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Die Erfindung betrifft einen Schwingungsdämpfer für ein Kraftfahrzeug mit einer Hydraulikeinheit und wenigstens einem Ventil zur Regelung des Volumenstroms zur Hydraulikeinheit.
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Es ist bekannt, über Schwingungsdämpfer eine Aufbaukontrolle des Kraftfahrzeugaufbaus durchzuführen. Unter einer Aufbaukontrolle wird dabei eine zumindest teilweise Regelung, Steuerung oder sonstiger Eingriff in die Höhenlage des Fahrzeugaufbaus verstanden. Beispiele hierfür sind die Durchführung eines Wankausgleichs, eines Nickausgleichs oder auch einer anderen Niveauregulierung des Fahrzeugaufbaus. Es kann sich hierbei um einen kurzfristigen Höhenausgleich beispielsweise beim Überfahren von Schlaglöchern oder Bodenwellen handeln, wie den beschriebenen Wank- oder Nickausgleich, oder auch mittelfristige Höhenausgleiche wie ein Ausgleich bei einer Kurvenfahrt. Zuletzt gibt es auch noch langfristige Höhenausgleichsszenarien, beispielsweise bei einem Beladungsausgleich, der während der ganzen Fahrt stattfinden soll.
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Zur Durchführung der Aufbaukontrolle sind Schwingungsdämpfer bekannt, die üblicherweise eine Hydraulikanordnung in Form einer Hydropumpe aufweisen und mit der sich das Hydraulikmedium im Schwingungsdämpfer gezielt bewegen lässt. Derartige Schwingungsdämpfer sind beispielsweise aus der
US 2009/0260935 A1 , der
US 2013/0147205 A1 , der
DE 10 2009 022 328 A1 oder auch der
WO 2014/066469 A1 bekannt.
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Bei manchen Hydropumpen besteht das Problem, diese vor einem zu hohen Volumenstrom zu schützen. Dementsprechend geht aus der
DE 10 2013 219 443 A1 ein Bodenventil für einen Zweirohrdämpfer mit Zwischenwand hervor, bei dem zwischen Zwischenwand und Arbeitszylinder ein Bypassweg vorhanden ist und wobei das Ventil den Bypassweg in Abhängigkeit des Volumenstroms öffnet oder verschließt.
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Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der vorliegenden Anmeldung, einen Schwingungsdämpfer anzugeben, der vereinfacht aufgebaut ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Schwingungsdämpfer der eingangs genannten Art vorgesehen, dass das wenigstens eine Ventil und die Hydraulikeinheit außerhalb des Schwingungsdämpfers angeordnet sind.
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Als Kern der Erfindung wird angesehen, dass das Bypassventil nicht mehr wie sonst üblich bei Zweirohrschwingungsdämpfern mit oder ohne Zwischenwand als Bodenventil ausgestaltet ist, sondern dass es außerhalb der Rohrelemente des Schwingungsdämpfers angeordnet ist. Dadurch wird es möglich, den Aufbau des Schwingungsdämpfers zu vereinfachen, insbesondere kann der Bypassweg erheblich verkürzt werden.
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Vorteilhafterweise können das wenigstens eine Ventil und die Hydraulikeinheit in einem am Schwingungsdämpfer befestigten Gehäuse angeordnet sein. Grundsätzlich ist es möglich, das Ventil und die Hydraulikeinheit beliebig im Fahrzeug anzuordnen. Dann werden allerdings Schlauchverbindungen notwendig. Somit ist es besonders bevorzugt, das die Hydraulikeinheit und das wenigstens eine Ventil beherbergende Gehäuse direkt am Schwingungsdämpfer zu befestigen, so dass keinerlei Schlauchverbindungen notwendig werden.
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Vorteilhafterweise kann die Hydraulikeinheit als Hydropumpe ausgestaltet sein. Eine Hydropumpe umfasst eine Pumpeneinheit und eine Antriebseinheit, üblicherweise in Form eines Elektromotors. Dieser ist ansteuerbar, so dass jederzeit eine Aufbaukontrolle des Kraftfahrzeugs möglich ist. Dabei kann der Elektromotor vom Hydraulikmedium bzw. Fluid abgeschottet sein oder sich im Hydraulikmedium befinden.
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Vorteilhafterweise kann das wenigstens eine Ventil ein Ventilgehäuse und einen im Ventilgehäuse beweglichen Ventilschieber zum zumindest teilweise Verschließen wenigstens eines Strömungsweges eines durch das strömenden Fluids aufweisen. Das Ventil oder die Ventile sind somit bevorzugt als Sitzventile ausgebildet.
