DE102016211873A1 - Rohbaukasten und Fahrzeug - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Fahrzeug beschrieben, welches eine Beplankung (100) und einen Rohbaukasten umfasst. Die Beplankung (100) ist so mit dem Rohbaukasten mittels mindestens eines Ausgleichselements (300) zum stufenlosen Toleranzausgleich in Querrichtung des Fahrzeugs verschraubt, dass die Beplankung eben ist. Das oder die Ausgleichselemente (300) ermöglichen, die Beplankung (100) unabhängig von Unebenheiten des Rohbaukastens so auszurichten, dass eine auf die Beplankung (100) montierte Seitenwand perfekt ausgerichtet und plan, also perfekt eben, ist. Beplankung (100) und Rohbaukasten sind so vorgespannt und verspannungsfrei verschraubt.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Rohbaukasten und ein Fahrzeug, insbesondere ein spurgeführtes Fahrzeug.
- Fahrzeuge, insbesondere spurgeführte Fahrzeuge wie Straßenbahnen, umfassen gemeinhin einen meist unebenen Rohbaukasten, der durch Seitenwände mit optisch ansprechender, aerodynamischer Oberfläche veredelt wird. Ziel ist eine in plane und vertikal stehende Oberfläche.
- Dazu kann auf den Rohbaukasten eine Beplankung geklebt werden. Alternativ kann die Oberfläche plan gespachtelt werden.
- Die Aufgabe besteht darin, eine einfach montierbare, perfekt plane Oberfläche von Seitenwänden von Fahrzeugen zu ermöglichen, die gegenüber Unebenheiten eines Rohbaukastens des Fahrzeugs tolerant ist.
- Erfindungsgemäß wird zur Lösung dieser und anderer Aufgaben ein Rohbaukasten gemäß Anspruch 1 für ein Fahrzeug und ein Fahrzeug gemäß Anspruch 9 mit einem erfindungsgemäßen Rohbaukasten zur Verfügung gestellt.
- Der Rohbaukasten umfasst eine Beplankung. Der Rohbaukasten ist dadurch gekennzeichnet, dass die Beplankung so mit dem Rohbaukasten mittels mindestens eines Ausgleichselements zum stufenlosen Toleranzausgleich in Querrichtung des Fahrzeugs verschraubt ist, dass die Beplankung eben ist.
- Das oder die Ausgleichselemente ermöglichen, die Beplankung unabhängig von Unebenheiten des Rohbaukastens so auszurichten, dass eine auf die Beplankung montierte Seitenwand perfekt ausgerichtet und plan, also perfekt eben, ist. Beplankung und Rohbaukasten sind so vorgespannt und verspannungsfrei verschraubt.
- In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Beplankung mit einer Fensterstrebe des Rohbaukastens mittels des Ausgleichselements vorgespannt und verspannungsfrei verbunden.
- Dies ist eine übliche Anordnung der Beplankung.
- Das Ausgleichselement kann an der Beplankung befestigt sein, und eine Schraube kann durch ein Loch in dem Rohbaukasten in das Ausgleichselement eingeschraubt sein.
- Die Schraube steht dann nicht außen vor, wodurch die Aerodynamik verbessert wird. Zudem bietet sich kein Angriffspunkt für Vandalismus.
- Das Ausgleichselement kann an einem Bauteil, das an die Beplankung angeschweißt ist, befestigt sein.
- Das Bauteil kann dann Wärmeausdehnungen aufnehmen und so ausgebildet sein, dass ein Aufschwingen verhindert wird.
- Die Beplankung kann einen angeschweißten Stift mit Außengewinde aufweisen, der durch ein Langloch in einem Bauteil geführt sein kann, wobei das Bauteil mittels eines Innengewindeelements an der Beplankung fixiert und das Ausgleichselement an dem Bauteil befestigt sein kann.
- Das Langloch ermöglicht einen Toleranzausgleich in einer zur Fahrzeugquerrichtung senkrechten Richtung, beispielsweise der Fahrzeuglängsrichtung oder der Vertikalen.
- Das Loch kann in einem weiteren Bauteil, das an den Rohbaukasten angeschweißt ist, ausgebildet sein.
- Dadurch kann ein angestrebter Abstand zwischen der Beplankung und dem Rohbaukasten eingehalten werden, auch wenn das Abstandselement nur einen geringsten minimalen Abstand ermöglicht, der größer als der angestrebte Abstand ist.
- Das Loch in dem weiteren Bauteil kann ein weiteres Langloch sein, welches senkrecht zum Langloch im Bauteil verlängert ist.
- Damit lässt sich dann ein Toleranzausgleich in allen Richtungen bewerkstelligen.
