die durch das Druckabbauventil fließt, und auch die Zeitdauer der Öffnung des Druckabbauventils bekannt sind. Dies ermöglicht es, im Voraus dem Druckabbaugradienten entsprechende Daten zu ermitteln und in einem Speicher der Steuereinheit 12 zu hinterlegen. Bei diesen Daten handelt es sich um Daten, die ein systemspezifisches Verhalten des Kraftstoffdruckes im Hochdruckspeicher repräsentieren. Diese Daten werden bei der vorliegenden Erfindung verwendet, um eine Plausibilisierung der Funktionsfähigkeit des Hochdrucksensors 7 durchzuführen, wie es nachfolgend anhand der weiteren Figuren erläutert wird.
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Die 2 und 3 zeigen Schnittdarstellungen des in der 1 dargestellten Druckabbauventils 10, welches über die Drossel 9 an den Innenraum 6a des Hochdruckspeichers 6 angeschlossen ist. Bei diesem Druckabbauventil 10 handelt es sich um ein digitales Druckabbauventil, welches aus einer Öffnungsstellung in eine Schließstellung und umgekehrt schaltbar ist. Bei diesem Druckabbauventil kann der Schließkörper 10c, der über einen Kolben 10a mit einer Feder 10b in Verbindung steht, nur zwei Positionen einnehmen, nämlich die in der 2 gezeigte Schließstellung und die in der 3 gezeigte Öffnungsstellung. In der in der 2 gezeigten Schließstellung ist die Drossel 9 verschlossen, so dass kein Kraftstoff aus dem Innenraum 6a des Hochdruckspeichers 6 in die Kraftstoffrückführleitung 11 gelangen kann. In der in der 3 gezeigten Öffnungsstellung gibt der Schließkörper den Ausgang der Drossel 9 frei, so dass -wie es durch die Pfeile 13 veranschaulicht ist- Kraftstoff aus dem Innenraum 6a des Hochdruckspeichers 6 über die Drossel 9 und das Druckabbauventil 10 in die Kraftstoffrückführleitung 11 abgelassen und über diese in den Kraftstofftank 1 zurückgeführt werden kann. Die abgelassene Kraftstoffmenge ist dabei durch die Öffnungszeit des Druckabbauventils 10 festgelegt.
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Die 4 zeigt ein Diagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zur Plausibilisierung der Funktionsfähigkeit eines Hochdrucksensors eines Kraftstoffeinspritzsystems, wie es unter Verwendung der in den 1 bis 3 gezeigten Bauteile durchgeführt werden kann. Dieses Verfahren wird in einem lastfreien Zustand des Kraftstoffeinspritzsystems durchgeführt, vorzugsweise in einer Schubphase des Kraftfahrzeugs.
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Bei diesem Verfahren wird zunächst unter Verwendung der Hochdruckpumpe 3 der Kraftstoffdruck im Hochdruckspeicher 6 auf einen vorgegebenen Startwert p0 gebracht. Weist der Kraftstoffdruck im Hochdruckspeicher 6 den vorgegebenen Startwert auf, dann wird die Hochdruckpumpe 3 deaktiviert bzw. das Volumenstromventil 5, welches auch integrierter Bestandteil der Hochdruckpumpe 3 sein kann, geschlossen.
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Ist dies geschehen, dann wird im nächsten Schritt das Druckabbauventil 10 vollständig geöffnet, so dass über die Drossel 9 ein bekannter Kraftstoffvolumenstrom durch das Druckabbauventil 10 und die Kraftstoffrückführleitung 11 zurück in den Kraftstofftank 1 fließt. Der Zeitpunkt t1, an dem die Öffnung des Druckabbauventils 10 beginnt, und der Zeitpunkt t2, an dem das Druckabbauventil 10 vollständig geöffnet ist, sind in der 4 veranschaulicht
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Nach der vollständigen Öffnung des Druckabbauventils 10 erfolgt während des Abbaus des Kraftstoffdrucks im Hochdruckspeicher 6 über die Drossel 9 eine Messung des im Hochdruckspeicher 6 herrschenden Kraftstoffdrucks mittels des Hochdrucksensors 7. Unter Verwendung der mittels des Hochdrucksensors 7 gemessenen Druckwerte, die -wie es in der 4 veranschaulicht ist- in dem Zeitintervall τ, innerhalb dessen der Druckabbau über die Drossel erfolgt, in einem Zeitintervall Δt erfasst werden, erfolgt eine Differenzbildung der gemessenen Druckwerte (p1 - p2), um ein gemessenes Verhalten des Kraftstoffdruckes zu ermitteln, welches einem aus gemessenen Druckwerten ermittelten Druckabbaugradienten entspricht. Dieser aus gemessenen Druckwerten ermittelte Druckabbaugradient wird mit dem im Voraus abgespeicherten systemspezifischen Druckabbaugradienten in Beziehung gesetzt bzw. verglichen.
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Ergibt dieser Vergleich, dass die Abweichung des unter Verwendung der gemessenen Druckwerte ermittelten Druckabbaugradienten vom systemspezifischen Druckabbaugradienten kleiner ist als ein vorgegebener Schwellenwert, dann wird die Funktionsfähigkeit des Hochdrucksensors 7 als gegeben angesehen.
