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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Thermostat zur Ansteuerung eines Heizungs- und/oder eines Kühlungssystems.
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Stand der Technik
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Es sind bereits Verfahren zur Steuerung von Heizungs- und Kühlungssystemen bekannt. Auch sind Heizkörperthermostat oder Thermostate zur Steuerung von Heizungs- und Kühlungssystemen bekannt. Beispielsweise wird bei den bekannten Heizkörperthermostat die Temperatur eines Raums mittels eines Heizkörpers mit einem Heizkörperventil reguliert, wobei der Heizkörperthermostat das Heizkörperventil mehr oder weniger öffnet und somit einen höheren oder geringeren Zufluss von heißem Heizwasser in den Heizkörper erlauben. Die Heizkörperthermostate verwenden beispielsweise zur Regulierung einen Dehnstoff, der die Raumtemperatur in einen mechanischen Weg umsetzt und so direkt oder indirekt auf das Heizkörperventil wirkt.
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Auch ist bekannt elektronische Heizkörperthermostat mit einem Stellmotor einzusetzen. Die elektronischen Heizkörperthermostat ermitteln mittels eines Temperatursensors die Raumtemperatur und Steuern mittels des Stellmotors die Öffnung des Heizkörperventils.
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Die Regelung bei bekannten Thermostaten erfolgt hierbei abhängig von der gemessenen Raumtemperatur.
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Die von einem Benutzer empfundene Temperatur ist jedoch nicht nur von der Lufttemperatur abhängig. Daher ist möglich, dass trotz des Erreichens einer vom Benutzer gewünschten Lufttemperatur der Benutzer seine Umgebung als zu warm oder zu kalt empfindet. Bekannt Verfahren und Heizkörperthermostate oder Thermostate regeln die Heizungs- und Kühlsysteme jedoch nur abhängig von der Lufttemperatur.
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Offenbarung der Erfindung
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindungen, ein Verfahren und/oder ein Thermostat bereitzustellen, das bzw. der es ermöglicht die vom Benutzer wahrgenommene Temperatur an die vorgegebene Wunschtemperatur anzupassen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß der Merkmalskombination des Anspruchs 1 sowie durch ein Thermostat gemäß der Merkmalskombination des Anspruchs 7.
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Vorteilhaft ist, dass ein Verfahren zur Steuerung eines Heizungs- und/oder eines Kühlungssystems gemäß der Merkmalskombination des Anspruch 1 eine Steuerung eines Heizungs- und/oder eines Kühlungssystems ermöglicht, das so gesteuert wird, dass eine Solltemperatur erreicht wird, die von dem Benutzer als die von ihm eingestellte Wunschtemperatur empfunden wird.
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Ferner ist vorteilhaft, dass der Thermostat gemäß der Merkmalskombination des Anspruchs 7 einfach umgesetzt bzw. hergestellt werden kann.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ergeben sich vorteilhafte Weiterbildung und Verbesserung der in den Hauptansprüchen angegebenen Merkmale.
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Vorteilhaft ist, dass eine Ist-Temperatur mit einem Temperatursensor ermittelt wird, wobei die Ist-Temperatur der Lufttemperatur entspricht. Hierdurch kann geprüft werden ob die Steuerung der Heizungs- und/oder Kühlungseinrichtung eine Veränderung der Lufttemperatur bewirkt.
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Besonders vorteilhaft ist, dass die Solltemperatur zusätzlich abhängig von mindestens einem weiteren Parameter ermittelt wird. Der mindestens eine weitere Parameter ist insbesondere abhängig von Einflüssen wie Umgebung, Architektur, Geschlecht des Benutzers und/oder der Wettervorhersage. Der weitere Parameter erlaubt eine verbesserte Einstellung der Solltemperatur, so dass die vom Benutzer empfundene Temperatur noch besser der Wunschtemperatur entspricht.
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Es ist als vorteilhaft anzusehen, dass die Wunschtemperatur mittels eines Zeitablaufprogramms vorgegeben wird. Hierdurch kann eine Energieeinsparung erfolgen.
