-
Stand der Technik
-
Die Erfindung geht aus von einem Steuergerät oder einem Verfahren nach Gattung der unabhängigen Ansprüche. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Computerprogramm.
-
Üblicherweise können in einem Kraftfahrzeug zumindest eine Insassenschutzvorrichtung und zumindest ein Rückhaltemittel, die hierin beispielsweise als Sicherheitseinrichtungen bezeichnet sein können, verbaut sein, um Insassen des Fahrzeugs bei einem Unfall zu schützen.
-
Die
DE 10 2011 084 204 A1 beschreibt ein Verfahren zum Ansteuern von Sicherheitsaktuatorik eines Kraftfahrzeugs.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Vor diesem Hintergrund werden mit dem hier vorgestellten Ansatz ein Verfahren, weiterhin ein Steuergerät, das dieses Verfahren verwendet, sowie schließlich ein entsprechendes Computerprogramm gemäß den Hauptansprüchen vorgestellt. Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im unabhängigen Anspruch angegebenen Vorrichtung möglich.
-
Gemäß Ausführungsformen kann insbesondere eine adaptive Einstellung einer Positionierung eines Fahrers vor einer Auslösung von Sicherheitseinrichtungen und vor einer Kollision bzw. einem Aufprall des Fahrzeugs abhängig von einem Fahrmodus durchgeführt werden. Der Fahrmodus kann hierbei beispielsweise auf manuell oder auf zumindest teilweise automatisch eingestellt sein. Anders ausgedrückt kann eine beispielsweise bimodale Einstellung von Pre-Crash-Parametern bzw. Voraufprallparametern eines Fahrzeugs abhängig von einem Fahrmodus durchgeführt werden. Wenn der Fahrer manuell fährt, können insbesondere lediglich begrenzte Sicherheitsmaßnahmen unternommen werden, um eine Fahraufgabe weitestgehend aufrechterhalten zu können. Beim zumindest teilweise automatischen Fahren können beispielsweise größere Gurtkräfte, Sitzlängenjustagen und dergleichen angewandt werden, da die Fahraufgabe üblicherweise nicht betroffen ist.
-
Vorteilhafterweise kann gemäß Ausführungsformen insbesondere ein Nutzen vor einem Aufprall wirkender Sicherheitssysteme bzw. sogenannter Pre-Crash-Systeme für einen Fahrer bei einem Aufprall durch einen adaptiven Anwendungsgrad einer Intervention hinsichtlich Aufpralllasten und Fahrmodus optimiert werden. Beispielsweise kann bei einer Auslösung von Sicherheitseinrichtungen der Fahrmodus, d. h. manuell oder zumindest teilweise automatisch, berücksichtigt werden. Maßnahmen vor einem Aufprall auf einer Fahrerseite, zum Beispiel Sitzjustage vor dem Aufprall, Gurtkräfte und dergleichen, können beispielsweise lediglich im manuellen Fahrmodus begrenzt werden oder bleiben, um eine Beeinflussung der Fahraufgabe zu vermeiden. So kann insbesondere bei zumindest teilweise automatischen Fahrmodus auf der Fahrerseite ein Nutzen von Sicherheitseinrichtungen bei einem Aufprall erhöht werden.. Ferner kann ein integriertes Sicherheitssystem realisiert werden. Zudem ist ein Verfahren gemäß Ausführungsformen und zusätzlich oder alternativ ein Steuergerät gemäß Ausführungsformen einfach zu implementieren.
-
Es wird ein Verfahren zum Einstellen eines Ansteuersignals zum Ansteuern mindestens einer Sicherheitseinrichtung eines Fahrzeugs vorgestellt, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
Einlesen eines Fahrmodussignals, wobei das Fahrmodussignal eine Information dahin gehend repräsentiert, ob ein manueller Fahrmodus oder ein zumindest teilweise automatischer Fahrmodus des Fahrzeugs eingestellt ist; und Anpassen zumindest eines Parameters des Ansteuersignals unter Verwendung des Fahrmodussignals, um das Ansteuersignal einzustellen.