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Vorteilhafterweise kann das Ventil eine Eingangs- und eine Ausgangsseite besitzen, wobei die Druckbeaufschlagungsflächen des Ventilschiebers für einen Öffnungsdruck und einen Schließdruck im Wesentlichen gleich groß sind und der Ventilschieber eine Drosselstelle besitzt, über die ein Druckunterschied zwischen Öffnungsdruck und Schließdruck erzeugbar ist. Insbesondere kann über die Drosselstelle eine volumenstromabhängige Schließbarkeit bzw. Öffenbarkeit des Ventils erzeugt werden.
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Mit besonderem Vorteil kann wenigstens ein Kanal den Innenraum des Ventilschiebers mit dem Außenraum des Ventilschiebers verbinden. In Weiterbildung des aus der
DE 10 2013 219 443 A1 beschriebenen Ventils geht aus der
DE 10 2014 202 440 A1 ein ähnlich aussehendes Ventil hervor, das jedoch aufgrund des Kanals hydraulisch wesentlich anders arbeitet. Die Funktion des Ventils ist in der genannten Offenlegungsschrift beschrieben.
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Vorteilhafterweise kann als ein Strömungsweg ein durch den Ventilschieber verschließbarer Bypassweg mit der Eingangsseite des Ventils strömungsverbunden sein. Dabei ist zu beachten, dass das Ventil nur in einer Richtung öffenbar ist, in der anderen jedoch unabhängig vom Volumenstrom immer in seiner Grundposition verbleibt. Die Eingangsseite ist dabei die der Hydraulikeinheit abgewandte Seite des Ventils. Das heißt, dass die Eingangsseite diejenige Seite des Ventils ist, durch die das Fluid zuerst strömt, wenn es Richtung Hydraulikeinheit fließt. Fließt das Fluid von der Hydraulikeinheit weg durch das Ventil, so ist keinerlei Volumenstromregelung notwendig. Die Betrachtungen gelten also für den Fall, dass das Ventil den Volumenstrom des Fluids in Richtung zur Hydraulikeinheit hin regelt.
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Weiterhin kann als ein Strömungsweg ein durch den Ventilschieber verschließbarer Hauptströmungsweg mit der Ausgangsseite des Ventils strömungsverbunden sein. Der Hauptströmungsweg kann in einer Weiterbildung durch das Ventil auch in der Schließstellung nur teilweise verschlossen werden, ein Teil des Hauptströmungsweges ist dann also immer offen.
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Vorteilhafterweise kann der Ventilschieber durch einen Kraftspeicher, insbesondere eine Feder, vorgespannt sein. Dadurch hat das Ventil eine definierte Grundposition und Ausgangsposition. Insbesondere kann so der Volumenstrom zum Öffnen des Bypasswegs und zum teilweisen oder ganzen Verschließen des Hauptströmungswegs gezielt eingestellt werden.
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Vorteilhafterweise kann der Kanal den Innenraum des Ventilschiebers mit einem Ringraum um den Ventilschieber herum, insbesondere einer federbeherbergenden Ringaum, verbinden. Der Ringraum um den Ventilschieber herum hat dann eine Doppelfunktion, er kann einerseits die Feder zum Vorspannen des Ventilschiebers aufnehmen und andererseits gleichzeitig ein hydraulischer Druckraum sein.
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Vorteilhafterweise kann der wenigstens eine Kanal im Bereich der Drosselstelle angeordnet sein. An dieser Stelle ist die Geschwindigkeit des Fluids am höchsten, der Druck des Fluids aber am niedrigsten. Auf diese Art und Weise kann ein maximaler Öffnungsdruck erzeugt werden.
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Vorzugsweise können zwei Ventile zur Regelung des Volumenstroms zur Hydraulikeinheit vorhanden sein, die beide außerhalb der Rohrelemente des Schwingungsdämpfers angeordnet sind. Beide sind auch in dem Gehäuse zusammen mit der Hydraulikeinheit angeordnet. Dadurch kann der Volumenstrom zur Hydraulikeinheit sowohl in Zugrichtung als auch in Druckrichtung beim Betrieb des Schwingungsdämpfers reguliert werden.
