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Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie ein korrespondierendes System zur Autorisierung einer Bedienung eines Fahrzeugs.
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Die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es, ein Verfahren sowie ein System zur Autorisierung einer Bedienung eines Fahrzeugs zu schaffen, die zu einer Flexibilität bei der Bedienung des Fahrzeugs beiträgt.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Autorisierung einer Bedienung eines Fahrzeugs. Dem Fahrzeug sind eine primäre Autorisierungsvorrichtung zur Autorisierung einer Bedienung des Fahrzeugs und eine sekundäre Autorisierungsvorrichtung zur Autorisierung einer Bedienung des Fahrzeugs zugeordnet. Die sekundäre Autorisierungsvorrichtung weist dabei einen digitalen Hilfsschlüssel auf.
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Bei dem Verfahren wird ein Aktivierungssignal durch die primäre Autorisierungsvorrichtung bereitgestellt, das repräsentativ ist für eine Aktivierung des digitalen Hilfsschlüssels. Abhängig von dem Aktivierungssignal wird die Autorisierung der Bedienung des Fahrzeugs mittels des digitalen Hilfsschlüssels autorisiert.
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In vorteilhafter Weise ermöglicht dies einen Einsatz der sekundären Autorisierungsvorrichtung als temporäre Behelfsautorisierungsvorrichtung. Die sekundäre Autorisierungsvorrichtung kann dabei kompakt und kostengünstig ausgebildet sein.
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Eine derartige sekundäre Autorisierungsvorrichtung kann durch einen Nutzer der primären Autorisierungsvorrichtung aktiviert und an Dritte zur vorübergehenden Autorisierung einer Bedienung des Fahrzeugs weitergegeben werden, beispielsweise während eines Werkstattaufenthalts, im Rahmen einer Abschleppdienstleistung oder einer Parkdienstleistung (sogenanntes „valet parking“).
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Im Gegensatz zu einem dem Fahrzeug zugeordneten mechanischen, redundanten Schlüssel wird insbesondere erst durch die Aktivierung der sekundären Autorisierungsvorrichtung eine Autorisierung einer Bedienung des Fahrzeugs ermöglicht. Dies hat den Vorteil, dass ein unerlaubter Zugriff auf das Fahrzeug weitgehend eingeschränkt bzw. verhindert werden kann. Darüber hinaus sind im Gegensatz zu einer Freigabe einer Drittvorrichtung zur Autorisierung einer Bedienung des Fahrzeugs unter anderem keine Hardware- und/oder Softwarevoraussetzungen zu prüfen, wodurch zu einer Flexibilität bei der Bedienung des Fahrzeugs beigetragen wird. Da der digitale Hilfsschlüssel dem Fahrzeug bereits zugeordnet ist wird dazu beigetragen, einen Anteil sicherheitsrelevanter Daten gering zu halten, welche zur Autorisierung der Bedienung des Fahrzeugs mittels der sekundären Autorisierungsvorrichtung ausgetauscht werden müssen. Beispielsweise ist in diesem Zusammenhang ein zwischengeschaltetes Backend lediglich optional.
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Der digitale Hilfsschlüssel ist dem Fahrzeug insbesondere eindeutig zugeordnet. Der digitale Hilfsschlüssel ist beispielsweise bereits werkseitig in einem Speicher der sekundären Autorisierungsvorrichtung hinterlegt.