-
Dieses Verfahren kann beispielsweise in Software oder Hardware oder in einer Mischform aus Software und Hardware beispielsweise in einem Steuergerät implementiert sein. Bei dem Fahrzeug kann es sich um ein Kraftfahrzeug handeln, insbesondere ein Straßenfahrzeug, wie beispielsweise einen Personenkraftwagen, Lastkraftwagen oder ein Nutzfahrzeug. Die mindestens eine Sicherheitseinrichtung kann ein Stellglied, ein Betätigungselement, ein Auslöseelement oder dergleichen aufweisen. Dabei kann die mindestens eine Sicherheitseinrichtung vor und zusätzlich oder alternativ bei einem Unfall des Fahrzeugs auslösbar sein. Es kann im Schritt des Anpassens ein Parametersatz bzw. Satz von Parametern des Ansteuersignals angepasst werden. Durch Anpassen des zumindest einen Parameters kann das Ansteuersignal so eingestellt werden, dass eine an den jeweiligen Fahrmodus angepasste Aktivierung der Sicherheitseinrichtung erfolgt.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann im Schritt des Anpassens zumindest ein Parameter angepasst werden, der ein Auslösen mindestens einer auf einen Fahrer des Fahrzeugs bezogenen Sicherheitseinrichtung beeinflussen kann. Die mindestens eine Sicherheitseinrichtung kann beispielsweise ausgebildet sein, um einen Fahrersitz, einen Sicherheitsgurt oder dergleichen zu verstellen. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass ein Fahrer je nach einem vom Fahrmodus abhängigen Umfang einer Fahraufgabe zuverlässig vor Unfallfolgen geschützt werden kann. Dabei kann die Sicherheitseinrichtung gemäß unterschiedlicher Ausführungsformen vorgesehen sein, um ihre Schutzwirkung bereits vor einem Unfall oder während eines Unfalls zu entfalten.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann die Sicherheitseinrichtung somit ausgebildet sein, um einen Pre-Crash-Eingriff mit einem vom Fahrmodus abhängigen Niveau durchzuführen. Unter einem Pre-Crash-Eingriff kann verstanden werden, dass die Sicherheitseinrichtung bereits vor einem Unfall, beispielsweise einem Aufprall, ausgelöst wird, um den Fahrer vor den Folgen des bevorstehenden Unfalls zu schützen. Wenn die Sicherheitseinrichtung beispielsweise ausgebildet ist, um einen Eingriff an dem Sitz des Fahrzeugs vorzunehmen, kann sich das Niveau der Sicherheitseinrichtung beispielsweise auf eine Sitzposition oder eine Sitzjustage beziehen, die abhängig von dem Fahrmodus eingestellt werden kann. Wenn die Sicherheitseinrichtung ausgebildet ist, um einen Eingriff an dem Gurt des Fahrzeugs vorzunehmen, kann sich das Niveau der Sicherheitseinrichtung beispielsweise auf eine Gurtkraft beziehen, die abhängig von dem Fahrmodus eingestellt werden kann. Somit kann im Schritt des Anpassens zumindest ein Parameter des Ansteuersignals angepasst werden, der eine Einstellung des Niveaus der Sicherheitseinrichtung bewirkt. Auf diese Weise kann ein Pre-Crash Eingriff, der sich beispielsweise auf den Sitz oder Gurt beziehen kann, mit mindestens zwei vom Fahrmodus abhängigen Niveaus gesteuert werden.
-
Es kann im Schritt des Anpassens zumindest ein Parameter angepasst werden, der ein Einstellen einer Kraft, einer Geschwindigkeit, einer Beschleunigung, eines Betätigungswegs, eines Verlagerungswegs und zusätzlich oder alternativ eines Zeitpunktes eines Auslösens der mindestens einen Sicherheitseinrichtung bewirken kann. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass ein Auslöseverhalten der mindestens einen Sicherheitseinrichtung genau auf den vorliegenden Fahrmodus abgestimmt werden kann.