- Das weitere Bauteil kann eine Öffnung im Rohbaukasten innen überbrücken.
- In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Fahrzeug spurgeführt.
- Speziell spurgeführte Fahrzeuge profitieren aerodynamisch und optisch von Seitenwänden mit perfekt ausgerichteten und ebenen Oberflächen.
- Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt:
-
1 eine Seitenansicht eines Rohbaukastens eines Fahrzeugs gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, -
2 einen ersten ebenen Schnitt durch eine Fensterstrebe des Rohbaukastens einschließlich Beplankung, -
3 einen zweiten ebenen Schnitt durch die Fensterstrebe des Rohbaukastens einschließlich Beplankung und -
4 einen senkrechten Schnitt in Fahrzeugquerrichtung durch die Fensterstrebe des Rohbaukastens einschließlich Beplankung. -
1 zeigt eine Seitenansicht eines Rohbaukastens200 eines Fahrzeugs gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Der Rohbaukasten200 ist von Innen gezeigt und umfasst Fensteröffnungen220 , die durch eine Fensterstrebe230 getrennt sind. Die Fensterstrebe230 weißt ihrerseits Öffnungen235 auf. - Richtung X entspricht dabei einer Haupterstreckungsrichtung des Fahrzeugs (Längsrichtung bezüglich des Fahrzeugs) und Richtung Z der Vertikalen.
- Zwei ebene Schnitte durch die Fensterstrebe
230 entlang der Ebenen A und B in1 sind in den2 und3 dreidimensional gezeigt. Richtung Y entspricht dabei einer Querrichtung bezüglich des Fahrzeugs, die zur Längsrichtung X und zur Vertikalen Y senkrecht steht. - Entlang der Fensterstrebe
230 erstreckt sich auf einer Außenseite des Rohbaukastens eine Beplankung100 . Seitlich ist die Beplankung100 gegenüber der Fensterstrebe230 durch Dichtungen900 , beispielsweise durch niederviskose, haftstarke Dichtungen oder Dichtungsbänder, abgedichtet. Mit der Beplankung kann ein Bauteil verbunden sein, das jedoch in3 nicht gezeigt ist. Im dargestellten Beispiel ist lediglich ein weiteres Bauteil800 an Schweißpunkten600 mit dem Rohbaukasten200 auf einer Fahrzeuginnenseite des Rohbaukastens200 verschweißt. Das weitere Bauteil800 überbrückt die Öffnung235 in der Fensterstrebe230 des Rohbaukastens200 und springt dabei weiter in Richtung Fahrzeuginneres zurück. - Im in
3 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Beplankung100 direkt mit einem Ausgleichselement300 verbunden, welches von innen durch die Öffnung235 in der Fensterstrebe230 mit dem Bauteil800 schraubverbunden ist. Das Ausgleichselement300 ermöglicht Toleranzausgleich in Querrichtung Y. Dadurch ist die Beplankung100 mit dem Rohbaukasten200 in Querrichtung Y vorgespannt und doch verspannungsfrei schraubverbunden. - In der
4 ist ein Detail eines Fahrzeugs gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gezeigt.4 zeigt einen senkrechten Schnitt in Querrichtung Y durch eine Beplankung100 auf einer Fahrzeugaußenseite und einen Rohbaukasten200 senkrecht zur Längsrichtung X des Fahrzeugs. Der Schnitt führt weiterhin durch ein Ausgleichselement300 , mit dessen Hilfe Beplankung100 und Rohbaukasten200 miteinander verbunden sind, sowie ein mit der Beplankung100 verbundenes Bauteil700 und ein weiteres mit dem Rohbaukasten200 verbundenes Bauteil800 . Im dargestellten Beispiel ist das weitere Bauteil800 an Schweißpunkten600 mit dem Rohbaukasten200 auf einer Fahrzeuginnenseite des Rohbaukastens200 verschweißt. Das weitere Bauteil800 überbrückt eine Öffnung im Rohbaukasten200 und springt dabei weiter in Richtung Fahrzeuginneres zurück. - Im in
4 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Bauteil700 von innen durch die Öffnung235 in der Fensterstrebe230 mit dem weiteren Bauteil800 über ein Ausgleichselement300 verschraubt. So ist die Beplankung100 mit der Fensterstrebe230 verbunden. Dies ist jedoch nur eine Möglichkeit der Verbindung. - Das Ausgleichselement
300 dient zum stufenlosen Toleranzausgleich in Fahrzeugquerrichtung. Eine Möglichkeit der Befestigung ist die Verwendung eines Halteringes mit Schnapphaken, die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Befestigungsart beschränkt. Insbesondere kann das Ausgleichselement mit der Beplankung beziehungsweise einem an die Beplankung angeschweißten Bauteil über ein Langloch verschraubt sein. Oder das Ausgleichselement ist an dem Bauteil befestigt und das Bauteil ist mit der Beplankung über ein Langloch verschraubt. - Im Ausführungsbeispiel, wie es in
4 gezeigt wird, ist an der Beplankung100 ein Stift120 mit Schraubgewinde angeschweißt. Der Stift120 ist durch ein Langloch in Bauteil700 geführt. Das Bauteil700 ist dann mit einer auf den Stift120 geschraubten Mutter500 an der Beplankung100 befestigt. - Das Ausgleichselement ermöglicht den stufenlosen Toleranzausgleich beispielsweise durch eine ausspindelbare Komponente in Fahrzeugquerrichtung Y.