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Analog zu der sekundären Autorisierungsvorrichtung kann die primäre Autorisierungsvorrichtung einen digitalen Hauptschlüssel aufweisen, welcher unabhängig von der Aktivierung des digitalen Hilfsschlüssels zur Autorisierung einer Bedienung des Fahrzeugs eingesetzt werden kann. Dem Fahrzeug können dabei auch mehr als eine primäre Autorisierungsvorrichtung zugeordnet sein. Ebenso ist denkbar, dass dem Fahrzeug darüber hinaus ein oder mehrere dedizierte Funkschlüssel und/oder ein oder mehrere mechanische Schlüssel zugeordnet sind.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt weist die primäre Autorisierungsvorrichtung einen digitalen Hauptschlüssel zur Autorisierung der Bedienung des Fahrzeugs auf. Das durch die primäre Autorisierungsvorrichtung bereitgestellte Aktivierungssignal umfasst dabei zur Authentifizierung den digitalen Hauptschlüssel und/oder einen für den digitalen Hauptschlüssel repräsentativen Kennwert. Die Freigabe der Autorisierung der Bedienung des Fahrzeugs mittels des digitalen Hilfsschlüssels erfolgt abhängig von dem digitalen Hauptschlüssel.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt umfasst das Fahrzeug eine Verwaltungseinheit zur Verwaltung eines Aktivierungszustandskennwerts. Der Aktivierungszustandskennwert ist in einem ersten Zustand repräsentativ für die Aktivierung der Autorisierung der
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Bedienung des Fahrzeugs mittels des digitalen Hilfsschlüssels. In einem initialen zweiten Zustand ist der Aktivierungszustandskennwert ferner repräsentativ für eine Deaktivierung der Autorisierung der Bedienung des Fahrzeugs mittels des digitalen Hilfsschlüssels.
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Bei dem Verfahren wird der Aktivierungszustandskennwert abhängig von dem Aktivierungssignal durch die Verwaltungseinheit in den ersten Zustand versetzt. Abhängig von dem Aktivierungszustandskennwert wird die Bedienung des Fahrzeugs mittels des digitalen Hilfsschlüssels freigegeben.
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Die Autorisierung der Bedienung des Fahrzeugs durch die sekundäre Autorisierungsvorrichtung kann in vorteilhafter Weise analog der Autorisierung durch die primäre Autorisierungsvorrichtung erfolgen. Zusätzlich wird lediglich der Aktivierungszustandskennwert geprüft. Die Verwaltungseinheit umfasst insbesondere einen Speicher, in dem der Aktivierungszustandskennwert hinterlegt wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt wird das Aktivierungssignal der Verwaltungseinheit bereitgestellt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt wird das Aktivierungssignal einem Backend bereitgestellt. Abhängig von dem Aktivierungssignal wird daraufhin der Verwaltungseinheit ein Bestätigungssignal durch das Backend bereitgestellt. Schließlich wird abhängig von dem Bestätigungssignal der Aktivierungszustandskennwert durch die Verwaltungseinheit in den ersten Zustand versetzt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt wird die Autorisierung der Bedienung des Fahrzeugs mittels des digitalen Hilfsschlüssels nach einer vorgegebenen Zeitdauer ab einem Zeitpunkt der Aktivierung wieder deaktiviert.
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In vorteilhafter Weise wird hierdurch zu einer Sicherheit des Verfahrens beigetragen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt wird die vorgegebene Zeitdauer durch einen Nutzer der primären Autorisierungsvorrichtung eingestellt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem ersten Aspekt beträgt die vorgegebene Zeitdauer zwischen einer Minute und zehn Tage.
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Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein System zur Autorisierung einer Bedienung eines Fahrzeugs. Dem Fahrzeug sind eine primäre Autorisierungsvorrichtung zur Autorisierung einer Bedienung des Fahrzeugs und eine sekundäre Autorisierungsvorrichtung zur Autorisierung einer Bedienung des Fahrzeugs zugeordnet. Die sekundäre Autorisierungsvorrichtung weist dabei einen digitalen Hilfsschlüssel auf. Das System ist ausgebildet, ein Verfahren gemäß dem ersten Aspekt durchzuführen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem zweiten Aspekt umfasst die primäre Autorisierungsvorrichtung zur Autorisierung der Bedienung des Fahrzeugs eine Nahfeldkommunikationseinheit.
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Bei der primären Autorisierungsvorrichtung kann es sich insbesondere um ein Smartphone handeln.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß dem zweiten Aspekt umfasst die sekundäre Autorisierungsvorrichtung zur Autorisierung der Bedienung des Fahrzeugs eine Nahfeldkommunikationseinheit.
