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Die Erfindung betrifft ein Nabenlagergehäuse zur Aufnahme eines Wellenlagers für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für ein landwirtschaftlich genutztes Kraftfahrzeug.
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Gehäuse zur Aufnahme von Wellenlagern sind bekannt. Derartige Gehäuse umschließen ein in dem Gehäuse angeordnetes Wellenlager, wobei durch eine Öffnung in dem Gehäuse eine Nabe zur Lagerung in dem Wellenlager geführt werden kann. Das Wellenlager weist in der Regel einen inneren Ring, einen äußeren Ring und zwischen dem inneren Ring und dem äußeren Ring angeordnete Lagerelemente auf. Über einen auf die Stirnseite des Wellenlagers aufsteckbaren Abdeckring ist der Ringspalt zwischen dem inneren Ring und dem äußeren Ring abdeckbar, so dass ein Eintrag von Verunreinigungen in den Ringspalt reduziert werden kann. Unter extremen Bedingungen können sich Verunreinigungen an dem Abdeckring ansammeln, die durch weitere Einflüsse verdichtet werden und somit auf den Abdeckring und das Wellenlager wirken können.
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Die
EP 2 661 947 A2 offenbart eine Lageranordnung eines landwirtschaftlichen Geräts zur drehbaren Lagerung eines scheibenförmigen Werkzeugs, umfassend ein Wälzlager.
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Die
US 2 619 369 A beschreibt eine Dichtungsanordnung für rotierende Achsen zum Fernhalten von Verunreinigungen.
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Die
US 1 793 190 A offenbart eine Lageranordnung für Leitwalzen und dergleichen mit einer mechanischen Abschirmung gegen Fremdstoffe.
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Es besteht ein regelmäßiges Bedürfnis, Nabenlagergehäuse weiterzuentwickeln, um ein in dem Nabenlagergehäuse angeordnetes Wellenlager vor Verunreinigungen zu schützen, wodurch die Langlebigkeit des Wellenlagers erhöht werden kann.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung ein Nabenlagergehäuse anzugeben, dass einen Schutz vor Verunreinigungen eines in dem Nabenlagergehäuse angeordnetes Wellenlager bereitstellt.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch eine Nabenlagergehäuse mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Erfindungsgemäß ist ein Nabenlagergehäuse zur Aufnahme eines Wellenlagers für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für ein Nutzfahrzeug, vorgesehen, umfassend ein Gehäuseteil mit einer Nabenaufnahmeöffnung, über die eine Nabe zur Lagerung der Nabe in einem in dem Gehäuseteil anordbaren Wellenlager einführbar ist, und einem auf einer inneren Mantelfläche des Gehäuseteils im Abstand zur Nabenaufnahmeöffnung ausgebildeten Lageranschlagelement, wobei das Lageranschlagelement die innere Mantelfläche des Gehäuseteils in einer axialen Richtung des Gehäuseteils unterteilt und einen Dichtringaufnahmeabschnitt zwischen dem Lageranschlagelement und der Nabenaufnahmeöffnung ausbildet, und ein in dem Dichtringaufnahmeabschnitt zwischen dem Lageranschlagelement und der Nabenaufnahmeöffnung axial verlagerbar und in Umfangsrichtung relativ zum Gehäuseteil verdrehbar ausgebildetes, ringförmiges Dichtelement, wobei das Dichtelement über eine Drehbewegung in Umfangsrichtung relativ zum Gehäuseteil in axialer Richtung vom Lageranschlagelement in Richtung der Nabenaufnahmeöffnung verlagerbar ist.
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Unter einem Nutzfahrzeug ist vorzugsweise ein Fahrzeug für den landwirtschaftlichen Gebrauch zu verstehen. Derartige Fahrzeuge sind extremen Beanspruchungen ausgesetzt, so dass vorzugsweise drehbare und/oder rotierbare Komponenten, insbesondere Wellenlager, vor Verunreinigungen geschützt werden sollten.
