DE102016115754A1

DE102016115754A1 - Fahrzeugentriegelungssysteme und -verfahren

Info

Publication number: DE102016115754A1
Application number: DE102016115754.6A
Authority: DE
Inventors: Harpreetsingh Banvait
Original assignee: Ford Global Technologies LLC
Current assignee: Ford Global Technologies LLC
Priority date: 2015-09-11
Filing date: 2016-08-25
Publication date: 2017-03-16
Also published as: GB201615333D0; MX2016011649A; US20170074000A1; GB2542274A; RU2016136347A; CN106515662B; CN106515662A; US9803391B2

Abstract

Es werden beispielhafte Fahrzeugentriegelungssysteme und -verfahren beschrieben. In einer Implementierung detektiert ein Verfahren eine Fahrzeugzugangsvorrichtung innerhalb einer vorgegebenen Entfernung von einem Fahrzeug, wobei es einen geographischen Ort des Fahrzeugs bestimmt. Das Verfahren detektiert außerdem eine Tageszeit und bestimmt ein früheres Türentriegelungsverhalten, das der Fahrzeugzugangsvorrichtung zugeordnet ist. Basierend auf dem geographischen Ort, der Tageszeit und dem früheren Türentriegelungsverhalten wird ein Fahrzeugzugangspunkt für das Entriegeln gewählt.

Description

TECHNISCHES GEBIET
Die vorliegende Offenbarung bezieht sich auf Systeme und Verfahren, die eine oder mehrere Fahrzeugtüren bei der Detektion einer Fahrzeugzugangsvorrichtung in der Nähe des Fahrzeugs automatisch entriegeln.
HINTERGRUND
Die meisten Fahrzeuge bieten schlüssellose Zugangssysteme, die z. B. durch einen Anwender über einen Schlüsselanhänger oder eine ähnliche Vorrichtung gesteuert werden. Obwohl diese schlüssellosen Zugangssysteme für die Anwender bequem sind, erfordern sie immer noch, dass der Anwender den Schlüsselanhänger aus einer Tasche oder einer Handtasche entnimmt und die geeignete Taste aktiviert, um eine Tür oder den Kofferraum des Fahrzeugs zu entriegeln. Viele Anwender haben übliche auf das Entriegeln der Fahrzeugtüren bezogene Routinen. Nach einem Lebensmitteleinkauf kann ein Anwender z. B. einen Kofferraum oder eine Hecktür eines Fahrzeugs entriegeln. Nach der Arbeit können sie regelmäßig eine Fahrertür und eine Beifahrertür entriegeln. Für jede dieser Routinen oder für jedes dieser Muster muss der Anwender den Schlüsselanhänger aus seiner Tasche oder Handtasche entnehmen und jedes Mal dieselbe Tür oder denselben Kofferraum entriegeln.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Es werden nicht einschränkende und nicht erschöpfende Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung bezüglich der folgenden Figuren beschrieben, in denen sich überall in den verschiedenen Figuren gleiche Bezugszeichen auf gleiche Teile beziehen, wenn es nicht anders spezifiziert ist.
1 ist ein Blockschaltplan, der eine beispielhafte Umgebung darstellt, die die hier erörterten Systeme und Verfahren implementieren kann.
2 ist ein Blockschaltplan, der eine Ausführungsform eines Fahrzeugverriegelungsmanagers darstellt.
3A und 3B repräsentieren einen Ablaufplan, der eine Ausführungsform eines Verfahrens zum automatischen Entriegeln einer oder mehrerer Fahrzeugtüren darstellt.
4A und 4B veranschaulichen die beispielhaften Szenarios zugeordneten Daten, die durch die beschriebenen Systeme und Verfahren analysiert werden, um zu bestimmen, ob eine oder mehrere Fahrzeugtüren zu entriegeln sind.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
In der folgenden Beschreibung wird auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen, die einen Teil davon bilden und in denen spezifische beispielhafte Ausführungsformen, in denen die Offenbarung praktiziert werden kann, zur Veranschaulichung gezeigt sind. Diese Ausführungsformen werden in ausreichender Ausführlichkeit beschrieben, um es den Fachleuten auf dem Gebiet zu ermöglichen, die hier offenbarten Konzepte zu praktizieren, wobei es selbstverständlich ist, dass an den verschiedenen offenbarten Ausführungsformen Modifikationen ausgeführt werden können und dass andere Ausführungsformen verwendet werden können, ohne vom Schutzumfang der vorliegenden Offenbarung abzuweichen. Die folgende ausführliche Beschreibung ist deshalb nicht in einem einschränkenden Sinn auszulegen.
Überall in dieser Beschreibung bedeutet die Bezugnahme auf "eine einzige Ausführungsform", "eine Ausführungsform", "ein einziges Beispiel" oder "ein Beispiel", dass ein spezielles Merkmal, eine spezielle Struktur oder eine spezielle Eigenschaft, die im Zusammenhang mit der Ausführungsform oder dem Beispiel beschrieben wird, in wenigstens einer einzigen Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung enthalten ist. Folglich beziehen sich die Vorkommen der Ausdrücke "in einer einzigen Ausführungsform", "in einer Ausführungsform", "ein einziges Beispiel" oder "ein Beispiel" an verschiedenen Stellen überall in dieser Beschreibung nicht notwendigerweise alle auf dieselbe Ausführungsform oder dasselbe Beispiel. Weiterhin können die speziellen Merkmale, Strukturen, Datenbanken oder Eigenschaften in irgendwelchen geeigneten Kombinationen und/oder Unterkombinationen in einer oder mehreren Ausführungsformen oder Beispielen kombiniert sein. Zusätzlich sollte erkannt werden, dass die hiermit bereitgestellten Figuren für Erklärungszwecke für die Durchschnittsfachleute auf dem Gebiet sind und dass die Zeichnungen nicht notwendigerweise maßstabsgerecht gezeichnet sind.
Die Ausführungsformen gemäß der vorliegenden Offenbarung können als eine Vorrichtung, ein Verfahren oder ein Computerprogrammprodukt verkörpert sein. Entsprechend kann die vorliegende Offenbarung die Form einer völlig aus Hardware bestehenden Ausführungsform, einer völlig aus Software bestehenden Ausführungsform (einschließlich Firmware, speicherresistenter Software, Mikrocode usw.) oder einer Ausführungsform, die Software- und Hardware-Aspekte kombiniert, die hier alle im Allgemeinen als eine "Schaltung", ein "Modul" oder ein "System" bezeichnet werden können, annehmen. Weiterhin können die Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung die Form eines Computerprogrammprodukts annehmen, das in irgendeinem greifbaren Ausdrucksmedium verkörpert ist, das einen in dem Medium verkörperten computerverwendbaren Programmcode aufweist.