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Ergibt der Vergleich hingegen, dass die Abweichung des unter Verwendung der gemessenen Druckwerte ermittelten Druckabbaugradienten vom systemspezifischen Druckabbaugradienten größer ist als ein vorgegebener Schwellenwert, dann wird die Funktionsfähigkeit des Hochdrucksensors 7 als nicht gegeben angesehen.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, das beschriebene Verfahren nicht nur zur Plausibilisierung der Funktionsfähigkeit eines Hochdrucksensors zu verwenden, sondern des Weiteren zusätzlich zu verwenden, um eine gegebenenfalls vorliegende Trägheit des Hochdrucksensors zu erkennen. Zu diesem Zweck wird auch diejenige Zeitdauer gemessen, die vergeht, bis der vom Hochdrucksensor 7 ausgegebene Messwert auf einen durch den systemspezifischen Druckabbaugradienten vorgegebenen niedrigen Messwert abgefallen ist. Erreicht der vom Hochdrucksensor ausgegebene Messwert den vorgegebenen niedrigen Messwert nicht innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer, dann wird das Vorliegen eines trägen Hochdrucksensors erkannt.
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Nach alledem werden bei einem Verfahren gemäß der Erfindung systemspezifische Parameter als verifizierende Größen für eine Systemdruckmessung verwendet. Das Verfahren gemäß der Erfindung arbeitet unabhängig von Ansteuertoleranzen von Stellgliedern, beispielsweise kraftbasiert arbeitenden Druckkontrollventilen.
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Die Verifizierung kann durch eine Berechnung des Druckabfalls unter Berücksichtigung der physikalischen Parameter, beispielsweise des hydraulischen Hochdruckvolumens, des Elastizitätsmoduls des Kraftstoffes, der Dichte des Kraftstoffs, der Abflussmenge über die Drossel, und einem Vergleich mit entsprechenden, vom Hochdrucksensor gelieferten Signalwerten erfolgen.
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Eine alternative Möglichkeit besteht in einem Vergleich eines gemessenen Druckabfalls mit vorab für ein entsprechendes System gemessenen Druckabfallkennlinien. Liegt die gemessene Kennlinie innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches, dann kann ein Sensorfehler, beispielsweise eine Sensordrift, ausgeschlossen werden.
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Ein Verfahren gemäß der Erfindung kann auch verwendet werden, um während des normalen Fahrzeugbetriebes im Arbeitsdruckbereich eine Sensorabweichung sowie eine gegebenenfalls vorliegende Sensorträgheit zu erkennen und bei Bedarf einen Fehlerspeichereintrag bzw. notwendige Gegenmaßnahmen in die Wege zu leiten, beispielsweise einen Notlaufmodus. Diese Funktionalität leistet einen erheblichen Beitrag zur Robustheit des Kraftstoffeinspritzsystems, ohne dass ein zusätzliches Bauteil, beispielsweise ein zweiter Hochdrucksensor, benötigt wird.
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Ein Verfahren gemäß der Erfindung kann auch verwendet werden, um während des normalen Fahrzeugbetriebes im Arbeitsdruckbereich den Druckverlauf nach dem Ansteuerbefehl zur Öffnung des Druckabbauventils in zwei Schritten zu bewerten:
- - In einem ersten Evaluierungs-Schritt wird unmittelbar nach dem Öffnungsbefehl bzw. bei Bedarf nach einer geeignet gewählten Ventil-Ansprechverzögerung bewertet, inwiefern der gemessene Druck in merklichem Maße zu fallen beginnt. Bleibt der Druck quasi konstant oder sinkt er nur weniger als eine definierte Mindestgrenze, so kann auf ein geschlossen hängendes Druckabbau-Ventil geschlossen werden.
- - In einem zweiten Evaluierungs-Schritt (nach fehlerfreiem Ergebnis des ersten Schrittes) wird im weiteren Verlauf anhand der vorangehend beschriebenen Bewertung des Druckabbaugradienten eine Sensorabweichung sowie eine gegebenenfalls vorliegende Sensorträgheit erkannt.
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Daraufhin können bei Bedarf ein Fehlerspeichereintrag bzw. notwendige Gegenmaßnahmen in die Wege geleitet werden, beispielsweise ein Notlaufmodus.
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Darüber hinaus erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren, zunehmend schärfere OBD-Anforderungen hinsichtlich einer Plausibilisierung der Funktionsfähigkeit des Hochdrucksensors eines Kraftstoffeinspritzsystems zu erfüllen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftstofftank
- 2
- Kraftstoffniederdruckleitung
- 3
- Kraftstoffhochdruckpumpe
- 4
- Kraftstoffhochdruckleitung
- 5
- Volumenstromregelventil
- 6
- Hochdruckspeicher
- 6a
- Innenraum des Hochdruckspeichers
- 7
- Hochdrucksensor
- 8
- Kraftstoffinjektor
- 9
- Drossel
- 10
- Druckabbauventil
- 10a
- Kolben
- 10b
- Feder
- 10c
- Schließkörper
- 11
- Kraftstoffrückführleitung
- 12
- Steuereinheit
- 13
- Pfeil
- p
- Druck
- p0
- Druckwert
- p1
- Druckwert
- p2
- Druckwert
- t
- Zeit
- τ
- Zeitintervall
- Δt
- Zeitintervall
- t1
- Zeitpunkt
- t2
- Zeitpunkt