- Die Beplankung samt Ausgleichselement wird dann relativ zum Rohbaukasten fixiert.
- Zwischen Beplankung und Rohbaukasten verbleibt dabei ein Abstand in Fahrzeugquerrichtung, der variieren kann und meist variiert.
- Ein weiteres Langloch im Rohbaukasten, welches senkrecht zur Verlängerung des Langlochs im Bauteil
700 verlängert ist, ermöglicht zusammen mit dem Langloch im Bauteil700 den Ausgleich von Toleranzen in der Fahrzeuglängsrichtung X und der Vertikalen Z. Dadurch ist die Beplankung100 mit dem Rohbaukasten200 auch in Längsrichtung X und in der Vertikalen vorgespannt und doch verspannungsfrei verbindbar. Die Langlöcher sind beide optional, insbesondere kann auch nur ein Langloch in einem der beiden Bauteile700 und800 vorhanden sein. - Die Schraube wird durch das Langloch hindurch in das Ausgleichselement eingeführt. Vorteilhafterweise, jedoch nicht notwendigerweise, wird dabei die Schraube mit Hilfe eines Einklemmelementes kraftschlüssig mit dem Ausgleichselement verbunden.
- Durch ein definiertes Drehmoment auf die Schraube kann nun die ausspindelbare Komponente so weit ausgespindelt werden, bis sie den Rohbaukasten kontaktiert.
- Überschreitet ein Reibmoment zwischen der ausspindelbaren Komponente und dem Rohbaukasten das definierte Drehmoment, so verklemmt sich die Komponente mit dem Rohbaukasten.
- Dadurch löst sich die Kraftkupplung zwischen Einklemmelement und Schraube.
- Die Schraube kann nun mit dem erforderlichen Anzugsmoment fixiert werden.
- Rohbaukasten und Beplankung sind so vorgespannt und doch verspannungsfrei schraubverbunden.
- Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Claims (10)
- Rohbaukasten (
200 ) für ein Fahrzeug umfassend eine Beplankung (100 ), wobei die Beplankung (100 ) so mit dem Rohbaukasten (200 ) mittels mindestens eines Ausgleichselements (300 ) zum stufenlosen Toleranzausgleich in Querrichtung des Fahrzeugs verschraubt ist, dass die Beplankung (100 ) eben ist. - Rohbaukasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Beplankung (
100 ) mit einer Fensterstrebe (230 ) des Rohbaukastens (200 ) mittels des Ausgleichselements (300 ) vorgespannt und verspannungsfrei verbunden ist. - Rohbaukasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Ausgleichselement (
300 ) an der Beplankung (100 ) befestigt ist und eine Schraube (400 ) durch ein Loch in dem Rohbaukasten (200 ) in das Ausgleichselement (300 ) eingeschraubt ist. - Rohbaukasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass Ausgleichselement (
300 ) an einem Bauteil (700 ), das an die Beplankung (100 ) angeschweißt ist, befestigt ist. - Rohbaukasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beplankung (
100 ) einen angeschweißten Stift (120 ) mit Außengewinde aufweist, der durch ein Langloch in einem Bauteil (700 ) geführt ist, wobei das Bauteil (700 ) mittels eines Innengewindeelements (500 ) an der Beplankung (100 ) fixiert ist und das Ausgleichselement (300 ) an dem Bauteil (700 ) befestigt ist. - Rohbaukasten nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Loch in einem weiteren Bauteil (
800 ), das an den Rohbaukasten angeschweißt ist, ausgebildet ist. - Rohbaukasten nach Anspruch 5 und nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Loch in dem weiteren Bauteil (
800 ) ein weiteres Langloch ist, welches senkrecht zum Langloch im Bauteil (700 ) verlängert ist. - Rohbaukasten nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Bauteil eine Öffnung (
235 ) in dem Rohbaukasten innen überbrückt. - Fahrzeug mit einem Rohbaukasten nach einem der vorangehenden Ansprüche.
- Fahrzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug spurgeführt ist.
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