Es kann irgendeine Kombination aus einem oder mehreren computerverwendbaren oder computerlesbaren Medien verwendet werden. Ein computerlesbares Medium kann z. B. eine tragbare Computer-Diskette und/oder eine Festplatte und/oder eine Schreib-Lese-Speichervorrichtung (RAM-Vorrichtung) und/oder eine Festwertspeichervorrichtung (ROM-Vorrichtung) und/oder eine löschbare programmierbare Festwertspeichervorrichtung (EPROM- oder Flash-Speichervorrichtung) und/oder einen tragbaren Kompaktplatten-Festwertspeicher (CD-ROM) und/oder eine optische Speichervorrichtung und/oder eine Magnetspeichervorrichtung enthalten. Der Computerprogrammcode zum Ausführen der Operationen der vorliegenden Offenbarung kann in irgendeiner Kombination aus einer oder mehreren Programmiersprachen geschrieben sein. Derartiger Code kann von einem Quellcode zu einer computerlesbaren Assemblersprache oder einem Maschinencode kompiliert werden, die bzw. der für die Vorrichtung oder den Computer geeignet ist, mit der bzw. dem der Code ausgeführt wird.
Die Ausführungsformen können außerdem in Cloud-Computing-Umgebungen implementiert sein. In dieser Beschreibung und den folgenden Ansprüchen kann "Cloud-Computing" als ein Modell zum Ermöglichen eines allgegenwärtigen, bequemen Netzzugriffs auf Anforderung auf einen gemeinsam benutzten Pool von konfigurierbaren Computerbetriebsmitteln (z. B. Netzen, Servern, Speicher, Anwendungen und Diensten), die schnell über eine Virtualisierung bereitgestellt und mit einem minimalen Managementaufwand oder einen minimalen Zusammenwirken mit dem Diensteanbieter freigegeben werden und dann entsprechend skaliert werden können. Ein Cloud-Modell kann aus verschiedenen Eigenschaften (z. B. einer Selbstbedienung auf Anforderung, einem breiten Netzzugriff, der Bündelung von Betriebsmitteln, einer schnellen Elastizität und einem gemessenen Dienst), Dienstmodellen (z. B. Software als ein Dienst ("SaaS"), Plattform als ein Dienst ("PaaS") und Infrastruktur als ein Dienst ("IaaS")) und Einsatzmodellen (z. B. private Cloud, Gemeinschafts-Cloud, öffentliche Cloud und Hybrid-Cloud) zusammengestellt sein.
Die Ablaufpläne und die Blockschaltpläne in den beigefügten Figuren veranschaulichen die Architektur, die Funktionalität und den Betrieb der möglichen Implementierungen der Systeme, Verfahren und Computerprogrammprodukte gemäß den verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung. In dieser Hinsicht kann jeder Block in den Ablaufplänen oder den Blockschaltplänen ein Modul, ein Segment oder einen Anteil des Codes repräsentieren, der eine oder mehrere ausführbare Anweisungen zum Implementieren der spezifizierten logischen Funktion(en) umfasst. Es wird außerdem angegeben, dass jeder Block der Blockschaltpläne und/oder der Ablaufpläne und die Kombinationen der Blöcke in den Blockschaltplänen und/oder den Ablaufplänen durch hardware-basierte Spezialsysteme, die spezifizierte Funktionen oder Handlungen ausführen, oder durch Kombinationen aus Spezial-Hardware und Computeranweisungen implementiert sein können. Diese Computerprogrammanweisungen können außerdem in einem computerlesbaren Medium gespeichert sein, das einen Computer oder eine andere programmierbare Datenverarbeitungsvorrichtung steuern kann, in einer speziellen Weise zu funktionieren, so dass die in dem computerlesbaren Medium gespeicherten Anweisungen einen Herstellungsartikel erzeugen, der Anweisungsmittel enthält, die die Funktion/Handlung implementieren, die in dem Block oder den Blöcken des Ablaufplans und/oder des Blockschaltplans spezifiziert ist.
Die hier beschriebenen Systeme und Verfahren bestimmen basierend auf verschiedenen Faktoren, wie z. B. dem geographischen Ort des Fahrzeugs, der Tageszeit, dem Wochentag und dem früheren Türentriegelungsverhalten eines Anwenders, ob eine Fahrzeugtür (oder ein Kofferraum) zu entriegeln ist und welche Türen zu entriegeln sind. Ein Entriegelungsalgorithmus lernt das Türentriegelungsverhalten eines Anwenders basierend auf verschiedenen Faktoren und sagt die Absicht des Anwenders voraus, wenn er sich einem Fahrzeug nähert. Basierend auf der Absicht des Anwenders beschreibt das System Verfahren, um die geeigneten Türen, den Kofferraum oder die Hecktür automatisch zu entriegeln, wobei dadurch die Notwendigkeit eliminiert wird, dass der Anwender einen Schlüsselanhänger oder eine andere Entriegelungsvorrichtung lokalisiert. Der Anwender kann bestimmte Aufhebungsbedingungen definieren, um zu verhindern, dass das System die Fahrzeugtüren in bestimmten Situationen automatisch entriegelt.
Spezielle hier erörterte Beispiele beziehen sich auf das Entriegeln von Fahrzeugtüren, Kofferräumen und Hecktüren. Die beschriebenen Systeme und Verfahren sind jedoch anwendbar, um irgendeinen Fahrzeugzugangspunkt, wie z. B. eine Vordertür, eine Fondtür, einen Kofferraum, eine Hecktür, eine Schiebetür, eine Heckklappe, eine Motorhaube, einen Benzintankdeckel und dergleichen, automatisch zu entriegeln. Jede Bezugnahme hier auf das Entriegeln einer "Tür" (oder einer "Fahrzeugtür") enthält das Entriegeln irgendeines Typs eines Verriegelungsmechanismus, der irgendeinem Typ eines Fahrzeugzugangspunkts zugeordnet ist.