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Das Nabenlagergehäuse weist ein Gehäuseteil zur Anordnung eines Wellenlagers auf. Das Nabenlagergehäuse dient somit einerseits der Aufnahme des Wellenlagers und dem Schutz des Wellenlagers vor äußeren Einflüssen. In dem Gehäuseteil ist eine Nabenaufnahmeöffnung ausgebildet, über die eine Nabe in das Gehäuseteil einsteckbar ist, damit die Nabe in dem Wellenlager um dessen Längsachse verdrehbar gelagert ist. Auf einer inneren Mantelfläche des Gehäuseteils ist im Abstand zur Nabenaufnahmeöffnung ein Lageranschlagelement angeordnet. Das Lageranschlagelement unterteilt die innere Mantelfläche des Gehäuseteils in einer axialen Richtung des Gehäuseteils in einen Lageraufnahmeabschnitt zur Aufnahme des Wellenlagers und einen Dichtringaufnahmeabschnitt, wobei der Dichtringaufnahmeabschnitt der Nabenaufnahmeöffnung zugewandt ist. Im Dichtringaufnahmeabschnitt ist ein ringförmiges Dichtelement angeordnet, dass zwischen dem Lageranschlagelement und der Nabenaufnahmeöffnung axial verlagerbar und in Umfangsrichtung relativ zum Gehäuseteil verdrehbar ausgebildet ist. Durch eine innere Öffnung des ringförmigen Dichtelements ist die in das Lagergehäuse einführbare Nabe zur Lagerung in dem Wellenlager durchsteckbar. Vorzugsweise organische Verschmutzungen, die an der Nabe haften und/oder vorzugsweise durch eine Drehbewegung der Nabe in Richtung des in dem Nabenlagergehäuse angeordneten Wellenlagers transportiert werden, bewirken eine axiale Verlagerung des auf der Nabe angeordneten Dichtelements von der Nabenaufnahmeöffnung in Richtung des Lageranschlagelements. Eine Drehbewegung des Dichtelements in Umfangsrichtung relativ zum Gehäuseteil bewirkt eine Verlagerung des Dichtelements in axialer Richtung vom Lageranschlagelement in Richtung der Nabenaufnahmeöffnung. Auf diese Weise werden die Verschmutzungen, die eine Verlagerung des Dichtelements in Richtung des Wellenlagers bewirkt haben, durch eine Verdrehung des Dichtelements relativ zum Gehäuseteil und einer damit verbundenen axialen Verlagerung des Dichtelements in Richtung der Nabenaufnahmeöffnung von dem Wellenlager weggeführt, wodurch Verunreinigungen des Wellenlagers reduziert werden können.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Lageranschlagelement auf einer der Nabenaufnahmeöffnung zugewandten Seite einen ersten Vorsprung mit einer in Umfangsrichtung ausgebildeten rampenförmigen Kontur umfasst, und das Dichtelement auf einer dem Lageranschlagelement zugewandten Stirnseite einen zweiten Vorsprung mit einer in Umfangsrichtung ausgebildeten rampenförmigen Kontur aufweist.
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Vorzugsweise ist die rampenförmige Kontur des ersten Vorsprungs gleich der rampenförmigen Kontur des zweiten Vorsprungs ausgebildet, wobei die Steigung der jeweiligen Konturen vorzugsweise in die gleiche Richtung ausgebildet ist. Auf diese Weise ist bei einer Verdrehung des Dichtelements relativ zum Gehäuseteil die rampenförmige Kontur des ersten Vorsprungs an der rampenförmigen Kontur des zweiten Vorsprungs vorbeiführbar, wodurch eine axiale Verlagerung des Dichtelements in Richtung der Nabenaufnahmeöffnung bewirkt werden kann. Somit ist das Dichtelement in einfacher Weise durch eine Verdrehung in Umfangsrichtung relativ zum Gehäuseteil axial verlagerbar.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass die rampenförmige Kontur des ersten Vorsprungs und/oder des zweiten Vorsprungs in Umfangsrichtung einen dreiecksförmigen Verlauf aufweist. Der erste Vorsprung und/oder der zweite Vorsprung weisen somit jeweils eine rampenförmige Kontur mit einer positiven Steigung und einer negativen Steigung auf. Auf diese Weise ist das Dichtelement unabhängig von der Verdrehrichtung des Dichtelements relativ zum Gehäuseteil von dem Lageranschlagelement in Richtung der Nabenaufnahmeöffnung verlagerbar ausgebildet.