-
Auch kann im Schritt des Einlesens ein Fahrmodussignal eingelesen werden, das einen ersten Wert aufweist, wenn ein manueller Fahrmodus des Fahrzeugs eingestellt ist, und einen zweiten Wert aufweist, wenn ein zumindest teilweise automatischer Fahrmodus des Fahrzeugs eingestellt ist. Zusätzlich kann das Fahrmodussignal optional zumindest einen weiteren Wert aufweisen, wenn ein von dem manuellen und dem zumindest teilweise automatischen Fahrmodus verschiedener, weiterer Fahrmodus eingestellt ist. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass ein tatsächlich vorliegender oder eingestellter Fahrmodus auf einfache und zuverlässige Weise erkannt werden kann.
-
Dabei kann ansprechend auf den ersten Wert des im Schritt des Einlesens eingelesenen Fahrmodussignals im Schritt des Anpassens der zumindest eine Parameter auf einen ersten Parameterwert gesetzt werden. Hierbei kann der erste Parameterwert bei einem Ansteuern der mindestens einen Sicherheitseinrichtung ein partielles Auslösen der mindestens einen Sicherheitseinrichtung bewirken. Unter partiellem Auslösen kann ein Auslösen mit begrenzter Kraft, begrenzter Geschwindigkeit, begrenzter Beschleunigung, begrenztem Betätigungsweg, begrenztem Verlagerungsweg und zusätzlich oder alternativ begrenzter Zeitdauer verstanden werden. Beispielsweise wird die Sicherheitseinrichtung bei einem partiellen Auslösen im Unterschied zu einem vollständigen Auslösen nur teilweise oder verlangsamt ausgelöst. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass die Fahraufgabe eines manuellen Fahrens bei dem partiellen Auslösen der mindestens einen Sicherheitseinrichtung weitestgehend wahrgenommen werden kann, da die Sicherheitseinrichtung im Unterschied zu einem vollständigen Auslösen weniger stark auf den Fahrer einwirkt.
-
Ferner kann ansprechend auf den zweiten Wert des im Schritt des Einlesens eingelesenen Fahrmodussignals im Schritt des Anpassens der zumindest eine Parameter auf einen zweiten Parameterwert gesetzt werden. Dabei kann der zweite Parameterwert bei einem Ansteuern der mindestens einen Sicherheitseinrichtung ein vollständiges Auslösen der mindestens einen Sicherheitseinrichtung bewirken. Unter vollständigem Auslösen kann ein Auslösen mit maximaler Kraft, maximaler Geschwindigkeit, maximaler Beschleunigung, maximalem Betätigungsweg, maximalem Verlagerungsweg und zusätzlich oder alternativ maximaler Zeitdauer verstanden werden. Eine beim vollständigen Auslösen hervorgerufene Wirkung der Sicherheitseinrichtung geht über eine beim partiellen Auslösen hervorgerufene Wirkung der Sicherheitseinrichtung hinaus. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass bei zumindest teilweise automatischem oder hoch automatisiertem Fahren eine maximale Schutzwirkung der Sicherheitseinrichtung abgerufen werden kann.
-
Das Verfahren kann einen Schritt des Bereitstellens des Fahrmodussignals unter Verwendung einer Fahrmoduseinrichtung des Fahrzeugs aufweisen. Die Fahrmoduseinrichtung kann ein Fahrzeugsteuergerät, eine Benutzereingabeschnittstelle oder dergleichen darstellen oder aufweisen. Somit kann das Fahrmodussignal ein Sensorsignal und zusätzlich oder alternativ ein Benutzereingabesignal repräsentieren. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass eine sichere Erkennung, Erfassung oder Bestimmung eines gewählten Fahrmodus realisiert werden kann.