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Bevorzugt können die Eingangsseiten der Ventile beide zu einem Rohrelement des Schwingungsdämpfers weisen. Somit ist ein Ventil für die Zugrichtung und eines für die Druckrichtung vorgesehen, so dass auf den Eingangsseiten der Ventile lediglich ein Volumenstrom durchgelassen wird, der für die Hydraulikeinheit verkraftbar ist. Dadurch ist aber auch gleichzeitig sichergestellt, dass das zweite Ventil im Strömungsweg, das von der Ausgangsseite her durchlaufen wird, diesen Volumenstrom ebenfalls verkraften kann.
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Mit Vorteil ist dementsprechend vorgesehen, dass beide Ventile im Wesentlichen beim gleichen Volumenstrom öffnen bzw. schließen.
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Mit besonderem Vorteil kann ein Bypassweg, der durch ein Ventil zumindest teilweise freigebbar ist, mit dem Bypassweg des anderen Ventils zumindest teilweise übereinstimmen. Dadurch dass die beiden Bypassventile im Gehäuse direkt nebeneinander lagerbar sind, können die Bypasswege teilweise überlappen. Dadurch kann außerdem der Bypassweg extrem verkürzt werden, da lediglich ein kurzes Stück zwischen den Seiten der Ventile zu überbrücken ist.
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Vorteilhafterweise können die Bypasswege am Ausgang ein Rückschlagventil aufweisen. Dabei sind die Ausgänge der Bypasswege nicht automatisch wechselseitig die Eingänge, die am Ende jeweils eines Ventilschiebers beginnen. Öffnet das eine Ventil nämlich den Bypassweg, da ein zu großer Volumenstrom vorhanden ist, so ist das andere Ventil notwendigerweise geschlossen, da es einerseits in der Schließstellung durch eine Feder vorbelastbar ist und andererseits durch den Volumenstrom des Fluids auch geschlossen wird. Somit kann das Fluid, das in den Bypassweg tritt, nicht über den Eingang des anderen Bypassweges entweichen, da dieser verschlossen ist. Vielmehr entweicht das Fluid über eine zweite Öffnung am Bypassweg, die den Bypassweg mit der Eingangsseite des anderen Ventils verbindet.
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Die Rückschlagventile verschließen den Bypassweg, sofern das Fluid von den Rohrelementen des Schwingungsdämpfers her anströmt. Drückt dagegen das Fluid aus dem Bypassweg auf das Rückschlagventil, so öffnet dieses und lässt das Fluid aus dem Bypassweg entweichen.
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Vorteilhafterweise kann wenigstens ein Rückschlagventil als Wellfeder ausgebildet sein. Es hat sich herausgestellt, dass eine Wellfeder besonders geeignet ist, mehrere ringförmig angeordnete Öffnungen des Bypassweges gleichzeitig zu verschließen und freizugeben und dabei auch noch sehr kostengünstig herstellbar ist.
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Vorzugsweise kann der Schwingungsdämpfer einen Arbeitszylinder und einen diesem umgebenden Behälterrohr aufweisen. Besonders bevorzugt weist der Schwingungsdämpfer als Rohrelemente ausschließlich einen Arbeitszylinder und einen diesen umgebendes Behälterrohr auf. Der große Vorteil der Anordnung der Ventile oder des Ventils außerhalb der Rohrelemente des Schwingungsdämpfers liegt darin, dass dadurch auch der Bypassweg außerhalb der Rohrelemente des Schwingungsdämpfers liegt und daher das Zwischenrohr eingespart werden kann. Dadurch wird der Schwingungsdämpfer einfacher im Aufbau und kostengünstiger in der Herstellung.
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Vorteilhafterweise kann ein Trennring den Ringraum zwischen Arbeitszylinder und Behälterrohr in zwei Teilräume trennen. Der Trennring ist bevorzugt zwischen zwei Öffnungen angeordnet, die zu den Ventilen außerhalb der Rohrelemente des Schwingungsdämpfers liegen.
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Daneben betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einem Schwingungsdämpfer. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass der Schwingungsdämpfer wie beschrieben ausgebildet ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und Figuren. Dabei zeigen:
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1 einen Schwingungsdämpfer,
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2 einen hydraulischen Schaltplan des Schwingungsdämpfers,
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3 einen Schnitt entlang der Linie I-I,
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4 einen Schnitt entlang der Linie II-II, und
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5 eine Ventilanordnung in einer zweiten Ausgestaltung.