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Von Vorteil ist, dass die Wärmestrahlungen eines oder mehrerer passiver Raumelemente erfasst werden und für die Ermittlung der Solltemperatur verwendet werden. Die Erfassung mehrere Wärmestrahlungen eines oder mehrerer passiver Raumelemente ermöglichen eine noch genauerer Einstellung der Solltemperatur. Ferner ist vorteilhaft, dass die Wärmestrahlung mehrere passiver Raumelemente erfasst werden und mindestens eine erfasste Wärmestrahlung für die Ermittlung der Solltemperatur verwendet wird
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Vorteilhaft ist, dass die Erfassung der Wärmestrahlung, und/oder die Ist-Temperatur in definierten Zeitabständen wiederholt werden und daraufhin die Solltemperatur und/oder die Ansteuerung des Heizungs- und/oder Kühlungssystems verändert wird. Hierdurch kann auf sich veränderte Umgebungsbedingungen schnellstmöglich reagiert werden.
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Besonders vorteilhaft ist, dass mehrerer Wärmestrahlungen erfasst werden. Aus den erfassten Wärmestrahlungen wird mindestens eine erfasste Wärmestrahlung für die Bestimmung der Solltemperatur ausgewählt. Vorzugsweise weist der Thermostat mindestens einen Wärmestrahlungssensor auf, der mehrere Wärmestrahlungen erfassen kann. Vorteilhaft weist der Thermostat mehrere Wärmestrahlungssensoren auf, wobei insbesondere jeder eine von den anderen unabhängige Wärmestrahlung erfasst.
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Vorteilhaft ist, dass die Auswahl mittels eines Wärmestrahlungsbereichs erfolgt. Der Wärmestrahlungsbereich weist eine obere und eine untere Grenze auf. Für die Ermittlung der Solltemperatur werden die erfassten Wärmestrahlungen verwendet, die innerhalb des Wärmestrahlungsbereichs liegen. Somit ist eine einfache Auswahl der Wärmestrahlungen möglich.
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Als vorteilhaft ist anzusehen, dass der Wärmestrahlungsbereich abhängig von der Solltemperatur, der Wunschtemperatur, dem Parameter und/oder der Ist-Temperatur, insbesondere automatisch, gewählt wird. Hierdurch muss der Benutzer oder Anwender nicht eingreifen und der Thermostat kann einfach in Betrieb genommen werden.
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Vorteilhaft ist, dass die Erfassung der Wärmestrahlung, und/oder die Ist-Temperatur kontinuierlich erfolgt und daraufhin die Solltemperatur und/oder die Ansteuerung des Heizungs- und/oder Kühlungssystems verändert wird. Hierdurch kann auf sich veränderte Umgebungsbedingungen schnellstmöglich reagiert werden.
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Ferner ist als vorteilhaft anzusehen, dass der Wärmestrahlungssensor eine Empfangseinrichtung aufweist, die die Wärmestrahlung empfängt, wobei abhängig von der Ausrichtung der Empfangseinrichtung das zu bestimmende passive Raumelement, dessen Wärmestrahlung erfasst werden soll, gewählt werden kann. Hierdurch kann die Wärmestrahlung eines beliebigen Raumelements erfasst werden.
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Vorteilhaft ist, dass der Wärmestrahlungssensor als Infrarotsensor ausgebildet ist und insbesondere die Empfangseinrichtung ein Infrarotspiegel und/oder einen Infrarotlichtleiter aufweist. Beispielsweise entspricht die Wärmestrahlung der Infrarotstrahlung. Ein Infrarotsensor erfasst die Wärmestrahlung.
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Es ist als vorteilhaft anzusehen, dass der Thermostat ein Interface aufweist, welches so ausgebildet ist, dass der Benutzer seine Wunschtemperatur festlegen kann. Das Interface kann insbesondere aus Tasten, Knöpfen, einem Display oder aus einer Kombination, insbesondere aus einem Touch-Display bestehen oder als Spracheingabeinterface ausgebildet sein.