-
Der hier vorgestellte Ansatz schafft ferner ein Steuergerät, das ausgebildet ist, um die Schritte einer Variante eines hier vorgestellten Verfahrens in entsprechenden Einrichtungen durchzuführen, anzusteuern bzw. umzusetzen. Auch durch diese Ausführungsvariante der Erfindung in Form eines Steuergeräts kann die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe schnell und effizient gelöst werden.
-
Hierzu kann das Steuergerät zumindest eine Recheneinheit zum Verarbeiten von Signalen oder Daten, zumindest eine Speichereinheit zum Speichern von Signalen oder Daten, zumindest eine Schnittstelle zu einem Sensor oder einem Aktor zum Einlesen von Sensorsignalen von dem Sensor oder zum Ausgeben von Steuersignalen an den Aktor und/oder zumindest eine Kommunikationsschnittstelle zum Einlesen oder Ausgeben von Daten aufweisen, die in ein Kommunikationsprotokoll eingebettet sind. Die Recheneinheit kann beispielsweise ein Signalprozessor, ein Mikrocontroller oder dergleichen sein, wobei die Speichereinheit ein Flash-Speicher, ein EPROM oder eine magnetische Speichereinheit sein kann. Die Kommunikationsschnittstelle kann ausgebildet sein, um Daten drahtlos und/oder leitungsgebunden einzulesen oder auszugeben, wobei eine Kommunikationsschnittstelle, die leitungsgebundene Daten einlesen oder ausgeben kann, diese Daten beispielsweise elektrisch oder optisch aus einer entsprechenden Datenübertragungsleitung einlesen oder in eine entsprechende Datenübertragungsleitung ausgeben kann.
-
Unter einem Steuergerät kann vorliegend ein elektrisches Gerät verstanden werden, das Sensorsignale verarbeitet und in Abhängigkeit davon Steuer- und/oder Datensignale ausgibt. Das Steuergerät kann eine Schnittstelle aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein kann. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil eines sogenannten System-ASICs sein, der verschiedenste Funktionen des Steuergeräts beinhaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Schnittstellen eigene, integrierte Schaltkreise sind oder zumindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem Mikrocontroller neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt durch das Steuergerät eine Ansteuerung mindestens einer Sicherheitseinrichtung eines Fahrzeugs oder zumindest eine Einstellung eines Ansteuersignals zum Ansteuern mindestens einer Sicherheitseinrichtung eines Fahrzeugs. Hierzu kann das Steuergerät beispielsweise auf Eingangssignale oder Sensorsignale wie ein Benutzereingabesignal, ein Bildsignal von einer den Fahrzeuginnenraum aufzeichnenden Kamera oder dergleichen zugreifen. Die Ansteuerung der mindestens einen Sicherheitseinrichtung erfolgt über Aktoren wie Stellmotoren, zündbare Treibladungen und dergleichen. Eine Sicherheitseinrichtung in Form eines Airbags kann dabei mehrere Stufen, beispielsweise bis zu drei Stufen, aufweisen. Gemäß einer Ausführungsform können zu aktivierende Stufen abhängig von dem Fahrmodus ausgewählt werden. Entsprechend kann eine Sicherheitseinrichtung in Form eines elektrischen Gurtes verschiedene Kraftniveaus ansteuern. Gemäß einer Ausführungsform kann ein Kraftniveau abhängig von dem Fahrmodus ausgewählt werden.
-
Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt oder Computerprogramm mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung, Umsetzung und/oder Ansteuerung der Schritte des Verfahrens nach einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen verwendet wird, insbesondere wenn das Programmprodukt oder Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.
-
Ausführungsbeispiele des hier vorgestellten Ansatzes sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
-
1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einem Steuergerät gemäß einem Ausführungsbeispiel;
-
2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Einstellen gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
-
3 ein Ablaufdiagramm eines Prozesses zur Parameteranpassung gemäß einem Ausführungsbeispiel.