In einigen Situationen können die beschriebenen Systeme nach dem Entriegeln eines Fahrzeugzugangspunkts außerdem den Zugangspunkt öffnen. In Fahrzeugen mit Türen, Kofferräumen oder Hecktüren mit Eigenantrieb kann das System eine Tür, einen Kofferraum oder eine Hecktür entriegeln und für den Vorteil des Anwenders die entriegelte Tür, den entriegelten Kofferraum oder die entriegelte Hecktür automatisch öffnen. Falls ein Anwender z. B. nach einem Lebensmitteleinkauf zu seinem Fahrzeug zurückkehrt, können die beschriebenen Systeme und Verfahren den Kofferraum des Fahrzeugs automatisch entriegeln und den Kofferraum für den Anwender öffnen.
1 ist ein Blockschaltplan, der eine beispielhafte Umgebung 100 darstellt, die die hier erörterten Systeme und Verfahren implementieren kann. Ein Fahrzeug 102 enthält einen Fahrzeugverriegelungsmanager 104, der das Verriegeln und Entriegeln irgendeiner Anzahl von Verriegelungsmechanismen in dem Fahrzeug 102, wie z. B. Türverriegelungen, Kofferraumverriegelungen und Hecktürverriegelungen, steuert. Das Fahrzeug 102 kann irgendein Typ von einem Personenkraftwagen, einem Lastkraftwagen, einem Lieferwagen, einem Bus, einem SUV (einer Geländelimousine) oder einem anderen Fahrzeug, das einen oder mehrere Verriegelungsmechanismen aufweist, sein. Der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 kommuniziert mit einer Fahrzeugzugangsvorrichtung 106, um die Anwesenheit eines Anwenders 108 innerhalb einer speziellen Entfernung vom Fahrzeug 102 zu detektieren. Der Anwender 108 ist z. B. ein Fahrer oder ein Passagier des Fahrzeugs 102. In einigen Ausführungsformen detektiert der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 die Fahrzeugzugangsvorrichtung 106, wenn sie sich innerhalb einer vorgegebenen Entfernung vom Fahrzeug 102 befindet und dadurch angibt, dass sich der Anwender 108 dem Fahrzeug 102 nähert und beabsichtigt, Zugang zu dem Fahrzeug zu erlangen. In einigen Implementierungen kann der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 die Richtung, aus der sich der Anwender 108 dem Fahrzeug 102 nähert, detektieren (z. B. die Annäherung zur Rückseite des Fahrzeugs, zur Vorderseite des Fahrzeugs, zur Fahrerseite des Fahrzeugs oder zur Beifahrerseite des Fahrzeugs). Die Fahrzeugzugangsvorrichtung 106 ist irgendeine tragbare Vorrichtung, die mit dem Fahrzeugverriegelungsmanager 104 kommunizieren kann, wie z. B. ein Schlüsselanhänger, ein Smartphone, eine tragbare Computervorrichtung, ein Tablet-Computer, eine Smartwatch, eine Smart-Brille oder andere tragbare Vorrichtungen. In einigen Ausführungsformen kommuniziert die Fahrzeugzugangsvorrichtung 106 unter Verwendung eines drahtlosen Bluetooth-Kommunikationssystems mit dem Fahrzeugverriegelungsmanager 104. In einigen Ausführungsformen ermöglicht es das drahtlose Bluetooth-Kommunikationssystem der Fahrzeugzugangsvorrichtung 106, ihren Ort und ihre Entfernung von dem Fahrzeug basierend auf der Triangulation mehrerer Bluetooth-Signale zu bestimmen. Alternativ kann die Fahrzeugzugangsvorrichtung 106 WiFi oder andere drahtlose Kommunikationsprotokolle verwenden, um den Ort der Fahrzeugzugangsvorrichtung 106 und ihre Entfernung vom Fahrzeug zu bestimmen.
Das Fahrzeug 102 kann irgendeine Anzahl von (nicht gezeigten) Sensoren enthalten, um die Umgebungsbedingungen, Menschen, die sich dem Fahrzeug 102 nähern, und dergleichen abzutasten. Die durch die Sensoren erfassten Daten werden dem Fahrzeugverriegelungsmanager 104 bereitgestellt und können beim Bestimmen verwendet werden, ob eine oder mehrere Fahrzeugtüren zu entriegeln sind. Ein Sensor an dem Fahrzeug 102 kann z. B. eine Person, die sich dem Fahrzeug 102 nähert, und die Richtung, aus der sie sich dem Fahrzeug 102 nähert, abtasten. Diese Informationen können anstelle der oder zusätzlich zu den von der Fahrzeugzugangsvorrichtung 106 empfangenen Informationen verwendet werden. Die anderen Sensoren in dem Fahrzeug 102 können die Umgebungsbedingungen, z. B. eine Intensität des Umgebungslichts, eine aktuelle Temperatur (innerhalb und/oder außerhalb des Fahrzeugs 102), ein Vorhandensein von Niederschlag in der Luft usw. abtasten.
Der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 kann periodisch mit einem Datenkommunikationsnetz 110, wie z. B. dem Internet oder einem anderen Netz, kommunizieren. Der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 kann z. B. über das Netz 110 mit einem Server 112 kommunizieren. Der Server 112 kann auf die Daten von einer Datenbank 114 zugreifen, die die Anwenderprofilinformationen, ein früheres Türentriegelungsverhalten des Anwenders, die Aufhebungseinstellungen des Anwenders und dergleichen enthalten. Diese Daten, auf die zugegriffen worden ist, werden zu dem Fahrzeugverriegelungsmanager 104 übertragen, um den Fahrzeugverriegelungsmanager beim Bestimmen zu unterstützen, ob eine oder mehrere Fahrzeugtüren zu entriegeln sind. Ferner kann der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 die Daten, wie z. B. das spätere Türentriegelungsverhalten des Anwenders, die Änderungen des Anwenderprofils und die Aufhebungsänderungen des Anwenders, zu dem Server 112 für die Speicherung in der Datenbank 114 übertragen. In einigen Ausführungsformen speichert der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 einige oder alle der Daten, die außerdem in der Datenbank 114 gespeichert sind.