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Vorteilhaft ist, dass der Thermostat als Heizkörperthermostat ausgebildet ist und eine Ventilregelung zur Regelung eines Heizkörperventils umfasst, wobei insbesondere ein Steller zur Veränderung der Ventilstellung des Heizkörperventils vorgesehen ist. Der Thermostat kann hierbei in bestehende Heizungsanordnungen verwendet werden.
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Von Vorteil ist, dass der Thermostat mittels einer Kommunikationsverbindung mit dem Heizungs- und/oder Kühlungssystems kommuniziert. Hierbei kann der Thermostat beabstandet zum aktiven Raumelement, bzw. dem Heizungs- und/oder Kühlsystem angeordnet sein. Es ergibt sich eine erhöhte Flexibilität durch die wahlweise Anordnung an einem vom Benutzer gewünschten Ort. Auch kann die Erfassung der Wärmestrahlung verbessert werden.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Figuren und sind in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Ablaufdiagramm,
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2 einen Heizkörperthermostat und
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3 einen Thermostat, der mittels eine Kommunikationsverbindung mit einem Heizungs- und/oder einem Kühlungssystem verbunden ist.
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Beim Aufheizen eines Gebäudes oder eines Fahrzeuges kann die gewünschte Lufttemperatur schnell erreicht sein, während passive Raumelemente, wie Wände, Böden, Möbel, das Lenkrad, Sitze, Sofas usw. noch kalt sind.
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Unter passiven Raumelementen sind Elemente zu verstehen, die den Raum nicht selbstständig kühlen oder erwärmen, bspw. mittels chemischen oder physikalischen Umwandlungsprozessen. Insbesondere sind passive Raumelemente Wände, Decken und Böden, Türen, Möbel, Fenster, Einrichtungsgegenstände, Sitze, Lenkräder und Scheiben. Aktive Raumelemente kühlen oder heizen dagegen die Umgebungsluft aktiv. Beispiele hierfür sind Heizungskörper, Fußboden mit Heizungen, Kachelöfen, Öfen, Boiler, Lenkräder mit Heizung, Klimaanlagen und/oder Sitze mit Klimaanlagen. Sie erwärmen bzw. kühlen die Luft und stellen daher aktive Raumelemente dar. Ferner sind unter aktive Raumelemente auch Raumelemente zu verstehen, die zur Erwärmung oder Kühlung beitragen. Beispiele hierfür sind Wärmetauscher, wie Heizkörper oder Kühlkörper, oder Luftauslässe bzw. Lufteinlässe.
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Abhängig von der Eigentemperatur der Raumelemente geben diese Infrarotstrahlung ab. Die Intensität ist dabei abhängig von der Eigentemperatur. Durch die fehlende bzw. verminderte Infrarotbestrahlungsabgabe kalter passiver Raumelemente empfinden die Bewohner trotz einer Lufttemperatur, die der Wunschtemperatur entspricht, ihre Umgebung als kalt. Insbesondere bei modernen Smart-Home-Systemen, die bei Abwesenheit der Benutzer die Raumtemperatur absenken, tritt dieser Effekt entsprechend häufig auf. Hierbei kommt es in den Abkühlungsphasen zu einer Abkühlung der passiven Raumelemente. Auch sind bei schlecht isolierten Gebäuden, insbesondere bei sehr kalter Außentemperatur die Wände kalt, so dass die vom Benutzer empfundene Temperatur niedriger als die tatsächliche Lufttemperatur ist. Wird dies nun einfach durch eine höhere soll Lufttemperatur, kompensiert so hat dies zur Folge, dass bei warmem Außentemperaturen, bspw. Im Sommer die empfundene Raumtemperatur wiederum zu hoch ist.
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Gleiches gilt auch bei einer Kühlung, insbesondere im Sommer, wenn die passiven Raumelemente, wie beispielsweise Wände aufgewärmt sind. Und der Benutzer trotz erreichen der Wunschtemperatur seien Umgebung als zu warm empfindet.