-
In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
-
1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs 100 mit einem Steuergerät 120 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Bei dem Fahrzeug 100 handelt es sich gemäß dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel um ein Kraftfahrzeug in Gestalt eines Straßenfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens oder dergleichen, der lediglich beispielhaft als ein Linkslenkerfahrzeug ausgeführt ist. In dem Fahrzeug 100 ist gemäß dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ein Fahrer 102 auf einem Fahrersitz 104 angeordnet.
-
Das Fahrzeug 100 weist das Steuergerät 120 und beispielhaft lediglich eine Sicherheitseinrichtung 130 auf. Gemäß dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Fahrzeug 100 zudem eine Fahrmoduseinrichtung 110 auf. Das Steuergerät 120 ist signalübertragungsfähig mit der Sicherheitseinrichtung 130 verbunden. Ferner ist das Steuergerät 120 signalübertragungsfähig mit der Fahrmoduseinrichtung 110 verbunden.
-
Die Fahrmoduseinrichtung 110 ist ausgebildet, um einen Fahrmodus des Fahrzeugs 100 zu erfassen oder zu erkennen. Der Fahrmodus ist beispielsweise ein manueller Fahrmodus oder ein zumindest teilweise automatischer oder hoch automatisierter Fahrmodus. In dem manuellen Fahrmodus sind durch den Fahrer 102 eine größere Anzahl von Fahraufgaben zu übernehmen als in dem zumindest teilweise automatischen Fahrmodus. In dem zumindest teilweise automatischen Fahrmodus kann das Fahrzeug 100 unter Verwendung einer geeigneten Steuereinrichtung hoch automatisiert oder teilautomatisiert gesteuert werden, sodass der Fahrer 102 keine oder im Vergleich zu dem manuellen Fahrmodus weniger Fahraufgaben übernehmen braucht. Die Fahrmoduseinrichtung 110 ist ausgebildet, um ein Fahrmodussignal 115 auszugeben oder bereitzustellen. Das Fahrmodussignal 115 repräsentiert eine Information dahin gehend, ob der manuelle Fahrmodus oder der zumindest teilweise automatische Fahrmodus des Fahrzeugs 100 eingestellt ist.
-
Die Sicherheitseinrichtung 130 ist dem Fahrer 102 und zusätzlich oder alternativ dem Fahrersitz 104 zugeordnet. Dabei ist die Sicherheitseinrichtung 130 ausgebildet, um den Fahrer 102 bei einem Unfall des Fahrzeugs 100 zu schützen. Dazu ist die Sicherheitseinrichtung 130 insbesondere ausgebildet, um auf den Fahrer 102 einzuwirken. Beispielsweise ist die Sicherheitseinrichtung 130 ausgebildet, um eine Position des Fahrers 102 relativ zu dem Fahrzeug 100, insbesondere zu dem Fahrersitz 104, zu beeinflussen, zu verändern oder beizubehalten. Auch kann die Sicherheitseinrichtung 130 ausgebildet sein, um die Position des Fahrers 102 durch eine Veränderung einer Einstellung des Fahrersitzes 104 zu verändern. Die Sicherheitseinrichtung 130 ist vor und/oder bei einem Unfall des Fahrzeugs 100 auslösbar. Die Sicherheitseinrichtung 130 ist beispielsweise als eine Einrichtung zum Straffen eines Sicherheitsgurtes, eine Einrichtung zum Verlagern des Fahrersitzes 104 und/oder eine andere Sicherheitseinrichtung ausgeführt. Ein Ansteuern bzw. Auslösen der Sicherheitseinrichtung 130 erfolgt durch ein Ansteuersignal 135. Somit ist die Sicherheitseinrichtung 130 durch das Ansteuersignal 135 ansteuerbar bzw. auslösbar.
-
Das Steuergerät 120 ist ausgebildet, um das Ansteuersignal 135 zum Ansteuern der mindestens einen Sicherheitseinrichtung 130 des Fahrzeugs 100 einzustellen. Dazu ist das Steuergerät 120 ausgebildet, um das Ansteuersignal 135 unter Verwendung des Fahrmodussignals 115 einzustellen.