In einigen Ausführungsformen kann der Server 112 andere Informationen dem Fahrzeugverriegelungsmanager 104 bereitstellen, wie z. B. Wetterinformationen, Online-Karteninformationen, um Geschäfte oder Attraktionen in der Nähe des aktuellen Orts des Fahrzeugs 102 zu identifizieren, und dergleichen. In anderen Implementierungen kann der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 über das Netz 110 mit anderen (nicht gezeigten) Servern oder Datenquellen kommunizieren. Diese anderen Server oder Datenquellen können irgendeinen Datentyp von irgendeiner Anzahl von Datenanbietern bereitstellen.
In der in 1 gezeigten beispielhaften Ausführungsform 100 ist gezeigt, dass eine Fahrzeugzugangsvorrichtung 106 auf das Fahrzeug 102 zugreift. In anderen Ausführungsformen werden mehrere Fahrzeugzugangsvorrichtungen 106 verwendet, um auf dasselbe Fahrzeug 102 zuzugreifen. Zwei verschiedene Anwender 108 können z. B. häufig das Fahrzeug 102 fahren. In dieser Situation besitzt jeder der verschiedenen Anwender 108 seine eigene Fahrzeugzugangsvorrichtung 106. Jede Fahrzeugzugangsvorrichtung 106 weist ihren eigenen eindeutigen Code oder ihre eigene eindeutige Kennung auf, so dass der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 zwischen den beiden Fahrzeugzugangsvorrichtungen 106 unterscheiden kann. Weil jeder der beiden Anwender 108 unterschiedliche Profileinstellungen, ein unterschiedliches Türentriegelungsverhalten des Anwenders und unterschiedliche Aufhebungseinstellungen des Anwenders aufweisen kann, behandelt der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 jede Fahrzeugzugangsvorrichtung 106 separat. Folglich identifiziert der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 eine spezielle Fahrzeugzugangsvorrichtung 106, die sich dem Fahrzeug 102 nähert, wobei er die spezifischen Anwenderdaten, die der identifizierten Fahrzeugzugangsvorrichtung 106 zugeordnet sind, identifiziert. Diese spezifischen Anwenderdaten werden durch den Fahrzeugverriegelungsmanager 104 angewendet, wenn er bestimmt, welche Tür(en) in dem Fahrzeug 102 zu entriegeln sind, wie hier erörtert ist.
2 ist ein Blockschaltplan, der eine Ausführungsform des Fahrzeugverriegelungsmanagers 104 darstellt. Wie in 2 gezeigt ist, enthält der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 einen Kommunikationsmanager 202, einen Prozessor 204 und einen Speicher 206. Ein Kommunikationsmodul 202 ermöglicht es dem Fahrzeugverriegelungsmanager 104, mit anderen Systemen oder Komponenten, wie z. B. der Fahrzeugzugangsvorrichtung 106, dem Netz 110, dem Server 112 und dergleichen, zu kommunizieren. Zusätzlich kann das Kommunikationsmodul 202 mit anderen Systemen oder Vorrichtungen im Fahrzeug 102 über einen Bus, wie z. B. einen CAN-Bus (einen Controller-Bereichsnetz-Bus), kommunizieren. Der Prozessor 204 führt verschiedene Anweisungen aus, um die durch den Fahrzeugverriegelungsmanager 104 bereitgestellte Funktionalität zu implementieren. Der Prozessor 204 kann irgendeinen Typ eines Universal- oder Spezialprozessors zum Ausführen von Programmcode oder Anweisungen enthalten. Der Speicher 206 speichert sowohl diese Anweisungen als auch die anderen Daten, die durch den Prozessor 204 und die anderen Module, die in dem Fahrzeugverriegelungsmanager 104 enthalten sind, verwendet werden. Zusätzlich kann der Speicher 206 anwenderspezifische Informationen, wie z. B. die Anwenderprofilinformationen, das frühere Türentriegelungsverhalten des Anwenders, die Aufhebungseinstellungen des Anwenders und dergleichen speichern.
Der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 enthält außerdem ein Datums-/Zeitmodul 208, das eine aktuelle Zeit, ein aktuelles Datum und einen Wochentag aufrechterhält. Diese Zeit- und Datumsinformationen werden mit den Türentriegelungsaktivitäten eines spezifischen Anwenders verknüpft und für die zukünftige Bezugnahme beim Bestimmen der zukünftigen Türentriegelungsabsicht des Anwenders gespeichert, wie hier erörtert ist. Ein GPS-Decodierungsmodul (Decodierungsmodul des globalen Positionierungssystems) 210 bestimmt einen aktuellen geographischen Ort des Fahrzeugs und verknüpft die Daten des geographischen Orts mit den Türentriegelungsaktivitäten des Anwenders für die zukünftige Bezugnahme beim Bestimmen, ob eine oder mehrere Fahrzeugtüren für den Anwender zu entriegeln sind. Ein Verriegelungsaktivierungsmodul 212 ist mit einem oder mehreren Verriegelungsmechanismen im Fahrzeug 102 verbunden und kann Verriegelungsanweisungen und Entriegelungsanweisungen an jeden Verriegelungsmechanismus in dem Fahrzeug senden. In einigen Ausführungsformen kann das Verriegelungsaktivierungsmodul 212 außerdem bestimmen, wenn sich ein Anwender (mit einer Fahrzeugzugangsvorrichtung 106) dem Fahrzeug 102 nähert. In Reaktion auf das Detektieren eines Anwenders innerhalb einer vorgegebenen Entfernung von Fahrzeug 102 kann das Verriegelungsaktivierungsmodul 212 den Prozessor 204 veranlassen, eine Anwenderabsicht zu bestimmen und basierend auf der Anwenderabsicht zu bestimmen, ob irgendwelche Fahrzeugtüren zu entriegeln sind.