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1 zeigt einen Schwingungsdämpfer 1 mit einem Arbeitszylinder 2, einem Behälterrohr 3, einem Kolben 4, einer Kolbenstange 5 und einem Gehäuse 6. In dem Gehäuse 6 sind zwei Ventile 7 und 8 sowie die Hydraulikeinheit 9 angeordnet. Die Ventile 7 und 8 sind Ventile zur Regulierung des Volumenstroms zur Hydraulikeinheit 9. Im Schwingungsdämpfer 1 können weitere Ventile vorhanden sein, beispielsweise im oder am Kolben 4 als Druckbegrenzungsventile bzw. zur Einstellung der Dämpfkraft des Schwingungsdämpfers 1.
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Die Hydraulikeinheit 9 umfasst eine Pumpe 10 sowie einen Elektromotor 12. Dabei sind Elektromotoren bekannt, die auch in Hydraulikfluid arbeiten können. Der Elektromotor 12 ist also nicht zwingend von der Pumpe 10 abzudichten, es kann aber notwendig sein.
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Im Folgenden wird eine Druckrichtung und eine Zugrichtung festgelegt, um die Funktionsweise der Ventile zu erläutern. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Anordnung im Gehäuse 6 bezüglich der Zug- und Druckrichtung symmetrisch aufgebaut ist, d. h. dass es an und für sich unabhängig ist, welches der Ventile 7 oder 8 in welcher Richtung zuerst durchströmt wird.
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Als Druckrichtung wird diejenige Richtung bezeichnet, bei der der Kolben 5 sich in Richtung des Bodens 14 des Arbeitszylinders 2 bewegt. Zugrichtung ist dann die Richtung, bei der sich der Kolben 4 in Richtung der Kolbenstangenführung 16 bewegt.
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In Druckrichtung fliest das Hydraulikfluid des Schwingungsdämpfers 1 aus dem Arbeitszylinder 2 über den Ringraum 17 zwischen Arbeitszylinder 2 und Behälterrohr 3 zum Ventil 7 hin. Dementsprechend befindet sich die Eingangsseite 18 des Ventils 7 dem Behälterrohr 3 zugewandt. Der Ventilschieber 20 des Ventils 7 ist über eine Feder 22 in der Schließstellung vorgespannt, so dass der Bypassweg 24 verschlossen ist. Erst bei Überschreiten eines vorgegebenen Volumenstroms bewegt sich der Ventilschieber 20 in Richtung der Ausgangsseite 26 hin, wodurch der Bypassweg 24 geöffnet wird. Der Bypassweg ist dabei ein Ringraum um den Ventilschieber herum, der unterhalb des Ventilgehäuses 28 verläuft. Der Bypassweg 24 überlappt dabei mit dem Bypassweg 30 des Ventils 8 unterhalb der gemeinsamen Wandung 32.
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Ein Einströmen des Fluids an der Eingangsseite 18 in den Bypassweg unterhalb des Ventilschiebers 20 wird durch das Rückschlagventil 34 verhindert. Dieses umfasst eine Wellfeder als Vorspannelement und ein Dichtelement. Beim Strömen in Druckrichtung kann das Fluid also nur durch das Ventil 7 fließen oder, sofern das Ventil 7 aufgrund eines zu hohen Volumenstroms in die Öffnungsstellung verfahren wurde, an der Eingangsseite des Ventilschiebers 20 in den Bypassweg 24 eintreten. Durch die Öffnungen 36 gelangt das Fluid dagegen nicht.
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Solange das Ventil 7, wie in 1 gezeigt, in der Schließstellung oder Grundposition ist, fliest das gesamte Hydraulikfluid durch das Ventil 7 hindurch über den Hauptströmungsweg 38 zur Hydraulikeinheit 9 hin und gelangt nach Passieren der Pumpe 10 zum Ventil 8. Das Ventil 8 wird ebenfalls durchquert, ein Eindringen in den Bypassweg 30 ist nicht möglich, da der Ventilschieber 20 des Ventils 8 in der Schließstellung ist.
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Nach dem Öffnen des Ventils 7 ist immer noch ein Teil des Hauptströmungsweges 38 geöffnet, ein Teil des Hydraulikfluids fließt also wie beschrieben. Der überschüssige Volumenanteil des Hydraulikfluids wird aber über den Bypassweg 24 hin zu den Öffnungen 40 bewegt, wo die Wellfeder 42 den Austritt des Hydraulikfluids nicht verhindert.