-
Das Steuergerät 120 weist eine Einleseeinrichtung 122 und eine Anpassungseinrichtung 124 auf. Die Einleseeinrichtung 122 ist ausgebildet, um das Fahrmodussignal 115 einzulesen. Ferner ist die Einleseeinrichtung 122 ausgebildet, um eine Information hinsichtlich des eingestellten Fahrmodus an die Anpassungseinrichtung 124 weiterzuleiten. Die Anpassungseinrichtung 124 ist ausgebildet, um zumindest einen Parameter des Ansteuersignals 135 unter Verwendung des Fahrmodussignals 115 bzw. der durch das Fahrmodussignal 115 repräsentierten Information anzupassen. Durch die Anpassung des zumindest einen Parameters kann das Ansteuersignal 135 so eingestellt werden, dass unter Berücksichtigung des aktuellen Fahrmodus durch die Sicherheitseinrichtung 130 ein optimaler Schutz für den Fahrer gewährleistet werden kann.
-
Somit ist die Anpassungseinrichtung 124 ausgebildet, um zumindest einen Parameter anzupassen, der ein Auslösen bzw. Auslöseverhalten der auf einen Fahrer 102 des Fahrzeugs 100 bezogenen Sicherheitseinrichtung 130 beeinflusst. Der zumindest eine durch die Anpassungseinrichtung 124 anpassbare Parameter ist geeignet, um bei einem Ansteuern der Sicherheitseinrichtung 130 mittels des Ansteuersignals 135 ein Einstellen einer Kraft, einer Geschwindigkeit, einer Beschleunigung, eines Betätigungswegs, eines Verlagerungswegs und/oder eines Zeitpunktes eines Auslösens der Sicherheitseinrichtung 130 zu bewirken.
-
Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann das Steuergerät 120 ausgebildet sein, um das Ansteuersignal 135 mit dem zumindest einen angepassten Parameter bereitzustellen. Optional kann das Steuergerät 120 ausgebildet sein, um das Ansteuersignal 135 von einer Schnittstelle zu einer Fahrzeugeinrichtung zu empfangen und das Ansteuersignal 135 mit dem zumindest einen angepassten Parameter bereitzustellen oder auszugeben.
-
Hinsichtlich eines Betriebs des Steuergerätes 120 in dem Fahrzeug 100 ist anzumerken, dass das durch die Einleseeinrichtung 122 einlesbare oder eingelesene Fahrmodussignal 115 einen ersten Wert oder einen zweiten Wert aufweist oder repräsentiert. Der erste Wert liegt vor, wenn ein manueller Fahrmodus des Fahrzeugs 100 eingestellt ist, wobei der Fahrer 102 eine maximale Anzahl von Fahraufgaben zu übernehmen hat. Der zweite Wert liegt vor, wenn ein zumindest teilweise automatischer Fahrmodus des Fahrzeugs 100 eingestellt ist, wobei der Fahrer 102 eine minimale Anzahl von Fahraufgaben zu übernehmen hat. Wenn mittels der Einleseeinrichtung 122 ein Fahrmodussignal 115 mit dem ersten Wert eingelesen wurde, wird mittels der Anpassungseinrichtung 124 der zumindest eine Parameter auf einen ersten Parameterwert gesetzt. Der erste Parameterwert bewirkt bei einem Ansteuern der Sicherheitseinrichtung 130 lediglich ein partielles Auslösen der Sicherheitseinrichtung 130. Wenn mittels der Einleseeinrichtung 122 ein Fahrmodussignal 115 mit dem zweiten Wert eingelesen wurde, wird mittels der Anpassungseinrichtung 124 der zumindest eine Parameter auf einen zweiten Parameterwert gesetzt. Der zweite Parameterwert bewirkt bei einem Ansteuern der Sicherheitseinrichtung 130 ein vollständiges Auslösen der Sicherheitseinrichtung 130, das über das partielle Auslösen hinausgeht.