Der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 enthält ferner einen Umgebungsdatenmanager 214, der verschiedene Umgebungsdaten (z. B. die Intensität des Umgebungslichts, die Temperatur, das Vorhandensein von Niederschlag usw.) von einem oder mehreren Sensoren im Fahrzeug 102 oder von anderen Datenquellen, wie z. B. dem Server 112, und dergleichen empfängt. Ein Anwenderabsichtsmodul 216 bestimmt basierend auf einem früheren Türentriegelungsverhalten des Anwenders, ob eine oder mehrere Türen im Fahrzeug 102 zu entriegeln sind. Zusätzliche Einzelheiten hinsichtlich dieser Bestimmung werden im Folgenden bereitgestellt. Ein Anwenderdatenmanager 218 managt verschiedene Anwenderdaten, wie z. B. die Daten, die eine spezielle Fahrzeugzugangsvorrichtung 106 einem Anwender zuordnen, die Anwenderprofilinformationen, das frühere Türentriegelungsverhalten des Anwenders, die Aufhebungseinstellungen des Anwenders und dergleichen. Ein Aufhebungsmanager 220 managt verschiedene Aktivitäten, die einer oder mehreren Aufhebungseinstellungen des Anwenders zugeordnet sind, wie hier erörtert ist. In einigen Ausführungsformen kann der Anwender die Aufhebungseinstellungen (und die anderen Anwendervorlieben) durch ein Infotainmentsystem des Fahrzeugs oder einen anderen Anwenderschnittstellenmechanismus aktualisieren. Der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 enthält außerdem ein Sicherheitsmodul 222, das verhindert, dass unberechtigte Anwender die Fahrzeugtüren entriegeln oder die Anwendereinstellungen ändern. Das Sicherheitsmodul 222 kann z. B. eine Anwender-ID oder eine andere eindeutige Kennung, die den Fahrzeugzugangsvorrichtungen zugeordnet ist, verifizieren, um die Vorrichtung zu authentifizieren (z. B. zu bestimmen, dass die eindeutige Kennung, die der Fahrzeugzugangsvorrichtung zugeordnet ist, berechtigt ist, eine oder mehrere der Türen des Fahrzeugs zu entriegeln).
Die 3A und 3B repräsentieren einen Ablaufplan, der eine Ausführungsform eines Verfahrens 300 zum automatischen Entriegeln einer oder mehrerer Fahrzeugtüren darstellt. Anfangs identifiziert das Verfahren 300 bei 302 eine Fahrzeugzugangsvorrichtung innerhalb einer vorgegebenen Entfernung von einem Fahrzeug. Die vorgegebene Entfernung zum Identifizieren einer Fahrzugzugangsvorrichtung kann z. B. 10 Fuß oder 20 Fuß vor dem Fahrzeug betragen. Das Verfahren geht durch das Bestimmen einer Anwender-ID (oder einer anderen eindeutigen Kennung), die der Fahrzeugzugangsvorrichtung zugeordnet ist, bei 304 und das Bestimmen, ob die Anwender-ID berechtigt ist, die Türen für das spezielle Fahrzeug zu entriegeln, bei 306 weiter. Ein spezielles Fahrzeug kann z. B. nur die Türentriegelungsbefehle (und andere Anweisungen) von spezifischen Fahrzeugzugangsvorrichtungen, wie z. B. den Fahrzeugzugangsvorrichtungen, die den Eigentümern oder den Fahrern des Fahrzeugs zugeordnet sind, akzeptieren. Falls die Anwender-ID nicht berechtigt ist, endet das Verfahren 300.
Falls die Anwender-ID berechtigt ist, wird bei 308 ein aktueller geographischer Ort des Fahrzeugs bestimmt. In einigen Ausführungsformen wird der aktuelle Fahrzeugort unter Verwendung einer GPS-Vorrichtung oder eines anderen Lokalisierungssystems bestimmt. Bei 310 werden das aktuelle Datum und die aktuelle Zeit z. B. unter Verwendung des hier erörterten Datums-/Zeitmoduls 208 bestimmt. Das Verfahren bestimmt außerdem bei 312 die aktuellen Umgebungsbedingungen, wie z. B. die Temperatur, das Umgebungslicht, die Niederschlagsbedingungen und dergleichen. In einigen Ausführungsformen bestimmt das Verfahren bei 314 eine Richtung, aus der sich die Fahrzeugzugangsvorrichtung dem Fahrzeug nähert. Das Verfahren kann z. B. bestimmen, ob sich die Fahrzeugzugangsvorrichtung zur Rückseite des Fahrzeugs, zur Vorderseite des Fahrzeugs, zur Fahrerseite des Fahrzeugs oder zur Beifahrerseite des Fahrzeugs nähert.
Das Verfahren 300 bestimmt außerdem bei 316 die Zugangsaufhebungen des Anwenders, die spezielle Türentriegelungsmaßnahmen definieren, die zu bestimmten Zeitpunkten und/oder an bestimmten geographischen Orten zu ergreifen sind. Ein Anwender (z. B. ein Fahrzeugeigentümer) kann z. B. spezifizieren, dass das System an Orten in der Innenstadt oder nach Einbruch der Dunkelheit nur die Fahrertür entriegeln sollte. Diese Zugangsaufhebung des Anwenders wird ungeachtet der durch das System vorhergesagten Anwenderabsicht implementiert. Falls die beschriebenen Systeme und Verfahren vorhersagen, dass der Anwender will, dass der Kofferraum des Fahrzeugs entriegelt wird, aber eine Anwenderaufhebung angibt, dass nur die Fahrertür entriegelt werden sollte, entriegelt folglich das System nur die Fahrertür, wobei es dadurch die vorhergesagte Anwenderabsicht ignoriert, dass der Kofferraum des Fahrzeugs entriegelt werden sollte.
Das Verfahren greift bei 318 auf das frühere Türentriegelungsverhalten zu, das der Fahrzeugzugangsvorrichtung zugeordnet ist. Auf die Daten kann z. B. von einem Speicher 206 im Fahrzeugverriegelungsmanager 104, von der Datenbank 114 oder von irgendeiner anderen Speichervorrichtung zugegriffen werden. Das Verfahren 300 bestimmt bei 320 eine wahrscheinliche Absicht eines Anwenders, der die Fahrzeugzugangsvorrichtung trägt, unter Berücksichtigung verschiedener Daten. Die wahrscheinliche Absicht enthält z. B. das Entriegeln eines Kofferraums, um Pakete in den Kofferraum zu legen, das Entriegeln der Fahrertür für den Fahrzeugzugang oder das Entriegeln sowohl der Fahrertür als auch der Fondtür auf der Fahrerseite, um eine Aktentasche auf den Rücksitz zu legen und zur Fahrertür einzusteigen. Wenn das Verfahren die wahrscheinliche Absicht des Anwenders bestimmt, kann es eines oder mehreres des Folgenden berücksichtigen: das frühere Türentriegelungsverhalten durch den Anwender, den aktuellen geographischen Ort des Fahrzeugs, die Tageszeit, den Wochentag, die Umgebungsbedingungen und die Richtung, aus der sich die Fahrzeugzugangsvorrichtung dem Fahrzeug nähert. In speziellen Ausführungsformen können ein oder mehrere Algorithmen für maschinelles Lernen oder Algorithmen neuronaler Netze verwendet werden, um eine probabilistische Absicht des Anwenders zu bestimmen und die zu entriegelnde Fahrzeugtür (die zu entriegelnden Fahrzeugtüren) vorherzusagen.