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Die sekundäre Autorisierungsvorrichtung kann insbesondere als Nahfeldkommunikationseinheit ausgebildet sein. In anderen Worten ist die sekundäre Autorisierungsvorrichtung dediziert auf einen Einsatz als Nahfeldkommunikationseinheit zur Bereitstellung des digitalen Hilfsschlüssels. Beispielsweise weist die sekundäre Autorisierungsvorrichtung hierzu im Wesentlichen lediglich einen Nahfeldkommunikations-Chip(engl. Near field communication, NFC)-chip sowie einen Speicher für den digitalen Hilfsschlüssel auf. Optional kann die Nahfeldkommunikationseinheit darüber hinaus über ein Gehäuse und/oder eine Energieversorgungseinheit und/oder über Sicherheitsmechanismen verfügen, um ein widerrechtliches Auslesen des digitalen Hilfsschlüssels zu verhindern. Insbesondere kann es sich bei der sekundären Autorisierungsvorrichtung um eine NFC Karte handeln.
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In vorteilhafter Weise erlaubt dies zum einen eine kostengünstige Herstellung der sekundären Autorisierungsvorrichtung, so dass diese bedenkenlos an Dritte weitergegeben werden kann. Überdies kann die sekundäre Autorisierungsvorrichtung damit besonders kompakt ausgebildet sein, beispielsweise in Form einer Kreditkarte oder ähnlichem, so dass diese platzsparend im Fahrzeug sowie durch einen entgegennehmenden Dritten untergebracht werden kann.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ein System zur Autorisierung einer Bedienung für ein Fahrzeug, und
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2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Autorisierung einer Bedienung für ein Fahrzeug.
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Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Für eine Autorisierung einer Bedienung eines Fahrzeugs können in Zukunft beispielsweise Nahfeldkommunikationsgeräte (sogenannte „Near Field Communication“, NFC, Geräte) oder NFC-fähige Geräte wie Smartphones zum Einsatz kommen. Insbesondere kann es für einen Nutzer dadurch möglich sein, ihr Fahrzeug mit derartigen Geräten zu öffnen, zu schließen und zu starten. Somit kann auf ein Mitführen eines werkseitig mitgelieferten Fahrzeugschlüssels (sogenannter ID-Geber) durch den Nutzer verzichtet werden.
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Im Falle, dass ein solcher Fahrzeugschlüssel nicht mitgeführt wird und eine Autorisierung der Bedienung des Fahrzeugs durch einen Dritten freigegeben werden soll, ohne dass das Nahfeldkommunikationsgerät des Nutzers wie dessen Smartphone an den Dritten übergeben wird, ist es erforderlich, schnell und einfach einen Notschlüssel zu erhalten.
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Beispielsweise ist hierbei ein Szenario eines regulären Servicetermins bei einem Fahrzeughändler denkbar, bei dem der Nutzer mit seinem NFC Gerät und dem Fahrzeug zu dem Fahrzeughändler gelangt ohne einen (Ersatz-)Fahrzeugschlüssel mitzuführen. Der Fahrzeughändler benötigt jedoch für den Service einen Fahrzeugzugang.
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Ferner ist ein Szenario einer Panne bzw. eines Unfalls denkbar, bei dem der Nutzer eine Panne oder einen Unfall hat und wiederum lediglich sein NFC Gerät als Schlüssel mit sich führt. Ein Abschleppdienst und/oder eine Werkstatt benötigt jedoch einen Fahrzeugzugang.
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Darüber hinaus ist auch ein Szenario einer Parkdienstleistung denkbar, bei dem der Nutzer einem Dritten das Fahrzeug für einen Parkvorgang überlassen möchte, wiederum jedoch lediglich sein NFC Gerät als Schlüssel mit sich führt.
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Um ein in diesen Szenarien auftretendes Problem zu umgehen wird im Folgenden ein Verfahren sowie ein System beschrieben, mit dem es ermöglicht wird, bei Bedarf auch über einen Fernzugriff einen Notschüssel für das Fahrzeug zu aktivieren/autorisieren. Bei Bedarf kann der bis dahin noch nicht autorisierte Notschlüssel aktiviert/autorisiert werden.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Systems 1 zur Autorisierung einer Bedienung eines Fahrzeugs 100. Dem Fahrzeug 100 sind eine primäre Autorisierungsvorrichtung 121 sowie eine sekundäre Autorisierungsvorrichtung 123 zugeordnet. Hierzu kann beispielsweise bei Herstellung des Fahrzeugs 100 ein sogenannter (Neufahrzeug-)Werksprozess durchgeführt werden, bei dem dem Fahrzeug 100 ab Werk als sekundäre Autorisierungsvorrichtung 123 ein NFC Gerät beigelegt wird, das beispielsweise an einem vorgegebenen Ort im Fahrzeug wie an einer Seite des Handschuhfachs platziert wird.