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In 1 ist ein Ablaufdiagramm des Verfahrens 1 dargestellt. Das Verfahren 1 umfasst:
- • die Vorgabe einer Wunschtemperatur 10, wobei die Wunschtemperatur durch einen Benutzer vorgegeben wird,
- • Erfassung einer Wärmestrahlung 20 zumindest eines passiven Raumelements,
- • Ermittlung einer Solltemperatur 30 aus der Wunschtemperatur und der Wärmestrahlung und
- • Steuerung 40 des Heizungs- und/oder Kühlungssystems, so dass die Solltemperatur erreicht wird.
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Die Reihenfolge der einzelnen Verfahrensschritte des Verfahrens 1 kann hierbei beliebig verändert werden. Beispielsweise können zuerst die Erfassung einer Wärmestrahlung 20 und anschließend die Vorgabe einer Wunschtemperatur 10 erfolgen. Auch die Häufigkeit mit der die Wärmestrahlung 20 erfasst oder die Solltemperatur ermittelt 30 wird, kann abhängig vom Anwendungsgebiet gewählt werden. Auch ist es möglich, dass eine kontinuierliche Abfrage der Wärmestrahlung 20 und eine kontinuierliche Ermittlung der Solltemperatur 30 erfolgen kann.
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Bei der erfassten Wärmestrahlung 20 handelt es sich insbesondere um Infrarotstrahlung die abhängig von der Temperatur des passiven Raumelements von dem passiven Raumelement ausgestrahlt wird. Die Wärmestrahlung wird entsprechend von einem Strahlungssensor, insbesondere bei Infrarotstrahlung von einem Infrarot-Temperatursensor empfangen.
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Damit die Wärmestrahlung nur von gewünschten passiven Raumelementen empfangen wird, ist vorzugsweise eine Empfangseinrichtung vorgesehen, die zum Beispiel einen Infrarotspiegel oder einen Infrarotlichtleiter umfasst. Mittels der Empfangseinrichtung kann die empfangene Infrarotstrahlung auf bestimmte passive Raumelemente beschränkt bzw. der spezifizierte Raumwinkel eingeschränkt werden. Ferner kann die Empfangseinrichtung eine Optik umfassen, die ebenfalls die eingefangene Wärmestrahlung beschränkt. Beim Einrichten bzw. beim Installieren des Thermostats stellt der Benutzer die Empfangseinrichtung so ein, dass diese die Wärmestrahlung eines passiven Raumelements empfangen kann ohne durch die Wärmestrahlung eines aktiven Raumelements wesentlich beeinflusst zu werden.
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Beispielsweise führt somit eine gemessene kalte Außenwand zu einer gegenüber der Wunschtemperatur erhöhten Solltemperatur und damit erhöhte Lufttemperatur. Erwärmt sich nun die Außenwand, so wird eine erhöhte Wärmestrahlung gemessen. Dies führt dazu, dass die Solltemperatur, gegenüber der alten erhöhten Solltemperatur bei einer kalten Wand, gesenkt wird. Der Benutzer empfindet jedoch beide Zustände gleich. Er empfindet in beiden Fällen, dass die Lufttemperatur seiner Wunschtemperatur entspricht. Insbesondere ist nach seiner subjektiven Einschätzung die Temperatur nicht verändert worden sondern liegt nach seiner Empfindung auf der durch ihn zuvor eingestellten Wunschtemperatur.
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Allgemein ist der Einfluss durch Wärmestrahlung, beispielsweise durch eine Außenwand, im Fall großer Abweichungen zwischen der Wunschtemperatur und der Außentemperatur am größten. Die Wärmstrahlungen wirken sich somit bei großen Abweichungen der Temperatur der passiven Raumelemente gegenüber der Lufttemperatur am größten aus. Solche Abweichungen kommen beispielsweise daher, dass das passive Raumelement zwei Temperaturbereiche trennt oder die Wunschtemperatur häufig verändert wird.