Wenn das Verfahren bei 322 bestimmt, dass der Anwender nicht beabsichtigt, in das Fahrzeug einzusteigen, dann endet das Verfahren. Falls jedoch das Verfahren bestimmt, dass die wahrscheinliche Absicht des Anwenders ist, in das Fahrzeug einzusteigen, bestimmt das Verfahren bei 324, welche Tür, welcher Kofferraum oder welche Hecktür zu entriegeln ist. Diese Bestimmung wird unter Verwendung verschiedener Datentypen ausgeführt, wie oben erörtert worden ist. In einigen Ausführungsformen bestimmt das Verfahren, dass mehrere Türen, Kofferräume und/oder Hecktüren entriegelt werden sollten.
Das Verfahren bestimmt bei 326, ob irgendwelche Anwenderaufhebungen das Entriegeln irgendwelcher Türen, des Kofferraums oder der Hecktür verhindern. Falls die Anwenderaufhebungen die vorgesehene Entriegelungsaktivität (die bei 324 bestimmt wird) verhindern, endet das Verfahren, ohne irgendwelche Türen, den Kofferraum oder die Hecktür zu entriegeln. Falls es keine relevanten Anwenderaufhebungen gibt, entriegelt das Verfahren 300 bei 328 die gewählte Tür, den gewählten Kofferraum oder die gewählte Hecktür. Wie oben angegeben worden ist, können mehrere Türen, Kofferräume und/oder Hecktüren gleichzeitig entriegelt werden.
Um eine Rückkopplung über die Genauigkeit der vorhergesagten Anwenderabsicht zu erhalten, bestimmen die beschriebenen Systeme und Verfahren bei 330, ob ein Anwender die entriegelte Tür (die entriegelten Türen) öffnet. Falls der Anwender eine entriegelte Tür öffnet, aktualisiert das Verfahren bei 332 das dem Anwender zugeordnete Türentriegelungsverhalten, um eine erfolgreiche Bestimmung der Anwenderabsicht anzugeben. Falls jedoch der Anwender eine entriegelte Tür nicht öffnet, aktualisiert das Verfahren bei 334 das dem Anwender zugeordnete Türentriegelungsverhalten, um eine erfolglose Bestimmung der Anwenderabsicht anzugeben. Das Verfahren zeichnet außerdem die durch den Anwender geöffnete tatsächliche Tür für die Verwendung beim Erzeugen zukünftiger Vorhersagen der Anwenderabsicht auf.
In einigen Ausführungsformen kann das System irgendwelche Fahrzeugzugangsvorrichtungen ignorieren, um ein unbeabsichtigtes Entriegeln irgendwelcher Fahrzeugtüren zu verhindern. In bestimmten geographischen Bereichen kann sich die Fahrzeugzugangsvorrichtung nah an dem Fahrzeug befinden, wobei sich der Anwender aber tatsächlich nicht dem Fahrzeug nähert. Wenn z. B. das Fahrzeug am Zuhause des Anwenders geparkt ist, kann sich die Fahrzeugzugangsvorrichtung häufig innerhalb einer vorgegebenen Entfernung von dem Fahrzeug bewegen, wenn der Anwender um sein Haus geht. Der Anwender nähert sich aber nicht dem Fahrzeug und fordert keine Türentriegelungsaktivität.
In bestimmten Ausführungsformen berechnen die beschriebenen Systeme und Verfahren außerdem ein Bestimmtheitsniveau, das der vorhergesagten Anwenderabsicht zugeordnet ist. In diesen Ausführungsformen entriegelt das System nur eine oder mehrere Fahrzeugtüren, falls das Bestimmtheitsniveau einen Schwellenwert übersteigt. Der Schwellenwert kann durch den Anwender festgelegt werden oder aus einer vorgegebenen Einstellung bestimmt werden. In einigen Ausführungsformen ändert sich das Bestimmtheitsniveau in Abhängigkeit von einem oder mehreren Faktoren, wie z. B. der Tageszeit, dem geographischen Ort und dergleichen.
Die 4A und 4B veranschaulichen die Daten, die beispielhaften Szenarios zugeordnet sind, die durch die beschriebenen Systeme und Verfahren analysiert werden, um zu bestimmen, ob eine oder mehrere Fahrzeugtüren zu entriegeln sind. In 4A definiert ein erstes Szenario einen Anwender, der um 17:24 Uhr an einem Dienstag zu einem Fahrzeug geht. Das Fahrzeug befindet sich nah an einem Gebäude, wo der Anwender arbeitet. Eine Tabelle 400 veranschaulicht die Daten, auf die durch den Fahrzeugverriegelungsmanager 104 zugegriffen wird und die verwendet werden, um eine Anwenderabsicht vorherzusagen. Weil es ein Arbeitstag für den Anwender ist, sich das Fahrzeug in der Nähe seines Arbeitsplatzes befindet und die Zeit etwa dann ist, wenn der Anwender typischerweise die Arbeit verlässt, bestimmt der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 in dieser Situation, dass der Anwender die Arbeit verlässt. Der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 kann außerdem ein früheres Entriegelungsverhalten des Anwenders analysieren, um diese Bestimmung zu bestätigen. Basierend auf der Bestimmung, dass der Anwender die Arbeit verlässt, überprüft der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 das frühere Entriegelungsverhalten des Anwenders, um zu bestimmen, dass der Anwender typischerweise die Fahrertür und die Fondtür auf der Fahrerseite entriegelt (oder öffnet), wenn er die Arbeit verlässt, (z. B. um seine Aktentasche auf dem Rücksitz zu legen und durch die Fahrertür in das Fahrzeug einzusteigen). Folglich entriegelt das System in diesem Szenario automatisch die Fahrertür und die Fondtür auf der Fahrerseite, wenn sich der Anwender dem Fahrzeug nähert. Durch das automatische Entriegeln der geeigneten Türen kann der Anwender einfach die Türen öffnen, ohne dass er einen Schlüsselanhänger oder eine andere Fahrzeugzugangsvorrichtung finden muss. Obwohl die Tabelle 400 die Daten hinsichtlich des Umgebungslichts, des Niederschlags und der Temperatur enthält, kann es sein, dass der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 diese Daten in diesem Beispiel nicht verwenden muss, um die Absicht des Anwenders zu bestimmen.