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Diese sekundäre Autorisierungsvorrichtung 123 wird im Werksprozess für das Fahrzeug 100 konfiguriert und angelernt, das heißt, das Fahrzeug 100 erkennt dieses NFC Gerät prinzipiell als seinen Notfall-Schlüssel.
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Die sekundäre Autorisierungsvorrichtung 123 weist in diesem Zusammenhang einen digitalen Hilfsschlüssel S2 zur Autorisierung einer Bedienung des Fahrzeugs 100 auf, der beispielsweise in einem Speicher der sekundären Autorisierungsvorrichtung 123 hinterlegt ist. Beispielsweise umfasst das Fahrzeug 100 eine Steuerungseinheit 120, die zum Empfang des digitalen Hilfsschlüssels S2 und der Autorisierung der Bedienung des Fahrzeugs 100 abhängig von diesem ausgebildet ist.
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Im Fahrzeug 100 ist die sekundäre Autorisierungsvorrichtung 123 zunächst jedoch noch nicht autorisiert, das heißt, das Fahrzeug 100 akzeptiert in diesem Zustand den digitalen Hilfsschlüssel S2 noch nicht. In anderen Worten ist in diesem Zustand ein Öffnen, Schließen oder Starten des Fahrzeugs 100 mit der sekundären Autorisierungsvorrichtung 123 nicht möglich.
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Wie in 1 dargestellt kann das Fahrzeug 100 in diesem Zusammenhang eine Verwaltungseinheit 110 aufweisen, die einen Speicher umfasst, in dem ein Aktivierungszustandskennwert K hinterlegt ist. Der Aktivierungszustandskennwert K ist repräsentativ für die zwei Zustände „Aktiviert“ und „Deaktiviert“, bei denen also der digitale Hilfsschlüssel S2 zur Autorisierung der Bedienung des Fahrzeugs 100 akzeptiert wird oder nicht. Die Verwaltungseinheit 110 kann beispielhaft eine Baueinheit mit der Steuerungseinheit 120 bilden.
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Optional kann in einem IT-Backend 200 ein Status des dem Fahrzeug 100 zugeordneten digitalen Hilfsschlüssels S2 vermerkt werden. Über den Werksprozess kann dieser Status zunächst auf „inaktiv“ gesetzt werden. Analog kann dies für die primäre Autorisierungsvorrichtung 121 vermerkt werden.
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Bei der primären Autorisierungsvorrichtung 121 handelt es sich beispielsweise um ein Smartphone mit NFC Funktionalität, dem ein digitaler Primärschlüssel S1 zur Autorisierung der Bedienung des Fahrzeugs 100 zugeordnet sein kann. Abweichend von der Darstellung in 1 kann das System 1 auch über mehrere dem Fahrzeug 100 zugeordnete primäre Autorisierungsvorrichtungen 121 verfügen.
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Der Verwaltungseinheit 110 kann insbesondere ein Daten- und Programmspeicher zugeordnet sein, auf dem ein Programm zur Autorisierung einer Bedienung des Fahrzeugs 100 gemäß 1 abgespeichert sind. Anhand des Ablaufdiagramms der 2 wird das Programm im Folgenden näher erläutert.
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In einem Schritt P1 wird das Programm gestartet. Beispielsweise werden hierbei Variablen initialisiert, so zum Beispiel wird der Aktivierungszustandskennwert K auf einen Wert gesetzt, der den Zustand „Deaktiviert“ repräsentiert.
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Im Folgenden kann durch den Nutzer ein Aktivierungssignal A, A‘ mittels der primären Autorisierungsvorrichtung 121 bereitgestellt werden, um die die sekundäre Autorisierungsvorrichtung 123 für das Fahrzeug 100 zu aktivieren bzw. zu autorisieren.