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass das Lageranschlagelement eine Mehrzahl erster Vorsprünge und das Dichtelement eine Mehrzahl zweiter Vorsprünge aufweist. Auf diese Weise können bereits geringe Verdrehungen des Dichtelements relativ zum Gehäuseteil eine axiale Verlagerung des Dichtelements bewirken.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass das Dichteelement auf einer der Nabenaufnahmeöffnung zugewandten Seite zwischen einem Innenringumfang und einem Außenringumfang des ringförmig ausgebildeten Scheibenelements eine zumindest abschnittsweise, vorzugsweise umlaufend, ausgebildete Vertiefung in axialer Richtung aufweist. Auf diese Weise kann das Gewicht des Dichtelements reduziert werden. Zudem können Verschmutzungen von dem Innenringumfang bzw. dem Außenringumfang in die Vertiefung geführt werden, so dass der Eintrag von Verschmutzungen in das Nabenlagergehäuse über einen Ringspalt zwischen dem Außenringumfang des Dichtelements und der inneren Mantelfläche des Gehäuseteils und/oder dem Innenringumfang des Dichtelements und der Nabe reduziert werden kann.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass das Dichtelement auf einer der Nabenaufnahmeöffnung zugewandten Seite am Innenringumfang und/oder am Außenringumfang ein Profil aufweist. Vorzugsweise ist das Profil aus einem elastischen Material, vorzugsweise aus einem Gummi, hergestellt ist. Auf diese Weise kann der Eintrag von Verschmutzungen über einen Ringspalt zwischen dem Innenringumfang zwischen dem Außenringumfang des Dichtelements und der inneren Mantelfläche des Gehäuseteils und/oder dem Innenringumfang des Dichtelements und der Nabe reduziert werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass das Dichtelement mit einem leichten Presssitz in dem Dichtringaufnahmeabschnitt angeordnet ist, und vorzugsweise mit einem Gleitsitz auf einer Nabe anordbar ist. Somit ist in einer Ausgangsposition des Dichtelements eine durch den leichten Presssitz begründete im Umfangsrichtung wirkende erste Reibkraft zwischen dem Außenringumfang des ringförmigen Dichtelementes und dem Dichtringaufnahmeabschnitt größer als eine in Umfangsrichtung wirkende zweite Reibkraft zwischen dem Innenringumfang und der Nabe (nicht dargestellt). Im Vergleich zum Presssitz weist der leichte Presssitz ein größeres Spiel auf, so dass im Vergleich zum Presssitz eine zwischen dem Außenringumfang und dem Dichtringaufnahmeabschnitt in Umfangsrichtung wirkende Reibkraft reduziert ist. Im Vergleich zum leichten Presssitz weist der Gleitsitz ein größeres Spiel auf, so dass eine durch den leichten Presssitz begründete erste Reibkraft zwischen dem Außenringumfang des ringförmigen Dichtelementes und dem Dichtringaufnahmeabschnitt größer als ist eine in Umfangsrichtung wirkende zweite Reibkraft zwischen dem Innenringumfang und der Nabe.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Nabenlagergehäuse ein auf das Gehäuseteil aufsteckbares und mit dem Gehäuseteil verbindbares Flanschteil zur Befestigung des Gehäuseteils auf einen Gegenpart umfasst, wobei im befestigten Zustand das Gehäuseteil zumindest abschnittsweise zwischen dem Flanschteil und dem Gegenpart angeordnet ist. Die zweiteilige Ausbildung des Flanschteils und des Gehäuseteils ermöglicht eine Vereinfachung des Herstellungsprozesses des Nabenlagergehäuses. Überdies kann durch eine einfache Anpassung des Flanschteils, und/oder durch einen Austausch des Flanschteils, das Gehäuseteil und somit das Nabenlagergehäuse in einfacher Weise an die entsprechenden Aufnahmen des Gegenparts zur Befestigung des Nabenlagergehäuses auf den Gegenpart angepasst werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass das Gehäuseteil in axialer Richtung beabstandet zur Nabenaufnahmeöffnung eine Lageraufnahmeöffnung aufweist. Vorzugsweise grenzt die Lageraufnahmeöffnung an den Lageraufnahmeabschnitt an, so dass über die Lageraufnahmeöffnung ein Wellenlager in dem Gehäuseteil anordbar ist. Auf diese Weise kann vorzugsweise ein einfacher Austausch eines defekten Wellenlagers über die Lageraufnahmeöffnung erfolgen, ohne dass eine gesamte Demontage des Nabenlagergehäuses erforderlich ist.