In 4B definiert ein zweites Szenario einen Anwender, der um 10:16 Uhr an einem Sonnabend zu einem Fahrzeug geht. Das Fahrzeug befindet sich nah an einem Lebensmittelgeschäft, wo der Anwender regelmäßig einkauft. Eine Tabelle 402 veranschaulicht die Daten, auf die durch den Fahrzeugverriegelungsmanager 104 zugegriffen wird und die verwendet werden, um eine Anwenderabsicht vorherzusagen. Weil es ein Tag am Wochenende ist und sich das Fahrzeug in der Nähe eines Lebensmittelgeschäfts befindet, bestimmt der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 in dieser Situation, dass der Anwender nach dem Einkauf von Lebensmitteln zu seinem Fahrzeug zurückkehrt. Der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 kann außerdem das frühere Entriegelungsverhalten des Anwenders analysieren, um diese Bestimmung zu bestätigen (z. B. häufiges Einkaufen von Lebensmitteln an Sonnabendmorgen). Basierend auf der Bestimmung, dass der Anwender Lebensmittel eingekauft hat, überprüft der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 das frühere Entriegelungsverhalten des Anwenders, um zu bestimmen, dass der Anwender typischerweise die Fahrertür und den Kofferraum entriegelt (oder öffnet) (z. B. um seine Lebensmittel in den Kofferraum zu legen und durch die Fahrertür in das Fahrzeug einzusteigen). Folglich entriegelt das System in diesem Szenario automatisch die Fahrertür und den Kofferraum, wenn sich der Anwender dem Fahrzeug nähert. Durch das automatische Entriegeln der geeigneten Tür und des Kofferraums kann der Anwender einfach die Tür öffnen und den Kofferraumdeckel heben, ohne einen Schlüsselanhänger oder eine andere Fahrzeugzugangsvorrichtung finden zu müssen. Wenn in einigen Ausführungsformen der Kofferraum entriegelt ist, öffnet er sich automatisch für den Anwender und macht den Kofferraum sofort zum Unterbringen der Lebensmittel verfügbar. Obwohl die Tabelle 402 die Daten hinsichtlich der aktuellen Temperatur enthält, kann es sein, dass der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 diese Daten in diesem Beispiel nicht verwenden muss, um die Absicht des Anwenders zu bestimmen. Zusätzlich muss der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 in diesem Beispiel nicht auf die Umgebungslicht- oder Niederschlagsdaten zugreifen, sondern er kann eine Bestimmung der Anwenderabsicht ohne diese Daten ausführen.
In einigen Situationen kann der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 einen Kofferraum automatisch entriegeln, wobei aber der Anwender nicht auf den Kofferraum zugreift. In Abhängigkeit von dem Verriegelungsmechanismus des Kofferraums in einem speziellen Fahrzeug kann der Kofferraum wenigstens teilweise geöffnet werden, wenn er durch den Fahrzeugverriegelungsmanager 104 entriegelt wird. In dieser Situation muss der Fahrzeugverriegelungsmanager 104 oder ein anderes Fahrzeugsystem den Fahrer warnen, dass der Kofferraum entriegelt und nicht eingerastet (z. B. nicht gesichert) ist. Den Kofferraum während des Fahrens ungesichert zu lassen, kann die Sicht beeinträchtigen oder einen Verlust von im Kofferraum untergebrachten Gegenständen verursachen. Eine ähnliche Warnung kann bei entriegelten Hecktüren und anderen Fahrzeugzugangspunkten notwendig sein. Falls das Fahrzeug in einigen Ausführungsformen einen Mechanismus aufweist, um den Kofferraum (oder eine Tür/eine Heckklappe) automatisch zu verriegeln, dann kann der Fahrzeugverriegelungsmanager den Kofferraum automatisch verriegeln, wenn sich der Fahrer im Fahrersitz des Fahrzeugs befindet und bereit ist, dass Fahrzeug zu fahren.
Obwohl die vorliegende Offenbarung hinsichtlich bestimmter bevorzugter Ausführungsformen beschrieben worden ist, werden andere Ausführungsformen für die Durchschnittsfachleute auf dem Gebiet in Anbetracht des Vorteils dieser Offenbarung offensichtlich sein, einschließlich der Ausführungsformen, die nicht alle der hier dargelegten Vorteile und Merkmale bereitstellen, die sich außerdem innerhalb des Schutzumfangs dieser Offenbarung befinden. Es ist selbstverständlich, dass andere Ausführungsformen verwendet werden können, ohne vom Schutzumfang der vorliegenden Offenbarung abzuweichen.

Claims

Verfahren, das Folgendes umfasst: Detektieren einer Fahrzeugzugangsvorrichtung innerhalb einer vorgegebenen Entfernung von einem Fahrzeug; Bestimmen eines geographischen Orts des Fahrzeugs; Detektieren einer Tageszeit; Bestimmen eines früheren Türentriegelungsverhaltens, das der Fahrzeugzugangsvorrichtung zugeordnet ist; und Wählen unter Verwendung eines oder mehrerer Prozessoren eines zu entriegelnden Fahrzeugzugangspunkts basierend auf dem geographischen Ort, der Tageszeit und dem früheren Türentriegelungsverhalten.
Verfahren nach Anspruch 1, das ferner das Detektieren eines Wochentags umfasst, wobei das Wählen eines zu entriegelnden Fahrzeugzugangspunkts ferner auf dem Wochentag basiert.
Verfahren nach Anspruch 2, das ferner das Wählen mehrerer zu entriegelnder Fahrzeugzugangspunkte basierend auf dem geographischen Ort, der Tageszeit, dem Wochentag und dem früheren Türentriegelungsverhalten umfasst.
Verfahren nach Anspruch 1, das ferner das Verhindern des Entriegelns des gewählten Fahrzeugzugangspunkts umfasst, falls eine Anwenderaufhebung dem Entriegeln des gewählten Fahrzeugzugangspunkts widerspricht.