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In einer ersten Ausführungsvariante agiert das IT-Backend 200 als Master. In einer zweiten Ausführungsvariante agiert das Fahrzeug 100 selbst als Master.
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Gemäß der ersten Ausführungsvariante wird das Aktivierungssignal A‘ an das IT-Backend 200 übermittelt (Schritt P3). Ein derartiger Schritt erfolgt also zunächst unabhängig von der Verwaltungseinheit 110 und ist daher gestrichelt dargestellt. Im IT-Backend 200 wird daraufhin geprüft, ob die Anfrage des Aktivierungssignals A‘ valide ist. Beispielsweise können in diesem Zusammenhang Nutzerdaten, ein Kennwort oder der der primären Autorisierungsvorrichtung 121 zugeordnete digitale Hauptschlüssel S1 abgefragt werden. Im Falle, dass der Nutzer sich authentifizieren konnte, wird dem Fahrzeug 100 daraufhin ein Bestätigungssignal B durch das IT-Backend 200 bereitgestellt. Dabei kann es sich um einen sogenannten Aktivierungstrigger handeln, um die im Fahrzeug 100 noch nicht aktivierte bzw. autorisierte sekundäre Autorisierungsvorrichtung 123 freizuschalten, also zu aktivieren bzw. autorisieren. Das Bestätigungssignal B wird insbesondere an die Verwaltungseinheit 110 übermittelt. Das Verfahren wird anschließend in einem Schritt P5 fortgesetzt.
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Abweichend hiervon kann gemäß der zweiten Ausführungsvariante das Aktivierungssignal A in dem Schritt P1 mittels der primären Autorisierungsvorrichtung 121 direkt an das Fahrzeug 100, insbesondere an die Verwaltungseinheit 110 übermittelt werden. Das Verfahren wird anschließend direkt in dem Schritt P5 fortgesetzt.
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Gemäß der zweiten Ausführungsvariante kann in dem Schritt P5 analog zu der ersten Ausführungsvariante eine Authentifizierung des Nutzers geprüft werden. In beiden Ausführungsvarianten aktiviert bzw. autorisiert das Fahrzeug 100, insbesondere die Verwaltungseinheit 110, den digitalen Hilfsschlüssel S2, beispielsweise im Falle einer vorhergehenden, erfolgreichen Authentifizierung. In diesem Zusammenhang wird der Aktivierungszustandskennwert K auf einen Wert gesetzt, der repräsentativ ist für einen Zustand „Aktiviert“. Ist dieser Schritt erfolgreich durchlaufen, wird das Programm anschließend in einem Schritt P7 fortgesetzt.
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In dem Schritt P7 wird die Autorisierung der Bedienung des Fahrzeugs 100 mittels des digitalen Hilfsschlüssels S2 freigegeben. In anderen Worten akzeptiert ab diesem Moment das Fahrzeug 100 den digitalen Hilfsschlüssel S2 und damit die sekundäre Autorisierungsvorrichtung 123 als validen Schlüssel und das Fahrzeug 100 lässt sich damit öffnen, schließen und/oder starten.
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In einem darauffolgenden, optionalen Schritt P9 kann eine Aktivierungsbestätigung bzw. eine Autorisierungsbestätigung an das IT-Backend 200 übermittelt werden, in welchem beispielsweise zu Zwecken der Nachverfolgbarkeit der Status des digitalen Hilfsschlüssels S2 auf „aktiv“ gesetzt wird.
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In einem direkt auf den Schritt P7 oder aber auf den optionalen Schritt P9 folgenden Schritt P11 erfolgt schließlich die tatsächliche Autorisierung einer Bedienung des Fahrzeugs 100 mittels des digitalen Hilfsschlüssels S2. Hierzu wird geprüft, ob das Fahrzeug 100, beispielhaft mittels der Steuereinheit 120 ein Autorisierungsanfragesignal empfängt. Im Falle, dass ein solches Autorisierungsanfragesignal repräsentativ ist für den digitalen Hilfsschlüssel S2 und dieser vorab freigegeben wurde, wird die Bedienung des Fahrzeugs 100 autorisiert.