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Dabei sind übereinstimmende und für die Beschreibung der hydraulischen Wege nicht zu unterscheidenden Bauteile der Ventile 7 und 8 mit gleichen Bezugszeichen versehen, die Öffnungen 36 und 40 und die Wellfedern 34 und 42 tragen zur leichteren Unterscheidung unterschiedliche Bezugszeichen.
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In Zugrichtung ist der Verlauf analog. Über die Eingangsseite 44 des Ventils 8 tritt das Hydraulikfluid in das Ventil 8 bzw. in den Ventilschieber 22 des Ventils 8 an und passiert das Ventil, um danach über die Hydraulikeinheit 9 und das Ventil 7 wieder in den Arbeitsraum 2 zu gelangen. Dabei ist der Bypassweg 30 geschlossen und ein Eintritt von Hydraulikfluid in den Bypassweg 30 über die Öffnungen 40 wird mittels der Wellfeder 42 verhindert. Das Ventil 7 befindet sich ebenfalls in der Schließstellung, so dass auch hier kein Hydraulikfluid in den Bypassweg 24 gelangen kann.
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Überschreitet der Volumenstrom des Hydraulikfluids einen vorgegebenen Wert, so bewegt sich das Ventil 8 von der in 1 gezeigten Schließstellung in die Öffnungsstellung, wobei sich der Ventilschieber 20 zur Ausgangsseite 46 des Ventils 8 hin bewegt. Dadurch kann ein Teil des Hydraulikfluids in den Bypassweg 30 gelangen, durchquert diesen und tritt aus dem Bypassweg wieder über die Öffnungen 36 aus. Der Austritt durch die Öffnungen 36 wird durch die Wellfeder 34 nicht verhindert. Ein weiterer Teil des Hydraulikfluids wird am Weiterfließen nicht gehindert und passiert im Hauptströmungsweg 38 die Hydraulikeinheit 9 und das Ventil 7. Auf der Eingangsseite 18 des Ventils 7, die in Zugrichtung selbstverständlich die Ausgangsseite ist, vereinigen sich die beiden Fluidströme wieder.
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Für die Druckrichtung gilt selbstverständlich ebenso, dass die mit dem Bezugszeichen 44 bezeichnete Eingangsseite dann die Ausgangsseite des Ventils 8 ist und die Ausgangsseite 46 die Eingangsseite.
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Dadurch, dass die Bypasswege 24 und 30 außerhalb der Rohrelemente des Schwingungsdämpfers 1 liegen, also außerhalb des Arbeitszylinders 2 und des Behälterrohrs 3, kommt der Schwingungsdämpfer 1 mit zwei Rohrelementen aus. Durch einen Überlapp der Bypasswege 24 und 30 können diese außerdem extrem kurz gestaltet werden.
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2 zeigt den hydraulischen Schaltplan des Schwingungsdämpfers 1. Dabei bezeichnen gleiche Bezugszeichen wie in 1 gleiche Bauteile. Zur besseren Verdeutlichung sind dabei noch die Kanäle 46 sowie die Drosselstelle 48 des Ventils 8 sowie die Kanäle 50 und die Drosselstelle 52 des Ventils 7 zu benennen.
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Bei Überschreiten eines vorgegebenen Volumenstroms wird der Ventilschieber 20 des Ventils 7 von der Öffnungsstellung, die auch in 2 hydraulisch dargestellt ist, in die Schließstellung bewegt. Dadurch entsteht an der Ausgangsseite 26 ebenfalls eine Drosselstelle, weiterhin wird der Bypassweg 24 geöffnet. Ein Vorteil ist dabei, dass die Bypasswege 24 und 30 wie beschrieben in einem Abschnitt, nämlich dem Abschnitt 54, überlappen. Dies geht aus dem hydraulischen Schaltplan in 2 besonders gut hervor. Je nach Fließrichtung des Fluids ist der Austritt dann über die Öffnungen 36 oder 40 möglich, wobei die Wellfedern 34 und 42 als Rückschlagventile jeweils nur eine Strömungsrichtung durch die Öffnungen 36 oder 40 zulassen.
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Eine mögliche Realisierung der zweiten Drosselstellen 56 im Hauptströmungsweg 38 ist in 3 dargestellt.