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Zusätzlich kann ein Temperatursensor vorgesehen sein, der die Ist-Temperatur, also die reale Lufttemperatur misst. Die Information dieser Ist-Temperatur kann ebenfalls in die Ermittlung der Solltemperatur einfließen. Auch kann die Ist-Temperatur die Steuerung des Heizungs- und/oder Kühlungssystems beeinflussen. Insbesondere kann die Heizleistung bzw. die Kühlleistung erhöht sein, wenn die Differenz zwischen der Ist-Temperatur und der Solltemperatur groß ist.
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Generell weist der Thermostat mindestens ein Wärmestrahlungssensor auf oder ist mittels einer Kommunikationsverbindung, die insbesondere drahtlos oder drahtgebunden ausgeführt sein kann mit dem Wärmestrahlungssensor, verbunden. Der Wärmestrahlungssensor ist so angeordnet, dass seine Empfangseinrichtung die Wärmestrahlung eines passiven Raumelements, bzw. des passiven Raumelements dessen Wärmestrahlung gemessen werden soll, empfangen kann. Es kann auch auf den Wärmestrahlungssensor eines weiteren Thermostat mittels einer Kommunikationsverbindung zugegriffen werden und die Wärmestrahlung somit über diesen erfasst werden.
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Ein solches System kann in einem Heizkörperthermostat 60 eingesetzt werden. Ein solcher Heizkörperthermostat 60 ist beispielhaft in 2 dargestellt. Der Heizkörperthermostat 60 wird direkt am Heizkörper (nicht dargestellt) bzw. an dem Heizkörperventil des Heizkörpers angebracht. Der Heizkörperthermostat 60 weist einen Steller (im Inneren des Heizkörperthermostats), bzw. ein Stellantrieb auf, der die Ventilstellung ändert und damit das Ventil mehr oder weniger öffnet und somit einen höheren oder geringeren Zufluss von heißem Wasser an einen Heizkörper erlaubt. Der Steller bewegt einen Stift, der mit dem Heizkörperventil zusammenwirkt. Abhängig von der Stellung des Heizkörperventils öffnet dieses oder schließt dieses die Warmwasserzuvor zum Heizkörper. Das warme Wasser führt zu einer Erwärmung des Heizköpers, der wie ein Wärmetauscher wirkt und die Umgebungsluft erwärmt.
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Der Wärmestrahlungssensor 80 ist hierbei innerhalb des Gehäuses 90 angeordnet. Der Wärmestrahlung dringt durch eine Öffnung oder die Oberfläche des Gehäuses 90, welche die Wärmestrahlung passieren lässt, in das Gehäuse 90 ein.
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Der Wärmestrahlungssensor 80 kann jedoch auch an der Oberfläche des Thermostats 60, 70 angeordnet sein. Das Verfahren kann zur Steuerung eines Heizungssystems genauso wie zur Steuerung eines Kühlungssystems, wie beispielsweise einer Klimaanlage eingesetzt werden. Ein solcher Thermostat 70 ist beispielhaft in 3 gezeigt. Das Heizungs- und/oder Kühlungssystem kann hierbei gegenüber dem Thermostat 70 oder dem das Verfahren ausführenden Vorrichtung beabstandet angeordnet sein. Insbesondere sind Heizungssysteme meist im Keller eines Hauses angeordnet. Hier befinden sich die Boiler, Brenner, Wärmespeicher usw.. Klimaanlagen befinden sich meist außerhalb des Gebäudes. Auch im Fahrzeug ist der Thermostat gegenüber dem Heizungs- und/oder Kühlungssystem beanstandet angeordnet.
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Ferner kann der Thermostat 70 mittels einer Kommunikationsverbindung mit dem Kühlungs- und/oder Heizungssystem verbunden sein. Die Kommunikationsverbindung kann hierbei drahtlos oder drahtgebunden ausgeführt sein. Mittels der Kommunikationsverbindung steuert der Thermostat 70 das Heizungs- und/oder Kühlungssystem. Die Steuerung kann insbesondere durch das Senden der Solltemperatur oder durch das Senden von Steuersignalen, die eine Veränderung der von dem Kühlungs- und/oder Heizungssystem zur Verfügung gestellten Kühlleistungen oder Wärmeleistung bewirken.