-
2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200 zum Einstellen gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das Verfahren 200 zum Einstellen ist ausführbar, um ein Ansteuersignal zum Ansteuern mindestens einer Sicherheitseinrichtung eines Fahrzeugs einzustellen. Dabei ist das Verfahren 200 zum Einstellen in Verbindung mit dem Steuergerät bzw. unter Verwendung des Steuergerätes aus 1 oder eines ähnlichen Steuergerätes ausführbar. Somit ist das Verfahren 200 zum Einstellen in Verbindung mit dem Fahrzeug aus 1 oder einem ähnlichen Fahrzeug ausführbar.
-
Das Verfahren 200 zum Einstellen weist einen Schritt 210 des Einlesens eines Fahrmodussignals auf. Das im Schritt 210 des Einlesens eingelesene Fahrmodussignal repräsentiert eine Information dahin gehend, ob ein manueller Fahrmodus oder ein zumindest teilweise automatischer Fahrmodus des Fahrzeugs eingestellt ist.
-
In einem bezüglich des Schrittes 210 des Einlesens nachfolgend ausführbaren Schritt 220 des Anpassens wird bei dem Verfahren 200 zum Einstellen zumindest ein Parameter des Ansteuersignals unter Verwendung des Fahrmodussignals angepasst, um das Ansteuersignal einzustellen. Anders ausgedrückt wird der zumindest eine Parameter des Ansteuersignals hierbei abhängig von dem durch das Fahrmodussignal repräsentierten Fahrmodus angepasst.
-
Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist das Verfahren 200 zum Einstellen auch einen Schritt 230 des Bereitstellens des Fahrmodussignals unter Verwendung einer Fahrmoduseinrichtung des Fahrzeugs auf. Hierbei ist der Schritt 230 des Bereitstellens vor dem Schritt 210 des Einlesens ausführbar.
-
3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Prozesses 300 zur Parameteranpassung gemäß einem Ausführungsbeispiel. Der Prozess 300 ist ausführbar, um zumindest einen Parameter eines Ansteuersignals zum Ansteuern mindestens einer Sicherheitseinrichtung eines Fahrzeugs unter Verwendung eines Fahrmodus anzupassen. Hierbei ist der Prozess 300 in Verbindung mit dem Verfahren zum Einstellen aus 2 oder einem ähnlichen Verfahren und/oder in Verbindung mit dem Steuergerät bzw. unter Verwendung des Steuergerätes aus 1 oder einem ähnlichen Steuergerät ausführbar.
-
Der Prozess 300 gelangt an eine Verzweigungsstelle 310, an der bestimmt wird, ob zumindest teilweise automatisches Fahren als Fahrmodus vorliegt.
-
Wenn der Fahrmodus nicht auf automatisches Fahren eingestellt ist, d. h. wenn manuelles Fahren als Fahrmodus eingestellt ist, dann geht der Prozess 300 zu einem Block 322 über. In dem Block 322 wird zumindest ein Parameter, beispielsweise Kraft, Geschwindigkeit, Beschleunigung und Verlagerung vor einem Aufprall auf ein ausgeglichenes Niveau eingestellt, um eine Fahrzeugführungsfähigkeit des Fahrers zu erhalten.
-
Wenn der Fahrmodus auf zumindest teilweise automatisches Fahren eingestellt ist, dann geht der Prozess 300 zu einem Block 324 über. In dem Block 324 wird zumindest ein Parameter, beispielsweise Kraft, Geschwindigkeit, Beschleunigung und Verlagerung vor einem Aufprall auf ein hohes Niveau eingestellt, beispielsweise auf einen vollen Betrag im Hinblick auf Aufpralllasten.
-
Hierbei kommen bei dem Prozess 300 zur Parameteranpassung beispielsweise zwei unterschiedliche Parametersätze für Maßnahmen auf einer Fahrerseite vor einem Aufprall abhängig von einem Fahrmodus zum Einsatz.
-
Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder“-Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so ist dies so zu lesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102011084204 A1 [0003]