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3 zeigt einen Schnitt durch die Ebene I-I auf den Ausgangsseiten 26 und 47 der Ventile 7 und 8. Dabei befindet sich auf den Ausgangsseiten 26 und 47 der Ventile 7 und 8 jeweils eine ringförmige Platte 56 mit einer in der Mitte gelegenen Öffnung 58 und Öffnungen 60 am Rand. In der Öffnungsstellung des Ventils 7 und 8 sind jeweils alle Öffnungen 58 und 60 mit dem Hauptströmungsweg 38 verbunden, beim Verfahren eines Ventils 7 oder 8 und die Schließstellung ist lediglich jeweils die mittlere Öffnung 58 mit dem Hauptströmungsweg 38 verbunden, während der Ventilschieber 20 die Öffnungen 60 vom Hauptströmungsweg 38 abklemmt. Dadurch wird der Strömungswiderstand im Hauptströmungsweg 38 erhöht, wodurch die Drosselstellen 55 entstehen.
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4 zeigt einen Schnitt durch die Ebene II-II auf den Eingangsseiten 18 und 44 der Ventile 7 und 8. Von außen nach innen folgt auf das äußere Gehäuse 64 jeweils das Ventilgehäuse 28, in dem sich jeweils der Ventilschieber 20 befindet. Über den Ventilschieber 20 werden jeweils die Bypasswege 24 oder 30 freigegeben. Dadurch dass die Bypasswege jeweils zum anderen Ventil hin führen ist der größte Abschnitt der Bypasswege 24 und 30 beiden gemeinsam und wird als gemeinsamer Abschnitt 54 bezeichnet. Durch die Anordnung der Bypasswege 24 und 30 zwischen die Ventile 7 und 8 wird einerseits der Bypassweg kurz und andererseits noch für die Zug- und Druckrichtung zu den größten Teilen gemeinsam genutzt. Dadurch kann der Bauraum minimiert werden.
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Der Bypassweg ist dabei ein Ringraum um den Ventilschieber herum, der unterhalb des Ventilgehäuses 28 verläuft. Der Bypassweg 24 überlappt dabei mit dem Bypassweg 30 des Ventils 8 unterhalb der gemeinsamen Wandung 32.
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5 zeigt eine alternative Ausgestaltung einer Ventilanordnung. Dabei sind die Ventile ringförmig ineinander verschachtelt, d. h. dass das Ventil 7 innerhalb des Ventils 8 liegt. Auch hierbei überlappen sich die Bypasswege 24 und 30 wieder im Abschnitt 54, jeweils kann das Fluid nach Passieren des jeweiligen Bypassweges entweder über die Öffnung 36 oder die Öffnung 40 entweichen. In diesem Fall sind die Rückschlagventile als vorbelastete Ventile 62 ausgestaltet und nicht als Wellfeder. Die Funktion, d. h. das Öffnen der Bypasswege 24 und 30 sowie das Verschließen der Öffnungen 36 und 40 über Rückschlagventile 62 entspricht von der Funktion her dazu im Aufbau wie in 1 beschrieben. Auch die Drosselstellen 55 sind wie beschrieben vorhanden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schwingungsdämpfer
- 2
- Arbeitszylinder
- 3
- Behälterrohr
- 4
- Kolben
- 5
- Kolbenstange
- 6
- Gehäuse
- 7
- Ventil
- 8
- Ventil
- 9
- Hydraulikeinheit
- 10
- Pumpe
- 12
- Elektromotor
- 14
- Boden
- 16
- Kolbenstangenführung
- 17
- Ringraum
- 18
- Eingangsseite
- 20
- Ventilschieber
- 22
- Feder
- 24
- Bypassweg
- 26
- Ausgangsseite
- 28
- Ventilgehäuse
- 30
- Bypassweg
- 32
- Wandung
- 34
- Rückschlagventil
- 36
- Öffnung
- 38
- Hauptströmungsweg
- 40
- Öffnung
- 42
- Rückschlagventil
- 44
- Eingangsseite
- 46
- Kanal
- 47
- Ausgangsseite
- 48
- Drosselstelle
- 50
- Kanal
- 52
- Drosselstelle
- 54
- Abschnitt
- 55
- Drosselstelle
- 56
- Platte
- 58
- Öffnung
- 60
- Öffnung
- 62
- Rückschlagventil
- 64
- Gehäuse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2009/0260935 A1 [0003]
- US 2013/0147205 A1 [0003]
- DE 102009022328 A1 [0003]
- WO 2014/066469 A1 [0003]
- DE 102013219443 A1 [0004, 0012]
- DE 102014202440 A1 [0012, 0048]