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Eine Kommunikationsverbindung kann beispielsweise mittels eines Bussystems (EIB, KNX), oder einen Netzwerksystems (LAN), aber auch mittels drahtlosen Systemen wie WLAN, WIFI, Bluetooth, Zigbee, Z-Wave usw. hergestellt werden.
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Bei einem Thermostat 70 gemäß 3 befindet sich der Wärmestrahlungssensor 80 beispielsweise hinter der Gehäuseoberfläche 90. Generell wird der Wärmestrahlungssensor 80 bei der Installation am Anwendungsort auf ein passives Raumelement ausgerichtet.
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Der Thermostat 60, 70 weist eine Recheneinheit auf. Die Recheneinheit ist insbesondere als Mikroprozessor ausgebildet. Ferner weist der Thermostat einen Speicher auf. In dem Speicher wird die vorgegebene Wunschtemperatur und weitere Paramater hinterlegt. Die Recheneinheit entnimmt aus dem Speicher die Wunschtemperatur und berechnet zusammen mit den erfassten Strahlungswerten die Solltemperatur. Die Recheneinheit weist weiter eine Schnittstelle zum Interface auf, wodurch Daten eingeben oder angezeigt werden können. Auch kann die Recheneinheit eine Kommunikationsschnittstelle umfassen. Diese ermöglicht ein Senden und Empfangen von Informationen oder Befehlen von Kühlungs- und/oder Heizungssystemen oder dritten Geräten, wie Smartphone oder anderen Smart Home Steuerungssystemen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist der Thermostat mehrere Wärmestrahlungssensoren auf, bzw. erfolgt die Ermittlung der Solltemperatur auf Basis mehrerer Wärmestrahlung. Vorzugsweise können auch die Wärmestrahlung mehrere Raumelemente erfasst werden, jedoch nur eine oder ein Auswahl für die Bestimmung der Solltemperatur verwendet werden. Hierbei kann insbesondere die Wärmestrahlung eines Raumelements an verschiedenen Stellen und oder die Wärmestrahlung mehrere Raumelemente ermittelt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Ermittlung der Solltemperatur abhängig von mindestens einem weiteren Parameter. Der weitere Parameter kann hierbei vom Benutzer gewählt werden oder er wird automatisch eingestellt. Beispielsweise kann der Benutzer wählen welches Geschlecht er hat, dies ist insbesondere daher von Interesse da Frauen ein anderes Wärme- und Kälteempfinden wie Männer haben. Auch können mittels dem Parameter Vorgaben zum Raum gemacht werden. Beispielsweise führt eine in Richtung Süden ausgerichtete Glasfront zu einem anderen Wärmeempfinden wie eine in Richtung Norden ausgerichtete Betonwand. Ferner kann insbesondere ein automatischer Parameter, der abhängig von Umgebungsfaktoren wie beispielsweise dem Wetter, der Tageszeit oder der Anzahl der Benutzer die Ermittlung der Solltemperatur entsprechend anpassen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung, werden zur Bestimmung der Solltemperatur Wetterinformationen verwendet. Die Wetterinformationen können hierbei das zukünftige Wetter, das aktuelle Wetter beinhalten. Insbesondere kann somit bei einer vorhergesagten Wetterveränderung bereits vorrausschauend die Solltemperatur angepasst werden. Der Thermostat kann die Wetterinformationen von einem Wetterdienst empfangen. Vorzugsweise ist der Thermostat mit einem Wetterdienst über eine Kommunikationsverbindung verbunden. Die Kommunikationsverbindung kann beispielsweise durch das Internet gebildet werden. Ferner weisen die Thermostat 60, 70 ein Interface 100 auf. Das Interface ermöglicht es dem Benutzer die Wunschtemperatur einzustellen, hierzu sind insbesondere weitere Bedienelemente 100a, b, c, d ausgebildet. Auch kann die Wunschtemperatur auch mittels eines Smartphones eingestellt werden. Das Smartphone wird hierzu über eine Kommunikationsverbindung mit dem Thermostat 60, 70 verbunden. Ferner kann das Interface ein Spracheingabeinterface sein. Auch kann das Interface durch einen Touchscreen gebildet werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird der Wärmestrahlungssensor 80 mit der ersten Inbetriebnahme kalibriert.