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Das Verfahren kann beispielsweise mit der Prüfung, ob ein Autorisierungsanfragesignal gemäß dem Schritt P11 vorliegt, nach einer vorgegeben Wartezeit wiederholt werden. In diesem Fall wäre der digitale Hilfsschlüssel S2 zeitlich unbegrenzt freigeschaltet bzw. aktiviert.
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Die Freischaltung/Aktivierung des digitalen Hilfsschlüssels S2 und damit der sekundären Autorisierungsvorrichtung 123 kann jedoch jederzeit beendet werden, indem ein legitimer Nutzer des Fahrzeugs 100 wie ein Halter oder ein Besitzer des Fahrzeugs 100 über einen Internet-Portalzugang, eine Anwendung, beispielsweise eine App auf der primären Autorisierungsvorrichtung 121, oder über eine Hotline, den digitalen Hilfsschlüssel S2 deaktiviert bzw. deaktivieren lässt. Beispielsweise kann dies analog zu einer Aktivierung/Deaktivierung der primären Autorisierungsvorrichtung 121 erfolgen. Alternativ kann die Freischaltung/Aktivierung des digitalen Hilfsschlüssels S2 und damit der sekundären Autorisierungsvorrichtung 123 auch jederzeit im Fahrzeug 100 mit Hilfe einer entsprechenden Eingabeeinrichtung beendet werden.
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Alternativ hierzu ist jedoch bevorzugt, dass bei dem Verfahren mit Aktivierung des digitalen Hilfsschlüssels 123 ein Zähler gestartet wird, beispielsweise durch die Verwaltungseinheit 110. Nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer wird der Aktivierungszustandskennwert K im Anschluss an den Schritt P7, P9 oder P11 wieder auf einen Wert gesetzt, der repräsentativ ist für den Zustand „Deaktiviert“. In anderen Worten ist die Freischaltung bzw. Aktivierung der sekundären Autorisierungsvorrichtung 123 damit temporär.
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Insbesondere kann die vorgegebene Zeitdauer dabei durch den Nutzer bestimmt werden. Beispielsweise kann es sich hierbei um eine Zeitspanne von wenigen Minuten bis hin zu mehreren Tagen, beispielsweise zwei Tagen handeln, bis die Aktivierung des digitalen Hilfsschlüssels S2 im Fahrzeug 100 erlischt. Der Zähler zur Zeitüberwachung der Aktivierung ist vorzugsweise im Fahrzeug 100 angeordnet sein, da beispielsweise ein durch das IT-Backend 200 bereitgestelltes Signal zur Deaktivierung, ein sogenannter „Deaktivierungstrigger“, bei Empfangsstörungen, wie diese über Mobilfunk auftreten können, nicht wirksam wäre. Ist die Zeitspanne abgelaufen, wird der digitale Hilfsschlüssel S2 deaktiviert, das heißt, die Autorisierung des digitalen Hilfsschlüssels S2 im Fahrzeug 100 wird widerrufen oder gelöscht, beispielsweise durch entsprechendes Setzen des Aktivierungszustandskennwerts K. Optional kann anschließend wiederum ein Schritt analog zu Schritt P9 durchgeführt werden, bei dem ein Auslösesignal vom Fahrzeug 100 an das IT-Backend 200 gesendet wird, um den Status „inaktiv“ des digitalen Hilfsschlüssels S2 zentral zu speichern.
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Optional kann auch der Nutzer die vorgegebene Zeitdauer der Gültigkeit des digitalen Hilfsschlüssels S2 bei der Aktivierung festlegen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 100
- Fahrzeug
- 110
- Verwaltungseinheit
- 120
- Steuerungseinheit
- 121
- primäre Autorisierungsvorrichtung
- 123
- sekundäre Autorisierungsvorrichtung
- 200
- Backend
- A, A‘
- Aktivierungssignal
- B
- Bestätigungssignal
- S1
- Primärschlüssel
- S2
- Hilfsschlüssel
- K
- Aktivierungszustandskennwert
- P1...P11
- Programmschritte