Verfahren nach Anspruch 1, das ferner das Bestimmen einer Richtung, aus der sich die Fahrzeugzugangsvorrichtung dem Fahrzeug nähert, umfasst, wobei das Wählen des zu entriegelnden Fahrzeugzugangspunkts ferner auf der Richtung basiert, aus der sich die Fahrzeugzugangsvorrichtung dem Fahrzeug nähert.
Verfahren nach Anspruch 5, das ferner das Vorhersagen einer Absicht eines Anwenders, der die Fahrzeugzugangsvorrichtung trägt, basierend auf dem geographischen Ort, der Tageszeit, dem früheren Türentriegelungsverhalten und einer Richtung, aus der sich die Fahrzeugzugangsvorrichtung dem Fahrzeug nähert, umfasst.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Fahrzeugzugangsvorrichtung entweder ein Schlüsselanhänger oder ein Smartphone oder eine tragbare Computervorrichtung oder ein Tablet-Computer oder eine Smartwatch ist.
Verfahren nach Anspruch 1, das ferner das Entriegeln des gewählten Fahrzeugzugangspunkts umfasst.
Verfahren nach Anspruch 8, das ferner das automatische Öffnen des gewählten Fahrzeugzugangspunkts im Anschluss an das Entriegeln des gewählten Zugangspunkts umfasst.
Verfahren nach Anspruch 8, das ferner Folgendes umfasst: Bestimmen, ob der Anwender den gewählten Fahrzeugzugangspunkt geöffnet hat; und Aktualisieren des Türentriegelungsverhaltens, das der Fahrzeugzugangsvorrichtung zugeordnet ist, darauf basierend, ob der Anwender den gewählten Fahrzeugzugangspunkt geöffnet hat.
Verfahren nach Anspruch 1, das ferner das Detektieren einer Umgebungsbedingung unmittelbar an dem Fahrzeug umfasst, wobei das Wählen eines zu entriegelnden Fahrzeugzugangspunkts ferner auf der Umgebungsbedingung basiert.
Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Umgebungsbedingung eine Temperatur und/oder eine Intensität des Umgebungslichts und/oder eine Niederschlagsbedingung enthält.
Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Fahrzeugzugangspunkt entweder eine Fahrzeugtür oder ein Kofferraum oder eine Hecktür oder eine Schiebetür oder eine Heckklappe oder eine Motorhaube oder ein Benzintankdeckel ist.
Vorrichtung, die Folgendes umfasst: eine Fahrzeugzugangsvorrichtung; einen Fahrzeugverriegelungsmanager, der einen Teil eines Fahrzeugs bildet und konfiguriert ist, mit der Fahrzeugzugangsvorrichtung zu kommunizieren und das Vorhandensein der Fahrzeugzugangsvorrichtung innerhalb einer vorgegebenen Entfernung vom Fahrzeug zu detektieren, wobei der Fahrzeugverriegelungsmanager Folgendes enthält: ein GPS-Modul (Modul des globalen Positionierungssystems), das konfiguriert ist, einen geographischen Ort des Fahrzeugs zu bestimmen; ein Datumsmodul, das konfiguriert ist, einen Wochentag zu bestimmen; ein Anwenderabsichtsmodul, das konfiguriert ist, ein früheres Entriegelungsverhalten, das der Fahrzeugzugangsvorrichtung zugeordnet ist, zu bestimmen, wobei das Anwenderabsichtsmodul ferner konfiguriert ist, eine Absicht eines Anwenders, der die Fahrzeugzugangsvorrichtung bedient, basierend auf dem geographischen Ort des Fahrzeugs, dem Wochentag und dem früheren Entriegelungsverhalten vorherzusagen; und ein Verriegelungsaktivierungsmodul, das konfiguriert ist, basierend auf der vorhergesagten Absicht des Anwenders wenigstens einen Fahrzeugzugangspunkt zu entriegeln.
Vorrichtung nach Anspruch 14, die ferner ein Zeitmodul umfasst, das konfiguriert ist, eine aktuelle Zeit zu bestimmen.
Vorrichtung nach Anspruch 15, wobei das Anwenderabsichtsmodul ferner konfiguriert ist, basierend auf der aktuellen Zeit eine Absicht des Anwenders vorherzusagen.
Vorrichtung nach Anspruch 14, die ferner einen Aufhebungsmanager umfasst, der konfiguriert ist, das Entriegeln des wenigstens einen Fahrzeugzugangspunkts zu verhindern.
Vorrichtung nach Anspruch 14, die ferner einen Umgebungsdatenmanager umfasst, der konfiguriert ist, auf die Daten zuzugreifen, die den Umgebungsbedingungen unmittelbar an dem Fahrzeug zugeordnet sind.
Fahrzeug, das Folgendes umfasst: mehrere Türen, wobei jede der mehreren Türen eine zugeordnete Türverriegelung aufweist; und einen Fahrzeugverriegelungsmanager, der an die Türverriegelungen, die den mehreren Türen zugeordnet sind, gekoppelt ist, wobei der Fahrzeugverriegelungsmanager konfiguriert ist, mit einer Fahrzeugzugangsvorrichtung zu kommunizieren, wobei der Fahrzeugverriegelungsmanager Folgendes enthält: ein GPS-Modul (Modul des globalen Positionierungssystems), das konfiguriert ist, einen geographischen Ort des Fahrzeugs zu bestimmen; ein Datumsmodul, das konfiguriert ist, einen Wochentag zu bestimmen; ein Anwenderabsichtsmodul, das konfiguriert ist, ein früheres Türentriegelungsverhalten, das der Fahrzeugzugangsvorrichtung zugeordnet ist, zu bestimmen, wobei das Anwenderabsichtsmodul ferner konfiguriert ist, eine Absicht eines Anwenders unmittelbar an dem Fahrzeug basierend auf dem geographischen Ort des Fahrzeugs, dem Wochentag und dem früheren Entriegelungsverhalten vorherzusagen; und ein Verriegelungsaktivierungsmodul, das konfiguriert ist, basierend auf der vorhergesagten Absicht des Anwenders wenigstens eine Fahrzeugtür zu entriegeln.
Fahrzeug nach Anspruch 19, wobei der Fahrzeugverriegelungsmanager ferner einen Aufhebungsmanager umfasst, der konfiguriert ist, das Entriegeln der wenigstens einen Fahrzeugtür zu verhindern.