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der Wärmestrahlungssensor und/oder der Temperatursensor gegenüber dem Thermostat beabstandet angeordnet. Der Wärmestrahlungssensor ist somit nicht im Gehäuse 90 des Thermostats 60, 70 enthalten.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung, weist der Thermostat 60, 70 mehrere Wärmestrahlungssensoren auf. Die Wärmestrahlungssensoren 60, 70 sind dabei so angeordnet, dass sie die Wärmestrahlungen mehrere sich unterscheidender Orte, bzw. Raumelemente erfassen können. Auch können sie die Wärmestrahlung eines Raumelements an sich örtlich unterscheidenden Punkten erfassen. Die Sensoren können beispielsweise so angeordnet sein, dass jeweils ein Sensor die Wärmestrahlung der Decke, einer die Wärmestrahlung des gegenüberliegenden Raumelements usw. erfasst.
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Der Thermostat entscheidet selbstständig, welche der erfassten Wärmestrahlungen für die Ermittlung der Solltemperatur 30 relevant sind. Insbesondere wird die erfasste Wärmestrahlung verwendet, die eine Abweichung/Diskrepanz zur Lufttemperatur aufweist. Die Abweichung darf jedoch nicht zu groß sein, da sonst davon ausgegangen werden muss, dass die Wärmestrahlung eines aktiven Raumelements erfasst wird.
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Abhängig von der Lufttemperatur wird ein Wärmestrahlungsbereich vorgeben. Der Wärmestrahlungsbereich weist eine obere und eine untere Grenze aus. Erfasste Wärmestrahlungen, die innerhalb des Wärmestrahlungsbereichs liegen, werden zur Ermittlung der Solltemperatur verwendet. Vorzugsweise wird der Wärmestrahlungsbereich, bzw. werden die Grenzen des Wärmestrahlungsbereichs an die Lufttemperatur, die Ist-Temperatur, einen Parameter und/oder die Wettervorhersage angepasst.
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Ferner wird insbesondere der Wärmestrahlungsbereich, also der Abstand zwischen der oberen und der unteren Grenze mit der Zeit immer kleiner gewählt. Die Recheneinheit wird insbesondere verwendet um die erfassten Wärmestrahlungen auszuwählen, die für die Ermittlung der Solltemperatur verwendet werden.
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Beispielsweise ist die Wärmestrahlung eines aktiven Raumelements (Erwärmung) deutlich höher als die eines passiven Raumelements. Auch ist die Wärmestrahlung eines aktiven Raumelements (Kühlung) deutlich geringer als die eines passiven Raumelements.
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Die Wärmestrahlung einer Wand weicht von der Lufttemperatur ab. Ihre Wärmestrahlung liegt jedoch innerhalb des Wärmestrahlungsbereichs. Die Wärmestrahlung eines aktiven Raumelements liegt dagegen außerhalb eines Wärmestrahlungsbereichs. Es wird somit lediglich die Wärmestrahlung der Wand verwendet.
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Ein erfindungsgemäßer Thermostat kann eine Vielzahl von Sensoren aufweisen, die auf verschiedene Raumelemente gerichtet sind. Die Sensoren sind insbesondere fest im Gehäuse verbaut. Der Benutzer muss somit keine Einstellung, bzw. Ausrichtung der Sensoren vornehmen. Der Thermostat sucht sich selbstständig den oder die für die Erfassung der Solltemperatur am geeignetsten Sensor anhand dessen erfassten Wärmestrahlung heraus. Die Auswahl erfolgt insbesondere anhand des Wärmestrahlungsbereichs.