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In diesem Zusammenhang liegt eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung darin, dass das Nabenlagergehäuse einen Gehäusedeckel umfasst, der reversibel auf dem Gehäuseteil zum Öffnen und/oder Verschließen der Lageraufnahmeöffnung anordbar ist, wobei der Gehäusedeckel auf dem Gehäuseteil vorzugsweise über einen Bajonettverschluss reversibel anordbar ist. Auf diese Weise kann die Lageraufnahmeöffnung in einfacher Weise geöffnet und/oder verschlossen werden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung liegt darin, dass das Nabenlagergehäuse zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, aus einem Kunststoff hergestellt ist. Vorzugsweise sind das Gehäuseteil und/oder das Dichtelement und/oder das Flanschteil und/oder der Gehäusedeckel aus einem Kunststoff hergestellt. Auf diese Weise kann das Gewicht des Nabenlagergehäuses reduziert werden.
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Abschließend sieht eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung vor, dass das Nabenlagergehäuse im Spritzgussverfahren hergestellt ist. Vorzugsweise sind das Gehäuseteil und/oder das Dichtelement, und/oder das Flanschteil und/oder der Gehäusedeckel im Spritzgussverfahren hergestellt. Auf diese Weise können die Herstellungskosten des Nabenlagergehäuses reduziert werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
- 1 eine Explosionsdarstellung eines Nabenlagergehäuses, gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 2 eine dreidimensionale Darstellung eines Gehäuseteils und eines Dichtelements, gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 3 einen Längsschnitt durch das Nabenlagergehäuse mit dem Dichtelement in einer Ausgangsposition, gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 4 einen Längsschnitt durch das Nabenlagergehäuse mit einem zur Ausgangsposition axial verlagerten Dichtelement, gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 5 einen Längsschnitt durch das Nabenlagergehäuse mit einem zurück in die Ausgangsposition verlagerten Dichtelement, gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 6 eine dreidimensionale Ansicht des Dichtelements, gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 7 einen Längsschnitt durch das Nabenlagergehäuse, gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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In 1 ist eine Explosionsdarstellung eines Nabenlagergehäuses 10 zur Aufnahme eines Wellenlagers 12 gezeigt. Das Nabenlagergehäuse 10 umfasst ein Gehäuseteil 14 mit einer Lageraufnahmeöffnung 16, über die das Wellenlager 12 in das Gehäuseteil 14 einführbar und in dem Gehäuseteil 14 anordbar ist. Eine Nabenaufnahmeöffnung 18 ist in axialer Richtung beabstandet zur Lageraufnahmeöffnung 16 in dem Gehäuseteil 14 ausgebildet.
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Ein von dem Gehäuseteil 14 separat ausgebildetes Flanschteil 20 ist ausgehend von der Lageraufnahmeöffnung 16 in Richtung der Nabenaufnahmeöffnung 18 auf das Gehäuseteil 14 aufsteckbar. Das Flanschteil 20 weist eine Mehrzahl von Öffnungen 22 auf, durch die Befestigungsmittel (nicht dargestellt) zur Befestigung des Flanschteils 20 und des Gehäuseteils 14 auf einen Gegenpart (nicht dargestellt) geführt werden können. In einem Zustand, in dem das Nabenlagergehäuse 10 auf einem Gegenpart befestigt ist, ist das Gehäuseteil 14 zumindest abschnittsweise zwischen dem Flanschteil 20 und dem Gegenpart angeordnet. Aufgrund der getrennten Ausbildung des Gehäuseteils 14 und des Flanschteils 20, kann das Flanschteil 20 individuell an den jeweiligen Gegenpart durch einen Austausch des Flanschteils 20 angepasst werden.
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Weiterhin umfasst das Nabenlagergehäuse 10 einen Gehäusedeckel 24, der reversibel auf dem Gehäuseteil 14 zum Öffnen und/oder Verschließen der Lageraufnahmeöffnung 16 angeordnet werden kann. Hierbei ist vorgesehen, dass der Gehäusedeckel 24 über ein Bajonettverschluss auf dem Gehäuseteil 14 reversibel anordbar ist. Hierzu sind vorzugsweise auf dem kreisförmig ausgebildeten Gehäusedeckel 24 in Umfangsrichtung eine Mehrzahl von Nasen 26 in radialer Richtung ausgebildet, die zur Anordnung des Gehäusedeckels 24 auf dem Gehäuseteil 14 in auf einer inneren Mantelfläche 28 des Gehäuseteils 14 ausgebildete L-förmige Ausnehmungen 30 eingreifen. Auf diese Weise kann der Gehäusedeckel 24 in einfacher Weise auf das Gehäuseteil 14 zum Verschließen der Lageraufnahmeöffnung 16 aufgesteckt und über eine Drehbewegung befestigt werden.
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Zwischen dem Gehäusedeckel 24 und dem Gehäuseteil 14 ist ein Dichtring 32 angeordnet. Über den Dichtring 32 kann der Eintrag von Verunreinigungen über die Lageraufnahmeöffnung 16 in das Gehäuseteil 14 reduziert werden.
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Ein ringförmig ausgebildetes Dichtelement 34 ist über die Nabenaufnahmeöffnung 18 im Gehäuseteil 14 anordbar.
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In 2 ist eine Ansicht des Gehäuseteil 14 und des in dem Gehäuseteil 14 anordbaren Dichtelements 34 gezeigt. Das Gehäuseteil 14 weist auf der inneren Mantelfläche 28 des Gehäuseteils 14 ein im Abstand zur Nabenaufnahmeöffnung 18 ausgebildetes Lageranschlagelement 36 auf. Das Lageranschlagelement 36 unterteilt die innere Mantelfläche 28 des Gehäuseteils 14 in axialer Richtung in einen Lageraufnahmeabschnitt 38 und einen Dichtringaufnahmeabschnitt 40, wobei der Dichtringaufnahmeabschnitt 40 der Nabenaufnahmeöffnung 18 zugewandt ist. Das Lageranschlagelement 36 weist auf einer der Nabenaufnahmeöffnung 18 zugewandten Seite eine Mehrzahl erster Vorsprünge 42 auf, die in Umfangsrichtung eine rampenförmige Kontur mit einem dreiecksförmigen Verlauf aufweisen.
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Das neben dem Gehäuseteil 14 angeordnete Dichtelement 34 ist in den Dichtringaufnahmeabschnitt 40 des Gehäuseteils 14 einsteckbar bzw. anordbar. Wenn das Dichtelement 34 in dem Dichtringaufnahmeabschnitt 40 des Gehäuseteils 14 angeordnet ist, weist das Dichtelement 34 auf einer dem Lageranschlagelement 36 zugewandten Seite eine Mehrzahl zweiter Vorsprünge 44 auf, die in Umfangsrichtung eine rampenförmige Kontur umfassen, die einen dreiecksförmigen Verlauf aufweist.
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3 zeigt das Nabenlagergehäuse 10, bei dem das Dichtelement 34 in dem Dichtringaufnahmeabschnitt 40 des Gehäuseteils 14 in einer Ausgangsposition angeordnet ist. In der Ausgangsposition ist eine Außenseite 46 des Dichtelements 34, die auf einer dem Lageranschlagelement 36 abgewandte Seite des Dichtelements 34 ausgebildet ist, mit einer die Lageraufnahmeöffnung 18 umgebenden Stirnseite 48 des Gehäuseteils 14 zumindest abschnittsweise bündig angeordnet. Das Dichtelement 34 sitzt mit einem leichten Presssitz im Dichtringaufnahmeabschnitt 40 des Gehäuseteils 14 und der Innenringumfang 50 des ringförmigen Dichtelements 34 ist so ausgebildet, dass das Dichtelement 34 im Gleitsitz auf einer Nabe (nicht dargestellt) sitzt. Somit ist in der Ausgangsposition eine durch den leichten Presssitz begründete im Umfangsrichtung wirkende erste Reibkraft zwischen dem Außenringumfang 52 des ringförmigen Dichtelementes 34 und dem Dichtringaufnahmeabschnitt 40 größer als eine in Umfangsrichtung wirkende zweite Reibkraft zwischen der Innenringumfang 50 und der Nabe (nicht dargestellt). Auf diese Weise ist eine Drehbewegung des Gehäuseteils 14 auf das Dichtelement 34 übertragbar.
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In 4 ist das aus 3 bekannte Nabenlagergehäuse 10 gezeigt, wobei das Dichtelement 34 von der Ausgangsposition in axialer Richtung in Richtung des Lageranschlagelements 36 verlagert ist. Im Betrieb des Nabenlagergehäuses 10 an einem vorzugsweise landwirtschaftlich genutzten Kraftfahrzeug sammelt sich vorzugsweise organisches Fremdmaterial in Form von Bodenmaterial und/oder Lehm und/oder Stroh an der Außenseite 46 des Dichtelements 34 an und bewirkt die axiale Verlagerung des Dichtelements 34 in Richtung des Lageranschlagelements 36. Die Wirkung auf das Dichtelement 34 ist über die zwei in Richtung des Dichtelements 34 gerichteten Pfeile dargestellt. Mit der axialen Verlagerung des Dichtelements 34 in Richtung des Lageranschlagelements 36 kommen die am Lageranschlagelement 36 ausgebildeten ersten Vorsprünge 42 mit den am Dichtelement 34 ausgebildeten zweiten Vorsprüngen 44 in Kontakt.
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In 5 ist eine Rückstellung des Dichtelements 34 von der in 4 gezeigten axial verlagerten Position in die Ausgangsposition gezeigt. Die Rückstellung wird durch die Pfeile verdeutlicht. Das auf das Dichtelement 34 wirkende organische Fremdmaterial wird komprimiert und kommt mit der durch das Dichtelement 34 geführten Nabe (nicht dargestellt) in Kontakt, wodurch die zweite Reibkraft in Umfangsrichtung zwischen dem Innenringumfang 50 und der Nabe erhöht werden kann, so dass diese größer als die zwischen dem Außenringumfang 52 und dem Dichtringaufnahmeabschnitt in Umfangsrichtung wirkende erste Reibkraft ist. Auf diese Weise kann das Dichtelement 34 über eine Drehbewegung der Nabe relativ zum Gehäuseteil 14 verdreht werden, wodurch die rampenförmige Kontur des ersten Vorsprungs 42 an der rampenförmigen Kontur des zweiten Vorsprungs 44 vorbeigleitet und eine Verlagerung des Dichtelements 34 von dem Lageranschlagelement 36 in Richtung des Nabenaufnahmeöffnung 18 und somit in die Ausgangsposition bewirkt. Auf diese Weise kann das organische Material aktiv von einem im dem Lageraufnahmeabschnitt 38 angeordneten Lagerelement (nicht dargestellt) weggeführt werden.
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In 6 ist die Außenseite 46 des Dichtelements 34 gezeigt. Das Dichtelement 34 weist zwischen dem Innenringumfang 50 und dem Außenringumfang 52 eine umlaufende Vertiefung 54 in axialer Richtung auf. Auf diese Weise kann das Gewicht des Dichtelements 34 reduziert werden. Zudem kann auf diese Weise am Innenringumfang 50 und am Außenringumfang 52 ein Profil ausgebildet werden. Über das Profil am Außenringumfang 52 kann vorzugsweise ein Eintrag von organischem Material über einen zwischen dem Außenringumfang 52 und dem Dichtringaufnahmeabschnitt des Gehäuseteils ausgebildeter Ringspalt reduziert werden. Entsprechend kann über das Profil am Innenringumfang 50 ein Eintrag von organischem Material in das Gehäuseteil über einen zwischen dem Innenringumfang 50 und der Nabe ausgebildeten Ringspalt reduziert werden.
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In 7 ist ein Längsschnitt durch das Nabenlagergehäuse 10 mit einem in dem Lageraufnahmeabschnitt 38 angeordneten Wellenlager 12 gezeigt. Das Wellenlager 12 ist zwischen dem Lageranschlagelement 36 und dem Gehäusedeckel 24 fixiert. Im Dichtringaufnahmeabschnitt 40 ist das Dichtelement 34 zwischen dem Lageranschlagelement 36 und der Nabenaufnahmeöffnung 18 in axialer Richtung verlagerbar angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Nabenlagergehäuse
- 12
- Wellenlager
- 14
- Gehäuseteil
- 16
- Lageraufnahmeöffnung
- 18
- Nabenaufnahmeöffnung
- 20
- Flanschteil
- 22
- Öffnungen
- 24
- Gehäusedeckel
- 26
- Nasen
- 28
- Innere Mantelfläche
- 30
- Ausnehmungen
- 32
- Dichtring
- 34
- Dichtelement
- 36
- Lageranschlagelement
- 38
- Lageraufnahmeabschnitt
- 40
- Dichtringaufnahmeabschnitt
- 42
- Erster Vorsprung
- 44
- Zweiter Vorsprung
- 46
- Außenseite Dichtringelement
- 48
- Stirnseite Gehäuseteil
- 50
- Innenringumfang
- 52
- Außenringumfang
- 54
- Vertiefung